Wärmepumpen-Streit im Geistviertel | Correctiv-Umfrage: Das sind Ihre Kommunalwahl-Themen | Unbezahlte Werbung: Neues vom Hochschulsport

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

ein wichtiger Hebel, damit Münster klimaneutral wird, ist die Wärmewende. Wie die Umstellung auf klimafreundliche Wärme gelingen könnte, soll ein Plan klären, den die Stadt gerade ausarbeitet. Vorgestern ist ein dicker Zwischenbericht erschienen, den Sie hier lesen und kommentieren können.

Viele Wohnungen und Häuser in Münster sind demnach in keinem sonderlich guten energetischen Zustand. Grund dafür ist, dass viele Wohngebäude in den Siebzigern gebaut wurden, als der Bund noch keine Wärmeschutzverordnung erlassen hatte.

Heute verbrauchen die Wohngebäude mehr als 65 Prozent der gesamten Wärme in der Stadt. Der Großteil wird mit Erdgas erzeugt. Die Stadt sieht in ihrer Auswertung allerdings ein großes Potenzial zur Umrüstung. Aber wie könnte das gelingen?

Die LEG hat schon vor zwei Jahren einen Vorstoß gewagt. Damals kündigte der Konzern an, er wolle in 20.000 Wohnungen mit Einzel- und Etagenheizungen sogenannte Luft-Luft-Wärmepumpen installieren. Die sind nachhaltig und funktionieren wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Eine Außenanlage saugt Luft an, die anschließend aufgewärmt und in der Wohnung entlassen wird.

Auf diese Weise will die LEG „zur Dekarbonisierung des Bestands“ beitragen, so steht es im aktuellen Geschäftsbericht. Doch nicht alle sind mit dem Vorhaben einverstanden. Im Geistviertel wehren sich gerade LEG-Mieter:innen gegen die Luft-Luft-Wärmepumpen, aber keine Sorge, wir tauen hier jetzt nicht den Wärmepumpen-Streit der vergangenen Jahre auf. Die Mieter:innen fühlen sich vielmehr von der LEG über den Tisch gezogen.

Was ist da los? Als die LEG den Einbau der Luft-Luft-Wärmepumpen ankündigte, hieß es noch, die Sache werde nichts an den Heizkosten drehen. Der deutsche Mieterbund hat sich die Zahlen der LEG aber noch einmal genauer angeschaut und kommt zu dem Ergebnis: Das stimmt vorne und hinten nicht. Die Mieter:innen müssten demnach etwa doppelt so viel fürs Heizen zahlen als vorher (hier ein Rechenbeispiel für Münster auf Seite 4).

Und warum? Einerseits steckt die LEG alle Kosten in den Grundpreis für die Luft-Luft-Wärmepumpe, die einem so anfallen, zum Beispiel die Wartung, Buchhaltung, sämtliche Serviceleistungen oder auch schlicht das unternehmerische Risiko für die Anschaffung. Andererseits können die Mieter:innen nicht mehr frei wählen, wer die nötige Heizenergie für Luft-Luft-Wärmepumpe liefert, sondern einen Vertrag mit einer – Überraschung! – hundertprozentigen Tochter der LEG mit 15 Jahren Laufzeit abschließen. Der deutsche Mieterbund kritisiert, dass die LEG eine Gesetzeslücke ausnutzt, denn solche Contractingmodelle, die Mieter:innen lange binden und der LEG volle Kontrolle über die Preise beim Heizen geben, sind nicht verboten.

Gestern war das ARD-Politmagazin „Panorama“ zusammen mit Max Fuhrmann vom deutschen Mieterbund im Geistviertel, um sich die Sache einmal näher anzuschauen. Nach Fuhrmanns Berechnung werden die Heizkosten je nach Wohnung um 40 bis 160 Prozent steigen. „Unterm Strich wird’s im Durchschnitt doppelt so teuer für die Mieterinnen und Mieter“, sagte er.

Mit den Zahlen konfrontiert, gibt die LEG gegenüber „Panorama“ zu, die bisherigen Kosten nur geschätzt zu haben. Man würde eine „Lernkurve durchlaufen“. Man habe „Herausforderungen (…) bei der Berechnung der Kostenneutralität“ gespürt.

Max Fuhrmann vom deutschen Mieterbund sagt, das Vorgehen der LEG torpediere die Wärmewende. Denn klar, natürlich müssen die Heizungen weg von Öl und Gas. Wenn aber bei den Menschen am Ende ankommt, dass für sie alles teurer wird, dann wirke das wie „Gift für die Wärmewende“, sagt Fuhrmann.

„Panorama“ geht sogar noch einen Schritt weiter. Das Magazin wirft der LEG vor, sich im Windschatten der Wärmewende zu bereichern. Unplausibel ist das nicht. Im letzten Geschäftsbericht steht ganz unverhohlen, die LEG wolle „Klimaschutz als Geschäftsmodell“ betreiben und einen „finanziellen Erfolgsbeitrag“ schaffen. Der nächste Schritt dorthin: Bald wird die LEG auch anderen Wohnungsgesellschaften das Contractingmodell mit den Luft-Luft-Wärmepumpen anbieten. (sfo)

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Wie es weiterging

… mit den Kirchenschließungen

Kurz nachdem der RUMS-Brief am Dienstag raus war, kam eine E-Mail aus Polen. Wir hatten über die Kirchenschließungen geschrieben, die in Münster anstehen, weil kaum noch jemand zur Kirche geht. Jörg Groeters schrieb: „In Warschau gibt’s die Probleme mit zu wenigen Kirchgängern nicht.“ Im Anhang schickte er ein Foto von einem Schild mit den Kirchzeiten dort. Um einen kleinen Eindruck zu geben, hier die Termine an Sonn- und Feiertagen: 8 Uhr, 9 Uhr, 10.30 Uhr (für Familien), 12 Uhr (Konventmesse), 16 Uhr (für Spaziergänger), 18 Uhr, 19.30 Uhr (für Studierende), 21.30 Uhr (die letzte in der Stadt). In Polen heißt es vermutlich: Entweder die Glocken läuten – oder die Glocken läuten. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Dass Münster im ADFC-Fahrradklimatest seit dem ersten Ranking im Jahr 1988 gut abschneidet, liegt laut dem Frankfurter Fahrradprofessor Dennis Knese vor allem daran, dass das Rad in der Stadt Priorität hat. „Münster hat es nur geschafft, nach wie vor vorn zu bleiben, weil der Radverkehr dort weiter hochgehalten wird“, sagt Knese im „Spiegel“-Interview. Generell sieht er die Situation in Deutschland nicht ganz so positiv. Knese warnt: Blieben die Autozahlen konstant, drohe der Verkehrskollaps. (rhe)

+++ Münsters FDP-Ratsfraktion droht, nicht mit dem Äußersten, aber doch mit etwas sehr Ungemütlichem, falls es der Stadt nicht bald gelingt, zu klären, wie sie ihre Schulbauprojekte finanzieren will – dann brauche man eine Sondersitzung des Rats in den Sommerferien, schreibt die Fraktion in einer Pressemitteilung. „Wir können keine Sommerpause einläuten, während hunderte Eltern und Kinder nicht wissen, wie es um ihre Schule steht“, sagt Claudia Grönefeld, die schulpolitische Sprecherin ihrer Partei. Sollte der Ernstfall eintreten, empfehlen wir Sonnencreme, kalte Getränke, vor allem aber: einen kühlen Kopf. (rhe)

+++ Eine andere Hoffnung im Fall einer Sondersitzung wäre: hitzefrei. Aber wie war das noch mal? Ab 27 Grad im Klassenraum (nicht im Friedenssaal) kann die Schulleitung (nicht der Oberbürgermeister) an Grundschulen und an weiterführenden Schulen bis zur zehnten Klasse (nicht im Stadtrat) entscheiden, dass die Kinder (nicht die Ratsmitglieder) mit elterlichem Einverständnis nach Hause gehen dürfen. Das hat die Bezirksregierung nun noch einmal klargestellt. Diese Hoffnung wäre also auch dahin. (rhe)

+++ Die Gesamtschul-Anmeldungen in Münster finden auch weiterhin vor denen der anderen weiterführenden Schulen statt. Das hat der Schulausschuss in dieser Woche beschlossen und sich damit über den Vorschlag der Stadtverwaltung hinweggesetzt, die Verfahren künftig zeitgleich stattfinden zu lassen, berichten die Westfälischen Nachrichten. Das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt befürchtet, Eltern könnten sich andernfalls gegen eine Gesamtschule entscheiden, denn wegen der knappen Plätze ist die Gefahr einer Absage dort groß – und dann müsste man auf die Restplätze an den übrigen Schulen ausweichen, die nach der ersten Runde übrig geblieben sind. Die schulpolitische „Reise nach Jerusalem“ sozusagen. Der Vollständigkeit halber: CDU und FDP hätten das Anmeldeverfahren gern geändert. (rhe)

+++ Zum Schluss noch etwas Polit-Tratsch. Licht aus, Spot an. CDU-Ratsherr Walter von Göwels bricht eine Lanze, beziehungsweise eine adaptive Laterne für SPD-Oberbürgermeisterkandidat Stephan Brinktrine, der am Dienstag zur akuten Frage, ob man die Beleuchtung an der Kanalpromenade nachts ausschalten sollte, mitgeteilt hatte: „Münster braucht mehr Beleuchtung, nicht weniger!“ Die Pläne zur Abschaltung seien „absurd“, schrieb Brinktrine (hier bei Instagram im Praxistest). Ganz so absurd fand man die Pläne im Ratsbündnis, dessen Teil auch die SPD ist, aber anscheinend nicht. Im Ausschuss am Mittwoch nahm man den Vorschlag erst mal vom Tisch. Das Bündnis habe Brinktrine „vorgeführt“, schreibt von Göwels, der allerdings kurz vor der Kommunalwahl doch nicht zur SPD rüberschwenken wird. Seine Partei hätte ebenfalls gern Licht an der Kanalpromenade. Man wolle den „Radverkehr fördern, ohne die artenschutzrechtlich besonders sensiblen Bereiche zu beeinträchtigen“, schreibt er. Moment. Oder blinkt Walter von Göwels jetzt grün? (rhe)

Zahlen, bitte.
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Morgen ist der 21. Juni und somit der längste Tag im Jahr. Das heißt auch: Der Sommer beginnt. Zumindest nach astronomischer Definition, da in den frühen Morgenstunden die sogenannte Sommersonnenwende stattfindet. Falls Sie sich jetzt fragen, wie das nochmal genau war mit Sonnenstand, Erdachse und Co.: Schauen Sie zum Beispiel beim NDR oder bei ARD Alpha vorbei, dort gibt es gut verständliche Erklärtexte.

(Quelle: timeanddate.com)

Hier finden Sie alle unsere Infografiken. Sollte Ihnen eine davon besonders gut gefallen, teilen Sie sie gerne!

Ihre Themen zur Kommunalwahl

Wir wollten von Ihnen wissen: Welche Themen sollen im Kommunalwahlkampf in Münster im Mittelpunkt stehen? Anna Niere hat Ihre Antworten ausgewertet. Ein Thema sticht besonders heraus.

Im Mai haben wir Sie gefragt: Was sind Ihre Erwartungen an die Kommunalpolitik? Was soll sich ändern? Worauf soll sich der Wahlkampf konzentrieren?

An der Umfrage haben 397 Menschen teilgenommen. Die meisten Menschen, die geantwortet haben, sind zwischen 26 und 75 Jahre alt (mit einigen drunter und drüber). Ein paar mehr Männer als Frauen haben abgestimmt. Aus dem Südviertel, Geist, Mauritz und Gievenbeck sind die meisten Antworten gekommen, aber auch andere Stadtteile sind gut vertreten.

Die Umfrage, die zusammen mit „Correctiv Lokal“ entstanden ist, ist keine repräsentative Erhebung – sie zeigt nur, welche Themen für viele von Ihnen wichtig sind. Und sie zeigt, dass es viele Ideen gibt, wie diese Stadt anders, besser, gerechter, klimafreundlicher oder lebenswerter werden könnte.

Wir haben die Ergebnisse ausgewertet, zusammengefasst und kategorisiert. Ein Überblick.

Was ist Ihnen im Kommunalwahlkampf besonders wichtig?

Das Thema, das Sie am meisten bewegt, ist bezahlbarer Wohnraum. Kein Wunder, das Problem treibt viele schon seit einigen Jahren um. Eine Erleichterung des Wohnungsmarktes ist wohl auch nicht in Aussicht, der Mietspiegel ist zuletzt weiter gestiegen (RUMS-Brief).

Aber auch der Klimaschutz liegt Ihnen am Herzen. Weitere zentrale Anliegen sind die Verkehrswende, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und der Umgang mit dem Rechtsruck, die Energiewende, Bildung, Integration und Migration.

Wir wollten auch von Ihnen wissen, wie genau Sie Ihre Themen umgesetzt sehen wollen. Dazu die Frage: Wenn Sie morgen Oberbürgermeister:in wären – was wäre Ihre erste Amtshandlung?

  • die autofreie Innenstadt (61 Nennungen)
  • flächendeckend Tempo 30 (22)
  • ein besserer, ausgebauter ÖPNV (19)
  • ein Mietendeckel (12)
  • der Bau einer S- und Straßenbahn (12)
  • mehr Entbürokratisierung (11)
  • sowie die gezielte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum (9).

Darüber hinaus gab es viele kreative, teils sehr konkrete Vorschläge, etwa:

  • „Gehwegparken konsequent ahnden, auch für Fahrräder“
  • „Das Arkaden-Parkhaus zu einem Fahrradparkhaus umwidmen“
  • „Baumfällverbot in der Innenstadt“
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Wir haben die Menschen auch gefragt, was sie sich konkret für ihr Viertel wünschen. Besonders oft wurden verkehrsberuhigende Maßnahmen genannt. Die meisten Personen wünschen sich ein autoarmes Viertel oder Tempo 30 in ihrer Umgebung. Viele wünschen sich auch mehr Grün in ihrem Stadtteil: mehr Bäume, mehr Parkflächen, mehr Aufenthaltsqualität. Mehr Gastronomie und soziale Treffpunkte, bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie weniger Parkplätze wurden ebenfalls mehrfach genannt. Kurz gesagt: Die Menschen wollen Stadtviertel, in denen man gerne zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist und sich auch gerne draußen trifft.

Welche Entscheidung der Stadtpolitik hat Sie besonders geärgert?

Am meisten Kritik bekam der Umgang mit dem Musik-Campus: Einige halten das Vorhaben generell für falsch, andere die Diskussion darüber überzogen. Kritik äußerten Sie auch an

  • dem Neubau des Preußenstadions,
  • der Nicht-Umsetzung der autofreien Innenstadt,
  • der mangelnden Umsetzung der Klimaziele,
  • dem „Verschleppen“ von Ratsentscheidungen durch die Verwaltung,
  • der Ablehnung der zentralen Abschiebebehörde,
  • der Erhöhung der Kitagebühren.

und an vielen Einzelentscheidungen, etwa an der Umbenennung von Straßen.

Jetzt aber zu den positiven Dingen, die in der Stadt passieren. Worüber haben Sie sich am meisten gefreut?

Am meisten Zustimmung gab es für den Ausbau der Fahrradstraßen. Viele freuten sich auch über den autofreien Domplatz und die Domplatz-Oase. Genauso wie sich viele über die hohen Investitionen in den Neubau des Preußenstadions geärgert haben, freuen sich auch sehr viele darüber – ebenso wie über den Musik-Campus (der im Moment allerdings auf Eis liegt). Andere wiederum finden es gut, dass einige Straßen in Münster einen neuen Namen bekommen. Das Thema ist also kontrovers.

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Was bedeuten all diese Antworten jetzt?

Wohnraum ist ein Schlüsselthema: Wohnungsnot, steigende Mieten, bezahlbarer Wohnraum – diese Begriffe wurden mit Abstand am häufigsten genannt.

Klimaschutz bleibt zentral: Umwelt- und Klimathemen dominieren, wie auch schon bei den Umfrage-Ergebnissen zur Bundestagswahl, weiter. Das spiegelt sich auch in vielen Forderungen rund um Verkehr, Energiewende, mehr Grünflächen und Stadtplanung.

Demokratie unter Druck: Demokratie und der Umgang mit dem politischen Rechtsruck wurden auffallend häufig genannt. Viele Menschen sorgen sich um gesellschaftlichen Zusammenhalt und Toleranz.

Aufgaben in den Vierteln: Ob Tempo 30, mehr Grünes oder neue Treffpunkte – viele Ideen beziehen sich auf das direkte Umfeld vor der eigenen Haustür.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir bereiten diese Ergebnisse für die Kommunalpolitik auf und formulieren passende Fragen. Die meistgenannten Forderungen werden wir in den kommenden Wochen an die Parteien schicken. Wir fragen nach: Wie stehen Sie zu den Vorschlägen aus unserer Umfrage? Was wollen Sie umsetzen? Und vor allem: Wie? (ani)

Aufbereitung und Auswertung der Daten: Jan Große Nobis

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Klima-Update

+++ Münster gräbt sich beim Geothermie-Ausbau an die Spitze der Bewegung – und das, noch bevor das erste Loch gebohrt ist. Die grüne Energieministerin Mona Neubaur nennt Münsters Vorhaben in einem Bericht zum „Masterplan Geothermie“ ein „Bohrturmproj…“, äh, ‘tschuldigung, ein „Leuchtturmprojekt“. Darauf weist der grüne Landtagsabgeordnete Robin Korte in einer Pressemitteilung hin. Das Ziel in Nordrhein-Westfalen ist, bis zum Jahr 2045 bis zu einem Fünftel der Wärme aus der Erde zu gewinnen. Und wenn Sie sich etwas einlesen wollen: Bjarne Overkott hat im März für RUMS über die Pläne geschrieben. Sein Text hat es – wir schrieben es schon – beim Deutschen Preis für Klimajournalismus als eine der besten Klimarecherchen des Jahres auf die Shortlist geschafft. (rhe)

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Korrekturen

+++ Am Dienstag haben wir im RUMS-Brief über die Umnutzung von drei Kirchen in Münster geschrieben. In diesem Zusammenhang verwiesen wir auf das Priesterseminar Borromaeum, das in unserer Darstellung zunehmend „verwaist“. Eine Leserin hat uns zurecht darauf aufmerksam gemacht, dass das so nicht stimmt. Es leben zwar mittlerweile deutlich weniger Priesteranwärter dort als früher (RUMS-Beitrag), aber das Gebäude wird noch immer für Fortbildungen und als Unterkunft für Studierende genutzt. Vielen Dank, Ruth Kubina!

+++ In einer Meldung schrieben wir am Dienstag über den Wirtschaftsstandort Münster und haben dabei Äpfel mit Birnen verglichen. Konkret: Wir haben Ergebnisse eines Gutachtens zum Regierungsbezirk Münster pauschal auf die Stadt übertragen. Ebenfalls eine berechtigte Kritik. Ist korrigiert. Danke an Oliver Teuteberg für den Hinweis!

Ein-Satz-Zentrale

+++ Das Annette-Gymnasium ist beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten als beste Schule Nordrhein-Westfalens ausgezeichnet worden und darf nun auf den Bundespreis hoffen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Mit der kostenlosen WAU-App der Uni Münster können Menschen Verhalten und Gemütszustand ihres Tiers dokumentieren und so an einem Forschungsprojekt zur Persönlichkeit der Tiere teilnehmen. (Uni Münster)

+++ Die kirchliche Darlehenskasse Münster verwaltet inzwischen ein Finanzvolumen von fünf Milliarden Euro und ist damit so groß wie noch nie. (Kirche und Leben)

+++ Die Stadtwerke und die Telekom wollen in diesem Jahr damit beginnen, die Viertel Schützenhof und Pluggendorf ans Glasfasernetz zu bringen. (Stadtwerke Münster)

+++ Die Stadtwerke planen in Kürze einen speziellen, günstigeren Stromtarif für Haushalte mit Wärmepumpe, um den Umstieg auf klimafreundliches Heizen attraktiver zu machen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Landgerichtspräsident Ulrich Schambert geht in sechs Wochen in den Ruhestand und will sich dann mehr in seiner Kirchengemeinde engagieren und das tun, was schuldige Tatverdächtige auf der Anklagebank machen, wenn alles gut läuft: singen – in Schamberts Fall allerdings in drei Chören. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die St.-Franziskus-Stiftung übernimmt zum Juli die Mehrheit am Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf und wird damit zu einem der größten konfessionellen Krankenhausträger Deutschlands. (St. Franziskus-Stiftung)

+++ Seit Juni 2024 hat die Telenotarzt-Zentrale der Feuerwehr Münster in tausend Einsätzen Rettungskräfte in der Region unterstützt – per Video, Ton und Telemedizin, oft schon bevor ein Notarzt vor Ort war. (Stadt Münster)

+++ In Gievenbeck ist der „Grüne Weiler“ jetzt offiziell eröffnet – ein genossenschaftliches Wohnprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Oxford-Kaserne, das rund 250 Menschen Raum für ein gemeinschaftliches und nachhaltiges Leben bietet. (Grüner Weiler, RUMS-Brief)

+++ Die Stadt bittet darum, genauer hinzuschauen, vor allem wenn tote Wildschweine herumliegen, denn die im Kreis Olpe diagnostizierte Afrikanische Schweinepest kommt näher. (Stadt Münster)

Unbezahlte Werbung

Der Hochschulsport funktioniert seit ein paar Monaten mit einem neuen Buchungssystem. Nutzer:innen können ihr Sportprogramm seitdem flexibler gestalten. Wie Sie es vielleicht aus Fitnessstudios kennen, kann man sich inzwischen zu jedem Zeitpunkt neu beim Hochschulsport anmelden und dann via App Kurse buchen, die in der jeweiligen Woche gut in den persönlichen Zeitplan passen. Als Basis abonnieren Sie den Sportpass. Falls Sie weitere Kurse besuchen möchten, können Sie zusätzliche Mitgliedschaften abschließen (Infos zu Kosten hier und zur Anmeldung hier). So können Sie Ihr Abo flexibel gestalten und bereits mit dem Sportpass an vielen unterschiedlichen Sportarten teilnehmen – auch mehrmals die Woche. Sie können sich jederzeit mit einer Frist von vier Wochen wieder abmelden. Wir finden: Das ist besonders interessant für diejenigen, die auf der Suche nach einer neuen Sportart sind und einfach mal etwas ausprobieren wollen.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Svenja Stühmeier für uns in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen.

+++ Die Künstlerin und ehemalige RUMS-Kolumnistin Anna Stern tritt am Sonntagabend mit dem Klarinettisten Robert Beck in der Black Box im Cuba auf. In ihrer gemeinsamen Performance „Sounds and Feathers“ thematisieren sie die Spannung zwischen Schöpfung und menschengemachter Umweltzerstörung, ausgehend vom Vogelsterben. Los geht es um 19:30 Uhr, Karten gibt es ab 10 Euro hier.

+++ Lust auf Neues in Sachen Musik? Am Samstag lädt das Münsterbandnetz ab 12:30 Uhr zum Open-Air „Die wollen nur spielen“ an die Sputnikhalle ein. Dort treten sechs Nachwuchs-Künstler:innen aus NRW auf, unter anderem die Punkband Grenzkontrolle, Josie Malou und Yola. Tickets kosten 10,80 Euro im Vorverkauf, Abendkasse gibt’s auch.

+++ Bis zum 28. Juni gibt es eine ganze Reihe Veranstaltungen im Rahmen des Droste-Festivals, dieses Jahr unter dem Titel „The Landlord’s Game“. Schauen Sie doch mal vorbei, zum Beispiel am morgigen Samstag zum Tagesprogramm im Rüschhaus. Tickets hierfür gibt es ab 10 Euro. Alle anderen Veranstaltungen (auch kostenlose sind dabei) finden Sie im Kalender.

+++ Football-Regionalliga: Sonntag spielen die „Münster Phoenix“ gegen die „Cologne Falcons“ auf der Sentruper Höhe. Kickoff ist um 16 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro. Falls Ihnen das zu viel Action für den heißen Sonntag ist: Schauen Sie doch mal auf Münsters „coolem Stadtplan für heiße Tage“ – vielleicht entdecken Sie dort ja ein nettes schattiges Plätzchen, das Sie noch nicht kennen.

+++ Das Asta-Frauen*referat lädt am Dienstagabend zu einem Vortrag über weibliche Genitalverstümmelung ein. Referentin Khadra ist selbst betroffen und wird ihre Geschichte teilen. Beginn ist um 18 Uhr im Hörsaal S8 im Schloss. Bitte melden Sie sich via E-Mail an.

Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende!

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Anna Niere (ani), Ralf Heimann (rhe), Svenja Stühmeier (sst), Jan Große Nobis (jgn) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth

PS

Nanu, was liegt denn da hinter dem Tagesschau-Tresen? Das hat sich wohl Münsters bekanntester Psychologe Leon Windscheid letztens gedacht, als er letztens die 20-Uhr-Nachrichten eingeschaltet hat. Nachdem er sich die Eingangsszene mehrmals angeschaut hat, war er sich sicher, dass Moderatorin Susanne Daubner „ganz lässig ihr Iphone“ auf dem Fußboden lädt. Inzwischen hat sie selbst das Geheimnis gelüftet. Des Rätsels Lösung: ist doch nur ein Pedal, um den Teleprompter zu bedienen. Susanne Daubners komplette Antwort finden Sie hier.

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