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15.000 Euro für die Palliativbetreuung | Fotoreportage: Auf Klassenfahrt im Wald | Sapore Siciliano
Münster, 8. September 2023
Guten Tag,
es gibt Dinge, mit denen sich viele Menschen ungern auseinandersetzen. Obwohl sie wissen, dass das eigentlich ganz clever wäre. Mir fallen da zum Beispiel die Altersvorsorge ein, die Steuererklärung und die Vorbereitung auf eine Prüfung. Und natürlich der Elefant im Raum: Tod und Sterben.
Ratsmitglieder von CDU, SPD, Volt, Grüne und FDP haben sich zuletzt damit beschäftigt. Dabei ist ein Antrag entstanden, der die Versorgung von Menschen am Lebensende verbessern soll. Sie wollen, dass die Stadt eine Koordinationsstelle finanziell fördert. Seit diesem Jahr gibt es zwar schon jemanden, der diese Aufgabe in Münster übernimmt. Bisher wird der Koordinator jedoch mit Spenden finanziert.
Im vergangenen Jahr hat der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen eine neue Richtlinie veröffentlicht. Damit kann so eine Stelle mit bis zu 30.000 Euro pro Jahr gefördert werden: 15.000 Euro gibt die Kommune, 15.000 Euro geben die Kassen. Aber eben nur, wenn die Kommune mitmacht. Diese Zusage der Stadt Münster fordert der Antrag, denn am 30. September endet die Antragsfrist der Krankenkassen.
Aber wie genau verbessert so eine Koordinationsstelle die Situation von Kranken und Sterbenden? Ein kurzer Anruf bei Sabine Löhr vom Hospiz- und Palliativverband NRW. Netzwerke gebe es schon lange, sagt sie, bisher aber immer ehrenamtlich organisiert.
Dass sich weiter viele Menschen ehrenamtlich in der Palliativbetreuung engagieren, findet sie wichtig, das mache den Bereich aus. Insbesondere bei der häuslichen Begleitung seien Ehrenamtliche eine wichtige moralische Unterstützung. Eine professionelle Organisation in der Netzwerkarbeit hält sie aber für sinnvoll. „Das ist dann noch zuverlässiger“, sagt sie.
Die Aufgaben sind dann sowas wie Angebote in der Kommune zusammenfassen und verbinden, Pressemitteilungen schreiben, Informationsveranstaltungen organisieren. Sie sollen die oft nicht ganz verständlichen Strukturen der Anlaufstellen für Betroffene etwas transparenter machen und die Palliativarbeit nach außen repräsentieren. Bestenfalls sind die Koordinator:innen auch noch ansprechbar für einzelne Bürger:innen.
Aber Sabine Löhr sieht das realistisch: 30.000 Euro, die für Gehalt und möglicherweise anfallende Raummieten zur Verfügung stehen, seien eben auch nicht viel Geld.
Und ganz vielleicht sorgen solche Koordinationsstellen ja auch dafür, mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit potenzielle Pflegekräfte anzusprechen. Denn die sind auch in diesem Bereich rar, wie die Rheinische Post vor ein paar Tagen berichtet hat.
Und falls das alles sich für Sie weit weg anfühlt: Bei meiner Recherche bin ich auf einen Text in der Süddeutschen Zeitung gestoßen. Autor Tobias Haberl hat darin ein paar Gründe gesammelt, warum es auch für junge, gesunde Menschen bereichernd ist, sich mit dem Sterben zu beschäftigen. Vielleicht mögen Sie den ja nach dem RUMS-Brief lesen. (sst)
+++ Die Stadt darf eine Gesamtschule in Roxel errichten. Das hat das Verwaltungsgericht heute entschieden. Zur Erinnerung: Münster braucht dringend eine neue Gesamtschule und in Roxel steht ein passendes Gebäude. Die Bezirksregierung hatte den Antrag allerdings abgelehnt und das mit einer Bestandsgefährdung der Anne-Frank-Gesamtschule der Gemeinde Havixbeck begründet (RUMS-Brief). Ein Gutachten kam allerdings zu dem Schluss: Die Gefahr bestehe nicht. Laut Pressemitteilung der Stadt war unter anderem ausschlaggebend für das Verwaltungsgericht, dass in Münster seit Jahren viele Kinder von Schulen abgewiesen werden. Das soll sich zum Schuljahr 2024/25 ändern, dann soll die neue Schule an den Start gehen. Die Grünen, SPD, Volt, die Linke und die Internationale Fraktion haben ihre Freude bereits via Pressemitteilung verkündet. (sst)
+++ Im vergangenen Jahr gab es in Münster 75 antisemitische Vorfälle. Das steht im Jahresbericht der Recherche- und Informationsstelle Rias NRW. Dabei ist ein großes Problem offenbar, den antisemitischen Hintergrund solcher Vorfälle überhaupt zu erkennen. „Im Münsterland wechselt der Antisemitismus wie ein Chamäleon häufig die Farbe oder tarnt sich“, sagt Stefan Querl, Leiter der Villa ten Hompel und städtischer Beauftrager gegen Antisemitismus in Münster im vierten Bericht der Antisemitismus-Beauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen. Ein Vorfall aus Münster, der in dem Rias-Bericht erwähnt wird, war eine israelfeindliche Kundgebung einer linken Gruppierung, die sich laut Bericht als antirassistisch versteht. Dort sei unter anderem „Kinderschlächter Israel“ gerufen worden. Die Stadtverwaltung hat zu den Berichten eine Zusammenfassung veröffentlicht, die in anderthalb Wochen im Rat auf der Tagesordnung steht. (rhe)
+++ Vorsicht, wenn Whatsapp-Nachrichten von den Kindern kommen. Das kann bedeuten, dass man sie irgendwo abholen muss. Es kann aber auch sein, dass es gar nicht die Kinder sind. In der vergangenen Woche haben sich in Münster gleich zwei ältere Menschen (beide 72 Jahre alt) überrumpeln lassen. Eine Frau überwies 8.000 Euro auf ein Konto, ein Mann 1.700 Euro. Die Verbraucherzentrale rät: Wenn Enkelkinder sich mit ungewöhnlichen Wünschen und oft einer vermeintlich neuen Nummer melden, am besten erst mal über die alte bekannte Nummer anrufen und fragen, ob das, was in der Nachricht steht, auch wirklich so stimmt. Solche Betrugsversuche zu erkennen, wird in Zukunft wahrscheinlich nicht einfacher. Eine neue Masche sind Anrufe mit den Originalstimmen der Kinder, berichtet das öffentlich-rechtliche Jugendangebot Funk. Um die Stimmen mithilfe künstlicher Intelligenz nachzuahmen, reichen meistens wenige Sätze aus, und die sind im Netz oft frei verfügbar, zum Beispiel in Videos auf Netzwerken wie Instagram. (rhe)
+++ Damit Sie etwas Zeit haben, sich auf die lästigen Töne aus dem Smartphone vorzubereiten: Am Donnerstag um 11 Uhr ist wieder Warntag, dann schicken die Behörden über die Mobiltelefone eine Warnung heraus, die auch dann ankommt, wenn man das gar nicht möchte. Gleichzeitig werden in Münster die Sirenen heulen, wenn alles klappt. Das ist aber gar nicht so selbstverständlich. Beim Warntag vor einem Jahr meldeten sich nur sieben von zehn Sirenen. Die gute Nachricht (oder je nachdem, wenn Sie schlafen möchten, die schlechte): In diesem Jahr gibt es einige neue. Wie sie klingen, können Sie sich auf dieser Website anhören. Dort beantwortet die Feuerwehr auch die wichtigsten Fragen. (rhe)
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Fotoreportage von Yannic Werremeier am 08.09.2023
Auf Klassenfahrt im Wald
Kochen auf dem Feuer, Klettern im Wald, Schlafen im Zelt. Das Paulinum schickt seine achten Klassen für vier Tage ins Waldcamp. Dabei lernen sie viel über Natur und Gemeinschaft – vor allem aber über sich selbst.
+++ Sagen wir so: Mit der Verkehrswende könnte es besser laufen. Auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen sind laut WDR immer mehr Autos unterwegs, auch in Münster. Das Kraftfahrtbundesamt zählte Anfang des Jahres etwa 13 Prozent mehr Autos als vor zehn Jahren. Allerdings, das steht nicht beim WDR, auch die Zahl der Menschen in Münster ist gestiegen, im gleichen Zeitraum um etwa fünf Prozent auf 314.000. Und im Landesvergleich steht Münster ganz gut da: In Münster kommen auf 1.000 Menschen im Schnitt 559 Autos, im Landesschnitt 698 und in Euskirchen sogar 955. Anders gesagt: In Sachen Verkehrswende steht man da noch eher mit dem Fuß auf dem Pedal. Und noch schnell ein Blick über den Atlantik: New York will für Manhattan eine Maut einführen und so eine Milliarde Dollar einnehmen, die zu hundert Prozent in den Nahverkehr fließen sollen, schreibt die taz. Vielleicht auch eine Idee für das Kreuzviertel? (rhe)
+++ Die Handwerkskammer Münster will mit einem neuen Projekt die Energiewende im Handwerk voranbringen. Das Projekt heißt „Energie Booster“ (vermutlich, weil die deutsche Übersetzung „Energieverstärker“ gar nicht so sehr nach Aufbruch klingt) und ist eine Kooperation des Handwerks aus der Region mit den Niederlanden. Teil des Programms sind Lehrgänge, Bücher, Broschüren und Tagungen zum Thema erneuerbare Energien. Die Kammer schreibt, dafür stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Handwerk spielt in der Energiewende eine entscheidende Rolle – schon, weil es Menschen braucht, die Anlagen installieren und Technik einbauen können. Dass diese Menschen fehlen, ist zurzeit aber genau das Problem, wie der WDR schon im Januar berichtete. (rhe)
Feiern Sie mit uns am 10. September die Bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals® auf dem Prinzipalmarkt/Lambertikirchplatz mit spannenden Bühnengästen, einem Denkmalquiz und musikalischen Highlights von Henning Wehland und Jan Löchel. Stadtweit bieten zahlreiche Denkmäler einmalige Einblicke in Denkmalpflege hautnah!
+++ Nachdem SPD-Planungsfachmann Ludger Steinmann sein Ratsmandat abgegeben hat, rückt Tanja Andor für ihn nach. (SPD Münster)
+++ Am vergangenen Wochenende sind zwei Männer in Münster ausgeraubt worden, die sich vermeintlich zu Sex-Dates verabredet hatten. (Polizei Münster)
+++ Nachdem sich Bischof Felix Genn darüber geärgert hat, dass Pfarrer Thomas Laufmöller ohne sein Einverständnis umgezogen ist, beendet Laufmöller Ende September sein Amt als Priester und seine Arbeit als Seelsorger an der Friedensschule. (Bistum Münster)
+++ Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius eröffnet in einer Woche die Friedenskonferenz in Münster. (Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe)
+++ Viele Auszubildende in Münster wünschen sich günstige Wohnheimzimmer in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. (Handwerkskammer Münster)
+++ Der Sandkasten am Syndikatsplatz wird nächste Woche Samstag abgebaut. (Stadt Münster)
+++ Am Montag ist die rechte Gruppe „Gemeinsam für Grundrechte“, die in der Coronapandemie gegen die Schutzmaßnahmen protestiert hat, zum möglicherweise letzten Mal durch Münster spaziert. (Schwurbelbusters, nicht online)
+++ Die Eurobahn beklagt, dass sich mehr Bedienstete krankmelden, weil sich Zugreisende immer häufiger aggressiv verhalten. (Antenne Münster)
+++ Die Stadt sucht immer noch nach einem Unternehmen, das ein neues Stadion für Preußen Münster bauen kann und auch möchte. (100 Prozent mein SCP)
+++ Die 250 Kilogramm schwere US-Weltkriegsbombe, die am Mittwoch an der Weißenburgstraße im Boden gefunden wurde, ist ungefährlich. (Stadt Münster)
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Im Ortskern von Gievenbeck hat vor einigen Wochen ein neues Restaurant eröffnet: „Sapore Siciliano“. Das sizilianische Restaurant versteht sich als Bistro und Vinothek in einem. Das „Sapore Siciliano“ bietet nicht nur hervorragende Pinsa, Pasta und andere Gerichte aus Italien, sondern auch eine große Auswahl an Weinen. Besonders nett sind die Plätze an der Theke. Wenn Sie einmal selbst schauen wollen, dann bitte hier entlang.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne einfach über den Link.
Fabian Cohrs hat geschaut, was in den kommenden Tagen Schönes ansteht:
+++ Anlässlich des Jubiläums des Westfälischen Friedens findet der monatliche Tatwort Poetry Slam statt. Dafür treten am Montagabend eine Reihe Wortkünstler:innen auf und tragen Texte zum Thema Frieden vor. Los geht es um 20 Uhr im Sputnikcafé, Karten kosten an der Abendkasse 8 Euro, im Vorverkauf etwas weniger.
+++ Am Samstag öffnen die Clubs in Münster schon am Nachmittag. Insgesamt nehmen vierzehn Locations in Münster am ersten Tag der offenen Clubs teil. Mit dieser Aktion wollen die Nachtbürgermeister:innen die Clubszene in Münster tagsüber präsentieren. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Premiere von niemand Geringerem als Münsters Tagbürgermeister Markus Lewe eröffnet wird. Beginn ist um 12 Uhr im Puls.Danach stehen verschiedene Punkte auf dem Programm: vegetarisches Grillen, DJ- und Tanzworkshops oder auch Präsentationen der Licht- und Tontechnik. Darüber hier mehr.
+++ Am Samstag findet abends noch eine andere Premiere statt: Das Wolgang-Borchert-Theater führt zum ersten Mal das Stück Hiob auf. Es geht um einen gottesfürchtiges Lehrer, der immer und immer wieder von Gott auf die Probe gestellt wird. Karten erhalten Sie hier.
+++ Am Sonntag ist Tag des offenen Denkmals. Dazu laden einige denkmalgeschützte Orte in Münster zu Führungen oder Besichtigungen ein, unter anderem der Gasometer. Was aus dem ehemaligen Gasspeicher wird, steht übrigens immer noch nicht so ganz fest. Trotzdem wird erstmal gefeiert: mit einer Pflanzentauschbörse, Fahrradwerkstatt, Konzerten und vielem mehr. Mehr Informationen hier.
+++ Dieses Wochenende findet in mehreren Runden der Klavierwettbewerb der Musikhochschule Münster statt. Sowohl Profi- als auch Amateur-Pianist:innen messen sich im Konzertsaal der Musikhochschule am Freitag und Samstag. Am Sonntag dürfen die Gewinner:innen ihre Preise ab 17 Uhr entgegennehmen und spielen anschließend im Hörsaal H1 ein Abschlusskonzert. Falls Sie bei einem der Konzerte dabei sein wollen, schauen Sie hier vorbei. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.
Herzliche Grüße
Svenja Stühmeier
Mitarbeit: Fabian Cohrs (fco), Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe)
Lektorat: Eva Strehlke
PS
Waren Sie zuletzt mal in der Schulstraße unterwegs? Haben Sie sich beobachtet gefühlt? Jemandem ist dort ein Schild aufgefallen, auf dem „Achtung Videoüberwachung“ steht. Um Leute davon abzuhalten, Sperrmüll abzuladen, steht da weiter. Wir wollten von den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster wissen, warum sie zu so drastischen Maßnahmen greifen müssen. Um dann herauszufinden: Selbst wenn sie wollten, dürften sie das gar nicht. Eine Sprecherin erklärt, dass nur die Polizei den öffentlichen Raum per Video überwachen darf. Da der Baum ein städtischer ist, hat das Grünflächenamt das Schild inzwischen abgenommen. Vielleicht ist es für den Nachbarschaftssegen trotzdem eine gute Idee, Sperrmüll erst wieder zum nächsten Abfuhrtermin an die Straße zu stellen. In der Schulstraße ist der am 15. September. (sst)
PPS
Gestern habe ich mich im Rahmen unserer RUMS-Veranstaltung mit Andreas Schiel und Nora Freier über den geplanten Bürger:innenrat in Münster (RUMS-Brief) unterhalten. Sie kennen es ja vielleicht schon von vorherigen Veranstaltungen: Wir schreiben danach eigentlich einen kurzen Nachbericht. Heute habe ich das nicht gemacht, weil es schon in unserer nächsten E-Mail wieder um Bürger:innenräte gehen wird: Ruprecht Polenz setzt sich darin mit dem gerade auf Bundesebene durchgeführten auseinander. Das Gespräch von gestern werden wir Ihnen in einem der folgenden Briefe als Interview zuschicken. (sst)
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