2022 ist nicht 2015 | Musik-Campus weiter auf der Kippe | Kulta App

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Münster, 22. März 2022

fühlen Sie sich im Moment auch oft an das Jahr 2015 erinnert? Es war das Jahr, in dem sich 60 Millionen Menschen weltweit auf die Flucht gemacht haben. Davon kamen allein 1,1 Millionen Geflüchtete nach Deutschland. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen, so zumindest der Eindruck.

Und das ist nicht ganz unbegründet. Das verdeutlichen zwei Zahlen: 2015 hat Münster knapp 3.000 Geflüchtete aufgenommen, 2022 sind nur einen Monat nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine schon etwa 1.200 Menschen in die Stadt geflüchtet.

Für die Städte ist das eine große Herausforderung. Immerhin besteht kein Zweifel daran, dass sie die Ukrainer:innen aufnehmen und versorgen müssen. Das ist auch die zentrale Botschaft, die Markus Lewe Anfang März in seiner Funktion als Städtetagspräsident in einem Interview bei WDR 5 vermittelte. Er sagte: Die Kommunen stünden auf Standby, sie müssten nur die Infrastruktur von 2015 hochfahren, um den Geflüchteten zu helfen, all das sei kein Problem. Damit wollte Lewe anscheinend etwas anderes sagen: Wir haben die Situation im Griff, es besteht kein Grund zur Sorge.

Interessant ist, was Lewe verschwiegen hat: Die bestehende Infrastruktur wird der Lage nicht gerecht. 2022 ist eben nicht 2015 – es gibt an einigen Stellen strukturelle Unterschiede, auf die Münster eine Antwort finden muss.

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