Verwirrung im Rathaus | Politthriller oder Kommunikationspanne? | Café Simon

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 11. Juni 2021

heute haben wir für Sie eine kleine Detektivgeschichte vorbereitet. Holen Sie sich am besten ein Getränk Ihrer Wahl und etwas zu knabbern. Es geht in unserem Brief um ein geheimes Verwaltungsdokument, das inzwischen gar nicht mehr so geheim ist. Und um die Frage: Wer hat das Papier wann gelesen? Hat jemand absichtlich gelogen oder nur unwissentlich die Unwahrheit gesagt?

In der Geschichte geht es, wie schon am Dienstag, noch einmal um den Neubau der Mathilde-Anneke-Gesamtschule. Auf der Baustelle für das neue Schulgebäude geht es nicht voran, und inzwischen gibt es zwei Erklärungen dafür, warum das so ist.

Die erste Erklärung für die Verzögerungen lieferte am Dienstag Immobiliendezernent Matthias Peck. Er sagte, es gebe gerade einen Mangel an Baustoffen, unter anderem an Holz. Darüber hatten wir auch in unserem Brief am Dienstag geschrieben. Matthias Peck hatte die Information am Dienstagmorgen den Ratsfraktionen mitgeteilt, auch die Stadt schrieb es so in einer Pressemitteilung. Die Folge: Die Schule wird wahrscheinlich nicht zum Schuljahr 2022/2023 in das neue Gebäude einziehen können, Verwaltung und Schule sollen laut der Pressemeldung jetzt eine Zwischenlösung entwickeln.

Inzwischen hat sich herausgestellt: Dass es an Holz fehlt, ist wohl nicht der Hauptgrund für die Hängepartie auf der Schulbaustelle. Das städtische Amt für Wirtschaftlichkeitsprüfung und Revision hat das Projekt untersucht und anschließend für den Rechnungsprüfungsausschuss einen internen Bericht verfasst, der unserer Redaktion vorliegt. Die Prüfer:innen weisen in diesem Papier unter anderem darauf hin, dass bei etlichen Ausschreibungen für Gewerke auf der Baustelle Fehler passiert seien. Dadurch habe sich das Projekt weiter verzögert, und einige Posten seien deutlich teurer geworden als geplant. Die Westfälischen Nachrichten, denen der Bericht ebenfalls zugespielt wurde, haben in diesem Text ein paar Beispiele aufgeführt. Und in diesem Artikel hat WN-Autor Klaus Baumeister zusammengefasst, warum das Projekt Mathilde-Anneke-Gesamtschule von Anfang an schwierig war. Zum Beispiel, weil eigentlich alles sehr schnell gehen und das Schulgebäude aus Holz gebaut werden sollte, womit sich im Rathaus niemand richtig auskennt.

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