Klimabeirat will Ergebnisse sehen | Was Glühwein mit Wahlen zu tun hat | Unbezahlte Werbung: Das „Heini“ an der Warendorfer

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

der Klimaschutz-Ausschuss spricht heute Abend über Münsters Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Münsters Klimabeirat hat dazu gestern in einer Stellungnahme festgestellt: Wenn die Stadt an diesem Ziel festhalte, dann beschädige sie ihre Glaubwürdigkeit. Das Problem löse sich auch nicht durch den Hinweis, dass aus Düsseldorf, Berlin oder Brüssel zu wenig Unterstützung komme.

Der Klimabeirat wird damit sehr deutlich. Das war er auch schon im vergangenen Jahr. Da lautete die Überschrift einer Stellungnahme: „Münster wird erst 2090 klimaneutral – wenn es so weitergeht…“

Ab nächstem Jahr soll es nun nicht mehr so weitergehen. Die Stadt will im Dezember einen Klimahaushalt beschließen, der dabei helfen soll, die finanziellen Mittel gezielt für Projekte einzusetzen, die den Klimaschutz fördern.

Das bedeutet: Die Stadtverwaltung wird jährlich über die Fortschritte (oder den Stillstand) berichten. Das lobt der Klimabeirat, wie auch den Maßnahmenkatalog, der erstmals zeige, was die Stadt überhaupt machen kann, um das Ziel zu erreichen.

Nach Eindruck des Klimabeirats könnte die Stadt deutlich mehr machen. In den Photovoltaikausbau zum Beispiel, der sich langfristig ja sogar rechne, investiere sie zu wenig. Im Verkehr, wo es bislang kaum messbare Fortschritte gibt, seien die städtischen Pläne zu unkonkret, so steht es in der Stellungnahme. Außerdem stelle sich die Frage, ob die Stadt ihre Möglichkeiten tatsächlich ausschöpft.

Zum Maßnahmenkatalog und den darin genannten 80 Indikatoren schlägt der Klimabeirat vor, eine einfache und klare Übersicht zu erstellen, die zeigt, wie Münster im Klimaschutz vorankommt.

In dieser Übersicht würden nach Vorstellung des Klimabeirats Zahlen dazu stehen, wie viele sanierte Gebäude, Solaranlagen und Elektroautos es in Münster gibt. Die städtische CO2-Bilanz dagegen eigne sich kaum, um zu bewerten, wie wirksam einzelne Maßnahmen sind. Der CO2-Effekt zeige sich erst mit Verzögerung.

Zu wenig aktuell sei auch die Klimabilanz. Sie enthält Daten zur Landwirtschaft und ein Restbudget, das angibt, wie viele Treibhausgase Münster noch verbrauchen kann.

Der Bericht komme allerdings zu spät, um schnell handeln zu können, schreibt der Beirat und schlägt vor, schon früher Teilberichte oder vorläufige Zahlen zu veröffentlichen und das Restbudget genauer zu erklären, damit klar wird, wie lange es reicht.

In diese Richtung geht auch der Vorschlag des Klimabeirats zu Münsters Klimaziel. Nicht einfach verwerfen, sondern aufsplitten – in kleinere Ziele, die weiterhin machbar sind, zum Beispiel die Klimaneutralität für städtische Gebäude, Schulen, Kindergärten oder den städtischen Fuhrpark.

Ein realistisches Ziel könnte also lauten: Münster wird bis 2030 in gewissen Teilen klimaneutral. (rhe)

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Kurz und Klein

+++ Die Stadt organisiert im Advent wieder das „Park and Ride“-Angebot am Coesfelder Kreuz. Dort können Autofahrende ihr Fahrzeug im Parkhaus abstellen und danach mit dem Stadtbus in die City fahren. Das ganztägige Parken kostet 5 Euro und mit dem Parkschein können bis zu fünf Personen (also eine ganze Autoladung) Bus fahren. Diese Aktion soll den Anreiz schaffen, dass im Advent möglichst viele Menschen ohne Auto in die Innenstadt kommen. Der Öko-Verkehrsclub VCD zweifelt diese Wirkung allerdings an. Das öffentliche Verkehrsnetz aus dem Umland nach Münster sei gut ausgebaut und getaktet. Wer aus dem Münsterland, dem Ruhrgebiet oder Enschede mit dem Bus oder der Bahn nach Münster fahren wolle, müsse nur deutlich mehr zahlen als beim vergünstigten Parken am Coesfelder Kreuz. Das Privileg sei deshalb nach Einschätzung des VCD nicht gerechtfertigt. (sfo)

+++ Vergangenes Jahr sind in Münster 426 Fälle gemeldet worden, in denen Frauen Gewalt erlebt haben – anders ausgedrückt: Jeden Tag wird laut den Zahlen mehr als eine Frau Opfer. In über der Hälfte der Fälle ging es um schwere und gefährliche Körperverletzung. Diese erschreckenden Zahlen hat die Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf zum gestrigen „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ herausgegeben. Die Angaben bilden nur das Hellfeld ab, also die polizeibekannten Straftaten. Wie viele es insgesamt sind, ist nicht festzustellen. Um auf den akuten Hilfebedarf zu reagieren, erarbeitet die Stadt gerade ein Schutzkonzept für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen (RUMS-Brief). Außerdem hat die Ratskoalition aus Grünen, SPD und Volt trotz knapper Stadtkasse Zuschüsse für die Beratungsstellen in Münster beschlossen. Auf der Kippe steht hingegen das Gewalthilfegesetz vom Bund. Das möchte die Bundesregierung noch vor der Neuwahl im Februar verabschieden, um den Gewaltschutz für Frauen in ganz Deutschland zu verbessern. Die nötige Zustimmung dafür zu finden, könnte nach dem Ampel-Aus allerdings schwierig werden. (sfo)

(Korrekturhinweis: Hier stand vorher, dass auch Frauenhäuser Zuschüsse bekommen. Das ist aber leider nicht so.)

+++ 45 Prozent der Menschen sind in Deutschland direkt oder indirekt von Depressionen betroffen. Das hat die deutsche Depressionshilfe im heute erschienenen Barometer bekanntgegeben, die jährlich die Erfahrungen im Umgang mit der psychischen Erkrankung in der erwachsenen Bevölkerung untersucht. Das Ergebnis: Besonders für Familien können Depressionen zu einer Herausforderung werden. Unterstützung in Münster bietet unter anderem das „Bündnis gegen Depressionen“. Dort können sich Betroffene und Angehörige hinwenden. Der nächste Beratungstermin ist am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr im Paritätischen Zentrum am Dahlweg 112. Eine Anmeldung brauchen Ratsuchende nicht. In Akutsituationen hilft außerdem die Krisenhilfe weiter. (sfo)

+++ Vor drei Jahren hat das Stadtplanungsamt begonnen, ein Entwicklungskonzept für Angelmodde zu erarbeiten. Jetzt ist der Abschlussbericht fertig. Der Bericht schreibt drei Entwicklungsziele fest: bessere Lebensqualität, bezahlbares Wohnen und mehr Naturschutz im Stadtteil. Dazu möchte man jetzt Maßnahmen über einen langen Zeitraum planen, woran auch die Bürger:innen in Angelmodde beteiligt werden sollen. Begleiten soll diesen Prozess eine Stadtteilkümmerin, die als feste Ansprechperson für alle Beteiligten fungiert. In den drei Jahren, in denen das Stadtteilkonzept für Angelmodde entstanden ist, sind auch schon ein paar Punkte abgearbeitet worden: Zum Beispiel wurden die Spielplätze und einige Straßen saniert und es gibt im Sommer ein Quartiersfest in der Waldsiedlung. Was noch erledigt werden muss: Die Straßenlaternen sollen auf LED umgerüstet werden, Angelmodde braucht mehr Hundekotbeutelspender und Carsharingpunkte und die Stadt will sich um Sportplätze kümmern. (sfo)

Auch der Preis ist heiß

Glühwein ist teurer geworden. Und Ende Februar wird gewählt. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Seit gestern sind die Weihnachtsmärkte geöffnet. Und wenn man sich gegen Mittag am Überwasserkirchplatz neben eine der Glühweinbuden stellte und lauschte, dann hörte man: Viele Menschen sprechen über die Preise.

Der Glühwein ist wieder etwas teurer geworden, wie so vieles in letzter Zeit. Das kann man gut verfolgen, wenn man in die Weihnachtsmarkt-Berichte der vergangenen Jahre schaut.

Vor der Coronazeit kostete die Tasse im Schnitt 3 Euro, vor zwei Jahren hatten einige Buden auf 3,50 Euro erhöht, im vergangenen Jahr waren es die meisten. Und in diesem Jahr? Kommt drauf an, wo man den Glühwein trinkt.

Am Harsewinkelplatz zahlt man 4 Euro für die Tasse. Das ist auch rund ums Rathaus, auf dem Lichtermarkt an der Lambertikirche und vor der Überwasserkirche der Standard. Am Aegidiimarkt ist man bei 4,50 Euro, an einer Bude sogar bei 5 Euro, aber das ist dann auch Bio-Glühwein. Am Kiepenkerl kostet die Tasse weiterhin 3,50 Euro.

Deutlich teurer als im vergangenen Jahr wird es, wenn man den Becher am Ende behält. Als Pfand verlangen die Buden nicht mehr einen Euro, sondern inzwischen zwei oder drei.

Das liegt zum einen daran, dass auch sie selbst für vieles mehr zahlen müssen. Wenn ein Glühweinbecher zum Beispiel 1,20 Euro pro Stück kostet, wie hier, legen die Buden bei einem Euro Pfand für jede nicht zurückgebrachte Tasse etwas drauf.

Nehmen sie 2 oder 3 Euro, bleibt am Ende vielleicht sogar etwas übrig. Auch das ist Teil der Kalkulation.

Einfach ein Ärgernis

Dass die Preise sich bewegen und dazu noch vor allem in eine Richtung, das spürt man auch anderswo – zum Beispiel an den Pommesbuden. 4,50 Euro für die Bratwurst sind inzwischen normal.

Auf den ersten Blick sind die gestiegenen Preise einfach ein Ärgernis, gegen das man nichts tun kann. 50 Cent mehr oder weniger werden kaum wen davon abhalten, einen Glühwein zu kaufen (schon gar nicht mehr nach dem dritten).

Die absoluten Preise sind aber auch gar nicht entscheidend. Wichtig ist das Gefühl, das sich mit jeder weiteren Preiserhöhung verfestigt. Das Gefühl, weniger zu haben. Das Gefühl, wieder etwas zu verlieren.

Und da sind der Glühwein und die Wurst nur zwei von vielen Puzzlestücken. Wieder etwas teurer geworden. Und jetzt auch noch das.

Zusammen fügt sich alles in ein Gesamtbild, denn wenn sich das Gefühl erst breitgemacht hat, dass ja nun wirklich alles immer teurer wird, führt das auch zur Frage, ob man sich das Leben in der jetzigen Form in Zukunft noch leisten kann. Dieses Gefühl kann zu einer Sorge werden, sogar zu einer Angst.

Der Ökonom Henrik Müller hat am Sonntag in seiner „Spiegel“-Kolumne daran erinnert, dass die Inflation in den USA einer der wichtigsten Faktoren war, die Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben. Müller sagt, die Geldentwertung könnte auch bei der Bundestagswahl im Februar eine wichtige Rolle spielen.

Auch hier ist das Gefühl wichtiger als die absoluten Zahlen. Die Inflationsrate in Deutschland ist zuletzt sogar gesunken. Doch viele Menschen spüren das, was noch nachwirkt.

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Ein Beispiel: der Wohnungsmarkt

In einer internationalen Umfrage des Instituts Ipsos, die Müller zitiert, stimmten 48 Prozent der befragten Deutschen der Aussage zu, dass das System kaputt ist – im Vergleich zu 60 Prozent in den USA.

Wenn Menschen das Gefühl haben, das System funktioniert nicht mehr, kann es ihnen rational erscheinen, eine Partei zu wählen, die verspricht, mit diesem System Schluss zu machen.

In Münster ist das bislang nicht passiert. Im Gegenteil: Die AfD ist nirgendwo sonst in Deutschland erfolgloser (RUMS-Brief). Aber wird das so bleiben? Auch hier kann man den Eindruck gewinnen, dass einiges nicht mehr funktioniert.

Der Wohnungsmarkt zum Beispiel. Am Sonntag meldete die Nachrichtenagentur dpa, dass die Mieten in den 14 größten deutschen Städten stark gestiegen seien. Die Information kam von der Bundesregierung. Sie hatte das in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Politikerin Caren Lay mitgeteilt.

Am stärksten stiegen die Preise laut der Antwort in Berlin. Dort verdoppelten sich die Nettokaltmieten von 8 Euro im Jahr 2014 auf über 16 Euro im vergangenen Jahr.

Münster fehlt in der Übersicht. Aber wenn man in aktuelle Wohnungsanzeigen in der „Na dann…“ schaut, findet man solche Preise auch hier. Am Albersloher Weg gibt es ein Zimmer für 14 Euro pro Quadratmeter. Im Kreuzviertel verlangt jemand heruntergerechnet 20 für eine Zwischenmiete. In Mecklenbeck soll eine 45-Quadratmeter-Wohnung 1.100 Euro kosten, das sind 24 Euro pro Quadratmeter.

Einen Schritt zurücktreten

Schaut man heute in die Nachrichten, hört man, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sich für einen staatlichen Zuschuss einsetzen will, der die steigenden Energiepreise abfedert – auch für Unternehmen, denn wenn deren Kosten steigen, werden auch ihre Produkte teurer. Am Ende kann es den Glühwein treffen. Oder das RUMS-Abo, denn, um transparent zu sein, auch das ist teurer geworden.

Im Dezember wird der Rat über die Preise im Nahverkehr entscheiden. Sie sollen im August um 7 Prozent steigen. Zu Beginn des Jahres, möglicherweise noch vor den Wahlen, wird die Stadt Münster die Grundsteuer-Bescheide verschicken. Auch das wird für viele Menschen bedeuten: Sie müssen mehr zahlen. Im zweiten Schritt werden das auch andere spüren, wenn ihre Mieten steigen.

Und was kann man machen? Manchmal tatsächlich nicht viel. Aber oft verändert es schon etwas, sich einen Überblick zu verschaffen, die Dinge einzuordnen.

Beim Glühwein sieht man dann zum Beispiel: In Münster sind die Preise noch moderat. In Köln, Hamburg oder Berlin sind sie längst bei 5 Euro angekommen. Auf dem Gendarmenmarkt in Berlin sogar bei 7,50 Euro.

Und manchmal kann es sinnvoll sein, noch einmal etwas genauer hinzusehen, beziehungsweise ein zweites Mal.

Dann findet man an der Klemensstraße unter den Bögen der Galeria Kaufhof zum Beispiel die kleine Hütte mit der Aufschrift „Wurst & Durst“, die eine Bratwurst weiterhin für 3 Euro verkauft. Oder man sieht die kleine Bude direkt vor der Lambertikirche. Auch hier kann man für 3 Euro etwas kaufen: eine Tasse Heidelbeerfrucht-Glühwein. (rhe)

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Korrekturen

Am Freitag haben wir uns im RUMS-Brief die Wahlkampfvorbereitungen der größeren kleinen Parteien in Münster angeschaut. In dem Text ging es auch um Volt. Wir schrieben, dass der Kreisverband in Münster rund 90 Mitglieder hat. Das mit den 90 Mitgliedern in Münster stimmt schon, allerdings hat Volt Münster noch keinen Kreisverband. Außerdem haben wir den Eindruck erweckt, dass Miriam Stölting die einzige Vorsitzende ist. Richtig ist, dass sie zu einem vierköpfigen Leitungsteam gehört. Wir haben die missverständlichen Passagen korrigiert. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Am Hoppengarten wurde im Boden doch keine Weltkriegsbombe gefunden, sondern nur ein Haufen Metallschrott. (Stadt Münster)

+++ In der Nacht von Donnerstag auf Freitag warten die Stadtwerke das Glasfasernetz, weshalb es in Amelsbüren und südlichen Weiß-Flecken-Gebieten zu Unterbrechungen kommt. (Stadtwerke Münster)

+++ Der Servicepunkt der Stadtwerke an der Salzstraße schließt am Freitag und öffnet im Frühjahr wieder im Stadthaus 1. (Stadtwerke Münster, nicht online)

+++ Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe soll die finanziell angeschlagene Eurobahn übernehmen, um den Weiterbetrieb bis 2032 zu sichern. (Westfälische Nachrichten)

+++ Umweltschützer:innen sehen im Ausbau der Kreuzung Hülshoffstraße/Hohenholter Straße erhebliche Eingriffe in ein Landschaftsschutzgebiet, die Stadt nicht. (Westfälische Nachrichten)

+++ Heute wurde die Bürgerhalle im historischen Rathaus nach ihrem Umbau wiedereröffnet. (Stadt Münster)

+++ Unbekannte sind in die Feuerwache 2 eingebrochen und haben dabei mehrere Türen beschädigt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Viele Unternehmen in Münster stellen immer noch Auszubildende ein, vor allem im Einzelhandel und im Büro. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ Mit einer Spende sichert der Unternehmer Hermann Brück in den nächsten Jahren den Maxi-Sand als Spielangebot für Kinder in der Innenstadt. (Stadt Münster)

Unbezahlte Werbung

Vor vier Jahren hatten wir Sie im RUMS-Brief gefragt, welches Restaurant in Münster wohl das kleinste sein könnte. Damals haben wir auf das „Indian Curry House“ an der Hammer Straße getippt. Knapp zwei Kilometer entfernt hat jetzt ein zweiter Anwärter auf den Titel aufgemacht: das „Heini“ an der Warendorfer Straße. Das vegane Lokal ist sogar so klein, dass es auf Sitzplätze verzichtet. Alle Speisen, die Sie dort bekommen können, gibt es zum Mitnehmen, natürlich in einer Mehrwegbox. Von 11 bis 18 Uhr bietet das „Heini“ jeden Tag ein anderes veganes Gericht an, morgen gibt es zum Beispiel eine Mandel-Pflaumen-Tajine. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie sich auf der Website des „Heini“ für den Newsletter anmelden, der Sie über die Wochenkarte informiert. (kan)

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Katja Angenent hat heute wieder ein paar schöne Tipps für Sie herausgesucht:

+++ Per Anhalter über den Atlantik? Das ist Kai Echelmeyer gelungen, der per Segelboot bis nach Lateinamerika gelangte. In seinem Vortrag am Mittwoch um 19 Uhr in der KSHG erzählt er von seinen Abenteuern und spielt einige der Lieder, die er auch unterwegs auf seiner Gitarre immer wieder anstimmte. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

+++ Ebenfalls am Mittwoch gastiert der Fernsehredakteur Manuel Andrack, der durch die Show von Harald Schmidt bekannt wurde, im Vereinsheim des deutschen Alpenvereins in Münster. Andrack präsentiert sein persönliches „Wanderglück“ in unterschiedlichen Facetten – und berichtet von Gipfelabenteuern, Wanderungen am Meer und an Flüssen sowie in der Uniform eines römischen Legionärs. Karten für 15 Euro erhalten Sie hier.

+++ Im Theater in der Meerwiese finden seit dem 24. November die „Winterpunsch Theatertage“ statt. Noch bis zum 20. Januar präsentieren verschiedene Theatergruppen ihr Programm für Kinder und Jugendliche zwischen vier und vierzehn Jahren.

+++ Am Freitag gastiert das Duo Ruut in der Friedenskapelle. Um 20 Uhr präsentieren die beiden estnischen Musikerinnen die vielseitigen Klänge einer Kastenzither, die nur im hohen Norden verbreitet ist. Restkarten für das Konzert bekommen Sie hier.

+++ Noch mal kurz zum Weihnachtsmarkt. Dieses Jahr gibt es eine Neuheit: Die Organisator:innen des Weihnachtsmarkts am Harsewinkelplatz haben ein „Spiel mich“-Klavier gekauft, das in diesem Jahr unter der Kirschsäule steht. Wer möchte, kann sich ab 11 Uhr daran setzen und ein Stück vorspielen. Vielleicht trauen Sie sich ja.

Am Freitag schreibt Ihnen Anna Niere. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Katja Angenent (kat), Jan Große Nobis (jgn) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Svenja Stühmeier

PS

Mit dem Journalismus im Lokalen ist das so eine Sache. Fragt man die Leute, wie wichtig sie lokale Inhalte finden, sagen sie: sehr wichtig. Aber gleichzeitig verschwinden immer mehr lokale Medien von der Bildfläche. Die Frage ist: Wie lange geht das noch gut? Die „Hamburg Media School“ hat sich für eine große Untersuchung angesehen, wie die Situation der deutschen Tageszeitungen sich seit der Wiedervereinigung verändert hat, was in diesem Fall ein Synonym für „verschlechtert“ ist. Ergebnis: Ist alles nicht so super gelaufen. In Deutschland gibt es zwar noch keine Nachrichtenwüsten, also Gegenden ohne Lokalmedien, aber die Autorinnen und Autoren sprechen von einer Vorstufe, einer „Versteppung“. Sie skizzieren auch die Folgen, die diese Entwicklung nach Erfahrungen in anderen Ländern haben würde, wenn sie sich fortsetzt. Unter anderem: Weniger Menschen würden sich politisch engagieren. Die Polarisierung würde zunehmen, die Kontrolle über Politik und Verwaltung abnehmen. Aus anderen Ländern weiß man auch, was man dagegen machen könnte. Schweden oder Dänemark etwa, die in der Rangliste der Pressefreiheit ganz oben stehen, fördern ihre Lokalmedien. In Deutschland hat das trotz Versprechen zuletzt mal wieder nicht geklappt. Vielleicht braucht es erst mal Nachrichtenwüsten, um überhaupt tätig zu werden. Vielleicht braucht es aber auch einfach jemanden, der die Sache in die Hand nimmt. In Düsseldorf zum Beispiel einen Nachrichtenwüst. (rhe)

PPS

Heute sind es genau vier Wochen bis Weihnachten. Und im Moment ist da der Gedanke: zum Glück noch vier Wochen. Nur, aus vergangenen Jahren wissen wir: In wenigen Momenten werden es nur noch drei Wochen sein, dann nur noch eine, und plötzlich sitzt man unter dem Baum und muss alles zusammen haben. Wie soll das gehen? Heute Mittag kam eine E-Mail mit einem Hinweis auf eine Veranstaltung, den Volkshochschul-Workshop: „Gelassen im Advent: Entspannt durch die Feiertage kommen“. Termin laut E-Mail: Samstag, 17. Dezember. Erster Gedanke: Dann ist ja noch Zeit, den Stress richtig auszukosten. Zweiter Gedanke beim Blick in den Kalender: 17. Dezember? Ist das nicht ein Dienstag? Dritter Gedanke beim Blick auf die Website: Denen geht’s genauso wie uns. Es ist einfach zu viel Stress. Vielleicht sieht man sich dann ja beim Entspannungsworkshop – am Samstag, dem 7. Dezember um 10 Uhr in Raum 4 N der Volkshochschule. (rhe)

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