WLE-Ausbau: Erörterungswoche in der Halle Münsterland | Stephan Nonhoff im Interview: Warum der Rücktritt? | Unbezahlte Werbung: Archäologisches Museum

Müns­ter, 29. August 2023

Guten Tag,

wie geht es eigent­lich vor­an mit der Mobi­li­täts­wen­de in Müns­ter? Unser Leser Geb­hard Hof­ner hat uns Fotos von der Ham­mer Stra­ße geschickt. Er schreibt: „Ich den­ke, das kann nicht der Weg zur Ver­kehrs­wen­de sein.“ Für den unwahr­schein­li­chen Fall, dass die Ham­mer Stra­ße doch der Weg zur Ver­kehrs­wen­de sein soll­te, muss man sagen: Es wird mit leich­ten Ver­zö­ge­run­gen zu rech­nen sein, denn auf dem Geh­weg ste­hen, wie auf dem Foto zu sehen ist, Leih­rä­der im Weg. 

Auf der Bahn­li­nie von Müns­ter nach Sen­den­horst, wo in drei Jah­ren wie­der Züge für Pend­le­rin­nen und Pend­ler pen­deln sol­len, ste­hen noch ganz ande­re Din­ge im Weg, aller­dings nur bild­lich. Um die­se Hin­der­nis­se geht es in die­ser Woche in der Hal­le Müns­ter­land. Dort fin­det seit ges­tern fünf Tage lang ein soge­nann­ter Erör­te­rungs­ter­min statt. Die­ser Ter­min ist ein fes­ter Pro­gramm­punkt in einem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren. Ich hof­fe, ich habe Sie jetzt nicht schon verloren. 

In ein­fa­chen Wor­ten: Wenn Stra­ßen, Flug­hä­fen oder Bahn­li­ni­en gebaut wer­den sol­len, betrifft das in der Regel sehr vie­le Men­schen (und Tie­re). Wenn man Pech hat und die Post ein paar Jah­re nicht öff­net, könn­te es ja pas­sie­ren, dass man nach einem fünf­jäh­ri­gen Urlaub zurück­kehrt und die Regio­nal­bahn auf ein­mal durch den Vor­gar­ten fährt. So soll es mög­lichst nicht sein. 

Daher spre­chen die Behör­den vor­her mit allen Betei­lig­ten, um die Din­ge genau zu klä­ren. Manch­mal klä­ren sie alles so genau, dass Gut­ach­ten vom Anfang der Pla­nung schon wie­der in die Müll­ton­ne kön­nen, bevor es eine Ent­schei­dung gibt. Aber das ist ein ande­res Thema. 

In die­sem Fall hat die Bezirks­re­gie­rung 400 Ein­wen­dun­gen und 68 Stel­lung­nah­men erhal­ten. Jetzt spricht man fünf Tage lang mit Men­schen, die an der Stre­cke woh­nen, mit Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen oder ande­ren Fachleuten. 

Ges­tern haben 25 Natur­schutz­ver­bän­de und fünf Pri­vat­per­so­nen in der Hal­le Müns­ter­land Stel­lung genom­men. Öffent­lich sind die Gesprä­che nicht. Aber was man sagen kann: Es geht unter ande­rem dar­um, pri­va­te und öffent­li­che Inter­es­sen abzu­wä­gen, also zum Bei­spiel das öffent­li­che Inter­es­se an der Bahn­ver­bin­dung und das pri­va­te, im Gar­ten zu sit­zen zu kön­nen, ohne an der Geräusch­ku­lis­se wahn­sin­nig zu werden. 

The­ma heu­te waren unter ande­rem das Ver­kehrs­auf­kom­men, Bahn­über­gän­ge, Hal­te­punk­te, der Lärm, Schad­stof­fe in der Luft, Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men, der Arten­schutz und die Ent­wäs­se­rung. In den nächs­ten Tagen geht es um die Ein­wän­de von Men­schen, die an der Stre­cke woh­nen oder dort ein Grund­stück besitzen. 

Die Bezirks­re­gie­rung muss alles mög­lichst so ent­schei­den, dass die Beschlüs­se auch dann noch Bestand haben, wenn jemand klagt. Das ist einer der Haupt­grün­de dafür, dass es so lan­ge dau­ert, eine Bahn­stre­cke, die es schon gibt, wie­der in Betrieb zu neh­men. Erst im März kam die Nach­richt, dass sich alles um ein wei­te­res Jahr ver­zö­gern wird, die Züge also nach den aktu­el­len Plä­nen erst in der zwei­ten Jah­res­hälf­te 2026 wie­der fahren.

Doch auch das kann noch schei­tern, wenn etwas dazwi­schen kommt, und da käme so eini­ges in Fra­ge. Die Strom­ver­sor­gung im Haupt­bahn­hof muss aus­ge­baut wer­den, weil sie bei noch mehr elek­tri­schem Ver­kehr irgend­wann in die Knie gehen wird. Zuletzt war noch nicht klar, wie vie­le Glei­se man über­haupt braucht. Auf der Stre­cke feh­len noch Hal­te­punk­te. Es gab Pro­ble­me mit einer Kanal­brü­cke, weil die noch nicht umge­setz­ten Pla­nun­gen aus dem Jahr 2008 nicht mehr den Vor­ga­ben ent­spre­chen. Die Tech­nik an den Bahn­an­la­gen muss aus­ge­tauscht wer­den. Und auch im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren kann noch eini­ges schiefgehen. 

Nach der Erör­te­rungs­wo­che in der Hal­le Müns­ter­land wer­den die Akten am Dom­platz noch ein­mal über die Schreib­ti­sche gehen. Die Bezirks­re­gie­rung prüft alle Ein­wen­dun­gen, dazu die Stel­lung­nah­men, und am Ende steht eine Ent­schei­dung, ein soge­nann­ter Planfeststellungsbeschluss. 

Damit lehnt die Behör­de den Plan ent­we­der ab, sie geneh­migt ihn oder sie geneh­migt ihn unter Auf­la­gen. Im letz­ten Schritt geht der Beschluss in die Post und tritt in Kraft. Und wenn dann nie­mand klagt, bekommt Müns­ter mög­li­cher­wei­se tat­säch­lich irgend­wann eine neue alte Bahn­li­nie. Aber noch ist man ganz gut in der Zeit. Als am 14. Mai 1949 der ers­te Zug auf der Bahn­li­nie zwi­schen Müns­ter und Sen­den­horst fuhr, waren seit dem Beginn der Pla­nun­gen 46 Jah­re ver­gan­gen. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Wie sieht’s eigent­lich mit der Pfle­ge aus? Das hat die SPD die Lan­des­re­gie­rung von Nord­rhein-West­fa­len gefragt. Die Ant­wort liest sich ziem­lich ernüch­ternd. Das liegt aber weni­ger am Inhalt als an der Ahnungs­lo­sig­keit der Lan­des­re­gie­rung. Denn auf vier von fünf Fra­gen der SPD kann die schwarz­grü­ne Lan­des­re­gie­rung kei­ne Ant­wor­ten geben. In den Fra­gen geht es dar­um, inwie­fern der Per­so­nal­man­gel die Ver­sor­gung von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen gefähr­det und wel­che Rol­le Leih­ar­beit in der Pfle­ge spielt. Ent­spre­chen­de Daten samm­le die Lan­des­re­gie­rung laut Ant­wort nicht. Was wir immer­hin erfah­ren: Zwi­schen April und Juni 2023 muss­ten 46 Pfle­ge­ein­rich­tun­gen in NRW Insol­venz anmel­den. Dar­un­ter sind zwei voll­sta­tio­nä­re Pfle­ge­be­trie­be und fünf ambu­lan­te Diens­te im Regie­rungs­be­zirk Müns­ter. Die Lan­des­re­gie­rung schreibt aller­dings, dass durch die Insol­ven­zen nur in sel­te­nen Fäl­len Pfle­ge­ein­rich­tun­gen geschlos­sen wer­den muss­ten. (sfo)

+++ Das Nach­rich­ten­ma­ga­zin „Der Spie­gel“ hat recher­chiert, dass ein frü­he­rer Ernäh­rungs­exper­te der Uni­kli­nik Müns­ter Kran­ken­kas­sen mut­maß­lich einen Scha­den in Mil­lio­nen­hö­he ver­ur­sacht haben soll, indem er Schmier­geld von Phar­ma­fir­men nahm und einem Netz aus Ärz­tin­nen und Ärz­ten über­teu­er­te Medi­ka­men­te emp­fahl. Außer­dem soll der Mann Geschäf­te mit Rockern und dubio­sen Medi­zin­ver­tre­tern gemacht haben. Unter ande­rem geht es um einen Fall, in dem ein Phar­ma­un­ter­neh­mer ihm aus Angst um sei­ne Fami­lie 200.000 Euro zahl­te, weil der Ernäh­rungs­exper­te vor­ge­täuscht haben soll, dass er von Rockern erpresst wer­de. Das Geld soll der Mann sich mit den Rockern geteilt haben. Die Staats­an­walt­schaft Bie­le­feld ermit­telt, der Ernäh­rungs­exper­te weist alle Vor­wür­fe zurück. Der WDR berich­tet in der Lokal­zeit Müns­ter­land über den Fall. (rhe)

+++ Ein Jahr nach dem töd­li­chen Angriff auf den trans Mann Mal­te C. sind am Wochen­en­de rund 10.000 Men­schen beim Chris­to­pher-Street-Day durch Müns­ter gezo­gen. Start und Ziel der Para­de war der Aasee. Laut deut­scher Pres­se­agen­tur (hier: FAZ) ist die Demons­tra­ti­on fried­lich ver­lau­fen. Mal­te C. hat­te sich im ver­gan­ge­nen Jahr schüt­zend vor Besu­che­rin­nen des CSD gestellt, die les­ben­feind­lich belei­digt wur­den. Dar­auf­hin wur­de er von einem 20-Jäh­ri­gen zwei­mal mit der Faust ins Gesicht geschla­gen (RUMS-Brief). Weni­ge Tage nach dem Angriff ver­starb Mal­te C. im Kran­ken­haus. (sfo)

+++ Gera­de kur­siert die Mel­dung, der „Alberich“-Gag über die 1,32 Meter gro­ße Patho­lo­gie-Assis­ten­tin in Tat­ort Müns­ter sei aus dem Dreh­buch geflo­gen (zum Bei­spiel hier und hier). Sie wis­sen schon: Pro­fes­sor Boer­ne, gespielt von Jan Josef Lie­fers, nennt sei­ne Mit­ar­bei­te­rin Sil­ke Hal­ler durch­weg „Albe­rich“, so heißt auch ein Zwerg im Nibe­lun­gen­lied. Brül­ler! – Und „herr­lich inkor­rekt“, wie der Jour­na­list Mat­thi­as Dell schon vor über zehn Jah­ren über den Humor im Müns­ter-Tat­ort spot­te­te. Aber kei­ne Sor­ge, in Wahr­heit bleibt beim Tat­ort alles beim Alt­ba­cke­nen. Schau­spie­le­rin Chris­ti­ne Urspruch hat­te der Fun­ke Medi­en­grup­pe ledig­lich gesagt, dass vor ihrem Text im Dreh­buch nicht mehr „Albe­rich“, son­dern ihr rich­ti­ger Rol­len­na­me steht: Sil­ke Hal­ler. Das lädt natür­lich zu Miss­ver­ständ­nis­sen ein, die sich aller­dings auf­klä­ren, wenn man das Inter­view kom­plett liest. Dar­in stellt Urspruch näm­lich klar, dass Pro­fes­sor Boer­ne natür­lich wei­ter „Alberich“-Witze machen darf und dass sie mit so einer Form des Humors auch gar kein Pro­blem hat. Hät­ten wir das also auch geklärt. (sfo)

+++ Zwei­mal haben die Mit­glie­der der Bezirks­ver­tre­tung-West in die­ser Sit­zungs­pe­ri­ode kurz vor knapp einen Hau­fen Doku­men­te auf den Schreib­tisch geknallt bekom­men. Dabei ging es um mil­lio­nen­schwe­re Bau­pro­jek­te, über die die BV-West kurz­fris­tig ent­schei­den soll­te. Mit die­ser Pra­xis soll aber jetzt Schluss sein. In einem gemein­sa­men Antrag for­dern alle Frak­tio­nen in der BV-West den Rat dazu auf, die Geschäfts­ord­nung zu ändern. Es sei vor allem für berufs­tä­ti­ge Mandatsträger:innen „kaum oder gar nicht mög­lich“, sich in der Kür­ze der Zeit mit den Vor­la­gen zu befas­sen, wenn die­se erst kurz­fris­tig ver­schickt wer­den. Hier sieht die BV-West die Ver­wal­tung in der Pflicht, dass alle Papie­re recht­zei­tig bei den Mit­glie­dern der BV-West, der Aus­schüs­se und des Rats ankom­men, damit die Ent­schei­dun­gen abge­stimmt wer­den kön­nen. Der Lösungs­vor­schlag der BV-West daher: Soll­ten die Vor­la­gen zu spät ein­tru­deln, soll die Ent­schei­dung auto­ma­tisch in die nächs­te Bera­tungs­ket­te gescho­ben wer­den. (sfo)

Neue Abo-Preise ab 1. September

Wie bereits ange­kün­digt, wer­den wir ab dem 1. Sep­tem­ber unse­re Abo-Prei­­se erhö­hen. Ab dann wird es fol­gen­de Preis­struk­tur geben:

  • Das Stan­­dard-Abo kos­tet zukünf­tig 12 Euro (bis­lang 10 Euro).
  • Der Preis für das Ide­a­­lis­­tisch-Abo steigt auf 18 Euro (15 Euro).
  • Das Gro­ß­­zü­­gig-Abo kos­tet nun 36 Euro (25 Euro).
  • Alle Abos blei­ben monat­lich kündbar.

Außer­dem ver­bes­sern wir unser tech­ni­sches Sys­tem für Sie. Im Okto­ber prä­sen­tie­ren wir Ihnen das Ergeb­nis. Hier schon mal ein Aus­blick: Es wird alles anders aus­se­hen, fri­scher und über­sicht­li­cher. Außer­dem wer­den wir das Ide­a­­lis­­tisch- und das Gro­ß­­zü­­gig-Abo auf­wer­ten. Das heißt:

  • Mit dem Ide­a­­lis­­tisch-Abo kön­nen Sie dann über zwei E-Mail-Adres­­sen RUMS bezie­hen und RUMS so leich­ter teilen.
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Wei­te­re Infos dazu bekom­men Sie von uns dann im Sep­tem­ber. Vie­len Dank, dass Sie RUMS unterstützen.

„Ich dachte jedes Mal: Was kommen heute wieder für Spitzen“

Ste­phan Non­hoff ist ab Frei­tag nicht mehr Bür­ger­meis­ter für den Bezirk Mit­te. Er legt sein Man­dat zum Monats­en­de nie­der. Damit kommt er sei­ner Abwahl zuvor. Der Schritt ist das Ergeb­nis eines Streits, der sich über Mona­te hin­zog. Vor­der­grün­dig ging es um klei­ne­re Vor­fäl­le, doch was im Hin­ter­grund pas­sier­te, war nie rich­tig klar. Am Frei­tag habe ich mich mit Ste­phan Non­hoff getrof­fen, um mit ihm dar­über zu spre­chen, wie er die ver­gan­ge­nen Mona­te erlebt hat.

Herr Non­hoff, in den ver­gan­ge­nen Mona­ten gab es in der Bezirks­ver­tre­tung Mit­te viel Streit. Eini­ges davon wur­de öffent­lich, es blie­ben vie­le Fra­gen. Jetzt haben Sie Ihr Man­dat zurück­ge­ge­ben. War­um denn eigentlich?

Ich kann es nicht wirk­lich erklä­ren, ich kann Ihnen nur eine Ent­wick­lungs­ge­schich­te erzäh­len. Aber einen kon­kre­ten Anlass kann ich Ihnen nicht nen­nen. Also ich habe kei­ne städ­ti­schen Löf­fel geklaut.

Und was ist passiert?

Ich hat­te die­ses Amt seit knapp drei Jah­ren, und von Anfang an war zu spü­ren, dass es Kräf­te in der Bezirks­ver­tre­tung gab, die das hin­ter­trie­ben haben.

Was bedeu­tet das?

Es gab zum Bei­spiel jeman­den, der eben­falls Bezirks­bür­ger­meis­ter wer­den woll­te, der aber bei der Wahl knapp gegen mich ver­lor, und der dann, als das bekannt wur­de, wut­ent­brannt aus dem Raum rann­te und die Tür knal­len ließ.

Wer war das? 

Den Namen möch­te ich nicht nen­nen. Aber die­se Per­son hat auch Mona­te spä­ter noch E-Mails geschrie­ben und auf ande­re Wei­se ver­sucht, hin­ter den Kulis­sen Stim­mung gegen mich zu machen.

Aber das alles ging nicht von einer Per­son aus. 

Nein, es gab auch bei der CDU jeman­den, der so unter der Mas­ke des kor­rek­ten Bie­der­manns ver­sucht hat, mich mit allen mög­li­chen klein­li­chen Regeln ein­zu­en­gen – Regeln, die es so in der Bezirks­ver­tre­tung noch nie zuvor gege­ben hatte.

Was waren das für Regeln?

Ich woll­te zum Bei­spiel von Anfang an sehr trans­pa­rent in mei­ner Amts­füh­rung sein und habe daher Lis­ten von den Besu­chen ange­fer­tigt, die ich als Bezirks­bür­ger­meis­ter gemacht habe. Ich woll­te mög­lichst vie­le Insti­tu­tio­nen und Men­schen in mei­nem Stadt­be­zirk ken­nen­ler­nen und hat­te ein ziem­lich ambi­tio­nier­tes Besuchs­pro­gramm. Zu dem einen oder ande­ren Besuch habe ich auch einen Kom­men­tar gemacht – dazu, was ich da erlebt habe, oder was man als Anre­gung mit­neh­men könn­te. Das wur­de mir dann um die Ohren gehauen.

Mit wel­cher Begründung?

Am Anfang habe ich dort auch Frak­ti­ons­sit­zun­gen ein­ge­tra­gen. Und da hieß es, das sei ja unmög­lich, dass so etwas in sol­chen Lis­ten auftaucht.

Wie haben Sie reagiert?

Damals habe ich erst gedacht: Ja, gut. Es ist eine grü­ne Frak­ti­ons­sit­zung. Aber es war eben ein poli­ti­scher Ter­min, der in die­ser Lis­te stand. Das fiel sehr unan­ge­nehm auf.

Das klingt eher nach Kleinigkeiten. 

Da waren auch noch ande­re Din­ge. Ich hat­te zum Bei­spiel gese­hen, dass Poli­ti­ker zu Weih­nach­ten die Feu­er­wehr und die Poli­zei besu­chen. Und ich dach­te: Da musst du nicht auch noch hin. Ich habe also Men­schen besucht, die nicht ganz so sehr im Blick­feld der Öffent­lich­keit ste­hen. Ich bin in öffent­li­che Toi­let­ten­an­la­gen gegan­gen, habe Men­schen besucht, die dort arbei­ten, und ich habe ihnen ein klei­nes Prä­sent mit­ge­bracht. Ich dach­te, das sei harm­los und viel­leicht die Auf­ga­be eines Bür­ger­meis­ters. Aber als dann ein Bild davon in der Zei­tung stand, kam jemand zu mir und sag­te, ich sol­le nicht so tun, als wäre ich der Weih­nachts­mann des Stadt­be­zirks. Ich sol­le mich mal lie­ber auf mei­ne Arbeit kon­zen­trie­ren und hier die Sit­zun­gen leiten.

Das war jemand aus Ihrer eige­nen Partei?

Nein, der war aus der CDU.

Was war die Folge?

Ich habe gemerkt, dass der Ton mir gegen­über im Lau­fe der Zeit gif­ti­ger wurde.

In wel­cher Form?

Es kamen Kom­men­ta­re wie: Der Herr Bezirks­bür­ger­meis­ter hat in der letz­ten Woche einen Ter­min bei der Spar­kas­se wahr­ge­nom­men. War­um wer­den wir dazu nicht informiert?

War­um haben Sie das nicht gemacht? 

Man kann mich ja fra­gen. Und außer­dem gab es da außer Häpp­chen nichts Groß­ar­ti­ges zu berichten.

Das klingt alles eher nach per­sön­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen als nach inhalt­li­chen Differenzen. 

Ja, vor allem: Die Bezirks­bür­ger­meis­ter sind unter­ein­an­der ja sogar befreun­det. Wenn ich denen davon erzähl­te, dann schüt­tel­ten die mit dem Kopf und sag­ten: In unse­ren Bezirks­ver­tre­tun­gen wird über so was gar nicht geredet.

In Ihrer Bezirks­ver­tre­tung waren sich aller­dings am Ende neben der SPD, FDP und Ger­win Kara­fi­ol sogar CDU und Lin­ke über Ihre Abwahl einig. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Nein. Zu mei­ner eige­nen Frak­ti­on kann ich sagen: Die per­ma­nen­ten Aus­ein­an­der­set­zun­gen wur­den denen zu anstren­gend. Und das war es ja wirk­lich. Ich bin mit Angst­ge­füh­len in die­se Sit­zun­gen gegangen.

Wovor hat­ten Sie Angst?

Ich dach­te jedes Mal: Was kom­men heu­te wie­der für Spitzen?

Wir hat­ten uns vor die­sem Gespräch noch nie getrof­fen. Ich habe zur Vor­be­rei­tung all das gele­sen, was über die­sen Kon­flikt geschrie­ben wur­de. Mein Ein­druck war: Da ver­mit­telt einer den Ein­druck, dass ihm die­ses Gre­mi­um eine Num­mer zu klein ist, und er es des­halb auch nicht ganz ernst nimmt. Kön­nen Sie die­sen Ein­druck verstehen?

Kann ich verstehen.

Was den­ken Sie, wodurch die­ser Ein­druck entsteht?

Nach die­sen ers­ten Erleb­nis­sen mit den Ter­mi­nen habe ich tat­säch­lich ange­fan­gen, mich zurück­zu­hal­ten. Ich habe die Erfah­rung gemacht, dass ich für mein Bemü­hen um Trans­pa­renz abge­straft wur­de. Irgend­wann habe ich die­se Lis­ten dann nicht mehr gemacht. Ich habe nicht mehr dar­über berich­tet, wel­che Schu­len ich besucht habe und bei wel­chen Ver­ei­nen ich war. Ich habe es nur dann mit­ge­teilt, wenn ich bei den Ter­mi­nen einen kon­kre­ten Auf­trag bekam, wenn es hieß: Kön­nen Sie das in die Bezirks­ver­tre­tung hin­ein­tra­gen und einen Antrag dar­aus machen?

Sie haben nicht nur Schu­len und Ver­ei­ne besucht, son­dern ein­mal auch eine Akti­on der Kli­ma­pro­test­grup­pe „Letz­te Gene­ra­ti­on“. Auch dar­aus ent­stand ein Streit. Es hieß unter ande­rem, Sie hät­ten die ille­ga­le Akti­on der Poli­zei mel­den müs­sen. Aber der Kern der Aus­ein­an­der­set­zung war nach mei­nem Ein­druck ein ande­rer: In der Bezirks­ver­tre­tung woll­ten Sie zu der Sache nicht Stel­lung neh­men. Das haben Sie spä­ter dann in einem Video in den sozia­len Netz­wer­ken gemacht. Was hät­te dage­gen gespro­chen, in der Bezirks­ver­tre­tung eine Erklä­rung abzugeben?

Dass wir das in der Frak­ti­on so beschlos­sen hat­ten. Ich habe mich genau an die Abspra­che gehal­ten. Die Ver­ab­re­dung war: Wir berich­ten dar­über, was pas­siert ist, und wir erklä­ren das. Wir neh­men den Bezirks­bür­ger­meis­ter aus dem Feuer.

Es ist dann aller­dings genau das Gegen­teil pas­siert. Im Grun­de stan­den Sie genau in der Mit­te des Feu­ers. War das Video nach der Sit­zung denn auch Teil der Absprache?

Nein. Das war eine Dumm­heit von mir. Aber ich fühl­te mich der­ma­ßen falsch wie­der­ge­ge­ben, dass ich mich in irgend­ei­ner Wei­se öffent­lich dazu äußern wollte.

In einer vor­an­ge­gan­ge­nen Sit­zung haben Sie es abge­lehnt, sich öffent­lich zu äußern, aber Sie haben ange­bo­ten, nach der Sit­zung in einem öffent­li­chen Gespräch Stel­lung zu nehmen. 

Genau. Ich dach­te, man könn­te viel­leicht wenigs­tens mit Ein­zel­nen wie­der ins Gespräch kom­men – ohne Publi­kum und ohne, dass die Pres­se mitschreibt.

Was ist dann nach der Sit­zung passiert?

Die Stim­mung war der­art auf­ge­heizt, dass es gar nicht zu einem Gespräch kam. Es wur­de im Grun­de nur aggres­siv geschimpft.

War Ihnen bewusst, dass es so kom­men würde?

Nein, das war mir nicht klar. Ich dach­te, es liegt ja alles auf dem Tisch.

Gab es denn im Anschluss Ver­su­che, den Streit im Hin­ter­grund zu klären?

Nein.

Wor­an ist das gescheitert?

Zum einen dar­an, dass ich das selbst nicht aktiv betrie­ben habe. Und mich hat auch nie­mand gefragt.

Den­ken Sie denn, es wäre mög­lich gewe­sen, das alles aus der Welt zu schaffen?

Nein. Ich habe die Vor­wür­fe, die da kamen, als ehr­ab­schnei­dend empfunden.

Was waren das für Vorwürfe?

Es hieß: Was der Non­hoff da gemacht hat, das ist ja wie bei der RAF. Der sym­pa­thi­siert mit Ter­ro­ris­ten. Der bil­ligt Straf­ta­ten. Das kam mir ein­fach nur noch absurd vor. Für mich war das der letz­te Trop­fen, der das Fass zum Über­lau­fen gebracht hat.

Wür­den Sie im Nach­hin­ein sagen: Ihr Besuch bei der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ war richtig?

Ich habe ja als Leh­rer und Lehr­be­auf­trag­ter an der Uni beruf­lich mit jun­gen Men­schen zu tun, auch mit Stu­die­ren­den. Ich kann deren Auf­re­gung, deren Empha­se ver­ste­hen, viel­leicht auch deren Ver­zweif­lung. Das ver­ste­he ich. Ich ver­ste­he nicht die Metho­den. Ich ver­ste­he nicht, dass man sich auf der Stra­ße fest­klebt oder Kunst­wer­ke zer­stört. Aber die Emo­tio­nen schon. Und des­we­gen dach­te ich: Ich rede auf Augen­hö­he mit denen. Genau das hat auch der Ober­bür­ger­meis­ter getan, auf ande­rer Ebe­ne zwar, aber er hat­te die­sel­ben Motive.

Und war es richtig?

Im Nach­hin­ein wür­de ich das wahr­schein­lich nicht noch ein­mal machen. Ich habe nicht rich­tig ein­schät­zen kön­nen, wel­che Emo­tio­nen eine Stra­ßen­blo­cka­de in einer Auto­fah­rer­na­ti­on wie Deutsch­land frei­setzt. Das war ein Fehler.

Sie haben Ihre Teil­nah­me damit begrün­det, dass Sie als „par­la­men­ta­ri­scher Ver­tre­ter“ vor Ort gewe­sen sei­en. Die Bezirks­ver­tre­tung ist aber, wie Micha­el Jung in sei­ner RUMS-Kolum­­ne schrieb, kein Par­la­ment, son­dern ein Verwaltungsorgan. 

Das war eine sehr unglück­li­che For­mu­lie­rung. Sie stamm­te aller­dings nicht von mir, son­dern vom Kreis­vor­stand. Wir hat­ten tele­fo­niert, ich hat­te gefragt, wie wir auf die Angrif­fe reagie­ren kön­nen. So kam es zu die­sem Begriff. Ich fand das ein biss­chen hoch­ge­grif­fen. Aber von der Inten­ti­on her war es richtig.

Die Aus­ein­an­der­set­zung in der Bezirks­ver­tre­tung hat sich ja lan­ge hin­ge­zo­gen. Sie sag­ten, Ihnen war irgend­wann klar, dass sich das in Gesprä­chen nicht aus der Welt schaf­fen las­sen wür­de. War­um hat es denn dann bis zu Ihrem Rück­tritt noch so lan­ge gedauert?

Das hat meh­re­re Grün­de. Zum einen ist einen Tag vor der letz­ten Sit­zung der Bezirks­ver­tre­tung vor den Som­mer­fe­ri­en mei­ne Mut­ter gestor­ben. An der Sit­zung habe ich dann nicht teil­ge­nom­men. Ich glau­be, das kann man nach­voll­zie­hen. Da hät­te man viel­leicht noch irgend­wie mit­ein­an­der reden kön­nen. Ich den­ke aber nicht, dass es zu einer Eini­gung gekom­men wäre. Danach kamen die Som­mer­fe­ri­en, in denen nichts pas­sier­te. Ich hat­te mit mei­ner Frak­ti­on ver­ein­bart, dass ich die für August zuge­sag­ten Ter­mi­ne noch wahr­neh­men wollte.

Was waren das für Termine?

Zum Bei­spiel das Richt­fest an der Tho­­mas-Morus-Schu­­le. Die­ses Pro­jekt hat­te ich lan­ge beglei­tet. Da woll­te ich gern dabei sein. Ich woll­te auch noch einen 95. Geburts­tag am Ende des Monats wahr­neh­men. Der Dame hat­te ich zuge­sagt, dass ich komme.

War­um haben Sie das nicht genau so mit­ge­teilt? Das Gan­ze war ja am Ende ein ziem­li­ches Ver­wirr­spiel. In einer Pres­se­mit­tei­lung der Grü­nen klang es, als wären Sie zurück­ge­tre­ten. Dann kam das Demen­ti und die Ankün­di­gung, Sie wür­den zurück­tre­ten, aber erst später. 

Zu dem Durch­ein­an­der kam es durch die Bericht­erstat­tung in der Zei­tung. Dort hieß es mehr oder weni­ger, ich sei schon weg.

Aber das stand doch so in der Pres­se­mit­tei­lung, auf die die Zei­tung sich bezog. 

Ja, da ging es drun­ter und drü­ber. Erst kam die Bericht­erstat­tung, dann die Panik­re­ak­ti­on mei­ner Leu­te, und dann wur­de klar­ge­stellt: Nee, der ist doch noch nicht weg. Der bleibt noch bis Ende August.

Micha­el Jung stell­te in sei­ner Kolum­ne einen Zusam­men­hang zu den Bezü­gen her, die Sie nun noch etwas län­ger bekommen. 

Ja, das stimmt. Ich woll­te auf mei­nen Dienst­hub­schrau­ber nicht ver­zich­ten. Nein, im Ernst: Die­se Unter­stel­lung fand ich bösartig.

War­um?

Als Bezirks­bür­ger­meis­ter bekommt man im Monat knapp 900 Euro. Davon gebe ich einen Teil an mei­ne Par­tei ab. Und ich über­schrei­te bei Wei­tem die steu­er­li­chen Frei­be­trä­ge, so dass ich sogar Geld spa­re, wenn ich die Auf­wands­ent­schä­di­gung nicht bekomme.

Wie kam es denn über­haupt zu dem Rück­tritt? Hat die grü­ne Rats­frak­ti­on Sie gedrängt?

Nein, Druck habe ich kei­nen gespürt.

Wie war es dann?

Zum Ende hin gab es sehr vie­le unglück­li­che Umstän­de. Der eine Frak­ti­ons­vor­stand war beruf­lich stark ein­ge­bun­den, die Co-Vor­­­si­t­­zen­­de kam aus dem Aus­land zurück und muss­te sich hier neu orga­ni­sie­ren. Ich glau­be, dass es ihnen – das wur­de mir gegen­über auch mehr­fach so geäu­ßert – zu anstren­gend war, mich zu halten.

Wie haben Sie davon erfah­ren, dass man Sie nicht mehr hal­ten möchte?

Man hat mir vor­ge­schla­gen, als Bezirks­bür­ger­meis­ter zurück­zu­tre­ten, ins zwei­te Glied zu tre­ten und nor­ma­les Frak­ti­ons­mit­glied zu blei­ben. Damit war ich aber nicht ein­ver­stan­den. Ich woll­te nicht wei­ter in der Frak­ti­on sit­zen und so tun, als wenn nichts gewe­sen wäre.

Es hieß, dass man auf der Suche nach einem neu­en Bezirks­bür­ger­meis­ter auch Key­van Dali­li von der CDU gefragt habe, ob er nicht die Par­tei wech­seln wol­le, um das Amt zu übernehmen. 

Key­van und ich sind befreun­det, aber ich hät­te ihn nicht gefragt.

Es ist aber pas­siert, oder?

Es soll pas­siert sein, ja, aber das hal­te ich für Quatsch.

Das spricht nicht für das Ver­trau­en in die eige­ne Fraktion. 

Es sind so vie­le per­sön­li­che Wun­den geschla­gen wor­den in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren. Ich bin jetzt – ich habe ges­tern noch ein­mal nach­ge­se­hen – seit 2004 in der Bezirks­ver­tre­tung. Da geht es ja oft um die glei­chen The­men wie im Rat, nur dass man dort nicht ent­schei­det, son­dern Emp­feh­lun­gen abgibt oder ein ers­tes Votum. Und ich ken­ne das so, dass man dort über Din­ge strei­tet, dass man sich sach­lich mit­ein­an­der aus­ein­an­der­setzt, aber dass man danach auch wie­der freund­lich zuein­an­der ist. Und das ist ver­lo­ren gegangen.

Von außen sieht es aus, als ver­lie­re man sich in per­sön­li­chen Machtkämpfen.

Ja, das habe ich wahr­schein­lich zu spät erkannt, weil ich gedacht habe: Macht­kämp­fe, war­um? Um ein Ehren­amt? Um ein Ehren­amt, das viel Zeit kos­tet? Mei­ne Frau hat mir irgend­wann gesagt: Wenn du noch öfter weg bist, dann fan­gen wir irgend­wann an, uns zu sie­zen. Sie mein­te: „Du bist über­en­ga­giert.“ Ich woll­te es viel­leicht ein­fach zu gut machen.

Was war denn in all den Jah­ren Ihr Antrieb, also war­um haben Sie sich über­haupt in der Bezirks­ver­tre­tung engagiert? 

Also erst mal bin ich Paohl­bür­ger. Ich bin Müns­te­ra­ner mit Leib und See­le. Ich habe mich immer für die Ent­wick­lun­gen in mei­ner Stadt inter­es­siert. Dann bin ich Poli­tik­wis­sen­schaft­ler und habe daher viel­leicht einen etwas wei­te­ren Blick auf die Din­ge. Für mich ist Lokal­po­li­tik nichts ande­res, als in Düs­sel­dorf oder in Ber­lin zu sit­zen. Für mich ist das eben­so wich­tig. Für die Men­schen ist das, was vor Ort pas­siert, oft wahr­schein­lich sogar noch wich­ti­ger als das, was der Bun­des­kanz­ler abends in den Tages­the­men erzählt. Vor allem ist es greif­ba­rer. Und die­se Din­ge vor Ort, das ist das, wofür ich mich gern engagiere.

Wer­den Sie das auch in Zukunft machen, ohne Mandat?

In der Lokal­po­li­tik nicht. Ich bin ges­tern 61 Jah­re alt gewor­den. Ich den­ke, ich habe es ver­sucht, aber es hat nicht funk­tio­niert. Aus wel­chen Grün­den auch immer.

Kor­rek­tur­hin­weis:

In einer Fra­ge hieß es an zwei Stel­len statt Bezirks­ver­tre­tung Bezirks­re­gie­rung. Wir haben das kor­ri­giert.

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Klima-Update

+++ Vor vier Jah­ren fiel der glo­ba­le Kli­ma­streik der „Fri­days for Future“-Bewegung auf das­sel­be Datum wie der Par­king Day in Müns­ter. Damals gin­gen nach Anga­ben von „Fri­days for Future Müns­ter“ allein hier rund 25.000 Men­schen auf die Stra­ße, um für mehr Kli­ma­schutz zu demons­trie­ren. Auch in die­sem Jahr fin­den bei­de Akti­ons­ta­ge wie­der gleich­zei­tig statt, dies­mal am 15. Sep­tem­ber. Die Kli­ma­de­mo von „Fri­days for Future“ star­tet um 12 Uhr, Treff­punkt ist die Enge­len­schan­ze. Ab 13 Uhr beginnt der Par­king Day, dies­mal an der Kanal­stra­ße im Kreuz­vier­tel. (sfo)

(Kor­rek­tur­hin­weis: In einer frü­he­ren Ver­si­on hat­ten wir eine fal­sche Uhr­zeit für den Par­king Day durchgegeben.)

Der Rürup 

Ein-Satz-Zentrale

+++ Nächs­te Woche Mitt­woch wird an der Wei­ßen­burg­stra­ße etwas aus dem Boden geholt, das mög­li­cher­wei­se ein Blind­gän­ger sein könn­te. (Stadt Müns­ter)

+++ Am Sonn­tag hat die Feu­er­wehr einen Ölfilm auf der Ems ent­fernt, der aber nach Ein­schät­zung der Umwelt­be­hör­den unge­fähr­lich für die Natur ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Ab Frei­tag ist die Kanal­pro­me­na­de zwi­schen Bal­lon­start­platz und Föh­ren­weg für eine Woche gesperrt, weil der Asphalt aus­ge­bes­sert wer­den muss. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Anton-Bruch­au­sen-Stra­ße wird wegen Bau­ar­bei­ten zwi­schen dem 28. August und dem 7. Sep­tem­ber nachts gesperrt. (Stadt Müns­ter)

+++ Das Land hat einen Zuschuss für Bau­pro­jek­te am Hafen, im Mar­ti­ni­vier­tel und in Coer­de bewil­ligt. (Stadt Müns­ter)

+++ Laut Mikro­zen­sus 2022 geben die Men­schen in Müns­ter mehr für die Mie­te aus als im Lan­des­durch­schnitt. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Bun­des­wehr sperrt einen Wald an der Han­dor­fer Lüt­zow­stra­ße, weil dort wie­der Übun­gen statt­fin­den sol­len. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Ein 13-Jäh­ri­ger aus Müns­ter, der über 24 Stun­den ver­misst war, ist wie­der zu Hau­se. (Poli­zei Müns­ter)

+++ In Hil­trup haben unbe­kann­te Idio­ten ein Haken­kreuz und Schmäh­pa­ro­len an eine Wand geschmiert, nicht zum ers­ten Mal. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Ein Mann hat ges­tern Nach­mit­tag in sei­ner Woh­nung an der Damm­stra­ße einen 17-jäh­ri­gen Ein­bre­cher erwischt, als der gera­de mit­samt der Beu­te – einem Han­dy, ein paar Kla­mot­ten und ein biss­chen Tabak – nackt in der Bade­wan­ne saß. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Die inne­re Him­mels­lei­ter bleibt dank einer Spen­de der Kauf­mann­schaft dau­er­haft erhal­ten, die äuße­re noch bis März. (Kir­che und Leben)

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Unbezahlte Werbung

Seit 140 Jah­ren unter­rich­tet die Uni Müns­ter das Fach Archäo­lo­gie – zeit­gleich mit dem Stu­di­en­start wur­de auch mit dem Auf­bau des Archäo­lo­gi­schen Muse­ums begon­nen, das sich im Fürs­ten­berg­haus am Dom­platz befin­det. Zu sehen gibt es rund 8.500 Aus­stel­lungs­stü­cke wie Vasen, Mün­zen und Skulp­tu­ren aus der Anti­ke. Das Muse­um ist von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 18 Uhr geöff­net, der Ein­tritt ist frei. Zudem wer­den Füh­run­gen, Vor­trä­ge und muse­ums­päd­ago­gi­sche Aktio­nen ange­bo­ten. Für einen ers­ten Ein­druck kön­nen Sie sich die­ses Video anschauen.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

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Drinnen und Draußen

Dei­ke Ter­horst hat heu­te ein paar schö­ne Tipps für Sie zusam­men­ge­stellt. Das hier sind ihre Empfehlungen:

+++ Am Frei­tag um 16 Uhr wird in der Stadt­bü­che­rei die Aus­stel­lung „Nie­mals Gewalt!“ vom Kin­der­schutz­bund und Unicef eröff­net, bei der es um Gewalt gegen Kin­der geht. Danach ist die Aus­stel­lung bis zum 16. Sep­tem­ber zu sehen. Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Web­site des Kin­der­schutz­bunds.

+++ „Wie gelingt die Ver­kehrs­wen­de?“ – Um die­se Fra­ge dreht sich eine Doku­men­ta­ti­on von Arte, die Volt Müns­ter am Frei­tag in der Kur­bel­kis­te zeigt. Film­be­ginn ist um 16:30 Uhr. Nach der Vor­stel­lung gibt es noch eine Dis­kus­si­on mit ver­schie­de­nen Ver­kehrs­fach­leu­ten. Der Ein­tritt ist frei. 

+++ Am Sams­tag fin­det zum ers­ten Mal die „Coer­di­na­le“ statt. Bei dem Kul­tur­fest am Hamann­platz und im Begeg­nungs­zen­trum Meer­wie­se gibt es Live­mu­sik, Lesun­gen, Kin­der­thea­ter, Pick­nick, Rik­scha­fahr­ten und vie­les mehr. Am Abend wird außer­dem der Ani­ma­ti­ons­film „Dra­chen­zäh­men leicht gemacht“ im Frei­luft­ki­no gezeigt. Die Coer­di­na­le beginnt um 11 Uhr, alle Ver­an­stal­tun­gen sind kostenfrei.

+++ Auch auf der Burg Hüls­hoff fin­det am Sams­tag ein Kul­tur­fes­ti­val statt. Bei der „Geis­ter­stun­de“ fin­den jede Men­ge Kon­zer­te, Kunst- und Hör­spiel-Instal­la­tio­nen und Lesun­gen statt. Start ist um 18 Uhr. Die Besucher:innen kön­nen ent­we­der mit dem Bus­shut­tle zurück nach Müns­ter fah­ren oder im Burg­park zel­ten. Fes­ti­val­ti­ckets gibt’s hier ab 20 Euro und hier bekom­men Sie Kar­ten für den Shuttlebus.

+++ Mit dem ers­ten Coro­na­lock­down ist Wuhan auf einen Schlag berühmt gewor­den. Jetzt tritt eine Band aus der chi­ne­si­schen Mil­lio­nen­me­tro­po­le im Gleis 22 auf: „Chi­ne­se Foot­ball“ spielt Punk und Indie­rock. Das Kon­zert beginnt um 20 Uhr, Tickets gibt’s im Online-Vor­ver­kauf für 13,50 Euro, an der Abend­kas­se für 15 Euro. Für eine musi­ka­li­sche Kost­pro­be ein­mal bit­te hier ent­lang.

+++ Viel­leicht ken­nen Sie den Gesund­heits­check von „Doc Esser“ aus dem WDR. Da geht es, wie der Name schon ver­mu­ten lässt, um aller­lei Fra­gen rund um Gesund­heit und Ernäh­rung. Am Sonn­tag kön­nen Sie sich die­se Show auch ab 20 Uhr im Bür­ger­haus Kin­der­haus anse­hen. Tickets kos­ten 38 Euro.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche! 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Dei­ke Ter­horst (dte)
Lek­to­rat: Mela­nie Kelter

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PS

Zual­ler­erst: ganz herz­li­chen Dank! Wir hat­ten am Frei­tag ange­kün­digt, dass die Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen uns im Sep­tem­ber besucht. Und wir hat­ten gefragt, ob Sie uns in der Zeit Bet­ten und Fahr­rä­der zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Am Wochen­en­de kamen gleich die ers­ten Ange­bo­te. Wir haben uns sehr gefreut. Lei­der haben wir noch nicht für alle eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit und ein Fahr­rad. Daher noch ein­mal die Bit­te: Wenn Sie vom 16. bis zum 22. Sep­tem­ber ein Bett oder ein Fahr­rad erüb­ri­gen kön­nen, wür­den wir uns sehr über eine Nach­richt freu­en. Am 16. Sep­tem­ber könn­ten wir uns dann auch gleich ken­nen­ler­nen. Da fei­ern wir mit RUMS eine Par­ty, und zu der wür­den wir Sie dann ein­la­den. (rhe)

PPS

Am Sonn­tag ist wie­der Müns­ter-Mara­thon. Wir sind in die­sem Jahr zum ers­ten Mal mit einer RUMS-Staf­fel dabei. Ein Läu­fer ist lei­der krank gewor­den. Haben Sie viel­leicht Lust, für ihn ein­zu­sprin­gen? Dann schrei­ben Sie uns eine E-Mail. Die Stre­cke beträgt unge­fähr zehn Kilo­me­ter. Wir wür­den uns sehr freu­en, wenn Sie mitlaufen!


Sie fin­den, sol­che Fens­ter nerven?

Wir auch, aber einen ele­gan­te­ren Weg haben wir lei­der noch nicht gefun­den, um Ihnen auch wei­ter­hin Arti­kel wie die­sen anbie­ten zu kön­nen. Denn wir finan­zie­ren unse­re Arbeit vor allem durch unse­re Mit­glie­der. Tes­ten Sie unser gesam­tes Ange­bot jetzt in den ers­ten drei Mona­ten für nur 6 Euro pro Monat. Monat­lich kündbar.

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