Die Kolumne von Michael Jung | Der Bahnhof, die Drogenszene und die Zeitung

Porträt von Michael Jung
Mit Michael Jung

Guten Tag,

die einzige noch verbliebene Lokalzeitung in Münster kennt seit Wochen nur zwei Themen, die immer wieder behandelt werden. Zum einen sind das die närrischen Erfolge unseres Oberbürgermeisters, der jetzt auch in Köln Hippenmajor ist und auch sonst jeden Tag irgendwo mit Narrenkappe ins Bild gesetzt wird, und zum anderen – deutlich ernster zu nehmen als der närrische Oberbürgermeister – die Entwicklung der Drogenszene auf der Ostseite des Hauptbahnhofs. 

1. Die Vorgeschichte

Schon vor 30 Jahren wurde der Umgang mit drogenkranken Menschen in Münster zu einem politischen Kulturkampfthema. Anlass war der Beschluss der damaligen Ratsmehrheit, in Münster ein Substitutionsprogramm mit Methadon zu etablieren und zugleich sichere Konsumräume zu schaffen, was die Befürworter einer traditionellen repressiven Politik auf den Plan rief. 

In den Jahren danach beruhigte sich die Debatte zwar grundsätzlich, flackerte aber immer wieder auf. Indro als Trägerverein der entsprechenden Einrichtung aber machte eine Arbeit, die vor allem auf Hilfe für die Betroffenen ausgerichtet war und darüber hinaus eine anerkannt stabilisierende Wirkung im Hinblick auf die Situation am Bahnhof hatte. 

Immer wieder kam es jedoch zu Konfliktsituationen, bei denen es um ein Ausweichen der Szene in die benachbarten Wohnbereiche des Hansaviertels ging. Meistens konnten die Konflikte, auch unter aktiver Beteiligung von Indro, Stadtverwaltung und Sozialarbeit relativ rasch entschärft werden. 

Seit einiger Zeit aber ist die Situation erkennbar ins Rutschen geraten. Und das liegt an den stadtplanerischen Entscheidungen, die der Rat vor einigen Jahren getroffen hat. 

Als die Sanierung des Hauptbahnhofs abgeschlossen war, kam die Ostseite in den Blick, und mit dem Investor Landmarken AG entwickelte die Stadtverwaltung einen Bebauungsplan, der eine deutliche Aufwertung der gesamten Ostseite vorsah, alte Büro- und Rangierflächen überplante, vor allem aber sehr viel hochwertigere und ertragreichere Nutzungen vorsah als zuvor. 

Dazu gehörte auch eine Überplanung der bis dahin auf der anderen Seite der Bremer Straße überwiegend von der Szene genutzten Parkanlage, deren Charakteristikum eine Backstein-Pergola war. Es ist nicht so, als wäre im Rat seinerzeit nicht intensiv über die Folgen für die Szene gestritten worden. 

Auf die Gefahr einer Verlagerung in die benachbarten Wohnviertel wurde hingewiesen, die Planungsverwaltung aber hielt an ihren Konzepten fest, der Rat beschloss den Bebauungsplan, und fortan war die Szene ein Problem der Sozialverwaltung. Dann ruhte die Baumaßnahme lange, weil sich Landmarken AG und Bahn AG im Streit über Details verhakelt hatten, aber am Ende kam es zur Umsetzung. 

Parallel begannen die sozialpolitischen und planerischen Reparaturarbeiten mit einer ganzen Reihe von Beschlüssen, die dafür sorgen sollten, die Lage rund um die Drogenszene zu stabilisieren. Dazu gehörte eine Herrichtung der alten Szeneflächen für rund drei Millionen Euro – in der Hoffnung, die Menschen würden wieder zurückkehren. 

Während der Bauzeit verlagerte sich das Szenegeschehen in den Straßenabschnitt, der von der Wolbecker Straße zum Osteingang des Hauptbahnhofs führt. Die Ladenzeile, die an dieser Straße gelegen ist, war kurz zuvor von einem bekannten Investor aus Münster gekauft worden. 

Parallel aber gab es noch eine andere Entwicklung, die nicht nur in Münster zu beobachten ist, sondern in ganz Europa: In Deutschland ist die Zahl der Drogentoten in der Zeit von 2018 bis 2022 um fast 56 Prozent gestiegen (von 1.276 auf 1.990 pro Jahr) und hat damit nach Jahren des Rückgangs und der Stagnation wieder die Höchstwerte der Jahre um 2000 erreicht. 

Das Bundeskriminalamt berichtete im letzten Jahr, dass vor allem hohe Produktionskapazitäten in den Niederlanden den deutschen Markt mit Amphetaminen und Ecstasy überschwemmen – die Zahl der Konsumierenden nimmt deutlich zu. 

Für Münster heißt das: Die Szene hat sich temporär nicht nur verlagert, sie wächst auch deutlich, und zumindest der Verlagerungsdruck ist eine Folge kommunalpolitischer Entscheidungen. Das Ergebnis beider Entwicklungen ist die Ausbreitung der Szenevon der Wolbecker Straße zum Hansator während der Baumaßnahmen an der Bremer Straße.

2. Die Kampagne

Diese Entwicklung bleibt naturgemäß der Stadtredaktion der Westfälischen Nachrichten nicht verborgen, befinden sich doch die Büroräume an der Soester Straße direkt gegenüber. Und so lässt sich seit Längerem eine mit Vehemenz orchestrierte Kampagne beobachten, die vor allem von zwei Redakteuren umgesetzt wird. 

Zum einen von einem Mann, der unlängst zum Co-Chef der Lokalredaktion aufgestiegen ist, ein Redakteur mit besten Verbindungen zur CDU-Stadtratsfraktion, und zum anderen von einem weiteren Redakteur, dessen Berichte schon seit langer Zeit problemlos auch mit viel größeren Buchstaben gedruckt werden könnten. 

Schon zu Beginn der Baumaßnahme, die Flächen für die Szene herrichten sollte, also seit über einem Jahr, begleiten die beiden nunmehr das Geschehen auf der Bahnhofsostseite mit immer schrilleren Tönen. 

Schon Ende Januar 2023 hieß es: „Drogenhandel, Pöbeleien und Gewalt: Straße im Griff der Drogenszene“. Es wurde von Anliegern berichtet, die „Sturm laufen gegen die aktuelle Situation vor ihren Türen. Drogenhandel, Drogenkonsum, Gewalt, Bedrohungen, Pöbeleien“ seien „an der Tagesordnung“, so las man. 

Das klang sehr dramatisch, und die Perspektivität dieses und folgender Artikel ließ wenig Zweifel daran, dass es sich weniger um einen Bericht oder eine Situationsanalyse handelte, als vielmehr um eine im Boulevard-Stil aufgemachte Stellungnahme: Viel mehr als eine Parole von einer raschen Änderung im Sinne massiver Repression ließ sich daraus nicht ableiten. 

Davon, dass die gerade beginnenden Baumaßnahmen Entlastung und eine dauerhafte Lösung schaffen sollten, war wenig die Rede. 

Für alle Leser:innen, die nicht jeden Tag den Bahnhof über die Ostseite erreichen, konnte ein winziges Detail dabei aus dem Blick geraten: Dass der Straßenabschnitt zwischen der Wolbecker Straße und dem Osteingang des Bahnhofs gar keine klassische Anliegerstraße ist, sondern dass auf der einen Seite das Parkhaus, auf der anderen Seite eine eingeschossige Ladenzeile, Indro und die Ditib-Moschee liegen. 

Eine klassische Wohnstraße sieht anders aus – aber das spielte für die Berichterstattung keine Rolle. Es gibt auch tatsächlich betroffene Anlieger:innen im Quartier hinter dem Hauptbahnhof, aber die wohnen nicht auf dieser dramatisch ins Bild gesetzten Straße. 

Die Artikelserie vor einem Jahr brachte vor allem eine Reihe angstbesetzter Begriffe, die angesichts der ansonsten im Heile-Welt-Stil gehaltenen WN-Berichterstattung über Münster unmittelbaren Repressionsbedarf suggerieren sollten. 

In Zusammenhang mit der laufenden Umsetzung der Ratsbeschlüsse zur Umgestaltung des Parks an der Bremer Straße mäßigte sich der Ton der Berichterstattung über den Sommer ein Stück weit. In dieser Zeit erschienen eher sachlich gehaltene Artikel über den Baufortschritt und die Ziele der Baumaßnahme. 

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Aber auch in dieser Phase behielt die Berichterstattung einen Unterton: Der Park sei vor 30 Jahren „für alle“ geplant worden, sei aber dann „im Laufe der Jahre zu trauriger Bekanntheit als Standort der Drogenszene“ gelangt. Jetzt stehe ein Spagat an, den Bereich wieder „für alle“, also „Menschen aus den benachbarten Quartieren, Reisende und Suchtkranke“ zu machen. 

Auch hier ließ sich deutlich herauslesen, dass hier eine Fläche gewissermaßen zurückgewonnen werden müsse. Inzwischen ist die Baumaßnahme, die Plätze für die Szene herrichten sollte und für Entlastung sorgen sollte, fast abgeschlossen. 

Man hätte meinen können, dies sei für die WN-Redaktion ein Zeitpunkt, so wie vermutlich die meisten tatsächlichen Anwohner:innen, auf einen Erfolg zu hoffen. Das Gegenteil ist der Fall, muss man aktuell leider feststellen. 

Im Januar 2024 wurde die weitgehend abgeschlossene Baumaßnahme dann erneut mit Artikeln großflächig ins Bild gesetzt, vor allem das angebrachte Sonnensegel fand die besondere Aufmerksamkeit der berichtenden Redakteure. 

Befeuert wurde die neue Artikelserie dadurch, dass die „Zwischenlösung noch Wochen bleiben“ solle. Zwar wurden zunächst noch sachlich die Argumente der Stadtverwaltung wiedergegeben, warum eine schrittweise Überleitung der „Szene“ auf die neuen Flächen vorgesehen sei, ein weiterer Artikel ließ sogar noch im üblichen WN-Stil das Interesse anderer Städte an dem Münsterschen Umgang mit der „Szene“ erkennen (Münster ist bei den WN immer Modell mindestens für die Welt). 

Dann aber folgte die volle Breitseite der Redaktionsleitung: In einem Kommentar war in schneidender Schärfe von einem „mutlosen Trauerspiel“ und einer „fatalen Fehlentscheidung“ zu lesen. Die Töne waren schrill wie nie: Mit dem Platz für die Drogenszene könne mancher Schulhof nicht mithalten, hieß es da. 

Und politisch zugespitzt wurde auch: Eine „mutlose Ratsmehrheit“ habe sich „hinreißen“ lassen, der Drogenszene „ein dauerhaftes Fundament“ zu geben. Damit waren dann wenigstens auch Schuldige ausgemacht für die Situation mit übergangsweise zwei Plätzen, „gar nicht hinnehmbar“ sei das, hieß es im Kommentar. 

Am letzten Donnerstag wurde dann nochmal nachgelegt: Anlässlich der Eröffnung der sanierten Fläche gab es einen relativ sachlichen Artikel und einen neuen Kommentar des Co-Chefs der Lokalredaktion. Erneut hieß es, „ideenlos“ sei das Vorgehen. „Weil Ideen und Entschlossenheit fehlen, der Szene einen adäquaten Treffpunkt mit besseren hygienischen Möglichkeiten zu bieten, bleibt so alles beim Alten.“ Man reibt sich erstaunt die Augen und fragt sich: Ist diese Verbesserung nicht gerade geschaffen worden? Der Lokalzeitung jedenfalls behagt die gefundene Lösung erkennbar gar nicht. 

Mit ihren Kommentaren haben die Westfälischen Nachrichten das bemerkenswerte Kunststück fertiggebracht, die Baumaßnahme zu diskreditieren, die eine Situation beheben soll, die sie selbst im Boulevard-Stil vor einem Jahr massiv kritisiert hatten. Durch die Betonung der Kosten der Baumaßnahme und den an den Haaren herbeigezogenen Vergleich mit Schulflächen sollte offensichtlich auch noch eine Neiddebatte angezettelt werden. 

Doch warum das alles? Warum wird in derart schrillen Tönen die Umsetzung einer Maßnahme angegriffen, die Abhilfe schaffen soll? Es gibt da einige Auffälligkeiten.  

3. Die Interessen

Im Kommentar und in weiteren Artikeln wurde sehr deutlich formuliert: Der neu hergerichtete Bereich für die Szene sei „eine fatale Fehlentscheidung, die dazu geeignet ist, die an die Millionen-Investition geknüpften Hoffnungen nachhaltig zu torpedieren“. Auch Indro müsse nun vor Ort bleiben, statt irgendwo anders viel schönere Räume zu bekommen. 

Damit war endlich offen auf den Punkt gebracht, worum es in der medialen Kampagne dem Eindruck nach wirklich geht: um das Ziel einer immobilienwirtschaftlichen Aufwertung des Areals.

Anscheinend hofft man in der Redaktion der Westfälischen Nachrichten darauf, dass nach dem Schwergewicht Landmarken AG jetzt auch die kleineren Investorenfische aus dem heimischen Teich zum Zuge kommen. 

Dabei setzt die Zeitung ihre Hoffnungen wohl vor allem auf jenen, der die Ladenzeile gekauft hat und dessen Sohn neben dem Parkhaus ein Hotel betreibt. Da wäre es doch schön, wenn der Traum der WN-Redaktion in Erfüllung gehen würde, dass Indro „an geeigneter Stelle in modernen Räumlichkeiten Suchtkranken helfen“ könnte statt als Mieter die Flächen hinterm Bahnhof weiter zu blockieren. 

Spielen wir diesen scheinbar so plausiblen Gedanken des Co-Chefs der WN-Lokalredaktion einmal durch: Wenn Indro auszöge, was wäre dann nicht endlich möglich? Abriss der Ladenzeile, ein schicker Neubau und vielleicht ein paar schön teure möblierte Einraum-Appartements, die auch in der Nähe eine Spezialität heimischer Investoren darstellen. 

Die Rendite wäre auf jeden Fall höher, oder wie die WN im Kommentar sagen: Man würde „der Entwicklung des kleinen Straßenzugs hinter dem Parkhaus eine Chance“ geben. So kann man das Verwertungsinteresse auch umschreiben. 

Wie sehr die ganze WN-Kampagne mit immobilienwirtschaftlichen Interessen korreliert, wurde auch parallel deutlich an einem Artikel, der sich um Leerstände im Landmarken-Komplex sorgte. 

Derartige Fantasien lassen aber einen sehr wesentlichen Aspekt außer Acht: Drogenszenen lassen sich nicht beliebig verlagern an den Stadtrand oder auf die grüne Wiese. Die Alternative zu dem Konzept, das der Rat beschlossen hat und das nun baulich umgesetzt ist, ist bei der erträumten Verdrängung aus der Straße am Bahnhof eine diffundierende Ausbreitung in die benachbarten, hinter dem Bahnhof gelegenen Wohnquartiere. 

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Die Ansätze dazu hat man schon im Sommer gesehen, als Amphetamine auf dem Spielplatz am Hansaring gefunden wurden. Die Leidtragenden, wenn die Szene hinter dem Bahnhof weicht, sind einerseits die Schwerstabhängigen selbst, andererseits die Menschen in den benachbarten Wohnstraßen. 

Die Westfälischen Nachrichten aber scheinen der Meinung zu sein, dass diese Opfer gebracht werden müssen, wenn es dem immobilienwirtschaftlichen Aufwertungsinteresse dient. Im Zweifel würden sicherlich die Folgen dann wieder im Boulevard-Stil in Szene gesetzt. 

Und noch etwas wurde deutlich bei der WN-Kampagne im Januar. Das politische Kurzpassspiel der Zeitung mit der CDU funktioniert weiter sehr gut. 

Kaum war das Schreiben der Stadtverwaltung zur schrittweisen Rückführung der Szene in der Welt und die WN-Kampagne neu gestartet, folgte unmittelbar die unvermeidliche Pressemitteilung der CDU-Ratsfraktion, die eine sofortige Verlagerung der Szene einforderte. 

Das Tikitaka zwischen WN und CDU läuft seit Jahren in diesem Format: Erst wird ein Schreiben oder eine Vorlage geleakt, dann folgt der öffentliche WN-Bericht gerne schon im Stil der CDU-Bewertung, und dann die öffentliche Reaktion der CDU.

So auch hier. Offensichtlich erhoffen sich Teile der CDU von Law-and-order-Auftritten am Bahnhof weiter Zuspruch. Das versucht die CDU immer wieder mal, unvergessen ist in diesem Zusammenhang der Auftritt des damaligen Kreisvorsitzenden, der im Kommunalwahlkampf 2020 den NRW-Innenminister am Hamburger Tunnel begrüßte und den Ort ein Pissoir nannte. 

In diesem wie allen anderen Auftritten der CDU zum Thema wird ein markantes Problem deutlich: Zu gerne würden Teile der CDU hier ordnungspolitisch gerne den starken Mann markieren, allerdings weisen inzwischen fast alle Finger, mit denen man auf die Probleme zeigt, auf die CDU selbst zurück: Für die Sicherheit sind ein CDU-Innenminister und eine Polizeipräsidentin aus dem eigenen Stall verantwortlich, für die Stadtverwaltung der eigene Oberbürgermeister, und die das Problem verschärfende Aufwertung der Ostseite hat man auch selbst beschlossen. 

Das Spiel war noch sehr viel einfacher, als es noch rote Innenminister in Düsseldorf und grüne Polizeipräsidenten in Münster gab. Inzwischen aber funktioniert die alte Leier nicht mehr, aber das haben noch nicht alle aus der CDU verstanden. 

Am Ende nämlich werden diese schrillen Debatten um die Drogenszene all denen nicht nutzen, die das jetzt für sich erhoffen. Eine Vertreibung von Indro oder der Szene ist weder sinnvoll noch umsetzbar, die erhoffte immobilienwirtschaftliche Aufwertung nicht durchführbar, und niemand wird die an zentralen Stellen für Sicherheit und Lokalpolitik verantwortliche CDU deshalb wählen, weil damit eine Veränderung in Sicht käme. 

Am Ende werden von schrillen Debatten wie dieser andere profitieren. Und ganz gelegentlich sollten sich diejenigen, die eine Baumaßnahme für die Drogenszene gegen einen Schulhof aufrechnen, daran erinnern: Dieser Staat und diese Stadt haben für alle Verantwortung, und die Würde des Menschen gilt nicht nur für Menschen ohne Suchterkrankung, sondern für alle. Auch wenn’s Geld kostet.

Herzliche Grüße
Ihr Michael Jung

Porträt von Michael Jung

Michael Jung

… lebt schon immer in Münster. Er wurde 1976 hier geboren. Er hat an der Uni Münster Latein und Geschichte studiert und in Geschichte promoviert. Heute ist er Lehrer am Annette-Gymnasium in Münster. Michael Jung war viele Jahre in der Politik: Von 2013 bis 2020 war er Fraktionschef der SPD im Rat der Stadt. Im Jahr 2020 trat er für die SPD bei den Kommunalwahlen als Oberbürgermeisterkandidat an.

Die Kolumne

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