Der Wahlkompass | Was die Städte vom Bund wollen | Unbezahlte Werbung: Parkourhalle Lani

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

gestern lag die Wahlbenachrichtigung im Briefkasten. Jetzt schon? Tatsächlich, bald ist Endspurt angesagt. Schließlich brechen am Sonntag die letzten vier Wochen vor der Bundestagswahl an.

Schon seit Längerem zeichnet sich ein Trend ab: Sechs Parteien werden am 23. Februar sicher in den Bundestag einziehen – die CDU, die CSU die AfD, die SPD, die Grünen und der SSW, der allerdings nur in Schleswig-Holstein antritt und als Partei der dänischen Minderheit von der Fünfprozenthürde befreit ist. Zittern müssen zurzeit die FDP, die Linke und die Newcomerpartei BSW.

Jede:r Dritte noch unentschlossen

Der spannendste Wert ist aber ein anderer: der Anteil der Unentschlossenen. Laut einer YouGov-Umfrage, die vorgestern herauskam, haben ein Drittel der Wahlberechtigten noch nicht entschieden, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen.

Eine Entscheidungshilfe könnte der Wahlkompass bieten. Das Institut für Politikwissenschaft der Uni Münster hat das Tool jetzt veröffentlicht. Die Nutzer:innen geben zu 31 Thesen ihre Zustimmung oder Ablehnung ab und bekommen danach eine Auswertung, die ihre Positionen mit den Ansichten der Parteien vergleicht. Im Gegensatz zum Wahl-o-Mat basiert der Wahlkompass nicht nur auf den Antworten der Parteien, sondern enthält auch eine Einordnung von Parteienforscher:innen.

Wahlhilfe für die Zweit- und Erststimme

Sind auch Sie noch unentschlossen? Oder haben Sie einfach Lust, den Wahlkompass auszuprobieren? Hier verlinke ich Ihnen die Wahlhilfe, die wir Ihnen zusammen mit der Uni Münster präsentieren.

Zum Schluss noch ein Blick in die nächste Woche: Wir bereiten für Sie gerade eine Hilfe für die Erststimme vor. Am nächsten Freitag werden wir Ihnen schreiben, was die Direktkandidierenden im Wahlkreis Münster auf unsere Umfrage geantwortet haben. (sfo)

Korrekturhinweis: Wie uns ein aufmerksamer Leser geschrieben hat, hatten wir in einer früheren Version die CSU bei der Aufzählung der Parteien mit Chancen auf einen Bundestagseinzug unterschlagen. Vielen Dank für den Hinweis!

Kurz und Klein

+++ Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Uni Münster kritisiert den Umgang des Rektorats mit dem aktuellen Haushaltsdefizit. Während die Mitarbeitenden per Brandbrief informiert wurden, blieben die rund 42.000 Studierenden außen vor, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Asta sieht die Qualität der Lehre in Gefahr: Der Uni-Betrieb hänge immer mehr an Drittmitteln, zudem priorisiere Uni-Rektor Johannes Wessels die Forschung aus Sicht des Asta zu sehr. Im Interview bei Antenne Münster widerspricht Uni-Sprecher Norbert Robers der Darstellung der Student:innen. Wessels nannte die sinkende Zahl der Studierenden in Kombination mit steigenden Kosten als Grund für das Loch im Haushaltstopf (RUMS-Brief). Für den Asta bedingt das eine jedoch das andere: „Wer Studierende nach Münster holen will, muss auch etwas bieten.“ Konkret fordert der Asta: transparente Kommunikation, keine weiteren Kürzungen bei der Lehre, den Erhalt der Bibliotheken und eine bessere Grundfinanzierung vom Land. Zumindest beim letzten Punkt scheinen sich die Studis und der Rektor einig zu sein. (ani)

+++ Diese Woche hat das Wasser- und Schifffahrtsamt die letzte Linde am Prozessionsweg abholzen lassen, die für die Kanalerweiterung weichen musste. Wie die Westfälischen Nachrichten berichteten, hatten zuvor einige Aktivist:innen versucht, die Fällaktionen zu verhindern, indem sie die Bäume vorübergehend besetzten. Weniger spektakulär ist es diese Woche in Kinderhaus zugegangen. Dort ist ein Mann aufgetaucht, der einige Äste und kleine Bäume am Rand des Zimmermannschen Wäldchens geschnitten hat. Kurze Erinnerung: 2009 hatte die Stroetmann-Gruppe das Waldstück gekauft. Vorletztes Jahr wurde bekannt, dass der Investor dort einen Edeka-Markt bauen möchte. Gegen diese Pläne haben sich in Kinderhaus zwei Gruppen formiert, die sich für den Erhalt des Zimmermannschen Wäldchens einsetzen. Wie uns ein Mitglied am Telefon sagte, habe man am Mittwoch den Arbeiter auf die Schnittarbeiten angesprochen. Der habe gesagt, die Gehölze müssten weg, um den Gehweg zu sichern. Insgesamt sei mehr weggeschnitten worden als nötig, aber das sei alles zu verkraften, sagte man uns. Am Donnerstagvormittag seien noch ein paar Waldbefürworter:innen gekommen, um zu schauen, ob es weitergeht. Aber da sei nichts mehr passiert. (sfo)

+++ Wenn Sie sich einen Termin für die Demo gegen den Autokorso der Corona-Leugner:innen (auch bekannt als „Querdenken-Bewegung“) notiert haben, achten Sie bitte darauf, dass sich die Anfangszeiten geändert haben. Das „Keinen Meter den Nazis-Bündnis veranstaltet am Samstag eine Kundgebung ab 14:30 Uhr am Gleis 22 und eine zweite ab 15 Uhr am Ludgerikreisel. (sfo)

Wie es weitergehen könnte

… auf dem Osmo-Gelände

Sie sehen es schon an der Überschrift: Das hier ist keine Fortsetzung, sondern ein Vorschlag, und wenn Sie mich fragen, ist die Idee ganz sympathisch. Winfried Huesmann hat eine Einwohnerfrage zum Osmo-Gelände gestellt. Er will von der Stadt wissen, wie es dort weitergeht, nachdem die LVM-Versicherung als Investor abgesprungen ist (RUMS-Brief). Konkret: Wie stehen die Chancen, das Baugebiet in eine Grünfläche umzuwandeln? Dem Pressefoto in den Westfälischen Nachrichten nach zu urteilen, dürfte die Umsetzung jedenfalls ein Klacks sein. Was die Stadt antwortet, schreiben wir Ihnen nach der nächsten Ratssitzung am 26. Februar. (sfo)

Was die Städte von der nächsten Bundesregierung wollen

Kurz vor der Bundestagswahl ist der deutsche Städtetag im thüringischen Gotha zusammengekommen. Obwohl der Ausgang der Wahl noch gar nicht absehbar ist, hat der kommunale Spitzenverband (dessen Präsident ein gewisser Markus Lewe aus Münster ist) gestern eine Stellungnahme verabschiedet. Darin stehen die Erwartungen der Städte an eine neue Regierung.

Der Kern des Papiers ist ein Streit, der sich seit Jahren zieht: Die Städte übernehmen immer mehr Aufgaben von Bund und Ländern, ohne das nötige Geld mitgeliefert zu bekommen. Das sollte allerdings in der Praxis anders laufen. Dieses Versäumnis ist auch ein Grund, weshalb Münster einen Sparhaushalt für dieses Jahr auf den Weg gebracht hat.

Aber worum geht es dem Städtetag konkret? Was erwartet und fordert der Verband von der Bundespolitik? Ein Überblick in neun Punkten:

#1 Eine neue Finanzarchitektur

Weite Teile des vierseitigen Papiers drehen sich um die Frage: Wer soll das alles bezahlen? Die Antwort der Städte lautet kurz zusammengefasst: Wir nicht, zumindest nicht allein.

Hintergrund ist die Schieflage in den Städten: „Die Kommunen tragen etwa ein Viertel der gesamtstaatlichen Aufgaben, haben aber nur ein Siebtel der Steuereinnahmen.“ Mit der Folge, dass die Städte immer weniger „als Gestalter, sondern als Mangelverwalter wahrgenommen“ werden.

Um dieses Missverhältnis in den Griff zu bekommen, möchte der deutsche Städtetag die Finanzverteilung zwischen Bund, Ländern und Städten neu regeln. Eine Forderung: Die Städte sollen mehr von den Gemeinschaftssteuern abbekommen. Das wäre aus Sicht der Städte ein Fortschritt, reiche aber nicht. Deshalb schiebt der Städtetag noch zwei Ideen hinterher: Bund und Länder sollen nur noch Aufgaben weitergeben, wenn die Finanzierung steht, und steuerpolitische Entscheidungen dürften nicht zu Ausfällen in den Städten führen.

Ein weiteres Problem sei die Schuldenbremse. Wie es damit weitergehen soll, über diese Frage wird ohnehin lebhaft diskutiert. Der deutsche Städtetag spricht sich für eine Reform aus. Wie genau, das steht in dem Papier nicht. Nur so viel: Es dürfe nicht dazu kommen, dass Zukunftsinvestitionen wegen der Schuldenbremse ausbleiben. Die nächste Bundesregierung soll außerdem das Altschuldenproblem vieler Städte lösen („gleich zu Beginn der Legislatur und dauerhaft“) und Förderprogramme für die Kommunen vereinfachen.

#2 Städte bei Sozialausgaben entlasten

Bei den Sozialausgaben sieht der Städtetag zwei Probleme: Die Kosten steigen, sind aber vor Ort kaum steuerbar. In Münster ist zum Beispiel der Etat der Familienleistungen seit 2019 besonders stark gewachsen, von 187 Millionen Euro auf 247 Millionen Euro im Jahr 2023 (RUMS-Brief). Auf Dauer seien die Ausgaben nicht zu stemmen, schreibt der Städtetag. Auch wenn es wehtut, müsse man Standards überdenken. Wie der Bund umsteuern soll, bleibt allerdings offen.

Anders bei den städtischen Krankenhäusern: Um Insolvenzen zu verhindern, würden die Kommunen viele Millionen ins System pumpen, obwohl das gar nicht vorgesehen sei. Helfen könne hier nur Geld vom Bund.

#3 Bürokratieabbau

Geld ist das eine. Das andere sind Fachkräfte. Die fehlen in den Kommunen, heißt es im Städtetag-Papier. Deutschlandweit sind es laut Beamtenbund über eine halbe Million Beschäftigte. Zu den Aufgaben kommen immer neue regulatorische Vorgaben, das erhöht wiederum den Personalbedarf. Der Städtetag plädiert deshalb für einfachere und bürokratiearme Verfahren: Die Gesetze, die die Städte umsetzen sollen, müssten praxisnah sein. Was in der Verwaltung auch helfen könnte, wären mehr Tempo bei der Digitalisierung und künstliche Intelligenz.

#4 Mehr Engagement

Ohne es konkret zu benennen, geht hier der Fingerzeig nach Rechts: „Hass, Hetze und Bedrohungen gegenüber Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker nehmen zu“, schreibt der Städtetag. Auch Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Ordnungsdienste seien zunehmend betroffen (wie zuletzt an Silvester in Münster). Hier fordert der Städtetag mehr Beratungs- und Unterstützungsangebote, damit das Engagement auf Dauer erhalten bleibt.

#5 Bezahlbares Wohnen und einfacheres Bauen

Um mehr kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, braucht es laut deutschem Städtetag eine ganze Menge: die Mietpreisbremse, weniger Regularien und Standards beim Bauen und eine Reform des Baugesetzbuches, die den Städten Vorkaufsrechte einräumt. Interessant ist: Im Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin weicht Städtetag-Präsident Markus Lewe ein bisschen vom Skript ab. Er spricht auch davon, dass der Verkehr zwischen Stadt und Land besser fließen muss. Warum? Auf dem Land stehen viele Wohnungen leer, während in den Ballungsräumen Knappheit herrscht. Ein besserer Pendelverkehr könnte aus Sicht von Lewe Abhilfe schaffen. Und: Er würde gern mehr Menschen Wohneigentum ermöglichen.

#6 Migration steuern und Integration verbessern

Der Städtetag kritisiert in seiner Stellungnahme, die Kommunen müssten zum Teil Menschen ohne Bleiberecht aufnehmen. Die Migration nach Deutschland müsse deshalb besser geordnet werden, damit die Städte überhaupt Menschen integrieren können. Er schreibt aber auch, dass die Bundesregierung , diese Aufgabe nicht allein lösen kann. Andere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union müssten mitwirken. Neben einer Begrenzung der ungesteuerten Migration spricht sich der deutsche Städtetag für die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften aus. Das klappt in Münster bisher ja eher mittelmäßig.

#7 Mehr Sicherheit

Dieser Passus hat es wahrscheinlich vor dem Hintergrund der jüngsten Anschläge in Magdeburg und Solingen und des Messerangriffs in Aschaffenburg in das Städtetag-Papier geschafft. Darin heißt es, solche Attacken richteten sich „nicht gegen einzelne Städte oder Veranstalter“, sondern „gegen Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger“. Der Städtetag fordert deshalb mehr Geld von Bund und Ländern für einen besseren Schutz in der Öffentlichkeit. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa konkretisierte Markus Lewe, in den Städten dürfe es weder „No-Go-Areas“ noch „Hochsicherheitstrakte“ geben. Eine Lösung zu finden, damit sich die Menschen sicher fühlen, sei ein „Balanceakt“.

#8 Bildung dauerhaft finanzieren

In der Bildung sieht der Städtetag zwei konkrete Herausforderungen: digitale Schulen und mehr Gerechtigkeit. Für beides habe die Politik bereits Entscheidungen getroffen. Im Dezember brachte der Bund mit den Bildungsminister:innen der Länder den „Digitalpakt 2.0“ auf den Weg, der in den nächsten sechs Jahren die Schulen digitalisieren und Lehrkräfte weiterbilden soll. Dazu kommt das Startchancenprogramm, das allein in Nordrhein-Westfalen an über 900 Schulen Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien unterstützen soll. Was laut Städtetag bislang fehlt, sei die Umsetzung der Beschlüsse.

#9 Klimaschutz und öffentlicher Nahverkehr

In dem Städtetag-Papier heißt es, viele Städte hätten sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Münster will zum Beispiel in den nächsten fünf Jahren klimaneutral werden. Um alles von der Energiewende über die Klimaanpassung bis zur Verkehrs- und Wärmewende umzusetzen, braucht es auch hier wieder: mehr Geld. Wichtig sei es auch, einen sozialen Ausgleich herzustellen. Die Bürger:innen sollten nicht das Gefühl bekommen, dass durch den steigenden CO2-Preis alles teurer wird. Der Städtetag plädiert deshalb für ein Klimageld.

Letzter Punkt in der Stellungnahme ist der Verkehr. Laut deutschem Städtetag braucht es bessere Bus- und Bahnverbindungen, um Städte und Regionen zu vernetzen. Ein günstiges Deutschlandticket sei dabei nicht alles: „Das gelingt erst mit guten Takten, guter Vernetzung, verlässlichen Fahrplänen und modernen Fahrzeugen.“ Zur Finanzierung heißt es nur recht nebulös, dass auch neue Wege erforderlich werden könnten. (sfo)

Korrekturhinweis: Wir hatten in einer früheren Version eine Aussage von Markus Lewe im ZDF-Interview nicht ganz korrekt wiedergegeben. Wir schrieben, Lewe wolle mehr Menschen ein Eigenheim ermöglichen. Er hat aber auch von Eigentumswohnungen gesprochen. Wir haben den Begriff deshalb durch „Wohneigentum“ ersetzt.

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Korrekturen

+++ Im RUMS-Brief am Dienstag hatten wir geschrieben, Christopher Festersen sei Bauamtsleiter und Dietmar Erber Vorsitzender des Finanzausschusses. Tatsächlich leitet Festersen das Stadtplanungsamt und Erber den Planungsausschuss. Wir haben das korrigiert. (ani)

+++ Ebenfalls am Dienstag hatten wir im Drinnen und Draußen „Hospiz“ mit „t“ geschrieben. Das war natürlich ein Versehen. Danke an den aufmerksamen Leser, dem der Verschreiber aufgefallen ist. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Bezirksregierung Münster hat den Haushalt 2025 der Stadt geprüft und abgesegnet, trotz des Defizits von 30,3 Millionen Euro. (Bezirksregierung Münster, Stadt Münster, RUMS-Brief)

+++ Wie sich heute herausstellte, war das, was man am am Schlossplatz für Blindgänger hielt, doch nur ein Haufen Schrott. (Stadt Münster)

+++ Weil gerade der Wind günstig steht, dreht sich das außer Betrieb genommene Windrad Loevingeloh und die Stadtwerke führen Schallmessungen durch. (Westfälische Nachrichten, RUMS-Beitrag)

+++ Am Preußenstadion laufen schon ohne Baugenehmigung die ersten vorbereitenden Arbeiten. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt plant einen Neubau der Seniorenwohnanlage Maria-Hötte-Stift am Düesbergweg mit rund 120 Pflegeplätzen und Wohnungen für Mitarbeitende sowie den freien Wohnungsmarkt. (Stadt Münster)

+++ Ab Montag werden Gehwegparker:innen im Kreuzviertel verwarnt, ab dem 3. Februar droht auch Bußgeld. (Stadt Münster)

+++ Im York-Quartier entsteht ab 2026 ein Wohnprojekt mit 26 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in einer ehemaligen Kaserne. (Stadt Münster)

+++ Der Asta der Uni kritisiert die Preiserhöhung des Semestertickets auf 208,80 Euro ab Oktober. (Asta Uni Münster)

+++ Die Sanierung der Annette-Grundschule in Angelmodde verzögert sich bis ins kommende Schuljahr, Erstklässler sollen in einer Zwischenlösung unterkommen. (Westfälische Nachrichten)

+++ 2024 gab es 2.907 Existenzgründungen von Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Münster. (Handwerkskammer Münster)

+++ Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung in Westfalen-Lippe erreichte im Dezember mit 26.122 Betroffenen ein neues Hoch, ein Anstieg um knapp 1.500 im Vergleich zum Vorjahr. (Landschaftsverband Westfalen-Lippe)

+++ Rund 6.500 Euro kostet der Wiederaufbau der Bushaltestelle, die eine 74-Jährige durch einen Crash mit ihrem Porsche zerstört hatte. (WDR)

+++ Der Cannabis-Verein „Layf“ hat seine ersten Pflanzen abgeerntet und bereitet die Abgabe an die über 100 Mitglieder vor. (WDR)

+++ Die ungleichen Größen der Wahlkreise in Münster sorgen für Debatten vor der Kommunalwahl 2025, da diese die Verteilung der Direktmandate beeinflussen. (Westfälische Nachrichten)

Unbezahlte Werbung

Es gibt eine Sportart, bei der Sportler:innen so mühelos wie James Bond Schluchten und Hindernisse überwinden oder so leichtfüßig Wände hochklettern wie Spiderman, und all das sogar ohne Hilfsmittel: Die Rede ist von Parkour. Seit gut einem Jahr gibt es mit der Parkourhalle Lani eine wetterunabhängige Möglichkeit in Münster, diese Fähigkeiten zu erlernen und auszubauen. Neben dem freien Training werden in der Halle Workshops und Kurse für absolute Parkour-Anfänger:innen und Fortgeschrittene angeboten. Dazu kommen besondere Veranstaltungen, ein wöchentliches Angebot für Familien und Ferienprogramme für Kinder. Geöffnet hat die Halle mittwochs bis sonntags am späten Nachmittag und Abend. Der Eintritt kostet für Erwachsene 14 Euro, ein zweistündiger Schnupperkurs 25 Euro.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Annalena Zernott hat sich für Sie umgesehen, was am Wochenende und darüber hinaus alles so los ist. Das hier sind ihre Tipps:

+++ Der Kugelsport-Verein lädt am Samstag um 13 Uhr zu einem Benefizturnier im Pétanque ein, hierzulande besser bekannt als Boule. Von den 3 Euro Startgebühr geht ein Euro an wohltätige Zwecke, den Rest bekommen die Sieger:innen. Treffpunkt ist die Boulesport-Anlage an der Sentruper Höhe, genauer gesagt hier.

+++ Es ist ja gerade Januar und damit (nicht nur) wettermäßig einer der trübsten Monate des Jahres. Da kann es nicht schaden, selbst für ein wenig Farbe zu sorgen – zum Beispiel im Rahmen eines Blumenkranz-Binde-Kurses im Atelier Augusta. Das geht am Sonntag von 12 bis 14 Uhr. Trockenblumen und alles, was es zum Binden braucht, stehen vor Ort bereit. Teilnehmer:innen zahlen 52 Euro pro Person. Hier können sich online anmelden.

+++ Der Straßenkünstler Banksy ist seit vielen Jahren als Phantom unterwegs und hat sich mit spektakulären Aktionen einen Namen gemacht. Das Coerder Theater in der Meerwiese hat ihm jetzt ein Stück gewidmet. Auf der Bühne zu sehen sind Graffiti-Kunst, Sprache und Tanz und natürlich alles, was die Kunst von Banksy sonst noch ausmacht: Politik, Kreativität und Humor. Eine Karte kostet 6 Euro. Die nächste Aufführung ist am Sonntag um 15:30 Uhr.

+++ Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz, am Montag jährt sich dieser Tag zum 80. Mal. Das Ensemble Compania des Theater Münster spielt zu diesem Anlass ein Gastkonzert im Konzertsaal der Musikhochschule. Titelgebend ist das Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan. Der Eintritt kostet 15 Euro.

+++ Zum Schluss noch: Der Vorverkauf für die nächste „Baddabäm!“-Show am 22. März ist gestartet (RUMS-Brief). Die parapolitische Abendunterhaltung beschäftigt sich diesmal mit dem Horrorthema schlechthin: Bürokratie. Die Show übers Mieten, die vergangene Woche Samstag im SpecOps lief, können Sie übrigens noch bis morgen auf Youtube schauen.

Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Genießen Sie das Wochenende, Sie haben es verdient.

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Anna Niere (ani), Jan Große Nobis (jgn), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Svenja Stühmeier

PS

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs scheint das Wissen um die Verbrechen der Nazis zu schwinden. Anders lassen sich die Zahlen nicht deuten, die bei einer Umfrage der Jewish Claims Conference herausgekommen sind. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen geben etwa 40 Prozent der Befragten an, nicht gewusst zu haben, dass die Nazis sechs Millionen Jüd:innen ermordet haben. 15 Prozent sagten, es seien weniger als zwei Millionen jüdische Opfer gewesen. 2 Prozent aller Befragten in Deutschland leugneten sogar den Holocaust. In dieser Woche rufen die Arolsen Archives dazu auf, , etwas gegen das Vergessen zu unternehmen. Das weltweit größte Archiv zum Nationalsozialismus will 27.000 Akten von Opfern und Überlebenden aus den Konzentrationslagern digitalisieren. Wenn Sie mitwirken wollen, können Sie sich hier an der Aktion beteiligen.

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