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Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

als ich vor 25 Jahren in eine WG im dritten Stock an der Hafenstraße 58 zog, sagte man mir, die Miete sei so günstig, weil das Haus wohl bald abgerissen werde. Die Stadt wolle die Straße verbreitern, weil der Tunnel viel zu eng sei. Irgendwann später erzählte die Mutter eines Freundes: Als sie Jahrzehnte vorher im Studium in das Haus gezogen sei, habe man ihr das auch schon erzählt.

Vor ein paar Wochen dann lagen in unserem anonymen Briefkasten mehrere pdf-Dateien mit Plänen (hier und hier), auf denen die Hafenstraße etwas anders verläuft als bisher. In Höhe der Friedrich-Ebert-Straße knickt sie ab, führt von dort über das Grundstück, auf dem die Hausnummer 58 steht, über die Bahnlinie, über das Gelände, auf dem sich die Freiluftkneipe befindet, weiter in Richtung Süden – und das in mehreren Varianten. Eine trifft auf der anderen Seite der Bahnlinien in der Kurve hinter dem Parkplatz auf den Albersloher Weg, eine andere endet kurz davor.

Die Pläne stammen aus einer Ausschreibung der Stadt. Ausgeschrieben sind allerdings nicht die Arbeiten selbst, es geht um ein „Arbeitsmodell im Maßstab 1:250“, das die Stadt gerne hätte. In einem zweiseitigen Dokument („Leistungsverzeichnis“), auf dem beschrieben ist, was genau gemacht werden soll, steht: „Die Stadt Münster plant eine neue Verkehrsführung der Hafenstraße unter den Bahnlinien.“ Aha. Aber wie konkret ist denn das? Wir haben die Stadt gefragt.

Das Kommunikationsamt schreibt in seiner Antwort, die Brücke sei über hundert Jahre alt und habe „sowohl gestalterische als auch insbesondere verkehrsfunktionale Mängel“. Es gebe Staus, man wolle die Situation dort „perspektivisch“ verbessern. Das sei bereits in verschiedenen Konzepten zur Stadtplanung Thema gewesen – im „Masterplan Stadthäfen“, im „Mobilitätskonzept Stadthäfen“, im „Entwicklungskonzept Münster-Innenstadt“ und wie sie nicht alle heißen.

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