Die unendliche Geschichte der B51 | Neues Fahrradgesetz | La Que

Müns­ter, 5. Novem­ber 2021

Guten Tag,

in den letz­ten RUMS-Brie­fen ging es um die Ver­kehrs­po­li­tik in Müns­ter. Und sie ist auch The­ma in die­sem Brief, auch wenn die Stadt Müns­ter hier nur indi­rekt mit­ent­schei­den kann. Das Streit­the­ma beschäf­tigt die Men­schen im Müns­ter­land schon seit vie­len Jah­ren: Die Bun­des­stra­ße 51 soll zwi­schen Müns­ter und Telg­te vier­spu­rig wer­den. Der Lan­des­be­trieb Stra­ßen NRW will den Stre­cken­ab­schnitt „siche­rer und leis­tungs­fä­hi­ger“ machen. Aber vie­le Men­schen sind gegen den Aus­bau. Wir haben dar­über hier bei RUMS schon an der ein oder ande­ren Stel­le berich­tet. Heu­te schau­en wir uns das etwas genau­er an.

Worum geht es eigentlich?

Zuerst ein­mal brau­chen wir eine Begriffs­de­fi­ni­ti­on. Die B51 führt näm­lich nicht nur durch unse­re Regi­on, son­dern ist eigent­lich 570 Kilo­me­ter lang. Die Bun­des­stra­ße ver­bin­det den Nor­den und den Süden mit­ein­an­der, sie ver­läuft zwi­schen der Gegend um Bre­men und dem Saar­land. Die Grund­zü­ge der Stre­cke hat damals Napo­le­on Bona­par­te erdacht. Ein Teil­stück der B51 ist die Ver­bin­dung zwi­schen Müns­ter und Ost­west­fa­len-Lip­pe. Und genau um die­sen Abschnitt geht es. Der Lan­des­be­trieb Stra­ßen NRW arbei­tet schon seit 2015 am Aus­bau der B51 – aller­dings nicht auf dem Abschnitt zwi­schen Müns­ter und Telg­te, son­dern dort, wo die B51 als Umge­hungs­stra­ße um Müns­ter her­um­führt. Auch hier wur­de und wird die Fahr­bahn ver­brei­tert. Kurz vor der Mond­stra­ße trifft die B51 auf die Waren­dor­fer Stra­ße. Autofahrer:innen, die Rich­tung Süden fah­ren, kön­nen an die­ser Stel­le ent­we­der über ver­schlun­ge­ne Stra­ßen gera­de­aus wei­ter Rich­tung Gre­ven fah­ren, oder nach rechts – dann blei­ben sie auf der B51 – in Rich­tung Telg­te und Waren­dorf abbie­gen. Um die­sen rund sechs Kilo­me­ter lan­gen Stra­ßen­ab­schnitt geht es.

Straßen.NRW hält den Aus­bau der B51 für unbe­dingt not­wen­dig. Aktu­ell führt die Stra­ße nach Telg­te über vie­le Kreu­zun­gen und teil­wei­se unbe­schränk­te Bahn­über­gän­ge, auch Rad­fah­ren­de müs­sen immer wie­der die Stra­ße kreu­zen – laut Stra­ßen­be­trieb ein Sicher­heits­ri­si­ko. Außer­dem sol­len die Stra­ßen im Müns­ter­land leis­tungs­fä­hi­ger wer­den. Die vie­len Pendler:innen, die täg­lich über die B51 nach Müns­ter oder aus Müns­ter her­aus­fah­ren, ver­stop­fen die Straßen.

Mehr Fahr­spu­ren heißt zunächst: bes­se­rer Ver­kehrs­fluss. Außer­dem sol­len anlie­gen­de Kreis­stra­ßen und Wirt­schafts­we­ge über Brü­cken geführt wer­den. Das soll den Ver­kehr auf der Bun­des­stra­ße beschleu­ni­gen. Stra­ßen NRW müss­te also nicht nur die Fahr­bahn ver­brei­tern, son­dern auch neue Brü­cken und Kreu­zun­gen bau­en. Außer­dem soll ein durch­ge­hen­der, fast fünf Meter brei­ter Mehr­zweck­weg ent­ste­hen, den unter ande­rem Fahr­rä­der und E-Bikes nut­zen kön­nen. Auf die­sem You­tube-Kanal hat Stra­ßen NRW Simu­la­tio­nen hoch­ge­la­den, die zei­gen, wie die B51 nach den aktu­el­len Ent­wür­fen aus­se­hen könnte.

Der vier­spu­ri­ge Aus­bau der Stre­cke zwi­schen Müns­ter und Ost­west­fa­len – das ist ein altes Pro­jekt. Seit den 60er-Jah­ren gab es immer wie­der Plä­ne, die Ver­bin­dung zwi­schen den bei­den Regio­nen zu ver­bes­sern. Umge­setzt hat man sie nicht. Das heu­ti­ge Aus­bau­kon­zept beruht auf Pla­nun­gen aus den frü­hen 90er-Jahren.

Auch den Pro­test gegen den Aus­bau gibt es schon seit Jahr­zehn­ten. Meh­re­re Bür­ger­initia­ti­ven, zum Bei­spiel in Han­dorf und in Telg­te, set­zen sich dafür ein, dass die Stra­ße zwei­spu­rig bleibt, wegen der Umwelt, der umge­lei­te­ten Zugangs­we­ge und weil sie fin­den, dass Stra­ßen NRW bei der Pla­nung nur das Auto berück­sich­tigt habe. Nach den aktu­el­len Ent­wür­fen sol­len näm­lich zum Bei­spiel Bus­hal­te­stel­len weg­fal­len und die Bus­spur in Han­dorf umge­lei­tet wer­den. Die Initia­ti­ven for­dern eine Pla­nung, die alle Ver­kehrs­mit­tel berück­sich­tigt. „So wie sie aktu­ell geplant wird, wird die B51 ein Fremd­kör­per sein, der gewach­se­ne Struk­tu­ren aus­ein­an­der­bricht“, sagt Kat­rin Eping von der Bür­ger­initia­ti­ve in Han­dorf und Mau­ritz. Im Som­mer tra­fen sich rund 500 Aktivist:innen aus der gan­zen Umge­bung in Telg­te, um gemein­sam zu demons­trie­ren. Gekom­men waren sie mit dem Fahr­rad, über die Bundesstraße.

Was bisher geschah

Lan­ge war die Mehr­heit im Rat der Stadt Müns­ter für den Aus­bau der B51. Noch im Jahr 2019 nann­te Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten das Vor­ha­ben „alter­na­tiv­los“, um Müns­ter bes­ser mit Ost­west­fa­len und der Auto­bahn 2 zu ver­bin­den. Zu mas­siv sei das aktu­el­le Ver­kehrs­auf­kom­men. Schon jetzt staue sich der Ver­kehr. Die Grü­nen leh­nen das Pro­jekt seit Jah­ren ab. Mit der schwarz-grü­nen Rats­ko­ali­ti­on ab 2016 kam Bewe­gung in die Debatte.

Im ver­gan­ge­nen Som­mer ver­ab­schie­de­te der Rat der Stadt Müns­ter eine Reso­lu­ti­on gegen die aktu­el­len Aus­bau­plä­ne. Weil auch die Grü­nen dem Papier zustimm­ten, kün­dig­te die CDU die Zusam­men­ar­beit in der Koali­ti­on. In der Reso­lu­ti­on for­dert der Rat Nach­bes­se­run­gen bei den Plä­nen für den B51-Aus­bau. Im Kom­mu­nal­wahl­kampf im Herbst 2020 rück­te dann auch Ober­bür­ger­meis­ter Lewe davon ab, den Aus­bau alter­na­tiv­los zu nen­nen. Wich­tig sei, dass sich die Struk­tur der Stra­ße ver­bes­se­re, sag­te er den West­fä­li­schen Nach­rich­ten.

Im Dezem­ber wur­de der Aus­bau der B51 dann wie­der zum The­ma in der Stadt­po­li­tik. Grü­ne und SPD ver­mu­te­ten, dass die Ver­wal­tung (ins­be­son­de­re der Stadt­bau­rat) ent­ge­gen dem Rats­be­schluss an dem Aus­bau der B51 fest­hal­ten wol­le, zumin­dest auf dem Teil­stück bis nach Han­dorf. Die Grü­nen schrie­ben einen Brief an den Oberbürgermeister.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Gut­ach­ten. Das hat­te Stra­ßen NRW 2018 in Auf­trag gege­ben, um zu unter­su­chen, wie sich der Ver­kehr zwi­schen Müns­ter und Telg­te in den kom­men­den Jah­ren ent­wi­ckeln könn­te. Das Gut­ach­ten emp­fiehlt klar den vier­spu­ri­gen Aus­bau. Bis zu 35.000 Fahr­zeu­ge sei­en bis 2030 auf dem Stre­cken­ab­schnitt zu erwar­ten, davon 2.300 Schwer­last­fahr­zeu­ge. Heu­te liegt das Ver­kehrs­auf­kom­men auf die­ser Stre­cke laut Stra­ßen NRW bei etwa 25.000 Kraft­fahr­zeu­gen. Schon jetzt staut sich der Ver­kehr. Außer­dem kommt das Gut­ach­ten zu dem Schluss: Selbst wenn die Bahn auf der Stre­cke dop­pelt so oft fah­ren wür­de wie jetzt, blie­ben trotz­dem noch 33.500 Fahr­zeu­ge auf der B51. Für den Güter­ver­kehr sei das Gleis­bett zudem nicht belast­bar genug. Wür­de man noch ein wei­te­res Gleis ver­le­gen, müss­ten gan­ze Häu­ser­zei­len wei­chen, unter ande­rem in Müns­ter, Telg­te und Warendorf.

Doch in den letz­ten Jah­ren hat Stra­ßen NRW sei­ne Pro­gno­se leicht nach unten kor­ri­giert, so zumin­dest steht es in einer Beschluss­vor­la­ge der Stadt Müns­ter. Der Rat beauf­trag­te des­halb eine neue Unter­su­chung zum erwar­te­ten Ver­kehrs­auf­kom­men, und zwar über das Jahr 2035 hin­aus. Außer­dem soll das Gut­ach­ten die Aus­wir­kun­gen des B51-Ver­kehrs auf die Stra­ßen in Müns­ter unter­su­chen – und dabei auch umwelt­freund­li­che­re Ver­kehr­sal­ter­na­ti­ven berück­sich­ti­gen, also Velo­rou­ten, Schnell- und Regio­nal­bus­se oder die geplan­te S-Bahn Müns­ter­land.

Was ist der aktuelle Stand?

Das Rats­bünd­nis hat sei­ne Posi­tio­nen gegen den Aus­bau im Sep­tem­ber noch ein­mal bekräf­tigt. In einem Ergän­zungs­an­trag zur Kon­zept­stu­die zur Kli­ma­neu­tra­li­tät steht: „Kein wei­te­rer Stra­ßen­neu­bau zur För­de­rung des MIV (moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr, Anm. RUMS) und ins­be­son­de­re kein Aus­bau der B51.“

Auch die Inter­na­tio­na­le Frak­ti­on aus ÖDP und Par­tei ist gegen den Aus­bau. Er wider­spre­che sämt­li­chen Kli­ma- und Ent­wick­lungs­zie­len einer Ver­kehrs­wen­de, sagt der ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­cher der Frak­ti­on, Maxi­mi­li­an Brink­mann-Brand von der ÖDP: „Wer Stra­ßen baut, wird Ver­kehr ern­ten.“ Die Poli­tik sol­le statt­des­sen bes­ser ver­su­chen, die Bahn­stre­cke zwi­schen Waren­dorf und Müns­ter zu ver­bes­sern, die Bahn­über­gän­ge zu sichern und den Fahr­plan­takt zu ver­dich­ten. So wür­den für Pendler:innen Alter­na­ti­ven zum Auto geschaf­fen. Außer­dem haben in der Coro­na-Pan­de­mie immer mehr Betrie­be das Arbei­ten im Home­of­fice ermög­licht. Auch das ent­las­tet die Stra­ßen. Ganz wich­tig ist der Frak­ti­on: Es brau­che eine Trans­for­ma­ti­on im Kopf. Dazu gibt es übri­gens auch Stu­di­en. Die Gewohn­heit der Autofahrer:innen sei aktu­ell das größ­te Hin­der­nis der Ver­kehrs­wen­de, sag­te erst in der letz­ten Woche ein Ver­kehrs­psy­cho­lo­ge der FAZ.

Die FDP ist nicht gänz­lich gegen den Aus­bau der B51. Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Jörg Ber­ens hält es für sinn­voll, die Stra­ße Rich­tung Telg­te zu ver­brei­tern. Aber die Pla­nung soll­te noch ein­mal über­ar­bei­tet wer­den, sagt er. Braucht es wirk­lich vier Fahr­spu­ren? Rei­chen nicht viel­leicht auch drei? Denk­bar sei zum Bei­spiel ein Modell, bei dem die drit­te Fahr­spur je nach Tages­zeit der einen oder der ande­ren Rich­tung zuge­schla­gen wer­den kann – ganz im Zei­chen der smar­ten Mobi­li­tät. Schließ­lich fah­ren die meis­ten Pendler:innen mor­gens in die Stadt und abends wie­der her­aus. Außer­dem zwei­gen meh­re­re Stra­ßen und land­wirt­schaft­li­che Wege von der Bun­des­stra­ße ab. Auch das hält Ber­ens nicht in allen Fäl­len für not­wen­dig. Stra­ßen NRW betont dazu, dass die B51 auch künf­tig von über­all erreich­bar sein wer­de. „Alle Stra­ßen wer­den ange­bun­den“, sagt Spre­che­rin San­dra Beer­mann. „Aber eben nicht direkt“. Künf­tig sol­le es nur noch eini­ge gro­ße Kreu­zun­gen statt vie­ler klei­ner Zugän­ge zur B51 geben. Über Par­al­lel­stra­ßen wer­den alle Wege dann zu eben die­sen Kreu­zun­gen geführt. Anlieger:innen müss­ten also ledig­lich Umwe­ge in Kauf nehmen.

Auch die CDU sieht die aktu­el­len Aus­bau­plä­ne kri­tisch. Das Müns­ter­land müs­se bes­ser an Ost­west­fa­len ange­bun­den wer­den, das ist für den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Ste­fan Weber ganz klar. Die bestehen­den Stra­ßen sei­en häu­fig deut­lich über­las­tet, die Stadt­tei­le Han­dorf, Mari­en­dorf, Sud­müh­le und Mau­ritz wür­den schon jetzt unter dem Aus­weich­ver­kehr lei­den. Trotz­dem müss­ten Alter­na­ti­ven zum vier­spu­ri­gen Aus­bau geprüft wer­den. Und man müs­se das Poten­zi­al der öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel oder des Fahr­rads stär­ker in den Blick nehmen.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Plä­ne für den Aus­bau der B51 sind zur­zeit noch Ent­wür­fe. Zumin­dest für den Abschnitt bis Han­dorf ist die Pla­nung schon ein biss­chen kon­kre­ter. Stra­ßen NRW will den Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­en von Bund und Län­dern bald einen Vor­ent­wurf zur Geneh­mi­gung vor­le­gen. Die prü­fen dann die tech­ni­schen Details des Ent­wurfs. Im Bau­pro­zess ist das qua­si die ers­te Hür­de, die das Pro­jekt neh­men muss.

Danach kommt das soge­nann­te Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren. In die­ser Pha­se bekom­men auch Bürger:innen und Kom­mu­nen die Gele­gen­heit, Ein­wän­de gegen die Ent­wür­fe zu äußern. Gleich­zei­tig führt Stra­ßen NRW wei­te­re Unter­su­chun­gen durch und passt die Plä­ne dann erneut an – bes­ten­falls unter Berück­sich­ti­gung aller Ein­wän­de und der neu­en Daten. Bis zu sechs Jah­ren kann so ein Ver­fah­ren dau­ern. Erst danach wird aus den Ent­wür­fen ein rich­ti­ger Bauplan.

Die Kom­mu­nen, durch deren Gebiet die Stra­ße führt, haben dabei nicht viel zu sagen. Sie sind für den Aus­bau nicht zustän­dig. Die B51 ist eine Bun­des­stra­ße. Die Detail­pla­nung über­nimmt das Land und damit Stra­ßen NRW. Es hilft also auch nicht, dass der Rat der Stadt Telg­te eben­falls eine Reso­lu­ti­on gegen den B51-Aus­bau ver­ab­schie­det hat. Die Aus­bau­plä­ne ste­hen, sie sind im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 fest­ge­schrie­ben. Wol­len die Städ­te den Aus­bau ver­hin­dern, müs­sen sie dage­gen klagen.

Aber in Stein gemei­ßelt sind die Plä­ne noch nicht. Es ist ein lang­wie­ri­ger Pro­zess. Und Stra­ßen NRW hat auch schon ange­kün­digt, bei den Ent­wür­fen Fak­to­ren wie die Coro­na­pan­de­mie und das Home­of­fice zu berück­sich­ti­gen. Kon­kre­te Zah­len lägen aber noch nicht vor, sagt Stra­ßen NRW-Spre­che­rin San­dra Beer­mann. Ab 2023 wer­de es neue Ver­kehrs­pro­gno­sen geben, die wie­der­um die Ent­wür­fe beein­flus­sen wer­den: „Wir ent­wi­ckeln Lösun­gen für die aktu­el­le Situa­ti­on, eine Pla­nung wird auf wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen erstellt, und soll­te die sich ver­än­dern, wird auch der Ent­wurf angepasst.“

Gut mög­lich also, dass das Bau­pro­jekt B51 – soll­te es wirk­lich kom­men – ein­mal ganz anders aus­se­hen wird, als es die jet­zi­gen Ent­wür­fe zei­gen. Die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen in Ber­lin lau­fen noch. NRW wählt im Früh­jahr einen neu­en Land­tag. Bis dahin kann also noch viel passieren.

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In aller Kürze

++++ Nord­rhein-West­fa­len bekommt ein Fahr­rad­ge­setz. Der NRW-Land­tag hat den Gesetz­ent­wurf am Don­ners­tag ange­nom­men. Das Gesetz soll das Fahr­rad mit ande­ren Ver­kehrs­mit­teln gleich­stel­len. Der Anteil des Rad­ver­kehrs soll von aktu­ell 9 auf 25 Pro­zent stei­gen, die Kom­mu­nen sol­len ihre Rad­ver­kehrs­net­ze aus­bau­en. Das Gesetz geht zurück auf die Initia­ti­ve „Auf­bruch Fahr­rad“, die dafür mehr als 200.000 Unter­schrif­ten gesam­melt hat. Die Freu­de auf Sei­ten der Initia­ti­ve hält sich aber in Gren­zen, berich­tet der WDR. Den Initia­ti­ven ist das Gesetz zu zahm, es fehl­ten kon­kre­te Maß­nah­men für einen bes­se­ren Rad­ver­kehr, heißt es.

++++ Weil in Müns­ter über­all E-Scoo­ter wild auf Geh­we­gen oder Sei­ten­strei­fen ste­hen, über­legt die Stadt Müns­ter, eine Gebühr für Ver­leih­fir­men ein­zu­füh­ren (wir schrie­ben im Sep­tem­ber dar­über). Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er sag­te den West­fä­li­schen Nach­rich­ten, er wer­de dem Rat eine Gebühr von 50 Euro je Scoo­ter vor­schla­gen. Gel­ten soll das Gan­ze ab 2022. Damit sol­len die Ver­leih­fir­men qua­si den Flä­chen­ver­brauch der E-Scoo­ter aus­glei­chen. Das müs­sen auch Gastronom:innen. Sie zah­len eine Gebühr, wenn sie öffent­li­che Flä­chen für ihre Außen­gas­tro­no­mie nut­zen. Im Dezem­ber soll der Vor­schlag im Rat auf der Tages­ord­nung stehen.

Corona-Update

Die Sie­ben-Tage-Inzi­denz in Müns­ter, also die Zahl der Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Men­schen inner­halb einer Woche, schwankt zur­zeit stark. Heu­te liegt der Wert bei 84,7, ges­tern bei 70, Anfang der Woche mel­de­te die Stadt eine Inzi­denz von fast 90. Trotz der Schwan­kun­gen lässt sich ein Trend able­sen: Die Inzi­denz steigt. Nicht nur in Müns­ter, son­dern im gesam­ten Müns­ter­land. Das Robert-Koch-Insti­tut mel­det für heu­te 51 Neu­in­fek­tio­nen. Von den aktu­ell 492 Infi­zier­ten in Müns­ter wer­den zur­zeit sechs Men­schen auf einer Inten­siv­sta­ti­on behan­delt, vier Patient:innen müs­sen beatmet werden.

Über 40 Pro­zent aller neu­en Coro­na-Infek­tio­nen in Düs­sel­dorf sind auf Impf­durch­brü­che zurück­zu­füh­ren. Das hat Düs­sel­dorfs Ober­bür­ger­meis­ter auf einer Pres­se­kon­fe­renz ver­kün­det. Auf den ers­ten Blick klingt das krass, doch es lohnt, ein wenig genau­er hin­zu­schau­en. Denn das Robert-Koch-Insti­tut wer­tet nur die­je­ni­gen Fäl­le als Impf­durch­brü­che, die auch Sym­pto­me ent­wi­ckeln. Ob Düs­sel­dorfs Bür­ger­meis­ter die­sel­be Defi­ni­ti­on zugrun­de legt, oder ob er alle geimpf­ten Infi­zier­ten zählt, mit Sym­pto­men oder ohne, das hat er nicht definiert.

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+++ Ich lie­be Spie­le­aben­de. Aber mir wird auch schnell lang­wei­lig, wenn immer die­sel­ben Spie­le gespielt wer­den. Wenn Ihnen das auch so geht, dann habe ich zwei Lösungs­vor­schlä­ge: Ent­we­der Sie kau­fen sich ein neu­es Spiel, oder Sie gehen zum offe­nen Spie­le­abend, der ab Mon­tag wie­der regel­mä­ßig im Spie­le­fach­ge­schäft Spiel­kul­tur in der Frau­en­stra­ße statt­fin­det. Los geht es immer um 19 Uhr. Sie kön­nen natür­lich Ihre eige­nen Spie­le mit­brin­gen. Sie kön­nen dar­auf hof­fen, dass die ande­ren Gäst:innen etwas Inter­es­san­tes bei­steu­ern. Oder Sie tes­ten ein ganz neu­es Spiel. Die Men­schen im Laden hel­fen Ihnen wei­ter. Den Link zur Anmel­dung fin­den Sie eine Woche vor­ab auf der Face­book-Sei­te der Spielkultur.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Edi­na Hojas. Haben Sie ein schö­nes Wochenende. 

Herz­li­che Grü­ße
Ann-Mar­len Hoolt

Mit­ar­beit: Johan­ne Burkhardt


PS

Dann noch etwas in eige­ner Sache. RUMS braucht Ver­stär­kung in der Redak­ti­on. Hier fin­den Sie unse­re Aus­schrei­bung. Erzäh­len Sie es gern weiter.

Und zum Schluss eine gute Nach­richt: Im ver­gan­ge­nen Jahr hat Andre­as Holz­ap­fel von der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen für uns die Repor­ta­ge „Lie­ber tot als zurück“ geschrie­ben, in der es um einen Geflüch­te­ten geht, der in Müns­ter gelan­det ist, aber eigent­lich nie nach Deutsch­land woll­te. Sein Text ist beim Reporter:innenpreis nomi­niert, einem der wich­tigs­ten deut­schen Jour­na­lis­ten­prei­se. Falls Sie den Text ver­passt haben, Sie fin­den ihn hier.

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