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Zeitungssterben im Münsterland | Interview mit dem Beauftragten gegen Antisemitismus der Uni | Unbezahlte Werbung: Café Floyd
Guten Tag,
auf der Website der Zeitungsgruppe Münsterland steht zu lesen: „Mit einer Gesamtauflage von 177.388 verkauften Exemplaren ist der Verbund das reichweitenstärkste Medium in der Region Münsterland.“ Einen Satz später heißt es: Wer Werbung in einer Tageszeitung der Mediengruppe schaltet, erreiche fast die Hälfte der Bevölkerung ab 14 Jahren im Verbreitungsgebiet.
Interessant ist allerdings auch, was dort nicht steht: Vor zehn Jahren hätte eine Werbeanzeige noch mehr Leser:innen erreicht. Denn seitdem verliert die Zeitungsgruppe Münsterland kontinuierlich an Abonnent:innen. Zu diesem Ergebnis ist eine Auswertung der Fachgruppe „Medien, Journalismus und Film“ der Gewerkschaft Verdi gekommen. Sie hat die aktuellen Abo-Zahlen der Zeitungsgruppe Münsterland verglichen, zu der sechs Verlage gehören.
Heute lesen Sie im Brief:
- Schrotthaus in Coerde: Pleite-Investor löst sich auf
- Wohneigentum: Die Preise steigen in Münster so stark wie sonst nirgendwo
- Gerichtsurteil: Verfahren bei Lehrerabordnung rechtswidrig
- Preußen: Endlich wieder Zweitligafußball an der Hammer Straße
- Beauftragter gegen Antisemitismus: „Gefühlt ist das ein 200-Prozent-Job“
- Grüße aus dem Urlaub: Mond in München
- Ein-Satz-Zentrale: Roter Asphalt für die Wilhelmstraße
- Unbezahlte Werbung: Café Floyd
- Drinnen und Draußen: Feuerwehrautos auf dem Prinzipalmarkt
Auffällig dabei: Die Abo-Rückgänge fallen bei den unterschiedlichen Verlagen unterschiedlich aus. Größter Verlierer ist der Aschendorff-Verlag, der in Münster die Westfälischen Nachrichten (und die Münstersche Zeitung) herausgibt.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Hatten 2015 noch etwas weniger als 120.000 Münsteraner:innen ein Abo beim Aschendorff-Verlag, waren es im März nur noch rund 80.500. Macht unterm Strich ein Minus von 32,4 Prozent – oder anders gesagt: Jede:r Dritte hat in Münster die Tageszeitung abbestellt.
Aber wie gesagt: Alle Titel der Zeitungsgruppe Münsterland verlieren Leser:innen. Zwar unterschiedlich stark, aber unterm Strich hat der Verlagsverbund ein Viertel seiner Abonnements seit 2015 verloren. Zudem hat die Verdi-Statistik eine Lücke: Sie gibt keine Auskunft, wie das Onlinegeschäft im Münsterland läuft. Überregionale Zahlen wie die vom Verband BDZV zeigen jedenfalls, dass E-Paper und Digitalabos auch für den Lokaljournalismus eine größere Rolle spielen.
Mit den vielen Kündigungen ist die Zeitungsgruppe Münsterland nicht allein. Im Gegenteil, die Branche steht deutschlandweit unter Druck. Aus meiner eher kurzen Erfahrung im Business kann ich jedenfalls sagen: Ich kenne keine Redaktion, die keine Probleme hat. Warum?
Unter anderem weil die Printzeitung für immer mehr Leser:innen inzwischen ganz schön umständlich ist und sich viele Verlage mit dem Schwenk aufs Digitale schwer tun. Dazu kommen Schwierigkeiten im Anzeigengeschäft, fehlender Nachwuchs in den Redaktionen, steigende Papierpreise, und und und.
Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Journalismus Qualität verliert. Und damit auch Leser:innen. Ein Rattenschwanz. Denn wenn sich immer mehr Menschen vom Journalismus abwenden, um Nachrichten zu konsumieren, oder – noch schlimmer – den Nachrichten gleich ganz abschwören, dann ist eine ganz schlechte Entwicklung für eine demokratische Gesellschaft. (sfo)
+++ Schlechte Nachrichten aus Wiesbaden: Der insolvente Großvermieter Deutsche Invest Immobilien (DII), dessen Tochter das Haus an der Königsberger Straße 4 gehört, steht nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ vor dem Aus. Die Insolvenzverwalterin bestätigte, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wurde. Das bedeutet das Ende des Konzerns. DII verwaltete rund 13.000 Wohnungen, die in Investmentfonds gehalten wurden. Zu den Investoren gehören Prominente wie der frühere Siemenschef Joe Kaeser oder der Fußballprofi Serge Gnabry. Die Fonds verwaltet laut SZ nun der Hamburger Anbieter Paribus. Für die Menschen an der Königsberger Straße 4 ändert sich erst mal nichts. Für die Stadt schon. Sie hat einen neuen Ansprechpartner. Die Westfälischen Nachrichten berichten indes, dass weitere Häuser in der Nähe in einem sehr schlechten Zustand seien. Und: Ein Immobilienportal vermiete eine Wohnung im Haus an der Königsberger Straße 4 für 1.600 Euro an Monteure. Das sind laut Zeitung 500 bis 700 Euro mehr als üblich. Die Stadt prüfe zurzeit, ob das rechtmäßig ist. (rhe)
+++ Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Münster zuletzt so stark gestiegen wie sonst nirgendwo in Deutschland. Laut dem Immobilienindex „German Real Estate Index“, den mehrere Institutionen zusammenstellen, unter anderem das Kieler Institut für Weltwirtschaft, haben die Preise allein im zweiten Quartal um 5,6 Prozent zugelegt. Eigentumswohnungen kosten damit zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Jonas Zdrzalek vom Institut für Weltwirtschaft schätzt laut „Zeit Online“, dass der Preisverfall der vergangenen Jahre damit erst mal vorbei ist. Das stützen auch die übrigen Daten: Die Preise für Häuser und Wohnungen steigen. (rhe)
+++ Die Bezirksregierung hat 14 vorübergehende Versetzungen von Lehrkräften rückgängig gemacht, nachdem das Verwaltungsgericht in 11 Fällen den Lehrkräften Recht gegeben hatte. Das teilte das Verwaltungsgericht am Freitagmittag auf Anfrage mit. In den ersten beiden Fällen hatte das Gericht Mitte der Woche entschieden. Dabei beurteilte es die Abordnungen grundsätzlich als rechtmäßig, bemängelte aber das Verfahren, mit dem die Bezirksregierung sie ausgewählt hatte. Die Behörde hatte die Schulleitungen entscheiden lassen, wer sich für eine Abordnung eignet. Das Gericht befand: Erst mal kommen alle Lehrkräfte in Frage, sofern die Schule nach ihrem Weggang weiter funktionsfähig bleibt. Julius Altmiks, Anwalt der Lehrkräfte, schreibt in einer E-Mail, er habe die Bezirksregierung schon vorher darauf aufmerksam gemacht, dass das Verfahren rechtswidrig sei. Die Behörde habe sich jedoch auch nach einem Hinweis des Gerichts nicht von ihrem Vorgehen abbringen lassen. Die Bezirksregierung kündigte an, das Verfahren bis zum nächsten Jahr zu überarbeiten. (rhe)
+++ Im Preußen-Stadion an der Hammer Straße läuft am Sonntag zum ersten Mal seit 22 Jahren Zweitligafußball. Zu Gast ist Hannover 96, nach einem Sieg im ersten Spiel gegen Regensburg Tabellenvierter. Das Stadion ist ausverkauft. Das heißt, wenn alle kommen, werden am Sonntag 12.500 Menschen dabei sein. An der Kapazität hat sich noch nichts geändert, aber im Stadion sieht es schon etwas anders aus. An der Haupttribüne steht jetzt ein elf Tonnen schweres Kamerapodest. Es gibt viele neue Kameras, eine neue Kommentatoren-Tribüne, neue Rolliplätze, digitale LED-Banden und Kartenscanner am Eingang. Und vielleicht noch für die Einstimmung aufs Spiel am Sonntag: Die Donots, der Sänger Maverick und „Münster 4 Life“ haben aus der Torhymne („Preußen, Preußen!“) einen Song gemacht. Hier ist er zu hören. (rhe)
Interview mit Ludger Hiepel
„Gefühlt ist das ein 200-Prozent-Job“
Herr Hiepel, der Deutschlandfunk meldete im Februar in einem Feature über Antisemitismus: „Es brodelt an deutschen Hochschulen.“ Wie sehr brodelt es in Münster?
Es brodelt auch in Münster, aber längst nicht so stark wie zum Beispiel in Berlin oder anderen Städten. Es gibt in Münster – wie an den anderen Orten auch – nur wenige aktivistische Stimmen, aber dafür sehr laute. Und mein Eindruck ist auch, dass vieles an die Universität herangetragen wird.
Woran denken Sie konkret?
Zum Beispiel an „Palästina Antikolonial“. Nur ein Teil dieser Gruppe sind Studierende. Die meisten kommen von außen, versuchen aber, die Universität für ihren Aktivismus zu nutzen.
Sie sind im Juni 2023, also einige Wochen vor dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober, Beauftragter gegen Antisemitismus geworden. Mit welchem Gefühl sind Sie damals gestartet?
Mit einem guten Gefühl. Ich war gespannt und habe mich gefreut, etwas Sinnvolles gestalten zu können, etwas mit einer nachhaltigen Wirkung.
Klingt nach einem Aber.
Es ist wichtig, dass die Uni reagiert, dass sie Flagge zeigt. Und es ist wichtig, dass wir dieses Amt haben. Aber an manchen Stellen ist es erschreckend zu sehen, dass die Arbeit keine Wirkung hat. Manche Leute sind einfach resistent und verweigern den Diskurs.
Haben Sie eine konkrete Situation im Kopf?
Ja, die „Lange Nacht der Bildung“. Diese Veranstaltung hatte ein sehr aktivistisches, einseitiges Programm und fand unter dem Motto statt: Wir wollen Diskurs und Meinungsfreiheit. Wenn am gleichen Tag Teilnehmende auf einer friedlichen Kundgebung gegen jeden Antisemitismus und für jüdisches Leben auf dem Campus als „Kindermörder Israel“ beschimpft und eingeschüchtert werden, dann hat das nichts mit Dialog zu tun.
Den Westfälischen Nachrichten haben Sie gesagt, Ihr Ehrenamt sei inzwischen ein Vollzeitjob. Hat Sie das Ausmaß überrascht?
Ich habe immer damit gerechnet, dass das Thema Antisemitismus virulenter wird. Das war ein Grund, warum die Universität sich dazu entschlossen hat, dass es das Amt des Beauftragten gegen Antisemitismus braucht, um präventive Arbeit zu leisten und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen zu können. Aber den Terrorangriff im Ausmaß vom 7. Oktober mit all seinen Folgen hat niemand kommen sehen. Ich bin sehr schockiert darüber, wie das alles passieren konnte.
Was sind Ihre Aufgaben?
Ursprünglich Präventionsarbeit leisten, indem ich beispielsweise Lehrveranstaltungen organisiere. Im Sommersemester habe ich zum Beispiel zwei Ringvorlesungen organisiert. Eine zur schulischen Bildung, damit angehende Lehrerinnen und Lehrer vorbereitet sind, wenn sie Antisemitismus auf den Schulhöfen erleben. Und die zweite Veranstaltungsreihe zusammen mit dem Zentrum für Islamische Theologie über den Nahostkonflikt.
Und was ist noch dazugekommen?
Zum Beispiel bekomme ich Anfragen von Kollegen, die Veranstaltungen mit israelischen oder jüdischen Gästen durchführen wollen. Da geht es meist um Sicherheitsvorkehrungen. Dann melden sich natürlich jüdische Studierende bei mir und berichten von Vorfällen. Das ist dann die Intervention.
Was berichten die?
Zum Beispiel von antisemitischen Graffiti an Uni-Gebäuden in der Stadt oder Hakenkreuzschmierereien in Büchern aus der Uni-Bibliothek. Es ist auch schon zu verbalen Angriffen gekommen. Insgesamt trauen sich viele jüdische Studierende nur noch in Gruppen oder in Begleitung von Freunden an den Campus. Was wir zum Glück noch nicht hatten, sind körperliche Übergriffe. Die Ängste und die Sorgen der jüdischen Studierenden nehme ich sehr ernst. Gleichzeitig ist es auch schwierig, die einzelnen Studierenden zu schützen.
Viel Verantwortung für ein Ehrenamt.
Ja, das ist so. Gefühlt ist das ein 200-Prozent-Job. Dennoch: Ich mache es gerne, es ist eine notwendige und sinnvolle Arbeit.
Als katholischer Theologe geben Sie auch Unterricht. Haben Sie in der Lehre schon Antisemitismus erlebt?
Ja, im Vorfeld zu der Ringvorlesung mit dem Zentrum für Islamische Theologie hat es Aufrufe in den sozialen Medien gegeben, die Veranstaltungen zu stören. Das Thema war, wie gesagt, der Nahostkonflikt. Wir hatten zur Vorlesung auch muslimische Vortragende eingeladen und zum Beispiel auch eine südafrikanische Perspektive. Dass so eine Vielfalt nicht geschätzt wird, hinterlässt bei mir eine gewisse Traurigkeit und Frust. Ich erlebe aber überall in der Gesellschaft latenten Antisemitismus. In manchen Köpfen halten sich alte Stereotype, die es schon seit der Antike gibt.
Woran denken Sie?
Zum Beispiel an den Mythos der Brunnenvergiftung. Der kam plötzlich in der Coronapandemie wieder auf, als es hieß: Die Juden haben das Virus in die Welt gesetzt, um sich am Impfstoff zu bereichern. Auch das Stereotyp der Gier findet sich darin wieder. Das erlebe ich auch immer wieder bei meiner Arbeit auf dem jüdischen Friedhof in Münster. Dort steht eine Trauerhalle, die von Peter Wilhelm Strupp gebaut wurde. Er hat die Ideen der Bauhaus-Kunstschule nach Münster gebracht. Wenn ich diese Geschichte bei Führungen auf dem Friedhof erzähle, heißt es manchmal: Ist ja klar, die Juden hatten schon immer Geld.
Wie haben Sie reagiert?
Ich spreche das an, denn solche Stereotype sind antisemitisch. Ich versuche zu erklären, woher dieses Klischee kommt. Dass alle Juden reich sein sollen, ist ein Stereotyp aus dem Mittelalter, als das christliche Zinsverbot herrschte.
Ist so eine Konfrontation konstruktiv? Also stößt das auf offene Ohren?
Viele Leute erschrecken sich, weil ihnen oft der Antisemitismus nicht bewusst ist. In der Regel sind die Menschen dankbar für die Erklärung. Dass jemand mit offener Ablehnung reagiert, habe ich noch nicht erlebt. Daran sieht man sehr gut, wie tief manche Stereotype, Meinungen und Haltungen in der Gesellschaft verankert sind.
Zurück zu den Hochschulen: Am Donnerstag eröffnet in Münster eine zentrale Stelle für alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Wie ist es dazu gekommen?
Das Wissenschaftsministerium hatte nach dem Beginn des Kriegs im Nahen Osten die drei Landesrektorenkonferenzen in Nordrhein-Westfalen gefragt, wie jüdische Studierende besser unterstützt werden können. Eine Arbeitsgruppe hat danach das Konzept der neuen Stelle erarbeitet. Sie soll ein Anlaufpunkt für Studierende sein, die Antisemitismus erlebt haben. Mit dem Monitoring erhalten wir eine Zahlengrundlage, mit der wir die Dunkelziffer an Vorfällen erhellen und weiterarbeiten können. Außerdem soll die Zentralstelle auch Hochschulen beraten. Hintergrund dafür ist, dass nicht alle Hochschulen in NRW Beauftragte gegen Antisemitismus haben. Die inhaltliche Arbeit wird die „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus“ übernehmen, um die Unabhängigkeit der neuen Fachstelle zu wahren.
Was mir in der gesamten Debatte auffällt: Es geht fast nur um Studierende. Eine Studie der Uni Konstanz hat aber ergeben, dass Studierende nicht antisemitischer ticken als die Durchschnittsbevölkerung.
Das stimmt, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist der Wert sogar geringer. Aber die Studie zeigt auf, dass der an der Hochschule erlebte Antisemitismus deutlich häufiger von Studierenden als von Lehrenden ausgeht.
Aber was ist mit Beschwerden über Lehrpersonal? Eine Mitarbeiterin vom Institut für Arabistik und Islamwissenschaft hat zum Beispiel beim Protestcamp zu 76 Jahren Nakba mitgemacht, einem Ereignis, das die Vertreibung von Hunderttausenden Palästinensern im Zuge der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 bezeichnet.
Ja, das war öffentlich zu lesen. Beschwerden gehen in begrenztem Maße ein und werden dann natürlich erst einmal umfassend geprüft. Mit der neuen Fachstelle werden Beschwerden und Vorfälle an Hochschulen in Zukunft noch rigoroser erfasst.
Beliebt unter gebildeten Antisemit:innen ist ja auch die antiisraelische Protestkampagne BDS, die unter anderem Druck auf Hochschulen ausübt, alle Kontakte zu Israel abzureißen. Sind Ihnen an der Uni Münster Sympathien bekannt?
Nein, direkt nicht. Was ich allerdings wahrgenommen habe, dass manche Studierende und Dozierende diese Kampagne in den sozialen Medien unterstützt haben. Grundsätzlich halte ich von solchen Boykotten aber nichts. Ich finde Wissenschaftsdiplomatie wichtiger. Wenn sich ein israelischer und palästinensischer Wissenschaftler auf einer Tagung über Themen austauschen und einer Meinung sein können, bewirkt das deutlich mehr. (sfo)
Grüße aus dem Urlaub
Nanu, ist das nicht der Mond, der im Advent vor zwei Jahren in der Überwasserkirche hing? RUMS-Leser Hendrik Kuhnert hat ihn vor Kurzem auf dem Münchner Tollwood-Festival wiederentdeckt. Haben auch Sie etwas Unglaubliches im Urlaub gesehen? Dann freuen wir uns über ein Beweisfoto im Querformat an redaktion@rums.ms.
Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Die Modekette Esprit schließt alle Geschäfte in Deutschland und damit auch das in der Stubengasse in Münster. (Süddeutsche Zeitung)
+++ Münster bekommt in diesem Jahr über ein Viertel oder in absoluten Zahlen knapp 31 Millionen Euro mehr Geld vom Land als gedacht: voraussichtlich 167 Millionen Euro – immerhin die Hälfte der Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben im Haushalt in diesem Jahr. (Büro Robin Korte)
+++ Wegen „Überraschungen“, die so ein altes Gebäude bereithält, dauert der Umbau des Schloßtheaters länger, voraussichtlich bis Mitte September. (Westfälische Nachrichten)
+++ Morgen hisst die Stadt mehrere Regenbogenflaggen, weil die „Pride Weeks“ beginnen, die ein Zeichen für Solidarität mit queeren Menschen in Münster setzen sollen. (Stadt Münster)
+++ An der Steinfurter Straße sollen in einem nachhaltigen und autoarmen Modellquartier über 3.000 Wohnungen entstehen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Um nicht nur eine Fahrradstraße zu sein, sondern auch wie eine auszusehen, bekommt der erste Abschnitt der Wilhelmstraße ab Montag eine neue Asphaltschicht. (Stadt Münster)
+++ Die Stadtverwaltung rät trotz einer Empfehlung von Rettungsdiensten davon ab, eine Ersthelfer-App einzuführen und begründet das unter anderem mit anderen Prioritäten und fehlender Wirtschaftlichkeit. (Westfälische Nachrichten)
+++ An der Windthorststraße vor dem Bahnhof regeln jetzt neue Markierungen, wo Fahrräder parken dürfen, und wo sie nicht lange stehen werden, weil das Ordnungsamt sie zur Fundfahrradstation bringt. (Stadt Münster)
+++ Die Tierheime im Münsterland sind voll ausgelastet und fordern, wo es sie noch nicht gibt, eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen, wo es sie noch nicht gibt, um der Situation gerecht werden zu können. (WDR)
+++ Eine von sechs neuen Polizeidienststellen in Nordrhein-Westfalen, die sich mit der Bekämpfung von Kriminalität im Internet beschäftigen, ist in Münster. (Polizei Münster)
+++ Der Münsteraner Versicherer LVM kündigt an, dass rund die Hälfte der 40.000 privat Krankenversicherten einen Teil der Beiträge zurückbekommt. (LVM Versicherung)
Im Café Floyd können Sie Milch aus Handorf trinken, ohne die Innenstadt verlassen zu müssen. Und das gleich an zwei Standorten: am Domplatz und in der Stubengasse. Es gibt Bagels, süße Teile, Heißgetränke – und eben Milch vom Hof Große Kintrup, mit Sirup oder mit Eiswürfeln (Empfehlung bei jedem Wetter: Zimt!). Milchalternativen sind ebenfalls im Angebot. Für alle Sparfüchse noch ein Hinweis: Täglich ab 16:30 Uhr gibt es Ciabatta, Tostado, Bagel und Co zum halben Preis.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Heute haben Annalena Zernott und Ralf Heimann für Sie in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen.
+++ Auf dem Prinzipalmarkt sind am Samstag von 9 bis 15 Uhr historische und moderne Feuerwehrfahrzeuge zu sehen. Außerdem informiert die Feuerwehr über ihre Arbeit. Münsters Türmerin Martje Thalmann geht übrigens in einem aktuellen Blogbeitrag der Frage nach, ob sie mit ihrer Tätigkeit im Grunde auch Teil der Feuerwehr ist.
+++ In der Überwasserkirche spielt das Ensemble für Alte Musik am Samstag ab 11 Uhr in der Reihe „Marktmusik Münster“ Bach-Kantaten.
+++ Der Verein Rosa setzt sich mit seinen „Rolling Safespaces“ (hier ein Video), also mit mobilen Schutzräumen, dafür ein, dass Frauen und queere Menschen auf der Flucht Orte finden, an denen sie sich sicher fühlen und Unterstützung bekommen. Dafür hat der Verein mehrere Lkw umgebaut, die zum Beispiel entlang von Fluchtrouten auf dem griechischen Festland unterwegs sind und in Deutschland Unterkünfte für Geflüchtete anfahren. Zu sehen sind die Fahrzeuge bei einer Plakatausstellung im Hansa 12 (folgerichtige Adresse: Hansering 12) am Samstag 12 bis 20 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.
+++ Am Sonntag zeigt die Metro-Bar ab 13:30 Uhr das Preußen-Spiel gegen Hannover.
+++ Am Dienstagmorgen ist in der Gasse an der Stadtbücherei ein Deckenflohmarkt. Von 11 bis 14 Uhr verkaufen oder tauschen Kinder zwischen 7 und 14 Jahren dort alles Mögliche. Wichtiger Hinweis: Bei Regen fällt der Flohmarkt aus.
+++ Am Sonntag führt Lisa Petersohn durch die Ausstellung „Ludger Gerdes. Synkategoremata“ in der Stadthausgalerie. Anschließend fahren alle zusammen mit dem eigenen Fahrrad nach Gievenbeck, wo seit 1987 das Skulpturprojekt „Schiff in Münster“ steht, das auf diesem Foto zu sehen ist. Treffpunkt ist um 15 Uhr die Stadthausgalerie.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Erholung.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Bis ins vergangene Jahr hat Lisa Mensing noch unsere Briefe lektoriert. Dann kam die Leipziger Buchmesse, und Lisa hatte auf einmal keine Zeit mehr. Die Arbeit rief. Haufenweise Literatur aus dem Niederländischen übersetzen. Einer der vielen Romane, den Lisa vergangenes Jahr ins Deutsche übertragen hat, heißt „Birkenschwester“. Darin geht es um Mari, eine Frau, die den frühen Tod ihrer mehrfach behinderten Schwester Tully verarbeiten will, indem sie sich von all der Trauer freiwandert. Ein existenzieller und poetischer Roman über Schmerzen, Liebe und Heilung. Lisa ist mit der Übersetzung ein „außerordentlich kunstvoller Balanceakt“ gelungen, so urteilt die Kunststiftung NRW, die jedes Jahr den renommierten Straelener Übersetzerpreis verleiht. Im Oktober erhält Lisa bei der Verleihung in Düsseldorf den Förderpreis für Nachwuchstalente. Herzlichen Glückwunsch!
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