Drama um den Kunstrasen beendet | Die stille Last | Unbezahlte Werbung: Kasi’s Kling Klang

Portrait Redakteurin Anna Niere
Mit Anna Niere

Guten Tag,

es gibt Themen, die die Gemüter in Münster zuverlässig erhitzen. Heute soll es aber nicht um den Musik-Campus gehen. Sondern um ein anderes Projekt, das eine ähnlich aufgeheizte Debatte ausgelöst hat: einen neuen Kunstrasenplatz.

Am Mittwochabend entschied der Sportausschuss, dass der Verein Wacker Mecklenbeck einen neuen Kunstrasenplatz erhält. Das ist erst einmal nicht verwunderlich, denn jedes Jahr vergibt der Ausschuss ein bis zwei Aufträge für neue Plätze in Münster. Ausgewählt wird nach verschiedenen Kriterien. Entscheidend sind vor allem die Mannschaftsgröße und ihr Erfolg. Die finale Entscheidung trifft am Ende allerdings der Sportausschuss.

Vor der Entscheidung tauchte bereits ein zweiter Kunstrasenplatz im Haushaltsentwurf der Stadt auf. Allerdings nicht in Mecklenbeck, sondern in Gremmendorf. Die CDU verkündete das vor einiger Zeit schon als Erfolg. Für die Grünen kam die Nachricht total überraschend. Der Haken: Die Verwaltung hatte diese Mittel ohne sportfachliche Prüfung eingeplant, sagt Philipp Hagemann (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses.

Die Konsequenz? Verwirrung bei anderen Vereinen und der Öffentlichkeit – und jede Menge Ärger. „Allen alles versprechen und am Ende nichts davon umsetzen können – dieser Eindruck entsteht leider bei der neuen Linie der Rathaus-CDU“, kritisierte Hagemann gestern in einer Mitteilung seiner Partei.

Am Ende fiel die Entscheidung klar aus: Die Mittel für Gremmendorf werden umgeschichtet, zugunsten der Umwandlung des Tennenplatzes an der Egelshove in Mecklenbeck. Warum? Der SC Gremmendorf verfügt bereits über eineinhalb Kunstrasenplätze. Das ist mehr als andere Vereine. Jugendmannschaften, die oft nur halbe Plätze brauchen, und Hallentraining im Winter entlasten den Verein zusätzlich.

Mecklenbeck hingegen hat gleich zwei Argumente für einen neuen Kunstrasenplatz: einen maroden Platz und eine sehr erfolgreiche Mannschaft. Die Frauenmannschaft des Vereins spielt nämlich in der Regionalliga und hofft auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Für die nötige Lizenz wäre ein weiterer Platz zwingend erforderlich.

Die Stadtverwaltung verteidigt das Hin und Her zwischen Gremmendorf und Mecklenbeck. Auf unsere Nachfrage heißt es, dass die Verwaltung „erst Mitte Oktober, also deutlich nach der Fertigstellung des Haushaltsentwurfs“ von der Bewerbung des Mecklenbecker Vereins für das DFB Talentförderzentrum erfahren habe. Wacker Mecklenbeck konnte zu dem Zeitpunkt also nicht mehr für den Haushalt berücksichtigt werden.

Deswegen hatte die Verwaltung ursprünglich auf Gremmendorf gesetzt. „Der Stadtteil ist sowohl bei gedeckten als auch ungedeckten Sportflächen erheblich unterversorgt“, schreibt ein Stadtsprecher auf unsere Nachfrage. Dieser Unterversorgung sollte mit dem Vorschlag des Kunstrasenplatzes am „Hohen Ufer“ entgegengewirkt werden.

Und jetzt? Die Stadt muss erstmal Prioritäten setzen, wie Hagemann erklärt. Zuerst muss der gesperrte Kunstrasenplatz von Münster 08 im Ostviertel saniert werden. Danach folgen schon lange geplante Maßnahmen beim 1. FC Gievenbeck. Erst dann rückt der Kunstrasenplatz in Mecklenbeck wieder in den Fokus. Langfristig soll auch Gremmendorf profitieren – aber eben nicht sofort.

Es geht um knappe Mittel, widersprüchliche Interessen und die Frage, wie man alle Vereine möglichst gerecht behandelt. Für Hagemann ist klar: Die Rückkehr zu einem kriteriengestützten Vorgehen sei der richtige Weg. „Für die Zukunft hoffe ich, dass die Sportpolitik in Münster wieder zur konstruktiven Zusammenarbeit der letzten Jahre zurückfindet“, sagt er. Gleiches hört man von den Grünen.

Für die Vereine bleibt die Hoffnung, dass die getroffenen Entscheidungen nicht nur politisch, sondern auch sportlich Sinn ergeben. Und für den SC Gremmendorf? Geduld. Vielleicht klappt es ja in ein paar Jahren mit dem nächsten Kunstrasenplatz. (ani)

Kurz und Klein

+++ Der Oberbürgermeister hat bekanntlich alles dafür gegeben, dass die Himmelsleiter nach ihrem Ausflug nach Paris wieder an den Turm der Lambertikirche zurückkehrt. Das hat funktioniert. Uns wundert allerdings, dass kein politisches Gremium in Münster über die Himmelsleiter abgestimmt hat, und wie wir erfahren haben, sind auch Teile der Politik irritiert. Die Stadt schreibt uns, eine Abstimmung im Gestaltungsbeirat oder im Stadtplanungsausschuss sei nur erforderlich, wenn man von der Altstadtsatzung abweicht. Diese Satzung schreibt vor, wie die Altstadt auszusehen hat, damit das historische Straßenbild erhalten bleibt. Der Rewe am Roggenmarkt musste wegen eines Verstoßes zum Beispiel seine Leuchtreklame vor zwei Jahren austauschen. Die Stadt argumentiert, dass bei der Himmelsleiter die Sache anders sei. Die leuchte ja nur nachts. Deshalb habe man die Installation gar nicht erst nach der Altstadtsatzung prüfen müssen, schreibt die Stadt. (sfo)

+++ Münsters FDP hält es nicht für sinnvoll, in Gremmendorf eine vierte städtische Gesamtschule zu eröffnen und fordert stattdessen, das Schlaun-Gymnasium in den Stadtteil zu verlegen und auf vier Klassen pro Jahrgang zu erweitern. Das „Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung“ hatte die Gesamtschule in Gremmendorf empfohlen. Die FDP verweist in einer Pressemitteilung auf die Feststellung, dass in Münster bis 2030 ein bis zwei Klassen pro Jahrgang zusätzlich gebraucht würden. Eine vierte Gesamtschule schaffe ein Überangebot. Das sei finanziell nicht vertretbar, schreibt die Partei. Der Rat entscheidet am 11. Dezember über die neue Schule in Gremmendorf. Grüne, SPD und Volt befürworten eine Gesamtschule, die CDU macht ihre Zustimmung davon abhängig, ob das Schlaun-Gymnasium eine Perspektive bekommt. (rhe)

+++ Ein Sachverhalt, zwei Perspektiven. Die schwarz-grüne Landesregierung hat die Zuschüsse für ein EU-Programm, das Obst in Schulen finanziert, einmalig um 400.000 Euro aufgestockt. Die SPD kritisiert nun, dass der Zuschuss im kommenden Jahr um 400.000 Euro gekürzt werde. Von 25 Schulen in Münster, die sich für das Programm beworben haben, seien zehn leer ausgegangen, sagt Doris Feldmann, schulpolitische Sprecherin der SPD, laut einer Pressemitteilung. Sie fordert die Landesregierung auf, das rückgängig zu machen. Die Landesregierung wiederum hebt in einem Schreiben hervor, dass wegen der Aufstockung in diesem Jahr mehrere Grundschulen ins Förderprogramm nachgerückt seien. (rhe)

+++ Mit einem Kunstgriff will die Stadt verhindern, dass der „Airportpark FMO“ (also das Gewerbezentrum am Flughafen Münster-Osnabrück) jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht schreiben muss. Eine Richtlinie der Europäischen Union schreibt vor, dass große Kapitalgesellschaften solche Berichte erstellen müssen. Ein neues Gesetz der nordrhein-westfälischen Landesregierung macht es aber möglich, diese Pflicht zu umgehen. Die Stadtverwaltung schlägt vor, den Gesellschaftsvertrag zu ändern, um das möglich zu machen. Der Rat kann den Vertrag zwar nicht ändern. Aber die Stadt Münster darf in der Gesellschafterversammlung nur dann zustimmen, wenn der Rat zugestimmt hat. (sfo)

+++ Nicht nur die Parteien in Münster, sondern auch die Stadt bereitet sich auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar vor. Wir haben dem Presseamt einige Fragen zugeschickt, insbesondere zur Briefwahl. Das meiste sei allerdings noch in Abstimmung, antwortet die Stadt. Was wir aber erfahren: Das Wahlamt habe bereits mehr Personal zur Verstärkung bekommen und bald sollen auch noch mehr Mitarbeiter:innen der Stadt aushelfen. Fast jeden Tag meldeten sich außerdem Menschen aus Münster, die ihre ehrenamtliche Wahlhilfe anbieten. Das freue die Stadt sehr, schreibt das Presseamt. Wenn auch Sie noch die eine oder andere helfende Hand frei haben, dann melden Sie sich doch auch. (sfo)

+++ Wenn eine Gewerkschaft und die FDP einer Meinung sind, dann muss das einen guten Grund haben: Die GEW Münster und die FDP-Ratsfraktion kritisieren unisono die neue Personalverordnung für die Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen. Das NRW-Familienministerium möchte den Personalschlüssel in den Kitas absenken. Dadurch könnten Kitas auch weiter offen bleiben, wenn Erzieher:innen krankheitsbedingt ausfallen. Auch möchte das grünengeführte Ministerium den Einstieg von Ergänzungskräften erleichtern, zum Beispiel von Sozialassistent:innen oder Heilerziehungspfleger:innen. „Eine verstärkte Unterstützung durch Hilfskräfte könne zwar Personalausfälle kompensieren, jedoch nicht die Qualität der pädagogischen Arbeit in den Kitas verbessern“, zitiert die FDP-Ratsfraktion ihre kinder- und jugendpolitische Sprecherin Katrin Bohm – ein Satz, der sich sinngemäß auch in der GEW-Mitteilung findet. GEW und FDP fordern eine langfristige Strategie, um mehr Personal in die Kitas zu bekommen und die frühkindliche Bildung in Münster zu sichern. Auch Eltern üben Kritik: Eine Petition, die die schwarz-grüne Landesregierung zum Stopp der Personalpläne auffordert, wurde über 115.000-mal gezeichnet. (sfo)

+++ Waren bei Ihnen auch schon die Vibro-Trucks zur Geothermie-Messung unterwegs? Immer nachts von 19 bis 7 Uhr rüttelt es dann vor dem Haus. Gerade ist Halbzeit der Messungen (RUMS-Brief). Anlass genug, einmal nachzuhaken, ob es schon Beschwerden gibt. „Das ist alles in erwartbarem Rahmen“, sagt Lisa Schmees, Sprecherin der Stadtwerke, auf Anfrage. Es seien bereits einige Meldungen über mögliche Schäden eingetroffen, jedoch sei nicht bei allen klar, ob sie wirklich wegen der Messungen entstanden sind. „Wenn spontan drei Tage später eine Fliese von der Wand fällt, dann kann ich mir schwer vorstellen, dass es mit den Trucks zusammenhängt“, erklärt Schmees. Das Beispiel sei natürlich etwas zugespitzt, aber es gebe ein paar Fälle, in denen berechtigte Zweifel auftreten. Alles andere werde von einem unabhängigen Gutachter überprüft. Ein Schaden konnte allerdings schon bestätigt werden: Der Radweg der Meesenstiege in Hiltrup. Schmees erklärt, dass der Radweg durch den vielen Regen in letzter Zeit nicht rechtzeitig repariert werden konnte. Das wollen die Stadtwerke so schnell wie möglich nachholen. (ani)

Der Rürup
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Wie es weiterging

…mit den Busfahrpreisen

Im RUMS-Brief am Dienstag schrieben wir, dass Bustickets im Sommer teurer werden sollen – laut einem Vorschlag der Stadtverwaltung um 7 Prozent. Inzwischen haben wir erfahren: Die Buspreise sollen nur um 2 Prozent steigen. Darauf hat sich die Ratsmehrheit in den Haushaltsverhandlungen verständigt. Den Plänen nach wird das etwa eine Million Euro kosten. Der Rat entscheidet darüber am 11. Dezember. (rhe)

Beitrag von Philip Barnstorf am 29.11.2024

Die stille Last

Nur die Hand von Nicole Noelle-Seligmann ist zu sehen. Zwischen Daumen und Zeigefinger hält sie eine Kapseltablette.

Corona hat das Erschöpfungssyndrom ME/CFS bekannt gemacht. Die Krankheit bleibt oft lange unerkannt. Für die Betroffenen ändert sie alles. Philip Barnstorf von der Reportageschule Reutlingen hat zwei Frauen aus Münster getroffen, die seit Jahren an ihr leiden.

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Fake Nius

Die Website „Nius.de“ vermarktet sich selbst als „die Stimme der Mehrheit“. Bei Twitter erreicht das Onlinemedium rund 94.000 Follower:innen, auf Instagram fast eine Viertelmillion. Die Plattform möchte eine Alternative bieten: Laut einer eigenen Umfrage misstrauen die „Nius“-Leser:innen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sehen die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet.

Gestern erschien bei „Nius“ ein Artikel mit der Überschrift: „In Münster wird ein Obdachlosenheim geschlossen – und das 48. Flüchtlingsheim eröffnet“. Grundlage des Textes ist keine eigene Recherche, sondern ein Artikel aus der Münsterschen Zeitung, den „Nius“ in eigenen Worten wiedergibt. Legt man die beiden Artikel nebeneinander, wird schnell deutlich: Mit der Wahrheit nimmt es „Nius“ nicht allzu genau.

Was steht in der Münsterschen Zeitung?

  • Die Stadt Münster will die ZUE – die zentrale Unterbringungseinrichtung für geflüchtete Menschen – von der ehemaligen York-Kaserne an den Alten Pulverschuppen verlegen. Die ZUE betreibt das Land Nordrhein-Westfalen.
  • Auf dem Gelände stehen zurzeit zwei Unterkünfte: eine für Geflüchtete und eine für Wohnungslose. Bis Ende des Jahres müssen alle Bewohner:innen raus, damit die ZUE gebaut werden kann.
  • Für die Geflüchtete gibt es schon eine Anschlussunterkunft, denn für Geflüchtete hat die Stadt 47 Unterbringungsmöglichkeiten.
  • Das größere Problem ist der Umzug der Wohnungslosen. Denn momentan sind alle Unterkünfte in der Stadt voll.

Und was steht bei „Nius“?

„Nius“ macht in der Zusammenfassung drei Fehler. Die sind so schwerwiegend, dass die Gesamtaussage des Zeitungsberichts völlig verdreht wird:

  • „Nius“ unterschlägt, dass am Alten Pulverschuppen auch jetzt schon Geflüchtete untergebracht werden. In dem Text ist nur die Rede von einer Wohnungsloseneinrichtung. Die soll nach der Darstellung von „Nius“ abgerissen werden, damit die Stadt dort die 48. Geflüchtetenunterkunft baut.
  • „Nius“ wirft der Stadt vor, sich nicht um eine andere Unterbringung der Wohnungslosen zu bemühen, sondern nur die Geflüchteten im Blick zu haben. Gleichzeitig weist „Nius“ auf die gesetzliche Pflicht der Stadt hin, nach der sie Wohnungslose ein Dach über dem Kopf organisieren muss. Was bei „Nius“ unerwähnt bleibt: Die Stadt hat wohnungslose Menschen in der Vergangenheit notfalls in Hotels untergebracht, wenn sich sonst keine andere Lösung ergeben hat.
  • „Nius“ behauptet, dass es für die Unterbringung von Geflüchteten keine gesetzliche, sondern nur eine moralische Pflicht gebe. Offenbar hat „Nius“ noch nie etwas vom deutschen Asylrecht und von den völkerrechtlich bindenden Geflüchtetenabkommen gehört.

Ich habe „Nius“ auf diese Fehler aufmerksam gemacht – und bislang keine Antwort bekommen.

Stimmungsmache auf dem Rücken der Schwachen

Die Sache mit der ZUE würde bestens zu Münster passen, denn die Stadt gelte als „Hochburg der migrationsfreundlichen Grünen“ und habe einen „in Deutschland einzigartig geringen Anteil an AfD-Wählern“, schreibt „Nius“. Spätestens jetzt wird klar: Hier möchte jemand Stimmung machen und die Schwachen gegen die Schwächsten ausspielen. (sfo)

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Korrekturen

+++ Am Dienstag hieß es im RUMS-Brief, dass die Frauenhäuser einen neuen Zuschuss von der Stadt bekommen. Das ist leider nicht so. Diesen Fehler haben wir korrigiert. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Abfallwirtschaftsbetriebe haben bekannt gegeben, wann nächstes Jahr die Müllabfuhr kommt. (Stadt Münster)

+++ Im März will die Stadt fünf LED-Tafeln in Münster anbringen, die anzeigen, wie voll das Parkhaus an den Arkaden ist. (Stadt Münster)

+++ Der Verkehrsversuch in Wolbeck wird wegen neuer Baustellen bis Herbst 2025 verlängert. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die CDU schlägt eine neue Taxibuslinie vor, um die Stadtteile Häger, Nienberge und Roxel besser miteinander zu verbinden. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der „Bund der Steuerzahler“ findet die geplanten 2,9 Millionen Euro für die Sanierung des Hamburger Tunnels in Münster überdimensioniert. (Antenne Münster, RUMS-Brief)

+++ In Angelmodde entsteht ein neues Baugebiet mit 250 Wohneinheiten, einer Kita, Grünflächen und einer guten Anbindung, das 2027 fertig sein soll. (Stadt Münster)

+++ Die Videokameras, die nach Farbschmierereien am historischen Rathaus aufgestellt wurden, verschwinden und stattdessen kommen neue Sicherheitsmaßnahmen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die ÖDP ärgert sich, dass ein Investor aus Abu Dhabi das Reitsportevent „Turnier der Sieger“ sponsert. (ÖDP Münster)

+++ Münsters ältestes Wohnheim für Studierende schließt im Sommer 2025 nach fast 100 Jahren, um Platz für Büroräume und Kleinstwohnungen zu schaffen. (Bistum Münster)

+++ Die Polizei will Opfern von häuslicher Gewalt besser helfen und arbeitet jetzt mit drei Beratungsstellen zusammen (Polizei Münster)

+++ In Münsters Zoo ist am Mittwoch ein kleiner Gorilla geboren worden. (Pressemitteilung, Foto)

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Kasi’s Kling-Klang“ ist, wie man so schön sagt, eine Institution. Die Viertelkneipe ist mit ihrer Terrasse am Staufenplatz vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt. Aber auch im Winter bietet „Kasi’s Kling-Klang“ ein paar gemütliche Nischen zum Sitzen. Drinnen gibt es auch noch einen Billardtisch, einen Kicker sowie Dartscheiben und eine Leinwand zum Fußballgucken. Ach ja, Getränke und Speisen serviert die Kneipe natürlich auch. „Kasi’s Kling-Klang“ hat täglich von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Gerichte aus der Kneipenküche wie das gute alte Schniposa werden von dienstags bis samstags aufgetischt.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Katja Angenent in die Veranstaltungskalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen.

+++ Morgen, also am Samstag, zeigen 23 Design-Studierende im Einrichtungshaus Ventana ihre Arbeiten aus dem Projekt „Budenzauber“, für das sie Kleinserien aus regionalen Restmaterialien erstellt haben. Vielleicht erinnern Sie sich: Im Februar hat der Design-Professor Steffen Schulz für RUMS einen Gastbeitrag über nachhaltiges Design geschrieben. Das ist auch hier der Hintergrund. Es geht um „Urban Mining“ (urbaner Bergbau), ein Konzept, bei dem ungenutzte Abfallmaterialien durch kreative Umgestaltung in neue, wertvolle Produkte verwandelt werden. Zu sehen sind die Stücke von 10 bis 19 Uhr. Und man kann sie auch kaufen. Weitere Infos bei Instagram.

+++ Ist Ihnen das Gedränge in der Innenstadt an den Wochenenden zu viel, Sie haben aber trotzdem Lust auf einen Weihnachtsmarkt? Dann schauen Sie doch am Mühlenhof vorbei. An allen vier Adventswochenenden gibt es dort für 6 Euro Eintritt einen Kunsthandwerkermarkt. Zusätzlich wird altes Handwerk gezeigt und jeden Sonntag findet um 15 Uhr eine Märchenstunde im Mühlenhaus statt.

+++ Die weltpolitische Lage war in letzter Zeit alles andere als lustig. Vielleicht war Ihnen nicht so sehr nach Lachen zu Mute? Ändern können Sie das am Samstag im Kreativ-Haus beim GDT-Comedy-Slam. Um 20 Uhr treten sechs Comedians gegeneinander an. Das Publikum entscheidet darüber, wer die besten Witze bringt und Gewinner:in des Abends wird. Restkarten erhalten Sie hier.

+++ Kunst oder Musik? Für Menschen mit Entscheidungsschwierigkeiten wäre die Veranstaltung am Sonntagmorgen bestimmt etwas: Ab 11 Uhr gibt Peter Nagy, der neue Direktor der Musikschule, seinen musikalischen Einstand in der Kunsthalle. Nagy interpretiert die derzeitige Urwald-Ausstellung zusammen mit zahlreichen Gäst:innen in ein musikalisches Schlagwerk um. Das Konzert dauert 60 Minuten, der Eintritt ist frei.

+++ Ebenfalls am Sonntag um 11 Uhr gibt es im Kap.8 in Kinderhaus wieder den „Krümelalarm“. Die Slam-Poeten Dierk Seidel und Andreas Weber lesen Geschichten für alle ab fünf Jahren vor. Besonders aufregend: Kinder, die selbst ein Gedicht geschrieben haben, dürfen es am Mikrophon vortragen.

+++ Am Sonntagnachmittag, lädt der Vorleseclub im Hiltruper Kulturbahnhof um 15 Uhr zum gemütlichen Zuhören ein. Unter dem Motto „Lese-Krümel zum Kaffee“ präsentiert der Club unterschiedliche Vorlesehäppchen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Kaffee und Gebäck kosten 3 Euro.

+++ Am Wochenende sind im Robbenhaven im Allwetterzoo zum letzten Mal Vorstellungen zu sehen, und zwar am Samstag um 11:30 Uhr und 14:30 Uhr sowie am Sonntag um 12:30 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr. Zum Jahresende läuft der Pachtvertrag der privaten Betreiber aus. Ein Grund für die Schließung ist aber auch, dass die Robbenhaltung teuer ist und man laut Zoo viel Geld hätte investieren müssen, um den Betrieb fortzuführen.

Am Dienstag schreibt Ihnen wieder Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Anna Niere

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Ralf Heimann (rhe), Katja Angenent (kat) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Svenja Stühmeier

PS

Als gebürtige Lingenerin kenne ich mich mit Traditionen, die die Feierlaune der Männer ankurbeln, ganz gut aus. In meiner Heimatstadt gibt es die „Kivelinge“ – für mich eigentlich nur ein Synonym für einen mittelalterlichen Schützenverein. Denn die Kivelinge haben im Mittelalter die Stadt verteidigt. Was hat das mit heute zu tun? Naja, die Männer der Stadt Lingen nennen sich noch immer Kivelinge und feiern gerne ausgelassen. Frauen sind nicht Teil des Vereins, dürfen aber natürlich gerne helfen, wenn es an die Arbeit geht. Lang ausgeholt, aber darum soll es hier gar nicht gehen. Ich habe heute von einer anderen Tradition erfahren, die ebenfalls den Männern vorbehalten ist – allein dabei bleibt es aber nicht. Bei dieser Tradition geht es um Gewalt. Ich rede von Klaasohm auf Borkum. Das dort „höchste“ Fest wird am 5. Dezember gefeiert. Es ziehen kostümierte Männer, begleitet von sogenannten „Fängern“, über die Insel. Sie machen Jagd auf Frauen, denen sie mit Kuhhörnern auf den Hintern schlagen – gegen ihren Willen. Der NDR hat eine erschreckende Doku über den Borkumer Brauch gedreht, die ich allen nur wärmstens ans Herz legen kann. (Achtung: Man sieht Gewalt an Frauen. Schauen Sie das Video am besten zusammen mit einer Vertrauensperson.) (ani)

PPS

Wir sitzen ja regelmäßig in den Ratssitzungen und berichten dann im nächsten Brief, wenn etwas Spannendes beschlossen wurde. Waren Sie auch schon mal da? Denn die Ratssitzungen sind öffentlich – jede:r kann sie sich also anschauen. Trotzdem werden immer noch viele kommunale Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen. Für Bürger:innen ist dann oft nicht nachvollziehbar, wie es dazu kam. Das führt zu Frust. Unser Kolumnist Michael Jung ist schon lange genervt davon und versucht in seinen Beiträgen immer wieder, Licht ins Dunkel zu bringen. Darüber hat er auch vor dem WDR-Mikro gesprochen – für die Folge „Unter Ausschluss der Öffentlichkeit“. Die ganz aufmerksamen Zuhörenden finden auch Altbekanntes in der Folge wieder: Uns zum Beispiel. (ani)

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