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Musik-Campus macht Schulbau möglich | Maskendeals: Vergeben und vergessen? | Unbezahlte Werbung: Fair City Guide

Guten Tag,
Münsters Ratsbündnis hat heute Nachmittag „Heureka!“ gerufen: Es gibt eine erste Lösung für die Schulbaumisere.
Wir erinnern uns: Stadtdirektor Thomas Paal war Anfang Juni aufgefallen, dass die Stadt ihre Schulen etwas langsamer bauen und ausbauen muss, wenn das Geld weiter ausreichen soll – und dass es an mindestens zwei Schulen erst mal gar nicht weitergeht: am Schulzentrum Kinderhaus und an der Matthias-Claudius-Grundschule in Handorf.
Am Schulzentrum Kinderhaus soll es jetzt doch bei den alten Plänen bleiben. Das Rathausbündnis aus Grünen, SPD und Volt hat heute Nachmittag zusammen mit der Internationalen Fraktion und FDP vorgestellt, wie das gelingen soll (hier der Antrag). In einem Satz: Das Ratsbündnis will den Bau am nächsten Mittwoch in der Ratssitzung beschließen.
Das Geld dafür soll aus zwei Quellen kommen: zum einen aus dem Topf für den auf Eis liegenden Musik-Campus, der schon langsam Patina ansetzt, weil der Campus, wenn überhaupt und in welcher Form auch immer, wohl sehr viel später gebaut wird. Das sind 16 Millionen Euro, eine Million bleibt für die Musik-Campus-Planung im Haushalt.
Und zweitens aus einem Investitionsprogramm des Bundes, dessen Eckdaten inzwischen so verlässlich seien, so hieß es, dass man es riskieren könne, das Geld einzuplanen.
Heute im RUMS-Brief:
- Fahrradleichen: Die Stadt zieht Bilanz
- Münster bekommt 31 neue Mobilstationen
- Die Wirtschaft im Münsterland
- Kommunalfinanzen: Wirklich ein Geldsegen?
- Bericht zu Maskendeals: Spahni in Schwierigkeiten
- Klima-Update: Solarausbau läuft, Speicher fehlen
- Ein-Satz-Zentrale: Münsters WLAN ist schlecht
- Unbezahlte Werbung: Fair City Guide Münster
- Drinnen und Draußen: Astronaut im H1
Damit stünden bis zum Jahr 2030 zusammen 31 Millionen Euro zur Verfügung. Das würde laut Bündnis ausreichen, um das Schulzentrum auszubauen – vorausgesetzt, das Geld fließt auch so, wie es gebraucht wird. Und damit wären wir bei dem Teil des Problems, der sich nicht mit einer Unterschrift unter einem Antrag lösen lässt.
Inzwischen ist klar: Es fehlte offenbar nicht nur Geld, sondern ein Überblick. Die städtische Bautochter Bauwerke, die mittlerweile den Schulbau organisiert, baut in einer für die Stadtverwaltung so ungewöhnlichen Geschwindigkeit, dass die für den Schulbau vorgesehenen Töpfe sich leeren, als hätte jemand den Stöpsel gezogen. Und weil die Stadt das so sehr überraschte, dass der Stadtdirektor mit einem Brief ein SOS in den Rat funkte, stellt sich jetzt die Frage: Hat die Stadtverwaltung denn keinen langfristigen Plan?
Das Ratsbündnis geht davon offenbar aus, aber das soll sich jetzt ändern. Die Stadtverwaltung soll bis Dezember eine Liste mit allen großen Bauvorhaben vorlegen, jeweils mit Angabe der Priorität. Außerdem soll ein jährlicher Finanzbericht helfen, rechtzeitig zu erkennen, wo es eng wird.
Zum Beispiel eben an der Matthias-Claudius-Grundschule in Handorf. Dort geht es wohl zunächst nicht weiter. Das hatte Thomas Paal in seinem Schreiben Anfang Juni bereits angekündigt. Begründung, wie man hörte: Ist nicht ganz so dringend.
So könnte es bald auch an anderen Schulen kommen. Das schrieb Paal ebenfalls. Treffen könnte es das Schulzentrum Hiltrup, die Sanierung der Gesamtschule Münster-West und den geplanten Neubau einer vierten städtischen Gesamtschule. Hier gilt: abwarten, überprüfen und hoffen, dass das Geld reicht. (rhe)
+++ In Münster stehen rund 5.000 Fahrräder pro Jahr so lange herrenlos herum, dass sie schließlich in der Fundfahrradstation landen – oder direkt auf dem Schrott. Zuständig für das Aufräumen ist der Fahrradkontrolldienst. Der scheint sehr gefragt zu sein, wie die Stadtverwaltung bilanziert. In den vergangenen fünf Jahren wurde der Dienst von sechs (und einer Teilzeitkraft) auf acht Vollzeitstellen aufgestockt. Außerdem haben die Arbeitskräfte 2024 ein eigenes Transportfahrzeug bekommen – vorher wurden Transporter gemietet. Das spart laut der Stadt auf Dauer rund 48.000 Euro Mietkosten im Jahr. Falschparker:innen vom Bahnhofsvorplatz können seit vergangenem Jahr ihr Rad einfach im Parkhaus am Bremer Platz abholen – und nicht in der Fundstation am Industrieweg. Das funktioniert so gut, dass die Stadt künftig wohl mit weniger Fläche auskommt. Problem nur: Ab 2026 ist die Finanzierung noch unklar und hängt von der Haushaltsplanung ab. (ani)
+++ Weg vom Auto, hin zu Bus, Bahn, Rad und Carsharing. Dabei sollen Mobilstationen helfen. Bis 2030 sollen davon 31 im gesamten Stadtgebiet entstehen. Das hat der Verkehrsausschuss der Stadt beschlossen. Das ist ein erster Schritt eines größeren Plans: Insgesamt sind 146 Standorte vorgesehen. Mobilstationen – das sind Orte, an denen sich verschiedene Verkehrsmittel und Services versammeln: Fahrradstellplätze, Carsharing, Bus- und Bahnhaltestellen, Infosäulen, manchmal auch Ladesäulen für E-Autos, Fahrrad-Reparaturstationen – je nach Größe der Mobilstation. Die großen Stationen kommen ans Coesfelder Kreuz, zum Preußenstadion oder nach Hiltrup. Mittelgroße entstehen unter anderem an den Bahnhöfen in Wolbeck, Mecklenbeck oder Loddenheide. Kleine Stationen werden in Wohngebieten geschaffen, etwa im York- oder Oxford-Quartier. (ani)
+++ Bleierne Stimmung bei Maschinenbauern und Metallfirmen im Münsterland. Der Verband Münsterländischer Metallindustrieller hat bei seiner Jahrestagung in Münster eine ernüchternde Bilanz gezogen: Die Industrie im Münsterland stecke im dritten Jahr der Rezession, vor allem die Metall- und Elektrobranche leide unter hohen Energiepreisen, wachsender Bürokratie und fehlenden Impulsen, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Besonders betroffen seien die Region Münster und die umliegenden Kreise, wo die Arbeitslosigkeit seit 2019 spürbar gestiegen sei. Der Verband fordert schnelle Entlastungen, weniger Bürokratie und eine Reform der Unternehmenssteuern – nur so könne aus dem vorsichtigen Optimismus der Wirtschaft eine echte Trendwende werden. (rhe)
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Beitrag von Alessandra Röder und Dune Korth am 23.06.2025
Hinter den Haustüren

Eine Straße kann Welten trennen. In Münsters Norden liegen Einfamilienhaus, Mietwohnung und Notunterkunft dicht beieinander. Alessandra Röder und Dune Korth haben an acht Türen geklingelt.
Beitrag lesenGeldsegen mit Fragezeichen
Der Bund hat den Kommunen Milliarden versprochen. Doch die Probleme vor Ort wird das nicht lösen. Auch Münsters Kämmerin hat daran Zweifel.
Die deutschen Kommunen brauchen Geld. Die gute Nachricht ist: Die Bundesregierung will sie entlasten. Das hat die Ministerpräsidentenkonferenz am vergangenen Mittwoch versprochen, berichtete unter anderem die Fachzeitschrift „Der Neue Kämmerer“. Kurzfristig sollen die Städte und Gemeinden einen Ausgleich für die Steuerausfälle bekommen, die der sogenannte „Investitionsbooster“ mit sich bringen wird. Das ist ein Gesetzesvorschlag des Bundesfinanzministeriums, der Anreize zum Investieren setzen soll, indem er die Wirtschaft steuerlich entlastet.
Dazu sollen die Länder und Kommunen 100 Milliarden Euro aus einem staatlichen Topf bekommen, einem sogenannten Sondervermögen. So will der Bund wichtige Projekte vor Ort anstoßen. Und es soll noch mehr Geld geben, denn auch aus dem für den Bund eingeplanten Anteil von 400 Milliarden Euro will man kommunale Investitionen finanzieren.
Wie genau das passieren wird, das soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe klären, so heißt es. Das klingt nach einem wunderbaren Geldsegen für die Städte und Gemeinden, unter anderem auch für Münster. Tatsächlich stopft der Bund so allerdings vor allem Löcher, die sich neu auftun, und die Frage ist: Wie viel Geld landet wirklich bei den Kommunen?
Wie dringend Münster Geld braucht, um nicht in die kommunale Pleite zu rutschen, zeigt ein elf Seiten langer Bericht von Münsters Kämmerin Christine Zeller, den die Stadt gestern veröffentlicht hat. Hier die fünf wichtigsten Punkte im Überblick:
1. Die Stadt steckt in einer strukturellen Finanzkrise
Münsters Haushalt ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die laufenden Ausgaben wachsen schneller als die Einnahmen, vor allem im Sozialen. Im vergangenen Jahr stand unter dem Strich ein Defizit von 57,5 Millionen Euro – und das trotz höherer Einnahmen aus der Einkommensteuer und höherer Zuwendungen vom Land (Schlüsselzuweisungen). Die Sozialausgaben machen auf der einen Seite inzwischen fast die Hälfte des Haushalts aus. Besonders teuer: die Kinder- und Jugendhilfe, also Leistungen wie Kitas, Schulsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung, Pflegefamilien oder Jugendzentren. Die Kosten dafür haben sich seit 2016 verdoppelt.
2. Investitionen gehen nur noch auf Pump
Neue Schulgebäude, Straßen, Kitas – das alles ist wichtig, aber teuer. Die Stadt muss mittlerweile jede Investition vollständig mit Krediten finanzieren. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sie über eine Milliarde Euro investiert, zwei Drittel davon in Bauprojekte. Das Problem: Investitionen verursachen dauerhafte Folgekosten – im Schnitt belasten 100 Millionen Euro Investitionsvolumen den laufenden Haushalt jährlich mit 5 Millionen Euro. Rücklagen sind kaum noch vorhanden; es gibt immer mehr Kredite. Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.
3. Der Sparkurs der Verwaltung wird spürbar
Um finanziell handlungsfähig zu bleiben, hat die Stadt den Prozess „Finanzstabilität“ gestartet – einen Versuch, die Finanzen dauerhaft in den Griff zu bekommen. Im ersten Schritt wollte die Stadt 20 Millionen Euro sparen. Laut dem Bericht ist das fast gelungen. Die Stadt gibt nun Jahr für Jahr 16 Millionen Euro weniger aus. Jetzt kommt der zweite Schritt. Das Ziel ist, die laufenden Ausgaben bis 2028 dauerhaft um 40 Millionen Euro zu senken. Dafür überprüft die Stadt all ihre Ausgaben – laut Bericht mit Hilfe externer Beratung, interner Aufgabenkritik und mehr als 500 Vorschlägen aus der Verwaltung.
4. Jede neue Aufgabe braucht eine Gegenfinanzierung
Die Bezirksregierung verlangt von der Stadt, den Sparkurs konsequent fortzusetzen. Neue Belastungen darf es nur noch geben, wenn an anderer Stelle gespart wird. Spielräume durch unterjährige Haushaltsüberschüsse gibt es kaum noch. Das heißt: Wenn Münster in Zukunft weiter investieren will – in Schulen, Straßen oder soziale Angebote –, muss vorher klar sein, wie die Folgekosten gedeckt werden können.
5. Der Bund will helfen – aber wie viel in Münster ankommt, ist offen
Die Stadt Münster rechnet damit, dass die Kommunen wegen des „Boosters“ bis zum Jahr 2029 mit 13,5 Milliarden Euro weniger auskommen müssen. Der Bund verspricht zwar, wie oben erklärt, 100 Milliarden direkt an die Länder und Kommunen zu geben und von den 400 Milliarden einen Teil in kommunale Projekte zu investieren. Was davon konkret bei Münster landet, wie es verteilt wird und wann das Geld kommt, ist bisher unklar. In ihrem Bericht schreibt die Kämmerin: „Streitig ist aktuell sowohl das Kriterium der Zusätzlichkeit als auch des Mindestanteils.“ In anderen Worten: Es ist noch völlig unklar, ob das neue Geld wirklich oben drauf kommt – oder nur alte Versprechen neu verpackt werden.
Was nach einem großzügigen Entlastungspaket klingt, ist also vor allem eine Reaktion auf die Wirtschaftskrise, die schon lange da ist – und die sich im schlechtesten Fall durch den „Investitionsbooster“ verschärfen könnte. Denn: Dafür, dass Unternehmen das zusätzliche Geld, das ihnen bleibt, tatsächlich investieren werden, gibt es keine Garantie. (rhe)

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Vergeben und vergessen?
Beim Maskendeal mit dem Grevener Logistiker Fiege lief einiges schief. Ein interner Bericht zeigt, wie groß die Probleme waren – und fragt: Warum hat Jens Spahn nicht geklagt?
Der Grevener Logistikkonzern Fiege sollte in der Corona-Pandemie zum großen Retter werden – und wurde zum Symbol für undurchsichtige Geschäfte zwischen Politik und Parteifreunden aus der Wirtschaft.
Der frühere Unternehmenschef Hugo Fiege saß im Präsidium des CDU-Wirtschaftsrats, sein Sohn und Nachfolger an der Firmenspitze Felix leitete dort eine Fachkommission – und ein Assistent der Geschäftsführung wollte, wie damals unter anderem die „Zeit“ berichtete, für die CDU in den Bundestag.
Man war sich nah, und so begründet Jens Spahn heute, warum er den millionenschweren Maskenauftrag ohne Ausschreibung nach Greven gab. „Ja klar habe ich in der Notlage zuerst mit Leuten geredet, die ich kannte, um zu fragen, wer helfen kann. Und ja, wir haben alles ohne Ausschreibung gemacht. Wie hätte das gehen sollen mit einem Ausschreibungsverfahren, das drei oder sechs Monate dauert?“, sagte er vor zwei Wochen im Podcast „Table.Today“.
Ein logistisches Chaos
Ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zeigt: Jens Spahn vergab den Maskenauftrag an Fiege, obwohl das eigentlich zuständige Innenministerium mehrfach gewarnt und stattdessen erfahrene Anbieter wie DHL oder Schenker empfohlen hatte. Die Folge war laut Sonderermittlerin Margaretha Sudhof ein logistisches Chaos mit Lieferausfällen, fehlenden Lieferscheinen und kaum nachvollziehbaren Warenströmen.
Spahn habe später dennoch auf eine Schadensersatzklage gegen das CDU-nahe Unternehmen verzichtet – offenbar aus Sorge, Fiege könnte dem Ministerium in laufenden Verfahren in den Rücken fallen oder der Fall könne vor Gericht unangenehm für ihn selbst werden. So sei es beim Stillhalten geblieben – womöglich auf Kosten der Steuerzahler.
Laut Spiegel sei intern früh klar gewesen, dass man juristisch gegen das Unternehmen hätte vorgehen können. Ein entsprechendes Schreiben sei aber vermutlich nie abgeschickt worden. Darauf deute der Schriftverkehr hin.
Die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta spricht laut „Spiegel“ inzwischen von einem „verfilzten“ System und stellt die Frage, ob hier Interessen der Öffentlichkeit den Interessen parteinaher Akteure geopfert wurden.
Linken-Chefin empfiehlt Rücktritt
Fiege selbst weist die Vorwürfe laut dem Magazin zurück. Das Unternehmen betont, es habe zu keinem Zeitpunkt von der persönlichen Nähe zu Jens Spahn profitiert und seine vertraglichen Pflichten ordnungsgemäß erfüllt. Von einem logistischen Kollaps könne keine Rede sein, die von der Sonderermittlerin angeführten Probleme hätten sich auf Punkte bezogen, die nicht Teil des Vertrags gewesen seien.
Eine Schadensersatzforderung sei aus Sicht der Firma deshalb nicht berechtigt gewesen. Auch habe man dem Bundesgesundheitsministerium zu keinem Zeitpunkt gedroht oder Druck ausgeübt.
Jens Spahns Nachfolgerin, Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, hat den Bericht der Sonderermittlerin inzwischen geschwärzt dem Haushaltsausschuss vorgelegt. Linkenchefin Ines Schwerdtner hat ihn gelesen und empfiehlt Spahn laut „Spiegel“ den Rücktritt.
Morgen soll Spahn sich im Haushaltsausschuss kritischen Fragen zur Maskenaffäre stellen – oder wie das Nachrichtenportal „n-tv“ titelt: „Am Mittwoch wird Jens Spahn gegrillt“. (rhe)
Grüße aus dem Urlaub

Der Sommer ist da, und wir nehmen das zum Anlass, unsere Foto-Rubrik der Urlaubsgrüße zu starten. Den Anfang macht unser Kollege Sebastian Fobbe, der in dieser Woche in den Niederlanden ist. Er sendet „Groetjes“ aus der Fahrradhauptstadt Utrecht.
Falls Sie sich gerade auch an einem tollen Fleckchen Erde befinden, senden Sie uns doch ein Foto im Querformat an redaktion@rums.ms zu. Wir freuen uns schon!
+++ Der Solar-Ausbau in Deutschland legt kräftig zu – auch in Münster. Seit 2021 hat sich bundesweit die installierte Solarleistung fast verdoppelt, wie eine Recherche von Correctiv zeigt. In Münster wird demnach über 130 Prozent mehr Solarstrom produziert als noch vor vier Jahren. Der Spitzenreiter Essen hat sogar das Sechsfache zugelegt. Klar ist: Die Zahl der Photovoltaikanlagen auf Dächern und Balkonen wächst sichtbar, auch Solarparks am Stadtrand Münsters kommen hinzu. Doch so sonnig der Ausbau auch aussieht – es fehlt ein entscheidender Baustein: der Speicher. Ohne den kann der Solarstrom bei Überschuss nicht genutzt werden. Mögliche Folgen: Anlagen werden abgeregelt, Windräder abgeschaltet, Strom verschenkt. Laut der Correctiv-Analyse gibt es in fast keinem Bundesland bislang ein klares Ziel für den Ausbau von Energiespeichern. Außer in Nordrhein-Westfalen: Hier wurde 2024 das „Handlungskonzept Energiespeicher“ verabschiedet. An konkreten Projekten fehle es trotzdem. Expert:innen vom Fraunhofer-Institut warnen: Deutschland hat aktuell nur halb so viel Speicherkapazität wie nötig – und bis 2030 müsste sie sich mindestens verfünffachen. (ani)
+++ Falls Sie sich an heißen Tagen auch schon öfters gefragt haben, wie Sie Ihre Wohnung etwas kühler bekommen, dann könnten Ihnen die Tipps vom Energieberater Markus Wohlgemuth helfen. Er erzählt am Donnerstag zwischen 18 und 20 Uhr per Zoom, welche Maßnahmen helfen, Innenräume effektiv zu kühlen. Sie müssen sich nur hier anmelden und können vom Sofa aus zuhören. (ani)

Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Das städtische WLAN in der Innenstadt funktioniert wegen Überlastung und technischen Schäden nur sehr schlecht. (WDR)
+++ Am Samstag stellen sich zum Tag des offenen Wohnprojekts sieben Wohnprojekte in Münster vor und zeigen, wie gemeinsames Wohnen klappt. (Stadt Münster)
+++ Die Internationale Demokratische Liste (IDL) Münster hat 33 Direktkandidatinnen und -kandidaten für die Kommunalwahl aufgestellt. (Pressemitteilung)
+++ Münsteraner Münzen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und dem Westfälischen Frieden werden in Osnabrück versteigert. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die CDU-Ratsfraktion will das Mecklenbecker Familienzentrum erhalten, fordert per Dringlichkeitsantrag, dass die Kirchengemeinde St. Liudger ihre Ausstiegspläne zurücknimmt und macht einen Vorschlag, wie man die Sanierungen finanzieren kann. (Pressemitteilung)
+++ Forschende der FH Münster entwickeln leuchtende Farben, mit denen man sehen kann, wie heiß oder wie stark belastet Flugzeugteile sind, um Flugzeuge sicherer zu machen. (FH Münster)
+++ Das Familienhaus an der Uniklinik, das Eltern schwer kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit bietet, braucht dringend Geld für ein neues Dach. (Westfälische Nachrichten)
+++ Beim Stadtradeln haben über 12.000 Münsteraner:innen angegeben, zusammen 2,7 Millionen Kilometer mit dem Rad zurückgelegt zu haben. (Stadt Münster)
+++ Mehrere Jahre nach der Pandemie liegen noch 39.000 Anträge auf Corona-Hilfen zur Prüfung bei der Bezirksregierung Münster. (Westfälische Nachrichten)
+++ Gisbert Kunze aus Münster ist vom Bundesentwicklungsministerium ausgezeichnet worden, weil er sich seit über 25 Jahren für die Bildung und Berufe junger Frauen in Burkina Faso einsetzt. (Entwicklungsministerium)
Die App „Fair City Guide Münster“ zeigt, wo in Münster Vielfalt, Bio, Integration und Regionalität gelebt werden. Es gibt sowohl eine Karte, auf der sich alle entsprechenden Orte finden, als auch übersichtliche Listen zu den Themen „Essen und Trinken“, „Shopping“ und „Engagement“. Beim Klicken auf einen Namen verrät die App nicht nur, um was genau es geht, sondern auch, welche Kriterien konkret zur Aufnahme geführt haben und was das genau bedeutet. Die Angebote lassen sich außerdem nach Kriterien filtern und Favoriten speichern.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Katja Angenent hat heute für Sie in den Kalender geschaut und ein paar Empfehlungen gesammelt:
+++ Die Stadtbücherei lädt ab morgen zum Digitaltag ein – mit Mitmachaktionen rund um digitale Demokratie, künstliche Intelligenz und Virtual Reality. Vorkenntnisse braucht es nicht, der Eintritt ist frei. Alle Angebote bis Samstag gibt’s hier.
+++ Am Mittwoch kommt der Astronaut Matthias Maurer in den H1 und berichtet von seinen Erfahrungen auf der Raumstation ISS sowie den Vorbereitungen für zukünftige Mondmissionen. Beginn ist um 16:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
+++ Am Donnerstag öffnet der Hot Jazz Club ab 20 Uhr die Bühne für Singer/Songwriter. Zu hören gibt es nur Selbstgeschriebenes, keine Coverversionen. Der Eintritt ist frei. Wer seine Musik präsentieren möchte, kommt am besten pünktlich vorbei und trägt sich vor Ort in die Liste der Teilnehmenden ein.
+++ Ebenfalls am Donnerstag laden der Zeichner Robert Nippoldt und das Trio Größenwahn zu „Ein rätselhafter Schimmer“ um 20 Uhr ins Theater Münster. Die Mischung aus Zeichnung, Gesang, Film, Theater und mehr entführt Sie in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Restkarten hier.
+++ Der Donnerstag zum Dritten: Das Buch „Mehr als Kirche, Kohle, Kiepenkerl“ widmet sich dem 1250-jährigen Westfalen-Jubiläum. Um 19 Uhr stellen Autor:innen und Herausgeber:innen das Buch in der Stadtteilbücherei am Hansaplatz vor – in einer interaktiven Lesung, bei der es unter anderem um Westfalen-Klischees, Fußball und die Kraft von Gedichten geht. Auch Katja Angenent ist mit dabei und moderiert den Abend. Der Eintritt ist frei.
Am Freitag schreibt Ihnen Anna Niere. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!
Herzliche Grüße
Ralf Heimann
Mitarbeit: Anna Niere (ani), Alessandra Röder (arö), Dune Korth (duk), Katja Angenent (kat) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Zum Schluss heute eine schlechte Nachricht, verbunden mit einer Bitte: Die Polizei sucht seit Freitagnachmittag nach dem 59-jährigen Udo L. aus Gievenbeck. Er hat das Down-Syndrom, ist orientierungslos und wird vermisst. Haben Sie ihn gesehen oder können Hinweise geben? Dann bitte bei der Polizei melden.
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