Der Staufenplatz wird aufgemöbelt | Wohnungslosigkeit: Größere Wohnungen für die einen – und was bleibt für die anderen? | Unbezahlte Werbung: Weine bei Trio

Porträt von Svenja Stühmeier
Mit Svenja Stühmeier

Guten Tag,

so richtig Begeisterung hat der Abriss des alten Eckhauses am Staufenplatz ja nicht hervorgerufen. Als es vor zwei Jahren so weit war, stand das zumindest so in den Westfälischen Nachrichten. Aber wenn man schon etwas neu machen muss, dann kann man das ja zum Anlass nehmen, auch an anderen Stellen nach Renovierungsbedarf Ausschau zu halten.

Das ungefähr war wohl auch die Idee einiger Leute, die den Staufenplatz regelmäßig nutzen. Es wäre doch nett, ihn jetzt, da der Neubau quasi steht, nicht nur wiederherzustellen, sondern ihn gleich etwas aufzuhübschen.

Soweit kein ungewöhnlicher Gedanke. Ungewöhnlich ist allerdings, dass sie mit 20.000 Euro zur Stadt gegangen sind, damit der Gedanke auch umgesetzt wird.

Moment. Seit wann bezahlen denn Bürger:innen die Renovierung öffentlicher Plätze?

Vielleicht kennen Sie ja die ein oder andere gespendete Bank. Dass Spender:innen aber größere Beträge geben, um ganze Plätze umzugestalten, sei selten, schreibt uns ein Sprecher der Stadt.

Er schreibt auch: Weil die Stadtkasse so gut wie leer ist, würden Plätze in Münster eigentlich nur umgestaltet, wenn Dinge wie die Oberfläche oder Kanäle saniert werden. Es gebe nur noch Geld für kleinere Reparaturen im städtischen Haushalt, das reiche aber nicht für eine Rundumerneuerung. Dafür müsse man dann Fördermittel beantragen – oder es kommen ein paar Anwohner:innen vorbei, die Geld schenken.

Komplett erneuert werden muss der Staufenplatz freilich nicht. Er sei grundsätzlich in einem sehr guten Zustand. Die Bürger:innen wünschen sich mehr Möglichkeiten, Räder abzustellen, mehr Sitzgelegenheiten und eine hübsche Gestaltung.

Dazu hat die Verwaltung nun eine Vorlage erarbeitet. Mehr Fahrradstellplätze können von einem städtischen Programm finanziert werden. Die 20.000 Euro können also für eine höhere Aufenthaltsqualität eingesetzt werden. Die Stadt schlägt vor, mehr Sitzgelegenheiten rund um die Tischtennisplatte zu bauen. Außerdem könnte man da, wo gerade noch die temporäre Bäckereifiliale steht, Tische mit Schachbrett, Bänke und eine große Holzeisenbahn zum Spielen aufstellen. (sst)

Kurz und Klein

+++ Mit einer großangelegten Studie möchte die Uni Münster herausfinden, wie die Viertagewoche den Arbeitskosmos in Deutschland verändern könnte. Gestern ist die sechsmonatige Testphase zu Ende gegangen. Jetzt beginnt die Auswertung. Im Juli sind allerdings schon erste Zwischenergebnisse erschienen. Ein paar Einblicke: 45 Unternehmen nehmen an der Viertagewoche-Studie teil. Zwei davon haben das Pilotprojekt vorzeitig beendet, eine Firma hat den Start ins nächste Jahr geschoben. Bei dem Test konnten die Organisationen verschiedene Arbeitszeitmodelle umsetzen, um die Viertagewoche an die individuellen Firmenbedürfnisse anzupassen. Was bisher außerdem herausgekommen ist: Die Mehrheit der Unternehmen weichen von der 100-80-100-Regel ab (das wäre eine 32-Stunden-Woche bei vollem Gehalt). Andere Firmen setzen die Viertagewoche nicht in der gesamten Organisation, sondern nur bei ausgewählten Mitarbeiter:innen oder in bestimmten Teams um. Und: Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand, der mit der Einführung einer Viertagewoche verbunden ist. Was die Studie sonst noch ergeben hat, erfahren Sie im Herbst. Im Oktober veröffentlicht die Uni Münster den Abschlussbericht – den wir für Sie im RUMS-Brief zusammenfassen werden. (sfo)

Klingt das interessant? Dann lesen Sie diesen RUMS-Beitrag: Raphael Balke hatte sich im März die Studie der Uni Münster genauer angesehen und Unternehmen in Münster besucht, die eine Viertagewoche schon eingeführt haben.

+++ Traditionsgemäß begann gestern, am 1. August, das neue Ausbildungsjahr. Beim Blick auf die Zahlen zeichnet sich ein schöner Trend für Münster ab: Die IHK Nordwestfalen meldet über 1.300 abgeschlossene Ausbildungsverträge, die Handwerkskammer Münster rund 370 – und damit mehr als im Vorjahr. Laut Arbeitsagentur sind aber noch mehr als 670 von gut 2.000 registrierten Ausbildungsplätzen frei. Wer sich für eine duale Berufsausbildung interessiert, hat also nach wie vor gute Chancen, eine Stelle zu finden. Dass Azubis fehlen, ist aber nicht nur in Münster ein Problem, sondern bundesweit. Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat vergangenes Jahr Vorschläge gemacht, die die Lage verbessern sollen. Zum Beispiel könnte eine bundesweite Ausbildungsgarantie (wie in Österreich) Abhilfe schaffen, um zum Beispiel leistungsschwache Schüler:innen einfacher zu vermitteln. Ein anderes Beispiel kommt aus Lübeck. Die dortige Handwerkskammer hat ein freiwilliges Handwerksjahr ins Leben gerufen, bei dem Schüler:innen ein Jahr lang vier Praktika durchlaufen, um sich mit der Arbeit im Handwerk vertraut zu machen. (sfo)

Der Rürup
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Größere Wohnungen für die einen – und was bleibt für die anderen?

Deutschlandweit sind immer mehr Menschen wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht. Diese Tendenz zeichnet sich auch in Münster ab. Fünf Arbeitsgruppen beschäftigen sich damit, die Situation für betroffene Menschen zu verbessern. Nach eineinhalb Jahren gibt es erste konkrete Ansätze. Einen davon, die soziale Wohnraumagentur, haben wir uns etwas genauer angeschaut.

In Deutschland werden immer mehr Wohnungen gebaut. Und die Wohnfläche, die Einzelne nutzen, wird immer größer. Was das Umweltbundesamt da schreibt, klingt doch erst einmal ganz komfortabel. Auch die Stadt Münster hat gerade veröffentlicht, was sie bis 2032 so bauen will.

Klar, für diejenigen, die ein geräumiges Zuhause haben, ist das schön. Die zweite Geschichte ist allerdings: Die Anzahl der Menschen, die keine Wohnung haben, steigt ebenfalls. Sowohl in Münster als auch deutschlandweit, wie die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts nahelegen. Das Land Nordrhein-Westfalen berichtete gerade von fast 40 Prozent mehr Wohnungslosen als 2023.

Für meine Berichterstattung nutze ich Zahlen aus dem Sozialamt der Stadt Münster, die noch einmal verschiedene Personengruppen unterscheiden. Sie wecken auf den ersten Blick Hoffnung: Gab es 2023 noch gut 2.800 wohnungslose Menschen, waren es Ende Januar 2024 fast 800 weniger. Das Statistische Bundesamt und das Land nennen als einen Grund für das Hoch Geflüchtete, viele aus der Ukraine, die in die Statistik einfließen. In Münster wusste man 2023 von gut 37 Prozent der Wohnungslosen, dass sie Ukrainer:innen sind. 2024 waren es noch etwa 28 Prozent.

Schon vor über zwei Jahren hatte der Sozialausschuss beschlossen, wohnungslose Menschen stärker zu unterstützen – wozu neben Anlaufstellen auch bessere Möglichkeiten gehören, eine eigene Wohnung zu finden.

Auf Basis dieser Entscheidung haben sich Ende 2022 fünf Arbeitsgruppen gebildet. Ihre Arbeitsfelder sind Prävention, Hilfen für Wohnungslose, wohnbegleitende Hilfen, dauerhafte Wohnraumversorgung und Beteiligung. Wie sieht der Stand der Dinge nach eineinhalb Jahren Arbeit aus? Wir fragten nach.

1. Ist-Zustand: Ein Projekt, das gut funktioniert

Am Telefon ist Anđela Rakowski. Sie koordiniert die Fachstelle Wohnraumsicherung im Sozialamt der Stadt Münster. Sie sagt: Die Gründe dafür, dass Menschen wohnungslos werden, sind sehr vielfältig. Einer der größten Erfolge der letzten Jahre ist im Prinzip, dass nicht noch mehr Menschen wohnungslos geworden sind.

Was soll das heißen? Seit ein paar Jahren gibt es das Landesprojekt „Endlich ein Zuhause!“ in Münster, das (anders als der Name vermuten lässt) verhindern soll, dass Menschen ihre Wohnung verlieren. Die Mitarbeiterinnen gehen zu Menschen nach Hause, die entweder schon eine Räumungsklage erhalten haben oder anderweitig von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Gut 60 Prozent der Räumungsklagen konnten abgewendet und gut 70 Prozent der präventiv kontaktierten Menschen unterstützt werden. „Das Projekt ist unglaublich erfolgreich“, sagt Anđela Rakowski.

2. Ist-Zustand: Wo es Handlungsbedarf gibt

Nicht so gut hingegen funktioniere momentan die Versorgung von Menschen, die in vielen Problemlagen stecken und häufig psychisch stark erkrankt sind. In der Fachsprache werden sie als „high need clients“ (deutsch etwa: Klient:innen mit besonders hohem Hilfebedarf) oder „Systemsprenger:innen“ bezeichnet.

Kurze Einordnung vorab: Anđela Rakowski schätzt, dass etwa 20 Personen dieser Gruppe zugeordnet werden können. Es handelt sich also um einen kleinen Anteil der Menschen, die wohnungslos sind oder Gefahr laufen, wohnungslos zu werden.

Die Gruppe wächst allerdings. Und abgesehen davon, dass das bedeutet: Es geht immer mehr Menschen in Münster richtig schlecht (diese Beobachtung macht auch die Drogenhilfe Indro, nachzulesen im Jahresbericht), bedeutet es auch: Man muss sich etwas überlegen, damit andere Personen geschützt sind. Das ist laut Rakowski eines der wichtigsten und größten Themen gerade.

„Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es für sogenannte Systemsprenger:innen keine adäquate Unterbringungsmöglichkeit in Münster“, sagt Anđela Rakowski. In vorhandenen Anlaufstellen entstehen laut einem Bericht des Sozialamts „stark eskalierende Probleme“ und „Gefährdungssituationen“ für andere Bewohner:innen.

Was man braucht? Zum einen Austausch mit Fachleuten, die sich gut mit psychischen Erkrankungen auskennen. Zum anderen Gebäude, die auf die Bedürfnisse der Klient:innen ausgelegt sind. Zum Beispiel die Unterbringung in Einzelzimmern. Diskutiert werde momentan, ob so ein Standort eher zentral oder dezentral liegen sollte.

Der Bericht des Sozialamts liest sich nicht allzu optimistisch. Man gehe davon aus, dass ein Unterbringungskonzept eher mittelfristig erreicht werden kann, sofern die Situation bestehen bleibt oder sich noch verschlimmert. Und wenn es dann so weit ist, kämen wohl hohe Personal- und Sicherheitskosten auf die Stadt zu.

Düstere Aussichten also, was die Wohnungslosenhilfe angeht?

Nein. Es gibt ja noch viele weitere Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind und ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Ausgangssituationen mitbringen. Einmal hervorheben möchte ich allerdings: Ein gutes Drittel der Wohnungslosen deutschlandweit sind Familien. Sie machen die größte Gruppe aus, vor den Alleinstehenden. In Münster sieht es ähnlich aus, so die Erfahrung von Anđela Rakowski.

3. Ein konkreter Plan: die soziale Wohnraumagentur

Und von Bernd Mülbrecht. Er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, die sich um dauerhafte Wohnraumversorgung kümmert. Mit ihm habe ich über ein zweites Thema gesprochen, das gerade präsent in der Wohnungslosenhilfe ist und konkret Gestalt annimmt: die soziale Wohnraumagentur. Fehlender Wohnraum, eine attraktive Stadt, Eigenbedarfskündigungen – Münster macht es Leuten schwer, eine Bleibe zu finden. Insbesondere denjenigen, „die nicht so auf der Sonnenseite stehen“, wie Bernd Mülbrecht sagt.

Das Ziel der sozialen Wohnraumagentur: Menschen dauerhaft einen Mietvertrag zu verschaffen. „Das ist das A und O“, sagt Bernd Mülbrecht. Es ist aber nicht ihre einzige Aufgabe. Die Wohnraumagentur soll eine Anlaufstelle werden, für Vermieter:innen und Menschen, die gerade instabile Wohnverhältnisse haben. Also zum Beispiel auf der Straße übernachten, bei Bekannten oder der Familie leben, Opfer von häuslicher Gewalt sind. Sie schaut, welche individuelle Unterstützung gebraucht wird.

Wenn alles nach Plan läuft, wird es Ende des Jahres einen Ratsantrag geben, damit die Arbeit losgehen kann. Dass das alles funktionieren kann, ist übrigens keine theoretische Idee der Arbeitsgruppe hier in Münster. Es gibt in einigen Städten ähnliche Anlaufstellen.

Eine, die schon seit gut dreißig Jahren besteht, ist die Neue Wohnraumhilfe in Darmstadt. Mit den Kolleg:innen hat die Gruppe aus Münster einen Workshop gemacht. In Darmstadt arbeiten laut Jahresbericht 64 Personen in fünf Arbeitsbereichen, Ende 2022 hat sie etwa 400 Mietverhältnisse betreut. Dennoch: Bei neuen Anfragen müsse man die Leute auf eine Wartezeit von zwei Jahren vorbereiten.

Denn wie gut und schnell die Vermittlung funktioniert, ist vom „A und O“ abhängig: Wohnraum. Dessen Akquise wird ebenfalls Aufgabe der Wohnraumagentur sein.

4. Welche Immobilien infrage kommen

Dabei sieht Bernd Mülbrecht insbesondere bei Privatvermieter:innen Potenzial. Klar, sehr teure Wohnungen kämen nicht infrage, das Ganze müsse schließlich über die Kostensätze für Unterkünfte refinanzierbar sein.

Und außerdem ist die Idee der sozialen Wohnraumagentur ja, dass sie eine Win-Win-Situation herstellt. Heißt also: Für Vermieter:innen soll sie ebenfalls Vorteile bergen. Sie müssen sich nicht um Mietzahlungen kümmern und bei Beschwerden oder mietvertragswidrigem Verhalten kümmern sich die Leute aus der Wohnraumagentur.

Bernd Mülbrecht sagt: Es gibt in Münster so einige Wohnungen, die potenziell infrage kämen. Die Westfälischen Nachrichten berichteten neulich, dass immer wieder Leute auf die Stadt zukämen mit Angeboten, diese dann jedoch abgelehnt würden, weil die Immobilie nicht passe.

Bernd Mülbrecht kann das nicht bestätigen: „Es melden sich momentan ganz wenig Leute. Das ist der Punkt“, sagt er. Auch nicht mit Immobilien, die unpassend sind. Das bemerke er momentan bei seiner Arbeit in der Familienberatungsstelle Brückenschlag.

Das bedeutet nicht, dass die meisten Wohnungen grundsätzlich raus sind. Aber es muss halt ein bisschen passen. Einem Menschen mit Rollstuhl kann man schlecht eine Wohnung im dritten Stock ohne Aufzug anbieten. Eine Familie mit vier Kindern passt nicht in ein kleines Appartement. „Es braucht einfach unterschiedliche Wohnungen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse“, sagt Bernd Mülbrecht.

Anđela Rakowski spricht noch die Unterkünfte für mehrere Personen an. Dort komme es zum Beispiel darauf an, ob es Mehrbettzimmer geben soll und die Menschen sich die Toiletten teilen oder nicht.

5. Wie es jetzt weitergeht

Mit der sozialen Wohnraumagentur will man eine bekannte Anlaufstelle schaffen. Und an die Stellen weitervermitteln, die für die betroffenen Personen wichtig sind.

Die bestehende Infrastruktur, also etwa städtische Anlaufstellen, wird es weiter geben. Die städtischen Kapazitäten sind nur irgendwann ausgeschöpft. Deswegen hält es Anđela Rakowski für sehr sinnvoll, dass die Wohnraumagentur in anderer Trägerschaft sein wird.

Der Verein „Dach überm Kopf“ hat sich als Träger angeboten. Außerdem haben sich vier weitere Träger angeschlossen. So entstünden keine Doppelstrukturen in Münster, weil sich „Dach überm Kopf“ ja schon um Wohnraumvermittlung kümmere, sagt Bernd Mülbrecht. Mit dem vorhandenen Personal wolle man erst einmal starten. „Aber das ist nicht ausreichend. Deswegen gibt es Bemühungen, über den Sozialausschuss und über einen Haushaltsantrag fürs nächste Jahr noch mehr Personal einzustellen.“ (sst)

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Grüße aus dem Urlaub

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„Saludos desde Bilbao“ schicken Esther und Markus Serrano. Neben wunderbarer Natur haben sie dort Pinocchio im Guggenheim-Museum entdeckt. Noch schöner als das Exponat seien die Reaktionen der Besucher:innen darauf gewesen. Falls Sie sich gerade auch an einem tollen Fleckchen Erde befinden, senden Sie uns doch ein Foto im Querformat an redaktion@rums.ms zu.

Klima-Update

+++ Ein Mittel, um Menschen in der Stadt besser vor Hitze zu schützen, ist, Fläche zu entsiegeln und mehr Stadtgrün anzupflanzen. Die deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nachgeschaut, wie sich 190 Städte in Deutschland dabei schlagen. Beim „Hitze-Check“ schneidet Münster mittelmäßig ab. Zwar bekommt die Stadt unterm Strich eine „grüne Karte“ von der DUH, belegt aber unter den Städten mit guten Ergebnissen einen hinteren Rang. Nachholbedarf besteht in Münster vor allem beim Grün, sprich: Die Stadt könnte laut DUH mehr Bäume, Sträucher und Wiesen vertragen. Immerhin: Rund 44 Prozent des Stadtgebiets sind versiegelt – ein okayes Ergebnis. Die grünsten Städte sind im „Hitze-Check“ Detmold, Ratingen und Potsdam, die grauesten sind Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg. (sfo)

+++ Die „NRW Bank“ ist „Münsters Allianz für Klimaschutz“ beigetreten. Das Unternehmensnetzwerk ist eine Austauschplattform für Firmen in Münster, die sich gegenseitig dabei unterstützen wollen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Auf diese Weise soll die Klimaschutz-Allianz dazu beitragen, dass die Stadt Münster ihre Klimaschutzziele erreicht. Laut einer Pressemitteilung will die „NRW Bank“ einerseits für einen klimaneutralen Bankbetrieb sorgen, anderseits auch die Förderkriterien stärker in Richtung grüne Wirtschaft weiterentwickeln. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Wegen der starken Regenfälle wurde gestern spätabends die B51 für mehrere Stunden gesperrt, aber sonst ist das mit dem Regen nicht so schlimm gewesen. (Nachrichtenagentur dpa: hier und hier)

+++ Da im Aasee immer noch zu viele Blaualgen sind, sollen Mensch und Hund weiterhin Kontakt mit dem Aasee-Wasser vermeiden. (Stadt Münster)

+++ Das münsterländische Pilotprojekt „Telenotärzte“ sorgt jetzt schon für Entlastung bei den Einsatzkräften vor Ort. (Universitätsklinikum Münster)

+++ Die FDP Münster will in der nächsten Ratssitzung ein Pilotprojekt vorschlagen, wonach Münsters Bürger:innen ihre E-Autos an Ladebordsteinen aufladen können. (FDP-Münster)

+++ Während des Sommernachtskinos vor dem Schloss ist ein Heißluftballon auf dem Parkplatz notgelandet. (Westfälische Nachrichten)

+++ Münsteraner Wissenschaftler:innen haben Teile eines im Havelland zu Boden gegangenen Meteoriten untersucht und herausgefunden,dass der „Ribbeck’sche Meteorit“ 4,5 Milliarden Jahre alt ist. (Uni Münster)

+++ Da das tägliche Frühstück und Mittagessen beim Treffpunkt an der Clemenskirche in die Sommerpause geht, wird als Ersatz zumindest das Mittagsangebot von der mobilen Obdachlosenhilfe der Johanniter aus Soest bei der „draußen!“ in der Von-Kluck-Straße angeboten. („draußen!“ auf Instagram)

+++ Für den Münster-Marathon am 8. September haben sich schon jetzt so viele Läufer:innen angemeldet wie noch nie und zwar rund 10.500. (Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen)

+++ Der Sänger der britischen Rockband „Bollock Brothers“ Jock McDonald wundert sich, warum wir Münsteraner:innen die Himmelsleiter einfach abgegeben haben. (Kirche und Leben)

+++ Seit gestern kann man beim Standesamt Termine vereinbaren, um auf Grundlage des neuen Selbstbestimmungsgesetzes, das ab November gilt, den Vornamen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen. (Stadt Münster)

+++ Der Münsteraner Ruderer Benedict Eggeling steht am Samstag um 11:10 Uhr mit dem deutschen Team im Achter-Olympia-Finale. (Universität Münster)

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Das „Trio“ am Hansaring ist noch ein recht neues Geschäft. Der Laden verkauft eine kleine, aber handverlesene Auswahl an Weinen, allesamt vegan, in Bio-Qualität und ohne Schönungsmittel. Verkosten können Sie den Wein direkt im „Trio“. Oder Sie hinterlegen ein Pfand und nehmen Ihr Glas zum Probieren mit an den Hafen. Wenn Sie sich lieber erst durch das Sortiment testen wollen, können Sie sich auch für eine Weinprobe anmelden. Für den Termin morgen sind noch vier Plätze frei, für die Sie sich am besten per E-Mail anmelden. Geöffnet hat das „Trio“ von Mittwoch bis Samstag, immer von 15 bis 20 Uhr.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Annalena Zernott hat heute in den Kalender geschaut. Das hier sind ihre Empfehlungen:

+++ Jeden ersten Freitag im Monat veranstaltet die Kneipe „Bei Ute brennt noch Licht“ eine Party für queere Menschen und ihre Verbündeten, mit Getränkeangeboten und Live-DJs. Heute Abend ist es ab 18 Uhr so weit. Die Party geht bis Mitternacht und kostet keinen Eintritt.

+++ Am Samstag findet von 13 bis 19 Uhr der Equality-Cup statt: Auf dem Gelände von Blau-Weiß-Aasee spielen mehrere Frauenfußballmannschaften aus Münster gegeneinander. Welche Teams antreten, können Sie auf Instagram und Facebook nachschauen. Zwischendurch lohnt es sich auch, einen Abstecher neben den Fußballrasen zu machen. Gleichzeitig findet dort nämlich auch noch ein Beachvolleyballturnier statt.

+++ Am Samstag und Sonntag können Sie sich ein Bild davon machen, wie vier Frauen ihre „krass anderen Umstände“ (so der Ausstellungstitel) – Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – erlebt haben. Die Designerin Isabel Moormann präsentiert ihr Masterprojekt in Form einer Audioinstallation jeweils zwischen 13 und 19 Uhr im Verein Hansa 12. Der Eintritt ist frei, mehr zur Ausstellung gibt’s hier.

+++ Sonntagmorgens geht’s in den Gottesdienst, na klar. Und danach? Ab 15 Uhr veranstaltet der Hot Jazz Club den „After Church Club“ mit Livemusik, Kuchen, warmen und kalten Getränken. Bei schönem Wetter auf der Terrasse am Hafen, sonst drinnen. Diese Woche präsentiert das Matt Walsh Trio eine Mischung aus Swing, Jazz, Blues und Boogie.

+++ Das Cinema zeigt am Montag um 18 Uhr „Shahid“, eine Mischung aus Doku und Spielfilm. Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die ihren Nachnamen „Shahid“ (Märtyrer) loswerden möchte und dabei auf eigenwillige Verwandte, deutsche Bürokratie und Generationen umspannende Fragen interkulturellen Zusammenlebens stößt. Bei der Vorstellung wird auch die Regisseurin Narges Kalhor anwesend sein. .Zu mehr Informationen und einem Trailer geht es hier, Karten können Sie hier kaufen.

An dieser Stelle möchte ich mich vorerst verabschieden. Denn heute schreibe ich Ihnen zum letzten Mal einen RUMS-Brief. Ich danke Ihnen für Ihre Hinweise, Kommentare und Anmerkungen zu unseren Briefen, für Gespräche an RUMS-Ständen, für Besuche unserer Veranstaltungen. Kurz: Danke, dass Sie RUMS unterstützen! Ich hatte jedenfalls spannende eineinhalb Jahre in der Redaktion. Kann gut sein, dass Sie hier bald als freie Autorin von mir lesen. Und nun: Haben Sie ein schönes Wochenende! Die Kolumne am Sonntag fällt leider aus. Aber am Dienstag schreibt Ihnen wieder Ralf Heimann.

Herzliche Grüße

Svenja Stühmeier

Mitarbeit: Jan Große Nobis (jgn), Sebastian Fobbe (sfo) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer

PS

„Zur großen allgemeinen Freude war die Kriegslage noch eine sehr ernste“, schrieb Georg Gräff, entweder in einem Brief oder in seinem Tagebuch. Genau wie viele andere hing der Leutnant Anfang des 20. Jahrhunderts einer absurden Kriegsromantik nach. Er ist 1904 als Teil einer Kolonialtruppe ins sogenannte Deutsch-Südwestafrika (Namibia) aufgebrochen. Die Dokumentation „Verklärte Abenteuer“ vom Münsteraner Filmemacher Daniel Huhn folgt seinen Spuren. Der Kurzfilm wird Teil der neuen Dauerausstellung im Preußenmuseum Minden. Und falls Ihnen die Anreise zu lang ist: Sie finden ihn auch im Netz.

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