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Hamburger Tunnel: Worum es eigentlich geht | Musik-Campus: Der ultimative Antrag | Unbezahlte Werbung: Zitronen-Pasta in der „Kostbar“

Guten Tag,
in der Politik geht es oft um kleine Dinge, die für etwas Größeres stehen. Das führt schnell zu Missverständnissen, weil man bei der Frage landet: Haben wir denn nicht eigentlich Wichtigeres zu tun?
Das kann man auch in der Debatte um den Hamburger Tunnel am Bahnhof fragen, bei dem sich alle darin einig sind, dass der Tunnel nicht so bleiben kann. Er stinkt, er ist dunkel, es ist ein Ort, durch den Menschen mit einem beklemmenden Gefühl laufen oder fahren. Die Stadt hat vor drei Wochen einen Entwurf des Architekturbüros Behet-Bondzio-Lin vorgestellt, der das für 3,6 Millionen Euro ändern soll.
Seitdem läuft eine Debatte, in der es um größere Dinge wie die Kosten geht, aber auch um viele kleine Details – zum Beispiel um die Sprache („Leichtigkeit des Seins“), in der das Büro den Entwurf präsentiert hat, und darüber, ob es die eingeplante Baumkulisse hinter den Glaswänden und atmosphärisches Vogelgezwitscher wirklich braucht.
Am Mittwochnachmittag mündete die Debatte in einer 20 Minuten langen Diskussion im Rat. Irgendwann war im Hintergrund zu hören, wie der Oberbürgermeister über die lange Liste der Ratsleute stöhnte, die zum Tunnel etwas sagen wollten.
Heute lesen Sie im Brief:
- Preußen-Stadion: Stadt gibt am Montag Siegerentwurf bekannt
- SPD: Stephan Brinktrine geht ins Rennen bei der Oberbürgermeisterwahl
- Aktionsplan gegen Queerfeindlichkeit: Zwischenbericht erschienen
- Tödlicher Unfall am Hauptbahnhof
- Musik-Campus: Der ultimative Antrag
- Luftfilter, Musikschulgebühren, Straßennamen: Alle Ratsbeschlüsse im Überblick
- Satz der Sitzung: Wenn Argumente dagegen fehlen
- Ein-Satz-Zentrale: Polizei warnt vor Betrugswelle
- Unbezahlte Werbung: „Kostbar“ in Pluggendorf
- Drinnen und Draußen: Bürger-Brunch
In dieser Debatte geht es allerdings nicht nur um Vordergründiges und Stilfragen, sondern um ganz zentrale Dinge, nämlich zum Beispiel darum, wie die Stadt Münster ihre Probleme löst, für wen sie Politik macht, welche Standards sie setzt und überhaupt darum, was sie sein will.
An der Tunnelsanierung hängen viele Fragen. Zum Beispiel: Ist das Ziel, einen Missstand zu beseitigen, also einen Tunnel vom Gestank zu befreien, ihn heller zu machen und gefühlt sicherer? Oder möchte man auch ausdrücken: Hier auf der münsterländischen Insel Westfalen-Sylt reicht das Beste so gerade eben aus?
Das nennt man den „Münster-Standard“. Wobei nicht ganz klar ist: Ist das ein hoher Anspruch, der ja erst mal nichts Schlechtes wäre? Oder ist das einfach abgehoben?
Das führt zur Frage: Für wen richtet man die Stadt her? Wirklich für alle Menschen in Münster? Oder poliert man das Bahnhofsviertel für einen Teil der Bevölkerung auf – für den privilegierten Teil, der Hochglanzkulissen mag?
Das ist der Kern dieser Debatte über Vogelgezwitscher in einem verfallenen Durchgang. Am Ende hat man sich darauf geeinigt, dem Architekturbüro den Auftrag zu geben, zu schauen, ob das alles wirklich 3,6 Millionen Euro kosten muss, von denen – das muss man auch sagen – im besten Fall zwei Millionen das Land zahlen könnte – oder ob das alles nicht auch etwas günstiger geht. (rhe)
+++ Die Stadt hat ein Unternehmen gefunden, das das Fußball-Stadion an der Hammer Straße umbauen will. Wer das ist und wie der Entwurf aussieht, wissen wir leider nicht, denn viel mehr hat die Stadt noch nicht bekannt gegeben. Ein Blick in die Zeitung oder ins Fanmagazin wird Ihnen nicht weiterhelfen. Da steht auch nicht mehr. Erst am Montag lüftet die Stadt das Geheimnis. Die Pressekonferenz zum Preußenstadion wird um 10 Uhr per Livestream übertragen. (sfo)
+++ Stephan Brinktrine wird für die SPD im nächsten Jahr bei der Oberbürgermeister-Wahl antreten. Die Wahl fand ganz bestimmt nicht zufällig im Preußenstadion statt. Münsters SPD-Chef Fabian Schulz verglich sie laut einer Pressemitteilung mit dem Preußen-Aufstieg: „Niemand hat vor zwei Jahren damit gerechnet, dass der SC Preußen heute in der 2. Bundesliga spielen würde.“ Daran wolle sich die SPD ein Beispiel nehmen und ihren Kandidaten auf den Chefsessel im Rathaus hieven. Stephan Brinktrine setzte sich mit zwei Drittel der Stimmen gegen den Moralethiker Daniel Bogner von der schweizerischen Uni Fribourg durch. Brinktrine ist derzeit Bezirksbürgermeister in Münster-West und möchte als Oberbürgermeister Münster familienfreundlicher machen und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. (sfo)
+++ Am Mittwoch hat der Rat beschlossen, dem „Rainbow City Network“ beizutreten, einem internationalen Städtenetzwerk, das sich für ein diskriminierungsfreies und selbstbestimmtes Leben von queeren Menschen einsetzt. Jetzt hat die Stadt den Zwischenbericht für den Aktionsplan gegen Queerfeindlichkeit vorgelegt. Ein erstes Ergebnis demnach lautet: In Münster nimmt die Queerfeindlichkeit zu, vor allem an den Schulen und in der Öffentlichkeit. Die Rückmeldungen aus der Befragung, die die Stadt für den Aktionsplan durchgeführt hat, ergaben dementsprechend, dass sich queere Menschen mehr Schutzräume in der Stadt wünschen. Wie geht es jetzt weiter? Übernächste Woche berät der Ausschuss für Gleichstellung über den Zwischenbericht, danach kommt die Vorlage auf die Tagesordnung des Oktober-Rats. Nächstes Jahr erscheint der Abschlussbericht mit den konkreten Maßnahmen. (sfo)
+++ Gestern ist ein 65 Jahre alter Mann am Hauptbahnhof ins Gleisbett gestürzt und von einem Zug erfasst worden. Wie es genau zu dem tödlichen Unfall kam, ist laut Polizei Münster noch unklar. Die Ermittlungen schließen die Beteiligung einer dritten Person bislang aus. Umstehende Bahnreisende hatten noch versucht, den Mann aus dem Gleisbett zu retten. Die Notfallseelsorge betreut nun den Zugführer und die Zeug:innen. Wegen des Unfalls waren gestern die Gleise 4 bis 11 gesperrt. Zwischen 11 und 14 Uhr kam es zu Ausfällen und Verspätungen im Zugverkehr. (sfo)
Der ultimative Antrag
Der Musik-Campus nimmt auf seinem Schlingerkurs den nächsten Umweg. Und es zeigt sich: Es fehlt nicht nur an Geld, sondern vor allem an Vertrauen.
Am Mittwochmorgen entschied der Oberbürgermeister: Der Musik-Campus fliegt im Rat von der Tagesordnung. Das war ein ungewöhnlicher Schritt, man könnte sagen, es war eine Notbremse. Hätte Markus Lewe diese Notbremse nicht gezogen, wäre am Mittwoch wahrscheinlich etwas noch Ungewöhnlicheres passiert: Der Rat hätte das Projekt beendet, ohne es selbst zu beenden.
Das klingt ungefähr so verfahren, wie es ist. Und wenn man sich im Rat und an der Uni umhört, bekommt man ein Verständnis davon, wie es dazu kommen konnte.
Eigentlich sollte es am Mittwoch um etwas anderes gehen, um den nächten großen Schritt in dem Projekt, einen städtebaulichen Wettbewerb, der die Fragen beantwortet: Wie soll der Musik-Campus aussehen? Und wie fügt sich das alles in die Stadt ein?
Den Auftrag dazu sollte der Rat schon im Juni geben. Aber mit jedem weiteren Schritt, den das Projekt macht, wird es schwerer, grundsätzliche Fragen zu stellen, daher verschob man die Entscheidung, um einige offene Fragen zu klären. Die grundsätzlichste Frage lautet: Ist überhaupt genug Geld da, um den Musik-Campus zu bauen? Bislang schien es, als liege das Geldproblem vor allem bei der Stadt.
Ein sehr gewöhnlicher Campus
Die Musik-Campus-Idee besteht aus Gebäuden für die städtische Musikschule, das städtische Sinfonieorchester, die Musikhochschule der Uni und eine Kongress- und Konzerthalle, den sogenannten Kulturbau.
Die städtischen Gebäude will die Stadt aus ihrem Haushalt bezahlen. Den gemeinsamen Kulturbau sollen Bund, Land und Stadt finanzieren. Die Stadt will dazu Spenden sammeln. Der Oberbürgermeister hat nach eigenen Angaben 12 Millionen Euro zusammengekratzt. Doch es fehlen weitere 33 Millionen Euro (mehr zur Finanzierung hier).
Weil nicht absehbar ist, woher das Geld kommen wird, hatte man zuletzt darüber nachgedacht, den Kulturbau zunächst wegzulassen und ihn eventuell später zu bauen. Das würde der Stadt Münster helfen, denn Musikschule und Sinfonieorchester brauchen schnell neue Räume.
Die zugesagte Förderung aus Berlin würde das allerdings in Gefahr bringen, denn der Bund hat zugesagt, ein außergewöhnliches Projekt mit einer überregionalen Strahlkraft zu fördern. Ohne Konzerthaus wäre der Campus aber sehr gewöhnlich.
Bislang sah es aus, als wäre das die Schwierigkeit, der städtische Anteil. Jetzt hat die Uni – das ist die Darstellung des Rathausbündnisses – die 130 Millionen Euro für ihre neue Musikhochschule in Frage gestellt. Dazu einen Teil der 20 Millionen für den ja ohnehin schon nicht mehr ganz sicheren Kulturbau. So ist es jedenfalls beim Bündnis angekommen.
Für die Ratssitzung am Mittwoch hatten Grüne, SPD und Volt daher zusammen mit der FDP angekündigt, der Uni beziehungsweise dem Land Nordrhein-Westfalen ein Ultimatum zu stellen. Es sollte lauten: Kommt bis Ende des Jahres keine schriftliche Zusage, gibt es keinen Musik-Campus.
Der Campus kommt, aber wann?
Uni-Rektor Johannes Wessels hält das für einen Affront. In einem Brief, den er vor vier Tagen an den Oberbürgermeister geschickt hat und der uns vorliegt, schreibt er: „Die Folgen einer derart kommunizierten Erwartungshaltung der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Volt und FDP gegenüber dem MKW (Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Anm. RUMS) ist unserer Auffassung nach für das Projekt und die daran Beteiligten nicht dienlich.“
Dass die Uni irgendetwas in Frage gestellt habe, wie es vom Ratsbündnis heißt, weist Wessels in dem Brief zurück. „Die Universität hat dem Stadtrat keinen Anlass gegeben, an den bisher getätigten Aussagen zu zweifeln“, schreibt er. Das würde bedeuten: Die neue Musikhochschule kommt – und auch der Musik-Campus.
Die Frage ist bloß: Wann? Tatsächlich könnte sich alles verzögern. Um das zu erklären, muss man etwas ausholen.
Das Land Nordrhein-Westfalen beschließt an allen Unis generell keine einzelnen Bauprojekte mehr, sondern nur noch sogenannte Cluster, also mehrere Projekte im Bündel. Das soll helfen, die Verwaltung und Finanzierung zu vereinfachen.
Das Budget für jeden einzelnen Cluster ist begrenzt. Die Uni kann angeben, was sie bauen möchte. Dann verständigen sich Uni und Ministerium gemeinsam darauf, was Priorität hat. So erklärt Wessels es in seinem Brief.
Nach unseren Informationen gibt es in Münster Bauprojekte der Uni mit einer höheren Priorität, bei denen zum Beispiel die Gefahr besteht, dass Professuren verloren gehen, wenn nicht bald etwas passiert.
Wo auf der Prioritätenliste die Musikhochschule steht, geht aus dem Brief von Wessels nicht hervor – nur dass es wohl noch dauern wird, bis klar ist, ob das Geld im Cluster für ihren Neubau ausreicht. „Eine Zusage des Landes bis zum Ende des Jahres halte ich vor diesem Hintergrund für unrealistisch“, schreibt Wessels.
Die Uni könnte laut Wessels bis Ende des Jahres nicht versichern, dass sie den Musik-Campus zu einem bestimmten Zeitpunkt bauen wird. Und wenn das so ist, würde das Ultimatum des Rats bedeuten: Der Musik-Campus ist am Ende.
Der Streit hat eine Vorgeschichte
Nur, wieso stellt ein Projektpartner dem anderen überhaupt ein Ultimatum? Gäbe es da nicht noch andere Möglichkeiten, über solche Probleme zu sprechen, sie im Hintergrund zu lösen und dann gemeinsam einen neuen Plan zu präsentieren?
Das kritische Wort ist „gemeinsam“. Aus dem Umfeld der Uni heißt es, man spreche doch regelmäßig in einem Arbeitskreis über das Projekt. Was bekannt ist, wüssten dort alle. Im Ratsbündnis nimmt man das anders wahr. Der Uni-Rektor sage in internen Runden dies und öffentlich etwas ganz anderes. Seinen Brief hat man als „arrogant“ wahrgenommen. Wessels schreibt in seinem Brief, er sei „enttäuscht”. Kurz: Es fehlt nicht nur an Geld oder einer Zusage, es fehlt vor allem an Vertrauen.
Die Verstimmungen haben eine lange Vorgeschichte. Ein Teil der Geschichte ist: Als das Ratsbündnis vor zweieinhalb Jahren Bedingungen an einen Beschluss knüpfen wollte, drohte Uni-Rektor Wessels damit, aus dem Projekt auszusteigen. Im Ratsbündnis empfand man das als Erpressung. Auch im aktuellen Fall kann man ein öffentlich ausgetragenes Machtspiel sehen, bei dem es um die Frage geht: Wer macht die Ansagen?
Markus Lewe hat den Westfälischen Nachrichten gesagt, er wolle versuchen, „scheinbar unversöhnliche Positionen bei diesem Thema wieder zusammenzubinden“. Für ihn ist der aktuelle Beschluss eine der letzten Hürden, vielleicht die letzte vor der Kommunalwahl.
Gelingt es, den städtebaulichen Wettbewerb zu beschließen, sind einige Monate gewonnen. Die nächste große Entscheidung wird dann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vor den Kommunalwahlen im nächsten Herbst fallen. Lewe hätte den Musik-Campus über die Zeit gerettet und könnte sagen: „In meiner Amtszeit habe ich alles auf den Weg gebracht.“
Entscheidend für den Musik-Campus wäre dann das Ergebnis der Wahl. Hat die CDU, die im Rat als einzige Partei weiter einigermaßen geschlossen hinter dem Projekt steht, dann wieder das Sagen, wird es mit dem Projekt wohl weitergehen. Die CDU wäre bereit, auch den Kulturbau in Teilen aus dem Haushalt zu finanzieren.
Sind die Grünen nach der Kommunalwahl weiter in Münsters Rat die stärkste Kraft, wird es für den Musik-Campus schwer. (rhe)

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Ratsbeschlüsse im Überblick
+++ Die Wolbecker Straße ist seit gestern stadteinwärts gesperrt. Die Stadt Münster habe noch bis zuletzt versucht, das zu verhindern und die Arbeiten auf die nächsten Sommerferien zu verschieben, sagte der Ordnungsdezernent in der Ratssitzung. Die Kritik der Stadt: Der zuständige Landesbetrieb „Straßenbau NRW“ habe nicht an die Feuerwehr gedacht und die Verkehrslage nicht berücksichtigt. Die Stadt schlägt stattdessen eine über Ampeln gesteuerte Verkehrsführung vor, damit der Verkehr weiter in beide Richtungen fließen kann. Oder eine Beschleunigung, damit in zwei Wochen alles fertig ist. (Pressemitteilung)
+++ Robin Denstorff bleibt für weitere acht Jahre Beigeordneter, also einer der sechs Menschen, die unter dem Oberbürgermeister an der Spitze der Verwaltung stehen. Die Linke stimmte dagegen. (Pressemitteilung, Beschlusspapier)
+++ Damit genügend Platz für die zurückkehrenden 13er-Jahrgänge ist, bekommt das Schiller-Gymnasium im Kreuzviertel eine neue Etage aus Holz. Außerdem wird das alte Gebäude umgebaut. Zusammen kostet das 18 Millionen Euro. Der Altbau-Umbau beginnt im Herbst, die Arbeiten an der neuen Etage im Frühjahr. (Pressemitteilung, Beschlusspapier)
+++ Nach einem längeren Hickhack hat der Rat eine weitere Positionierung zum Nahostkonflikt abgelehnt. Zum Hintergrund: Im März erhielt der Rat einen sogenannten Anregungsantrag, den Einwohner:innen der Stadt Münster stellen können. Dieser Antrag regte an, die Stadt solle sich bei der Bundesregierung für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina einsetzen. Linken-Ratsherr Ulrich Thoden beschwerte sich am Mittwoch darüber, dass der Rat nach so langer Zeit noch immer nicht über den Antrag abgestimmt hatte. Bereits im Juni habe der Anregungsantrag auf der Tagesordnung im Rat gefehlt, kritisierte Thoden. Zudem habe die Verwaltung nicht wie üblich eine Beschlussvorlage erarbeitet, sondern eine Berichtsvorlage. Der Unterschied: Berichte werden nur zur Kenntnis genommen, eine Aussprache mit einer Abstimmung darüber findet nicht statt. Für Ulrich Thoden habe es den Anschein gehabt, man drücke sich um eine erneute Positionierung. Um das durchzusetzen, beantragte Thoden dennoch eine Abstimmung. Mit dem Ergebnis: Nur die Linksfraktion stimmte dem Anregungsantrag zu. (sfo)
+++ Die Luftfilter, die zu Coronazeiten in Münsters Schulen aufgestellt wurden, werden nicht entsorgt, sondern an Interessierte abgegeben. Die Stadt will jetzt Kriterien festlegen, nach denen die Geräte verschenkt werden sollen. Denn die Nachfrage sei hoch. Schulen, die die Filter weiter nutzen möchten, können sie behalten. Die Stadt wollte die 800 Geräte eigentlich verschrotten, löste dadurch aber eine Debatte aus. (Pressemitteilung, RUMS-Gastbeitrag für den Hintergrund) (ani)
+++ Der Musikunterricht an der Westfälischen Schule für Musik wird bald teurer. Grund dafür ist ein Gerichtsurteil. Darin steht, dass die Stadt ihre Honorarkräfte an der Musikschule fest anstellen muss. Etwa 80 Lehrkräfte wechseln deshalb in die Festanstellung. Die Erhöhung der Kosten ist gestaffelt: In den nächsten zwei Jahren steigen die Gebühren um jeweils 7 Prozent, ab 2028 jährlich um 2 Prozent. (Pressemitteilung) (ani)
+++ Alle Parteien haben sich auf Regeln geeinigt, nach denen die Stadt Straßen, Plätze oder öffentliche Orte benennt. Schnell im Überblick: Ehren kann die Stadt Menschen, die seit mindestens zehn Jahren tot sind, sich um die Stadt verdient gemacht haben oder Opfer des Nationalsozialismus oder von Verbrechen gegen die Menschlichkeit geworden sind. Straßen sollen in der Regel nach historischen Ortsbezeichnungen benannt werden. Dass sie nach Personen benannt werden, soll eine Ausnahme sein. Umbenennen kann die Stadt eine Straße, wenn man später feststellt, dass der ursprüngliche Name für Propaganda genutzt wurde oder sein Träger:in gegen Menschenrechte verstoßen hat. Dann soll es ein klares Verfahren geben – mit Bürgerbeteiligung und Gutachten. (Pressemitteilung)
Satz der Sitzung
„Das ist einfach so falsch, da fehlt mir jegliches Argument dagegen.“
CDU-Ratsherr Ulrich Möllenhoff zu einer Aussage von Grünen-Ratsherr Robin Korte. Er hatte gesagt, es werde keine Wohnung weniger gebaut, wenn man auf ein Baugebiet verzichte, denn an anderer Stelle werde man verdichten und mehr bauen.
+++ Die Polizei untersucht einen Vorfall in Kinderhaus, bei dem ein Mann mit einem Messer diese Woche am Schulzentrum aufgetaucht war. (Westfälische Nachrichten)
+++ Am Wochenende wird die B51 an der Spinne bis Montag zeitweise gesperrt, damit eine Behelfsbrücke angebracht werden kann. (Antenne Münster)
+++ Immer mehr Menschen im Kreis Coesfeld nutzen ein Onlineportal, das Fahrgemeinschaften für den Arbeitsweg nach Münster anbietet. (Wirtschaft aktuell)
+++ In den Wohnungen im maroden Haus Königsberger Straße 4 in Coerde gibt es wieder warmes Wasser. (Stadt Münster)
+++ Bei der Staatsanwaltschaft Münster liegen 12.000 unbearbeitete Fälle – hauptsächlich Amnestieprüfungen, die nach Inkrafttreten des neuen Cannabisgesetzes gestellt wurden. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Störung, die gestern in Münster (und im Rest der Republik) für Probleme beim Einkaufen mit der EC-Karte gesorgt hat, ist inzwischen wieder behoben. (ZDF)
+++ Die Agentur MTS Management aus Münster hat die Zusammenarbeit mit Luke Mockridge beendet, nachdem der Comedian geschmacklose Witze über den Behindertensport und die Paralympics gemacht hat. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Polizei warnt vor einer Betrugswelle mit falschen Polizist:innen und falschen Bankmitarbeiter:innen. (Polizei Münster)
+++ Nach 41 Jahren beendet der Mieterverein „Wohn-In“ mit mehr als 6.000 Mitgliedern seine Beratungsarbeit. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Freibad-Saison geht am Sonntag zu Ende, außer in der Coburg. (Stadt Münster)
Die „Kostbar“ in Pluggendorf hat erst im Frühjahr eröffnet. Das Restaurant an der Scharnhorststraße ist also noch relativ neu. Das Angebot ist recht groß, vor allem gibt es Pizzen und Nudeln, aber auch Wraps und Schnitzel. Wir haben eine klare Empfehlung: Tagliatelle al Limone – Pasta mit Zitrone. Montags hat die „Kostbar“ geschlossen, unter der Woche öffnet sie kurz vor der Mittagessenzeit, am Wochenende ab 17 Uhr.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Annalena Zernott hat sich umgesehen und kann Ihnen diese Veranstaltungen empfehlen:
+++ Am Samstag geht es beim Wohnprojektetag um alternative Wohnformen in Münster. Der Projekttag findet in der Stadtbücherei von 10:30 Uhr bis ungefähr 15 Uhr statt. Anmelden müssen Sie sich nicht, das Programm finden Sie hier.
+++ Die Ateliers am Hoppengarten haben am Samstag und am Sonntag geöffnet: Von 13 bis 18 Uhr können Sie einen Blick in die Arbeit der Künstler:innen werfen. Auf der Website der Ateliers erhalten Sie einen Eindruck. Oder Sie klicken sich durch die Fotostrecke der Westfälischen Nachrichten zu den Offenen Ateliers vom letzten Jahr, die Sie hier finden.
+++ Am Sonntag ab 11 Uhr findet der Bürgerbrunch an der Promenade statt. Hintergrund: Als der Orkan „Kyrill“ im Januar 2007 durch Münster fegte, entstanden Schäden in Millionenhöhe. Vor allem viele Bäume an der Promenade und am Schloss wurden zerstört. Mehr als 200 Menschen haben mit Patenschaften dafür gesorgt, dass die Bäume nachgepflanzt werden konnten. Beim Brunch am Sonntag sorgt die münsterische Bürger-Stiftung für Brötchen und Tische, die vorab für 50 Euro pro Stück online gemietet werden können (es gibt noch wenige freie Plätze, Buchungen hier ). Verschiedene Organisationen stellen ihr gesellschaftliches Engagement vor, es werden Spenden gesammelt und es gibt ein Kinderprogramm.
+++ Neben dem Bürgerbrunch findet am Sonntag noch der letzte Tag der Gasballon-Weltmeisterschaft auf dem Schlossvorplatz statt. Das Programm finden Sie hier.
+++ Seit Anfang der Woche testet das Bistum ein neues Seelsorgeangebot auf dem Zentralfriedhof. Besucher:innen des Friedhofs finden montags, mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr jeweils zwei Seelsorger:innen am Domgrabfeld, gesprächsbereit für alle, die möchten. Hier finden Sie weitere Hinweise dazu. Das Angebot geht erstmal bis zum 11. Oktober.
Am Dienstag schreibe ich Ihnen wieder. Am Sonntag kommt eine Kolumne von Kolja Steinrötter. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ralf Heimann
Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Anna Niere (ani) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer
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PS
In dieser Woche ist das Buch „Aufruhr!“ von Thomas Laufmöller und Ralf Isermann erschienen. Vielleicht erinnern Sie sich: Im August hatten wir mit beiden in einem RUMS-Interview darüber gesprochen. Weil das Interesse sehr groß war, haben wir das Interview freigeschaltet. Und schon mal als Hinweis: Am 25. Oktober sind Thomas Laufmöller und Ralf Isermann bei RUMS zu Gast. Beziehungsweise: Wir sind zusammen bei Blauweiß Aasee zu Gast. Dort werden sie aus dem Buch lesen, darüber sprechen, und Sie können Fragen stellen. Tickets kosten 8 Euro. Wenn Sie dabei sein möchten, schicken Sie uns am besten eine kurze E-Mail. Dann merken wir Sie vor. (rhe)
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