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Verwirrung um Israel-Resolution | Parkraumkonzept: Alternativlos? | Unbezahlte Werbung: Rare Guitar
Guten Tag,
wer in Münster wohnt, hat das Recht, Fragen oder Anregungen an den Rat zu stellen. Bei jeder Ratssitzung stehen die Einwohnerfragen und -anregungen ganz vorne auf der Tagesordnung.
Am Mittwochmittag stellte Magdalena Storm-Wahlich eine Einwohnerfrage. Ihr ging es um eine Resolution, die der Rat im November beschlossen hatte, und mit der er sich gegen Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels positionierte. Storm-Wahlich wollte wissen, ob sich die Ratsmitglieder in selber Weise für die Anerkennung Palästinas und ein Ende des Kriegs einsetzen wollten, verbunden mit einem Appell an die Bundesregierung, auf einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen hinzuwirken.
Als Antwort verlas Oberbürgermeister Markus Lewe eine Stellungnahme, auf die sich die demokratischen Fraktionen mit Ausnahme der Linken geeinigt hatten. Die Kurzfassung: Was in Gaza passiere, sei unbestritten schrecklich. Doch die geforderten Lösungsversuche aus der Einwohnerfrage lägen nicht in der Hand einer Stadt wie Münster. Mit Appellen an die Bundesregierung wolle man in dieser komplexen Angelegenheit sparsam umgehen. Aus einem Nichtkommentar dürfe man keinen Verdachtsfall machen, ergänzte Lewe.
Die Linksfraktion hätte sich hingegen eine deutliche Positionierung gewünscht, sagte Sprecher Ulrich Thoden. Er sagte, die Israel-Resolution greife zu kurz, vor allem in Anbetracht des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung. Thoden wollte daher den Rat über eine Einwohneranregung abstimmen lassen, die eine Positionierung hervorgebracht hätte. Das sei im vorigen Rat auch so beschlossen worden, tauche aber jetzt nicht auf der Tagesordnung auf, kritisierte er.
Markus Lewe und Ulrich Thoden hatten offenbar zwei unterschiedliche Anregungstexte vorliegen. Einen knapperen (Lewe) und einen ausführlicheren (Thoden). Weil deshalb nicht klar war, worum es in der Abstimmung gegangen wäre, beantragte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Christoph Kattentidt, das Ganze zu vertagen. Im nächsten Rat könnte das Thema dann wieder auf die Tagesordnung kommen. (sfo)
Heute lesen Sie im Brief:
- Läderach in Münster: Schokolade mit Beigeschmack
- Batterieforschung: Kritik an Kürzungen
- Kurz vor Haushaltspleite: Münster ist nicht alleine
- Münster landesweit vorn im Wohnungsbau
- Allwetterzoo: Orakel-Tapir frisst aus Schweizer Napf
- Der Rürup zur Fußball-EM
- Alternativlos: Verkehrsdebatte steckt fest
- Ratssitzung: Das Wichtigste im Überblick
- Klima-Update: Neuer Aktionsplan
- Ein-Satz-Zentrale: Schulfach Radfahren
- Unbezahlte Werbung: Rare Guitar
- Drinnen und Draußen: Ganz viel Musik
+++ Ende Februar hat eine Filiale des Schweizer Schokoladenherstellers „Läderach“ am Prinzipalmarkt (unter der RUMS-Redaktion) aufgemacht. Ein Leser hat sich bei uns mit der Bitte gemeldet, sich einmal zu informieren, was das für ein Unternehmen ist. Da gebe es wohl ein paar unangenehme Sachen. Also mal nachschauen – was findet man da so? Zum Beispiel diesen Dokumentarfilm des SRF über Firmengründer Jürg Läderach. Der betätigt sich in der Schweiz als evangelikaler Christ. Seit Jahren wird ihm Homosexuellenfeindlichkeit vorgeworfen. 2020 wurde bekannt, dass er sich beim „Marsch fürs Läbe“ gegen Schwangerschaftsabbrüche engagiert. In einer Schule, die Jürg Läderach mitgegründet hat, sollen Kinder darüber hinaus jahrelang psychisch und körperlich misshandelt worden sein. Nach der SRF-Ausstrahlung hat die Schokoladenfirma den Sponsoringvertrag mit dem „Zürich Film Festival“ verloren. Dem SWR gegenüber distanzierte sich Sohn Johannes Läderach, der inzwischen das Unternehmen leitet, von allen Vorwürfen: „Läderach“ habe in der heutigen Firmengeneration nichts mehr mit dem ursprünglichen Unternehmen zu tun. (sfo)
+++ Dass Deutschland sich aus der Batterieforschung zurückgezogen hat, sei ein Fehler gewesen, schreibt Dirk Asendorpf in einem Beitrag für die „Zeit“. Batteriezellen hätten sich zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, die über den Erfolg auf dem wachsenden Markt der Elektromobilität entscheide. Der globale Wettbewerb werde durch umfangreiche Fördermittel in den USA, China und anderen Ländern zusätzlich erschwert. Viele deutsche Fachleute wanderten ab. Deutschland hatte seinen Batterieforschungsinstituten über 150 Millionen Euro gestrichen. Die Forschungsfabrik in Amelsbüren, deren erster Teil Ende April eröffnet wurde, war von den Kürzungen nicht betroffen, das Forschungsinstitut „Meet“ an der Corrensstraße dagegen schon. (rhe)
+++ Münster hat Geldsorgen, ist damit aber in Nordrhein-Westfalen nicht alleine. Nach Zahlen der Landesregierung haben 312 der 427 Kommunen im Land zuletzt ihre Ersparnisse (Rücklagen) verwendet, um ihren Haushalt auszugleichen. 42 Städte oder Gemeinden mussten einen Sanierungsplan vorlegen (Haushaltssicherung) und dürfen vorübergehend nicht mehr selbst über ihre Ausgaben entscheiden oder haben noch größere finanzielle Probleme. Nur 73 Kommunen hatten einen ausgeglichenen Haushalt. Münster droht 2026 die Haushaltssicherung. Die städtische Kämmerin Christine Zeller hat daher im April ein Sparkonzept angekündigt, das die Finanzen wieder ins Gleichgewicht bringen soll. (rhe)
+++ Gute Nachrichten vom Wohnungsmarkt. In Münster sind zuletzt mehr Wohnungen gebaut worden als in jeder anderen Stadt in Nordrhein-Westfalen. Darauf weisen Münsters Grüne in einer Pressemitteilung hin. Nach den Ende Mai veröffentlichten Zahlen der Statistikbehörde IT.NRW kamen in Münster auf 10.000 Menschen 54 neue Wohnungen. Zum Vergleich: In Steinfurt waren es 48, in Gelsenkirchen nur zwei. Mit 2.221 neuen Wohnungen insgesamt liege die Stadt landesweit an der Spitze, sagt Sylvia Rietenberg, die wohnungspolitische Sprecherin der Partei. Trotz der Rekordzahlen fänden immer noch zu viele Menschen in Münster keine Wohnung oder könnten sie sich nicht leisten. (rhe)
+++ Flachlandtapir Theo, das Männerfußball-EM-Orakel aus dem Allwetterzoo, muss irgendetwas falsch verstanden haben. Anders ist kaum zu erklären, warum seine Vorhersagen bislang ein Totalausfall waren. Bisher tippte Theo jedes Mal gegen einen deutschen Sieg. Heute futterte der Tapir, ohne eine Sekunde zu zögern, aus dem Napf mit der Schweizer Flagge. Sollte die deutsche Nationalelf am Sonntag gegen die Eidgenossen gewinnen, wäre das die nächste Fehlprognose. Oder: Wir müssen Theos hellseherische Fähigkeiten anders bewerten. Vielleicht tippt das Orakeltier auch einfach jedes Mal auf den Verlierer. (sfo)
Ende März sagte uns die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Quartierstreff in Berg Fidel könnte im Mai öffnen. 2021 hatte der Rat eine dreijährige Förderung beschlossen, damit die Awo die leere Sparkassenfiliale im Stadtteil umbaut und dort einen gemeinnützigen Treff für Kinder, Senior:innen und Familien einrichtet. Warum sich dort aber nichts tut, ärgert viele in Berg Fidel (RUMS-Brief). Inzwischen haben wir Mitte Juni und noch immer gibt es keinen Quartierstreff. Awo-Sprecherin Sophia Schalthoff schreibt uns auf Anfrage, man habe immerhin die Elektroarbeiten abgeschlossen. Als nächstes sei der Boden an der Reihe. Heißt das, die Eröffnung steht kurz bevor? „Ein festes Datum dafür gibt es noch nicht“, schreibt Schalthoff. Also immer mit der Ruhe. Warum fragen wir? (sfo)
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Alternativlos?
Münster macht einen Schritt, um sein Parkplatzproblem zu lösen. Nur die Verkehrsdebatte kommt seit Jahrzehnten nicht weiter.
Als es im Rat nach einer knappen Stunde um das Thema Verkehr ging, sagte CDU-Fraktionschef Stefan Weber: „Ziel unserer Fraktion ist eine Innenstadt mit weniger Autos“, doch dann folgte noch ein Nebensatz, „sobald echte Alternativangebote verfügbar sind“.
Echte Alternativen, dann können Parkplätze wegfallen. Das klingt doch vernünftig, denn man möchte ja nicht, dass etwas Wichtiges verschwindet, und stattdessen gibt es dann gar nichts mehr. Aber was bedeutet das – Alternativen?
Die Alternativen, die es erst geben soll, damit sich etwas ändern kann, tauchen in der verkehrspolitischen Debatte schon seit Jahrzehnten auf, immer wieder, als wären sie ein Leitmotiv.
Konkret wird es selten. Alternativen. Was genau? Na, Alternativen eben. Ungefähr so erscheinen die Diskussionen. Ist das Zufall?
Autos parken auf dem Gehweg
Am Mittwoch stand im Rat das integrierte Parkraumkonzept zur Debatte. Ein Plan, der vor allem verlässlich klären soll, wo in der Stadt Autos parken dürfen und wo nicht.
Im Moment stehen in vielen Vierteln Autos auch da, wo sie es eigentlich nicht dürfen. Auf Gehwegen zum Beispiel. Das Ordnungsamt schaut geflissentlich weg.
CDU-Fraktionschef Stefan Weber sagte am Mittwoch: „Die Leute wollen und müssen Auto fahren.“ Und wenn sie es wollten oder müssten, dann müssten sie die Autos auch irgendwo abstellen. Aber ist das so?
Muss die Stadt ausreichend viele Parkplätze zur Verfügung stellen, womöglich sogar kostenlos? Oder müssen Menschen, die ein Auto besitzen, sich auch um einen Parkplatz kümmern?
Das ist die Frage, die auf der Ebene darüber steht. Sie taucht in unterschiedlichen Varianten immer wieder auf, wie auch die Forderung nach den Alternativen, bevor man irgendwas ändert.
FDP-Fraktionssprecher Jörg Berens sagte, das Auto sei gerade für Familien kein Fetisch, sondern das wichtigste Transportmittel im Alltag. Das Argument richtet sich gegen das verkehrspolitische Bemühen der Rathausmehrheit, Autofahren unattraktiver zu machen.
Drücken oder ziehen
Verkehrsfachleute halten das für notwendig, wenn die Zahl der Autos in den Innenstädten sinken soll. Dazu braucht es der Theorie nach sogenannte Pull-Maßnahmen, auf die sich alle einigen können, weil sie die Alternativen – da sind sie wieder – besser machen beziehungsweise attraktiver.
Und da sind die sogenannten Push-Maßnahmen, die Autos dem Bild nach aus der Stadt, aus dem Viertel oder im Zweifel einfach aus der Straße herausdrücken. Das Hauptargument gegen Push-Maßnahmen ist: Erst mal brauchen wir Alternativen.
Parkplätze zu streichen, ist eine Push-Maßnahme. Aber was wäre eine Alternative? Ein Bus, der alle drei Minuten fährt und direkt vor dem Haus hält? Eine U-Bahn mit 15 Linien? Üblicherweise sind Alternativen in Verkehrsdebatten irgendein ferner Plan, der schon besprochen, aber lange noch nicht so weit ist. In Münster ist so eine ferne Idee die S-Bahn Münsterland.
2040 oder vielleicht auch 2045, wenn die Bahn endlich fährt, dann wäre das für viele Menschen eine Alternative, jedenfalls, um mit dem Auto ins Umland zu fahren.
Parkraum verlagern und Carsharingpunkte
Das Problem ist: Die Stadt will bis 2030 klimaneutral sein, das bedeutet: auch auf den Straßen. Als der Rat vor drei Jahren das integrierte Parkraumkonzept in Auftrag gab, einigte man sich deshalb auch darauf, dass die neuen Parkregeln den Autoverkehr reduzieren sollen.
An dieses Vorhaben erinnerten mehrere verkehrs- und klimaschutzpolitische Initiativen, die vor der Ratssitzung eine Stellungnahme veröffentlichten. Darin betonen sie die Rolle des Klimaschutzes in der Verkehrspolitik und kritisieren, dass das vorliegende Parkraumkonzept dem nicht gerecht werde: „Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen setzen weiterhin auf Pkw-Erreichbarkeit und die Kompensation selbst geringfügiger Reduktion von Straßenparken“, heißt es im Statement.
Und tatsächlich zielen einige Maßnahmen darauf ab, Parkraum zu schaffen oder zu ergänzen. So will die Stadt Supermärkte dazu bringen, ihre Kundenparkplätze nachts für Anwohnende zu öffnen. Auch das Parkhaus am Coesfelder Kreuz soll künftig jeden Samstag offen sein. Apropos Parkhäuser: Die stehen nachts größtenteils leer. Das wäre eine Alternative für den Parkplatz vor dem Haus.
Darüber hinaus will die Stadt 60 neue Carsharing-Punkte schaffen, idealerweise für E-Autos, idealerweise mit Fahrradbügeln. All das soll zusammengenommen dazu führen, dass weniger Autos in Wohngebieten herumstehen und weniger Menschen auf ein Privatauto angewiesen sind.
Der CDU geht’s zu schnell
Und Moment, wären das zusammen nicht „echte Alternativen?“ So verstand es mit einem Augenzwinkern am Mittwoch Volt-Ratsherr Martin Grewer, der die CDU-Kritik an den mangelnden Alternativen für wegfallende Parkplätze in einem Wortbeitrag aufnahm. Er sagte in Richtung des CDU-Fraktionschefs: „Herr Weber, ich freue mich explizit, dass die CDU heute mitstimmen kann, weil der Tag, an dem die Alternativen da sind, ist ja heute.“
Das passierte zwar nicht. Aber Walter von Göwels, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, sagte immerhin, seine Partei hätte für die Vorlage der Verwaltung gestimmt. Doch die eingearbeiteten Änderungen machten das nun unmöglich.
Worum ging’s? Die Bezirksvertretung Münster-Mitte hatte angeregt, die Pläne der Rathausmehrheit zu beschleunigen, die Innenstadt also etwas schneller „autoarm“ zu machen – unter anderem dadurch, dass Parkplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen reserviert sein sollten und man die Autos auf einigen Straßen noch etwas mehr zurückdrängen möchte. Aus der Aegidiistraße zum Beispiel soll eine Fahrradstraße werden.
Der CDU ging das Ganze zu schnell. Walter von Göwels schlug vor, nicht sofort über den Vorschlag abzustimmen, sondern erst mal in den Ausschüssen darüber zu beraten. Die grüne Verkehrspolitikerin Andrea Blome winkte ab. Das alles sei lange diskutiert worden, unter anderen mit der Verwaltung und Gewerbetreibenden. Man könne das ohne größere Baumaßnahmen umsetzen. Die Extrarunde durch die Ausschüsse sei daher überflüssig.
Und Andrea Blome sagte, sie habe einen Verdacht. Diesen Verdacht formulierte sie wie eine Gewissheit. „Ihr ewiger Ruf nach Alternativen“, sagte sie in Richtung der CDU, „das ist eine reine Verzögerungstaktik.“ Die Debatte wird das wohl nicht ändern. Für Argumente bräuchte es dazu, nun ja, erst mal eine Alternative. (sfo, rhe)
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+++ Die Ringlinien 33 und 34 fahren ab Herbst wieder, allerdings nicht mehr über den Hauptbahnhof. Die neue Endhaltestelle liegt an der Hafenstraße. Das soll die Busse zuverlässiger und sicherer machen. Dazu soll es so leichter werden, an der Ludgeristraße auf anderen Linien umzusteigen. Außerdem fahren beide Busse zukünftig über den gesamten Ring. Die Stadtwerke hatten die Linien vor zwei Jahren eingestellt, weil Personal fehlte. (Beschlusspapiere, städtische Pressemitteilung)
+++ Simone Schehka bleibt Zoodirektorin. Die Stadt verlängert ihren Mitte nächsten Jahres auslaufenden Vertrag um fünf Jahre bis 2030. (städtische Pressemitteilung)
+++ Die Schulzentren in Hiltrup und Wolbeck sollen ab Herbst saniert werden. Die Entscheidung darüber, ob das Schlaun-Gymnasium nach Gremmendorf zieht oder dort eine Gesamtschule entsteht, soll fallen, wenn verlässliche Zahlen darüber vorliegen, welche Schulform sich auf dem früheren Westfalen-Gelände am besten eignet. Die CDU hatte gefordert, dem Schlaun-Gymnasium den Zuschlag zugeben. (Antrag, beschlossener Antrag mit Änderungen)
+++ Ab nächstem Jahr vergibt die Stadt Münster landwirtschaftliche Flächen nach neuen Regeln. Ein Fünftel der Flächen soll dann ungenutzt bleiben, um die Natur zu schützen. Die Landwirte sollen dafür weniger Pacht zahlen. Außerdem darf kein Glyphosat mehr eingesetzt werden. Außerdem will die Stadt neue Pachtverträge möglichst für einen längeren Zeitraum schließen, also nicht mehr wie bisher über einen Zeitraum von einem Jahr. (Antrag, beschlossener Antrag mit Änderungen)
+++ Die Stadt wird die Melanchthon-Grundschule in Coerde um einen Neubau und eine Turnhalle erweitern. Zusammen sollte das ursprünglich über 30 Millionen Euro kosten. Weil der Schulbau nun aber keinen Keller bekommt, sind es jetzt 1,6 Millionen Euro weniger, genauer: 29 Millionen. Im nächsten Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Mitte 2027 soll der Neubau fertig sein, die Turnhalle zwei Jahre später. (Beschlusspapiere, städtische Pressemitteilung)
+++ Bis der Neubau der Melanchthonschule steht, will die Stadt die Leute mit Videokameras von Einbrüchen und vom Randalieren abzuhalten versuchen – oder zumindest sicherstellen, dass man das hinterher alles auf Band hat. (Beschlusspapiere, städtische Pressemitteilung)
+++ Taxifahren in Münster wird ab Oktober teurer. Der Grundpreis steigt von 4 auf 4,30 Euro, abends sowie an Sonn- und Feiertagen von 4,30 auf 4,70 Euro. Pro Kilometer kostet die Fahrt künftig 2,70 Euro (vorher 2,50 Euro), nachts sowie an Sonn- und Feiertagen 3 Euro (vorher 2,80 Euro). Die Begründung für die höheren Preise: Die Kosten für Personal und Benzin seien gestiegen. Die gute Nachricht: Wer ein Fahrrad mitnehmen möchte, zahlt weiterhin gleich viel. Das kostet 3,50 Euro. (Beschlusspapiere, städtische Pressemitteilung)
+++ Weil Münster wächst, verstärkt die Stadt ihre Feuerwehr. In den nächsten Jahren sollen 63 neue Stellen entstehen, vor allem für den 24-Stunden-Einsatzdienst. Außerdem baut die Stadt ein Aus- und Fortbildungszentrum. Und die neue Rettungswache in Hiltrup soll so schnell wie möglich gebaut werden. (Beschlusspapiere, städtische Pressemitteilung)
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„Da könnte ich Ihnen jetzt so viele Beispiele aufzählen, da wird das gleich nichts mehr mit dem Fußballgucken.“
Linken-Ratsfrau (und vermutlich kein glühender EM-Fan) Katharina Geuking in der Debatte über ökologische Flächenverpachtung darüber, dass freiwillige Selbstverpflichtungen oft keine große Wirkung haben.
+++ Münster hat als erste deutsche Kommune einen Aktionsplan zur Klima- und Geschlechtergerechtigkeit entwickelt, der die Europäische Charta für die Gleichstellung der Geschlechter umsetzt. Der Rat hat den Plan am Mittwoch verabschiedet. Grundlage des Plans ist die Erkenntnis, dass Frauen stärker von der Klimakrise betroffen sind und im Durchschnitt weniger CO2-Emissionen verursachen. Der Aktionsplan fördert eine geschlechtersensible Klimapolitik, indem er unter anderem Schlüsselpositionen diverser besetzt, die Mobilität sicherer gestaltet und Frauen in technischen Berufen unterstützt. (rhe)
+++ Der Verfassungsschutz hat diese Woche seinen Bericht für 2023 herausgegeben. Und darin steht, dass der Inlandsgeheimdienst die Klimaschutzgruppe „Ende Gelände“ als linksextremen Verdachtsfall führt. Mit dem Argument, „Ende Gelände“ wolle eine „militante Komponente in die Klimaprotestbewegung hineintragen“. Als Beispiel nennt der Verfassungsschutzbericht die Räumung des Weilers Lützerath, die zeige, wie demokratischer Protest von Linksextremen radikalisiert und für Gewalttaten missbraucht werde. Durch die Einstufung als Verdacht kann der Verfassungsschutz einfacher und umfangreicher Mittel zur Überwachung einsetzen. Die „Ende Gelände“-Gruppe aus Münster scheint das Ganze mit Humor zu nehmen. (sfo)
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+++ Trinkwasser wird in Münster wegen der Inflation und gestiegener Energiekosten ab Juli teurer – für einen Singlehaushalt im Schnitt um 11 Euro pro Jahr. (Stadtwerke Münster)
+++ Laut Arno Minas, dem seit einem Jahr zuständigen Dezernenten, war nicht „ausschließlich menschliches Versagen” die Ursache dafür, dass der Umbau des Hauptzollamts zur Kita 13 Jahre dauerte. (Westfälische Nachrichten)
+++ Weil keine der vier Schulformen eine Mehrheit bekommen hat, wird die neue Grundschule im York-Quartier eine Gemeinschaftsschule. (Stadt Münster)
+++ Schülerinnen und Schüler können das Deutschlandticket über ein neues Portal bestellen. (Stadtwerke Münster)
+++ Klaus Richter bleibt für fünf weitere Jahre Vorstandschef der Sparkasse Münsterland Ost. (Sparkasse Münsterland Ost)
+++ Philipp Beckmann wird ab Juli neuer Chef der Kosmetikmarke Dermasence und wird damit Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Detlef Isermann. (Pressemitteilung, nicht online)
+++ An der Waldschule in Münster-Kinderhaus steht Radfahren jetzt auf dem Stundenplan. (WDR)
+++ Die Finanzverwaltung hat höhere, allerdings noch nicht endgültige Hebesätze für die Grundsteuer in Münster veröffentlicht. (Westfälische Nachrichten)
+++ Nach zwölf Jahren im Amt geht Volksbank-Chef Thomas Jakoby in den Ruhestand und kann zum Abschied noch schnell melden, dass die Baugenehmigung für den Umbau der Zentrale an der Neubrückenstraße da ist. (Westfälische Nachrichten hier und hier)
+++ Ein Freeclimber, der offenbar aus Groningen kommt, ist auf den Turm der Lambertikirche geklettert und hat dort ein Video gedreht. (Westfälische Nachrichten)
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+++ Heute Abend legt DJ Eavo im Hot Jazz Club auf. Zu hören gibt es Indie von „Arctic Monkeys“ bis „The XX“. Beginn ist um 23 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro an der Abendkasse.
+++ Und wo wir bei guter Musik sind: Für das „Vainstream“-Festival, das nächstes Wochenende am Hawerkamp beginnt, sind noch Tickets übrig. Auf der Bühne stehen unter anderem „The Hives“, „The Interrupters“, „Feine Sahne Fischfilet“ und „Donots“. Den kompletten Zeitplan mit allen Konzerten finden Sie hier.
+++ Am Samstag veranstaltet die Ausländische Studierendenvertretung (ASV) der Uni Münster ihr Sommerfest vor dem Schloss. Es gibt Stände mit internationalem Essen, ein buntes Bühnen- und Familienprogramm, der Eintritt ist frei. Das Fest geht von 14 bis 22 Uhr, auf der Facebook-Seite der Vertretung finden Sie weitere Infos.
+++ Am Sonntag um 18 Uhr lädt das Orchester der Musikhochschule unter der Leitung von Marlon Daniels zum Sommerkonzert in das Hörsaalgebäude am Schlossplatz. Das Programm: Werke von Smetana, Strauss und Beethoven, und die Sopranistin Jennifer Forni ist als Gastsolistin mit dabei. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Orchesterarbeit an der Musikhochschule werden erbeten.
+++ Am Montag ab 17 Uhr weihen Jazz- und Pop-Ensembles der Musikhochschule auf dem hauseigenen Parkplatz am Ludgeriplatz eine neue mobile Bühne ein. Der Eintritt ist frei. Einzelheiten zum Programm finden Sie hier, hier und hier.
+++ Für die dritte Auflage des Ausstellungsformats „frame“ haben Studierende der „Münster School of Design” im zurückliegenden Wintersemester selbst gewählte Themen und Geschichten zu Fotostrecken verarbeitet. Anschauen können Sie diese am kommenden Dienstag im Rahmen der Vernissage ab 18 Uhr und am Mittwoch von 16 bis 20 Uhr, beide Male im Amp am Hawerkamp.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Ach Herrje, so viele ernste Themen heute im RUMS-Brief. Wie kriege ich jetzt die Kurve, damit ich Sie gut gelaunt ins Wochenende entlasse? Vielleicht hiermit: Vor einem guten Monat haben 30 Kinder aus Irland im Alter zwischen 9 und 12 Jahren einen überraschenden Sommerhit gelandet, der in den sozialen Netzwerken gerade viral geht. Der Rap „The Spark“ ist bei einem Musikworkshop entstanden und wird vom britischen „Guardian“ als „Drum’n’Bass-Meisterwerk mit ansteckender Energie“ angepriesen. Testen Sie es gerne mal aus. Ich bin mir sicher, Ihnen wird es schwerfallen, beim Hören nicht zu springen.
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