Gasometer: nächste Runde | Energiekrise: Was, wenn der Strom ausfällt? | Restaurant-Tipp: Alem Mar

Müns­ter, 28. Okto­ber 2022

Guten Tag,

am Mitt­woch­mit­tag park­te ein bunt ange­mal­ter Trans­por­ter mit­ten auf dem Prin­zi­pal­markt. Vie­le jun­ge Men­schen hat­ten sich dar­um ver­sam­melt und die Lade­flä­che kur­zer­hand in ein Podi­um für Rede­bei­trä­ge umge­wan­delt. Der Trans­por­ter gehört dem Gazo­kol­lek­tiv, das am Mitt­woch vor dem his­to­ri­schen Rat­haus demonstrierte.

Aber wozu das Gan­ze? Eini­ge Stun­den nach der Demo ging es im Rat der Stadt Müns­ter um den Gaso­me­ter, wie­der ein­mal, denn noch immer ist nicht klar, wie es mit dem Indus­trie­denk­mal am Albers­lo­her Weg wei­ter­ge­hen soll. Hin­ter der Debat­te steht eine Grund­satz­fra­ge: Soll der ehe­ma­li­ge Gas­spei­cher als Ort für alter­na­ti­ve Kul­tur in Müns­ter erhal­ten blei­ben oder sol­len ihn die Stadt­wer­ke an Investor:innen ver­kau­fen, die dar­in Büros einrichten?

Eigent­lich soll­te der Gaso­me­ter schon leer ste­hen, damit sich inter­es­sier­te Käufer:innen das Gebäu­de anse­hen kön­nen. Der Ver­ein Sozi­al­pa­last, der den Gaso­me­ter bei den Stadt­wer­ken gemie­tet hat­te, ließ aber vor drei Wochen die Schlüs­sel­über­ga­be plat­zen, nach­dem der Miet­ver­trag aus­ge­lau­fen war, und wei­gert sich seit­dem, den ehe­ma­li­gen Gas­spei­cher zu räu­men. Dort hat­ten die Aktivist:innen in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen orga­ni­siert und die­sen Ort will das Kol­lek­tiv ver­ständ­li­cher­wei­se nicht ein­fach so auf­ge­ben, vor allem nicht, weil das Gelän­de nach dem Aus­zug ohne­hin erst ein­mal brach­lie­gen soll.

Was denken die Anwohnenden?

Dass dort Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den, scheint aber nicht allen zu gefal­len. Leu­te aus der Nach­bar­schaft hat­ten sich über den Krach aus dem Gaso­me­ter beschwert (RUMS-Brief vom 7. Okto­ber 2022). In der Rats­de­bat­te war wie­der­holt die Rede davon, dass Anwoh­nen­de 200 Unter­schrif­ten gesam­melt hät­ten, die sich für ein Ende der jet­zi­gen Nut­zung aussprechen.

Für die Gegner:innen des Kul­tur­pro­jekts ein gewich­ti­ges Argu­ment. Jörg Ber­ens, Frak­ti­ons­spre­cher der FDP im Rat, etwa sag­te, der Anwoh­ner­schutz sei ein hohes Gut und das Miet­ver­hält­nis sei nie kon­flikt­frei ver­lau­fen, nach dem Mot­to: Am Gaso gibt‘s stän­dig „Hal­li­gal­li“. Da sei es das gute Recht der Stadt­wer­ke, den Ver­trag aus­lau­fen zu lassen.

Katha­ri­na Geu­king von den Lin­ken hat sich offen­bar auch umge­hört, aber ande­re Ant­wor­ten aus der Nach­bar­schaft bekom­men. Sie sag­te im Rat, dass den Anwoh­nen­den eher der Ver­kehrs­lärm oder der Krach vom Müns­te­ra­ner Okto­ber­fest auf die Ner­ven gehe. Die Mei­nun­gen zum Gaso­me­ter sei­en jeden­falls nicht so ein­deu­tig, wie sie von den Kritiker:innen dar­ge­stellt wer­den, sag­te Geuking.

Auch bei uns hat­te sich ein Anwoh­ner gemel­det. Der Gärt­ner­meis­ter Jochen Leh­mann-Ech­ter­nacht schrieb uns, im Vier­tel unter­hal­te man sich oft über den Gaso­me­ter. Die Men­schen, mit denen er spre­che, hät­ten zumin­dest kei­ne Vor­be­hal­te gegen­über dem alter­na­ti­ven Kul­tur­zen­trum, im Gegen­teil. Sie sei­en neu­gie­rig und sähen dar­in einen Gewinn fürs Vier­tel. Eher berei­te die „kom­mer­zi­el­le Ver­mark­tung des Are­als durch die Stadt Müns­ter“ der Nach­bar­schaft Sorgen.

Ein Funke Ehrlichkeit

Aller­dings scheint eine kom­mer­zi­el­le Nut­zung des Gaso­me­ters das Anlie­gen der Gegen­sei­te zu sein. CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Weber sag­te im Rat, allein schon die Tat­sa­che, dass der Gaso­me­ter im Moment fak­tisch besetzt sei, schre­cke Investor:innen ab. Hier ist schon abseh­bar, wie eine Erklä­rung aus­se­hen könn­te, wenn sich nie­mand fin­det, der Büros in den Turm bau­en möch­te. Ent­schei­den­der ist aber wohl ein ande­res Argu­ment, das Weber eben­falls anführ­te: „Eine drit­te Sze­ne neben Hawerk­amp und B-Side fin­den wir zu viel des Guten.“ 

Der Beschluss am Ende lau­te­te wie erwar­tet: Die Stadt­wer­ke sol­len mit Ver­ein und Kol­lek­tiv reden, obwohl das Unter­neh­men das gar nicht will. Man soll eine Lösung fin­den, damit die Grup­pe zunächst blei­ben kann. Dabei kann auch her­aus­kom­men: Man hat kei­ne Lösung gefunden. 

Dann ist die Fra­ge: Akzep­tiert das Rats­bünd­nis das? Oder zwingt es die Stadt­wer­ke? Dann wäre die Fra­ge: Las­sen die Stadt­wer­ke das mit sich machen? 

Lang­fris­tig soll aber der Inves­to­ren­wett­be­werb statt­fin­den. Nur ob der auch im Sin­ne der Kritiker:innen aus­ge­he, dar­an haben eini­ge wohl ihre Zwei­fel. „Ich bin gespannt, ob über­haupt Ent­wür­fe kom­men“, sag­te SPD-Rats­herr Mari­us Herwig. 

So viel zur ers­ten Ent­schei­dung aus dem Rat. Was die Poli­tik am Mitt­woch sonst noch beschlos­sen hat, steht wei­ter unten. Jetzt aber erst­mal zu den Nach­rich­ten. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Ende kom­men­der Woche tref­fen sich die Außenminister:innen der G7-Staa­ten in Müns­ter. Am 3. und 4. Novem­ber fin­det der Gip­fel im his­to­ri­schen Rat­haus statt. Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe sag­te in der Rats­sit­zung am Mitt­woch, das G7-Tref­fen sei „eine hohe Aus­zeich­nung für unse­re Stadt“ und er wol­le die Stadt dem Aus­wär­ti­gen Amt auch künf­tig als Aus­tra­gungs­ort für ähn­li­che Gip­fel­tref­fen anbie­ten. Gleich­zei­tig dämpf­te er die Erwar­tun­gen an die Kon­fe­renz: Man füh­re dort kei­ne Frie­dens­ver­hand­lun­gen, viel­leicht sprin­ge ja „der Spi­rit des Frie­dens­saals“ auf die Teil­neh­men­den über.

Für die Men­schen in der Innen­stadt bedeu­tet der Gip­fel aller­dings vor­über­ge­hen­de Ein­schrän­kun­gen. Der G7-Koor­di­na­tor der Stadt, Rai­ner Uetz sag­te, dass Sicher­heits­zo­nen auf Tei­len des Prin­zi­pal­mark­tes, Dom­plat­zes und auf dem Weg zum LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur ein­ge­rich­tet wer­den. Wer sich bei der Poli­zei anmel­de und einen Bedarf nach­wei­se, kön­ne sich hin­ter die Absper­rung bege­ben. Wo sich genau die­se Sperr­zo­nen befin­den, steht in einer Pres­se­mit­tei­lung der Poli­zei Müns­ter. Für wei­te­re Ein­schrän­kun­gen könn­ten auch Demons­tra­tio­nen sor­gen, die am Ran­de des G7-Gip­fels statt­fin­den, sag­te Uetz. Dazu spä­ter mehr. (sfo)

+++ Aber nicht nur in der Innen­stadt wer­den Sicher­heits­zo­nen ein­ge­rich­tet. Auch die Hotels, in denen die Außenminister:innen, ihre Mitarbeiter:innen sowie die mehr als 200 Journalist:innen aus aller Welt über­nach­ten, wer­den abge­si­chert, sag­te Rai­ner Uetz. Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten berich­te­ten schon über einen Ansturm auf die Hotels in Müns­ter. Allein das Aus­wär­ti­ge Amt hat alle 224 Bet­ten im Atlan­tic Hotel gebucht. Das ist für die Hotel­le­rie, die nach zwei Coro­na­jah­ren her­be Umsatz­ver­lus­te erlit­ten hat, sicher­lich eine gute Sache. Aber: Das Gan­ze hat auch eine Kehr­sei­te. Weil die Not­un­ter­künf­te zur­zeit aus­ge­las­tet sind, bringt die Stadt Woh­nungs­lo­se vor­über­ge­hend in Hotels unter. Wie uns das Pres­se­amt auf Anfra­ge mit­teilt, betraf das ver­gan­ge­ne Woche 18 Men­schen in Müns­ter. Sie müs­sen ihre Zim­mer jetzt für die G7-Teil­neh­men­den frei­ma­chen. Dafür orga­ni­sie­re die Stadt jetzt Umzü­ge, um die Woh­nungs­lo­sen „unkon­ven­tio­nell und mit erheb­li­chem Auf­wand in den der­zeit ver­füg­ba­ren Unter­künf­ten“ unter­zu­brin­gen. Aber was soll das kon­kret bedeu­ten? Wer­den ein­fach Feld­bet­ten in die Schlaf­räu­me oder auf den Flur gestellt? Das sagt uns das Pres­se­amt auf Nach­fra­ge nicht. Son­dern nur, dass es zu einer „kurz­zei­ti­gen Über­be­le­gung“ kom­men kann. Nach dem G7-Gip­fel wür­den die Woh­nungs­lo­sen wie­der in die Hotels zie­hen, soll­te kein Zim­mer in einer Ein­rich­tung frei wer­den. (sfo)

+++ Das G7-Tref­fen in Müns­ter löst auch ein gewis­ses Demons­tra­ti­ons­rei­gen aus. Anfan­gen will die Initia­ti­ve sozi­al-öko­lo­gi­scher Wan­del mit einer Kund­ge­bung „5 vor 12 für den sozi­al-öko­lo­gi­schen Wan­del“ um 11:55 Uhr in der Stu­ben­gas­se. Die Initia­ti­ve for­dert „Mut, Ent­schlos­sen­heit und Soli­da­ri­tät“ und das Ein­hal­ten des 1,5-Grad-Klimaziels. Sie wol­len sich mit der grün-femi­nis­ti­schen Ver­tei­di­gungs­po­li­tik von Außen­mi­nis­te­rin Anna­le­na Baer­bock soli­da­ri­sie­ren. Das Demons­tra­ti­ons­be­steck sol­len vie­le Son­nen­blu­men sein. (jgn)

+++ Um 14 Uhr schließt sich die Kund­ge­bung Ver­han­deln statt schie­ßen! Frie­den schlie­ßen! der Müns­te­ra­ner Frie­dens­in­itia­ti­ven an. Sie sehen einen „welt­wei­ten Auf­rüs­tungs­wahn­sinn“ auf uns zukom­men, der die Gefahr eines drit­ten Welt­krie­ges, sogar eines Atom­krie­ges, erhö­he. Sie for­dern von den G7 eine Bereit­schaft für Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russ­land. Die Kund­ge­bung soll mit einer Vor­kund­ge­bung begin­nen. Die Haupt­kund­ge­bung ist von 16 bis 19 Uhr geplant. Ob die Ver­samm­lung wirk­lich auf dem Prin­zi­pal­markt statt­fin­det, ist noch nicht bekannt. Die Koope­ra­ti­ons­ge­sprä­che mit der Poli­zei lau­fen noch. (jgn)

+++ Die Müns­te­ra­ner Orts­grup­pen von Fri­days for Future, Green­peace, See­brü­cke und der Kli­ma Ent­scheid rufen unter dem Mot­to „Glo­bal Cli­ma­te Jus­ti­ce – Die­se Welt gehört nicht nur den G7!“ zu einer Kli­ma­de­mons­tra­ti­on auf. „Vor allem Men­schen aus dem glo­ba­len Süden spü­ren schon heu­te die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels, aber auch ärme­re Men­schen in den G7-Staa­ten sind stär­ker betrof­fen und wer­den bei poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen oft nicht aus­rei­chend bedacht,“ so erläu­tert Phil­ipp Voß von Green­peace Müns­ter die Beweg­grün­de für die Demons­tra­ti­on. Kon­kret for­dern sie den „Abbau der sozia­len und glo­ba­len Unge­rech­tig­kei­ten“ durch kon­kre­te Maß­nah­men zur „Bewäl­ti­gung kli­ma­be­ding­ter Schä­den vor allem im glo­ba­len Süden“. Eben­so sol­len die fos­si­len Abhän­gig­kei­ten abge­baut wer­den und der Koh­le­aus­stieg in allen G7-Staa­ten bis 2030 voll­zo­gen sein. Um eine glo­ba­le Gerech­tig­keit her­zu­stel­len, sol­len die wei­ter­hin exis­tie­ren­den kolo­nia­len Aus­beu­tungs­struk­tu­ren abge­baut wer­den und die Men­schen­rech­te glo­bal geach­tet wer­den. Gast­red­ner bei der Auf­takt­ver­an­stal­tung am Schloss wird Vol­ker Qua­sch­ning, Pro­fes­sor für Rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­sys­te­me und Grün­dungs­mit­glied der „Sci­en­tists for Future“ sein. Die Demons­tra­ti­on beginnt um 16 Uhr auf dem Schloss­platz. Der WDR mel­det, dass es am Don­ners­tag davor und am Frei­tag noch neun wei­te­re Demons­tra­tio­nen und Kund­ge­bun­gen gibt. (jgn)

+++ Weil in der nächs­ten Woche aller Vor­aus­sicht nach viel demons­triert wird („aktu­ell ver­dich­tet sich die Erkennt­nis­la­ge“), rät die Poli­zei, am Don­ners­tag und Frei­tag viel Zeit ein­zu­pla­nen, wenn Sie irgend­was in der Stadt vor­ha­ben – zum Bei­spiel mit sechs Außen­mi­nis­tern über die Welt­la­ge dis­ku­tie­ren. (rhe)

+++ Die Stadt Müns­ter hat eine Web­site mit Fra­gen und glück­li­cher­wei­se auch Ant­wor­ten zum G7-Tref­fen in Müns­ter ange­legt. Und wenn man dort auf die Fra­ge klickt, wel­che Stra­ßen denn gesperrt sein wer­den, erscheint ein Link zur G7-Web­site der Poli­zei, die glück­li­cher­wei­se nicht auf eine wei­te­re Behör­de ver­weist, son­dern ledig­lich auf Lis­te mit Mel­dun­gen, aus der man sich dann nur noch die rich­ti­ge her­aus­su­chen muss. Und hier schon die Lösung: Es ist die vom 29. Sep­tem­ber. (rhe)

+++ Was gibt’s sonst noch? Ach ja, Scharf­schüt­zen auf den Dächern. Ganz nor­ma­le „Rou­ti­ne-Maß­nah­me“, „wie beim Katho­li­ken­tag“, sagt Poli­zei­prä­si­den­tin Alex­an­dra Dorn­dorf laut einer Mit­tei­lung der Stadt. Natür­lich. Scharf­schüt­zen auf den Dächern. Ganz nor­ma­le Rou­ti­ne. War­um fra­gen wir über­haupt. (rhe)

+++ Falls Sie am nächs­ten Mitt­woch oder Don­ners­tag Ihre neue Droh­ne aus­pro­bie­ren wol­len, Tipp von uns: bes­ser nicht in der City. (rhe)

+++ Der Ober­bür­ger­meis­ter hat am Frei­tag bei einer Pres­se­kon­fe­renz den Satz gesagt: „Wir haben immer gewollt, dass der Frie­dens­saal kein Muse­um ist.“ Da könn­te man jetzt natür­lich ein­wen­den: Viel­leicht muss das Stadt­mar­ke­ting die Anga­be auf sei­ner Web­site dann ein­fach kor­ri­gie­ren. Aus aktu­el­lem Anlass aber viel­leicht noch eine Infor­ma­ti­on, die man bei einer Füh­rung im Frie­dens­saal bekommt: Hier wur­de zum ers­ten Mal in der Welt­ge­schich­te ein Krieg an einem Ver­hand­lungs­tisch been­det, was damals vor­her kaum jemand für mög­lich gehal­ten hät­te. Unklar ist wei­ter, ob die G7-Gäs­te am Sonn­tag beim Abschluss­state­ment mit einem Zaun­pfahl in die Kame­ra in Rich­tung Russ­land win­ken wer­den. (rhe)

+++ In der Rats­sit­zung am Mitt­woch berich­te­te Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er von der Arbeit des Ener­gie­kri­sen­stabs der Stadt. Wei­ter unten gehen wir aus­führ­lich auf sei­ne Äuße­run­gen ein, an die­ser Stel­le nur ein kur­zes Update zu den Spar­maß­nah­men der Stadt: Müns­ter will die­ses Jahr 20 Pro­zent weni­ger Ener­gie ver­brau­chen als im Durch­schnitt der letz­ten drei Jah­ren. Sonst könn­te die Stadt noch viel mehr spa­ren, sag­te Heu­er. Der Bund habe Bil­dungs­ein­rich­tun­gen mit einem Spar­ta­bu belegt, das Heu­er kri­tisch sehe. Die städ­ti­schen Schu­len sei­en zum Ener­gie­spa­ren bereit, aber könn­ten ihren Ver­brauch wegen der Ent­schei­dung des Bun­des nur auf eige­ne Faust redu­zie­ren. (sfo)

+++ Eine gute Nach­richt für Stu­die­ren­de, die im kom­men­den Jahr ein Prak­ti­kum bei der Stadt machen wol­len: Ab Janu­ar gibt es eine Ver­gü­tung von 500 Euro brut­to. Vor­aus­ge­setzt, es geht um ein Pflicht­prak­ti­kum, das min­des­tens drei Mona­te dau­ert. Das hat der Rat am Mitt­woch beschlos­sen. Die SPD ist damit sehr zufrie­den: Rats­herr Tho­mas Koll­mann sag­te, er ken­ne Stu­die­ren­de, die sich bei der Tafel Essen besor­gen müs­sen, weil sie nicht über die Run­den kom­men. Für sie sei die Ver­gü­tung eine Ent­las­tung und für die Stadt Müns­ter eine gute Mög­lich­keit, sich als Arbeit­ge­be­rin zu pro­fi­lie­ren. Rats­frau Katha­ri­na Geu­king von der Lin­ken sieht das anders: Ihr leuch­tet nicht ein, war­um nur Pflicht­prak­ti­ka ab drei Mona­ten ver­gü­tet wer­den. Am Ende stimm­ten aber trotz­dem alle für den Antrag. (sfo)

Stromausfall in Münster: Sind wir vorbereitet?

Der Punkt auf der Tages­ord­nung hat­te einen harm­los klin­gen­den Titel: „Ein­gän­ge und Mit­tei­lun­gen“. Doch was Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er zu berich­ten hat­te, klang ernst. In sei­nem 15-minü­ti­gen Bericht ging es vor allem um eine Fra­ge: Was wird pas­sie­ren, wenn in Müns­ter für län­ge­re Zeit der Strom ausfällt?

Den ers­ten Schritt bei der Vor­be­rei­tung hat­te Müns­ter schon Anfang August gesetzt. Damals rief die Stadt einen Kri­sen­stab ein, um die Ener­gie­kri­se zu bekämp­fen, die der rus­si­sche Angriff auf die Ukrai­ne aus­ge­löst hat­te. Seit­dem ist die Ver­sor­gungs­la­ge in Deutsch­land gefähr­det. Denn der rus­si­sche Prä­si­dent Wla­di­mir Putin setzt Ener­gie als Waf­fe gegen den Wes­ten ein. Sei­ne Armee greift immer wie­der Ener­gie­an­la­gen in der Ukrai­ne an und beschä­digt Transportleitungen.

Die Fol­ge: Ener­gie wird zuneh­mend knapp und dadurch teu­er. Allein im Sep­tem­ber leg­ten die Prei­se für Strom und Gas um fast 44 Pro­zent zu. Aber das ist noch nicht alles. Zer­stört Russ­land wei­ter die Ener­gie­infra­struk­tur in der Ukrai­ne, könn­te das im Extrem­fall bei uns dazu füh­ren, dass hier irgend­wann das Licht ausgeht.

Vorsorge ist besser als Sorge

Und dar­auf müs­se sich die Stadt vor­be­rei­ten, unter­strich Kri­sen­stabs­lei­ter Wolf­gang Heu­er immer wie­der in sei­ner Rede. Die Lage sei ernst, sag­te er, „man­che sagen sehr ernst“. Nie­mand kön­ne aus­schlie­ßen, „dass es im kom­men­den Win­ter zu Man­gel­si­tua­tio­nen kommt“.

Das Pro­blem ist aber: Ein flä­chen­de­cken­der Strom­aus­fall hät­te schwe­re Fol­gen. Eini­ge Berei­che der Stadt gehö­ren zur kri­ti­schen Infra­struk­tur – dem Teil der Infra­struk­tur, der eigent­lich nicht aus­fal­len darf. Laut Gesetz gehö­ren dazu neun Sek­to­ren, die für das Über­le­ben not­wen­dig sind. Das sind etwa der Ver­kehr, die Gesund­heits­bran­che oder die Ver­sor­gung mit Lebensmitteln.

Ein sol­ches Sze­na­rio bedeu­tet für die Stadt: Sie muss dafür sor­gen, dass die kri­ti­sche Infra­struk­tur auch dann wei­ter nutz­bar ist, wenn kein Strom mehr fließt. Dazu beschaf­fe die Stadt nun zusätz­li­che Not­strom­ag­gre­ga­te, sag­te Heu­er. Sie sol­len bei Ener­gie­man­gel die Abwas­ser­wirt­schaft, die Feu­er­wehr oder die Infor­ma­ti­ons­tech­nik versorgen.

Doch die Stadt ist nicht allein für die kri­ti­sche Infra­struk­tur ver­ant­wort­lich. Laut dem Wochen­ma­ga­zin Stern liegt sogar der Groß­teil der kri­ti­schen Infra­struk­tur, näm­lich 80 Pro­zent, in den Hän­den pri­va­ter Unter­neh­men. Aus die­sem Grund füh­re die Stadt nun Gesprä­che mit Ein­rich­tun­gen wie der Poli­zei, Kran­ken­häu­sern oder Pfle­ge­hei­men, um sich nach der Vor­be­rei­tung auf einen Strom­aus­fall zu erkun­di­gen, sag­te Heuer.

Verwaltung am Limit

All das sei mit hohem Auf­wand ver­bun­den, sag­te Heu­er. Die Ver­wal­tung sei ohne­hin stark belas­tet, der Kran­ken­stand sei unge­wöhn­lich hoch – mög­li­cher­wei­se weil die Dau­er­kri­sen seit dem Beginn der Pan­de­mie auch das Per­so­nal in der Ver­wal­tung an sei­ne Gren­zen bringt.

Bei der Vor­be­rei­tung auf den Ernst­fall sto­ße die Stadt auf Lücken in den bis­he­ri­gen Kon­zep­ten, die jetzt schnell geschlos­sen wer­den müss­ten, sag­te Heu­er. Als Bei­spiel nann­te er die Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on. Hier sei eine Fra­ge bis­her noch nicht geklärt: Wie erreicht die Stadt vie­le Men­schen, wenn kein Strom mehr da ist und sie auf alle digi­ta­len Kanä­le ver­zich­ten muss?

Eine zwei­te Fra­ge ist aber auch noch nicht ganz geklärt: Was kann die Stadt unter­neh­men, um den Men­schen die sozia­len Fol­gen der Ener­gie­kri­se abzu­neh­men? Wolf­gang Heu­er sag­te im Rat, dazu wol­len das Job­cen­ter sowie das Sozi­al- und das Woh­nungs­amt eine gemein­sa­me Anlauf­stel­le schaf­fen und Pro­zes­se ver­ein­fa­chen. Das Ziel sei es, die Schwel­le für all die­je­ni­gen zu sen­ken, denen es unan­ge­nehm ist, Sozi­al­leis­tun­gen vom Staat zu beziehen.

Energiesperren verhindern

Wie die­ses Pro­blem gelöst wer­den kann, war auch an ande­rer Stel­le The­ma im Rat. Anlass dazu gab ein Antrag, den die Lin­ke ein­ge­bracht hat­te und in dem sie einen kom­mu­na­len Maß­nah­men­plan zur Ver­hin­de­rung von Ener­gie­ar­mut forderte.

Die­ser Plan soll­te im Kern drei Punk­te beinhal­ten: ein ein­ma­li­ges Ener­gie­geld an Ein­kom­mens­schwa­che in Höhe von 150 Euro pro Per­son. Einen Sozial­ener­gie­fonds, mit dem Ver­schul­de­te ihre Ener­gie­schul­den aus­glei­chen kön­nen. Und einen Ver­zicht von Ener­gie­sper­ren aller Ener­gie­ver­sor­ger in Müns­ter über den Win­ter. Denn schon bei 100 Euro Schul­den kön­nen die Ver­sor­ger­fir­men ihren Kund:innen den Strom abstel­len (RUMS-Brief vom 26. August 2022).

In der Aus­spra­che zeig­ten alle demo­kra­ti­schen Frak­tio­nen, dass sie eine Lösung für das Pro­blem der Ener­gie­ar­mut fin­den wol­len. Auch die CDU signa­li­sier­te Ver­ständ­nis für das Anlie­gen, das hin­ter dem Lin­ken-Antrag steht. Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ste­fan Weber sag­te, dass die stei­gen­den Ener­gie­prei­se vie­len Men­schen in Müns­ter Sor­gen berei­te­ten. Nur kön­ne Müns­ter als Kom­mu­ne nichts dage­gen unter­neh­men, argu­men­tier­te er: An die­ser Stel­le müs­se der Bund tätig wer­den. Die Ampel­ko­ali­ti­on habe für Bedürf­ti­ge schon wirk­sa­me Ent­las­tungs­pa­ke­te auf den Weg gebracht.

Der lin­ke Rats­herr Ulrich Tho­den ent­geg­ne­te, dass die Stadt Han­no­ver schon seit Jah­ren einen Sozial­ener­gie­fonds habe, der Men­schen hel­fe, die von Strom­sper­ren betrof­fen sind (RUMS-Brief vom 6. Sep­tem­ber 2022). Aller­dings räum­te er ein, dass der Maß­nah­men­plan einen juris­ti­schen Schön­heits­feh­ler hat: Die gefor­der­ten Ein­mal­zah­lun­gen kann die Stadt Müns­ter nicht leisten.

Das Ener­gie­geld taucht aus die­sem Grund auch nicht im Ände­rungs­an­trag auf, den das Rats­bünd­nis aus Grü­nen, SPD und Volt zusam­men mit der Inter­na­tio­na­len Frak­ti­on stell­te. Der Kern aber ist iden­tisch mit dem Inhalt des Vor­schlags der Lin­ken: Die Stadt soll einen Sozial­ener­gie­fonds ein­rich­ten, um ver­schul­de­ten Men­schen unter die Arme zu grei­fen. Außer­dem sol­len Ener­gie­fir­men in den Win­ter­mo­na­ten mög­lichst dar­auf ver­zich­ten, säu­mi­gen Kund:innen das Gas, Was­ser oder Strom abzudrehen.

Es gibt noch einen Unter­schied zum Lin­ken-Antrag: Im nächs­ten Jahr soll der Run­de Tisch zur Ener­gie­kri­se der Stadt regel­mä­ßig tagen, um die „wei­te­re Ent­wick­lung der Ener­gie­prei­se ange­mes­sen beglei­ten zu kön­nen“. Dort ver­sam­meln sich alle Insti­tu­tio­nen, die Ein­fluss auf die Fol­gen der Ener­gie­kri­se neh­men können.

Mit die­sem Zusatz­punkt will die Rats­ko­ali­ti­on vor­aus­schau­end han­deln. Die sozi­al­po­li­ti­sche Spre­che­rin der SPD-Frak­ti­on, Bür­ger­meis­te­rin Maria Win­kel, sag­te dazu, „das dicke Ende“ sei noch lan­ge nicht erreicht. Das kom­me im nächs­ten oder über­nächs­ten Jahr und beträ­fe nicht nur Men­schen, die in Coer­de oder Kin­der­haus woh­nen. Viel eher gehe es um Men­schen, die bald frie­ren, weil sie sich schä­men, Trans­fer­leis­tun­gen zu bezie­hen, sag­te Win­kel: „Allein des­halb bin ich dafür, dass wir den Sozial­ener­gie­fonds prü­fen, wenn aus Ber­lin zu wenig kommt.“ (sfo)

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Korrekturen

Im RUMS-Brief am Diens­tag haben wir ein Wort falsch ver­stan­den und auf­ge­schrie­ben: In der Mel­dung zum Rad­stell­plät­ze­pro­gramm war die Rede von „Arm­lehn­bü­geln“, in Wirk­lich­keit sind es Anlehn­bü­gel. Wir haben das kor­ri­giert. (sfo)

Corona-Update

+++ Es ist schon wie­der eine frag­wür­di­ge Stu­die über die Coro­na­impf­stof­fe erschie­nen. Danach hat es mehr uner­wünsch­te Begleit­erschei­nun­gen bei Imp­fun­gen gege­ben, als Imp­fun­gen schwe­re Ver­läu­fe ver­hin­dern konn­ten. Fach­leu­te kri­ti­sie­ren vor allem die Metho­dik der Stu­die. Ihre Kri­tik: Die Stu­die bewer­te Begleit­erschei­nun­gen will­kür­lich. Die Autor:innen hät­ten die Daten „mit einem ein­sei­tig ver­zerr­ten Fokus“ unter­sucht, zitiert die Tages­schau das Paul-Ehr­lich-Insti­tut. Das For­scher­team zähl­te jedes auf­tre­ten­de Sym­ptom bei einem Men­schen nach einer Imp­fung und ver­glich die Zahl mit der Anzahl an Coro­na erkrank­ten Men­schen im Kran­ken­haus – ohne aber bei den Infi­zier­ten genau­er auf die Sym­pto­me zu schau­en. Laut Klaus Über­la, Vor­stands­mit­glied der Gesell­schaft für Viro­lo­gie, gebe es kei­ne belast­ba­ren Hin­wei­se, dass das Impf­ri­si­ko den Nut­zen über­steigt: „Im Gegen­teil, der mil­li­ar­den­fa­che Ein­satz der mRNA-Impf­stof­fe hat zahl­rei­che Todes­fäl­le und schwer ver­lau­fen­de Infek­tio­nen ver­hin­dert“, sag­te er der Tages­schau. (ast)

+++ Die neue Sub­li­nie BQ.1.1 ver­brei­tet sich mit einer rasan­ten Geschwin­dig­keit in Deutsch­land. Zwar ver­ur­sacht noch immer die Omi­kron-Vari­an­te BA.5 laut aktu­el­len Anga­ben des RKI fast jede Anste­ckung mit Covid-19, aller­dings könn­te die Vari­an­te BQ.1.1. schon ab dem 10. Novem­ber hier­zu­lan­de domi­nie­ren, sag­te Moritz Ger­s­tung vom Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trum laut Deutsch­land­funk. Die Neue West­fä­li­sche berich­tet, es gebe Anzei­chen, dass BQ.1.1 Anti­kör­per beson­ders effek­tiv umgeht und dadurch auch für Geimpf­te, Geboos­ter­te und Gene­se­ne rela­tiv anste­ckend ist. Die Viro­lo­gin Jana Schroe­der aus Müns­ter sieht das anders. Sie sag­te im Deutsch­land­funk, dass BQ.1.1 das Immun­sys­tem nicht kom­plett aus­trickst. Gesun­de und geimpf­te Men­schen dürf­ten dem­nach vor einer schwe­ren Erkran­kung oder dem Tod geschützt sein. (ast)

+++ Die Stadt mel­det heu­te 300 Neu­in­fek­tio­nen mit dem Coro­na­vi­rus in den letz­ten 24 Stun­den. Damit liegt die offi­zi­el­le Wochen­in­zi­denz in Müns­ter laut Robert-Koch-Insti­tut bei 637 Anste­ckun­gen pro 100.000 Einwohner:innen in den letz­ten sie­ben Tagen. 3.080 Münsteraner:innen gel­ten als nach­weis­lich infi­ziert. (ast)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Stadt ver­zich­tet in der Vor­weih­nachts­zeit auf 50 Lich­ter­ket­ten an Bäu­men in der Stadt und eine lan­ge Lich­ter­ket­te an der gro­ßen Lam­ber­ti-Tan­ne. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Bezirks­re­gie­rung ver­zich­tet am Mon­tag dar­auf, ihre Gebäu­de auf­zu­schlie­ßen, um Ener­gie zu spa­ren. (Bezirks­re­gie­rung)

+++ Stadt­wer­ke-Chef hält einen groß­flä­chi­gen Strom­aus­fall in der Innen­stadt nur für den Fall für mög­lich, dass alle Haus­hal­te ihre Heiz­lüf­ter mor­gens und abends gleich­zei­tig ein­schal­ten. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im Fal­le eines Black­outs in Düs­sel­dorf kommt der Kri­sen­stab des Lan­des nach Müns­ter. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die ers­ten ein­hun­dert frei­wil­li­gen Ein­satz­kräf­te des neu­en Hei­mat­schutz­re­gi­ments üben zwei Wochen lang in Han­dorf, die Hei­mat zu schüt­zen. (WDR)

+++ Der Stadt­rat hat vier Füh­rungs­po­si­tio­nen neu besetzt: die Lei­tung des Tief­bau­amts (Jeff Mareng­wa), des IT-Dienst­leis­ters Citeq (Hol­ger Nau­en­dorff), die kauf­män­ni­sche Lei­tung der Abfall­wirt­schafts­be­trie­be (Chris­ti­an Wed­ding) und die Lei­tung der Vil­la ten Hom­pel (Ste­fan Querl). (Stadt Müns­ter)

+++ Die Stadt will die IT-Aus­stat­tung in 34 Schu­len in einem „kom­mu­na­len Digi­tal­pakt“ für knapp 19 Mil­lio­nen Euro ver­bes­sern, weil sie sonst die Lan­des­för­de­rung nicht bekom­men wür­den und war­ten müss­ten. (Stadt Müns­ter)

+++ Das west­fä­li­sche Dorf Lün­ten benennt eine nach Bischof Hein­rich Ten­h­um­berg benann­te Stra­ße um, weil die­ser sexu­el­len Miss­brauch ver­tuscht haben soll. (Radio WMW)

+++ Der Dom will die nach Erschei­nen des Miss­brauchs­gut­ach­tens gesperr­te Bischofs­gruft ab nächs­ter Woche wie­der öff­nen. (Dom­ra­dio)

+++ Nach Ein­schät­zung des Islam­wis­sen­schaft­lers Mouha­nad Khor­chi­de wird der Reli­gi­ons­un­ter­richt an Schu­len in Zukunft nicht mehr getrennt nach Glau­bens­rich­tun­gen statt­fin­den. (Evangelisch.de)

+++ Die ers­ten Anmel­dun­gen für die Feri­en­be­treu­ung im nächs­ten Jahr sind jetzt mög­lich. (Stadt Müns­ter)

+++ Müns­ter sieht sich (wie eigent­lich immer) im Kreis der Vor­rei­ter­städ­te, dies­mal weil die Stadt eine Ener­gie­aus­zeich­nung in Gold bekom­men hat – und das, wie Nils Diet­rich her­aus­ge­fun­den hat, obwohl der Ober­bür­ger­meis­ter im ver­gan­ge­nen Jahr einen dicken Die­sel fuhr. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Ober­bür­ger­meis­ter schlägt die ukrai­ni­sche Uni­ver­si­täts­stadt Win­nyz­ja als neue Part­ner­stadt für Müns­ter vor. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Gast­haus Leve bleibt an allen Advents­sonn­ta­gen geschlos­sen, weil Per­so­nal fehlt. (Anten­ne Müns­ter)

Ein Hin­weis: Das alte Gast­haus Leve wird mit „v“ geschrie­ben, Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe mit „w“. Das Gast­haus Lewe, von dem Anten­ne Müns­ter schreibt, gibt es nicht. Wobei es doch immer wie­der zu Ver­wechs­lun­gen kommt („Tach Mar­kus, altes Haus.“). (rhe)

+++ Die Müll­ab­fuhr ver­schiebt sich wegen Aller­hei­li­gen (Sperr­gut fällt aus, Recy­cling­hö­fe blei­ben geschlos­sen). (Stadt Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Das por­tu­gie­si­sche Restau­rant Alem Mar ist eine der bes­ten Adres­sen für Fisch­ge­rich­te in Müns­ter. Sehr zu emp­feh­len sind die por­tu­gie­si­schen Tapas, die das gemüt­li­che Lokal an der Neu­brü­cken­stra­ße ser­viert. Sehr gut auch: die Wei­ne. Und zum Nach­tisch: Beson­ders lecker ist die haus­ge­mach­te Pan­na Cot­ta mit Mango. 

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

+++ Eigent­lich hört man bei Pod­casts Leu­ten ein­fach nur beim Spre­chen zu. Die­ses Wochen­en­de kann man auch zuschau­en, wie so eine Auf­nah­me ent­steht, und zwar beim Pod­cast Club Live, heu­te (zu spät) und morgen. 

+++ Die Resi­denz in Hil­trup lädt mor­gen zum offe­nen Tanz­abend für Stan­dard- und Latein­tän­ze ein – für Pro­fis, Ama­teu­re, auch für Men­schen, die nicht im Ver­ein sind. 20 Uhr geht’s los. Ein­tritt: drei Euro. 

+++ Am Sonn­tag um 15 Uhr beginnt die monat­li­che Füh­rung durch die Dau­er­aus­stel­lung Geschich­te – Gewalt – Gewis­sen in der Vil­la ten Hom­pel. Die Teil­nah­me ist kos­ten­los, Sie müss­ten nur eine medi­zi­ni­sche Mas­ke mitbringen. 

+++ Dann zum Mon­tag. Fast über­all The­ma: Hal­lo­ween: Im Hot-Jazz-Club zum Bei­spiel gibt’s eine Hal­lo­ween­par­ty mit Musik aus den Acht­zi­gern und Neun­zi­gern. In der Sputnik­hal­le wird Gothic-Hal­lo­ween gefei­ert, im Alter Ego (Berg­stra­ße) gibt es für ver­klei­de­te Gäs­te Gra­tis-Shots und auch im Lilos am Rog­gen­markt soll’s gru­se­lig wer­den. Und ein Tipp, falls Sie mit der Fami­lie unter­wegs sind: Im Ben­no­haus beginnt um 16:30 Uhr ein Kos­tüm­wett­be­werb, es gibt eine Gru­sel­dis­co, eine Green­screen-Foto­ecke, und bas­teln kön­nen Sie auch. 

+++ Die Ü-40-Par­ty im Schloss­gar­ten steigt auch am Mon­tag­abend und ist hal­lo­ween­frei. Um 20 Uhr geht’s los, Ein­tritt: 15 Euro. 

Das waren die Tipps von Eva Streh­l­ke, zum Schluss noch einer von mir: 

+++ Gehen Sie raus. Am Wochen­en­de wird es warm. Der Deut­sche Wet­ter­dienst erwar­tet Tem­pe­ra­tu­ren von bis zu 27 Grad. Und falls Ihnen immer noch nichts ein­fällt: Dre­hen Sie eine Run­de um den Aasee. Stap­fen Sie durchs Ven­ner Moor. Besu­chen die Rie­sel­fel­der. Oder wan­dern Sie durch die Dör­en­ther Klip­pen. Die Gele­gen­heit für sol­che Aus­flü­ge wird es die­ses Jahr nicht mehr oft geben.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sebas­ti­an Fobbe

Mit­ar­beit: Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Eva Streh­l­ke (est), Anto­nia Strot­mann (ast)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Sprin­gen wir zum Abschluss noch ein­mal kurz zurück an den Anfang des Briefs. Dort habe ich Ihnen geschrie­ben, dass der Rat die Stadt­wer­ke und den Sozi­al­pa­last an einen Tisch brin­gen will, damit bei­de Par­tei­en end­lich über eine Zwi­schen­lö­sung für den Gaso­me­ter dis­ku­tie­ren. Sonst wür­de das Indus­trie­denk­mal brach­lie­gen, bis ein Inves­tor den ehe­ma­li­gen Gas­spei­cher kauft. Und Leer­stand gibt es in Müns­ter schon genug, genau genom­men min­des­tens 115 Mal. Woher ich das so genau weiß? So vie­le leer­ste­hen­de Gebäu­de wur­den dem Pro­jekt Leer­stands­mel­der mit­ge­teilt, das den Leer­stand in ganz Deutsch­land auf einer Kar­te doku­men­tiert. Schau­en Sie rein. Sie wer­den ver­blüfft sein, wo über­all in der Stadt Wohn­ge­bäu­de, Büros und Geschäf­te leerstehen.