„Rund um Münster“-Veranstaltung über Demokratie | Psychotherapie in der Warteschleife | Unbezahlte Werbung: Souleashes

Porträt von Svenja Stühmeier
Mit Svenja Stühmeier

Guten Tag,

gestern Abend haben sich Marina Weisband, Ruprecht Polenz und Moderatorin Andrea Hansen auf Getränke und einen Plausch im Specops getroffen. Na ja, zumindest hat es sich ein bisschen so angefühlt bei der Veranstaltung unseres Vereins „Rund um Münster“. Dabei ging es nicht gerade um ein Plauschthema. Sondern um die Demokratie, ihre Verteidigung, ihre Entwicklung.

Bevor Sie jetzt denken: Och nö, wieder so ein Gespräch, bei dem sich die beiden Gäst:innen einig sind – so war’s nicht. Aber klar, einen gewissen Konsens gab’s schon:

  • Migration ist nicht das Problem.
  • Die AfD schon.
  • Die Demokratie hat ihre Schwachstellen, aber sie hat es sowas von verdient, gestärkt zu werden. Und dafür kann und sollte sich jede:r Einzelne einsetzen.

Gestern hätte man sich auch gut mit einem Getränk nach draußen setzen können, trotzdem war der Veranstaltungsraum im Specops gerappelt voll. Zum Schluss gab es noch viele Beiträge aus dem Publikum. Wohl ein Zeichen dafür, dass das Thema Menschen bewegt.

Was mir persönlich gut gefallen hat, und damit komme ich zurück zu meiner Plausch-These: Marina Weisband und Ruprecht Polenz waren trotz unterschiedlicher Meinung lieb zueinander. Sie haben sich gegenseitig zugehört, sind auf das Gesagte eingegangen und haben sich ernst genommen.

Und haben dabei deutlich gemacht, wie vielschichtig „die Demokratie“ eigentlich ist. In den zwei Stunden ging es um Bildung, Wohnen, ökonomische Gerechtigkeit, Migration, Patriotismus, Lobbyismus, Medien, Menschenwürde – also: um (fast) alles.

Ein paar Gesprächspunkte von gestern Abend möchte ich Ihnen in aller Kürze mitteilen.

Mitbestimmung

Marina Weisband ist große Verfechterin von mehr direkter und verbindlicher Mitbestimmung für Bürger:innen. Ruprecht Polenz nimmt hier eine skeptischere Position ein und setzt eher auf die repräsentative Demokratie und bürgerliches Engagement (RUMS-Kolumne). Dass die beiden zwar unterschiedliche Haltungen beispielsweise zu einem Bürger:innenrat haben, es aber trotzdem nicht „entweder oder“ sein muss, machen sie deutlich.

Parteimitgliedschaft

Für beide ein sinnvolles Mittel, um sich an der Demokratie zu beteiligen. Und das explizit nicht, weil man sich komplett mit den Inhalten einer Partei identifiziert. Wenn man mitmacht, kann man schließlich selbst Veränderungen anstoßen.

Wünsche und Utopien

„Mit Träumen kann Politik nicht konkurrieren“, sagte Ruprecht Polenz. Also: Ja, es läuft nicht alles rund, aber das sollte nicht der Maßstab sein. Und trotzdem tut es gut, Wünsche und Utopien zu formulieren. Marina Weisband hat das gestern Abend gemacht, zum Beispiel in Form der „Volkshochkneipe“. So wirklichkeitsfern ist das vielleicht gar nicht. Einen Ort hat sie jedenfalls auch schon vorgeschlagen, vielleicht der Karstadt, der in der Innenstadt irgendwann (demnächst?) leersteht. Ruprecht Polenz wünscht sich einen anderen Gesprächsstil beim Thema Migration. Und beide sagen: Der Demokratie würde es sehr gut tun, das Bildungssystem zu verändern.

Jetzt kann man sagen: Das wird eh nie passieren. Oder man kann sich überlegen, wie man Teil einer Veränderung sein kann. Netzwerke bauen. Briefe an Politiker:innen schreiben. Sich gegenseitig ernst nehmen. Und natürlich auch: sich selbst einbringen, in Vereinen, Initiativen oder Parteien.

Und wenn Sie jetzt Lust haben, mehr von Marina Weisbands und Ruprecht Polenz’ Gedanken zu lesen: Beide haben gerade neue Bücher veröffentlicht. Seit Frühjahr ist Marina Weisbands „Die neue Schule der Demokratie“ auf dem Markt. Und gestern Abend war tatsächlich die erste Gelegenheit, „Tu was! Kurze Anleitung zur Verteidigung der Demokratie“ von Ruprecht Polenz zu kaufen. (sst)

Kurz und Klein

+++ Ein ehemaliges Mitglied der Jungen Union (JU), dem Jugendverband der CDU Münster, sorgt noch immer für Wirbel in der Partei: Der junge Mann, um den es geht, soll sich gegenüber anderen JU-Mitgliedern rassistisch geäußert und in internen Chats antisemitische Parolen sowie Inhalte der Neonazipartei „Der dritte Weg“ geteilt haben. Jetzt, wo die JU ihr Problemmitglied los ist, könnte man meinen, die Sache habe sich erledigt. Doch am Mittwoch berichteten die Westfälischen Nachrichten über eine Schlammschlacht, die sich führende JU-Leute noch immer über den Umgang mit dem Ex-Mitglied liefern. Nach der Veröffentlichung meldeten sich auch die Grünen Münster zu Wort. Sie kommentieren in einer Stellungnahme aber nicht die CDU-interne Posse, sondern die Berichterstattung der WN. Die Zeitung hatte auf die erste Seite im Lokalteil das Pressefoto eines verbotenes Wahlplakats des „dritten Wegs“ mit der Aufschrift „Hängt die Grünen“ gedruckt. Grünen-Sprecherin Birgit Wolters findet die Bildauswahl laut der Pressemeldung „mehr als irritierend“. Inzwischen hat die WN das Bild im Online-Artikel ausgetauscht und einen Hinweis unter den Text gesetzt. Dort heißt es: Wir hatten das Foto gewählt, um die politische Extremität der Partei einzuordnen – keinesfalls, um uns die Aussage zu eigen zu machen.“ (sfo)

+++ Nach dem 2:1-Sieg gegen die Niederlande vor zwei Tagen steht nun fest: Am Sonntag treten England und Spanien um den Sieg bei der Europameisterschaft im Männerfußball gegeneinander an. Einen Tag vor dem Finale feiert Spaniens Wunderkind Lamine Yamal seinen 17. Geburtstag – was vielleicht eine Strafe nach sich ziehen wird, weil Jugendliche eigentlich nur zwischen 6 und 20 Uhr arbeiten dürfen (im Sport gibt es eine Ausnahme, da liegt die Grenze bei 23 Uhr). Was für ganz normale Wunderkinder gilt, die sich in den Sommerferien etwas dazuverdienen möchten, erklärt die Bezirksregierung Münster übrigens hier. (sfo)

+++ Am Mittwochnachmittag verließ ein 76-jähriger Mann ein Seniorenpflegeheim in Hiltrup und kehrte danach nicht mehr zurück. Die Polizei begann zu suchen, auch ein Rettungshubschrauber flog über die Stadt, um den Vermissten zu finden. Gestern Abend erreichte uns dann die Meldung: Der Mann wurde nach einer 26-stündigen Suchaktion lebend gefunden, in einem Waldstück in der Nähe des Wohnheims. Aufgespürt hatte den Vermissten ein Mitglied der siebenköpfigen Rettungshundestaffel des DRK Münster und das schon nach 50 Minuten. Wenn Sie jetzt neugierig sind, wie die Helden auf vier Pfoten aussehen, können Sie sich hier ein Foto ansehen. (sfo)

Wie es weiterging – mit dem Prämiensparen

Wenn Sie vor 30 Jahren einen Prämiensparvertrag abgeschlossen haben, könnte die Sparkasse Münsterland-Ost Ihnen noch Geld schulden. Am Dienstag urteilte der Bundesgerichtshof, dass die Sparkassen den Prämiensparer:innen über Jahre hinweg zu wenig Zinsen gezahlt haben. Wie wir im Dezember 2022 berichteten, bot auch die hiesige Sparkasse Prämiensparverträge an, bei denen möglicherweise Zinsen falsch berechnet wurden. Wenn Sie Ihr Geld wieder haben möchten, müssten Sie sich beeilen – vor allem, wenn Ihr Vertrag 2021 gekündigt wurde. Dann könnte die Verjährungsfrist bald greifen. Mehr Infos und Tipps finden Sie in dieser Pressemeldung der Verbraucherzentrale Münster. (sfo)

In der Warteschleife

Wer psychisch krank wird, braucht Zeit. Auf einen Therapieplatz wartet man Monate. Dabei gibt es in Münster auf dem Papier viel zu viele Praxen. Jeannine Kecker erklärt für RUMS, wie das zusammenpasst.

Die Psychotherapeutin Kathrin Braun schafft es kaum, eine Warteliste zu führen. Täglich kommen mehrere Anfragen. Wenn ein Platz frei wird, vergibt sie ihn gleich an die nächste Person, die sich meldet. „Ich möchte selbst keinen Psychotherapie-Platz suchen müssen“, sagt sie.

Thomas Weber, ebenfalls Psychotherapeut, erlebt es ähnlich. Bei ihm melden sich im Schnitt zwei Personen am Tag. Er habe nicht mal eine Internetseite, sagt er. Kathrin Braun und Thomas Weber arbeiten in Münster. Sie heißen eigentlich anders. Ihre Namen möchten sie nicht öffentlich nennen, denn nur dann könnten sie offen reden, sagen sie.

Bei Thomas Weber dauert es sechs Monate, bis man einen Platz hat. Aktuell stehen zwölf Namen auf seiner Warteliste. Mehr werden es nicht. Weber hat die Liste geschlossen. Sonst wäre das für ihn nicht mehr handhabbar, sagt er.

Was Kathrin Braun und Thomas Weber erzählen, deckt sich mit den Erfahrungen des Psychotherapeut:innen-Netzwerks. Die Vermittlungsquote dort liegt bei 40 Prozent. Das bedeutet: Über die Hälfte der Menschen, die sich melden, geht leer aus – wenn sie am Telefon überhaupt durchkommen, denn auch dort wartet man lange.

Dabei sollte das in Münster eigentlich anders sein. „Laut offizieller Bedarfsplanung ist Münster sogar überversorgt“, sagt Tanja Andor, geschäftsführende Leiterin der Psychotherapie-Ambulanz der Uni Münster und Mitglied der SPD-Fraktion im städtischen Rat. Hier spreche sie allerdings ausschließlich als Psychotherapeutin, sagt sie.

Versorgungsgrad: 214 Prozent

Die theoretische Überversorgung, von der Andor spricht, hat mit den Planungen der Kassenärztlichen Vereinigung zu tun. Sie errechnet den Bedarf und stellt dann die entsprechende Zahl an Kassensitzen zur Verfügung.

Wer eine psychotherapeutische Praxis eröffnen und die Therapien über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnen möchte, braucht einen Kassensitz. In Münster kommen im Moment (Stand Mai 2024) auf rund 321.000 Menschen knapp 229 Sitze [Der Zensus hat die Einwohner:innenzahl Münsters inzwischen auf gut 300.000 nach unten korrigiert; Anm. d. Red.]. Das entspricht einem Versorgungsgrad von über 214 Prozent. Mehr als doppelt so viele, wie auf dem Papier gebraucht werden.

Aber wie kommt es dann zu den langen Wartelisten? „Wenn man sich die Wartezeiten anschaut, wird deutlich, dass diese Planung den Bedarf deutlich unterschätzt“, sagt Tanja Andor.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen richten sich bei ihrer Planung nach bundesweiten Regeln, die der Gemeinsame Bundesausschuss festlegt. Das ist das wichtigste Entscheidungsgremium im deutschen Gesundheitswesen. In diesen Regeln steht, wo sich wie viele Psychotherapeut:innen niederlassen dürfen.

Die Idee hinter der Begrenzung der Kassensitze ist, dass alle Regionen gleichmäßig und nach Bedarf mit Kassensitzen versorgt sein sollen. Doch bei der ersten Berechnung im Jahr 1999 unterliefen dem Bundesausschuss laut der Bundespsychotherapeutenkammer mehrere Fehler. Daher seien von Anfang an zu wenige Kassensitze vorhanden gewesen, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.

Seitdem gab es immer wieder Reformen, in denen zusätzliche Kassensitze geschaffen wurden, zuletzt im Jahr 2019. Trotzdem gibt es laut der Kammer weiterhin weniger Sitze, als gebraucht werden.

776 neue Kassensitze, zu wenig

Im Gemeinsamen Bundesausschuss sitzen Krankenkassen, Psychotherapeut:innen und Ärzt:innen. Die Krankenkassen haben die Hälfte der Sitze, die beiden Berufsgruppen jeweils ein Viertel. Um die Anzahl der Sitze zu erhöhen, braucht es eine Mehrheit. Man muss Kompromisse finden. Das ist oft nicht ganz leicht.

„Die Krankenkassen sperrten sich von Anfang an gegen auch nur einen zusätzlichen Praxissitz“, kritisierte Dietrich Munz, der Präsident der Bundestherapeutenkammer, nach der letzten Reform. Für die Kassen bedeuten mehr Kassensitze höhere Kosten. Am Ende wurden lediglich 776 neue Kassensitze geschaffen. Von 2.400, die laut Bedarfsplanung notwendig gewesen wären.

Zuletzt ist der Bedarf an Psychotherapie stark gestiegen, vor allem während und nach der Coronapandemie. Im Jahr 2019 gingen beim Psychotherapeut:innen-Netzwerk in Münster 1.152 Anfragen ein. Im vergangenen Jahr waren es 2.884. Mehr als doppelt so viele. Vor der Pandemie vermittelte das Netzwerk über acht von zehn dieser Anfragen. Heute sind es vier von zehn.

Den steigenden Bedarf haben auch Tanja Andor, Kathrin Braun und Thomas Weber wahrgenommen. Tanja Andor sagt, der Druck sei größer geworden. Die Gründe dafür sind nicht klar. Tanja Andor vermutet, dass Vereinsamung, gesundheitliche und finanzielle Ängste bewirkt haben, dass Menschen länger in Therapie blieben und daher Plätze nicht frei wurden. Andere seien durch die Pandemie und die damit verbundenen Belastungen zum ersten Mal psychisch krank geworden, sagt Andor. Der insgesamt höhere Bedarf sei weiterhin da. Faktoren wie Kriege oder die Klimakrise könnten ihn noch verstärkt haben.

Es gibt auch eine gute Nachricht: Immer mehr Menschen suchen sich Hilfe, wenn sie psychisch erkranken. Das Stigma, das psychische Erkrankungen früher umgab, habe sich gelöst. Betroffene hätten heute weniger Angst, sich Hilfe zu holen, sagt der Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer ​Dietrich Munz.

Weniger Lebensqualität, höhere Kosten

Prominente wie Kurt Krömer, Paula Hartmann und Felix Lobrecht sprechen heute offen und öffentlich über ihre Therapie-Erfahrungen. „Es gibt immer mehr Interesse an Psychotherapie. Gerade in der jungen Generation herrscht eine ganz andere Haltung zur Therapie“, sagt Thomas Weber. Dieses wachsende Bewusstsein für psychische Erkrankungen führt aber wiederum dazu, dass der Bedarf an Therapieplätzen steigt.

Gibt es sie nicht, hat das Folgen. Ohne Behandlung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass psychische Erkrankungen chronisch werden. Besonders Kinder und Jugendliche sind dabei gefährdet.

Psychische Erkrankungen sind zudem die Hauptursache dafür, dass Menschen nicht mehr oder reduziert in ihrem Beruf arbeiten können. Die Zahl der Krankheitstage der Beschäftigten aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen hat sich nach Angaben der gesetzlichen Krankenversicherungen seit 2012 innerhalb von zehn Jahren von 65 Millionen auf 130 Millionen verdoppelt.

Das bedeutet: Psychische Erkrankungen verringern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sie erhöhen auch die gesamtgesellschaftlichen Kosten.

Und wie geht es weiter? Das Bundesgesundheitsministerium hat am 12. April einen ersten Entwurf für ein Gesetz veröffentlicht, das die Situation verbessern soll. Das Gesetz soll Kindern und Jugendlichen bundesweit einen besseren Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung ermöglichen. Aus Sicht der Bundestherapeutenkammer ist dieser Entwurf ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Kammer sieht aber dringenden Nachbesserungsbedarf. Sie fordert schon seit Jahren eine umfassende Reform der Bedarfsplanung, die ländliche und strukturschwache Regionen mehr in den Blick nimmt.

Zurzeit kämen viele Patient:innen aus dem Umland nach Münster, weil sie auf dem Land keinen Therapieplatz gefunden hätten, sagt Kathrin Braun, die Psychotherapeutin. Beim Psychotherapeut:innen-Netzwerk kommt jede dritte Anfrage aus der Region.

Damit Menschen schnell Therapieplätze finden, braucht es allerdings nicht nur die Plätze, es braucht auch Therapeut:innen.

Was ist eine „angemessene Vergütung“?

Im Jahr 2020 trat eine Reform in Kraft. Sie sieht vor, dass angehende Psychotherapeut:innen nach ihrem Masterabschluss eine fünfjährige Weiterbildung machen. Das soll das Problem mit der Bezahlung lösen. Bislang kam nach dem Studium eine dreijährige Ausbildung, die auch noch Geld kostete.

Das aktuelle Problem ist: Wie die Weiterbildung finanziert werden soll, ist unklar. Dabei bleibt nicht mehr viel Zeit. Der erste Jahrgang, der die neue Weiterbildung machen soll, wird im nächsten Herbst fertig. Die unklare Finanzierung könnte also zur Folge haben, dass die Reform die Situation sogar verschlechtert.

„Wenn die Finanzierung der Weiterbildung nicht geregelt wird, wird es keine Weiterbildungsplätze geben können“, sagt Tanja Andor. Das gefährde die zukünftige adäquate Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen.

Tanja Andor fordert daher eine konkrete Aussage dazu, was die versprochene „angemessene Vergütung“ bedeutet. Auch das ist noch nicht klar. Zu klären, wie es an den Ausbildungsinstituten weitergehe, ist auch aus einem anderen Grund wichtig. Die Institute behandeln selbst Patient:innen.

Auch dort findet man also unter Umständen Hilfe. Tanja Andor rät in jedem Fall, sich Unterstützung von Freund:innen und Angehörigen zu holen, um nicht schon vor der Therapie an der Suche zu scheitern.

Kathrin Braun empfiehlt, sich nicht von den Wartezeiten abschrecken zu lassen. Denn oft geht es dann doch schneller als gedacht, weil kurzfristig ein Platz frei wird. Und wenn es doch länger dauert, heißt das nicht, dass erst mal gar nichts passiert. In der Wartezeit können Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Gruppentherapien und digitale Gesundheitsangebote eine Alternative sein. (jek)

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Wie man einen Therapieplatz findet

+++ Welche Schritte Sie bei der Therapieplatzsuche gehen können, zeigt eine Überblick-Broschüre der Bundestherapeutenkammer.

+++ Bei der Suche lohnt es sich, die Ausbildungsinstitute (die APV, das IPP und das ABZ) zu kontaktieren, die auch Psychotherapie anbieten.

+++ Die Psychotherapie-Ambulanz der Uni Münster nimmt seit dem 1. Juli ebenfalls wieder neue Patient:innen auf.

+++ Außerdem bietet es sich an, die Therapieplatz-Vermittlung des Psychotherapeut:innen-Netzwerks zu nutzen. Auf deren Website findet sich auch eine Liste der im Netzwerk vertretenen Psychotherapeut:innen in Münster. (jek)

Grüße aus dem Urlaub

Urlaubsfoto Zandvoort

Als Tim Stelzer sein Urlaubsfoto in Zandvoort aufgenommen hat, war es an der holländischen Nordseeküste noch ganz ruhig: Da stand es im EM-Halbfinale noch 1:1 zwischen England und den Niederlanden. Für das Oranje-Team ist die Begegnung später leider nicht so gut ausgegangen. Ach ja, einen traumhaften Sonnenuntergang gab’s auch zu sehen. Sind auch Sie gerade in der Weltgeschichte unterwegs? Dann schicken Sie uns doch gerne ein Bild an redaktion@rums.ms

Korrekturen

+++ Am Dienstag hatten wir in der „unbezahlten Werbung“ das stumme „t“ in „Windthorststraße“ unterschlagen. Wie uns ein Leser erklärt hat, geht der Name zurück auf den Ex-Oberbürgermeister Karl Windthorst – vielen Dank für den Hinweis. Den Verschreiber haben wir korrigiert. (sfo)

+++ Zu Beginn des RUMS-Briefs schrieben wir am Dienstag über die Geistersiedlung in Gremmendorf. Wir schrieben, seit elf Jahren stünden die Häuser am Angelsachsenweg leer, in denen bis 2013 noch britische Soldaten gelebt haben. Danach meldete sich ein Leser bei uns, der uns sagte: Das stimmt so nicht. Er selbst hat nämlich mal als Hauswächter in einem der ehemaligen Britenhäuser gewohnt. Die ungenaue Formulierung im Brief haben wir präzisiert. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Mehrere Buslinien, die zum Hauptbahnhof fahren, meiden bis zum 23. August die Hörsterstraße, weshalb die Haltestelle Bült A entfällt und der Bus stattdessen am Standesamt und an der Eisenbahnstraße hält. (Stadtwerke Münster)

+++ Eine Forschungsgruppe der Uni Wuppertal und der Versicherungswirtschaft hat gestern in Münster eine Studie mit Vorschlägen vorgestellt, die die Sicherheit von Radfahrenden auf Landstraßen verbessern soll. (Unfallforschung der Versicherer)

+++ Die LEG versucht offenbar gerade, Kabelanschlüsse bei ihren Mieter:innen in den Nebenkosten abzurechnen, obwohl sie das seit dem 1. Juli nicht mehr darf. (Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen)

+++ Das Oberverwaltungsgericht hat bestätigt, dass der Prozessionsweg entlang der B51 wegen Denkmalschutz nicht verbreitert werden darf. (Grüne Münster)

+++ Das Bundesbauministerium fördert die Entwicklung des früheren Offizierskasinos im York-Quartier in Gremmendorf zu einem Begegnungs- und Demokratieort mit fünf Millionen Euro. (Stadt Münster)

+++ Da der TV-Übertragungswagen bei den Preußen künftig mehr Platz benötigt, musste ein sieben Meter hoher Feldahorn gefällt werden. (Stadt Münster)

+++ Ab Montag erfasst die Stadt Verkaufsflächen und Sortimente für ein neues Einzelhandelskonzept. (Stadt Münster)

+++ Die Buchkette Thalia hat das Kinderkaufhaus Mukk gekauft. (Thalia)

+++ Die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus“ wechselt zum neuen Jahr den Träger und zieht aus der Villa ten Hompel zum Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtungen NRW um. (Stadt Münster)

+++ Götz Alsmann hat für Preußen Münster eine neue Vereinshymne mit dem Titel „Fußball-Sinfonie“ aufgenommen. (Antenne Münster)

+++ Die Münsteraner Feuerwehr startet eine Ehrenamts-Kampagne, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen. (Stadt Münster)

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Normalerweise empfehlen wir hier Geschäfte, Restaurants oder Cafés. Heute kommt ein Tipp für unsere vierbeinigen Freund:innen: Die Manufaktur Souleashes im Geistviertel fertigt sehr hübsche Halsbänder und Leinen für Hunde. Seit 2015 stellen Christina Feldmann und Team aus Tauwerk und Leder zum Beispiel variable Schulterleinen in verschiedenen Farben, aber auch Geschirr für kleine Hunde, spezielle Hundemarken und so manches mehr her. Auf der Website finden Sie Anleitungen zum richtigen Ausmessen Ihres Vierbeiners, falls Sie gern online bestellen möchten. Der Showroom öffnet jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr, außerhalb der Öffnungszeiten kann man aber auch individuelle Besuche vereinbaren.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Annalena Zernott in den Kalender geschaut und kann Ihnen diese Veranstaltungen empfehlen:

+++ Wenn Sie Ihren Nachwuchs zwischen 6 und 12 Jahren am Samstag mit zum Wochenmarkt nehmen, dann lassen Sie ihn doch gleich sein eigenes Mittagessen kochen. In der mobilen Fahrradküche des Ernährungsrats Münster, der Spachtel-Leeze, werden um 10:30 Uhr und um 12:45 Uhr regionale, saisonale und nachhaltige Zutaten gemeinsam zu leckeren Gerichten verarbeitet und anschließend verspeist. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich. Für den Termin ab 13 Uhr gibt es noch freie Plätze, hier können Sie sich dafür anmelden.

+++ Am Samstag um 15 Uhr führt die Ballettgruppe der Uni Münster das Stück „Peter Pan“ im Hörsaal L10 im IfAS-Lehrgebäude der Uniklinik auf. In der Pause werden Spenden für den Verein herzkranker Kinder gesammelt. Außerdem können Sie sich für die Stammzellenspenderdatei typisieren lassen. Der Eintritt ist frei. Auf der Facebook-Seite und hier finden Sie ausführliche Informationen.

+++ Unter dem Motto „Flötenuhr – Sehnsuchtsort Orgel“ lädt am Samstag um 20 Uhr Ann-Helena Schlüter zu einem Orgelkonzert in die Apostelkirche ein. Gespielt werden Werke von Bach, Mozart, Ritter, Beethoven, Haydn und Schlüter selbst. An der Abendkasse bekommen Sie Karten zum Preis von 10 Euro.

+++ Am Samstag ab 22:30 Uhr können Sie gemeinsam mit anderen Interessierten an einer Führung zum Thema Nachtfalter teilnehmen. Die Exkursion dauert etwa 2,5 Stunden. Am besten ziehen Sie vernünftige Schuhe an und nehmen ein paar Snacks, eine Sitzmöglichkeit und eine Taschenlampe mit. Die Teilnahme ist kostenlos, Treffpunkt ist der Gärtnerhof Entrup 119 in Altenberge. Anmelden können Sie sich per E-Mail oder Telefon. Die Kontaktdaten und alle weiteren Informationen finden Sie hier.

+++ Die Gruppe „Gievenbeck solidarisch“ veranstaltet am Sonntag ein Stadtviertelfest mit Musik, Picknick, Grillen und Stockbrot. Beginn ist um 16 Uhr am Grünen Finger.

Am Dienstag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Svenja Stühmeier

Mitarbeit: Annalena Zernott (aze), Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Maria Schubarth 

PS

Wie vielschichtig der Begriff „Demokratie“ ist, haben wir zu Beginn des RUMS-Briefs gesehen. Auf einen Punkt möchten wir zum Schluss noch zu sprechen kommen: auf die Rolle der Medien. Gut und umfassend informiert zu werden, ist eine wichtige Voraussetzung für Entscheidungen in unserer Demokratie. Aber leider fühlen sich viele Menschen immer öfter nachrichtenmüde. Sie schalten aus, wenn die Tagesschau im Fernsehen läuft, bestellen die Zeitung ab, hören im Radio weg, wenn die Nachrichtensendung beginnt. Häufiges Gefühl dabei: Journalismus ist zu negativ. Geht das nicht anders? Über diese Frage hat der Deutschlandfunk heute eine Sendung ausgestrahlt. Eingeladen in der Gesprächsrunde war auch Chris Vielhaus von unseren Büronachbarn „Perspective Daily“. Er plädiert für eine Berichterstattung, die keine Probleme verschweigt, aber auch Lösungen aufzeigt. Den kompletten Beitrag über konstruktiven Journalismus können Sie hier nachhören.

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