Fotoreportage
20. Juni 2023
Wo tote Tiere zum Leben erweckt werden
Häuten, Modellieren, Nähen: Die Arbeit eines zoologischen Präparators ist ein komplexes Handwerk. Präparator:innen richten die Tiere für Ausstellungen, Sammlungen oder die Wissenschaft her. Der Werkstattleiter Aminul Islam hat uns gezeigt, wie man ein Tier präpariert.
von Malte Schüttler • Lektorat: Antonia Strotmann • Fotos: Malte Schüttler
In der Werkstatt. Dieses Präparat eines Eisbären ist über 40 Jahre alt. Aminul Islam leitet die Werkstatt. Er wurde in Bangladesch geboren und begann im Jahr 2013 eine Ausbildung zum Präparator. Drei Jahre später war er fertig. Seit 2018 arbeitet er im LWL-Naturkundemuseum. Für seine Arbeit ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Der Präparationsprozess beginnt mit der Vermessung, so auch bei dieser Singdrossel. Es ist wichtig, möglichst genau zu arbeiten, damit die Nachbildung später möglichst detailgetreu ist. Nachdem Aminul Islam das Tier am Bauch aufgeschnitten hat, löst er vorsichtig die Haut vom Körper. Da die Vogelhaut besonders dünn ist und einreißen kann, benutzt er zum Ablösen neben dem Skalpell auch einen nassen Pinsel. Sowohl von dem Originalkörper als auch von den einzelnen Muskelpartien fertigt Islam eine Umrisszeichnung an. Die wichtigsten Maße hält er fest. Sie dienen später als Vorlage für den künstlichen Körper. Dann zieht Islam die Haut samt Federn über den Kopf des Vogels, um sie anschließend vom restlichen Körper zu trennen.
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