Wie der Bundeskanzler näher kommt | Umfrage-Ergebnisse: Das sind Ihre Wahlkampf-Themen | Unbezahlte Werbung: Fitnessstudio „Kieser Training“

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

wenn der Wahlkampf in die Stadt kommt, dann mittlerweile oft als sogenanntes Townhall-Meeting. Das ist ein Veranstaltungsformat aus dem anglo-amerikanischen Raum, bei dem Politikerinnen und Politiker Fragen aus dem Publikum beantworten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beantwortete gestern Abend im Jovel genau 13 Fragen.

Am Morgen hatte er seinen Wahlkampf begonnen, „ausgerechnet in Bielefeld“, wie das „Westfalen-Blatt“ anscheinend verwundert feststellte. Danach war er nach Lünen zur nächsten Veranstaltung gefahren, wo jeweils auch 13 Fragen gestellt werden durften, und abends nach Münster.

Die Fragen sollen verhindern, dass die Leute auf der Bühne wie Wahlkampfautomaten das immergleiche Programm herunterspulen und dabei sehr fern wirken. Sie sollen Nähe herstellen, Bürgernähe.

Am Nachmittag in Lünen erzählte ein Mann von seinem Problem mit seinem Rollstuhl, der immer wieder kaputt sei. Bis er einen neuen bekomme, dauere es sehr lange. Doch solange könne er dann nicht arbeiten.

Scholz sagte, so dokumentiert es der „Spiegel“, von dem Problem habe er noch nie gehört. Schon daher habe sich die Veranstaltung gelohnt. Er werde sich zusammen mit der Lokalpolitik um einen neuen Rollstuhl kümmern.

Wenn das Publikum die Fragen auswählt, kann es vorkommen, dass die Themen sehr speziell sind. Gestern Abend im Jovel wollte ein Mann aus Venezuela, der seit vier Jahren in Deutschland lebt, wissen, wie Olaf Scholz in seiner Heimat helfen könne.

Scholz sagte, nachzulesen im Live-Ticker der „Westfälischen Nachrichten“, er bedauere, dass viele Menschen das Land verlassen hätten. Die Demokraten vor Ort müssten gestärkt werden.

Eine richtige Antwort war das nicht. Aber das ist auch nicht das Ziel bei einem Townhall-Meeting. Es geht darum, ein Gefühl zu vermitteln – das Gefühl, dass da jemand ist, der sich interessiert und sich kümmert.

In Münster wollten die Menschen wissen, was Scholz gegen Kinderarmut unternehmen will („Kindergrundsicherung“), wie er die Rente stabilisieren will („Wirtschaftswachstum“), wie er mit der AfD und den Menschen umgehen will, die diese Partei wählen („wirtschaftliche und soziale Sicherheit“), wie er die Klimaziele erreichen will („Ausbau erneuerbarer Energien und Transformation der Industrie“), und wann das Tempolimit kommt („Wenn es dafür eine Mehrheit gibt“).

Ein paar Stunden zuvor in Bielefeld ging es um den Krieg im Gazastreifen, Betriebsrenten, den Zustand der Schulen und den Steuersatz in der Gastronomie. Es ist schwer, daraus ein Gesamtbild entstehen zu lassen.

Das haben wir in den vergangenen Tagen in Zusammenarbeit mit dem Medienhaus „Correctiv“ versucht. Wir haben Sie Anfang Dezember gefragt, welche Themen Sie im Wahlkampf für wichtig halten und was Sie von den Kandidatinnen und Kandidaten wissen möchten. Heute präsentieren wir Ihnen die Ergebnisse. Aber jetzt erst mal zu den Meldungen. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Wenn Sie in den nächsten Tagen Post vom Statistischen Landesamt bekommen, dann gehören Sie zu den Haushalten in Münster, die am diesjährigen Mikrozensus mitwirken. Jedes Jahr wählt das Statistikamt per Zufall ein Prozent der Haushalte in Nordrhein-Westfalen aus, die fünf Jahre in Folge viermal zu grundlegenden Dingen befragt werden. Zum Beispiel: Wie wohnen Sie? Was machen Sie beruflich? Welchen Schulabschluss haben Sie? In Münster beteiligen sich etwas weniger als 2.800 Haushalte am Mikrozensus. Am ersten Schwung im Januar nehmen rund 270 Haushalte teil. Die restlichen Befragungen werden übers Jahr verteilt. (sfo)

+++ In genau 40 Tagen wählt Deutschland zum 21. Mal den Bundestag. Mitte November meldete der deutsche Städtetag, die Kommunen bräuchten viele Helfer:innen für die Wahl. Wie sieht es jetzt, im neuen Jahr, in Münster aus? Die Stadt schreibt uns, sie plane für jede Wahl 3.500 Wahlhelfer:innen ein. Zum Helfen haben sich allein 1.500 Freiwillige gemeldet, diese Zahl sei „erfreulich hoch“. Allerdings reichen die Freiwilligen noch nicht aus, um alle Positionen für die Wahl zu besetzen. Die Stadt beruft deshalb auch Personen ein, die sich nicht aus freien Stücken gemeldet haben. Gerade sei man dabei, die Wahlvorstände zu besetzen. Das ist das Gremium, das die Wahlen organisiert, kontrolliert und zum Schluss das Ergebnis verkündet. Wenn alles steht, könne man abschätzen, ob noch mehr Helfer:innen gebraucht werden. So oder so: „Meldungen von freiwillig Helfenden sind natürlich dennoch jederzeit möglich und mit Blick auf die im September stattfindende Kommunalwahl natürlich sehr willkommen“, schreibt die Stadt. (sfo)

+++ Ach ja, noch was: 41 Parteien sind zur Wahl zugelassen. Das meldete die Bundeswahlleiterin heute Vormittag. Die Wahlbenachrichtigungen bekommen die 237.000 Wahlberechtigten in Münster am 2. Februar. (sfo)

+++ Vier Tage später, am 6. Februar, geht übrigens der „Wahl-o-mat“ online. Das für viele nahezu unverzichtbare Entscheidungshelferlein kommt diesmal mehr oder weniger auf den letzten Drücker, wenn man bedenkt, dass nur zweieinhalb Wochen später gewählt wird. Eine kleine Alternative, die Ihnen stattdessen weiterhelfen könnte: Der Journalist Benjamin Fuchs von „Perspective Daily“ hat sich ebenfalls durch die Wahlprogramme der wichtigsten Parteien gewühlt und ein Quiz zur Bundestagswahl erstellt. Den ersten Teil von „Wer wird Koalitionär?“ finden Sie hier, den zweiten Teil hier. (sfo)

Anonymer Briefkasten

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+++ Münster bekommt Mitte des Jahres seine zehnte Bewohnerparkzone. Und zwar in Klein Muffi, dem Quartier zwischen Hansaring, Wolbecker Straße, Schillerstraße und Kanal. Ab dem 1. Juni dürfen Autofahrende ihre Fahrzeuge dort nur noch maximal zwei Stunden mit einer Parkscheibe abstellen. Wer einen Bewohnerparkausweis besitzt, darf unbegrenzt parken. Zu den neuen Parkregeln kommen auch noch Schilder, die den ruhenden Verkehr ordnen und die Sicherheit und Barrierefreiheit in Klein Muffi verbessern sollen. An der Beschilderung arbeitet die Verwaltung gerade, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt. (sfo)

+++ In der Vorlage zur Umgestaltung des Domplatzes und der Pferdegasse stehen viele Ideen, die die Stadt gerne umsetzen würde. Die vielleicht prägnanteste ist: Der Domplatz soll ein Platz aus einem Guss werden. Bisher stören einige asphaltierte Straßen auf dem Platz und wirken deshalb wie Trennlinien. Künftig sollen diese Straßen in die Platzfläche integriert werden. Weitere Vorschläge: Die Gehwege und der Domplatz sollen rollstuhlgerecht umgebaut werden, auf dem ehemaligen Westfalenplatz soll eine Spielecke für Kinder entstehen, es sollen neue Trinkbrunnen, Beleuchtungen und Bäume einbezogen werden. Für Großevents und den Markt will die Stadt die Technik verbessern. Über das Konzept stimmt der Rat im Februar ab. (sfo)

Wie es weiterging

… nach der Sonntagskolumne

Ruprecht Polenz hat sich am Sonntag mit der Frage beschäftigt, ob es eine gute Idee ist, Menschen, die aus Syrien nach Deutschland geflüchtet sind, wieder zurückzuschicken. In der Kommentarspalte hat sich eine Debatte entwickelt. Peter Verfürth kritisiert, die Geflüchteten belasteten das Sozialsystem. Arndt Möllers und Corinna Schoneberg halten dagegen. Vielleicht wollen Sie mitdiskutieren. Hier geht’s zur Kolumne.

Wie es weiterging

… mit dem Haus in Coerde

Die CDU und die Linke sind ausgesprochen selten einer Meinung. Beim Schrotthaus in Coerde aber schon: Die CDU-Ratsfrau Jolanta Vogelberg forderte vergangene Woche in der Zeitung, dass die Stadt Münster das marode Haus an der Königsberger Straße 4 kaufen sollte, zumindest vorübergehend. Diesen Vorschlag macht auch die Linke in einer Pressemitteilung, nur mit dem Unterschied, dass das Haus ihrer Meinung nach im Besitz der Stadt bleiben sollte. Kurzer Rückblick: Die Stadt musste vergangenes Jahr das Mehrfamilienhaus zwangsverwalten und mitten im Sommer an die Notwasserversorgung anschließen (RUMS-Brief). Zuvor hatten sich viele Bewohner:innen über die Zustände in dem Gebäude beschwert (Schimmel, Ratten, Wasser im Keller, solche Sachen). Die Eigentümerin, eine insolvente Immobiliengesellschaft aus Wiesbaden, unternahm nichts gegen die Missstände. Neben der CDU und der Linken haben auch andere Parteien Lösungsvorschläge gemacht: Die SPD liebäugelt mit einem Neubau, schließt einen Kauf durch die Stadt aber nicht aus, die Grünen sehen die Eigentümerin in der Pflicht zu handeln und die FDP würde das Haus gerne an einen anderen Investor verkaufen. (sfo)

Das sind Ihre Wahlkampf-Themen

Wir wollten von Ihnen wissen: Worum soll es im Bundestagswahlkampf gehen? Die Bandbreite der Antworten ist groß. Doch die Tendenz ist sehr klar.

Im Dezember haben wir in Zusammenarbeit mit dem Medienhaus „Correctiv“ eine Umfrage gemacht (RUMS-Brief). Wir wollten wissen, worüber die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten im Wahlkampf sprechen sollen? Und wir haben gefragt, welche Fragen Sie ihnen gern stellen würden.

Über 600 Menschen aus Münster haben teilgenommen. Genauer: 603. Die Ergebnisse geben einen Eindruck davon, für welche Themen Sie sich interessieren – und was sie bewegt.

Wir haben alle Antworten in einer Tabelle zusammengefasst, die wir Ihnen hier zur Verfügung stellen. Wie wir die Daten ausgewertet haben, erklären wir hier. Und jetzt zu den Ergebnissen.

Umfrage Bundestagswahl 2025 Wortwolke

Das sind die 15 am häufigsten genannten Themen:

  1. Klimaschutz (228 Nennungen)
  2. Soziale Gerechtigkeit (107 Nennungen)
  3. Bezahlbarer Wohnraum (79 Nennungen)
  4. Bildung (70 Nennungen)
  5. Verkehrswende (53 Nennungen)
  6. Demokratie schützen (48 Nennungen)
  7. Reichensteuer (48 Nennungen)
  8. Wirtschaft (37 Nennungen)
  9. Gegen den Rechtsruck (32 Nennungen)
  10. Frieden (28 Nennungen)
  11. Migration (25 Nennungen)
  12. Energiewende (24 Nennungen)
  13. Infrastruktur (18 Nennungen)
  14. Integration von Geflüchteten (18 Nennungen)
  15. Wohnungsnot (18 Nennungen)

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Das sind die 15 am häufigsten gestellten Fragen:

  1. Wie wollen Sie die Klimaziele erreichen? (103)
  2. Wie wollen Sie bezahlbaren Wohnraum schaffen? (52)
  3. Wie wollen Sie die soziale Gerechtigkeit stärken? (46)
  4. Wie wollen Sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? (40)
  5. Wollen Sie eine Reichensteuer einführen? (31)
  6. Wie wollen Sie die grüne Transformation sozial gerecht umsetzen? (28)
  7. Wie wollen Sie die Demokratie stärken? (24)
  8. Wie wollen Sie dem Rechtsruck begegnen? (20)
  9. Was wollen Sie für eine gute Bildung tun? (19)
  10. Wie wollen Sie Generationengerechtigkeit herstellen? (18)
  11. Wollen Sie den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen? (16)
  12. Wollen Sie die Verkehrswende unterstützen? (13)
  13. Wie wollen Sie die Wirtschaft stärken? (11)
  14. Wie wollen Sie die Jugend unterstützen? (9)
  15. Wollen Sie ein AfD-Verbot? (9)

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Was lässt sich über die Menschen sagen, die an der Umfrage teilgenommen haben?

Alter: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus allen Altersgruppen. Die meisten Antworten haben wir von Menschen zwischen 56 und 65 Jahren erhalten (121), am zweithäufigsten kam die Altersgruppe der 36- bis 45-Jährigen vor (116).

Korrekturhinweis: In einer früheren Version hatten wir geschrieben, am zweithäufigsten sei der Altersgruppe der 46- bis 55-Jährigen vorgekommen. Wir haben das korrigiert.

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Geschlecht: Die Geschlechterverteilung war nahezu ausgeglichen. 291 Frauen und 293 Männer haben geantwortet. 15 Personen gaben an, divers zu sein, 4 machten keine Angabe.

Welche Schlüsse lassen die Ergebnisse zu?

  • Klimaschutz im Fokus: Die größte Bedeutung hat für die Menschen, die an der Umfrage teilgenommen haben, die Umwelt- und Klimapolitik. Bildet man aus den Themen Oberkategorien, sind Klima und Umwelt mit 337 Nennungen das am häufigsten genannte Anliegen. Das zeigt, dass das Interesse daran in der Gruppe der Befragten keineswegs so sehr an Bedeutung verloren hat, wie es medial gegenwärtig erscheint.
  • Soziale Sorgen: Die hohen Lebenshaltungskosten und die soziale Ungleichheit bewegen viele Menschen. Die Themen soziale Gerechtigkeit und bezahlbares Wohnen werden häufig genannt, auch der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Reichensteuer haben damit zu tun.
  • Demokratie: Fasst man die Themen „Demokratie schützen“ und „Gegen den Rechtsruck“ zusammen, ergeben sich 80 Nennungen; das wäre Platz drei. Offenbar sorgen sich viele Menschen um die politische Stabilität.
  • Langfristige Perspektiven: Dass die Themen Umwelt, Klima, Bildung oder Verkehrswende in den Antworten eine große Rolle spielen, zeigt den Wunsch nach langfristigen Veränderungen.
  • Regionale Anliegen: Im Bundestagswahlkampf geht es vor allem um bundespolitische Themen. Viele Antworten zeigen, dass die Menschen auch von der Politik in Berlin Antworten auf Fragen erwarten, die sich vor Ort stellen.
  • Eingeschränkte Aussagekraft: Dass die Umfrage nicht repräsentativ ist, schränkt ihre Aussagekraft ein. Die Ergebnisse lassen eher Rückschlüsse darauf zu, welche Themen die RUMS-Leserschaft bewegen, als darauf, was die gesamte Bevölkerung interessiert. Das zeigt zum Beispiel der Vergleich mit anderen Umfragen, etwa dem repräsentativen „ARD-Deutschland-Trend“ aus der vergangenen Woche. Hier war das Ergebnis: Über ein Drittel der Befragten halten Migration (37 Prozent) und Wirtschaft (34 Prozent) für die wichtigsten Themen.

Was waren die kuriosesten Antworten?

Eine ungewöhnliche Idee steckt in der Frage: „Würden Sie eine Einbahnstraßen-Regelung unterstützen, bei der Autos nur noch stadtauswärts fahren dürfen?“ Praktisch daran: Die Autos würden ein letztes Mal aus Münster herausfahren und wären in der Innenstadt verschwunden. Ebenfalls praktisch: Die Pendelei hätte ein Ende. Die neuen Probleme wären allerdings noch etwas größer.

Schön ist auch der Vorschlag: „Die Überholverbote auf den Fahrradstraßen-Brücken werden künftig streng kontrolliert. Mit den Strafgeldern ist der Musik-Campus schnell finanziert.“ Dann fragt jemand: „Wie wollen Sie es in Ihrer Partei schaffen, nicht nur Hinterbänkler zu sein?“ Dazu finden sich auch die ganz großen Fragen mit einer philosophischen Dimension, etwa: „Sollten Milliardär*innen existieren?“ Und jemand möchte wissen: „Haben Sie erkannt, dass Russland seit Jahren Krieg gegen die westliche Staatengemeinschaft führt? Und was wollen Sie unternehmen?“ Kurz und prägnant ist dagegen die Frage: „Wo 9€-Ticket?“ Jemand anders möchte einfach wissen: „Was tut ihr konkret?“

Wie geht es weiter?

Mit der Umfrage haben wir die Themen und Fragen identifiziert, die Sie für wichtig halten. Im nächsten Schritt werden wir die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten die 15 am häufigsten gestellten Fragen schicken und sie bitten, sie für uns zu beantworten. Auch das werden wir im RUMS-Brief auswerten. (rhe)

Aufbereitung und Auswertung der Daten: Jan Große Nobis

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Klima-Update

+++ Gute Nachrichten von Münsters Dächern. Laut einem Bericht der Stadtverwaltung kommt der Solarausbau voran. Demnach hat die Stadt in den vergangenen drei Jahren 2.617 Solarmodule genehmigt, 1.592 davon seien schon installiert. Abgelehnt worden sei keiner der Anträge. Allerdings seien einige Anträge angepasst worden. Die meisten Anlagen haben laut dem Bericht zwischen 10 und 40 Module. Wie viele Solaranlagen insgesamt in Münster hängen, verrät der Bericht nicht. (rhe)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Der Klumpen Erde hinter der Halle Münsterland, der aussah wie ein Blindgänger, war doch keiner. (Stadt Münster)

+++ Die Bauarbeiten an der Weseler Straße haben schon nach wenigen Stunden zu langen Staus geführt. (Westfälische Nachrichten)

+++ 2024 sind am Flughafen Münster/Osnabrück drei Zwischenfälle mit Drohnen gemeldet worden. (Radio RST)

+++ Münsters CDU kritisiert, dass die Stadt vier Millionen Euro bei der Eingliederung von Arbeitslosen sparen will, um Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst zu finanzieren. (CDU-Fraktion)

+++ Das über 500 Jahre alte Haus Ehring an der Rothenburg verschwindet erst mal hinter Gerüsten, weil es zwei Jahre lang saniert wird. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Rat entscheidet im Februar darüber, ob Münster sich zusammen mit anderen Städten an einer Untersuchung beteiligt, die klären soll, ob zwischen Zwolle und Hamm ein neuer Radschnellweg gebaut wird. (Beschlussvorlage)

+++ Die Madonna, die in Kinderhaus in einem Baumstumpf gefunden wurde, ist an die Gemeinde zurückgegeben worden, aus der sie stammt. (Polizei Münster)

+++ Der ehemalige Linken-Ratsherr Ulrich Thoden kandidiert bei der Bundestagswahl in Steinfurt und steht auf dem aussichtsreichen vierten Listenplatz. (Die Linke Kreisverband Steinfurt)

+++ Die Stadt veranstaltet im Januar zwei Infoveranstaltungen zu der geplanten Umbenennung von sieben Straßen, deren Namen Bezüge zur NS-Zeit haben. (Stadt Münster)

+++ Über 11.000 Menschen haben vergangenes Jahr am Stadtradeln teilgenommen. (Bericht aus dem Mobilitätsamt)

Unbezahlte Werbung

Das Fitness-Studio „Kieser Training“ an der Schorlemerstraße hat selbst Maschinen fürs Krafttraining entwickelt, um beispielsweise gezielt den Nacken, die Schultern und den Rücken zu stärken. Also genau die Stellen, die vielen Menschen Probleme bereiten. Die Instruktor:innen im Studio helfen Ihnen dabei, Ihren Trainingsfortschritt im Auge zu behalten. Und sie erstellen einen individuellen Trainingsplan, ausgehend von einer Rückenanalyse. Am Samstag ist Tag der offenen Tür. Bis Ende Januar bekommen Sie für eine Mitgliedschaft 100 Euro Startrabatt.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Katja Angenent hat für Sie in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Am Dienstag- und Donnerstagabend lädt das Sinfonieorchester der Uni Münster jeweils um 20:15 Uhr zum Semesterkonzert in den Hörsaal 1. Zu hören sind Werke von Mozart, Ralph Vaughan Williams und Jean Sibelius unter der Leitung von Marion Wood. Der Eintritt ist frei.

+++ Sicher im Netz unterwegs: Wie können wir uns vor Virenangriffen, Phishing und Datenklau im Netz schützen? Darum geht es in einem kostenlosen Vortrag in der Stadtbücherei am Mittwoch um 17 Uhr.

+++ Wenn Sie Lust auf ein bisschen Sommer mitten im Januar haben, kommen Sie doch am Mittwoch um 19 Uhr zu „Olive & Meer“ an die Warendorfer Straße 61. Da erzählt Lukas Baumeister von seiner Radtour, die ihn von Münster an die Südspitze Spaniens führte. Dazu gibt es Wein und Tapas.

+++ Am Freitag beginnt eine neue Filmreihe: Einmal im Monat zeigt der Kleine Bühnenboden den „Werkstattkino Kurzfilm“. Zum Programm gehören auch immer Gespräche über die Filme und ihre Machart. Motto der Premiere sind persönliche Familiengeschichten, ab 19 Uhr sind drei Kurzfilme zu sehen, in denen Frauen die Geschichte ihrer Mütter und Großmütter erzählen. Der Eintritt kostet 7 Euro, Karten gibt es an der Abendkasse.

+++ Am Samstag bringt „Baddabäm!“, die „parapolitische Abendunterhaltung“ in Münster, eine Brennpunktshow im „SpecOps“ auf die Bühne. „Ja, auch wenn es weh tut, wir müssen über die Mieten in der Stadt sprechen, über gerechte Wohnraumverteilung, über die Unmöglichkeit, bezahlbare Wohnungen zu finden und unser aller Möglichkeiten, dem Trauerspiel ein Ende zu bereiten“, heißt es in der Ankündigung zur Show. Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt um 19:30 Uhr. Diesmal wird RUMS-Autor Sebastian Fobbe auf der Bühne stehen und die „Baddanews!“ moderieren, die laut eigenen Angaben erste radikal-konstruktive und glokale Nachrichtensendung weltweit.

Am Freitag schreibt Ihnen Anna Niere. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Katja Angenent (kan) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth

PS

Haben Sie noch irgendetwas in einem Schrank, auf dem Dachboden oder im Wohnzimmer stehen, von dem Sie denken, das könnte was wert sein? Ein altes Ölbild, eine Uhr oder ein Möbelstück? Ja? Vielleicht haben Sie Lust, uns ein Foto zu schicken, am besten mehrere. Ab Februar wollen wir uns in einer neuen Kolumne mit Antiquitäten und Krimskrams beschäftigen. Sie schicken uns ein Foto, unser neuer Kolumnist erzählt Ihnen die Geschichte dazu. Wer das ist, verraten wir im Februar. Die Fotos schicken Sie am besten an: redaktion@rums.ms. (rhe)

PPS

Am Wochenende bei einem Käsefondue erzählte mir eine Freundin, Wolf Haas habe ein neues Buch geschrieben. Letzte Woche erschienen. Sie war ganz begeistert. Ich hatte noch nie etwas von Wolf Haas gelesen, aber das könnte sich jetzt ändern, denn die Inhaltsangabe zu seinem neuen Roman „Wackelkontakt“ ist so schön, dass ich sie sicher schon zehn Mal gelesen habe. Die Geschichte ist folgende: „Franz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.“ (rhe)

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