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Nach dem Tabubruch: Und nu? | Correctiv-Umfrage: Die Antworten auf Ihre Fragen | Unbezahlte Werbung: Amore Gelateria & Aperitivo Bar

Guten Tag,
es ist ziemlich schwer, zu verstehen, was gerade wirklich los ist. Vor dem Büro der CDU an der Mauritzstraße haben gestern Nachmittag knapp 3.000 Menschen gegen den Asylbeschluss, die Hand-in-Hand-Entscheidung mit der AfD oder einfach gegen die CDU demonstriert. Das passierte auch in Berlin und in anderen deutschen Städten.
Gleichzeitig belegen repräsentative Umfragen, zum Beispiel der „ARD-Deutschlandtrend“, dass eine große Mehrheit, etwa zwei Drittel der Menschen in Deutschland, hinter den Vorschlägen von Friedrich Merz stehen, die Migration zu beschränken. Sie befürworten es, die Grenzen dauerhaft kontrollieren zu lassen und Menschen ohne gültige Einreisepapiere gar nicht erst reinzulassen. Im Bundestag ist das Gesetz heute dann doch gescheitert.
Es fängt schon an mit der Frage: Wer hat da eigentlich vor den CDU-Zentralen demonstriert? Waren das die Menschen, die Friedrich Merz ohnehin gar nicht wählen würden? Möglicherweise. Oder waren das auch Menschen, die der CDU nahe stehen?
Denn da war ja auch noch Angela Merkel, die sich mit ihrer Erklärung unmissverständlich gegen den CDU-Chef stellte. Und da waren auch noch andere aus der Partei, die den Beschluss nicht mittragen wollten. Zum Beispiel der Publizist Michel Friedman, der gestern nach 40 Jahren aus der CDU ausgetreten ist.
Heute lesen Sie im Brief:
- Weitere Missbrauchsvorwürfe im Bistum
- Das Ende der Flotten Bohne
- Wie es weiterging an der Sentruper Höhe
- Antworten der Bundestagswahlkandidat:innen auf Ihre Fragen
- Wahlkampf-Termine im Überblick
- Klima-Update: Noch mehr Anträge für neue Windräder
- Ein-Satz-Zentrale: Unfall nach Autorennen
- Unbezahlte Werbung: Amore Gelateria & Aperitivo Bar
- Drinnen und Draußen: Musik & Kunst – Abschlussprojekte der Studierenden
Auf der anderen Seite stand allerdings auch die CDU-Fraktion im Bundestag, die dem Antrag von Friedrich Merz am Mittwoch weitgehend geschlossen bei nur einer Gegenstimme folgte.
Münsters CDU-Abgeordneter Stefan Nacke stimmte ebenfalls mit Ja. In der „WDR Lokalzeit Münsterland“ sagte er am Donnerstagabend: „Wir sind ein Einwanderungsland. Wir achten alle Menschen, die zu uns gekommen sind und sich integriert haben, herzlich willkommen. Aber es gibt eben auch eine illegale Migration und die muss eben gestoppt werden.“
Nacke sprach über den Inhalt des Beschlusses. Die SPD Münster kritisierte in einer Pressemitteilung die Art des Zustandekommens, also das gemeinsame Votum mit der AfD.
Die SPD-Ratsfraktionschefin Lia Kirsch sagte: „Stefan Nacke hat sich bewusst dafür entschieden, diesen Tabubruch mitzutragen.“ Das sei eine Entscheidung gegen die demokratische Verantwortung, die er als Abgeordneter habe.
Nacke antwortete am Freitagmittag mit einem weiteren Statement. Absprachen und eine Zusammenarbeit mit der AfD stritt er ab. Nacke sprach über eine „Lösung in der Migrationspolitik“.
Auf der einen Seite sind die Wut und die Enttäuschung über das, was bislang als Tabu galt. Auf der anderen Seite steht das Werben für ein Anliegen, für das es in großen Teilen der Bevölkerung Unterstützung gibt.
Und so geht das die ganze Zeit. Unglücklicherweise mischt sich die Frage, wohin es in der Migrationspolitik gehen soll, mit der, wie man es mit der AfD hält. Dazu ist auch noch Wahlkampf.
Ein großer Korb miefiger Wäsche
Anfang der Woche hatten Münsters Grüne CDU-Fraktionschef Stefan Weber und Stefan Nacke in einem offenen Brief aufgefordert, in Berlin Einfluss zu nehmen, um den Beschluss noch zu verhindern.
Aber so richtig überzeugend gelang es nicht, zu vermitteln, dass das tatsächlich das Anliegen war. Hätte man wirklich gehofft, Nacke und Weber würden etwas in diese Richtung unternehmen, hätte man sie vermutlich angerufen, ohne dass es öffentlich geworden wäre.
So machte der öffentliche Druck es beiden unmöglich, zu sagen: Okay, wenn die Grünen sich das wünschen, dann machen wir das.
Die CDU antwortete ihrerseits mit einem großen Korb miefiger Wäsche. Fraktionschef Stefan Weber rechnete in einer Pressemitteilung ein weiteres Mal vor, wie viele Millionen Euro Münster die vor sieben Jahren mit den Stimmen der Grünen getroffene Entscheidung gekostet habe, die zentrale Ausländerbehörde nicht nach Münster zu nehmen.
In beiden Fällen ging es ausschließlich um die öffentliche Wirkung, darum, einen Treffer zu landen, auch um die Deutungshoheit. Und das alles geschieht in einer emotionalen Erregung, die es vollkommen unmöglich macht, sich in der Sache auch nur ein Stückchen zu nähern.
Zu beobachten war das gestern in den einschlägigen sozialen Netzwerken, auch in dem WDR-Bericht. Man sah Menschen in Wut, in Sorge, in Angst. Und wenn diese Gefühle sich ausbreiten, regieren sie bald ganz alleine. Man sieht im Gegenüber plötzlich nur noch einen Gegner, der falsch liegt. Man kann sich auch gar nicht vorstellen, dass sich das jemals wieder ändern könnte. Das kennt jeder aus einem Streit.

Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
Doch sobald die Emotionen abklingen, wird der Perspektivwechsel plötzlich wieder möglich. Die Differenzen sind dann zwar nicht verschwunden, aber man versteht auch ein bisschen, was der andere gemeint hat. Und wo man nun nicht mehr in der Defensive steht, kann man plötzlich auch zugeben, dass man vielleicht nicht in allem recht hatte.
Darum geht es jetzt in der Migrationsdebatte. Man muss irgendwie aus dieser Erregungsstarre wieder herauskommen. Die CDU hat gesagt: Wir beschließen das. Ihr könnt mitmachen, sonst machen wir es mit der AfD. SPD und Grüne haben das, auch etwas trotzig, abgelehnt, weil sie sich nicht vorführen lassen wollten.
Gejubelt haben die Rechtsextremen.
Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hat in der vergangenen Woche ein Buch veröffentlicht (hier ein Interview), das den sehr einfachen Titel „Zuhören“ trägt. Es könnte eine Phrase sein, dass man sich einfach zuhören muss. Und dann wird schon alles besser.
Tatsächlich geht es aber darum, dass Verständigung nur dann stattfindet, wenn Menschen gegenseitig versuchen, ihre Motive zu verstehen. Und nur dann wird gemeinsames Handeln möglich.
Das wird jetzt die große Schwierigkeit sein: sich im Wahlkampf deutlich voneinander abzugrenzen, aber sich doch – und sei es noch so schwer – im demokratischen Spektrum irgendwie einig zu werden. Besser, als es zuletzt der Ampel gelungen ist. Und besser, als das in dieser Woche gelang. Man kann sich natürlich auch einfach weiter gegenseitig vorführen, wo es nur geht. Aber dann jubeln bald wieder die Rechtsextremen. (rhe)
Kurz und Klein
+++ Nachdem das Bistum Münster Mitte Januar einen Pfarrer wegen Missbrauchsvorwürfen vom Dienst suspendiert hat, haben sich weitere Betroffene gemeldet, schreibt das Bistum. Eine aktuelle Meldung sei der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Zwei weitere blieben anonym. Gegen den Mann, der zwischen 2008 und 2016 als Seelsorger für die Kliniken der Uni Münster im Einsatz war, gab es schon im Jahr 2015 und 2019 Vorwürfe. Sie führten jedoch nicht zu Konsequenzen. Zuletzt arbeitete der Priester in Beckum. (rhe)
++ Ab morgen ist die „Flotte Bohne” am Drubbel Geschichte. Das kleine, 8 Quadratmeter große Café gegenüber der Lambertikirche schließt. Für die meisten mag das recht überraschend kommen, für den Inhaber Mehmet Saripinar war das schon länger klar, wie er den Westfälischen Nachrichten gegenüber sagt. Im vergangenen Jahr meldete Saripinar immer wieder rassistische Beleidigungen und Drohungen ihm gegenüber von Kunden des Tabakladens neben dem Café. Die Polizei wurde regelmäßig gerufen, bis ein sogenanntes Bereichsbetretungsverbot gegen einen Mann verhängt wurde (RUMS-Brief). Geholfen habe das laut Saripinar aber nicht. Er habe sich weiterhin bedroht gefühlt. Auch seine Mitarbeiterinnen wurden mit sexistischen Aussagen konfrontiert, wie sie RUMS gegenüber bestätigen. Für den Café-Besitzer nicht mehr tragbar. Er kündigte den Mietvertrag, der eigentlich noch fünf Jahre läuft. Für das Geschäft am Drubbel habe sich schnell ein neuer Betreiber gefunden. Die Mitarbeitenden können bleiben. Sie werden sich nur an einen neuen Namen für das Lokal gewöhnen müssen. Mehmet Saripinar verlegt die „Flotte Bohne“ wieder auf Räder. Er wolle in Zukunft wieder mit einem mobilen Café auf Veranstaltungen Kaffee ausschenken. (ani)
… an der Sentruper Höhe
Durch den Spendenaufruf für „Ali’s Minimarkt“ an der Sentruper Höhe, über den wir am Dienstag berichtet haben, sind inzwischen knapp 31.500 Euro zusammengekommen. Die Kampagne auf der Seite „Go fund me“ läuft weiter. Ob das Geld ausreicht, um den kleinen Supermarkt zu retten, ist allerdings noch immer unklar, das hörten wir vom Stadtteilverein. Mehr dazu dann hoffentlich in der nächsten Woche. (rhe)

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Antworten der Bundestagswahlkandidat:innen auf Ihre Wahlkampf-Fragen
Im Dezember haben wir in Zusammenarbeit mit dem Recherchenetzwerk „Correctiv“ eine Umfrage gemacht (RUMS-Brief). Wir wollten wissen, worüber die Bundestagskandidat:innen im Wahlkampf sprechen sollen? Und wir haben gefragt, welche Fragen Sie ihnen gern stellen würden.
Laut dem Politbarometer vom ZDF von gestern Abend sind die fünf Themen, die die Menschen in Deutschland aktuell am meisten beschäftigen: Frieden/Sicherheit, Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Flüchtlinge/Asyl und Klimaschutz.
Die Themen finden sich zwar auch in den Ergebnissen unserer Umfrage wieder – allerdings in anderer Reihenfolge (RUMS-Brief). Im Vordergrund stehen für die Münsteraner:innen Klimapolitik, soziale Gerechtigkeit, Demokratieförderung und die Bildung von langfristigen Perspektiven.
Aus den insgesamt über 600 Einsendungen haben wir die 15 meist gestellten Fragen gefiltert – und sie den Kandidat:innen gestellt.
Als kurze Erinnerung, diese Politiker:innen haben wir befragt:
- CDU: Stefan Nacke
- SPD: Svenja Schulze
- Grüne: Sylvia Rietenberg
- Linke: Kathrin Gebel
- FDP: Franziska Brandmann
- Volt: Maren Berkenheide
- Partei: Jurian Thomas
- AfD: Helmut Birke
Wo sich die (demokratischen) Parteien einig sind
Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum oder soziale Gerechtigkeit – diese Themen sind für alle demokratischen Parteien zentral. Die Ansätze unterscheiden sich jedoch:
- Klimaschutz: Die meisten Parteien setzen auf erneuerbare Energien. FDP und CDU favorisieren wirtschaftliche Anreize, während SPD, Grüne und Linke auf staatliche Investitionen setzen. Die AfD bestreitet die Notwendigkeit politischer Maßnahmen.
- Bezahlbarer Wohnraum: Fast alle Parteien sprechen sich für neue Wohnkonzepte aus. Linke und SPD fordern stärkere Regulierung der Mietpreise. FDP setzt auf Neubau. Volt will den Leerständen an den Kragen.
- Demokratie stärken: Von mehr politischer Bildung über Bürgerbeteiligung bis zu Transparenz – alle Parteien sehen Handlungsbedarf. Auch die AfD, die interpretiert allerdings die Grenzen der Meinungsfreiheit neu und spricht sich gegen jegliche Regulierung aus, zum Beispiel in den Sozialen Medien. Also eigentlich das, was Mark Zuckerberg gerade schon mit Meta macht.
Wo die Meinungen auseinandergehen
- Reichensteuer: CDU, FDP und AfD lehnen sie ab. SPD, Grüne, Volt und besonders die Linke fordern sie in unterschiedlicher Höhe.
- Verkehrswende: Während SPD, Grüne und Volt massive Investitionen wollen, weist die FDP darauf hin, dass man das Auto auch nicht verteufeln dürfe. Für die AfD ist die Verkehrswende lediglich ein blumiger Begriff.
- AfD-Verbot: SPD, Grüne, Linke und Volt wollen, dass es geprüft wird und würden es begrüßen. CDU und FDP halten es für strategisch unklug.
Besondere Vorkommnisse
Die Satire-Partei „Die Partei” fordert: „Beton. Wir brauchen mehr Beton“, wenn es um das Thema Wohnungsbau geht oder stellt beim ÖPNV fest: „Ein Zug, der nicht existiert, kann nicht ausfallen“.
Alle Antworten in voller Länge finden Sie im Beitrag auf unserer Seite. (ani)
Beitrag von Anna Niere am 31.01.2025
Bundestagswahl 2025: Kandidat:innen antworten auf Ihre Fragen

Wir haben die Fragen, die Ihnen zur Bundestagswahl am wichtigsten sind, den Kandidat:innen für Münster gestellt. Die Antworten in der Übersicht.
Wahlkampf in Münster
Hier ein Überblick aller Veranstaltungen der nächsten Tage.
- 1. Februar, Halle Münsterland – Wahlkampfveranstaltung mit Robert Habeck (Kanzlerkandidat, Grüne), Sylvia Rietenberg (Direktkandidatin Münster, Grüne), Jan-Niclas Gesenhues (Direktkandidat Steinfurt, Grüne) und Tilman Fuchs (OB-Kandidat Münster, Grüne). Beginn: 14 Uhr, Einlass ab 12:30 Uhr.
- 3. Februar, Grünes Zentrum Münster (Windthorststr. 7) – Podiumsdiskussion mit Sylvia Rietenberg (Direktkandidatin, Grüne) und Nelli Soumaoro (Direktkandidatin, Grüne Hamm) zur sozialen Teilhabe. Beginn: 19 Uhr.
- 5. Februar, Eventport am DEK 67.2 (Nieberdingstraße 12) – Diskussion mit Boris Pistorius (Bundesverteidigungsminister, SPD) und Svenja Schulze (Entwicklungsministerin, SPD) über globale Verantwortung, Sicherheit und Demokratie. Beginn: 18 Uhr.
- 6. Februar, Bennohaus (Bennostraße 5, 48155 Münster) – Wahlkampfveranstaltung mit Oliver Krischer (Umweltminister NRW, Grüne) und Sylvia Rietenberg (Direktkandidatin, Grüne) zur Grünen Verkehrspolitik. Beginn: 17 Uhr.
- 6. Februar, Dat Handorfer Huus (Handorfer Str. 9) – Diskussion zum geplanten B51-Ausbau mit Svenja Schulze (Entwicklungsministerin, SPD), Sylvia Rietenberg (Direktkandidatin, Grüne), Jörg Berens (Fraktionsvorsitzender FDP Münster), Stefan Meesters (CDU Handorf) und Jörg Schulze Buschhoff (Landwirt). Beginn: 19 Uhr.
- 7. Februar, Hörsaal 1(Fürstenberghaus, Domplatz 20-22) – Podiumsdiskussion des Asta der Uni mit allen Bundestagswahlkandidatinnen und -kandidaten aus Münster, Beginn: 18 Uhr.
- 8. Februar, Bio-Bäckerei Cibaria (Am Mittelhafen 46) – Politisches Frühstück mit Katharina Dröge (Fraktionsvorsitzende Bundestag,-Fraktionsvorsitzende Grüne) & Sylvia Rietenberg (Direktkandidatin, Grüne), anschließend Bäckereiführung. Beginn: 10 Uhr.
- 8. Februar, Ludgeristraße (Innenstadt) – Bürgergespräch mit Katharina Dröge (Fraktionsvorsitzende Bundestag, Grüne). Beginn: 12 Uhr
Und dann ist hier noch eine sehr schöne Absage angekommen. Die Naturfreunde Münster schreiben, die geplante Diskussion zur Klima- und Energiepolitik morgen um 18:30 Uhr im Mühlenhof müsse leider ausfallen, denn offenbar war nach und nach das gesamte Podium weggebrochen. Aus der Absage geht hervor, dass die Veranstalter davon nicht so richtig begeistert waren. Rüdiger Sagel, früher selbst Landtagsabgeordneter und Ratsherr, schreibt in einer E-Mail, die FDP-Kandidatin Franziska Brandmann habe formlos mitgeteilt, sie sei verhindert. Die Grünen-Kandidatin Sylvia Rietenberg habe ebenfalls schriftlich abgesagt. Zuvor habe ein Mitarbeiter übermittelt, dass Robert Habeck zu der Zeit in Münster sei. Das hat Sagel überprüft und herausgefunden: Stimmt, aber Habecks Veranstaltung ist schon um 14 Uhr. Zur Zeit der Naturfreunde-Debatte sei er laut Terminplan in Köln. Am schönsten ist die Absage von CDU-Kandidat Stefan Nacke. Der teilte am Telefon in entwaffnender Offenheit mit, er könne leider nicht kommen. Er habe vergessen, dass seine Frau am Samstagabend ihren Geburtstag feiert. (rhe)
+++ Im Münsterland gibt es zurzeit besonders viele Bauanträge für neue Windräder – aktuell rund 390, berichtet der WDR. Grund dafür sei eine rechtliche Grauzone, denn zurzeit wird ein neuer Regionalplan erarbeitet (RUMS-Brief), der festlegt, wo Windräder erlaubt sind. Bis zur endgültigen Entscheidung könnten Anlagen auch an umstrittenen Standorten genehmigt werden. Noch etwas komplizierter wird die Situation durch mehrere Gerichtsurteile. Das NRW-Wissenschaftsministerium hat den Bezirksregierungen daher in einem Erlass eine Entscheidungshilfe gegeben. Wenn etwa absehbar ist, dass Windräder späteren Planungen im Weg stehen, sollen die Bezirksregierungen den Bau erst mal stoppen. (rhe)
+++ Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) übernimmt, wenn die Bezirksregierung Arnsberg zustimmt, die finanziell angeschlagene Eurobahn für einen symbolischen Euro, damit die Bahnen wieder verlässlicher fahren – und mit der Perspektive, bis zum übernächsten Jahr einen Investor zu finden. (WDR)
+++ Die Stadt Münster saniert ab Montag am Düesbergweg den nächsten Abschnitt des Rad- und Gehwegs. (Stadt Münster)
+++ Das Pfaff-Haus an der Königsstraße 44 wird bald abgerissen und durch ein neues ersetzt. (Westfälische Nachrichten)
+++ Weil auf der Baustelle an der Weseler Straße am Dienstag der nächste Bauabschnitt beginnt, steht dort für Autos pro Fahrtrichtung weiter nur eine Fahrspur zur Verfügung. (Stadtnetze Münster)
+++ Während sich die Zahl der CDU-Mitglieder in Münster innerhalb von fünf Jahren fast halbiert hat (aktueller Stand: 1.804), haben die Grünen im vergangenen Jahr 454 neue Mitglieder gewonnen (aktueller Stand: 1.715) und damit Münsters SPD überholt (aktueller Stand: 1.605). (Westfälische Nachrichten)
+++ Ein 19-jähriger Mercedes-Fahrer hat am Donnerstagabend auf dem Albersloher Weg, möglicherweise bei einem Autorennen, die Kontrolle über seinen Wagen verloren, ist mit zwei Autos kollidiert und hat dabei mehrere Menschen schwer verletzt. (Polizei Münster, hier und hier)
+++ Das Zeugnistelefon ist bei Problemen mit den Noten oder generell in der Schule am Donnerstag, Freitag und Montag zu erreichen. (Stadt Münster)
+++ Damit bei einer Zusage nicht viel Zeit verloren geht, hat die Stadt schon begonnen, sich darauf vorzubereiten, dass im Herbst neues Geld aus dem „DigitalPakt 2.0“ kommen könnte, mit dem die Schulen digitalisiert werden sollen. (Stadt Münster)
+++ Weil die alten Lampen nicht mehr hergestellt werden und viel Strom verbrauchen, soll das Stadtmuseum nach einem Vorschlag der Stadtverwaltung für eine Million Euro – knapp die Hälfte kommt vom Landschaftsverband – eine neue Beleuchtung bekommen. (Stadt Münster)
+++ Mehrere Umweltverbände haben die Kandidatinnen und Kandidaten in einem offenen Brief aufgefordert, sich wieder mehr auf den Klimaschutz zu konzentrieren. (Offener Brief)
Mitten im Winter eine Eisdiele zu eröffnen, das ist mutig. Das „Amore“ an der Ludgeristraße ist allerdings auch eine Aperitif-Bar. Serviert werden sehr guter italienischer Kaffee, Spritz-Getränke, süße und herzhafte Häppchen und natürlich auch Eiscreme. Direkt nebenan, vor der Ludgerikirche, hat das „Amore“ eine Terrasse mit Stehtischen und Sonnenschirmen aufgebaut. Sobald der Frühling angekommen ist, also ein guter Ort, um am Rande der Einkaufsstraße zu sitzen und Menschen zu beobachten. Die Café-und-Aperitif-Bar hat montags bis samstags von 9:30 bis 19 Uhr geöffnet.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Annalena Zernott hat mal wieder ein paar Empfehlungen für Veranstaltungen gesammelt und hier für Sie zusammengestellt:
+++ Für das Konzert heute Abend im Theater „Der kleine Bühnenboden“ gibt es noch ein paar Karten; die Münsteraner Songwriterin Hannah Meyerholz und ihr Duopartner Phil Wood spielen Folksongs auf ihren Gitarren und erzählen dabei und dazwischen Geschichten, die das Leben so schreibt. Einen Vorgeschmack bekommen Sie hier, Karten hier.
+++ Es ist wieder „Rundgang“-Zeit: Noch bis Sonntag können Sie sich an der Kunstakademie Münster ein Bild vom diesjährigen künstlerischen Schaffen der Kunststudierenden machen. Das geht täglich von 10 bis 20 Uhr. Im Programmheft, bei Instagram und hier finden Sie weitere Informationen.
+++ Wer schon immer einmal hören wollte, wie eine live gespielte Handpan klingt, sollte am Samstagabend im SpecOps vorbeischauen. Marcel Bach lebt und arbeitet in Münster als Schlagzeuger und erzeugt mit der Handpan, Loops und Synthesizern spannende Klänge (schauen Sie zum Beispiel mal hier). Karten für 13 Euro bekommen Sie hier, los geht es um 20 Uhr.
+++ Hier kommt schon einmal ein Tipp für kommende Woche: Am Dienstagabend legt die „MS Pop“ im Hafen an. Genauer gesagt: Studierende der Pop-Abteilung der Musikhochschule Münster zeigen an diesem Abend im Hot Jazz Club, woran sie im Wintersemester gearbeitet haben. Ab 19 Uhr ist Einlass, um 20 Uhr geht’s los. Der Eintritt ist frei. Hinweise zum Abend finden Sie hier.
Am Dienstag schreibe ich Ihnen wieder. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ralf Heimann
Mitarbeit: Anna Niere (ani), Jan Große Nobis (jgn), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Mit klassischer Musik ist es ein bisschen wie vor dem Weinregal. Man kennt viele Namen und Begriffe, aber da hört es dann auch schon auf. Der Unternehmer Gabriel Yoran versucht seit fünf Jahren mit seinem kostenlosen Newsletter „Schleichwege zur Klassik“, Menschen den Zugang etwas zu erleichtern. Im vergangenen Jahr hat er aus seinen Texten ein Buch gemacht, das denselben Titel trägt und im Suhrkamp-Verlag erschienen ist (hier dazu ein Deutschlandfunk-Interview). Jetzt startet er in seinem Newsletter eine neue Reihe, in der er 20 Musikstücke für ein bestimmtes Instrument vorstellt. Den Anfang macht das Cello. Yoran erklärt Hintergründe zum Instrument, seine klanglichen Besonderheiten und warum alte Celli besonders wertvoll sind. Dazu gibt es eine Playlist mit Werken vom Barock bis in die Moderne. Und jetzt der kleine Haken: Ich kann überhaupt keine Verbindung nach Münster finden. Wenn Sie das nicht stört, finden Sie den Newsletter hier. (rhe)
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