Rechte Chatgruppe bei der Polizei Münster | Der Uniklinik-Chef, eine Nachricht und viele Missverständnisse | Dreimal Vorsicht mit der Corona-Statistik

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Münster, 15. Juli 2022

sieben Wochen ist Alexandra Dorndorf im Amt, jetzt muss sie zum ersten Mal hart durchgreifen. Auf einer Pressekonferenz heute Vormittag teilte Münsters Polizeipräsidentin mit, dass sieben Polizisten aus Spezialeinheiten und ein ehemaliges Mitglied vorerst nicht mehr im Dienst sind. Gegen sie laufen Straf- und Disziplinarverfahren.

Was war passiert? Die Polizei war über ein inzwischen eingestelltes Verfahren aus dem November gegen einen Polizisten auf eine rechte Chatgruppe in den eigenen Reihen gestoßen. Der Gruppe gehören zwanzig Beamte an. In ihr fand sich rassistisches, sexistisches, pornografisches und gewaltverherrlichendes Material aus den Jahren 2013 bis 2018.

Acht Gruppenmitglieder haben mit ihren Beiträgen möglicherweise Straftaten begangen. Das soll nun in einem Strafverfahren geklärt werden. Jeder Text, jedes Bild und jedes Video aus den Chatverläufen werde jetzt geprüft, sagte Alexandra Dorndorf. Auf der Pressekonferenz zeigte sie sich erschüttert: „Das, was wir in den Chats gesehen haben, hat nichts, aber auch gar nichts mit den Werten der Polizei zu tun“, sagte sie.

Das mag stimmen. Und doch sind derartige Vorfälle kein Einzelfall bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Vor zwei Jahren wurde beispielsweise bekannt, dass SEK-Beamte aus Mülheim an der Ruhr in einer Chatgruppe rechtsradikale Texte und Bilder von Adolf Hitler austauschten. Aber auch in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Hessen, tauchen rechte Chatgruppen in der Polizei immer wieder auf.

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