Münster wächst weiter. Wirklich? | RUMS präsentiert lokalen Wahlkompass | Café Pablo

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 20. August 2021

am 15. März 2020 – zu Anfang der ersten Klopapier-Krise und sieben Tage vor dem ersten Lockdown – hat das Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main ein Papier mit dem Titel Der Corona-Effekt: Vier Zukunftsszenarien veröffentlicht. In diesen Szenarien geht es darum, wie die Gesellschaft und das Wirtschaftssystem sich durch die Pandemie verändern und wie sie nach der Krise aussehen könnten. Manches ist sehr optimistisch, da geht es um ein neues Zusammenleben, um Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt, um eine resiliente Weltgesellschaft, die aus der Krise gelernt und sich für die Zukunft neu aufgestellt hat. Anderes klingt weniger erbaulich. Im Szenario „Die totale Isolation: Alle gegen alle“ etwa steht unter anderem: „Das Land gewinnt an Macht. Wer kann, zieht raus aus der Stadt, versorgt sich selbst – und verdient gutes Geld, indem er verarmte Städter mit Lebensmitteln versorgt.“ Und das Szenario „System-Crash: Permanenter Krisenmodus“ können Sie sich ja ungefähr selbst ausmalen.

Knapp eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung des Papiers können wir zumindest sagen: Dass Selbstversorger:innen aus Schöppingen, Appelhülsen oder Lienen demnächst die Menschen in Münster mit Lebensmitteln beliefern müssen, ist unwahrscheinlich. Überhaupt sind die Szenarien natürlich stark zugespitzt. Die Autor:innen wollten mögliche große Trends beschreiben und den Leser:innen Denkanstöße geben. Denn die Zukunft passiert ja nicht einfach, Menschen machen sie.

Manche Veränderungen können wir uns noch gar nicht vorstellen

Das Papier zeigt auch: Schon bevor es in Deutschland richtig schlimm wurde, war klar, dass die Corona-Pandemie ein Einschnitt werden und große Veränderungen in Gang setzen würde. Einige davon können wir uns jetzt noch gar nicht in ihrer ganzen Tragweite vorstellen, zumal wir ja immer noch mitten in der Krise stecken. Aber man ahnt, dass da etwas in Bewegung geraten ist. In den großen, globalen Zusammenhängen zwischen Staaten und Unternehmen auf der ganzen Welt. Und im vermeintlich Kleinen, im Alltag der Menschen.

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