Gasometer neu programmiert | Musik-Campus in der Warteschleife | Herr Többen

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 18. Januar 2022

die Stadtwerke haben einen Vorschlag dazu gemacht, wie es am Gasometer weitergehen könnte. Der Verein Sozialpalast würde das Gelände gerne weiterhin mieten, um dort einen Ort für Kunst, Kultur und Begegnungen zu etablieren. Darüber hatten wir im RUMS-Brief berichtet. Die Stadtwerke bieten an: Mietvertrag bis Ende März, mit Aussicht auf Verlängerung, so erklärte es uns gestern ein Stadtwerke-Sprecher. Das ist nicht ganz das, was der Verein und das Kollektiv „Gazo bleibt!“ sich vorstellen. Sie würden gerne länger bleiben, mindestens für ein Jahr, um währenddessen ein Konzept für die Zeit danach vorbereiten zu können. Man wird sich noch einigen müssen. Unterschrieben sei noch nichts, teilte der Verein gestern knapp mit.

Parallel dazu hat die Stadtverwaltung ein Papier veröffentlicht, aus dem hervorgeht, wie die Stadtwerke sich die Zukunft des Ortes vorstellen. Sie würden das Gelände am liebsten verkaufen, aber im Moment könnte man mit dem Grundstück so gut wie nichts anfangen. Der Gasometer und das Pumpenhaus stehen unter Denkmalschutz. Und der Bebauungsplan steht im Weg. Er müsste geändert werden. Das soll in der Ratssitzung am 9. Februar passieren.

Die Stadt sieht hier die Chance – die Formulierung ist sehr schön –, „das Gelände mit einer Mischung aus Büro, Kultur, Hotel und Gastronomie neu zu programmieren“. Aber es gibt auch schon Kritik an der Programmiersprache. Edo Schmidt schreibt bei Twitter in einer Antwort auf einen Artikel der Westfälischen Nachrichten: „Entschuldigen Sie bitte meine harten Worte, aber mich nervt es echt, wenn jeder frei gewordene Raum in dieser Stadt mit den wiederkehrenden ‚Angeboten‘ für das ewig gleiche, bürgerliche Klientel vereinheitlicht wird.“

Die Antwort auf die Frage, warum das so oft passiert, lässt sich schnell geben. Sie lautet grob umschrieben: Geld.

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