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Hat jemand das Sendschwert gesehen? | Interview: 10 Jahre nach dem Starkregen – wie gut ist Münster geschützt? | Unbezahlte Werbung: Handyklinik in der Loddenheide
Guten Tag,
falls Sie sich seit über 20 Jahren fragen, woher noch gleich dieser Holzarm kam, der samt Schwert in Ihrem Keller herumliegt: Hier finden Sie vielleicht die Antwort. Die Stadt Münster sucht ihr Sendschwert. Für die Person, die es zurückbringt, gibt’s 1.000 Euro und garantiert keine Strafe, schreibt die Stadt.
Was mit dem Herbstsend 1578 begann, nahm 422 Jahre später schlagartig sein Ende. Jemand hatte in einer Oktobernacht das Sendschwert von der Rathausmauer genommen. Da man die Tradition nach über 400 Jahren nicht brechen wollte, hatte die Stadt pünktlich zum Jahrmarkt im Frühjahr eine Replik anfertigen lassen.
Was genau ein Schwert nun mit Fahrgeschäften zu tun hat? Ziemlich wenig. Im 16. Jahrhundert hatten Fahrgeschäfte allerdings auch ziemlich wenig mit dem Send zu tun. Damals war es ein Markt. Das Schwert wurde während des Sends ans Rathaus gesteckt, um anzuzeigen, dass gerade Marktrecht herrscht. Das war eine Art besonderer Schutz für den Markt und seine Besucher:innen. Mehr dazu können Sie unter dem Link oben bei der Stadt Münster nachlesen.
Dieser Mini-Ausflug in die Send-Historie ist übrigens ein gutes Beispiel für das, was der Wettbewerb „Wiki Loves Folklore“ erreichen will. Also, neben einer immer größer werdenden Sammlung lizenzfreier Medien bei Wikimedia Commons. Er will Volkskulturen dokumentieren. Zum Beispiel Märchen, Tänze und Spiele. Und Märkte. Dieses Jahr hat eine Jury aus 2.600 Beiträgen die besten fünf gekürt. Auf Platz vier: Rainer Halamas Foto vom Münsteraner Send. (sst)
Heute lesen Sie im Brief:
- Elon Musks Verbindung zu Münster: Wer ist Naomi Seibt?
- Coerde: Wohnalbtraum auf acht Etagen
- In eigener Sache: Stelle frei in der RUMS-Redaktion
- Interview: 10 Jahre nach dem Starkregen – wie gut ist Münster geschützt?
- Grüße aus dem Urlaub: Wurstplatte im Allgäu
- Korrekturen: Veranstaltung im Franz-Hitze-Haus
- Ein-Satz-Zentrale: Roboter-Hund am Hafen
- Unbezahlte Werbung: Handyklinik in der Loddenheide
- Drinnen und Draußen: Theaterspaziergang in Nienberge
+++ Der Milliardär Elon Musk hat diese Woche auf seinem Kurznachrichtendienst X/Twitter ein Video von Naomi Seibt geteilt. Sie ärgert sich darin über einige Tweets, die der Comedian Sebastian Hotz (alias „El Hotzo“) über das versuchte Attentat gegen Donald Trump gepostet hat. Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Na und? Und bestimmt auch: Was hat diese Meldung im RUMS-Brief zu suchen? Der Grund ist Naomi Seibt. Die 23-Jährige lebt in Münster und betätigt sich in den sozialen Medien als rechtsradikale Influencerin – das sogar überaus erfolgreich: Obwohl Seibt offline nahezu unbekannt ist, erreicht sie allein mit ihrem Account auf Twitter fast 150.000 Follower:innen. Zu ihrem Geschäftsmodell gehören dabei so ziemlich alle Verschwörungslegenden, die man sich vorstellen kann: So bezeichnet sie „El Hotzo“ in ihrem Videobeitrag (den mehr als 60 Millionen Menschen gesehen haben) etwa als „staatlich finanzierten Comedian“, der offen „marxistische Ansichten“ vertrete. Dazu kommen auf Seibts Account unter anderem nachweisliche Falschinformationen über die Klimakrise, die Coronapandemie und Geflüchtete – aber dafür viele Sympathien für Donald Trump. Naomi Seibt gilt als bestens vernetzt in rechten Kreisen, etwa mit der AfD oder mit Martin Sellner (dem Neonazi aus Österreich, der beim Potsdamer Geheimtreffen seine Deportationspläne für Migrant:innen aus Deutschland vorgestellt hat). Mehr frei verfügbare Infos über Naomi Seibt finden Sie unter anderem bei „Correctiv“, den „Wiedertäufern“ und im Podcast „In extremem Köpfen“ von Leon Windscheid. (sfo)
+++ Der deutsche Wetterdienst hat zu morgen eine Hitzewarnung für Münster ausgesprochen. Ein gutes Gegenmittel gegen die unerträgliche Wärme, auf das die Mieter:innen an der Königsberger Straße 4 in Coerde gerade verzichten müssen, ist eine kalte Dusche. Die Stadt schrieb gestern in einer Pressemeldung, in dem achtstöckigen Wohnhaus komme in mehreren Etagen kein Wasser mehr aus dem Hahn. Bis die Wasserversorgung wieder läuft, hat die Stadt Container mit Toiletten, Duschen und Boilern aufgestellt. Die Misere geht aber noch weiter, wie der WDR und die Westfälischen Nachrichten berichten. Das technische Hilfswerk sei vor Ort, um die vollgelaufenen Keller leerzupumpen. Zudem wachse im Gebäude Schimmel an der Wand und vor dem Haus tummelten sich Ratten. In der Verzweiflung um die miserablen Wohnzustände habe sich ein:e Bewohner:in bei der Stadt gemeldet und um Hilfe gebeten. Die Hausverwaltung und die Eigentümerin würden sich um die teilweise seit Jahren bestehenden Schäden nicht kümmern, hieß es. Heute Mittag drückte der Oberbürgermeister in einer Pressemitteilung sein Entsetzen und sein Mitgefühl für die Bewohner:innen aus. Die Stadt solle alles unternehmen, um den Menschen aus dem Wohnhaus zu helfen, sagte der Oberbürgermeister. Für die weitere Sanierung stünde die Verwaltung mit der Eigentümerin des Wohnhauses in Kontakt. (sfo)
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Interview mit Berthold Reloe
10 Jahre nach dem Starkregen – wie gut ist Münster geschützt?
RUMS: Herr Reloe, seit 2014 hat die Stadt laut Website einiges unternommen, um besser gegen Hochwasser und Starkregen geschützt zu sein. Was würde passieren, wenn jetzt der Starkregen von 2014 auf Münster herunterprasseln würde?
Berthold Reloe: Passieren würde von außen wahrgenommen das Gleiche, glaube ich. Ich würde hoffen, dass man mit einer Vorwarnung die Bevölkerung erreicht und kritische Verkehrswege sperrt. Und dass das Gefahrenbewusstsein stärker ist, also dass zum Beispiel niemand mehr in einen Keller geht. Durch die Maßnahmen der Stadt, zum Beispiel Deicherhöhung und Durchlassvergrößerungen, und die Sicherungsmaßnahmen der Grundstückseigentümer würde sich die Zahl der Betroffenen und das Ausmaß der Schäden reduzieren. Das sind die Dinge, die anders sein könnten. Man muss eins aber ganz klar sagen: So ein Ereignis wird nie schadenfrei ablaufen. In den Spitzen hatten wir 300 Millimeter in sieben Stunden. So viel Regen in so kurzer Zeit wurde bis heute an keinem anderen Ort in Deutschland aufgezeichnet. Technisch kriegt man so was nicht in den Griff. Da geht es nur um Risikominimierung, Katastrophenschutz und darum, Leben zu retten.
RUMS: Also überschreitet so ein Ereignis Ihre Schutzmöglichkeiten?
Berthold Reloe: Ja. Es kommt bei so einer Sache wirklich auf das Verhalten der Menschen an. Haus- und Grundstücksbesitzer müssen außerdem entsprechend vorsorgen. Das ist so eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe.
RUMS: Was hat der Starkregen 2014 dann auf behördlicher Ebene verändert?
Berthold Reloe: Das war wie ein Brennglas. Viele Entwicklungen, die sich vorher schon angedeutet haben, wurden schneller entschieden und umgesetzt. Das war genau die Zeit, in der die Verwaltung die städtebaulichen Wettbewerbe für die Flächen von der Oxford- und der York-Kaserne vorbereitet hat. Bei beiden großen Planungen war wegen des Starkregens sofort klar, dass wir den Umgang mit Wasser und das Risiko, das Wasser mit sich bringt, in den Städtebau einbringen müssen. Wir haben dann quasi das gesamte Stadtgebiet nachgerechnet und Analysen durchgeführt. Damit kann man beurteilen, wie man mit Wasser umgehen sollte, und welche Risiken es in dem jeweiligen Gebiet geben könnte. Zum Beispiel, wenn Wohnraum nachverdichtet wird. Solche Effekte haben wir dann nachgestellt. Das war auch eine Forderung aus der Bevölkerung nach dem Starkregen 2014. Gerade in Münster, gerade in der Innenstadtlage, wird der letzte kleine Quadratmeter Grünfläche ja schnell dazu genutzt, dass man Wohnraum nachverdichtet.
RUMS: Also bräuchte man für optimalen Schutz vor Wasser möglichst viele unbebaute Flächen und möglichst klein gehaltenen Wohnraum?
Berthold Reloe: Grundsätzlich verschärft jede Versiegelung ein Stück weit Hochwasserprobleme. Entsiegelungen stärken den Wasserhaushalt und die gesamte Wassersituation. Nur muss man eins auch sagen: Bei ganz immensen Ereignissen ist es fast egal, ob eine Fläche versiegelt ist oder nicht. Der Boden ist bei sechs bis acht, manchmal zehn Millimeter Regen gesättigt. Und wenn dann ein Wassertropfen auf den gesättigten Boden trifft, dann läuft er genauso ab, als wenn er versiegelt wäre. Außerdem müssen die verschiedenen Ämter diese Fragen zusammenhängend beurteilen. Man kann nicht sagen: Stadtentwässerung geht in diese Richtung, Freiraum in diese und Stadtplanung in noch eine andere. Chancen und auch die Risiken müssen wir gemeinsam erarbeiten.
RUMS: Klappt das gut?
Berthold Reloe: Alle Beteiligten sind sich der Probleme bewusst. Man kann es positiv formulieren und sagen: Wir suchen gemeinsame Lösungen. Aber manchmal ist es auch ein richtiges Gebolze. Wirtschaftliche Fragen, technische Regelwerke und Normierungen, betriebliche Aspekte, Haftungs- und Versicherungsfragen, gesellschaftliche und politische Herausforderungen und Einflussnahmen stecken dahinter. Man braucht sich ja nichts vormachen. Wenn ich mehr Freiraum in Bebauungspläne reinbringe, aber auf der anderen Seite Wohnraum zur Verfügung stellen muss, dann muss eine verdichtete Form des Wohnens umgesetzt werden. Je zentraler diese Flächen im Stadtgebiet liegen und je intensiver sie genutzt werden, desto schwieriger ist es, eine Lösung zu finden. Und wenn das Planwerk schon vorliegt, haben Sie kaum eine Chance, eine wassersensible Stadtplanung zu integrieren.
RUMS: Was genau bedeutet „wassersensible Stadtplanung“?
Berthold Reloe: Unser Aufgabenfeld hat sich in den vergangenen zehn, fünfzehn Jahren stark verändert. Früher hat der Bereich Wasserwirtschaft nur Kanalisationen gebaut. Heute liegt unser Hauptaugenmerk darauf, was mit dem Regenwasser passiert, das auf die Oberfläche fällt. Es ist also viel komplexer geworden. Das Wasser wird nicht mehr nur abgeleitet. Versickerung und Verdunstung gehören inzwischen dazu, damit soll der natürliche Wasserkreislauf als Richtgröße beachtet werden. Das soll indirekt Aufheizeffekte minimieren. Grundsätzlich gilt, je stabiler der natürliche Wasserkreislauf ist, desto stärker kann man solchen Extremwetterereignissen begegnen. Der Verdunstungsanteil ist die Größe, die man mit technischen Mitteln nur schwer nachstellen kann. Da ist die Zusammenarbeit mit Grünplanung, Freiraumplanung und Städtebau gefordert.
RUMS: Ist Münster also bald eine Vorzeige-Schwammstadt?
Bertold Reloe: Nein, ganz bestimmt noch nicht. Man kann die notwendigen Maßnahmen fast nur in Neubau-Szenarien umsetzen, und das macht die Stadt auch. Im Bestand ist es unendlich schwer. Deswegen wird das ein langer, langer Prozess sein. Aber auf der anderen Seite muss man irgendwann anfangen. Dann ist man vielleicht in einigen Dekaden da.
RUMS: Was machen Sie, um Menschen zu informieren und sie auf Starkregen vorzubereiten?
Berthold Reloe: Wir als Praktiker, der Katastrophenschutz und auch die Hochschulen arbeiten momentan daran, solche Regenereignisse früher voraussagen zu können. Der Regen 2014 kam völlig überraschend. Eine längere Vorwarnzeit von etwa drei, vier Stunden wäre schon gut. Die könnte man für ein paar technische Maßnahmen nutzen und die Bevölkerung in besonders sensiblen Gebieten warnen. Dann gibt eine städtische Starkregen- und Hochwasserberatung, die sich an der Starkregengefahrenkarte orientiert. In diesem Zusammenhang haben wir berechnet, wie sehr Münster bei Starkregen betroffen sein wird und die Grundstückseigentümer angeschrieben, bei denen es problematisch werden könnte.
RUMS: Auf der Gefahrenkarte sind 90 Millimeter pro Stunde als stärkstes Regenszenario angesetzt. Sie haben eben von 300 in sieben Stunden gesprochen, bei der Ahrtalflut waren es 2021 insgesamt zwischen 100 und 200 Millimeter – hatte Münster riesiges Glück?
Berthold Reloe: Das 2014er-Ereignis war noch einmal erheblich stärker als das stärkste Szenario auf der Gefahrenkarte. Wenn es um solche Naturereignisse geht, kann man diese Niederschlagshöhen aber nicht vergleichen. Das Ereignis in Münster und Greven war sehr lokal. In der Eifel und im Ahrtal war es deutlich großflächiger und hat viel mehr Menschen betroffen. In Münster hatten wir außerdem einen klassischen Starkregen, während 2021 zwei Phänomene zusammengekommen sind. Da gab es ein länger vorhergesehenes Niederschlagsereignis, auf das noch ein Starkregen-Szenario kam. Und der wesentliche Unterschied ist die Topographie des Geländes. Hier im Flachen ist die Dynamik des Wassers eine ganz andere als wenn das Wasser die Berge runter ins Tal fließt und im Tal, wie an der Ahr, noch einmal die Längsbewegung dazukommt.
RUMS: Wann müssen wir uns auf das nächste Ereignis mit diesem Ausmaß einstellen?
Berthold Reloe: Also, ich bin jetzt seit über 40 Jahren in meinem Beruf. Wenn Sie mich 2013 gefragt hätten, ob es in Münster 300 Millimeter in sieben Stunden regnen kann, hätte ich gesagt: Nein, völlig unmöglich. Aber es tritt ein. Und das ist ja das Fatale an Statistiken. Das 2014er-Ereignis ist so selten, dafür gibt es keine zuverlässigen Hochrechnungen.
RUMS: Aber die Wahrscheinlichkeit wird doch mit Blick auf die Erderhitzung höher, oder?
Berthold Reloe: Eine gesicherte Erkenntnis ist, dass wir nicht mehr so schnell wechselnde Wetterlagen haben. Wenn wir mal eine Hochdruckzone haben, dann ist sie fest. Und wenn wir eine Tiefdruckzone haben, hängt sie auch fest. Davon ist gerade die Niederschlagsverteilung direkt abhängig. Das macht das Risiko für Starkregen also größer, weil da die Verteilung des Regens eine dominierende Größe ist. Über die Häufigkeit kann man aber keine genauen Aussagen machen.
RUMS: Noch einmal zurück nach Münster: Welche Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach die sinnvollsten, die Sie seit 2014 für Regen- und Hochwasserschutz umgesetzt haben?
Berthold Reloe: Alle umgesetzten Maßnahmen waren und sind für den spezifischen Fall sinnvoll und erforderlich gewesen. Eine grundsätzliche Bedeutung hat in meinen Augen die Optimierung der Durchlassgitter. In Münster sind und waren verrohrte Gewässer unterhalb von Straßen und Wegen häufig vergittert, damit sie nicht verstopfen und damit sie gesichert sind gegen unbefugtes Betreten. Aber gerade das war ein Problem. Denn mit Starkregen kommt eine Gewitter- und Sturmlage. Im Sommer sind die Bäume belaubt, das Geäst ist schwer. Und das bricht natürlich ab und setzt solche Durchgänge zu. Das Wasser staut auf und strömt in die Fläche. Wir haben an vielen Stellen inzwischen viel größere Durchlässe gebaut.
RUMS: Und woran arbeiten Sie im Moment?
Berthold Reloe: Es wäre ein Riesenerfolg, wenn der Starkregen von 2014 in den Köpfen der Bürger und Entscheidungsträger präsent bleibt. Neben den klassischen Aufgaben wie Baumaßnahmen zur Verbesserung der Regenwasserkanalisation und zum Hochwasserschutz sind wir gerade intensiv im Gespräch mit der Feuerwehr, um Fachwissen noch stärker zu verbreiten. Das machen wir natürlich schon seit 2014, professionalisieren das jetzt aber. Lange war es so, dass bei so einem Ereignis Profis aus dem Katastrophenschutz vor Ort sind, aber die wenigsten von ihnen dann auch die entwässerungstechnischen Zusammenhänge kannten. Wir müssen intensiver beratend vor Ort sein, damit auch die Mitarbeiter des Katastrophenschutzes sicherer sind. Ein neues Feld ist auch die Risikoanalyse. Diese findet bei allen wesentlichen städtebaulichen Neuplanungen statt und gerade führen wir sie für die Anlagenstandorte der Stadtentwässerung durch. Das sind zum Beispiel Pumpwerke und Kläranlagen. Diese Analyse wollen wir auf alle städtische Gebäude und perspektivisch auf die gesamte kritische Infrastruktur ausweiten. Das sind einige unserer Zukunftsaufgaben. (sst)
Falls Sie noch Lust auf ein weiteres Interview haben: Die FH Münster spricht in ihrer neuen Podcast-Folge mit Helmut Grüning. Er ist Professor im Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt und beschäftigt sich mit den Themen Hochwasser und Starkregen.
Grüße aus dem Urlaub
Unser Fotograf Nikolaus Urban kann es einfach nicht lassen. Er war vor Kurzem für die Arbeit im Allgäu. Wie man sehen kann, blieb aber noch ein bisschen Zeit für Entspannung in Form einer schmackhaften Wurstplatte. Haben auch Sie etwas Schönes im Urlaub erlebt? Dann schicken Sie uns doch gerne ein Beweisfoto (bitte im Querformat!) an redaktion@rums.ms.
Am Dienstag hieß es im RUMS-Brief, die Stadt organisiere im November eine Veranstaltung über Kinder und häusliche Gewalt im Franz-Hitze-Haus. Das ist nicht ganz richtig. Korrekt ist: Das Franz-Hitze-Haus des Bistum Münster ist nicht allein der Tagungsort, sondern auch zusammen mit dem Kinderschutzbund für den Inhalt der Veranstaltung verantwortlich. Den Fehler haben wir korrigiert. (sfo)
+++ Der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe möchte ab Ende 2028 die Dieselloks mit 60 batteriebetriebenen Zügen ersetzen. (WDR)
+++ Das Tiefbauamt hat die giftigen Blaualgen aus dem Aasee und der Aa abgesaugt, überwacht aber immer noch die Wasserqualität. (Stadt Münster)
+++ Ein Windrad in Amelsbüren muss aufwendig repariert werden, nachdem es angefangen hat, sehr laut zu knarzen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die neue Grundschule in Sprakel wird zum neuen Schuljahr eröffnen, wobei der Schulhof und die Sporthalle erst im Herbst komplett fertig sind. (Stadt Münster)
+++ CDU und FDP finden die Idee super, das Schlaun-Gymnasium auf das ehemalige Westfalen-Gelände in Angelmodde umzuziehen, SPD, Grüne und Linke nicht. (Westfälische Nachrichten)
Korrekturhinweis: In einer früheren Version hatten wir die Parteien verwechselt – sorry, lästige Rechts-Links-Schwäche.
+++ Die Stadtwerke setzen neuerdings im Kraftwerk am Hafen einen Roboter-Hund ein, der mit verschiedenen Sensoren und Kameras ausgestattet ist, um technische Anlagen zu überwachen und das Personal zu unterstützen. (Stadtwerke Münster)
+++ Zwischen Januar und Mai ist der Umsatz der Industrie in Münster leicht gestiegen. (IHK Nordwestfalen)
+++ In Münster soll im August eine Meldestelle eröffnen, die sich mit Antisemitismus an Hochschulen in NRW beschäftigt. (Westfälische Nachrichten)
+++ Am Donnerstag hat das Kindercamp im Wienburgpark eröffnet. (Stadt Münster)
Der heutige Tipp kommt von einer RUMS-Leserin. Sie ist ganz begeistert von der Handyklinik im Marktkauf Loddenheide. Sie schreibt uns, der Betreiber berate dort sehr freundlich und kompetent und ist dabei auch noch auf Nachhaltigkeit bedacht. Beispielsweise ist es in der Handyklinik kein Problem, sein Fairphone reparieren zu lassen. Das Fazit der Leserin: „Unbedingt weiterempfehlen!“ Wenn auch Sie einen Tipp aus Münster haben, von dem andere Leser:innen wissen sollten, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail: termine@rums.ms.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Heute hat Katja Angenent schöne Veranstaltungen in Münster für Sie herausgesucht:
+++ Wenn Sie bei den sommerlichen Temperaturen am Samstag in Festivallaune sind, dann fahren Sie doch zum Hawerkamp. Im Außenbereich der Sputnikhalle findet die dritte Auflage des „Made in Münster“-Festivals statt. Dort treten ganz unterschiedliche Künstler:innen auf, die eines gemeinsam haben: ihren Münster-Bezug. Karten für den Festivaltag kosten 20 Euro und sind online erhältlich.
+++ Am Samstag läuft um 20:15 Uhr im Ersten eine neue Promi-Ausgabe der Quizsendung „Gefragt – Gejagt“. Die steht auch im Zeichen von Klaus-Otto Nagorsnik. Der durch die Sendung bekannt gewordene Münsteraner Bibliothekar war überraschend im April verstorben. Vom Sender heißt es: „Das gesamte Team von ‚Gefragt – Gejagt‘ verabschiedet sich in dieser Sendung von einem geschätzten Kollegen, der für immer Mitglied der ‚Gefragt – Gejagt‘-Familie bleiben wird.“
+++ Ebenfalls am Samstag haben Sie um 19:30 Uhr im Planetarium die Möglichkeit, den Pink-Floyd-Klassiker „The Dark Side Of the Moon“ zu erleben. Und zwar akustisch sowie visuell. Karten für 14 Euro können Sie hier bestellen.
+++ Am Sonntagnachmittag findet in Nienberge ein Theaterspaziergang statt. Um 17 Uhr präsentieren Gabriele Brüning und Tilman Rademacher Tucholskys „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“. Los geht der Spaziergang am Kulturforum/Grundschulgelände, die Teilnahme ist kostenfrei.
Am Dienstag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Genießen Sie die Sonne!
Herzliche Grüße
Svenja Stühmeier
Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Katja Angenent (kan) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Auf dem X-Account der Polizei Münster geht es meistens ruhig zu. Die regelmäßigen Posts erhalten ein paar Likes, manchmal einen Kommentar. Einer hat in den vergangenen Tagen allerdings mehr Aufmerksamkeit bekommen (nicht mehr online; hier ein Screenshot). Überschrift: „Diensthund spürt Betäubungsmittel an der Engelenschanze auf“. Inhalt: In einem Gebüsch hat man „mehr als 100 Gramm Cannabis“ gefunden. Einige Nutzer:innen merkten an: Cannabis ist seit dem 1. April kein Betäubungsmittel mehr. Zumindest nicht vor dem Gesetz, sagt Polizeisprecher Jan Schabacker, deswegen wolle man in Pressemeldungen in Zukunft auf die Bezeichnung als Betäubungsmittel für Cannabis verzichten (hier die geänderte Pressemitteilung). Nächste Frage: Ist das wirklich so relevant, dass es eine Pressemitteilung geben muss? Eine Person darf immerhin bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und mit sich führen. Jan Schabacker sagt: Ja. An besagtem Ort werde regelmäßig mit Cannabis gehandelt, was nach wie vor eine Straftat ist. Deswegen gibt es nun zumindest einen Anfangsverdacht. Auf der anderen Seite sei der Nachweis deutlich schwieriger geworden. Könnte ja auch sein, dass mehrere Leute das Cannabis einfach im Gebüsch liegengelassen haben. Falls Sie jetzt noch einmal sichergehen wollen, wobei Sie sich nicht erwischen lassen sollten: Hier entlang. (sst)
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