Preußen-Chef Ole Kittner zu Gast bei RUMS | Jobcenter muss drastisch sparen | Unbezahlte Werbung: Putzzeug ohne Plastik

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

irgendwann gestern Abend kam die Nachricht, dass die Preußen ihr Testspiel gegen den Erstligisten Werder Bremen gewonnen haben, im Modehaus Schnitzler unter dem Dach an. Preußen-Geschäftsführer Ole Kittner freute sich, wie sich ein Fan freut. Kittner war nicht im Stadion, weil er eine Einladung zu einem Vortrag bei der Veranstaltung „Rein in die Wirtschaft“ angenommen hatte, diesmal einer Gemeinschaftsproduktion von RUMS und der „Initiative starke Innenstadt“.

Er stand vor einem Flipchart, in Hemd, kurzer Hose und Sneakern, im Hintergrund die Backsteinrückseiten der Prinzipalmarktgiebel, und erzählte, wie sich in den vergangenen 13 Monaten alles verändert hatte. Wie noch im letzten Sommer in Bocholt ein Sonnenschirm über das Tribünendach auf die Ersatzbank geweht war – und wie jetzt am Wochenende in Hamburg 57.000 Menschen im ausverkauften Volksparkstadion das Spiel sahen, 8.000 davon aus Münster. So viele Fans waren am Wochenende zu keinem anderen Auswärtsspiel im Profifußball mitgereist. Das war nicht nur für die Gäste aus Münster ein Erlebnis. „Hamburg war fasziniert von uns“, sagte Kittner, Betonung auf „uns“.

Die Geschichte klingt wie aus einem Fußballmärchen, vielleicht doch ein bisschen zu schön. Und nach drei Niederlagen in vier Spielen in der neuen Saison wird langsam spürbar, dass Bocholt immer noch sehr nah ist. Ole Kittner sprach auch darüber, über die Frage, was aus dem Verein wird, „wenn der Ball mal an den Pfosten geht“, wie er sagte. Das kann schnell passieren, dann soll die Landung möglichst weich sein.

Um sich darauf vorzubereiten, will der Verein den schwer kalkulierbaren sportlichen Erfolg zu einem Faktor machen, mit dem man planen kann. Wenn’s mal nicht so gut läuft, soll nicht alles zusammenbrechen.

Einen Teil dieses Plans verkörpert Kittner selbst. Ihm gelingt etwas, das dem Verein in Münster nie leicht fiel und das kaum zu lernen ist: Kittner kann begeistern. Er kann sich hinstellen, ein bisschen was über Fußball erzählen, und hinterher sagen die Leute: gute Sache, guter Typ. Und wenn es dem Verein in Münster und der Region gelingt, Sympathien und Herzen zu gewinnen, ist auch ein Abstieg verkraftbar. Dann bleiben in der Krise nicht nur die Fans, dann bleiben auch die Sponsoren.

Der andere Teil des Plans ist: Preußen Münster soll sehr viel mehr sein als eine möglichst erfolgreich kickende Fußballmannschaft. Der Verein will mit seinem Leistungszentrum die erste Adresse für junge Talente aus der Region werden. „Die sollen nicht bis nach Düsseldorf oder Mönchengladbach fahren müssen, sondern im Idealfall in ihrem Umfeld bleiben und bei uns in der höchstmöglichen Jugendliga spielen“, sagte Kittner.

Dann sind da auch noch die anderen erfolgreichen Sportvereine aus der Region, die Volleyballerinnen vom USC, die Uni Baskets, alle direkt in der Nachbarschaft. Kittner spricht von einem „Sportcampus“, auf dem man Leistungssport organisiert, indem man sich Büros oder Athletikräume teilt und Dinge gemeinsam organisiert. So etwas kann auch den Charakter des Stadtteils verändern, in dem alles stattfindet. Es kann auch ein soziales Projekt sein. Das soll es werden.

Die „Initialzündung“, so Kittner, soll das neue Stadion sein, das der Verein am Montag in einer Woche vorstellen will. Auch dabei soll es nicht nur um Sport gehen. „Es wird wahrscheinlich das inklusivste Stadion in ganz Deutschland sein“, sagte Kittner. Ein Prozent aller Plätze sollen für Menschen mit Rollstuhl gedacht sein. Und das alles passiere mitten in der Stadt.

Einziges Problem: Es muss noch gebaut werden. Die gute Nachricht am Donnerstagabend: Der Auftrag sei inzwischen vergeben. Und jetzt klingt Kittner sehr optimistisch. „Dann braucht es noch eine kurze Zeit, bis die Baugenehmigung da ist“, sagt er. Kurze Stille, dann allgemeines Gelächter, als hätte er einen Witz gemacht, denn so schnell geht das mit Baugenehmigungen in Münster eigentlich nicht. Kittner dämpft das Gelächter gleich wieder. Nein, nein, das sei eng mit allen Ämtern abgestimmt. Er sei zuversichtlich, dass das alles klappt.

Wenn es gut läuft, soll die neue Westtribüne im nächsten Jahr nach der Sommerpause stehen, spätestens im dritten oder vierten Quartal, sagt Kittner. Danach geht es schrittweise weiter. Tribüne abreißen, neue bauen. Dann noch mal das Gleiche. Und wenn es weiter gut läuft, ist im Herbst 2027 alles fertig. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Die Polizei will härter gegen Messerangriffe vorgehen und hat dazu ein neues Konzept vorgestellt. Warum das nötig ist? Im Schnitt einmal pro Woche wird in Münster ein Mensch in der Öffentlichkeit mit einem Messer angegriffen. Im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen ist das zwar nicht viel, „trotzdem ist jede Tat, bei der ein Messer zum Einsatz kommt, eine zu viel“, sagt Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf laut Pressemitteilung. Deswegen soll es verboten sein, ein Messer bei sich zu haben. In der Praxis soll das dann so aussehen: Wer ein Messer zückt, um jemanden anzugreifen, bekommt das Verbot auferlegt. Außerdem könnte ein Führerschein-Entzug drohen. Prävention und Aufklärung junger Menschen stehen ebenfalls im Fokus. Aber auch die Polizist:innen selbst sollen besser geschult werden, um im Zweifelsfall richtig reagieren zu können. (ani)

+++ Das Oberverwaltungsgericht bleibt führungslos und bekommt bald noch ein weiteres Problem: Vize-Präsident Sebastian Beimesche geht Ende Oktober in den Ruhestand. Beimesche leitet das Gericht im Moment. Und was, wenn er geht? Dann kommt eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger, versichert Marcus Strunk, Pressesprecher des Justizministeriums. Die Stelle sei seit August ausgeschrieben. Zur Not gebe es aber noch andere Stellvertreterinnen oder Stellvertreter, die vorübergehend einspringen. Das Oberverwaltungsgericht sucht seit drei Jahren einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. In der vergangenen Woche hatte das Bundesverfassungsgericht sich eingeschaltet, weil sich ein unterlegener Bewerber beschwert hatte. Ergebnis: Es wird wohl alles noch etwas dauern. (ani)

+++ Der Verkehrsausschuss hat den Ausbau der Fahrradstraße beschlossen (RUMS-Brief). Wichtiger, als dass alles perfekt wird, ist der grünen Ausschuss-Vorsitzenden Andrea Blome, dass es endlich weitergeht. „Münster braucht nicht an jeder Stelle den Goldstandard“, sagt sie. Das dauere lange und sei teuer. In anderen Worten: Nicht jede Fahrradstraße muss rot werden. Es reichen auch Piktogramme. Das heißt dann „Fahrradstraße Basis“. Die rote Variante heißt „Fahrradstraße Plus“. Auch davon soll es bald mehr geben. Und es sollen neue Fahrradstraßen dazukommen, unter anderem am Ashölter Weg, der Kötterstraße und der Achse Tweehues/Niederort. Hier ein Überblick. Das Ziel ist das sogenannte „Fahrradnetz 2.0“, ein Netz aus Hauptverkehrs- und Nebenstraßen, das Radfahren in Münster schneller und sicherer macht. (ani)

Wie es weiterging – mit den Luftfiltern

In einem RUMS-Gastbeitrag am Sonntag hat Jana Schroeder kritisiert, dass die Stadt Luftfilter aus den Schulen in den Müll werfen will. Die Filter waren zu Corona-Zeiten installiert worden, haben sich aber laut Stadt „nicht bewährt“. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Lufthygiene (DAGL) stärkt Jana Schroeder nun den Rücken und schreibt in einem offenen Brief an die Stadt: „Wir hoffen natürlich, dass Sie im besten Fall realisieren, dass der Einsatz von HEPA-Luftfiltern eine enorme Chance für die Universitäts- und Wissenschaftsstadt Münster ist, ein Leuchtturm für gelebte Lufthygiene zu werden.” Die Vereinsvorsitzende Jasmin Subklewe verweist auf die Wirksamkeit der Luftfilter gegen Feinstaub, Schimmelsporen oder Krankheitserreger. Am nächsten Mittwoch entscheidet der Rat, ob die Luftfilter tatsächlich auf dem Müll landen. (ani)

Grafik, auf der ein Kreis zu sehen ist, in dem "Omas gegen Rechts" steht
Antifeminismus – eine unterschätzte Gefahr?!

Was ist eigentlich Antifeminismus? Und wo liegt der Unterschied zu Sexismus? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in dem Vortrag nach. Mit Blick auf verschiedene antifeministische Akteursgruppen schauen wir uns die verbindende Funktion von Antifeminismus an.

10.09.2024, 19 Uhr | Lesesaal der Stadtbücherei, Alter Steinweg 11

Über eine Anmeldung würden wir uns freuen!

Jobturbo Sparversion

Das Land will schnell Erfolge auf dem Arbeitsmarkt. Der Bund nachhaltige Lösungen. Und das Jobcenter bekommt immer weniger Geld. Passt das zusammen?

Im Juli ging an alle städtischen Bildungseinrichtungen ein Schreiben mit dem Logo vom Jobcenter und der harmlos klingenden Betreffzeile: „Information über die weitere Förderpraxis 2024 und Ausblick 2025“.

Verschickt hatte es Marcus Schölling, der stellvertretende Leiter des Jobcenters. Er schrieb, seine Behörde müsse in Zukunft mit weniger Geld auskommen und daher ihr Angebot anpassen. Für die Einrichtungen, an die er das Schreiben adressierte, bedeutet das: Aufträge fallen weg. Dass das Jobcenter sparen muss, war nicht überraschend, der Umfang schon. „Das hat uns alle kalt erwischt“, sagt eine Frau, die wir hier Lena Hoffmann nennen.

Ihr richtiger Name soll nicht öffentlich werden, denn sie ist bei einer der städtischen Einrichtungen beschäftigt, um die es hier geht. Sie hat sich bei RUMS gemeldet, weil sie sich über politische Entscheidungen wundert, die ihr kurzsichtig und widersprüchlich erscheinen. Lena Hoffmann macht sich Sorgen, dass unter diesen Entscheidungen am Ende die Menschen leiden könnten, die ohnehin schon benachteiligt sind.

Um das zu verstehen, muss man zuallererst wissen, was die Jobcenter überhaupt machen. Im Wesentlichen haben sie zwei Aufgaben. Sie zahlen das Bürgergeld aus, das früher Arbeitslosengeld II hieß. Und sie unterstützen, fördern und beraten Menschen dabei, wieder Arbeit zu finden.

Die in dem Schreiben angekündigten Änderungen betreffen die zweite Aufgabe. In Münster gibt es dieses Jahr 2,3 Millionen Euro weniger für Beratung, Förderung und Weiterbildung – das sind fast 14 Prozent weniger. Nächstes Jahr sollen weitere 3 Millionen Euro gestrichen werden. Zählt man auch die Kürzungen in der Verwaltung dazu, würde das Jobcenter in zwei Jahren etwa ein Drittel seiner Mittel verlieren.

Mitte August informierte das Bundesarbeitsministerium die Stadt Münster, dass es doch etwas mehr Geld geben wird als ursprünglich erwartet. Trotzdem sind es insgesamt immer noch etwa 3,8 Millionen Euro oder zehn Prozent weniger als in diesem Jahr. In jedem Fall ist es eine deutliche Einschränkung.

Keine Schnellschüsse, langfristige Lösungen

In ihrem Schreiben kündigt die Behörde an, das aufzufangen, indem sie für bestimmte Förderungen weniger ausgibt. Um Menschen bei der Arbeitssuche zu unterstützen, will das Jobcenter zum Beispiel nur noch kurze Programme anbieten. Es wird keine neuen Jobs für Langzeitarbeitslose mehr fördern und Weiterbildungen nur noch dann unterstützen, wenn sie wirklich wichtig sind.

Eine weitere Folge für Münster könnte sein, dass Ende des Jahres das sogenannte Perspektivzentrum schließt. Das hat Sozialdezernentin Cornelia Wilkens vorgeschlagen. Der Sozialausschuss hat die Entscheidung in der vergangenen Woche vertagt. Sie ist also weiter offen.

Das Perspektivzentrum ist eine Einrichtung, die seit knapp zehn Jahren Menschen berät und unterstützt, die Bürgergeld bekommen, arbeiten könnten, aber nicht so leicht Arbeit finden: Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen über 50, Langzeitarbeitslose und Menschen mit geringer Grundbildung.

Im vergangenen Jahr nahmen laut Jobcenter 144 Menschen an diesem Angebot teil. Es ist eine genau zugeschnittene Leistung für eine kleine Gruppe.

Das Perspektivzentrum hilft, diese Menschen auch sozial nicht durchs Netz fallen zu lassen. Es bietet also mehr als die reine Vermittlung, keine Schnellschüsse, sondern langfristige Lösungen.

In etwa das ist auch eine der Ideen hinter dem im vergangenen Jahr eingeführten Bürgergeld. Statt Arbeitslose möglichst schnell in beliebige Jobs zu vermitteln, will man weiterbilden und qualifizieren, damit die Menschen nicht nach zwei Monaten schon wieder einen neuen Job brauchen.

Der Plan der schwarz-grünen Landesregierung in Düsseldorf sieht etwas anders aus. Sie hat die sogenannte „Vermittlungsoffensive“ und einen „Job-Turbo“ gestartet, um etwas gegen den allgegenwärtigen Fachkräftemangel zu unternehmen. Das Ziel ist, möglichst allen Menschen, die arbeiten können, die Möglichkeit zum Arbeiten zu geben.

Die neue Ausrichtung zeigt Wirkung

Dabei geht es allerdings eher darum, vorhandenes Potenzial zu entdecken und zu heben, also um Menschen, die etwas können und im Grunde nur einen passenden Job brauchen. Oder um Menschen, die geflüchtet sind, zum Beispiel aus der Ukraine, und die schnell eine Aufgabe übernehmen können.

Der Schlüsselbegriff ist schnell. Aus dem Blick verloren hat die Landesregierung dem Eindruck nach Menschen, bei denen der Weg auf den Arbeitsmarkt etwas länger und holpriger ist. Der integrative Ansatz des Perspektivzentrums, das nicht nur auf Jobvermittlung setzt, passt nicht so gut zu dieser neuen Strategie.

Das ist ein Grund dafür, dass die Stadt das Zentrum schließen will. Das Angebot würde die Stadt auf andere Einrichtungen verteilen. 520.000 Euro würden durch die Schließung frei, schreibt Cornelia Wilkens in ihrem Papier. Das klingt gut. Vor allem geht es allerdings darum, Geld zu sparen. Ein wichtiger Punkt ist: Ende des Jahres läuft die Zertifizierung des Zentrums aus. Die Auffrischung wäre aufwändig und teuer.

Die neue Ausrichtung der Arbeitsmarktpolitik zeigt in Münster Wirkung. Das Jobcenter in Münster hat mehr Menschen vermittelt als im vergangenen Jahr, auch mehr, als es für dieses Jahr geplant hatte. Aber bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen sind die Zahlen schlechter geworden.

Lena Hoffmann sagt, das passe doch nicht zu dem, was NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann sagt. Er hatte die Vermittlungsoffensive mit den Worten erklärt: „Jeder und jede wird gebraucht.“

Wie kann das sein? Ein wichtiger Teil der Erklärung ist: Die Vermittlungsoffensive ist in Düsseldorf beschlossen worden, über die Jobcenter-Kürzungen hat Berlin entschieden.

Mehr zu tun, weniger Geld

Die Bundesregierung hat schon im vergangenen Jahr die sogenannten Eingliederungshilfen, also Beratung, Förderung und Weiterbildung, bundesweit um 200 Millionen Euro gestutzt, um den Haushalt zu entlasten. So ergaben sich die Kürzungen für Münster.

Die Länder waren dagegen. Das haben sie vor einem Jahr mit einem Beschluss im Bundesrat deutlich gemacht. Darin fordern sie die Bundesregierung auf, die Jobcenter ausreichend mit Geld auszustatten, damit sie ihrer Aufgabe nachkommen können – und nicht noch mehr zu kürzen. Doch genau das wird nun wohl passieren.

Im nächsten Jahr will die Bundesregierung bei den Eingliederungshilfen weiter sparen. Ursprünglich war von 450 Millionen Euro die Rede – und von 1,75 Milliarden Euro insgesamt. Inzwischen sollen es 1,25 Milliarden Euro weniger sein, schreibt die Stadt. Hier stecken auch die oben schon erwähnten 3,8 Millionen Euro drin, auf die das Jobcenter in Münster im nächsten Jahr verzichten muss.

In welchem Umfang Kürzungen bei den Eingliederungshilfen geplant sind, geht aus den Zahlen der Stadt nicht hervor. Aber es ist eine Menge. Und es ist nicht so, dass weniger zu tun wäre. Das Jobcenter hat erst vor zwei Tagen einen neuen Bericht veröffentlicht, der zeigt: Es gibt immer mehr Langzeitarbeitslose, auch der Bedarf an Integrationsleistungen steigt.

Was genau die Kürzungen für Münster bedeuten, war noch nicht klar, als das Jobcenter vor zwei Monaten sein Schreiben verschickte. Sobald man über verbindliche Planungsgrundlagen verfüge, werde man eine Trägerkonferenz einberufen, schrieb Marcus Schölling. Das werde voraussichtlich Anfang September sein. Also ungefähr jetzt. So weit ist die Stadt allerdings noch nicht. Mit einigen Trägern habe man schon gesprochen. Es fehlten allerdings noch „Zielvorgaben“ von Bund und Land, schreibt das Kommunikationsamt. Auch mit der lokalen Politik wolle man sich noch austauschen. In anderen Worten: Es wird wohl noch dauern. (rhe)

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Klima-Update

Eine neue Langzeitstudie will herausfinden, wie ein klimaneutrales Leben gelingt und untersucht dazu die persönliche CO2-Bilanz von Menschen in ganz Deutschland, unter anderem in Münster. Die Stadt arbeitet dabei mit dem bundesweiten Klimaprojekt „Klix3“ zusammen. Wer mitmachen möchte, kann von Oktober bis Januar am „Klimatraining“ der Stadt teilnehmen. Bis zum 20. September kann man sich anmelden. (ani)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Am Sonntag fahren fast alle Buslinien in der Innenstadt wegen des Marathons bis ungefähr 21 Uhr andere Wege. (Stadtwerke Münster)

+++ Wegen einer Sicherheitslücke kann man bei der Stadt vorübergehend online keine Termine buchen. (Stadt Münster)

+++ Das Schloßtheater zeigt nach der drei Monate langen Renovierung ab morgen wieder Filme. (Westfälische Nachrichten)

+++ Am Servatiikirchplatz gibt es offenbar Ärger wegen Lärm, Belästigungen und Müll. (Antenne Münster)

+++ Benedict Dahm, bislang Vorsitzender der Jungen Union in Münster, ist nach einem monatelangen Machtkampf zurückgetreten. (Westfälische Nachrichten)

+++ Am Donnerstag testet die Stadt wieder ihre Sirenen. (Stadt Münster)

+++ Im Seniorenheim am Tibusplatz können Menschen Urlaub machen, die auf ambulante Pflege angewiesen sind. (WDR)

+++ Das um 1490 errichtete Haus Ostendorff am Prinzipalmarkt, eines der ältesten Gebäude der Innenstadt, wird bis November saniert. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das Oberstufenhaus der Mathilde-Anneke-Gesamtschule ist offiziell eröffnet. (Stadt Münster)

+++ Im Mauritzviertel haben in der Nacht zu Freitag mehrere Autos gebrannt. (Westfälische Nachrichten)

Unbezahlte Werbung

Das Unternehmen „ooohne“ aus Telgte verkauft in seinem Online-Shop Reinungsmittel zum Putzen, Waschen und Spülen und Reinigungshilfen, alles ohne Plastik und umweltschädliche Stoffe. Das Spülmaschinenpulver und das Waschmittel sind komplett in Papier verpackt. Außerdem gibt es Hand-Spülmittel in Pulverform; allein das spart schon viel unnötigen Plastikmüll. Auf seiner Website klärt das Unternehmen leicht verständlich über die einzelnen Inhaltsstoffe und Lieferant:innen auf; in einem Blog gibt es hilfreiche Informationen zum nachhaltigen Reinigen. Kaufen können Sie die Produkte entweder einzeln oder im Abo. Ab 50 Euro sparen Sie die Versandkosten. Oder Sie besuchen den Homebeis-Laden in der Innenstadt. Dort finden Sie das alles auch. 

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Annalena Zernott in den Kalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Bis Sonntag zeigt das Barock-Festival, welche Spuren des Barock noch heute in Münster sichtbar sind; mit Architektur-Rundgängen, Konzerten und Führungen (beispielsweise durchs Stadtmuseum, das Schloss-Areal oder die bedeutende Santini-Sammlung der Diözesanbibliothek). Das ganze Programm können Sie hier einsehen, Karten erhalten Sie hier.

+++ Ab Samstag beginnen die diesjährigen „Tage der Nachhaltigkeit“. Eine Woche lang gibt es Aktionen zum Mitmachen und Informieren; auf der Karte finden Sie Standorte, an denen verschiedene Angebote zum Thema stattfinden. Ein paar Beispiele: Schnippeldisko am Samstag, Quartierbühne im Kulturquartier am Sonntag, ein Vortrag der „Omas gegen rechts“ am Dienstag und ein Schokoladen-Rundgang am Mittwoch. Einen Überblick finden Sie hier.

+++ Zum Kulturfest rund um das Begegnungszentrum Meerwiese lädt der Verein Kulturinitiative Coerde am Samstag ein. Von 14:30 bis 22 Uhr gibt es Stände, ein Bühnenprogramm, Kinderangebote und Raum zum Austausch. Weitere Informationen finden Sie hier.

+++ Auf dem Biolee-Bauernhof in Roxel können Sie an jedem Sonntag im September von 11 bis 17 Uhr Bio-Kartoffeln selbst aus der Erde buddeln. Falls Ihnen der Name des Hofs bekannt vorkommen sollte: Im letzten Brief fand sich ein Hinweis auf den Beitrag von Jonas Meyer, den er für RUMS zum Biolee Bauernhof geschrieben hat – hier geht’s zum Artikel.

+++ Am Sonntag findet der jährliche Tag des offenen Denkmals statt – auch in Münster. Hier können Sie sich dazu informieren, welche Denkmäler zur Besichtigung geöffnet sind.

Am Dienstag schreibt Ihnen zum ersten Mal unsere neue Kollegin Anna Niere. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Anna Niere (ani), Jan Große Jobis (jgn), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Melanie Kelter

PS

Heute Morgen hat mich auf der Südstraße ein Mann mit dem Fahrrad überholt. Er trug einen hellblauen Pullover und war vielleicht so alt wie mein Vater, mindestens Mitte siebzig. Beim Überholen drehte er sich zu mir rüber und sagte mit heiserer Stimme: „Das kommt nur selten vor, dass ich jemanden mit dem Fahrrad überhole.“ Wir mussten beide lachen. Der Tag fing gut an. Es gibt diese kleinen Momente im Alltag, über die man sich freut. Das kann etwas sehr Kleines sein. Die Abfallwirtschaftsbetriebe haben jetzt am Bült zum Beispiel einen Aschenbecher aufgehängt, über den man sich wahrscheinlich freut, wenn man ihn unerwartet entdeckt. Er hat zwei Öffnungen, in die man die gerauchte Kippe werfen kann. Auf einer steht Ja, auf der anderen Nein. Dazu gibt es eine Frage. Zum Beispiel: „Bleibt Preußen Münster in der 2. Bundesliga?“ So kann man mit der Kippe gleich auch noch eine Meinung loswerden. Es gibt so viele Vorteile. Die Abfallwirtschafttsbetriebe müssen keine teuren Umfragen in Auftrag geben, wenn sie etwas wissen wollen. Die Menschen haben einen Anreiz, überhaupt Aschenbecher zu verwenden. Und das Beste: Wenn man die Dinger überall in der Stadt aufstellt, sind die Leute im besten Fall irgendwann so genervt von den ganzen Umfragen, dass das Kippen-Orakel, so nennt die Stadt die Behälter, irgendwann gar nicht mehr verwenden und aus Trotz einfach mit dem Rauchen aufhören. (rhe)

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