Tausche Katze im Sack | Ist der Handel nur dagegen? | Kleines Brauhaus

Müns­ter, 23. Novem­ber 2021

Guten Tag,

wenn man etwas bau­en möch­te, dann muss man das Grund­stück, auf dem der Bau ste­hen soll, vor­her kau­fen. Und das kann zu Pro­ble­men füh­ren, denn manch­mal möch­ten die Per­so­nen, denen es gehört, das Grund­stück lie­ber behal­ten. Das Ergeb­nis so einer geschei­ter­ten Ver­hand­lung steht am Albers­lo­her Weg 12, gegen­über der PSD-Bank. Das Haus, das frü­her als Gast­stät­te „Zum Lands­mann“ bekannt war und heu­te als Bar „Rote Lola“, war auf den Plä­nen für den Büro­kom­plex „Por­tal 10“ längst abge­ris­sen, aber die Fami­lie Pin­kus Mül­ler woll­te das Grund­stück nicht abge­ben. Man muss­te die Plä­ne ändern.

An der­sel­ben Stra­ße, etwa zwei Kilo­me­ter wei­ter süd­lich, in Höhe der Ober­fi­nanz­di­rek­ti­on, hät­te so etwas nun auch pas­sie­ren kön­nen. Dort steht kei­ne alte Gast­stät­te, aber auch an die­ser Stel­le möch­te die Stadt etwas bau­en: einen Hal­te­punkt an der Stre­cke der West­fä­li­schen Lan­des­ei­sen­bahn, auf der in ein paar Jah­ren wie­der Züge fah­ren sol­len. Das 328 Qua­drat­me­ter gro­ße Grund­stück, das die Stadt braucht, gehört einer Immo­bi­li­en­ge­sell­schaft, hin­ter der ein Wirt­schafts­funk­tio­när aus Müns­ter steht.

Wir haben uns ent­schie­den, den Namen des Man­nes nicht zu nen­nen, denn er steht nicht im Ver­dacht, etwas Ille­ga­les gemacht zu haben. Hier geht es auch um pri­va­te Din­ge. Und in dem Fall muss man abwä­gen zwi­schen den Nach­tei­len, die einer Per­son ent­ste­hen, und den Vor­tei­len für die Öffent­lich­keit. Man könn­te das hier auch anders bewer­ten, denn der Mann hat sein Pri­va­tes selbst zum Teil einer öffent­li­chen Sache gemacht. Aber wir den­ken, es ist vor allem wich­tig, was hier pas­siert ist. 

Es begann mit Verwunderung

Es ist ein Han­del zustan­de­kom­men. Der städ­ti­sche Lie­gen­schafts­aus­schuss hat die­sen Han­del am 28. Sep­tem­ber ein­stim­mig beschlos­sen. Am Ende waren sich alle Par­tei­en dar­in einig, dass es bes­ser sei, den Han­del ein­zu­ge­hen, als auf ihn zu ver­zich­ten, weil die Bahn­li­nie ein wich­ti­ges Ver­kehrs­pro­jekt ist. 

Doch die Dis­kus­si­on über Punkt 6.1.3 der Tages­ord­nung begann mit eini­ger Ver­wun­de­rung im Kreis der Aus­schuss­mit­glie­der. So beschrei­ben es meh­re­re Men­schen, die anwe­send waren. Ver­wun­dert waren sie dar­über, was der Stadt in dem Papier mit der Num­mer V/0646/2021 vor­ge­schla­gen wurde.

Der Aus­schuss soll­te über zwei Punk­te ent­schei­den. Zum einen: Die Stadt kauft das 328 Qua­drat­me­ter gro­ße Grund­stück zu einem vor­läu­fi­gen Gesamt­preis von 75.440 Euro, so steht es in dem Papier, zuzüg­lich Neben­kos­ten in Höhe von rund 7.500 Euro, zusam­men also knapp 83.000 Euro.

Die Ver­wun­de­rung ergab sich aus dem zwei­ten Punkt. In ihm geht es um ein pri­va­tes Anlie­gen des Grund­stücks­ei­gen­tü­mers. Er „bit­tet die Stadt Müns­ter bei die­ser Gele­gen­heit bei der per­spek­ti­vi­schen Wei­ter­ent­wick­lung sei­ner Hof­stel­le behilf­lich zu sein“. In ande­ren Wor­ten: Er möch­te Land tau­schen, um sein pri­va­tes Grund­stück zu vergrößern.

In der Sit­zung sei sehr schnell deut­lich gewor­den, dass es hier weni­ger um eine Bit­te ging als um eine Bedin­gung für das Geschäft. Das bestä­ti­gen meh­re­re Per­so­nen. Öffent­lich dür­fen sich weder die Stadt noch die Aus­schuss­mit­glie­der zum Inhalt der Dis­kus­si­on äußern, denn das alles fand in dem Teil der Sit­zung statt, der nicht öffent­lich ist.

Rein wirtschaftlich entsteht kein Nachteil

Meh­re­re Per­so­nen, die dabei waren, haben uns die Dis­kus­si­on beschrie­ben. Andre­as Nien­aber, der Lei­ter des städ­ti­schen Amtes für Immo­bi­li­en­ma­nage­ment, saß an die­sem Abend eben­falls mit im Fest­saal des Rat­hau­ses. Er habe dem Aus­schuss erklärt, dass so ein Geschäft nichts Unge­wöhn­li­ches sei. Das sag­te uns auch jemand aus der Stadt­ver­wal­tung. So etwas kom­me immer mal wie­der vor.

Unge­wöhn­lich sei in die­sem Fall nur, dass die Stadt und der Eigen­tü­mer des Grund­stücks gegen­sei­tig etwas von­ein­an­der woll­ten. Aber ist das problematisch?

Wir haben Wolf­gang Jäck­le gefragt, Rechts­an­walt in Müns­ter und Lei­ter der Arbeits­grup­pe Poli­tik bei der Anti-Kor­rup­ti­ons-Orga­ni­sa­ti­on Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal, ob an so einer Art von Han­del etwas aus­zu­set­zen sei. „Rein wirt­schaft­lich gese­hen scheint der Stadt durch das Zusatz­ge­schäft kein Nach­teil zu ent­ste­hen“, sagt er. Inso­fern sei gegen den Han­del nichts einzuwenden.

Ob der Stadt ein wirt­schaft­li­cher Scha­den ent­ste­hen könn­te, das war anfangs aller­dings gar nicht klar. Der ursprüng­li­che Antrag, der uns vor­liegt, sah ledig­lich eine vage Opti­on vor: Die Stadt hät­te dem Mann sechs Hekt­ar Land in Sankt Mau­ritz über­tra­gen, im Wert von knapp 600.000 Euro. Dafür bekom­men hät­te sie sechs Hekt­ar Land an irgend­ei­nem ande­ren Ort, der noch gar nicht bekannt war.

Der Grund dafür steht auf Sei­te 2 des Papiers: Der Mann „ver­fügt der­zeit über kei­ne geeig­ne­te Tausch­flä­che“. Er müss­te das Land selbst erst kau­fen. Könn­te er der Stadt für die sechs Hekt­ar in Sankt Mau­ritz also eine Acker­flä­che in Bran­den­burg unterjubeln?

Das Pres­se­amt gibt eine all­ge­mei­ne Aus­kunft: „Gene­rell kauft die Stadt Müns­ter Flä­chen im Stadt­ge­biet an. Dies gilt auch für Tausch­ge­schäf­te.“ Nur wo steht das?

In der Aus­schuss­vor­la­ge ist es nicht zu fin­den. Dort stand zunächst auch nichts über den Gegen­wert, den die Stadt für das Acker­land erhält, das sie nun even­tu­ell abge­ben wird. Es hät­te also pas­sie­ren kön­nen, dass sie für ein Stück Land im Wert von 600.000 Euro ein ande­res Stück Land bekommt, das nur halb so viel wert ist.

Aus der Nie­der­schrift geht her­vor, dass der Aus­schuss das noch ver­hin­der­te. Man ergänz­te den Satz: „Bei unter­schied­li­chen Boden­richt­wer­ten fin­det ein finan­zi­el­ler Aus­gleich statt.“ Ist das Stück Land weni­ger wert, bekommt die Stadt dazu also noch Geld.

„Wir können auch Nein sagen“

Aber was ist mit dem Ort? Die Opti­on ist nun beschlos­sen. Wenn der Wirt­schafts­funk­tio­när inner­halb der nächs­ten fünf Jah­re tau­schen möch­te, kann die Stadt dann noch zurück? Hat sie hier einen Blan­ko­scheck ausgestellt? 

Das Amt für Immo­bi­li­en­ma­nage­ment gibt eine kla­re Ant­wort: „Wir kön­nen auch Nein sagen.“ Die Stadt sei nicht ver­pflich­tet, jedes Grund­stück entgegenzunehmen.

In dem Beschluss steht das so nicht. Das Amt für Immo­bi­li­en­ma­nage­ment ver­si­cher­te uns aber, dass es im Hin­ter­grund „umfang­rei­che Ver­trä­ge“ gebe, mit denen man aus­schlie­ße, dass die Stadt ein Grund­stück neh­men müs­se, das sie gar nicht haben möchte.

Bleibt noch eine Fra­ge: War­um küm­mert die Stadt sich erst jetzt um die­ses Grundstück?

Eine Per­son aus dem Aus­schuss sag­te uns, der Zeit­punkt für den Kauf sei unge­wöhn­lich spät. Man wis­se ja schon seit Jah­ren von den Plä­nen. Hät­te man das Geschäft also nicht schon eher auf den Weg brin­gen kön­nen? Das Pres­se­amt schreibt, den Zeit­punkt sol­cher Ankäu­fe lege die Stadt „in enger Abstim­mung mit den Pro­jekt­be­tei­lig­ten inner­halb der Stadt­ver­wal­tung und den jewei­li­gen Eigen­tü­mern“ fest.

Man bit­te um Ver­ständ­nis dafür, dass die Stadt Müns­ter zu kon­kre­ten Kon­di­tio­nen von Grund­stücks­ge­schäf­ten nichts sagen könne.

Egal, ob der Han­del nun zustan­de kommt oder nicht. Eine Per­son wird wohl kei­ne Wahl haben. Denn das Acker­land in Sankt Mau­ritz, um das es in dem Tausch­ge­schäft geht, ist im Moment noch ver­pach­tet. Zum Zeit­punkt der Aus­schuss­sit­zung wuss­te der Päch­ter noch nichts über den Han­del. Und mög­li­cher­wei­se ist das immer noch so. In der Nie­der­schrift steht: „Sofern es zu einem Tausch kom­me, wür­den früh­zei­tig Gesprä­che mit dem Päch­ter geführt.“ 

Wir stoßen an!

Bei uns knal­len heu­te mäch­tig die Sekt­kor­ken, wir haben mit Ihrer Hil­fe näm­lich die nächs­te Etap­pe unse­rer Leser:innen-werben-Leser:innen-Aktion erreicht: 2.000 Men­schen lesen RUMS! Vie­len Dank dafür!

Wie ver­spro­chen wer­den wir dafür auch die­ses Mal wie­der etwas zurück­ge­ben, näm­lich einen zwei­ten, ganz­tä­gi­gen Medi­en-Work­­shop für eine Jugend­ein­rich­tung. Sie kön­nen uns dafür gern eine Orga­ni­sa­ti­on vor­schla­gen. Schrei­ben Sie uns ein­fach an die­se Adres­se.

Zum ers­ten Mal haben wir so einen Work­shop übri­gens Anfang Novem­ber im Jugend­zen­trum Black Bull in Müns­­ter-Amels­­bü­­ren aus­pro­biert, als Dan­ke­schön für die bereits erreich­te Ziel­mar­ke von 1.750 Leser:innen. Wir haben uns gemein­sam mit einer Grup­pe Zehn- bis 13-Jäh­ri­­ger an jour­na­lis­ti­sches Arbei­ten her­an­ge­tas­tet und gemein­sam ers­te The­men ent­wi­ckelt, die die Jugend­li­chen bald bei uns ver­öf­fent­li­chen wer­den. Ein paar Ein­drü­cke des Work­shops in Bil­dern gibt es hier.

Jetzt aber noch mal kurz zurück zu RUMS.

Unser nächstes Etappenziel: 2.250 Leser:innen!

Nach wie vor ist es so, dass wir wach­sen müs­sen, um unser Ange­bot bei­be­hal­ten und wei­ter aus­bau­en zu kön­nen. Und weil Sie alle ja selbst am bes­ten wis­sen, war­um Sie RUMS lesen und unter­stüt­zen, wer­den wir nicht müde, Sie wei­ter­hin um Ihre Mit­hil­fe zu bit­ten: Emp­feh­len Sie uns in Ihrem Bekann­ten­kreis. Reden Sie über uns. Und lei­ten Sie ger­ne unse­re Brie­fe wei­ter, um ande­ren zu zei­gen, was wir tun. Wenn Sie auch noch dazu­schrei­ben, dass die Empfänger:innen uns ein­fach selbst mal abon­nie­ren sol­len, freu­en wir uns umso mehr.

Sie kön­nen unse­re Brie­fe übri­gens schon län­ger auch bei Face­book oder Twit­ter oder auch per E-Mail oder Whats­app tei­len – beim Klick auf den ent­spre­chen­den But­ton unten öff­net sich in der jewei­li­gen App ein Fens­ter mit einem Text­vor­schlag, den Sie ger­ne frei ver­än­dern können.

Vie­len Dank für Ihre Mithilfe!

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In den ver­gan­ge­nen Wochen haben wir viel über Ver­kehrs­po­li­tik gespro­chen. Immer wie­der ging es dabei auch um die Wirt­schaft, vor allem um den Han­del. Oft sah es so aus, als wäre die Wirt­schaft ein­fach dage­gen. Gegen Ver­kehrs­ver­su­che. Gegen eine auto­freie Innen­stadt. Gegen die Mobi­li­täts­wen­de. Aber stimmt das wirk­lich? Wir haben Joa­chim Bren­del ange­ru­fen. Er lei­tet bei der Indus­trie und Han­dels­kam­mer am Sent­ma­rin­ger Weg den Geschäfts­be­reich „Han­del, Ver­kehr, Infra­struk­tur“. Und so viel vor­ab: Ganz so ein­fach ist es wie­der mal nicht.

„Es geht hier ein Stück weit auch um Respekt”

Herr Bren­del, fin­den Sie, dass in Müns­ters Innen­stadt zu vie­le Autos unter­wegs sind?

Ja, ganz klar. Das ist kei­ne Fra­ge: So, wie es ist, kann es nicht blei­ben. Nur: Wie bekom­men wir die­se Ver­än­de­rung hin? Und da unter­schei­den sich die Ein­schät­zun­gen dar­über, wie und wie schnell so etwas gehen kann.

Wie ist Ihre Einschätzung?

Wir müs­sen schau­en, dass Men­schen, die in der Innen­stadt arbei­ten oder dort ein Geschäft haben, durch die­se Ver­än­de­rung mög­lichst kei­ne Nach­tei­le erlei­den. Das bedeu­tet, zwei Bedin­gun­gen müs­sen erfüllt sein: Es muss wei­ter­hin Mög­lich­kei­ten geben, die Innen­stadt gut zu errei­chen. Vor allem aber: Die Men­schen müs­sen die­se Mög­lich­kei­ten auch annehmen.

Sie mei­nen Alter­na­ti­ven zum Auto.

Genau. Es geht nicht dar­um, um jeden Preis die gegen­wär­ti­gen Bedin­gun­gen für das Auto zu sichern. So wird es ja manch­mal dar­ge­stellt. Aber das ist gar nicht in unse­rem Sin­ne. Das Auto schränkt die Auf­ent­halts­qua­li­tät und die Attrak­ti­vi­tät der Städ­te im Moment ja erheb­lich ein. Das müs­sen wir in den Griff bekommen.

Und wie kann das gelingen?

Ich habe mir dazu mal ein Bild über­legt. Stel­len Sie sich zwei Kei­le vor. Der eine Keil ist der Umwelt­ver­bund, also die umwelt­ver­träg­li­chen Ver­kehrs­mit­tel: Bus­se, Bah­nen, Fahr­rä­der. Der ande­re ist der Auto­ver­kehr. Wenn wir bei­de Kei­le zusam­men­füh­ren, haben wir ein Recht­eck. Das ist das Niveau der Erreich­bar­keit. Und wenn der eine Keil klei­ner wird, muss der ande­re grö­ßer werden.

Was bedeu­tet das konkret?

Wir müs­sen alter­na­ti­ve Ange­bo­te auf­bau­en. Velo­rou­ten, mehr Schnell­bus­se aus der Regi­on, ver­nünf­ti­ge Mobi­li­täts­sta­tio­nen, die die­sen Namen auch ver­die­nen. Und zwar nicht unbe­dingt im Stadt­ge­biet, am Coes­fel­der Kreuz oder an der Wese­ler Stra­ße in Höhe der Auto­bahn, son­dern vor den Toren der Stadt. Da müs­sen wir Umstiegs­mög­lich­kei­ten schaf­fen. Und dazu gehört schließ­lich auch die Müns­­ter­­land-S-Bahn. Die dau­ert aber noch und hilft erst langfristig.

Wor­an den­ken Sie noch?

Erin­nern Sie sich noch an den Plan, ein Sta­di­on in Bösen­sell zu bau­en? Damals hat­te man gesagt: Außer­halb der Spiel­ta­ge kön­nen wir die Par­k­­platz-Kapa­­zi­­tä­­ten wun­der­bar als Park-and-Ride-Stan­d­ort nut­zen. Das The­ma hat sich lei­der erle­digt. Das ist aus unse­rer Sicht scha­de, denn über die A43 kommt die gro­ße Mas­se des Pen­del­ver­kehrs und auch der Men­schen, die zum Ein­kau­fen nach Müns­ter möch­ten. Auch ohne Sta­di­on könn­te man hier eine gro­ße Park-and-Ride-Anla­­ge schaf­fen, nicht mit ein paar Hun­dert, son­dern mit ein paar Tau­send Stell­plät­zen. Neben Shut­tle­zü­gen zum Haupt­bahn­hof müss­te man, zumin­dest an Werk­ta­gen, von dort aus mit Shut­tle­bus­sen auch die gro­ßen Gewer­be­ge­bie­te und Arbeits­platz­schwer­punk­te anbin­den – im Süden und Wes­ten der Stadt, zum Bei­spiel in Hil­trup, Amels­bü­ren, an der Wese­ler Stra­ße und auch das Uniklinikum.

War­um wäre das wichtig?

Sonst wür­de man die Men­schen aus dem Umland erst mit­ten in die Stadt zum Haupt­bahn­hof füh­ren, von dort müss­ten sie ein­mal durch die Stadt zu ihrem Arbeits­platz. Ein leis­tungs­fä­hi­ges und gut orga­ni­sier­tes Park-and-Ride-Sys­­tem im Bereich A43 wür­de bereits eine Men­ge bewir­ken. Und das wäre, anders als das Mega­pro­jekt Müns­­ter­­land-S-Bahn, deut­lich schnel­ler umsetzbar.

Sie haben die Schnell­bus­se erwähnt. Das wäre doch auch eine Alter­na­ti­ve, die sich schnell ein­rich­ten ließe.

Grund­sätz­lich ja, das Ange­bot könn­te man kurz­fris­tig erwei­tern, weil es zunächst auch ohne neue Infra­struk­tur geht.

Wor­an schei­tert das?

Es muss ja nicht schei­tern, wenn Stadt und Umland aus­rei­chend Geld zur Ver­fü­gung stel­len. Die Stadt Müns­ter und die Müns­ter­land­krei­se haben hier mei­nes Erach­tens nach eine gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung, denn all die­se Betei­lig­ten pro­fi­tie­ren auch von der Arbeits­tei­lung zwi­schen Stadt und Umland. Dann bleibt aller­dings noch die Fra­ge, woher die neu­en Bus­fah­re­rin­nen und Bus­fah­rer kom­men sol­len. Auch den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr hat der Fach­kräf­te­man­gel längst erreicht.

Wir spre­chen jetzt über bes­se­re Alter­na­ti­ven zum Auto. Das ist die eine Sei­te. In der Ver­kehrs­pla­nung gibt es aber auch noch eine zwei­te. Wenn man möch­te, dass weni­ger Men­schen mit dem Auto kom­men, muss man es dem Auto etwas unbe­que­mer machen? Zum Bei­spiel, indem man Park­plät­ze streicht?

Grund­sätz­lich ist das rich­tig. Durch den Kli­ma­wan­del ist der Druck sehr groß gewor­den. Und da gibt es jene, die jetzt schnell Erfol­ge sehen sol­len, weil sie ja auch zu Recht sagen: Wir kön­nen nicht war­ten, bis wir in 20 Jah­ren eine Müns­­ter­­land-S-Bahn haben. Da stim­me ich zu. Aber wenn wir nur mehr Restrik­tio­nen schaf­fen, müs­sen wir auch fra­gen: Wel­chen Preis hat das?

Und wel­chen Preis hat es aus Ihrer Sicht?

Wenn wir die Dau­men­schrau­ben anzie­hen, bis die Men­schen reagie­ren, ist die Fra­ge, in wel­cher Form sie reagie­ren. Nut­zen sie dann das eige­ne Fahr­rad, den Bus oder die Bahn? Sind die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel in der Lage, die­se Kapa­zi­tä­ten auf­zu­neh­men? Eine ande­re Fra­ge ist, ob die Men­schen dann auch bereit sind, die­sen Weg mit­zu­ge­hen. Zumin­dest die­je­ni­gen, die zum Ein­kau­fen kom­men, haben ja grund­sätz­lich auch ande­re Mög­lich­kei­ten. Sie kön­nen zum Ein­kaufs­bum­mel auch woan­ders hin­fah­ren. Das wäre nicht nur schlecht für Han­del und Gast­ge­wer­be in Müns­ters Innen­stadt – es wür­de auch dem Kli­ma nichts brin­gen. Es geht aber nicht nur um die Erreich­bar­keit für die Kundschaft.

Wor­um noch?

Um die Men­schen, die im Umland woh­nen und arbei­ten. Wir hören schon jetzt von vie­len Unter­neh­men: Unse­re Leu­te unzu­frie­de­ner wer­den. Die sind genervt vom Stau auf dem Weg zur Arbeit. Dann kommt auch noch ein ande­res Pro­blem hin­zu: der Fach­kräf­te­man­gel. Wenn der Weg zur Arbeit ein gro­ßer Stress­fak­tor ist, dann schaue ich mich viel­leicht auch nach ande­ren Stel­len um. Und da gibt es zur­zeit vie­le Möglichkeiten.

Man muss aber sagen: Es gibt schon jetzt Alter­na­ti­ven zum Auto. Vie­le könn­ten mit der Bahn zur Arbeit fah­ren, machen es aber nicht. In der letz­ten Rats­sit­zung wur­de die Fra­ge gestellt: Wann ist denn der Punkt erreicht, an dem wir sagen kön­nen: Jetzt sind die Alter­na­ti­ven gut genug?

Wenn Sie mal zur Rush­hour mor­gens am Bahn­hof sind, sehen Sie, dass die bestehen­den Bahn­an­ge­bo­te sehr gut genutzt wer­den. Den­noch ist das eine gute Fra­ge. Ich kann sie im Moment nicht beant­wor­ten. Was ich aber sagen kann: Die Alter­na­ti­ven wer­den nicht bes­ser, an eini­gen Stel­len wer­den sie sogar schlechter.

Wo zum Beispiel?

Wir hat­ten die­ses Modell: Par­ken am Coes­fel­der Kreuz. Da konn­te man im letz­ten Jahr in der Advents­zeit kos­ten­los das Auto abstel­len und dann mit der gan­zen Fami­lie mit dem Bus in die Innen­stadt fah­ren. Das hat gut funk­tio­niert und wur­de zu Recht als Erfolg gefei­ert. Aber die­ses Jahr wird es das nicht mehr geben. Wir reden immer dar­über, dass wir die Alter­na­ti­ven ver­bes­sern wol­len, aber hier wer­den sie klar schlech­ter. Und dann stellt sich die Fra­ge: Wie sehr kön­nen wir uns auf das Ver­spre­chen mit den Alter­na­ti­ven verlassen?

Das Par­ken am Coes­fel­der Kreuz ist in der Advents­zeit wei­ter­hin kos­ten­los, aber es fährt kein kos­ten­lo­ser Shut­tle­bus mehr, das stimmt. Man kommt über zwei regu­lä­re Bus­li­ni­en in die Stadt. Das hat damit zu tun, dass das Ange­bot teu­er war.

Genau. Und das ist an vie­len Stel­len der Knackpunkt.

Wo noch?

Bei den Bus­tras­sen zum Bei­spiel. In dem ergän­zen­den Rats­an­trag, bis 2030 kli­ma­neu­tral zu wer­den, war die Rede von Bus­spu­ren auf allen gro­ßen Stra­ßen, die in die Stadt füh­ren. Aber es reicht nicht aus, eine Bus­spur aus­zu­wei­sen, wenn dort dann die glei­chen Lini­en in der glei­chen Takt­zahl wie vor­her fah­ren. Ich ken­ne kein Kon­zept für die Stadt Müns­ter oder die Müns­ter­land­krei­se, das vor­sieht, die Tak­tung der Schnell­bus­li­ni­en, der Regio­nal­bus­li­ni­en, aber auch der Bus­se im Stadt­ver­kehr in Müns­ter in nen­nens­wer­ter Form auszubauen.

Das Rat­haus­bünd­nis hat in sei­nem Koali­ti­ons­pa­pier ange­kün­digt, die Tak­tung der Regio­nal- und Stadt­bus­se schnell zu erhöhen.

Das ist der rich­ti­ge Weg, den wir unter­stüt­zen. Die not­wen­di­gen Maß­nah­men soll­ten schnell umge­setzt werden.

Das Pro­blem beginnt aber schon da, wo es dar­um geht, die Bus­li­ni­en ein­zu­rich­ten. Das haben wir am Bahn­hof gese­hen. Es ist oft nicht mög­lich, erst für Alter­na­ti­ven zu sor­gen. Wenn man an die­ser Stel­le eine Bus­spur aus­weist, muss man sie dem Auto­ver­kehr neh­men. Das ist hier pas­siert. Und auch hier gab es gro­ße Widerstände.

Unse­re Kri­tik war, dass man mit den Gewer­be­trei­ben­den am Bahn­hof vor­her nicht gespro­chen hat. Zwei Wochen vor­her ist jemand vor­bei­ge­kom­men, hat ein Falt­blatt ver­teilt, und das wars.

Was hät­ten Gesprä­che verändert?

Ich den­ke, dass man den Geschäfts­in­ha­be­rin­nen und Geschäfts­in­ha­bern, die sich dort ins­be­son­de­re im Rah­men der Immo­­bi­­li­en- und Stand­ort­ge­mein­schaft über Jah­re und mit ihrem eige­nen Geld für die­sen Stand­ort ein­ge­setzt haben, schon die Gele­gen­heit geben muss, sich ein­zu­brin­gen und ihre Sor­gen oder Befürch­tun­gen zu äußern. Wäre das pas­siert, hät­te man schau­en kön­nen, wie man die Fol­gen etwas abmil­dern kann. Zum Bei­spiel mit einer Mar­ke­ting­kam­pa­gne in Rich­tung der Kund­schaft und Besucherschaft.

Es klang eher so, als gehe es dar­um, den Ver­such sofort zu beenden.

Nein, so war es nicht. Wir haben eine Umfra­ge unter den Geschäfts­leu­ten gemacht. Das Ergeb­nis hat die Betrof­fen­hei­ten von Hotels, Ein­zel­han­del und Taxi­ge­wer­be ver­an­schau­licht. Wir haben die Ergeb­nis­se an die Poli­tik und die Ver­wal­tung über­sandt – mit der Bit­te, das in die Bewer­tung und die Abwä­gung ein­flie­ßen zu las­sen. Ent­schei­den muss am Ende die Poli­tik. Unser Vor­ge­hen ist aber genau das, wozu es Indus­­trie- und Han­dels­kam­mern und Hand­werks­kam­mern gibt: Wir bera­ten die Poli­tik. Wir geben ein Feed­back aus der Unter­neh­mer­schaft – und zwar als gesetz­li­che Gesamt­in­ter­es­sen­ver­tre­tung, sprich: nicht nur aus Sicht einer Branche.

Ein paar Wochen spä­ter fand der Ver­kehrs­ver­such an der Wol­be­cker Stra­ße statt. Es gab einen inten­si­ven Aus­tausch mit den Men­schen, die dort leben und arbei­ten. Hier war die Kri­tik der IHK, es sei zu sehr um die Inter­es­sen der Anwoh­nen­den gegangen.

Ja, in dem Fall war es umge­kehrt. Für den Ort waren die Aus­wir­kun­gen posi­tiv. Kei­ne Fra­ge. Und ich gön­ne es allen sehr herz­lich, die davon pro­fi­tie­ren, dass der Bereich ruhi­ger wird und die Bedin­gun­gen für die Außen­gas­tro­no­mie sich ver­bes­sern. Aber die Wol­be­cker Stra­ße ist eine der Haupt­ver­kehrs­stra­ßen, über die vie­le Men­schen aus den Stadt­tei­len und dem Umland die Innen­stadt ansteu­ern. Es gibt auch noch ande­re Men­schen, die von so einem Schritt betrof­fen sind. Man muss sich damit beschäf­ti­gen, was so eine Ver­än­de­rung für das gesam­te Ver­kehrs­sys­tem bedeutet.

Ver­ste­hen Sie es, wenn der Ein­druck ent­steht, dass sich immer ein Grund fin­det, gegen eine Ver­än­de­rung an einer bestimm­ten Stel­le zu sein?

So ist es ja nicht. Es muss sich etwas ändern, und wir wol­len dar­an mit­ar­bei­ten, dass wir eine bes­se­re Mobi­li­tät für Müns­ter hin­be­kom­men. Die IHK hat ein Papier ent­wi­ckelt, das eine Grund­la­ge für gemein­sa­me Gesprä­che der Wirt­schaft mit der Poli­tik und der Ver­wal­tung sein soll. Und die­sem Papier haben die Akteu­rin­nen und Akteu­re aus der Wirt­schaft alle­samt grund­sätz­lich zuge­stimmt – die Hand­werks­kam­mer, Han­dels­ver­band und Deho­ga sowie die Initia­ti­ve Star­ke Innen­stadt. In die­ser wich­ti­gen Fra­ge sind sich die Wirt­schafts­ver­tre­tun­gen in Müns­ter wei­test­ge­hend einig. Zudem machen wir auch kon­kre­te Vorschläge.

Wel­che zum Beispiel?

Neh­men wir die Königs­stra­ße. Da ste­hen auf einer Stre­cke von 300 Metern am Wochen­en­de Autos mit lau­fen­dem Motor vor dem Park­haus in der Schlan­ge. Mich wun­dert ehr­lich gesagt, dass das über­haupt noch zuge­las­sen wird. Wir wären sehr dafür, das sofort zu been­den. Aber nicht, indem man das Park­haus schließt.

Was wäre Ihr Vorschlag?

Man könn­te die Zufahrt mit­hil­fe von intel­li­gen­ten Sys­te­men regeln – und viel­leicht nicht nur hier. Am Flug­ha­fen zum Bei­spiel kann man sich im Park­haus Slots für drei Stun­den reser­vie­ren. War­um soll das nicht auch in einem Innen­­stadt-Par­k­haus mög­lich sein? Die Zufahrt könn­te, wie in vie­len ande­ren Park­häu­sern mit Reser­vie­rungs­mög­lich­keit, über die Kenn­zei­chen gesteu­ert wer­den. Und wenn es nötig ist, könn­te man die Stra­ße abrie­geln, manu­ell oder elek­tro­nisch. Mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät und weni­ger Emis­sio­nen lie­ßen sich auf die­se Wei­se auch errei­chen. Wir dür­fen in der Dis­kus­si­on nicht ver­ges­sen, hier geht es ja auch um das Image der Stadt als Ober­zen­trum. Es gibt Men­schen, die sagen ganz holz­schnitt­ar­tig: Man darf in Müns­ter mit dem Auto nicht mehr in die Innen­stadt fah­ren? Dann fah­ren wir halt woan­ders hin.

Da muss ich wider­spre­chen. Das ist eine Erzäh­lung, die ver­brei­tet wird, um Stim­mung zu machen. Kei­ne der Par­tei­en im Rat will, dass die Innen­stadt nicht mehr erreich­bar ist. Umge­kehrt gibt es vie­le Bei­spie­le von Städ­ten, in denen sich zeigt: Ohne Autos wird es für den Han­del bes­ser. In Ber­lin ist im ver­gan­ge­nen Jahr die Fried­rich­stra­ße auto­frei gewor­den. Da war vor­her von mög­li­chen Umsatz­ein­bu­ßen von bis zu 30 Pro­zent die Rede. Hin­ter­her stell­te sich her­aus: Der Han­del hat eher profitiert.

Ich ken­ne die Argu­men­te. Die gab es vor über 40 Jah­ren auch schon. Es heißt ja oft: Damals hat­te der Han­del Angst vor den Fuß­gän­ger­zo­nen. Heu­te möch­te sie kei­ner mehr mis­sen. Aber ich glau­be nicht, dass wir so wei­ter­kom­men. Im Kern ist es doch so: In den Zie­len sind wir uns einig. Wir müs­sen die Mobi­li­tät in der Innen­stadt aus städ­te­bau­li­chen Grün­den und zum Schutz des Kli­mas ver­än­dern. Da gibt es kei­nen Dis­sens zwi­schen Poli­tik und Wirtschaft.

Aber die Vor­stel­lun­gen über den Weg dort­hin sind schon recht unterschiedlich.

Einig sind wir uns dar­in, dass wir Anrei­ze bie­ten müs­sen. Das kann an der ein oder ande­ren Stel­le sicher dadurch pas­sie­ren, dass wir die Bedin­gun­gen für das Auto etwas schlech­ter machen. Aber noch bes­ser wäre es, wenn wir sagen wür­den: Wir zie­hen nicht nur die Dau­men­schrau­ben an. Wir schaf­fen auch neue Ange­bo­te. Und da müs­sen wir schau­en, ob wir zur­zeit über die rich­ti­gen Din­ge diskutieren.

Was mei­nen Sie damit?

Wir schau­en zum Bei­spiel gera­de vor allem auf den Sams­tag. Das ist nur ein Tag in der Woche. An die­sem Tag ist vor allem die Innen­stadt regel­mä­ßig über­las­tet. Aber wie ist es denn an den übri­gen Tagen, von mon­tags bis frei­tags? Da rei­chen die Kapa­zi­tä­ten der Park­häu­ser in der Alt­stadt locker aus. An die­sen Tagen haben wir aber ganz ande­re Pro­ble­me durch den Pen­del­ver­kehr – Emis­sio­nen und Stau, teil­wei­se schon vor den Toren der Stadt. Da brau­chen wir noch viel drin­gen­der Alternativen.

Aber es gäbe ja auch schon jetzt Mög­lich­kei­ten, mit dem Auto in die Stadt zu kom­men. Wir haben Park-and-Ride-Sta­­tio­­nen. Man kann das Auto schon jetzt am Ran­de der Stadt abstel­len und mit dem Bus ins Zen­trum fah­ren. Das macht aber kaum jemand, weil es mit dem Auto beque­mer ist.

Mei­nen Sie die Sta­ti­on an der Wese­ler Stra­ße, wo die­se gel­ben Fahr­rad­häus­chen stehen?

Zum Bei­spiel.

Ich habe es nicht gezählt, aber wenn es dort 80 Stell­plät­ze sind, dann wäre das viel. Wir reden hier aber über Tau­sen­de Men­schen, die mit dem Auto nach Müns­ter fah­ren. Die müs­sen wir zum Umstei­gen bewe­gen. Dafür brau­chen wir Ange­bo­te in ande­ren Dimen­sio­nen. Wenn es die gäbe, dann hät­te das wirk­lich einen Effekt. Aber wo ist die Pla­nung dazu?

Man könn­te ein­wen­den: Dann fah­ren die Leu­te vier Fünf­tel des Weges ja auch wie­der mit dem Auto.

Ja, das wäre so. Aber ist die zweit­bes­te Lösung nicht immer noch bes­ser ist als gar kei­ne. Es soll ja schnell gehen. Wir brau­chen eine Lösung, die es mög­lich macht, dass in abseh­ba­rer Zeit zehn- bis fünf­zehn­tau­send Men­schen aus dem Umland nicht mehr mit dem Auto, son­dern vor allem mit Bus­sen und Bah­nen zum Ein­kau­fen oder Arbei­ten die Stadt erreichen.

Bis so etwas beschlos­sen, gebaut und eröff­net ist, ver­ge­hen aber auch wie­der ein paar Jah­re. Was pas­siert in der Zwischenzeit?

In dem Maße, in dem wir gute Alter­na­ti­ven haben, kön­nen wir Vor­han­de­nes zurück­fah­ren. Das muss gleich­zei­tig pas­sie­ren. Und wenn es Alter­na­ti­ven gibt, müs­sen wir den Men­schen auch sagen: Nutzt sie bit­te. Und wenn das nicht frei­wil­lig pas­siert, dann müs­sen wir etwas nachhelfen.

Aber kon­kret bedeu­tet das: Bis die Bedin­gun­gen für das Auto ein­ge­schränkt wer­den, muss Ihrer Mei­nung nach noch etwas Zeit vergehen?

Wenn wir jetzt mit der Spitz­ha­cke etwas ein­rei­ßen, aber noch nichts Neu­es gebaut haben, dann kön­nen Sie sich doch an drei Fin­gern aus­rech­nen, was pas­sie­ren wird. Beim Pen­del­ver­kehr haben wir zur­zeit ein Ver­hält­nis von 80 zu 20 Pro­zent: 80 Pro­zent fah­ren mit dem Auto zur Arbeit, 20 Pro­zent mit dem Bus oder der Bahn. In der Rush­hour sind die Bus­se und Bah­nen ohne­hin schon über­füllt. Es feh­len Fahr­zeu­ge, es fehlt Per­so­nal, es fehlt Infra­struk­tur. Wie sol­len die Men­schen zur Arbeit kommen?

Jetzt spre­chen wir wie­der über die Alter­na­ti­ven. Und ich glau­be, das ist ein biss­chen sym­pto­ma­tisch. So ent­steht der Ein­druck: Es wird immer gesagt, wir brau­chen Alter­na­ti­ven. Aber sobald über mini­ma­le Ein­schrän­kun­gen für das Auto gespro­chen wird, gibt es mas­si­ve Wider­stän­de. Zum Bei­spiel am Bült. Da geht es dar­um, den Durch­fahrts­ver­kehr her­aus­zu­fil­tern, ver­suchs­wei­se für drei Mona­te. Und auch nur dann, wenn die Stadt­ver­wal­tung das für mög­lich hält. Dadurch geht kein Park­platz ver­lo­ren. Aber auch hier gibt es eine gro­ße Diskussion.

Man könn­te auch umge­kehrt sagen: Wir hat­ten die Ver­kehrs­ver­su­che vor dem Bahn­hof und an der Wol­be­cker Stra­ße. Wir spre­chen über die Sper­rung am Bült. Die Königs­stra­ße soll gesperrt wer­den, das Park­haus dort, die Zufahrt zum Dom­platz, auch ande­re Park­häu­ser. Wir strei­chen Park­plät­ze zu Guns­ten von Fahr­rad­park­plät­zen. Es geht fast aus­schließ­lich um Restrik­tio­nen. Wann kom­men die Alternativen?

Blei­ben wir beim Bült. Es gibt dort ein Ver­kehrs­pro­blem. Das ist seit Jah­ren bekannt. Was spricht dage­gen, über­prü­fen zu las­sen, ob es an die­ser Stel­le mög­lich ist, drei Mona­te lang aus­zu­pro­bie­ren, ob die Situa­ti­on sich bei einer Sper­rung verbessert?

Vor­ab viel­leicht: Wir wol­len uns einer Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on am Bült über­haupt nicht in den Weg stel­len. Man muss sich die Situa­ti­on im Detail anse­hen. An die­ser Stel­le gehen zwar kei­ne Park­plät­ze ver­lo­ren, es wird aber schwe­rer, die vor­han­de­nen zu errei­chen. Wenn ich in das Park­haus am Alten Stein­weg fah­ren möch­te, es dort aber voll ist, kann ich bis­lang über den Bült zum Thea­ter­park­haus durch­fah­ren. Wenn ich auch da kei­nen Erfolg habe, viel­leicht wei­ter zum Schloss­platz. Bei einer Sper­rung müss­te ich qua­si umdre­hen, zuerst zurück – und dann außen um die Innen­stadt her­um­fah­ren. Auch dabei ent­ste­hen ver­meid­ba­re Emis­sio­nen. Das ist eines der Probleme.

Wel­che gibt es noch?

Ein ande­res ist feh­len­des Vertrauen.

Inwie­fern?

Wenn beschlos­sen wird, Park­häu­ser zu schlie­ßen oder geplant ist, eine Stra­ße zu sper­ren und vor­her kei­ner­lei Gesprä­che statt­fin­den, fra­gen wir uns natür­lich: Kön­nen wir uns dar­auf ver­las­sen, dass man uns im Blick hat? Und dann müs­sen wir schau­en, aus wel­cher Situa­ti­on wir gera­de kom­men. Hin­ter uns lie­gen fast zwei Jah­re Coro­na. Wir haben das alles längst noch nicht über­wun­den. Hin­zu kommt: Die Geschäf­te in der Innen­stadt haben durch den Online­han­del gro­ße Kon­kur­renz bekom­men. In der Coro­­na-Zeit hat die Situa­ti­on sich ver­schärft. Da reagiert der Han­del natür­lich emp­find­lich, auch wenn es nur um klei­ne Ein­schrän­kun­gen geht. Denn die kom­men ja zu alle­dem noch obendrauf.

Das bedeu­tet: Wenn mehr Ver­trau­en da ist, gibt es auch weni­ger Widerstände?

Ich will es mal so sagen: Es geht hier sicher ein Stück weit um Ach­tung und Respekt vor dem, was die­se Men­schen leis­ten, über die wir hier spre­chen. Man kann die unan­ge­neh­men Fra­gen nicht ein­fach igno­rie­ren, weil die ange­dach­te Lösung sonst nicht so schön glatt durch­läuft. Auch mit die­sen Fra­gen muss man sich beschäf­ti­gen. Und das ist unser Haupt­kri­tik­punkt. Wenn es eine gute Lösung für den Bült gibt, dann unter­stüt­zen wir das Ziel, den Durch­gangs­ver­kehr an die­ser Stel­le her­aus­zu­be­kom­men. Wir sind an ganz vie­len Stel­len bereit, mit­zu­ge­hen. Wir möch­ten eigent­lich nur stär­ker ein­be­zo­gen wer­den – und an der ein oder ande­ren Stel­le viel­leicht auch hel­fen, Lösun­gen zu fin­den. Manch­mal kann man ja auch das eine tun, ohne das ande­re zu lassen.

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In aller Kürze

+++ Die Poli­zei hat wie­der mal Ärger mit ihren eige­nen Leu­ten. Anfang der Woche sus­pen­dier­ten die Spe­zi­al­ein­hei­ten in Müns­ter einen Beam­ten, weil der über sein pri­va­tes Han­dy Nach­rich­ten an einen Kol­le­gen von der Bun­des­wehr geschickt hat­te, die die­ser offen­bar gleich an die zustän­di­ge Mel­de­stel­le wei­ter­reich­te, wie aus der Mit­tei­lung der Poli­zei her­vor­geht. Straf­recht­lich sei­en die Nach­rich­ten zwar nicht rele­vant, schreibt die Poli­zei. Aber sie zeich­ne­ten das Bild eines Beam­ten, der sich gefähr­lich weit weg von den Fun­da­men­ten des Rechts­staats bewe­ge. Poli­zei­prä­si­dent Falk Schna­bel sagt: „Der Chat­ver­lauf hat mich tief betrof­fen gemacht.“ 

+++ Ande­re Extre­mis­ten trei­ben sich zur­zeit mög­li­cher­wei­se im Müns­ter­land her­um. Am Wochen­en­de sind im Kreis Bor­ken zwei Coro­na-Schnell­test­zen­tren in Flam­men auf­ge­gan­gen, in Gro­nau-Epe und in Ahaus-Otten­stein, das ist der Ort, aus dem Jens Spahn stammt. Die Poli­zei geht laut einer Mit­tei­lung davon aus, dass die Zen­tren in Brand gesteckt wur­den. Ob es zwi­schen den Fäl­len eine Ver­bin­dung gibt, sei noch nicht geklärt. Und nun kom­men wir nach Müns­ter. Am Hafen­weg haben Unbe­kann­te am Sonn­tag­mor­gen eine Zelt­pla­ne des Schnell­test­zen­trums auf­ge­schlitzt. Sie schei­ter­ten aber offen­bar an dem Ver­such, eine Bot­schaft zu hin­ter­las­sen. Die Poli­zei beschreibt das Graf­fi­to in der Pres­se­mit­tei­lung als „unle­ser­lich“. In dem Fall aber bit­te aus­drück­lich nicht nach­sit­zen und das Glei­che noch ein­mal in Schön­schrift abliefern. 

+++ Im nächs­ten Früh­jahr soll der ers­te Woh­nungs­markt­be­richt für die gan­ze Regi­on fer­tig sein und dann in Müns­ter sowie elf Städ­ten und Gemein­den in der Nach­bar­schaft dis­ku­tiert wer­den. Ein ers­ter Zwi­schen­stand liegt jetzt schon vor, mel­det die Stadt. Und in dem fünf­sei­ti­gen Papier ste­hen ein paar inter­es­san­te Zah­len. Die gesam­te Regi­on ist zum Bei­spiel zwi­schen 2010 und 2020 um 40.000 auf etwa eine hal­be Mil­li­on Men­schen gewach­sen. Das ent­spricht einem Zuwachs von neun Pro­zent. In Müns­ter leben heu­te fast zwölf Pro­zent mehr Men­schen als 2010. Schaut man auf die Zahl der Beschäf­tig­ten, sind sogar noch eini­ge mehr hin­zu­ge­kom­men, näm­lich 47.000 Men­schen. Das ist ein Plus von gut 25 Pro­zent. Inter­es­sant ist auch: Der Pen­del­ver­kehr inner­halb der Stadt­re­gi­on ist zwi­schen 2010 und 2019 um 7.000 Men­schen gewach­sen (plus 17 Pro­zent), bei denen der Wohn­ort nicht der Arbeits­ort ist. Die gro­ßen Pro­ble­me auf dem Woh­nungs­markt sind bekannt: Höhe­re Bau­kos­ten, höhe­re Mie­ten, höhe­re Grund­stücks­prei­se. Die Ent­wick­lung hier ist beson­ders auf­fäl­lig. Der Preis für Grund­stü­cke für Ein­fa­mi­li­en­häu­ser ist laut dem Papier seit 2014 jähr­lich um neun Pro­zent gewach­sen, die Ange­bots­mie­ten (Mie­ten in Woh­nungs­an­zei­gen) jähr­lich um vier Pro­zent. Den Zwi­schen­be­richt fin­den Sie hier.

Corona-Update

In einer Woche eröff­net die neue zen­tra­le Impf­stel­le am Jovel, von der wir schon am Frei­tag berich­tet haben. Falls Ihnen der Ter­min zu weit in der Zukunft liegt, gibt es auch noch ande­re Mög­lich­kei­ten, sich noch vor dem Wochen­en­de einen Impf-Nach­schlag zu holen. Ab mor­gen kön­nen Sie sich bis zum nächs­ten Mon­tag (außer am Wochen­en­de) vor dem Stadt­haus II am Lud­ge­ri­platz zwi­schen 13:30 Uhr und 16:30 Uhr in die Schlan­ge stel­len. Damit alles etwas schnel­ler geht, steht dort auch der städ­ti­sche Impf­bus. Und falls Sie sich fra­gen: Kann ich mei­ne Imp­fung denn über­haupt schon auf­fri­schen las­sen? Wenn Sie beim ers­ten Mal den Stoff John­son & John­son bekom­men haben, reicht es, wenn die letz­te Sprit­ze einen Monat zurück­liegt. Ansons­ten ist die Vor­aus­set­zung, dass seit der zwei­ten Imp­fung sechs Mona­te ver­gan­gen sein müs­sen. Wenn Sie noch gar nicht geimpft sind, müs­sen Sie sich sol­che Gedan­ken nicht machen. Dann bekom­men Sie in jedem Fall eine Dosis. Wo Sie sich sonst noch imp­fen las­sen kön­nen, schreibt die Stadt auf einer extra dafür ein­ge­rich­te­ten Sei­te.

Zu den aktu­el­len Zah­len: Die Wochen­in­zi­denz, also die Zahl der Neu­in­fek­tio­nen inner­halb einer Woche pro 100.000 Men­schen, ist auf 159 gestie­gen. Am Frei­tag lag der Wert noch bei 140, nach dem Wochen­en­de kam der übli­che Knick nach unten, auf 131,2, und jetzt wie­der ein Sprung. Vom bun­des­wei­ten Wert, der sich aktu­ell bei 400 bewegt, ist Müns­ter weit ent­fernt. Aber auch hier ist die Ten­denz stei­gend. Aktu­ell gel­ten im Stadt­ge­biet 841 Men­schen als infi­ziert. In den Kran­ken­häu­sern lie­gen 25 Infi­zier­te, 11 davon auf der Inten­siv­sta­ti­on, zehn wer­den beatmet. 

Und dann noch eine Bit­te. Anders als vie­le ande­re Städ­te lässt Müns­ter den Weih­nachts­markt statt­fin­den. Wir freu­en uns einer­seits dar­über, denn wie wir schon schrie­ben, ab dem 3. Dezem­ber haben wir am Har­se­win­kel­platz selbst einen Stand. Aber auch wir beob­ach­ten natür­lich, wie die Situa­ti­on sich ent­wi­ckelt. Damit der Weih­nachts­markt sicher ist, ist es wich­tig, dass die Men­schen sich an die Regeln hal­ten. Der Ober­bür­ger­meis­ter hat „eng­ma­schi­ge Kon­trol­len“ ange­kün­digt. Der frü­he­re Poli­ti­ker Rüdi­ger Sagel schreibt nun bei Twit­ter, er sei zwei Stun­den auf dem Weih­nachts­markt gewe­sen, und er habe kei­ne Kon­trol­len gese­hen. Wel­che Erfah­rung haben Sie gemacht? Sind Sie auf dem Weih­nachts­markt, in Cafés oder Restau­rants kon­trol­liert wor­den? Wo wird beson­ders gut hin­ge­schaut? Wo gar nicht? Möch­ten Sie, dass Kon­trol­len statt­fin­den, um sich siche­rer zu füh­len? Schrei­ben Sie uns eine E-Mail. Wir ver­öf­fent­li­chen Ihre Mei­nung dann im RUMS-Brief. 

Unbezahlte Werbung

Obwohl das klei­ne Brau­haus gar nicht so schwer zu fin­den ist, bin ich dort 20 Jah­re lang nie gewe­sen. Es liegt an der Hol­len­be­cker­stra­ße, einer Gas­se, die vom Rosen­platz abzweigt (leich­ter: Wenn Sie davor ste­hen, links neben Pin­kus). Und so, wie es drin­nen aus­sieht, stellt man sich im Aus­land wahr­schein­lich eine deut­sche Gast­stät­te vor. Ich saß dort neu­lich mit Freun­den, wir woll­ten etwas essen und hat­ten uns eigent­lich schon ent­schie­den. Da sag­te einer der Freun­de, der das Brau­haus schon seit Jah­ren kennt, wir müss­ten das Kote­lett bestel­len, ganz hin­ten auf der Spei­se­kar­te, für fünf Euro. Für fünf Euro? Was kann man da erwar­ten? Ein in Plas­tik ver­pack­tes Stück Fer­tig­fleisch? Wir ver­trau­ten ihm und folg­ten sei­nem Rat. Ein paar Minu­ten spä­ter sag­te der Freund: „Und jetzt hört mal.“ In der Küche begann es zu klop­fen, erst lei­se, dann so laut, dass man es nicht mehr über­hö­ren konn­te. Das war der Koch. Und spä­ter auf dem Tel­ler lag tat­säch­lich ein sehr gro­ßes, frisch geklopf­tes und gebra­te­nes Stück Fleisch. Eine Web­site hat eine urdeut­sche Gast­stät­te natür­lich nicht, aber hier fin­den Sie Bewer­tun­gen und eini­ge Fotos. Mei­ne Bewer­tung ist: fünf Sterne.

Drinnen und Draußen

Um die Emp­feh­lun­gen hat sich heu­te Johan­ne Burk­hard geküm­mert. Das hier sind sie.

+++ Wie vie­le Gras­hal­me hat ein durch­schnitt­li­cher Fuß­ball­ra­sen? Wenn Sie auf sol­che Fra­gen Ant­wor­ten wis­sen, könn­ten Sie am Don­ners­tag beim Fuß­ball-Pubquiz in der Pen­si­on Schmidt rich­tig abräu­men. Also, falls die ande­ren Teil­neh­men­den weni­ger wis­sen als Sie – und wenn Sie bereit sind, die zwei Euro Teil­nah­me­ge­bühr zu zah­len, ver­steht sich. Ab 20:30 Uhr geht es los. Plät­ze kön­nen Sie ab einer Stun­de vor Beginn reser­vie­ren. Hier fin­den Sie alle wei­te­ren Infos. (PS: Die Ant­wort lau­tet 200 Mil­lio­nen).

+++ Mögen Sie Scho­ko­la­de? Wobei, was ist das für eine Fra­ge? Wer tut das nicht? Noch bes­ser ist das Gefühl beim Scho­ko­la­de-Essen aber, wenn sie fair her­ge­stellt wur­de, und die Kakaobauer:innen davon leben kön­nen. Doch auch an „Fair­trade-Scho­ko­la­de“ ver­die­nen Super­märk­te oft noch mehr als die eigent­li­chen Hersteller:innen. Wie es bes­ser gehen kann, erzählt am Frei­tag Char­lot­te Knull von der Fir­ma Fai­raf­ric, die ihre Scho­ko­la­de vor Ort in West­afri­ka pro­du­ziert. Dabei kön­nen Sie natür­lich auch gleich den Geschmacks­test machen. Beginn: 17:30 Uhr im Paul-Ger­hardt-Haus. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

+++ Abrei­ßen und neu bau­en oder auf­wän­dig sanie­ren? Bei so einer Ent­schei­dung wird oft auf die ers­te Opti­on zurück­ge­grif­fen. Aus die­sem Anlass macht sich der Bund Deut­scher Archi­tek­ten Sor­gen um den Bestand. In ihrer gleich­na­mi­gen Aus­stel­lung gehen Architekt:innen und Urbanist:innen mit gutem Bei­spiel vor­an und stel­len zehn Stra­te­gien vor, wie man mit dem Gebäu­de­be­stand ver­ant­wor­tungs­voll umge­hen kann. Das Ziel: neue Per­spek­ti­ven für einen acht­sa­men Umgang mit Lebens­räu­men. Wenn Sie wis­sen möch­ten, was dabei her­aus­ge­kom­men ist, kön­nen Sie die Aus­stel­lung ab Sonn­tag in der Volks­bank Müns­ter­land in der Voß­gas­se besu­chen. Ab 11 Uhr star­tet die Ver­nis­sa­ge. Wenn Sie da schon ande­re Plä­ne haben. Die Aus­stel­lung läuft noch bis zum 27. Februar.

Am Frei­tag mel­den sich unse­re Ver­le­ger Götz Grom­mek und Marc-Ste­fan And­res bei Ihnen. Haben Sie bis dahin eine gute Woche.

Herz­li­che Grüße

Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Johan­ne Burkhardt


PS

Unser Anlie­gen ist der Jour­na­lis­mus im Loka­len. Das ist unter Men­schen, die im Jour­na­lis­mus tätig sind, nicht der belieb­tes­te Arbeits­ort, denn im Loka­len geht es nicht um die gro­ßen Geschich­ten, die Ruhm und Prei­se nach sich zie­hen. Hin­zu kommt, dass die vie­le Arbeit sich auf immer weni­ger Schreib­ti­schen ver­teilt und die Bedin­gun­gen schlech­ter wer­den. War­um Men­schen die­sen Beruf trotz­dem mit viel Hin­ga­be, Lei­den­schaft und Freu­de aus­üben, zeigt der Doku­men­tar­film „Die letz­ten Repor­ter“ von Jean Boué, der vor Kur­zem im Kino lief, aber mitt­ler­wei­le in der ARD-Media­thek zu sehen ist. Wenn Sie Lust haben, ein biss­chen nach­zu­emp­fin­den, war­um uns die­se Sache so am Her­zen liegt, wäre mein Tipp: Schau­en Sie die­sen Film.