Der Bremer Platz von allen Seiten | Eine Bugwelle aus Ärger | La Torre

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 30. Juli 2021

im Herbst soll der Rat der Stadt darüber entscheiden, wie der Bremer Platz nach dem Umbau aussehen soll. An dem Entwurf waren viele Gruppen beteiligt: Das Grünflächenamt, das Unternehmen (die Landmarken AG), das die Gebäude hinter dem Bahnhof baut, die Anwohner:innen, die Montessori-Schule, soziale Einrichtungen wie die Drogenhilfe Indro und die städtische Drogenberatung, Polizei und Ordnungsamt und und und.

Einer der Knackpunkte in der Diskussion war die so genannte Drogen-, Trinker- und Obdachlosenszene, die sich am Bremer Platz aufhält. Man einigte sich, dass sie vor Ort bleiben soll. In einem sogenannten Werkstattverfahren fügte man alle Interessen zu einem Entwurf zusammen. Aus der Szene war niemand dabei. Das war nicht möglich, weil diese Menschen in einer Notlage sind. Niemand war stabil genug, um an den Gesprächen teilzunehmen.

Vielleicht sieht man auch deswegen neben den spielenden Kindern und flanierenden Anwohner:innen keine Suchtkranken auf den Zeichnungen, die sich den Bremer Platz der Zukunft ausmalen. Zugegeben, die Landmarken AG, die dieses Bild auf ihrer Website veröffentlicht hat, ist nicht für den Bremer Platz zuständig. Trotzdem ist der Kontrast zur aktuellen Situation krass: Menschen spritzen sich Heroin oder konsumieren andere Drogen, es wird gedealt, zum Teil auch angeschafft. Hinzu kommt Beschaffungskriminalität. 1.100 Fälle von Straßenkriminalität habe die Polizei zwischen 2017 und 2020 im Bahnhofsviertel gezählt, sagt Polizeisprecher Jan Schabacker. Wie viele Delikte davon Personen aus der Szene verübt haben, kann er nicht sagen.

Währenddessen rückt die Fertigstellung des Hansators immer näher. In knapp einem Jahr will man die Gebäude eröffnen und den Hauptbahnhof zu einem „vollwertigen Teil der Stadt“ machen.

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