Was wird aus Wilhelm? | Wir müssen reden | Das Lauschig

Müns­ter, 29. Juni 2021

Guten Tag,

zwei Jah­re will die West­fä­li­sche Wil­helms-Uni­ver­si­tät Müns­ter sich Zeit neh­men, um her­aus­zu­fin­den, ob sie ihren Namen behal­ten möch­te. Das klingt, als hät­te man sich aus­ufernd viel Zeit genom­men für eine rela­tiv leich­te Auf­ga­be. Ob eine Per­son sich als Namens­pa­tron einer Hoch­schu­le eig­net, das wer­den Fach­leu­te doch wohl beant­wor­ten kön­nen. Und es gibt ja sogar schon eine Einschätzung.

Eine Arbeits­grup­pe hat sich aus­führ­lich mit den Namens­ge­ber beschäf­tigt. Vor einem Monat hat der Senat über den Abschluss­be­richt bera­ten. Er fasst unter ande­rem die neu­es­ten For­schungs­er­geb­nis­se zusam­men. Das Urteil über Wil­helm lau­tet, er sei „über­aus mili­ta­ris­tisch und natio­na­lis­tisch, anti­sla­wisch und gera­de­zu obses­siv anti­se­mi­tisch“ gewe­sen. Ist die Sache damit denn nicht klar? War­um also die zwei Jahre?

Eine Vor­stel­lung davon, war­um es sich loh­nen könn­te, sich etwas mehr Zeit zu neh­men, gab am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag die Psy­cho­lo­gin Johan­na Weber in der ers­ten einer Rei­he von Dis­kus­sio­nen zu die­sem The­ma. Titel: „What’s in a name?“ Auf Deutsch: Was ver­birgt sich hin­ter einem Namen? Das ist ein Shake­speare-Zitat aus dem Dra­ma Romeo und Julia. Und dort folgt danach der Satz: „Das, was wir eine Rose nen­nen, wür­de mit jedem ande­ren Namen genau­so süß duften.“

Johan­na Weber hat die Erfah­rung gemacht, dass es im Fal­le von Men­schen viel kom­pli­zier­ter ist. Bis vor drei Mona­ten war sie Rek­to­rin der Hoch­schu­le in Greifs­wald, die bis Juni 2018 Ernst-Moritz-Arndt-Uni­ver­si­tät hieß, danach nur noch Uni­ver­si­tät Greifs­wald – wobei sie unter bestimm­ten Umstän­den auch wei­ter­hin den alten Namen tra­gen darf. Das war ein Kom­pro­miss­vor­schlag, der zustan­de kam, weil Men­schen eben nicht wie Rosen ein­fach nur süß duf­ten. Ihr Leben setzt sich zusam­men aus unter­schied­li­chen Hand­lun­gen und Äuße­run­gen, die zu unter­schied­li­chen Zei­ten und von unter­schied­li­chen Men­schen unter­schied­lich bewer­tet werden.

Konstruktion einer historischen Figur

Ernst Moritz Arndt war Schrift­stel­ler, Hoch­schul­leh­rer, Frei­heits­kämp­fer. Die Natio­nal­so­zia­lis­ten sahen in ihm einen Vor­den­ker und Kämp­fer für die deut­sche Ein­heit, aller­dings eher im Sin­ne von deut­scher Rein­heit. Der dama­li­ge preu­ßi­sche Minis­ter­prä­si­dent Her­mann Göring ver­lieh der Greifs­wal­der Uni­ver­si­tät im Jahr 1933 Arndts Namen. Nach dem Krieg sah es erst so aus, als wäre die Zeit von Ernst Moritz Arndt als Namens­pa­tron abge­lau­fen. Doch im Jahr 1954 stell­te die Staats­par­tei SED klar: Der Name bleibt. Auch in der DDR ver­ehr­te man Arndt, in gewis­ser Wei­se ging es wie­der um die deut­sche Ein­heit. Auf einer Pla­ket­te, die der Natio­nal­rat an Kul­tur­schaf­fen­de ver­lieh, stand der Satz: „Das gan­ze Deutsch­land soll es sein.“ Aber der poli­ti­sche Hin­ter­grund war dies­mal ein ande­rer. Johan­na Weber sprach am Don­ners­tag von „einer völ­lig ande­ren Kon­struk­ti­on“ die­ser his­to­ri­schen Figur.

Und in die­ser For­mu­lie­rung wird deut­lich: Es wird auch im Fal­le von Wil­helm schwer mög­lich sein, zu der einen wah­ren Bewer­tung zu kom­men, die dann für immer Bestand hat. Wie das Ergeb­nis aus­sieht, hängt davon ab, aus wel­chen Infor­ma­ti­ons­stü­cken man das Bild kon­stru­iert, wie man die­se Infor­ma­tio­nen ein­schätzt und gewich­tet, viel­leicht auch deu­tet. Es ist alles nicht so klar, wie es in dem Zitat aus dem Abschluss­be­richt erscheint, zu dem die Bewer­tung nun in Nach­rich­ten­mel­dun­gen ein­ge­dampft wor­den ist. Das wird auch dar­in deut­lich, wie unter­schied­lich Fach­leu­te Wil­helm bewerten.

Der All­ge­mei­ne Stu­die­ren­den­aus­schuss der Uni Müns­ter hat im Jahr 2016 ein 61-sei­ti­ges Papier zusam­men­ge­stellt, das zu dem Schluss kommt: „Eine ein­heit­li­che Aus­sa­ge über die Per­son Wil­helm II. lässt sich, wie bereits mehr­fach erwähnt, nicht leicht­fer­tig treffen.“

Der Cam­bridge-Pro­fes­sor Chris­to­pher Clark ver­sucht in dem 2009 ver­öf­fent­lich­ten und im ver­gan­ge­nen Jahr in einer über­ar­bei­te­ten Ver­si­on erschie­ne­nen Buch Wil­helm II., „Ver­un­glimp­fung und Ver­ständ­nis wie­der in ein ange­mes­se­nes Ver­hält­nis zu bekom­men“. Über die „Ver­un­glimp­fun­gen“ schreibt er dort: „Es ist so, als wür­de Wil­helm zu einer Sym­bol­fi­gur für etwas gemacht, das über sei­ne Per­son hin­aus­reicht und grö­ßer ist als er selbst – die Mas­sen­zer­stö­rung des Ers­ten Welt­kriegs, die Greu­el des Zwei­ten, die Kata­stro­phe und Schan­de einer gan­zen Nation.“ 

Nicht in der Lage, die eigenen Fehler zu sehen

Nach Clarks Ein­druck war Wil­helm ein „intel­li­gen­ter Mensch, aus­ge­stat­tet aller­dings mit einem schlech­ten Urteils­ver­mö­gen, der zu takt­lo­sen Aus­brü­chen und kurz­le­bi­gen Begeis­te­run­gen ten­dier­te – eine ängst­li­che und zur Panik nei­gen­de Gestalt, die häu­fig aus einem Gefühl der Schwä­che und Bedro­hung her­aus han­del­te“. Aus Wil­helms Per­sön­lich­keits­struk­tur her­aus erklärt er in Tei­len auch den in den spä­ten Jah­ren immer radi­ka­ler wer­den­den Anti­se­mi­tis­mus, der nun im Mit­tel­punkt der Debat­te steht.

Wil­helm sei mit vie­len Juden befreun­det gewe­sen, die Pogro­me der Nazis hät­ten ihn erschüt­tert. Sein spä­te­rer Juden­hass sei auch dadurch zu erklä­ren, dass er nicht in der Lage gewe­sen sei, sei­ne eige­nen Feh­ler zu sehen. Die Schuld an sei­nem Schei­tern habe er immer bei ande­ren gesucht, zuletzt eben bei den Juden.

Dem Bild vom blut­rüns­ti­gen Kriegs­trei­ber stellt Clark ein Zitat aus einer Rede Wil­helms bei der Reichs­tags­er­öff­nung im Jahr 1888 ent­ge­gen. Dort hat­te er gesagt: „In der aus­wär­ti­gen Poli­tik bin ich ent­schlos­sen, Frie­den zu hal­ten, mit jeder­mann, so viel an mir liegt.“ Clark betont, Wil­helm habe zu den Letz­ten gehört, die sich dem U-Boot-Krieg ent­ge­gen­stell­ten. Und der His­to­ri­ker stellt infra­ge, dass Wil­helm gro­ßen Ein­fluss auf die Diplo­ma­tie und Poli­tik Deutsch­lands gehabt habe, wie es zum Bei­spiel John Röhl behaup­tet, der Autor einer drei­bän­di­gen Bio­gra­fie über Wilhelm.

Der wie­der­um hat vor zwei Jah­ren in einem Bei­trag für die Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung Bele­ge dafür gelie­fert, dass der Anti­se­mi­tis­mus Wil­helms kei­ne spä­te Ver­ir­rung gewe­sen, son­dern immer wie­der und an vie­len Stel­len zu Tage getre­ten sei. Röhl spricht von Quel­len, die „ein furcht­erre­gen­des Fens­ter auf die See­le Kai­ser Wil­helms im Exil“ öff­ne­ten und nicht ver­schwie­gen wer­den dürf­ten. Er schreibt: „Besu­cher in (Wil­helms Exil im nie­der­län­di­schen) Doorn, die auf die anti­se­mi­ti­schen Ansich­ten des Kai­sers nicht vor­be­rei­tet waren, erhiel­ten einen jähen Schock, als er die­ses Ste­cken­pferd zu rei­ten begann.“

Aber wür­de nicht allein das die sofor­ti­ge Umbe­nen­nung rechtfertigen?

Das kann man so sehen, aber dann ergä­be sich das nächs­te Pro­blem. Wer ent­schei­det über den Namen der Uni­ver­si­tät? Das Recht dazu hat der 23-köp­fi­ge Senat. Es wäre nicht das ers­te Mal, dass er sich mit die­ser Fra­ge beschäf­tigt. Die Dis­kus­si­on über den umstrit­te­nen Namens­ge­ber geht in Müns­ter zurück bis in die Sech­zi­ger­jah­re. Schon vor 24 Jah­ren emp­fahl eine Kom­mis­si­on der Uni­ver­si­tät, sich von Wil­helm zu tren­nen. Doch der Senat ent­schied sich dagegen.

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Zweifel an der Legitimität der Entscheidung

Wür­de er das nun wie­der tun, wäre es wahr­schein­lich, dass die Debat­te in weni­gen Jah­ren von Neu­em auf­flammt. Wür­de der Senat sich unmit­tel­bar gegen Wil­helm ent­schei­den, könn­te etwas ande­res pas­sie­ren. Es könn­te das Gefühl auf­kom­men, dass hier ein klei­nes Grüpp­chen über die Köp­fe der Men­schen hin­weg ent­schei­det – in einer Sache, die doch eigent­lich die gan­ze Stadt betrifft. Es könn­ten Zwei­fel an der Legi­ti­mi­tät der Ent­schei­dung entstehen.

Das droh­te in Greifs­wald, wie Johan­na Weber es am Don­ners­tag erzähl­te. Auch dort ging es nicht zum ers­ten Mal um die Fra­ge. Auch dort hat­te der Senat die Umbe­nen­nung im ers­ten Anlauf abgelehnt.

Als die Debat­te im Jahr 2016 erneut begann, erleb­te Johan­na Weber sie als „ungleich emo­tio­na­ler, leb­haft, auch als, wenn man so will, unsach­li­cher“. Die media­le Auf­merk­sam­keit sei viel grö­ßer gewe­sen, es hät­ten sich mehr Men­schen betei­ligt. „Das Netz hat­te mitt­ler­wei­le eine völ­lig neue Funk­ti­on, wur­de in ganz ande­rem Stil genutzt“, sag­te sie. Auch das Erstar­ken der AfD habe eine Rol­le gespielt. Das habe der Figur Ernst Moritz Arndt wie­der eine ande­re Bedeu­tung gege­ben. Aber über allem habe die Fra­ge gestan­den: „Wer bestimmt?“ Also: „Wer hat die Defi­ni­ti­ons- und Kon­struk­ti­ons­macht über eine Universität?“

Die Men­schen in Greifs­wald sei­en der Mei­nung gewe­sen, die­se Macht hät­ten sie. Aller­dings hät­ten auch die Ehe­ma­li­gen die­ses Recht für sich bean­sprucht, wie auch die Lan­des­po­li­tik. Eine Fra­ge sei gewe­sen, ob die Zuge­zo­ge­nen ein Mit­spra­che­recht haben dürf­ten, also die Men­schen aus dem Wes­ten. „Es war eine nahe­zu absur­de Dis­kus­si­on“, sag­te Johan­na Weber.

Es fan­den Fackel­um­zü­ge und Demons­tra­tio­nen statt, im Netz ergoss sich der übli­che Hass. Am Ende sei es nicht mehr um die Fra­ge gegan­gen, ob der Name Ernst Moritz Arndt zu die­ser Insti­tu­ti­on passt, son­dern ledig­lich dar­um, wer dar­über ent­schei­den darf, sag­te Johan­na Weber.

Die ver­schie­de­nen Grup­pen stell­ten die aka­de­mi­sche Selbst­ver­wal­tung der Hoch­schu­le infra­ge. Und auch wenn in Müns­ter nicht mit Fackel­zü­gen oder Mahn­wa­chen für Wil­helm zu rech­nen ist, geht es hier eben­falls dar­um, eine Öffent­lich­keit in die Ent­schei­dung ein­zu­be­zie­hen, die man rein recht­lich nicht fra­gen müss­te. Es geht dar­um, das Gefühl von Legi­ti­mi­tät her­zu­stel­len. Daher die gan­ze Mühe. Daher die zwei Jahre.

Aber was wäre denn eigent­lich eine Alter­na­ti­ve zum Namen West­fä­li­sche Wil­helms-Uni­ver­si­tät Münster?

Warum nicht der Ortsname?

Auch das war am Don­ners­tag­abend The­ma der Dis­kus­si­on. Der His­to­ri­ker Mit­chell G. Ash erklär­te, wie Uni­ver­si­tä­ten in der Ver­gan­gen­heit zu ihren Namen gekom­men sind. Sie wur­den nach Herr­schern benannt, um Nähe zu die­sen zu signa­li­sie­ren oder um der Insti­tu­ti­on mehr Bedeu­tung zu geben. In den USA hei­ßen vie­le Uni­ver­si­tä­ten wie ihre Stif­ter. Der Eisen­bahn-Unter­neh­mer Leland Stan­ford oder der Geschäfts­mann Johns Hop­kins spen­dier­ten ihrem Land Hoch­schu­len. Hier ging es vor allem um Pres­ti­ge – in Deutsch­land spä­ter auch dar­um, durch die Namens­wahl eine bestimm­te Geis­tes­hal­tung zu demonstrieren.

Dafür steht zum Bei­spiel die Hein­rich-Hei­ne-Uni­ver­si­tät in Düs­sel­dorf. Auch Müns­ter könn­te mit einem neu­en Namen ein Zei­chen set­zen. Bis­lang gibt es in Deutsch­land kei­ne Hoch­schu­le, die nach einer Frau benannt ist. Mit einer Annet­te-von-Dros­te-Hüls­hoff-Uni­ver­si­tät wür­de sich das ändern. Aber die Benen­nung nach einer Per­son bringt immer auch die Gefahr mit sich, dass neue For­schungs­er­geb­nis­se Din­ge ans Licht brin­gen, die wie­der in Zwei­fel zie­hen, ob die­se Per­son wirk­lich geeig­net ist.

Es bräuch­te aller­dings gar kei­ne Per­son, um eine Geis­tes­hal­tung zum Aus­druck zu brin­gen. Es könn­te auch ein Ereig­nis sein. Eine der kur­sie­ren­den Ideen lau­tet: West­fä­li­sche-Frie­dens-Uni­ver­si­tät. Mit­chell G. Ash stell­te in der Dis­kus­si­on aller­dings noch ein­mal klar: „Es hat nie einen Zwang gege­ben, einer Uni­ver­si­tät einen ande­ren Namen zu geben als den Ortsnamen.“

Bie­le­feld, Bochum und Pader­born haben sich für die­se Vari­an­te ent­schie­den. Auch in Eng­land ist das üblich. Oxford und Cam­bridge sind Bei­spie­le dafür.

Der Bre­mer Mar­ke­ting-Pro­fes­sor Chris­toph Bur­mann, am Don­ners­tag eben­falls Teil der Run­de, wür­de das für eine gute Lösung hal­ten. Der Begriff Uni­ver­si­tät habe welt­weit ein posi­ti­ves Image, das könn­ten Hoch­schu­len nut­zen: „Selbst, wenn sie in Klein-Kle­ckers­dorf gegrün­det wer­den, haben sie den Rie­sen­vor­teil: Sobald Uni­ver­si­tät davor steht, wis­sen die Men­schen, was es ist, den­ken was Posi­ti­ves. Und dann geht es nur noch dar­um, dass man wis­sen muss: Wo liegt Klein-Kleckersdorf?“

Wissen die Studierenden, um welchem Wilhelm es geht?

Damit wäre auch das Pro­blem gelöst, dass nicht nur eine Stadt sich mit der Uni­ver­si­tät iden­ti­fi­zie­ren kön­nen muss, son­dern auch die Men­schen, die an der Hoch­schu­le stu­die­ren oder arbei­ten. „Wenn ein Name nach innen und außen eine Iden­ti­tät hat, die stim­mig ist, dann ist das gut. Sonst ist ein Name Schall und Rauch“, sag­te Chris­toph Burmann.

Und das könn­te nicht nur bei der Suche nach einem neu­en Namen eine Rol­le spie­len, son­dern bei der Beant­wor­tung der Fra­ge, wel­che Berech­ti­gung der alte hat.

Hat er für die Men­schen heu­te über­haupt noch eine Bedeu­tung? Wis­sen die Stu­die­ren­den, wer hin­ter dem Namen steckt? Olaf Blasch­ke, His­to­ri­ker und Lei­ter der Arbeits­grup­pe, die sich mit dem Namen beschäf­tigt hat, sag­te im Mai im Inter­view mit der Süd­deut­schen Zei­tung, die meis­ten Stu­die­ren­den wüss­ten nicht mal, nach wel­chem Wil­helm die Uni benannt sei.

Und wenn das der Fall ist, also Wil­helm für die Men­schen eigent­lich gar kei­ne Rol­le mehr spielt, wäre die Fra­ge: Pas­siert hier etwas, das in Müns­ter auch schon in der Debat­te um die Umbe­nen­nung der Dan­zi­ger Frei­heit eine Rol­le spiel­te? Vie­le Men­schen ken­nen den his­to­ri­schen Hin­ter­grund gar nicht, aber im Lau­fe ihres Lebens bekommt der Name für sie eine eige­ne Bedeu­tung – durch Erleb­nis­se oder Erin­ne­run­gen an die­se Orte. Wäre das ein Argu­ment für den Namen? An der Dan­zi­ger Frei­heit war es das nicht.

FAZ-Her­aus­ge­ber Jür­gen Kau­be, der vier­te Teil­neh­men­de an der Dis­kus­si­on, gab sich kei­ne all­zu gro­ße Mühe, zu ver­ber­gen, dass er der Debat­te nicht viel abge­win­nen kann. Er sprach über das Gedicht des Schrift­stel­lers Eugen Gom­rin­ger, das in des­sen baye­ri­schem Wohn­ort an einer Haus­fas­sa­de ange­bracht ist und dort Stu­die­ren­den auf­fiel, die fan­den, es set­ze Frau­en her­ab. Wenn man Goe­thes Werk noch mal genau­er durch­sä­he, wür­de man bestimmt auch etwas fin­den, das ihn in einem ande­ren Licht erschei­nen lässt, sag­te Kau­be. Müns­ter habe eben das Pech, dass der Namens­ge­ber der Uni­ver­si­tät sehr bekannt sei. „Es weiß ja kein Mensch, was Otto von Gue­ri­cke gemacht hat“, sag­te Kau­be. Nach von Gue­ri­cke ist die Uni­ver­si­tät in Mag­de­burg benannt.

Jür­gen Kau­be bezwei­felt auch, dass der Name der Uni­ver­si­tät tat­säch­lich irgend­je­man­den belas­tet. Er sehe hier „die Begeis­te­rung an der Dis­kus­si­on selbst“. Über die rei­chen Stif­ter in den USA dis­ku­tie­re man nicht. Da schei­ne die Finan­zie­rung eine Rol­le zu spie­len. Mit Blick auf die Namens­de­bat­ten in Deutsch­land sag­te er: „Ich glau­be nicht so sehr an die Ver­let­zung. Es han­delt sich um gespiel­te Ver­let­zun­gen. Aber auch das muss man ernst neh­men.“ Und er sag­te: „Die Leu­te haben offen­bar viel Frei­zeit und küm­mern sich um die­se Art von Kon­flik­ten.“ Spä­ter gab er noch einen Rat: „Ich wür­de mich anstel­le einer Uni­ver­si­tät nicht all­zu lan­ge damit aufhalten.“ 

Kein Triumphgeheul, kein Bildersturm

Das müss­te die Uni Müns­ter nicht. Sie könn­te das alles abkür­zen. Nur dann wäre die Fra­ge: Ist das Pro­blem wirk­lich gelöst, wenn der Name bleibt? Oder dau­ert alles noch viel län­ger, wenn es nach einer schnel­len Ent­schei­dung gegen Wil­helm unter der Ober­flä­che wei­ter­hin bro­delt? Muss man sich doch die Zeit nehmen?

Die Uni­ver­si­tät Greifs­wald hat das Pro­blem inzwi­schen gelöst. Es gab Dis­kus­sio­nen und öffent­li­che Anhö­run­gen, aber am Ende ent­schied der Senat über den Namen. „Was mich bis heu­te posi­tiv über­rascht, sind die Ruhe und der Frie­den, die nach der Ent­schei­dung ein­ge­tre­ten sind”, sag­te Johan­na Weber. Es habe kein Tri­umph­ge­heul gege­ben und auch kei­nen Bil­der­sturm. Sie sei häu­fig gefragt wor­den, war­um das Bild von Ernst Moritz Arndt immer noch im Foy­er des Rek­to­rats hän­ge. „Und als ich dann ant­wor­te­te: Ernst Moritz Arndt ist Teil die­ser Uni­ver­si­tät und wird es blei­ben“, sag­te Johan­na Weber, „da waren glaub ich vie­le verblüfft.”

Die Arbeits­grup­pe, die das Gut­ach­ten erstellt hat, gibt der Uni­ver­si­tät kei­ne Emp­feh­lung dazu, wie sie mit dem Namen umge­hen soll. Aber Olaf Blasch­ke sag­te im Mai in dem SZ-Inter­view, es gebe in Deutsch­land 13 Uni­ver­si­tä­ten mit Stif­ter­na­men. Eine Debat­te über die Stif­ter fin­de in kei­ner davon statt. „Mit die­ser Debat­te betritt Müns­ter also Neu­land“, sag­te er. 

Es wäre ein gro­ßer Schritt und mög­li­cher­wei­se ein Anfang. Wenn der Senat im ers­ten Quar­tal 2023 zu dem Ent­schluss kom­men soll­te, dass es bes­ser ist, wenn die Uni­ver­si­tät Müns­ter den Namen Wil­helms ablegt, könn­te es sein, dass in Müns­ter end­lich Ruhe ist, aber woan­ders der Lärm beginnt.

In aller Kürze

+++ Wenn es nach den Ver­spre­chen aus der Ver­gan­gen­heit geht, dann wäre die Bahn­stre­cke zwi­schen Müns­ter und Lünen längst zwei­spu­rig. Aber nach­dem der CDU-Staats­se­kre­tär Enak Fer­le­mann den Aus­bau bei der Eröff­nung des neu­en Haupt­bahn­hofs vor vier Jah­ren ange­kün­digt hat­te, ist nicht so viel pas­siert, genau genom­men: gar nichts. Daher liegt der Ver­dacht nahe, dass die Ankün­di­gung damals auch mit den bevor­ste­hen­den Bun­des­tags­wah­len zu tun gehabt haben könn­te. Klaus Bau­meis­ter hat für die West­fä­li­schen Nach­rich­ten (lei­der nicht online) Bun­des­tags­mit­glie­der aus Müns­ter gefragt. Und abge­se­hen vom CDU-Kan­di­da­ten Ste­fan Nacke und der CDU-Man­dats­in­ha­be­rin Sybil­le Ben­ning kön­nen auch die übri­gen Abge­ord­ne­ten aus Müns­ter in Ber­lin nur wenig Gutes an der Sache erken­nen, also Maria Klein-Schmeinck (Grü­ne), Huber­tus Zde­bel (Lin­ke) und Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Sven­ja Schul­ze (SPD), wobei Sven­ja Schul­ze natür­lich selbst Teil der Bun­des­re­gie­rung ist, die das alles vor sich her­schiebt. Die Fra­ge ist, wie es jetzt wei­ter­geht. Und ein Teil der Fra­ge lässt sich auch schon beant­wor­ten. Am 26. Sep­tem­ber geht es wei­ter mit der Bundestagswahl.

+++ Schon wie­der kein Som­mer­send in die­sem Jahr, mel­det das Pres­se­amt. Aber dafür kommt wie­der ein mobi­ler Frei­zeit­park, der sich zudem so sehr gar nicht vom Send unter­schei­det. Er ist etwas klei­ner, der Ein­tritt kos­tet einen Euro, und der Frei­zeit­park wird etwas län­ger blei­ben als der Som­mer­send, näm­lich vom 31. Juli bis zum 15. August. Vor­aus­set­zung ist aller­dings: Muss ent­we­der geimpft, getes­tet oder gene­sen sein.

Korrekturen und Ergänzungen

Im RUMS-Brief am Frei­tag schrie­ben wir über einen Vor­schlag der FDP zur Situa­ti­on am Aasee, auf den die Grü­nen, SPD, Volt und die CDU ihr Logo haben set­zen las­sen. also eine sel­te­ne Einig­keit im Rat. Dazu hat­ten wir das von der Stadt ver­öf­fent­lich­te Doku­ment ver­linkt. Doch im Rat hat­te man sich auf eine leicht ver­än­der­te Ver­si­on geei­nigt. Das wäre die­se hier.

Corona-Update

Die Coro­na­zah­len für Müns­ter blei­ben auf einem Niveau, das im Ver­gleich zu dem der ver­gan­ge­nen Mona­te harm­los erscheint. Die Stadt mel­det heu­te eine Wochen­in­zi­denz von 2,5 (Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Men­schen inner­halb von sie­ben Tagen). Wenn Sie in den nächs­ten Tagen oder Wochen eine Rei­se geplant haben, was in den Som­mer­fe­ri­en ja nicht so unwahr­schein­lich ist, sieht das alles schon ganz anders aus. Die ers­ten Rei­se­ge­sell­schaf­ten haben Pau­schal­rei­sen nach Por­tu­gal abge­sagt, mel­det unter ande­rem die Tages­schau. Auch in Eng­land sieht nicht so gut aus. Und das Super­sprea­der-End­spiel der Euro­pa­meis­ter steht ja noch bevor. In Deutsch­land schätzt das Robert-Koch-Insti­tut den Anteil der anste­cken­den Del­ta-Vari­an­te inzwi­schen auf etwa die Hälf­te aller Infek­tio­nen. Und zum Abschluss noch eine gute Nach­richt: Die Wochen­in­zi­denz in ganz Deutsch­land lag am Mon­tag bei 5.

Unbezahlte Werbung

Vor vier Wochen auf einer Rad­tour hat­ten wir zum Glück ein biss­chen Pech. Wir waren in Havix­beck ange­kom­men und etwas zu spät. Das Restau­rant auf unse­rem Weg hat­te schon geschlos­sen. Wir fuh­ren also wei­ter und fan­den den Bier­gar­ten vor dem Restau­rant Lau­schig, schräg gegen­über vom Stift Til­beck. Vom Haupt­bahn­hof aus sind es 16 Kilo­me­ter, aber es gibt einen sehr schö­nen Rad­weg und bei schlech­tem Wet­ter auch eine gut aus­ge­bau­te Stra­ße. Und noch ein Tipp: der Müns­ter­län­der Back­schin­ken. Hier geht’s zur Spei­se­kar­te.

Wir müssen reden

Am Wochen­en­de müs­sen wir wie­der mal reden. Dies­mal über die Ver­kehrs­wen­de in Müns­ter – über die auto­freie Innen­stadt, den Fly­o­ver, Park­plät­ze, den Bus­ver­kehr und rote Far­be auf der Stra­ße. Zu Gast sind die ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen-Frak­ti­on im Rat, Jule Heinz-Fischer, und der ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­cher der CDU-Frak­ti­on, Wal­ter von Göwels. Am Sonn­tag wer­den wir ab 19 Uhr eine Stun­de lang dis­ku­tie­ren, dann öff­nen wir die Run­de für Fra­gen. Den Sonn­tag haben wir dies­mal gewählt, weil an die­sem Frei­tag­abend zwei EM-Spie­le statt­fin­den. Alle wei­te­ren Infos zur Ver­an­stal­tung fin­den Sie hier. Und wenn Sie Fra­gen haben, kön­nen Sie uns die auch vor­ab schi­cken.

Drinnen und Draußen

Eva Streh­l­ke hat ein paar Tipps zusam­men­ge­stellt, das wäre die­se hier: 

+++ Ist der Mars-Rover eigent­lich nur ein rie­si­ges, fern­ge­steu­er­tes Auto? Oder was kann das Gefährt sonst noch alles? Wenn Sie Kin­der zwi­schen sechs und zehn Jah­ren haben, kön­nen die Ihnen das viel­leicht nach den Som­mer­fe­ri­en erklä­ren. Dafür müs­sen Sie sie nur zum Feri­en­pro­gramm der Uni Müns­ter anmel­den. Für die drit­te bis sechs­te Feri­en­wo­che gibt es noch freie Plät­ze. Eine Woche Betreu­ung kos­tet 120 Euro, Stu­die­ren­de zah­len 100 Euro. Wei­te­re Infos fin­den Sie hier.

+++ Mit mög­lichst wenig Res­sour­cen mög­lichst vie­le Leben ver­bes­sern, das ist die Idee des effek­ti­ven Altru­is­mus. Ein Bei­spiel: Hier kön­nen Sie aus­rech­nen las­sen, wie viel Sie bewir­ken kön­nen, wenn Sie einen Teil Ihres Ein­kom­mens spen­den. Die phi­lo­so­phi­sche und sozia­le Bewe­gung ist vor unge­fähr zehn Jah­ren ent­stan­den. Und jetzt nach Müns­ter: Hier gibt es eine Lokal­grup­pe, und die beschäf­tigt sich mor­gen ab 20 Uhr auf Zoom mit der Fra­ge, wie man den Kli­ma­wan­del mög­lichst sinn­voll und effek­tiv bekämp­fen kann. Linus Mattauch (Juni­or­pro­fes­sor TU Ber­lin und Pots­dam Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung) und Fran­zis­ka Fun­ke (TU Ber­lin und Pots­dam Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung) hal­ten dazu einen Vor­trag, danach kön­nen Sie noch mit ihnen dis­ku­tie­ren. Sie kön­nen sich dazu hier vor­ab anmel­den oder ein­fach mor­gen bei Zoom mit dem Kenn­code 642039 ein­wäh­len. Wenn Sie sich vor­her schon ein biss­chen schlau­ma­chen möch­ten, emp­fiehlt die Grup­pe die­sen Arti­kel.

+++ Eben­falls online beschäf­ti­gen sich Ste­fan Querl und Peter Römer von der Gedenk­stät­te Vil­la ten Hom­pel am Don­ners­tag­abend von 19 bis 21 Uhr mit dem Anti­se­mi­tis­mus und dem Enga­ge­ment dage­gen in Müns­ter. Ist in Müns­ter wirk­lich „eine Stadt ohne Problem“e, wie es manch­mal heißt? Spä­tes­tens seit im Mai vor der Syn­ago­ge eine israe­li­sche Flag­ge ange­zün­det wur­de, sieht es nicht mehr so aus. Wenn Sie an dem Info­abend der Vil­la ten Hom­pel teil­neh­men möch­ten, müs­sen Sie sich bis spä­tes­tens Mitt­woch­abend per E-Mail mit Ihrem Klar­na­men anmel­den und bekom­men dann den Link zur Ver­an­stal­tung zugeschickt.

Und noch ein Tipp von mir: 

+++ Ich weiß nicht, ob das für Sie infra­ge kommt, aber haben Sie Inter­es­se an einer gro­ßen Kar­rie­re in der inter­na­tio­na­len Kunst­sze­ne? Jonas Rie­mer, Schau­spie­ler am Thea­ter Müns­ter, lässt die fik­ti­ve Figur Jonas Rie­mer (ja, kein Tipp­feh­ler) in fünf Vide­os am Bei­spiel von Joseph Beuys erklä­ren, wie man das hin­be­kommt. In der 13 Minu­ten lan­gen ers­ten Fol­ge geht es um den Mythos der Bio­gra­fie. Anders gesagt: um die Fra­ge, wie man sich sei­nen Lebens­lauf so zurecht­lügt, dass irgend­et­was Vor­teil­haf­tes hän­gen­bleibt. Die zwei­te und drit­te Fol­ge erschei­nen mor­gen, die übri­gen dann am Wochen­en­de. Und nur schon mal für spä­ter: Wenn Sie’s mit dem Erfolg dann geschafft haben, mel­den wir uns für ein Interview.

Der nächs­te RUMS-Brief kommt am Frei­tag. Dann schreibt Ihnen Con­stan­ze Busch. Bis dahin wün­sche ich Ihnen eine gute Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Eva Strehlke


PS

Es ist natür­lich ein beson­de­res Jahr, aber irgend­wie über­rascht es einen ja doch immer wie­der. Vie­les ist aus­ge­fal­len, und das meis­te wird wohl nicht nach­ge­holt wer­den. Geburts­tags­fei­ern, Fir­men­fes­te, Aben­de, von denen man nicht so viel erwar­tet hat, die sich dann aber über­ra­schend ent­wi­ckeln. Und das wird ja nun so lang­sam wie­der mög­lich. Am Sams­tag­abend habe ich einen Spa­zier­gang mit einem Freund gemacht, wie so oft in den ver­gan­ge­nen Mona­ten. Wir sind durchs Han­sa­vier­tel gelau­fen, irgend­wann stan­den wir am Hafen, auf dem Park­platz hin­ter der Bau­stel­le, auf der frü­her die Osmo­hal­len stan­den. Es war schon eine hal­be Stun­de nach Mit­ter­nacht, und dann begann auf der gegen­über­lie­gen­den Hafen­sei­te das Feu­er­werk, nur eine Minu­te lang. Etwas spät viel­leicht, am 27. Juni 2021. Aber nicht zu spät, denn es beginnt ja alles erst gera­de wie­der. Und auf kei­nen Fall zu spät, um sich ein fro­hes neu­es Jahr zu wün­schen. Das haben wir dann auch gemacht. Und wenn Sie das alles nicht glau­ben, hier ist ein Foto.