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Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 3. Juni 2022

wann haben Sie eigentlich das letzte Mal vor Wut geschrien? So richtig laut und aus vollem Hals?

Vorgestern hatte eine Gruppe von Aktivist:innen sich auf dem Prinzipalmarkt vor dem historischen Rathaus versammelt, um eine Minute lang gemeinsam zu schreien. In der Hand hielten sie dabei weiße Laken, die mit roter Farbe beschmiert waren.

Das Ganze mag irritierend gewirkt haben, und das sollte es auch. Das münstersche Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung wollte mit der Aktion auf einen Entwurf des Obersten Gerichtshofs der USA aufmerksam machen, der voraussichtlich eine Grundsatzentscheidung für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche (das sogenannte Roe v. Wade-Urteil) rückgängig machen wird.

Wenn der Oberste Gerichtshof so entscheidet, wie es in dem im Mai bekannt gewordenen Urteilsentwurf steht, könnten Frauen in 26 und damit mehr als der Hälfte aller US-Bundesstaaten nicht mehr auf legalem Wege eine Schwangerschaft abbrechen. Für viele Frauen würde das zu einem gesundheitlichen Risiko oder sogar lebensgefährlich, denn Abbrüche in einem unsicheren, nicht sterilen Umfeld können Gefahren nach sich ziehen, etwa starke Blutungen, Infektionen oder innere Verletzungen. Der britische Guardian prognostiziert, ein solches Urteil werde Abbruchgegner:innen auf der ganzen Welt dazu motivieren, ähnliche Gesetzesverschärfungen auf den Weg zu bringen.Für das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung ist all das Anlass genug, laut und wütend aufzuschreien. Und übrigens gibt es auch in Münster noch Verbesserungsbedarf, wenn es um sichere Schwangerschaftsabbrüche geht.

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