Die Lage auf den Intensivstationen | Gesundheitsamt im Stress | Skatan LLC

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 3. September 2021

der Intensivpfleger Ricardo Lange hat im April mit dem Berliner Tagesspiegel über seine Arbeit und die Corona-Pandemie gesprochen. In dem Interview sagte er: „Wir sind alle betriebsblind. Ich, weil ich auf der Intensivstation natürlich Tag für Tag nur schwere Verläufe sehe. Die Bevölkerung aber auch, weil sie überwiegend die Gesunden sieht, die Genesenen oder die leichten Verläufe. Ich wünsche mir so sehr, dass wir einander wieder zuhören.“ Das würden wahrscheinlich sehr viele Menschen sofort unterschreiben. Aber seit ein paar Wochen verfestigt sich der Eindruck: So richtig gut hat es mit dem Zuhören vielleicht nicht geklappt.

In Nordrhein-Westfalen soll die Corona-Situation ab nächster Woche anhand der Lage in den Krankenhäusern beurteilt werden. Genauer gesagt anhand von zwei Zahlen, die wir wohl bald unserem Corona-Wortschatz hinzufügen müssen: der sogenannten Hospitalisierungs-Inzidenz, die beschreibt, wie viele mit dem Coronavirus infizierte Menschen im Krankenhaus aufgenommen werden müssen, und dem Anteil der Covid-Patient:innen auf den Intensivstationen.

Die Lage sieht jetzt schon kritisch aus

Die Politik muss zwar noch definieren, ab welchen Grenzwerten jeweils welche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus greifen sollen. Aber Christian Karagiannidis von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat in einem Interview schon mal einen Anhaltspunkt gegeben: Es werde dann kritisch, wenn in einer Stadt oder Region insgesamt 90 oder 95 Prozent aller Intensivbetten belegt seien. Ihm geht es also nicht nur um den Anteil der Covid-Patient:innen, sondern auch darum, wie stark die Intensivstationen insgesamt ausgelastet sind.

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