Kitakrise: Deutsches Rotes Kreuz springt ab | AfD-Urteil: Die Kunst der Verdrehung | Unbezahlte Werbung: Whisky Dungeon

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

27 Grad heute, es geht alles zielstrebig Richtung Sommer. Das spürt man auch daran, dass die Nachrichten zäher fließen. Wobei, Moment, vom Deutschen Roten Kreuz kommen heute Morgen gleich zwei Meldungen. 

Die eine ist: Der Verband wird am Kiesekampweg in Coerde im Herbst keine neue Kita eröffnen, wie es geplant war. Von den jährlichen Betriebskosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro hätte das DRK 5 Prozent übernehmen müssen: 60.000 Euro. Offenbar zu viel. Man habe sich „aus wirtschaftlichen Gründen“ dagegen entschieden, die Einrichtung zu betreiben, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung

Die andere Nachricht ist: Das Deutsche Rote Kreuz gibt die Trägerschaft zweier sogenannter Großtagespflegestellen an der Warendorfer Straße ab. Großtagespflegestellen sind Einrichtungen, in denen maximal drei Pflegekräfte bis zu neun Kinder betreuen. Der Termin für den Abschied ist: Ende Juli nächsten Jahres. 

Auch diese Entscheidung hat laut der Mitteilung wirtschaftliche Gründe. Das Ergebnis der beiden Einrichtungen sei seit Jahren negativ, sagt DRK-Vorstand Marcel Jäger. Das sei für den Verband auf Dauer nicht tragbar. 

Im Mai unterstützt uns
Anzeige des Allwetterzoos Münster zum 50-jährigen Jubiläum

Skaten mit echten Profis, Titus-Equipment und einer Mini-Rampe? Eine Otterfütterung live erleben? Oder lieber eine kostenlose Führung durch 50 Jahre Zoogeschichte? Das alles gibt es am 19. Mai in und an der Meranti-Halle im Allwetterzoo Münster. Kommt vorbei und schaut, welcher der Programmpunkte euch am besten gefällt!

www.allwetterzoo.de/50jahre/19MAI

Eine gute Nachricht gibt es immerhin auch: Die Kinder, die im nächsten Jahr nach Juli noch an der Warendorfer Straße betreut worden wären, bekommen zum 1. August „einen reservierten Platz“ in einer DRK-Kita, schreibt der Verband. 

Für die Kita in Coerde muss die Stadt einen neuen Träger suchen. Stadt und Verband wollen dort jetzt zusammen zusehen, dass alles fertig wird, damit ein anderer Träger die Kita „schnellstmöglich“ übernehmen kann. 

Die Kita-Misere geht also weiter, nachdem die Stadt zuletzt das Schlimmste abwenden konnte. Acht freie Kita-Träger hatten in einem Brief gedroht (RUMS-Brief), schon in diesem Jahr Einrichtungen abzugeben, wenn die Stadt nicht hilft, die Finanzierungslücke der Träger zu schließen.

Entstanden war die Lücke vor allem, weil die Gewerkschaften für Kita-Beschäftigte mehr Geld ausgehandelt hatten, doch die Finanzierung durch die Kommunen und das Land nicht ausreichte, um die so entstandenen Mehrkosten zu decken. 

Das Land hatte den Kitas im vergangenen Jahr „eine Überbrückungshilfe“ von 100 Millionen Euro gezahlt, danach aber klargemacht: Mehr wird aus Düsseldorf nicht kommen. 

Die Städte hatten also die Wahl: Entweder sie würden selbst einspringen oder sie müssten womöglich noch mehr Eltern den Anspruch auf einen Kitaplatz verweigern. Ende März beschloss der Rat eine weitere Hilfe in Höhe von vier Millionen Euro (RUMS-Brief).

Die Kita am Kiesekampweg und die beiden Einrichtungen an der Warendorfer Straße betraf die Entscheidung nach unseren Informationen nicht. Die Großtagespflegestellen bekommen nichts von dem Geld, die Entscheidung über die Kita sei schon vor der Ratssitzung bekannt gewesen, sagte man uns. Die Stadt teilte mit, sie könne eine Anfrage dazu erst später beantworten. 

Das Deutsche Rote Kreuz schreibt in seiner Mitteilung, man werde sich darauf konzentrieren, seine neun bestehenden Kitas in Münster „auf ein wirtschaftlich gesundes Fundament zu stellen“. Man wird bald wohl wieder davon hören, spätestens dann in den Haushaltsverhandlungen. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Wahrscheinlich ist nicht an Ihnen nicht vorübergegangen, was am Wochenende bei Preußen Münster los war. Zur Sicherheit aber hier noch mal die wichtigsten Infos zum Mitreden: Weil Aufstiegskonkurrent SV Jahn Regensburg gegen Viktoria Köln unentschieden gespielt hatte, hatten die Preußen am Sonntag plötzlich die Chance, in die 2. Liga aufzusteigen. Nur, daraus wurde nix. Das Spiel gegen den Tabellenzwölften SV Verl endete überraschend mit einer 0:2-Niederlage (und viel Ärger über einen nicht gegebenen Elfmeter). Die nächste Chance zum Aufstieg bietet sich am Samstag. Dann spielt Preußen Münster in Berg Fidel gegen Unterhaching, derzeit Platz 8 der Tabelle. Mit der neuen Spielstätte an der Hammer Straße könnte es laut Trainer Sascha Hildmann überraschend doch etwas schneller gehen als bislang geplant. Dem Magazin „Kicker“ hat Hildmann gesagt: „Am Samstag reißen sie das Stadion ab.“ (sfo/rhe)

Korrekturhinweis: In einer früheren Version hieß es, Regensburg habe gegen Viktoria Köln verloren. Das Spiel ging allerdings 1:1 aus. Wir haben das korrigiert.

+++ Wissen Sie schon, welcher Partei Sie bei der Europawahl am 9. Juni Ihre Stimme geben wollen? Zwei Entscheidungshilfen haben wir Ihnen schon vorgestellt: den Klimawahlcheck des Naturschutzbunds und den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Im Netz finden sich aber noch mehr Helfer. Einmal der Sozial-O-Mat der Diakonie: Er vergleicht die sozial- und arbeitsmarktpolitischen Forderungen der antretenden Parteien. Mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigt sich auch der Science-O-Mat, der von den „Scientists for Future“ erstellt wurde. Und dann ist da noch die App „Wahlswiper“. Die funktioniert wie Dating auf Tinder: Wenn Ihnen gefällt, was Sie lesen, wischen Sie auf dem Smartphone nach rechts; wenn nicht, dann nach links – und am Ende bekommen Sie Ihr Match. (sfo)

Der Rürup
Cartoon von Stephan Rürup zum AfD-Urteil

Hier finden Sie alle unsere Cartoons. Sollte Ihnen ein Cartoon besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Die AfD und die Kunst der Verdrehung

Das Urteil fiel erwartungsgemäß aus. Der Verfassungsschutz darf die AfD weiter beobachten. Im Anschluss führte die Partei vor, was man ihr vorwirft. 

Der Prozess endete mit einer Pointe, die kaum schöner hätte zeigen können, was eigentlich das Problem mit der AfD ist. Zwei Gerichte hatten unabhängig voneinander bestätigt, dass die Partei zu Recht in Verdacht steht, rechtsextrem zu sein, dass der Verfassungsschutz sie weiterhin beobachten darf, und dass es genügend Belege dafür gibt. Was würde eine rechtsextreme Partei in so einem Fall machen? 

Genau, sie würde die Verschwörungserzählung verbreiten, in der sie selbst das Opfer ist, und in der alles garantiert nicht mit rechten Dingen zugeht. Und so stand die AfD-Vorsitzende Alice Weidel gestern Morgen zusammen mit Co-Parteichef Tino Chrupalla vor den Mikrofonen und sagte, sie wolle noch einmal bekräftigen, „dass der Verfassungsschutz keine unabhängige Behörde ist“. Hier werde eine Behörde missbraucht, um in den Parteienwettbewerb einzugreifen, sagte sie. Und sie sagte, man werde sich dann wohl in Leipzig wiedersehen, vor dem Bundesverwaltungsgericht.

Tino Chrupalla sekundierte, das Ganze finde ja auch noch im Europawahlkampf statt. Das sei ein weiterer Beleg dafür, dass es sich hier um einen politisch motivierten Prozess handle. Am Ende sagte Alice Weidel, hier würden Menschen zu Bürgern erster und zweiter Klasse gemacht. Und das war schon wieder eine Pointe, vielleicht keine ganz so gute, aber sie war technisch sauber. Die Technik ist leicht. Man muss die Dinge nur umdrehen. Wenn dich jemand einen Nazi nennt, dann nenn ich ihn einfach selbst einen Nazi.

Da war sie wieder, die Opferpose

Gerald Buck, der Vorsitzende Richter des 5. Senats, das über die Sache entschied, hatte am Montagmorgen in seiner Urteilsbegründung gesagt, es gebe den begründeten Verdacht, dass ein maßgeblicher Teil der AfD das Ziel habe, deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund nur einen rechtlich abgewerteten Status zuzuerkennen, sie also gewissermaßen zu Bürgern zweiter Klasse zu machen. Darauf spielte Alice Weidel in ihrem Statement an. Die machen das ja auch mit uns. Da war sie wieder, die Opferpose. 

Das Gericht sah genügend Anhaltspunkte für den Verdacht, dass die AfD Ziele verfolgt, die sich gegen die Menschenwürde bestimmter Gruppen und das Demokratieprinzip richten. Es gebe viele Aussagen von AfD-Mitgliedern, die Menschen mit Migrationshintergrund unabhängig von ihrer Herkunft ausgrenzen, sagte Gerald Buck. Es würden auch immer wieder abwertende Begriffe verwendet. Und – das ist wichtig – das Gericht sah keine Anhaltspunkte dafür, dass der Verfassungsschutz aus parteipolitischen Motiven gehandelt habe. 

In Alice Weidels und Tino Chrupallas Statements kam das nicht vor. Da klang es, als hinge das Gericht ganz übel mit drin in der Sache. Es hatte 470 Beweisanträge der Partei abgelehnt. Allein das Verlesen hätte über 50 Stunden gedauert. Viele Fachleute hatten die Anträge als Strategie gedeutet, um das Urteil hinauszuzögern, im besten Fall nach der Europawahl Anfang Juni. 

Doch auch die Ablehnung war der AfD nützlich. Das konnte sie immerhin verwerten, um gegen den Staat zu wettern, gegen die Justiz. Alle gegen die AfD, wieder mal. 

Beatrix von Storch, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, schrieb beim Kurznachrichtendienst X:  „Ein Unrechtsurteil. Nichts weiter. ALLE unsere Beweisanträge (470!) – ABGELEHNT. Eine Prozessimulation, um der Form Genüge zu tun. #Rechtsstaatssimulation #Münster #AfD“ 

An anderer Stelle klang ihr Ton etwas anders. In der ARD-Talkrunde „Hart aber fair“ sagte Beatrix von Storch: „Ich fände es gut, wenn wir tatsächlich alle abrüsten.“ Und sie sagte: „Ich finde diese Polarisierung in der Tat schwierig.“ 

Auch das ist ein Merkmal von rechtspopulistischer Kommunikation und in diesem Fall offenbar der AfD-Strategie. Geschmeidig daherreden und im nächsten Moment Hass speien, demokratische Institutionen verhöhnen und sich dann auf dieselben berufen, den Rechtsstaat verspotten und noch am gleichen Tag behaupten, in einem Rechtsstaat müsse es doch möglich sein, ein Urteil zu kritisieren.  

Dieses beliebige Daherschwadronieren

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen möchte die Partei offenbar anders erscheinen als in der Jauchegrube, die man früher als „Twitter“ kannte. Und es gibt noch einen weiteren Grund für dieses beliebige Daherschwadronieren. Der frühere Trump-Berater hat das Prinzip einmal „Flood the zone with shit“ genannt, freundlich übersetzt: Überflute alles mit Schwachsinn.

Wenn jemand einfach alles behauptet und dazu auch noch das jeweilige Gegenteil, kann man ihn auf nichts festnageln. Es vernebelt einem den Kopf. 

Tatsachen verlieren ihren Wert. Und damit auch die Bedeutung von Wahrheit. Irgendwann kann man alles behaupten, man kann sogar lügen. Man kann sich die Welt so zurechtspinnen, wie man sie gern hätte. Das so konditionierte Publikum wird alles glauben. 

Und um diesen Zustand herzustellen, muss man Menschen lediglich davon überzeugen, dass Medien, andere Parteien, überhaupt der Staat, im Grunde fast alle anderen Gruppen politische Gegner sind, die vieles sagen, aber nicht die Wahrheit. So kann am Ende auch Alice Weidel behaupten, wie gestern Morgen in ihrem Statement: „Ich stelle hier sogar die These auf, dass keine andere Partei so auf dem Boden unserer Demokratie und des pluralistischen Austausches steht wie die AfD.“

Das Urteil des Verwaltungsgerichts ist für die Partei dennoch sehr schlecht. Sie kann zwar weiter Lügen verbreiten, zum Beispiel eben die, dass der Prozess politisch motiviert sei. Wahrscheinlich werden viele Menschen das sogar glauben. Aber viele eben auch nicht. Und um die geht es. 

Sollte die Partei im Kern rechtsextrem sein, worauf einiges hindeutet, dann muss sie in der Öffentlichkeit ihre Motive verschleiern, um nicht verboten zu werden. 

Durch das Urteil hat der Staat die Möglichkeit bekommen, Verfassungsschützer und V-Leute hinter die Fassade leuchten zu lassen, um herauszufinden, was dort wirklich passiert. Für die Partei ist das nicht nur unangenehm, es ist eine existenzielle Bedrohung – wenn sie tatsächlich rechtsextrem ist. 

Um die Frage, ob sie das ist, könnte es im nächsten Schritt gehen. Der Verfassungsschutz soll an einem neuen Gutachten arbeiten, auf dessen Grundlage die Partei als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft werden könnte. Sollte das passieren, wird die AfD dagegen wohl wieder klagen. Dann sähe man sich wahrscheinlich bald auch wieder in Münster. (rhe)

Sie möchten dieses Thema mit anderen Leser:innen diskutieren oder uns Hinweise geben

Nutzen Sie einfach unsere Kommentarfunktion unterhalb dieses Textes. Wenn Sie diesen Brief gerade als E-Mail lesen, klicken Sie auf den folgenden Link, um den Text auf unserer Website aufzurufen:

diesen Brief kommentieren

Klima-Update

+++ Je länger die Politik die Verkehrswende hinauszögert, desto teurer wird sie. Mehr noch: Würde die Bundesregierung jetzt anfangen zu handeln, wäre die Umstellung auf nachhaltige Mobilität sogar günstiger als die derzeitige Verkehrspolitik. So lauten die Ergebnisse einer neuen Studie, die die Denkfabrik „Agora Verkehrswende“ heute vorgestellt hat. Die Forscher:innen haben drei Szenarien untersucht, mit denen Deutschland die Klimaschutzziele bis 2045 erreichen könnte. Die gute Nachricht dabei: Es ist nicht unmöglich, den Verkehr in den nächsten 21 Jahren klimaneutral zu machen. Was es allerdings dazu brauche, sind aus Sicht der Studienautor:innen schnelle und entschlossene Maßnahmen, die den Treibhausgasausstoß im Verkehr deutlich verringern. (sfo)

+++ Dürre, Hitze, Parasiten: Die Klimakrise lässt den deutschen Wald leiden. Vier von fünf Bäumen sind krank. Das geht aus der Waldzustandserhebung 2023 hervor, die das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht hat. Wie schlecht es den Bäumen geht, lässt sich schon mit bloßem Auge erkennen. Denn immer mehr Bäume tragen nur noch wenige Nadeln oder Blätter in ihren Kronen. Der zuständige Minister Cem Özdemir (Grüne) kündigte gestern in einer Pressemitteilung eine Waldförderung in Höhe von 250 Millionen Euro an, um noch in diesem Jahr die Gesundheit der Wälder zu verbessern. Für manche geht das aber nicht weit genug: Umweltschutzorganisationen wie der BUND fordern strengere Auflagen im Waldschutz, etwa weniger Fällungen, mehr alte Bäume und mehr Totholz im Wald. (sfo)

+++ Mittlerweile bekennen sich alle demokratischen Parteien zum Klimaschutz. Aber halten sie auch, was sie im Wahlkampf versprechen? Der BUND hat für die Europawahl einmal das Abstimmungsverhalten aller 14 deutschen Parteien im Europäischen Parlament angeschaut. Nur eine Partei hat immer zugunsten des Klima- und Umweltschutzes abgestimmt. Welche das ist, erfahren Sie hier. Spoiler: Die Grünen sind es überraschenderweise nicht. (sfo)

Korrekturen

In dem RUMS-Brief über die Europawahl ist uns ein Missgeschick passiert: Wir hatten den Europäischen Rat und den Rat der Europäischen Union miteinander verwechselt. Wie jetzt? Ist das nicht dasselbe? Tatsächlich geht es hier um keine Details, sondern um zwei unterschiede EU-Institutionen mit unterschiedlichen Aufgaben. Kurz gesagt: Im Europäischen Rat sitzen die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, im Rat der Europäischen Union die einzelnen Minister:innen. Ein Europarat existiert übrigens auch noch – das ist aber wieder was ganz anderes. Mehr darüber gibt’s hier zum Nachlesen. Wo war jetzt unser Fehler? Wir hatten fälschlicherweise behauptet, dass der Europäische Rat mit über den Haushalt entscheidet, was aber ganz klar die Aufgabe des Rats der Europäischen Union ist. Wissen doch alle: Diesen Schnitzer haben wir korrigiert. (sfo)

Anonymer Briefkasten

Anonymer Briefkasten

Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.

zum anonymen Briefkasten

Ein-Satz-Zentrale

+++ Am Freitag haben mehrere Leute aus der Metzer Straße einen Großeinsatz der Polizei mit Kräften des Sondereinsatzkommandos beobachtet, der sich aber im Nachhinein als Übung herausgestellt hat. (Westfälische Nachrichten)

+++ Um mehr nachhaltige Projekte zu finanzieren, hat die Stadt einen zweiten grünen Schuldschein am Kapitalmarkt platziert. (Stadt Münster)

+++ Werner Stolz, in den 1990er-Jahren Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, wird Kampagnenmanager der CDU und übernimmt übergangsweise die Kreisgeschäftsführung. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Uni Münster verzichtet auf eine Strafanzeige, nachdem am Wochenende bei einer Demo vor dem Schloss antiisraelische Parolen gegrölt wurden und möchte sich mit der Hochschulgruppe, die die Demo organisiert hat, zu einem Gespräch treffen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Ringlinie kommt im Oktober zurück, hält aber nicht mehr am Hauptbahnhof. (Westfälische Nachrichten)

+++ Am Sonntag wurde der Poesiepreis der Stadt Münster an die US-amerikanische Dichterin Diane Seuss und ihren Übersetzer Franz Hofner verliehen. (Stadt Münster, hierzu noch eine wunderbare Rezension in der „Süddeutschen Zeitung“ über den ausgezeichneten Gedichtband)

+++ Ein paar Fußballfans haben eine Fanhymne auf Preußen Münster geschrieben, Titel: „Für immer schwarz-weiß-grün“. (nachzuhören bei der „Soundcloud“)

+++ Die in Münster lebende Studentin Iman Abu El-Qomsan hat mit der taz über ihre Angst um ihre Familienangehörigen in Gaza gesprochen. (taz)

+++ Die demokratischen Ratsparteien haben am Samstag gegen Gewalt gegen Politiker:innen demonstriert. (Antenne Münster)

+++ Die Uni Münster hat ein Forschungszentrum eröffnet, das sich mit Asien beschäftigt. (Uni Münster)

Unbezahlte Werbung

Im Whisky Dungeon am Verspoel ist der Name Programm: Über 450 wechselnde Sorten Whisky aus aller Welt warten im Burgambiente darauf, verköstigt zu werden. Dazu gibt es Rock und Metal aus den Lautsprechern. Neben Whisky hat das Dungeon unter anderem verschiedene Biere und eine große Auswahl an Rum im Angebot. Wer sich beim Blick in die umfangreiche Karte nicht entscheiden kann, darf ruhig beim Personal nach persönlichen Tipps fragen oder greift einfach zum Whisky des Monats. Wenn es gut geschmeckt hat, ist es auch möglich, die ganze Flasche zu kaufen oder gleich im Online-Shop zu sich nach Hause zu bestellen.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

In eigener Sache

Unsere Umfragen auf Social Media

Wir machen auf Social Media gerade verschiedene Umfragen zu Themen, die Münster betreffen. Falls Sie das sehen, machen Sie gerne mit. Die Ergebnisse werten wir aus und schreiben darüber in unseren Briefen. Wir wollen dabei nicht nur über die Perspektiven unserer Leser:innen etwas erfahren, sondern auch etwas über die von Nicht-Leser:innen, denen wir danach anbieten, RUMS auszuprobieren. Wenn Sie an unseren Umfragen teilnehmen möchten, tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse am Ende der Umfragen ruhig ein. Für Sie ändert sich dadurch mit Blick auf Ihr RUMS-Abo nichts.

Drinnen und Draußen

Katja Angenent hat sich umgehört, was in der nächsten Zeit alles los ist. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ In der Black Box im Cuba gibt es heute ab 19 Uhr eine offene Bühne, und zwar nicht nur für Slampoet:innen, sondern für alle Künste. Das „Halbe Sofa“ möchte Impro, Poesie, Performatives, Tanz, Songwriting und mehr zeigen. Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende wird gebeten.

+++ „Unerkannte Heldinnen“ – um die geht es im gleichnamigen Film aus dem Jahr 2017, den der Kulturbahnhof Hiltrup in seiner Reihe „Starke Frauen“ am Mittwoch zeigt. Worum geht’s? In den 1960er-Jahren haben zahlreiche afroamerikanische Frauen maßgeblich zum Erfolg des amerikanischen Raumfahrtprogramms beigetragen, obwohl sie dabei aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe diskriminiert wurden. Los geht es um 19 Uhr Tickets im Vorverkauf kosten portemonnaiefreundliche 3 Euro. An der Abendkasse muss sogar nur noch ein Euro gezahlt werden.

+++ Morgen Abend um 19 Uhr eröffnet Anja Kreysing im Rahmen des Bach-Festivals in der Johanneskapelle ihre Klanginstallation „FugenFügen“, die von Bachs Fugen inspiriert und speziell für das Festival konzipiert ist. Danach ist die Installation vom 17. bis zum 26. Mai täglich von 11 bis 18 Uhr zu hören und zu sehen. Weitere Infos hier

+++  Am Donnerstag wird um 18 Uhr im Haus der Niederlande eine Ausstellung von Bilderbüchern aus Flandern und den Niederlanden eröffnet. Danach ist „Pen & Penseel“, so der Titel der Ausstellung, unter der Woche von 12 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 16 Uhr geöffnet. „Pen & Penseel“ läuft bis zum 23. Juni, der Eintritt ist frei.

+++ Der literarische Kabarettist Hanns Dieter Hüsch wäre im Mai 99 Jahre alt geworden. Das nehmen Clemens Schlüter und Kammerschauspielerin Ines Burkhardt zum Anlass, am Donnerstag eine aktuelle Auswahl seiner Stücke und Texte unter dem Titel „Und er bewegt uns noch“ zu präsentieren. Los geht es im Kulturbahnhof Hiltrup um 19.30 Uhr. Karten im Vorverkauf erhalten Sie entweder an der Abendkasse oder hier.

Am Freitag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche. 

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Katja Angenent (kan), Jan Große Nobis (jgn), Sebastian Fobbe (sfo) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer

PS

Wenn Menschen in Deutschland ihr Leben beenden möchten, dann haben sie dazu das Recht. Das hat vor vier Jahren das Bundesverfassungsgericht entschieden. Das ist die Theorie. Praktisch ist alles nicht ganz so leicht. Der Journalist Heiner Wember aus Münster hat sich in einem 23 Minuten langen Feature für WDR5 mit der komplizierten Frage beschäftigt, ob Menschen selbst entscheiden dürfen, wann sie sterben möchten. Sehr hörenswert. (rhe)

Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Wir haben Ihnen diesen Artikel kostenlos freigeschaltet. Doch das ist nur eine Ausnahme. Denn RUMS ist normalerweise kostenpflichtig (warum, lesen Sie hier).

Mit einem Abo bekommen Sie:

  • 2x pro Woche unsere Briefe per E-Mail, dazu sonntags eine Kolumne von wechselnden Autor:innen
  • vollen Zugriff auf alle Beiträge, Reportagen und Briefe auf der Website
  • Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen: Die ersten 6 Monate zahlen Sie nur einen Euro.

Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie ab heute in der RUMS-Community begrüßen dürfen!

Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren.
Anmelden oder registrieren