Heiße Woche: Ab ins Freibad | Missbrauchsstudie: die Ergebnisse | Töpfern: Clay Room

Müns­ter, 14. Juni 2022

Guten Tag,

super. End­lich wie­der Som­mer. End­lich wie­der Hit­ze. Aber hier endet die Eupho­rie auch schon, denn die Welt hat sich ver­än­dert in der Pan­de­mie. Es kommt einem vor, als hät­te man jah­re­lang im Koma gele­gen. Wenn man jetzt sonn­tags aus einer spon­ta­nen Lau­ne her­aus ins Frei­bad fährt, dann sagen sie einem dort an der Kas­se: „Wir haben lei­der einen Ein­lass-Stopp. Buchen Sie sich beim nächs­ten Mal am bes­ten vor­her digi­tal ein Ticket.“ So läuft das im Cabrio-Bad Sen­den – nur für den Fall, dass Sie am Wochen­en­de spon­tan ins Frei­bad möch­ten. Das geht aber natür­lich auch in Hil­trup, Sta­pel­skot­ten, Sud­müh­le oder der Coburg. Und jetzt die gute Nach­richt: Da ist nach wie vor alles beim Alten. Lan­ge Schlan­gen vor der Kas­se und den Pom­mes­bu­den. So, wie man es gern hät­te. Und wenn Sie für die nächs­ten Tage noch Argu­men­te brau­chen, hier wären vier: Mitt­woch 26 Grad, Don­ners­tag 24 Grad, Frei­tag 27 Grad und Sams­tag 32 Grad. Aber jetzt erst mal zu den Nachrichten.

Heute lesen Sie im RUMS-Brief:

  • Ener­gie­prei­se: Strom und Gas wer­den teurer
  • Flug­ha­fen-Stu­die: The­ma verfehlt?
  • Streik an Uni­kli­ni­ken: Ver­di lehnt Ange­bot ab
  • Miss­brauchs­stu­die: Was drinsteht
  • Kor­rek­tur: 10.000 neue Stell­plät­ze – schön wär’s
  • Coro­na-Update: Inzi­denz bei 642
  • Ein-Satz-Zen­tra­le: Neue Bahn­stre­cke, Neu­es von den Grundschulen
  • Unbe­zahl­te Wer­bung: Töp­fern bei Clay Room
  • Drin­nen und Drau­ßen: Kom­post-Fes­ti­val und Erhal­tet den Hawerkamp

Kurz und Klein

+++ Die Prei­se stei­gen wei­ter freu­dig an. Laut neu­es­ter Pres­se­mit­tei­lung des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts wur­de die­sen Mai alles um 7,9 Pro­zent teu­rer als im Mai 2021. Als Haupt­ur­sa­che für die Infla­ti­on nennt das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt die stei­gen­den Ener­gie­prei­se, die im Ver­gleich zum Mai 2021 um sat­te 38,3 Pro­zent anzo­gen. Das macht sich auch hier in Müns­ter bemerk­bar: Ges­tern teil­ten die Stadt­wer­ke mit, dass sie wie­der die Ener­gie­prei­se anhe­ben. Die Strom­prei­se in der Grund­ver­sor­gung stei­gen ab Sep­tem­ber um 13,7 Pro­zent auf unge­fähr 30 Cent pro Kilo­watt­stun­de (bei 1.800 Kilo­watt­stun­den Jah­res­ver­brauch), die Gas­prei­se um 26 Pro­zent auf 11 Cent pro Kilo­watt­stun­de (bei 13.800 Kilo­watt­stun­den Jah­res­ver­brauch). Selbst­ver­ständ­lich hat man allen Grund, sich über die drit­te Preis­er­hö­hung die­ses Jahr zu ärgern. Aber stel­len Sie sich nur mal vor, Sie wür­den in Osna­brück woh­nen. Dort wür­den Sie schon ab August den Stadt­wer­ken 49 Pro­zent mehr für Strom und 117 Pro­zent mehr für Gas über­wei­sen. (sfo)

Kor­rek­tur­hin­weis: In einer frü­he­ren Ver­si­on hat­ten wir an die­ser Stel­le Links zu einer Web­site der Stadt­wer­ke Müns­ter ver­linkt, auf der man die bis­he­ri­gen und die neu­en Prei­se mit­ein­an­der ver­glei­chen konn­te. Zumin­dest dach­ten wir das. Tat­säch­lich lässt sich das pau­schal nicht aus­rech­nen, wie uns eine Stadt­wer­ke-Spre­che­rin im Nach­hin­ein mitteilte.

+++ Das Bünd­nis „FMO-Aus­stieg jetzt!“ sieht in der Stu­die zur Zukunft des Flug­ha­fens Münster/Osnabrück meh­re­re Män­gel und for­dert den Rat auf, den Bericht der Stadt­ver­wal­tung zurück­zu­wei­sen. Die Stu­die sei zum einen nicht unab­hän­gig und wis­sen­schaft­lich: Es sei kein Sze­na­rio model­liert wor­den, das von der Ein­stel­lung des gesam­ten Flug­ver­kehrs aus­ge­he, genau das sei aber gefor­dert wor­den. Außer­dem sei­en Kli­ma­wir­kun­gen und Umwelt­be­las­tun­gen nicht berück­sich­tigt wor­den, obwohl der Rat das gefor­dert habe. Die Stu­die sei zudem mit den übri­gen Kom­mu­nen nicht aus­rei­chend bespro­chen wor­den. Weder der Umwelt- noch der Ver­kehrs­aus­schuss hät­ten sich mit der Sache befasst. Auch Umwelt­ver­bän­de sei­en nicht betei­ligt wor­den, wie es in sol­chen Ange­le­gen­hei­ten üblich und recht­lich vor­ge­schrie­ben sei, schreibt das Bünd­nis in sei­ner Mit­tei­lung. (rhe)

Wie es weiterging

In der Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen den Uni­kli­ni­ken in NRW und ihren Beschäf­tig­ten pas­siert aktu­ell eini­ges. Am Frei­tag ver­öf­fent­lich­ten die Uni­kli­ni­ken eine gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung, in der sie einen ers­ten Vor­schlag zur Ent­las­tung der Pfle­ge vor­stell­ten: Alle Pfle­ge­kräf­te, die sich um Patient:innen küm­mern, sol­len zusätz­li­che freie Tage bekom­men. Die Gewerk­schaft Ver­di lehn­te die­ses Ange­bot noch am sel­ben Tag ab. Es sei eine Mogel­pa­ckung und spal­te die Beleg­schaft, heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung. Die fünf pau­schal fest­ge­leg­ten Tage ori­en­tier­ten sich nicht an der rea­len Belas­tung und wür­den nicht für alle Beschäf­tig­ten gel­ten, son­dern nur für Pfle­ge­kräf­te, die Patient:innen direkt ver­sor­gen, kri­ti­siert die Gewerk­schaft. Ver­di for­dert statt­des­sen „schicht­ge­naue Min­dest­be­set­zun­gen für alle Berei­che im Kran­ken­haus“, und sobald die­se nicht ein­ge­hal­ten wer­den, soll­ten die Beschäf­tig­ten Anspruch auf freie Tage bekom­men, for­dert die Gewerkschaft. 

Am Mon­tag twit­ter­te Not­ruf NRW, dass die Uni­kli­nik Bonn mit einer einst­wei­li­gen Ver­fü­gung gegen den dor­ti­gen Streik vor­ge­he. In der eben­falls am Mon­tag ver­öf­fent­lich­ten Pres­se­mit­tei­lung von Ver­di heißt es, dass die­se recht­li­chen Schrit­te „unter allen sechs Uni­kli­ni­ken abge­stimmt“ seien. 

Anja Wen­gen­roth von der Uni­kli­nik Müns­ter teil­te uns mit, sie ken­ne die Hin­ter­grün­de der Ent­schei­dung in Bonn nicht, in Müns­ter sei­en der­zeit kei­ne recht­li­chen Schrit­te gegen den Streik geplant. 

Wegen der Kla­ge sind die Beschäf­tig­ten aller Uni­kli­ni­ken heu­te für einen gemein­sa­men Streik­tag nach Bonn gefah­ren. Dort wies das Arbeits­ge­richt heu­te Mit­tag die Kla­ge gegen den Streik ab. Laut WDR sehe die Rich­te­rin die Streiks als ver­hält­nis­mä­ßig an, da es eine Not­dienst­ver­ein­ba­rung gebe. Soll­te die Uni­kli­nik Bonn kurz­fris­tig Beru­fung ein­le­gen, lan­det der Fall am nächs­ten Diens­tag beim Lan­des­ge­richt Düs­sel­dorf. (ast)

Mal sehen 

Seit der krea­ti­ve Unge­hor­sam auch vor der RUMS-Redak­­ti­on gewü­tet hat (in unse­ren Räu­men tobt er ja schon lan­ge), hop­pelt ein wei­ßes Kanin­chen unter einem unse­rer Büro­fens­ter ent­lang. Das Kanin­chen ist ein Sti­cker, den ein unbe­kann­ter Street-Art-Küns­t­­ler aus Müns­ter dort hin­ge­klebt hat. Mit sei­nen Zeich­nun­gen will der krea­ti­ve Unge­hor­sam unse­re Auf­merk­sam­keit in die Ecken der Stadt len­ken, die wir im All­tag nur all­zu oft über­se­hen. Zum Bei­spiel den Fens­ter­rah­men an der RUMS-Redak­­ti­on. Sei­ne Kunst aus Papier und far­bi­ger Tin­te ist nicht für die Ewig­keit gemacht. Die­ses Foto aber schon.

Die Missbrauchsstudie

Als in der Aula des Schlos­ses am Mon­tag um Vier­tel vor zwölf die letz­ten Fra­gen der Pres­se­kon­fe­renz gestellt wur­den, stand Müns­ters Bischof Felix Genn schon etwas unru­hig unten im Foy­er und war­te­te. Schwar­zer Anzug, schwar­ze Schu­he, dazu eine Mas­ke. Er schau­te auf einen Bild­schirm, der die Ver­an­stal­tun­gen im Schloss ankün­digt. Irgend­wann kam Uni­rek­tor Johan­nes Wes­sels dazu, schüt­tel­te Felix Genn die Hand, sag­te: „Moin, moin. Ich hab noch nichts gehört.“ Und der Bischof sag­te: „Ich auch nicht.“ 

Der His­to­ri­ker Tho­mas Groß­böl­ting hat­te das knapp zwei Stun­den zuvor in der Aula schon ange­kün­digt. Ein Pro­jek­tor warf über sei­nem Kopf eine Folie an die Wand, auf der zwei Bücher zu sehen waren. Ein Sach­buch von Groß­böl­ting selbst („Die schul­di­gen Hir­ten“). Und ein fast 600 Sei­ten lan­ges wis­sen­schaft­li­ches Buch mit dem Titel „Macht und sexu­el­ler Miss­brauch in der katho­li­schen Kir­che – Betrof­fe­ne, Beschul­dig­te und Ver­tu­scher im Bis­tum Müns­ter seit 1945“. Ein Team aus vier His­to­ri­kern und einer Sozi­al­an­thro­po­lo­gin hat­te sich drei Jah­re lang mit Aus­sa­gen und Akten aus den Bis­tums­ar­chi­ven beschäf­tigt. Jetzt stell­ten sie ihre Ergeb­nis­se vor. 

Die Auf­merk­sam­keit war groß. Vor dem Schloss stand ein WDR-Über­tra­gungs­wa­gen, Medi­en­leu­te aus dem gan­zen Land waren gekom­men oder hat­ten sich per Video­kon­fe­renz zuge­schal­tet. In die­sem Moment, um Vier­tel vor zwölf, soll­te Tho­mas Groß­böl­ting, der Stu­di­en­lei­ter, die Bücher dem Bischof über­ge­ben. Fra­gen wer­de Felix Genn nicht beant­wor­ten, hieß es vor­ab. Er ken­ne die Ergeb­nis­se noch gar nicht. 

Es soll­te erst gar nicht der Ein­druck ent­ste­hen, dass die Ver­bin­dun­gen zu eng und die Urtei­le, viel­leicht aus Rück­sicht, zu mil­de sein könn­ten. Außer­dem woll­te man die Betrof­fe­nen nicht schon wie­der vor den Kopf sto­ßen, wie es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in Deutsch­land immer wie­der pas­siert war.

40 Prozent sind Mehrfachtäter

Am Nach­mit­tag vor­her hat­te das gesam­te For­schungs­team – Tho­mas Groß­böl­ting, Bern­hard Frings, Klaus Gro­ße Kracht, Nata­lie Pow­roz­nik und David Rüschen­schmidt – die Ergeb­nis­se 70 Betrof­fe­nen vor­ge­stellt. Sie soll­ten sie als Ers­te erfahren. 

Das wäre bei­na­he schief­ge­gan­gen. Eines der Bücher war irr­tüm­lich vor­ab an einen Kun­den aus­ge­lie­fert wor­den. Der hat­te Fotos gemacht und sie an Mit­ar­bei­ter des Bis­tums wei­ter­ge­lei­tet. Die wand­ten sich an Groß­böl­ting. Der Ver­lag konn­te Schlim­me­res verhindern. 

So erfuhr die Öffent­lich­keit ges­tern noch vor dem Bischof, dass zwi­schen 1945 und 2020 min­des­tens 183 Pries­ter, zwölf Ordens­leu­te und ein Stän­di­ger Dia­kon Kin­der und Jugend­li­che, zu drei Vier­teln Jun­gen, sexu­ell miss­braucht haben sol­len. Es geht um über vier Pro­zent aller Geist­li­chen im Bis­tum. Über 40 Pro­zent von ihnen sind mut­maß­lich Mehr­fach­tä­ter, eini­ge Serientäter. 

Groß­böl­ting und sein Team haben Fäl­le unter­sucht, auf die es Hin­wei­se gibt, das soge­nann­te Hell­feld. Sie gehen aller­dings davon aus, dass das Dun­kel­feld acht- bis zehn­mal grö­ßer ist. 610 Betrof­fe­ne hat das For­schungs­team iden­ti­fi­ziert. Tat­säch­lich könn­ten es 5.000 bis 6.000 sein, viel­leicht sogar noch mehr. Eine mons­trö­se Zahl, die noch etwas mons­trö­ser wird, wenn man dazu eine ande­re Zahl stellt: 90 Pro­zent der Beschul­dig­ten kamen ohne Stra­fe davon. Wie konn­te das passieren? 

Die zen­tra­le Ver­ant­wor­tung dafür sieht das For­schungs­team bei den Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen, vor allem bei den Bischö­fen. Noch vor 20 Jah­ren spiel­te Müns­ters Bischof Rein­hard Lett­mann Fäl­le von sexu­el­lem Miss­brauch als Ein­zel­fäl­le her­un­ter. Das wies Tho­mas Groß­böl­ting klar zurück. 

Die bekann­ten Tat­or­te ver­tei­len sich fast gleich­mä­ßig über das süd­li­che Bis­tums­ge­biet, und die Bischö­fe waren, so Groß­böl­ting, „ins­ge­samt über die­se Vor­komm­nis­se durch­aus breit infor­miert“. In 145 bekann­ten Fäl­len hät­ten die Bischö­fe per­sön­lich Bescheid gewusst. Die tat­säch­li­che Zahl sei wahr­schein­lich auch hier sehr viel höher. Man habe im Ver­lauf der For­schung fest­ge­stellt, dass es in der Bis­tums­lei­tung „eine aus­ge­präg­te Prä­fe­renz für münd­li­che Abspra­chen“ gege­ben habe. Und es gab eine noch etwas stär­ker aus­ge­präg­te Prä­fe­renz für das Wohl der eige­nen Leute. 

Kaum Anzeichen für Empathie und Sorge

Die Stu­die kommt zu einem für die katho­li­sche Kir­che ver­nich­ten­den Ergeb­nis. „In den Akten haben wir kaum Anzei­chen der Empa­thie und Sor­ge für die Betrof­fe­nen gefun­den. Ver­ant­wor­tung emp­fan­den die Ent­schei­dungs­trä­ger des Bis­tums im Grun­de nur für ihre Mit­brü­der im pries­ter­li­chen Amt, nicht für die Kin­der und Jugend­li­chen, die sich im Ver­trau­en auf die Güte der Got­tes­män­ner Situa­tio­nen aus­ge­setzt haben, wel­che die Täter in per­fi­der Wei­se für sich aus­nutz­ten“, schreibt das Autoren­team in sei­nem Fazit. 

Man ver­leg­te Straf­pro­zes­se in ande­re Regio­nen, damit die Öffent­lich­keit davon nichts erfuhr. Man ver­such­te Stra­fen zu ver­ei­teln, die Jus­tiz spiel­te bereit­wil­lig mit. Man ver­setz­te Pries­ter, deren Taten bekannt waren, in ande­re Städ­te und gab ihnen so die Mög­lich­keit, neue Opfer zu fin­den. Das Buch doku­men­tiert zwölf Fäl­le aus dem Bis­tum, die zei­gen, wie die katho­li­sche Kir­che teils schwer kri­mi­nel­le Seri­en­tä­ter nicht nur deck­te, son­dern vie­le Taten erst mög­lich machte.

Ein Bei­spiel dafür ist der Fall des Pädo­kri­mi­nel­len Heinz Pott­bä­cker, der sich in den 1960er-Jah­ren als Käfer fah­ren­der und Gitar­re spie­len­der Pries­ter bei Kin­dern beliebt mach­te. Min­des­tens 21 von ihnen miss­brauch­te er, wahr­schein­lich deut­lich mehr. Rein­hard Lett­mann deck­te Pott­bä­cker über vie­le Jah­re. Als im Jahr 1967 ein Pro­zess gegen ihn anstand, schick­te man den Pries­ter in ein Klos­ter. Schon ein Jahr nach sei­ner Ver­ur­tei­lung durf­te er wie­der in der Seel­sor­ge arbeiten. 

Die Stu­die nennt Pott­bä­ckers Fall einen „Mene­te­kel“, ein Vor­zei­chen dro­hen­den Unheils. Doch das Unheil war zu die­ser Zeit längst in vol­lem Gan­ge. Dass die sexu­el­le Revo­lu­ti­on für all das ver­ant­wort­lich sein könn­te, wie der eme­ri­tier­te Papst Bene­dikt es vor drei Jah­ren behaup­tet hat­te, weist Tho­mas Groß­böl­ting zurück. Das las­se sich nicht fest­stel­len. „Im Gegen­teil, die Anzahl der Taten geht seit Mit­te der 60er-Jah­re zurück“, sag­te er. Dage­gen deu­tet vie­les dar­auf hin, dass die katho­li­sche Kir­che selbst güns­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen für die Taten geschaf­fen hat, und zwar gleich mehrfach. 

Es war ein Lebensmilieu

Da sind zum einen die gesell­schaft­li­che Bedeu­tung der Kir­che und die Rol­le der Pries­ter. „Bis weit in die 1960er-Jah­re war der Katho­li­zis­mus im Müns­ter­land und im Olden­bur­ger Land weit mehr als eine Reli­gi­on. Es war ein Lebens­mi­lieu: Der Katho­li­zis­mus durch­web­te die gesam­te Gesell­schaft“, so heißt es in der Stu­die. Die Kir­che selbst habe sich gese­hen als „Trä­ge­rin der gött­li­chen Ver­kün­di­gung damit als allei­ni­ge Stif­te­rin des mensch­li­chen Heils (…). Der Schutz der Kir­che wur­de so zum Selbst­zweck.“ Damit wur­den nicht die­je­ni­gen zur Bedro­hung, die den Miss­brauch begin­gen, son­dern die­je­ni­gen, die ihn benannten. 

In sei­nem Buch „Die schul­di­gen Hir­ten“ beschreibt Tho­mas Groß­böl­ting den Fall eines Geist­li­chen, Ehren­bür­ger sei­ner Hei­mat­stadt, nach dem eine Schu­le benannt wer­den soll­te. Als ein Betrof­fe­ner öffent­lich mach­te, was der Mann ihm als Kind ange­tan hat­te, schrieb ein Ehe­paar einen Leser­brief an die Lokal­zei­tung. Dar­in fragt das Paar: „Sind sich die jun­gen Män­ner des­sen bewusst, was sie ihrer Hei­mat­ge­mein­de ange­tan haben?“ Die Wut rich­tet sich gegen die Betrof­fe­nen. Das war Mit­te der 1990er-Jahre. 

Der Pries­ter ver­trat in die­sem Milieu in sei­ner Rol­le nicht nur die Kir­chen­ge­mein­de. „Durch die Wei­he erlangt er Anteil an der Voll­macht Jesu und ver­tritt ihn in per­so­na“, sag­te Tho­mas Groß­böl­ting ges­tern. Dass die Tat eines Pries­ters kri­mi­nell sein könn­te, muss­te den Men­schen abwe­gig erschei­nen, vor allem den Kin­dern. Das glei­che Selbst­ver­ständ­nis der Bischö­fe ver­hin­der­te, dass man gegen die Pries­ter vor­ging. „Des­halb stand der Schutz der Insti­tu­ti­on an ers­ter Stel­le, der Schutz des Mit­bru­ders an zwei­ter“, heißt es in der Studie.

Markenkern: Regulierung von Sexualität

Hin­zu kam in die­ser Zeit: Kin­der gaben Erwach­se­nen kei­ne Wider­wor­te, einem Pries­ter schon gar nicht. Die­se Macht­po­si­ti­on nutz­ten die Geist­li­chen aus. Und dann ging es auch noch um sexu­el­le Hand­lun­gen – also etwas, über das man ohne­hin schwieg. In der Stu­die steht der Satz: „Es gab kei­ne Spra­che für Sexua­li­tät.“ Und das war kein Zufall. „Im Lau­fe der Nach­kriegs­ge­schich­te hat sich die katho­li­sche Kir­che einen Mar­ken­kern erar­bei­tet, näm­lich die Regu­lie­rung von Sexua­li­tät“, sag­te Tho­mas Groß­böl­ting. Sexua­li­tät galt als etwas Nega­ti­ves, etwas Unrei­nes – ein Übel, das zur Fort­pflan­zung not­ge­drun­gen statt­fin­den muss­te, aber ansons­ten nicht vor­kom­men soll­te. Es war mit Scham bela­den, ein Tabu. „Ein offe­nes Spre­chen über Sexua­li­tät war damit prak­tisch aus­ge­schlos­sen“, sag­te Groß­böl­ting. Für Pädo­kri­mi­nel­le war das ein idea­les Kli­ma. Es sei sogar vor­ge­kom­men, dass erstaun­lich vie­le Men­schen von den Taten gewusst hät­ten, aber nie­mand dar­über gespro­chen habe. 

Auch das „katho­li­sche Schuld­ma­nage­ment“ kam den Tätern zugu­te. Sie konn­ten ihre Taten beich­ten. In der Stu­die heißt es: „So konn­ten Sün­den ver­ge­ben wer­den, ohne dass die Not­wen­dig­keit für den Täter bestand, sich beim Opfer zu ent­schul­di­gen, das zuge­füg­te Leid ein­zu­ge­ste­hen und für eine Ent­schä­di­gung ein­zu­ste­hen.“ Das habe die Auf­ar­bei­tung bis in die Ära Genn hin­ein ver­hin­dert, schreibt das Autorenteam. 

Gen­ns Name kommt in der Stu­die über 200 Mal vor. Als er sein Amt im Jahr 2009 antrat, habe er zwar wich­ti­ge Schrit­te unter­nom­men, um den kirch­li­chen Umgang mit Miss­brauchs­fäl­len im Bis­tum an das von Rom und der Bischofs­kon­fe­renz erlas­se­ne Regel­werk anzu­pas­sen. Aber auch in die­ser Zeit sei es zu Vor­gän­gen gekom­men, die kri­tik­wür­dig gewe­sen sei­en, sag­te Tho­mas Großbölting. 

Zu sehr Seelsorger, zu wenig Vorgesetzter

Im Mai 2009 habe der dama­li­ge Weih­bi­schof und heu­ti­ge Bischof von Essen, Franz-Josef Over­beck, ent­schie­den, der Miss­brauchs­kom­mis­si­on des Bis­tums einen Fall nicht vor­zu­le­gen. Die bei­den übri­gen Mit­glie­der der Kom­mis­si­on hät­ten also nichts erfah­ren. Die 25 Jah­re alten Vor­wür­fe sei­en bis heu­te nicht voll­stän­dig auf­ge­ar­bei­tet worden. 

Genn habe in sei­nen ers­ten Jah­ren nach dem Ein­druck des For­schungs­teams dazu ten­diert, Miss­brauchs­tä­ter, „sofern sie Reue zeig­ten, kir­chen­recht­lich nicht immer mit der gebo­te­nen Stren­ge zu begeg­nen“. In einem Fall habe Genn auf ein förm­li­ches Ver­fah­ren ver­zich­tet, obwohl Rom die Mög­lich­keit dazu gebo­ten hät­te. In zwei ande­ren Fäl­len habe er Rom nicht in Kennt­nis gesetzt. 

„Im Gespräch hat uns Bischof Genn ein­ge­räumt, in sei­nen ers­ten Jah­ren in Müns­ter gegen­über Beschul­dig­ten zu sehr als Seel­sor­ger und zu wenig als Dienst­vor­ge­setz­ter gehan­delt zu haben“, sag­te Großbölting. 

Das ist rhe­to­risch geschickt for­mu­liert. Man stellt etwas Posi­ti­ves in den Vor­der­grund, um das Nega­ti­ve nicht ganz so schlecht aus­se­hen zu las­sen. In die­sem Fall wäre das alles pas­siert, weil Genn einen Teil sei­ner Auf­ga­ben ein­fach zu gut gemacht hat. Es ist ein Euphe­mis­mus, der die eige­nen Ver­säum­nis­se relativiert. 

Es ist, wie immer, nicht alles schwarz-weiß. Tho­mas Groß­böl­ting hob in der Pres­se­kon­fe­renz her­vor, dass das Bis­tum dem For­schungs­team unein­ge­schränk­ten Zugriff auf die Archi­ve gewährt habe. Das Team wähl­te die Akten selbst aus, anders als bei der Stu­die in Köln. Aber doch bleibt bei Tho­mas Groß­böl­tings Team am Ende der Ein­druck haf­ten, dass nicht die Kir­che die Trieb­kraft war. Die Lern­pro­zes­se sei­en „weni­ger intrin­sisch moti­viert als von außen erzwun­gen“ gewe­sen, sag­te Tho­mas Groß­böl­ting. Vie­les sei erst mög­lich gewor­den, weil die Betrof­fe­nen und Medi­en Druck gemacht hätten. 

Verletzungen und Retraumatisierungen

Auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren habe es Fäl­le gege­ben, die offe­ne Fra­gen zurück­lie­ßen. So fra­ge man sich, war­um Weih­bi­schof Ste­fan Zekorn es zuließ, dass ein beschul­dig­ter Pries­ter vor sie­ben Jah­ren an einer Fir­mung mit­ge­wirkt habe, obwohl die Vor­wür­fe gegen ihn bekannt gewe­sen sei­en. „Dass er durch die­ses Ver­hal­ten Betrof­fe­ne schüt­zen woll­te, wie er uns gegen­über ange­ge­ben hat, über­zeugt uns nicht“, sag­te Großbölting. 

Zudem kom­me es auch wei­ter­hin zu Kom­mu­ni­ka­ti­ons­schwie­rig­kei­ten, tie­fen Ver­let­zun­gen und Retrau­ma­ti­sie­run­gen durch das Ver­hal­ten kirch­li­cher Beschäf­tig­ter und des Bistums-Führungspersonals.

Als die Pres­se­kon­fe­renz dann ende­te, erschien Felix Genn neben der Büh­ne am Ran­de der Aula, er schüt­tel­te Hän­de. Sara Wie­se und Bernd Theil­mann kamen nach vor­ne, sie ver­tre­ten die Betrof­fe­nen, auch ande­re Betrof­fe­ne misch­ten sich unter die Medi­en­leu­te. Genn ging auf die Büh­ne, ließ sich foto­gra­fie­ren, dank­te dem Autoren­team, dann ging er ans Pult, um eine Erklä­rung zu verlesen. 

Genn sag­te, der Miss­brauch müs­se in völ­li­ger Unab­hän­gig­keit von der Kir­che auf­ge­ar­bei­tet wer­den. Er sag­te: „Ich war und bin Teil des kirch­li­chen Sys­tems, das sexu­el­len Miss­brauch mög­lich gemacht hat.“ Und er sag­te: „Ich über­neh­me selbst­ver­ständ­lich die Ver­ant­wor­tung für die Feh­ler, die ich selbst im Umgang mit sexu­el­lem Miss­brauch gemacht habe.“ Das klang schon etwas deut­li­cher. An die­sem Frei­tag will Genn sich öffent­lich dazu äußern, wel­che Kon­se­quen­zen das Bis­tum aus den Ergeb­nis­sen zieht. 

Das war bis­lang der Knack­punkt – in allen Bis­tü­mern, die sich mit der Auf­ar­bei­tung beschäf­tigt haben. Ein zen­tra­les Pro­blem sind die Struk­tu­ren und Hier­ar­chien, aber an ihnen hat sich bis­lang kaum etwas geän­dert. Auch nen­nens­wer­te per­so­nel­le Kon­se­quen­zen gab es nicht. Wenn Ent­schä­di­gun­gen gezahlt wur­den, dann fie­len die­se in einem Groß­teil der Fäl­le beschä­mend gering aus. Dabei wäre all das wich­tig, wenn nicht wie­der der Ein­druck ent­ste­hen soll, dass es am Ende nur dar­um geht, die Insti­tu­ti­on und die Amts­trä­ger zu schützen. 

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Korrekturen

Wir sind auf einen Feh­ler im RUMS-Brief vom 3. Juni auf­merk­sam gemacht wor­den: Dar­in heißt es, die Stadt wol­le am Haupt­bahn­hof 10.000 neue Fahr­rad­stell­plät­ze schaf­fen. Schön wär’s. In Wahr­heit sol­len dort ins­ge­samt 10.000 Stell­plät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen. Die­sen Feh­ler haben wir kor­ri­giert. (sfo)

Corona-Update

Das Coro­na­vi­rus scheint sich wie­der aus­zu­brei­ten: Laut Robert-Koch-Insti­tut liegt die offi­zi­el­le Wochen­in­zi­denz in Müns­ter bei 642 Anste­ckun­gen pro 100.000 Einwohner:innen in den letz­ten sie­ben Tagen. Von ges­tern auf heu­te hat die Stadt 540 neue Anste­ckun­gen mit dem Coro­na­vi­rus regis­triert. Damit sind 2.684 Per­so­nen in Müns­ter nach­weis­lich infi­ziert. Laut Inten­siv­re­gis­ter wer­den sechs Coro­na­in­fi­zier­te auf Müns­ters Inten­siv­sta­tio­nen behan­delt, eine:r von ihnen wird beatmet. Seit Beginn der Pan­de­mie sind in Müns­ter 209 Men­schen an oder mit Covid-19 gestor­ben. (ast)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Ab Sonn­tag fährt die Bahn über neue ICE-Stre­cken von Müns­ter nach Köln, Düs­sel­dorf und end­lich auch direkt nach Ber­lin. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Grund­schu­le I: Über die Som­mer­fe­ri­en bekommt die Bodel­schwingh­schu­le einen Neu­bau, damit sie drei­zü­gig wer­den kann. (Stadt Müns­ter)

+++ Grund­schu­le II: Auch die Pleis­ter­schu­le soll für die Zwei­zü­gig­keit einen Neu­bau bekom­men, der aber erst 2023 fer­tig wird. (Stadt Müns­ter)

+++ Rund ein­hun­dert Men­schen haben am Sams­tag vor dem LWL-Lan­des­haus gegen den soge­nann­ten Frau­en­kon­gress demons­triert, den die AfD und rech­te Influencer:innen orga­ni­siert haben. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Grü­nen in Müns­ter haben einen neu­en Vor­stand gewählt. (Grü­ne Müns­ter)

+++ Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe hat 22 Men­schen aus Müns­ter im Rat­haus-Fest­saal mit Müns­ter-Nadeln für ihr ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment aus­ge­zeich­net. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Stadt und der ehe­ma­li­ge Wirt­schafts­för­de­rer Tho­mas Rob­bers haben ihren Rechts­streit außer­ge­richt­lich bei­gelegt. (Stadt Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Wer in einem neu­en Hob­by krea­tiv wer­den will, kann im Clay Room in der Diepen­b­rock­stra­ße vor­bei­schau­en. Dort kön­nen Sie ein­zig­ar­ti­ge Kera­mik selbst töp­fern und in Kur­sen von Inha­be­rin Sina Fol­wacz­ny ler­nen, wie zum Bei­spiel Vasen, Tel­ler und Tas­sen gelin­gen. Von mon­tags bis mitt­wochs kön­nen Neu­lin­ge die Grund­la­gen des Töp­ferns ler­nen. Zum „After Break­fast Clay Club“ sind sonn­tags alle will­kom­men, die schon ein wenig mit Ton und Töp­fer­schei­be umge­hen kön­nen. Hier geht es zum gesam­ten Kurs­an­ge­bot. Die Anmel­dung ist online möglich.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Vik­to­ria Pehl­ke hat die Ter­min­ka­len­der durch­fors­tet. Und die­se Tipps hat sie die­se Woche für Sie gefunden:

+++ Das „Stadt­La­bor­Müns­ter“ lädt ab Don­ners­tag zum Kom­post-Fes­ti­val ein. Bis zum 25. Juni geht es dort um die Bezie­hung zwi­schen Mensch und Umwelt. Gleich zu Beginn klärt eine Podi­ums­dis­kus­si­on in der Tra­fo­sta­ti­on dar­über auf, „was wir vom Kom­post ler­nen kön­nen“. Los geht’s am Don­ners­tag um 18 Uhr. Das gan­ze Pro­gramm des Fes­ti­vals fin­den Sie hier.

+++ Die Bür­ger­initia­ti­ve B51 Han­dorf-Mau­ritz ver­an­stal­tet am Sonn­tag einen Akti­ons­tag mit dem The­ma „Mobi­li­täts­wen­de jetzt!“. Von 14 bis 18 Uhr fin­det die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung an der Kreu­zung Waren­dor­fer Stra­ße und Han­dor­fer Stra­ße statt. 

+++ Im „Cen­ter for Lite­ra­tu­re“ in der Burg Hüls­hoff star­tet am Don­ners­tag das Dros­te-Fes­ti­val. Bis Sonn­tag befas­sen sich Kunst­schaf­fen­de und Schrei­ben­de mit dem Ver­hält­nis von Stadt und Land. Hier fin­den Sie das gesam­te Programm.

+++ Bei einem Poet­ry-Slam tra­gen Dichter:innen selbst ver­fass­te Tex­te vor – meist sehr leben­dig oder einen Hauch sati­risch. In der Black Box im Cuba steigt am Don­ners­tag der Tat­wort-Poet­ry-Slam. Das Pro­gramm ver­spricht eine bun­te Mischung aus Per­sön­lich­kei­ten und Bei­trä­gen. Beginn ist um 20 Uhr in der Ach­ter­mann­stra­ße 10-12.

+++ Die bel­gi­sche Indie­rock-Band Inter­ga­lac­tic Lovers tritt mor­gen im Gleis 22 auf. Die Grup­pe ver­öf­fent­lich­te im Febru­ar ihr drit­tes Album „Liquid Love“ und tourt der­zeit durch ganz Deutsch­land. Tickets gibt es online, eine musi­ka­li­sche Kost­pro­be fin­den Sie hier.

+++ Am Sams­tag fährt ein Bus durch Müns­ter, an meh­re­ren Sta­tio­nen spie­len loka­le Bands. Der Poet­ry-Slam­mer Andy Strauß mode­riert das Gan­ze. Die Rei­he heißt „litt­le­TEASER“, Tickets gibt es bei „Home.beis“ an der Aegi­di­i­stra­ße 2-3. Wie das enden kann, sehen Sie hier.

+++ Im Spei­cher II am Hafen gibt es vom 17. bis 19. Juni ein Open House. Die Ver­an­stal­tung wird am Frei­tag­abend mit einer Rede und einer Kunst­auk­ti­on eröff­net. Kunst­schaf­fen­de füh­ren am Sams­tag und Sonn­tag durch die Räu­me des Ate­lier­hau­ses. Mehr Infos und Uhr­zei­ten gibt es hier.

+++ Den Ver­ein Pro Filia haben wir bereits letz­te Woche vor­ge­stellt. Er setzt sich für Mäd­chen in Nepal ein, um sie vor dem Ver­kauf in die indi­sche Pro­sti­tu­ti­on zu schüt­zen. Den Som­mer über bie­tet der Ver­ein jeden Frei­tag um 17:30 Uhr eine Yoga­stun­de im Wewerka Pavil­lon am Aasee an. Mit­ma­chen kön­nen Sie gegen eine Spen­de von fünf Euro. 

+++ Noch mehr Musik gibt es mor­gen ab 19:30 Uhr am Hawerk­amp. Im Rah­men des Fes­ti­vals „Erhal­tet den Hawerk­amp“ öff­nen alle Clubs am Gelän­de für Aus­stel­lun­gen, Live-Musik und DJ-Sets für jeden Musik­ge­schmack. Der Ein­tritt gilt für das gesam­te Gelän­de und kommt dem Ver­ein zum Erhalt der Ein­rich­tun­gen zugu­te. Vor­ver­kaufs­kar­ten gibt es im AStA-Haus am Schloss­platz 1 oder online.

+++ Mor­gen star­tet außer­dem eine Son­der­aus­stel­lung im LWL-Natur­kun­de­mu­se­um zu einem The­ma, das uns alle etwas angeht: zum Kli­ma. Die Aus­stel­lung zeigt einen Über­blick über die Erd­ge­schich­te, erläu­tert den Unter­schied zwi­schen Wet­ter und Kli­ma und zeigt Lösun­gen für eine nach­hal­ti­ge Zukunft auf. Erwach­se­ne zah­len 7,50 Euro an der Ein­tritts­kas­se. Alle Infos zur Aus­stel­lung gibt’s hier.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Con­stan­ze Busch. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be, Jan Gro­ße Nobis, Vik­to­ria Pehl­ke, Anto­nia Strot­mann
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Eine klei­ne Pos­se zum Schluss. In Osna­brück hat der Stadt­bau­rat beim Stadt­wer­ke-Chef ange­ru­fen, um einen Bus zum Flug­ha­fen Münster/Osnabrück zu bestel­len. Füh­rungs­kräf­te-Semi­nar. Der gebuch­te Rei­se­bus sei nicht gekom­men. Natür­lich, kein Pro­blem. Der Stadt­wer­ke-Chef zog den Fah­rer einer Linie ab und schick­te ihn los. Die Neue Osna­brü­cker Zei­tung mach­te die Sache öffent­lich. Danach fie­len Wör­ter wie „Vet­tern­wirt­schaft“, die Auf­sichts­be­hör­de sprach von einem Ver­stoß, aller­dings nur von einem klei­nen. Etwas ärger­lich für alle: Am Ende war das mit dem bestell­ten Bus nur ein Miss­ver­ständ­nis. Er stand ein­fach an einer ande­ren Stelle.