RUMS-Porträt: Der Mann, der dem Zoo Geld spendete | Notdienste für Haustiere: Tiermedizin am Limit | Schocken in der Sentruper Höhe

Müns­ter, 3. März 2023

Guten Tag,

im Augen­blick könn­te man mei­nen, mit der Mobi­li­täts­wen­de läuft es aus­nahms­wei­se ganz gut. Die Stadt hat das lang erwar­te­te inte­grier­te Park­raum­kon­zept ver­öf­fent­licht. Zum Mas­ter­plan Mobi­li­tät ist ein Zwi­schen­be­richt erschie­nen. Und vor der RUMS-Redak­ti­on bringt das Mobi­li­täts­amt gera­de ein paar Fahr­rad­bü­gel auf einem Auto­park­platz an (hier das Beweis­fo­to von der Bau­stel­le).

Also alles palet­ti? Lei­der nein. Heu­te Mit­tag hat das Pres­se­amt eine Mit­tei­lung zur WLE-Stre­cke ver­schickt. Mit der Stre­cke soll eine Zug­ver­bin­dung zwi­schen Müns­ter und Sen­den­horst geschaf­fen wer­den, sie gehört damit zum Pro­jekt Müns­ter­land-S-Bahn und soll den öffent­li­chen Nah­ver­kehr im Müns­ter­land ver­bes­sern. Ende 2025 soll­ten die ers­ten Züge auf der Stre­cke hin- und herrollen.

Soll­ten. Wird das also doch nichts? Ein „zusätz­li­cher und nicht mehr kom­pen­sier­ba­rer Pla­nungs­auf­wand“ sei laut Pres­se­mel­dung dafür ver­ant­wort­lich, dass der Zeit­plan doch etwas nach hin­ten ver­scho­ben wird. Der Zweck­ver­band Nah­ver­kehr West­fa­len-Lip­pe schreibt auf sei­ner Web­site, für die Stre­cke müss­ten unter ande­rem die Leit- und Siche­rungs­tech­nik ver­bes­sert wer­den, es brau­che eine neue Abstell­an­la­ge und es müss­ten neue Signa­le gebaut und ange­schlos­sen wer­den. Die Städ­te Müns­ter und Sen­den­horst sowie der Kreis Waren­dorf reagier­ten über­rascht auf die Ver­zö­ge­rung im Streckenbau.

Am Bau­be­ginn soll immer­hin nicht gerüt­telt wer­den, bis­her zumin­dest nicht: Müns­ter und Sen­den­horst lie­gen laut Pres­se­mit­tei­lung im Zeit­plan. Fünf neue Hal­te­stel­len sol­len dann in Müns­ter ent­ste­hen: an der Hal­le Müns­ter­land, in der Lod­den­hei­de, in Grem­men­dorf, Angel­mod­de und Wolbeck.

Der nächs­te Ter­min für die Fer­tig­stel­lung soll jetzt in die zwei­te Hälf­te des Jah­res 2026 fal­len. Das ist natür­lich ärger­lich. Aber ver­gli­chen mit ande­ren Bahn­pro­jek­ten sind die paar Mona­te Ver­zö­ge­rung eine Klei­nig­keit. Zum Bei­spiel der Deutsch­land­takt: Der bun­des­weit har­mo­ni­sier­te Takt­fahr­plan soll­te eigent­lich 2030 fer­tig wer­den. Ges­tern gab der deut­sche Bahn­kon­zern bekannt, dass es noch ein biss­chen dau­ern wird, bis er fer­tig ist. Das neue Ziel­da­tum lau­tet jetzt: irgend­wann im Jahr 2070. (sfo)

Kurz und Klein

+++ In den ver­gan­ge­nen Tagen haben meh­re­re Medi­en berich­tet, dass viel zu wenig Leu­te das Schöf­fen­amt beklei­den wol­len. Grob zusam­men­ge­fasst sind die Laienrichter:innen zusam­men mit Berufsrichter:innen dafür ver­ant­wort­lich, über die Schuld und even­tu­ell auch über die Stra­fe von Ange­klag­ten zu ent­schei­den. Ein wenig genau­er zeigt die­ses Video, was das Ehren­amt eigent­lich ist, und wer einen detail­lier­ten Erfah­rungs­be­richt sucht, fin­det ihn im Pod­cast „Die Wochen­däm­me­rung“. In Müns­ter gibt es laut Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lung der Stadt kei­ne Eng­päs­se bei den Bewer­bun­gen. Ins­ge­samt wer­den hier 240 Per­so­nen gesucht, auf der Vor­schlags­lis­te sol­len dop­pelt so vie­le ste­hen. Bis­her haben sich etwas über 300 Kandidat:innen bewor­ben, die für die Lis­te zuge­las­sen wor­den sind. Sie wer­den geprüft, damit nicht zum Bei­spiel Rechtsextremist:innen die­ses Amt über­neh­men, und anschlie­ßend vom Aus­schuss am Amts­ge­richt gewählt. Falls Sie momen­tan also auf der Suche nach einem Ehren­amt sind: Noch bis zum 31. März läuft die Bewer­bungs­pha­se für Schöff:innen am Amts- und Land­ge­richt. Die nächs­te Wahl­pe­ri­ode geht von 2024 bis Ende 2028. Dort kann man sich übri­gens auch als Jugendschöff:in bewer­ben. (sst)

+++ Knapp 11.000 Ver­kehrs­un­fäl­le hat die Poli­zei für 2022 ver­zeich­net. Ein biss­chen mehr als 2021, dafür gab es ein biss­chen weni­ger Schwer­ver­letz­te und ver­letz­te Kin­der. Gut die Hälf­te der Ver­letz­ten sind Radfahrer:innen gewe­sen. Und in die­ser Grup­pe nimmt ins­be­son­de­re die Anzahl der Pedelec-Fahrer:innen seit eini­gen Jah­ren zu, was sich auch auf die Unfall­ra­te aus­wirkt. Dazu ein kur­zer Aus­flug in die Nie­der­lan­de: Dort hat zum Bei­spiel Sjors van Duren mit sei­ner Rad­ver­kehrs­pla­nung für Nim­we­gen beson­de­re Rück­sicht auf Pedelec-Fahrer:innen genom­men, damit sie ohne Abbrem­sen zu müs­sen und vor allem sicher an ihr Ziel kom­men. In Müns­ter bie­tet die Poli­zei Prä­ven­ti­ons­trai­nings auf dem Pedelec-Simu­la­tor an – haupt­säch­lich für älte­re Men­schen. In der Ersti-Woche ver­sucht sie hin­ge­gen, jun­ge Men­schen vom E-Scoo­ter-Simu­la­tor zu über­zeu­gen. Die Elek­tro­rol­ler tau­chen schließ­lich auch ver­mehrt in der Sta­tis­tik auf. 112 Mal war eine Per­son auf dem E-Scoo­ter in einen Unfall ver­wi­ckelt, 2021 waren es noch 82. (sst)

+++ In der Stadt­bü­che­rei gibt es jetzt eine „Biblio­thek der Din­ge“. Dort kön­nen Sie Gegen­stän­de aus­lei­hen, die Sie womög­lich nicht zu Hau­se im Abstell­raum haben – aber in man­chen Situa­tio­nen hän­de­rin­gend suchen. Zum Bei­spiel eine Loch­zan­ge, das voll­stän­di­ge Werk­zeugset oder ein Ota­ma­to­ne. Das elek­tro­ni­sche Musik­in­stru­ment fin­den Sie genau wie die ande­ren Gegen­stän­de unter www.mitmachbar.de. In der nächs­ten Zeit soll sich das Ange­bot noch ver­grö­ßern. Um etwas aus­zu­lei­hen, brau­chen Sie nur einen Büche­rei­aus­weis. Und falls Sie nicht fün­dig wer­den, kön­nen Sie auch in der Lei­ho­thek nach­gu­cken. (sst)

Wie es weiterging – mit dem Sozialbeitrag

Müns­ters Stu­die­ren­de müs­sen ab dem kom­men­den Win­ter­se­mes­ter gut 20 Euro mehr für den Sozi­al­bei­trag zah­len. Das ist der Teil des Semes­ter­bei­trags, den Stu­die­ren­de an das Stu­die­ren­den­werk zah­len und es damit zum Teil finan­zie­ren. Die Erhö­hung von knapp 100 auf 120 Euro sei not­wen­dig, damit das Stu­die­ren­den­werk wei­ter­hin bezahl­ba­ren Wohn­raum und gesun­des Essen in den Men­sen anbie­ten kann. Der Geschäfts­füh­rer des Stu­die­ren­den­werks, Chris­to­pher Holt­witsch, fin­det das nicht gut: „Dau­er­haft muss das Land die Stu­die­ren­den­wer­ke aus­kömm­lich finan­zie­ren, damit sich die finan­zi­el­le Belas­tung nicht immer stär­ker auf die Schul­tern der Stu­die­ren­den ver­la­gert“, kom­men­tiert er in der Pressemitteilung.

So sieht es auch der All­ge­mei­ne Stu­die­ren­den­aus­schuss. Er kri­ti­siert, dass die Lan­des­re­gie­rung nicht aus­rei­chend Zuschüs­se zur Ver­fü­gung stellt. Das Stu­die­ren­den­werk hät­te mit mehr Stu­die­ren­den, Lohn- und gene­rel­len Preis­stei­ge­run­gen höhe­re Aus­ga­ben. Und die belas­ten schließ­lich auch die Stu­die­ren­den, die nun wei­te­re Kos­ten erwar­ten. Auch die Juso-Hoch­schul­grup­pe hat­te schon vor eini­gen Tagen eine Pres­se­mit­tei­lung ver­öf­fent­licht, in der sie ähn­li­che Kri­tik­punk­te aufgreift.

Der grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Robin Kor­te ver­weist auf zusätz­li­che Hil­fen, die den Stu­die­ren­den­wer­ken neben der Zuschuss­er­hö­hung von 3 Pro­zent zukom­men. Die Lan­des­re­gie­rung stellt 10 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, um gestie­ge­ne Ener­gie-, Roh­stoff- und Lebens­mit­tel­prei­se zu kom­pen­sie­ren. 1,7 Mil­lio­nen gibt es für die Stromversorgung.

Und wie sieht es an ande­ren Unis aus? In Dort­mund liegt der Sozi­al­bei­trag für das Som­mer­se­mes­ter 2023 bei 110 Euro, in Bie­le­feld bei 91. In Bochum zah­len Stu­die­ren­de bereits 120 Euro. (sst)


Die Reportage 

Eschler auf seinem Balkon.

Der Mann mit dem Geld

Es fing an mit einer Spen­de an den Zoo, dann kamen wei­te­re hin­zu, an Kran­ken­häu­ser und ande­re gemein­nüt­zi­ge Ein­rich­tun­gen. Inzwi­schen hat Horst Esch­ler unge­fähr sie­ben Mil­lio­nen Euro gespen­det. Aber wer ist die­ser Mann? Und woher stammt all sein Geld? Unser Autor Mar­tin Hog­ger bringt für RUMS etwas Licht ins Dunkel. 

Zum Bei­trag

Notdienste für Haustiere in Münster: Tiermedizin am Limit

Es ist ein Don­ners­tag­mit­tag, als sich die Hün­din von Rebec­ca Stan­ka beim Spa­zier­gang in Grem­men­dorf von der Lei­ne los­macht und auf eine befah­re­ne Stra­ße rennt. Ein Auto­fah­rer erfasst den unga­ri­schen Vor­steh­hund mit rund 50 Stun­den­ki­lo­me­tern. Die Hün­din röchelt, der Auf­prall hat sie offen­sicht­lich am Brust­korb ver­letzt, so viel ist Rebec­ca Stan­ka auf den ers­ten Blick klar. Sie bringt ihre Hün­din des­halb sofort nach Gre­ven, ins nächst­ge­le­ge­ne Kleintierzentrum.

Dort erfährt Stan­ka die Dia­gno­se: Die Lun­ge ihrer Hün­din ist beschä­digt und der Brust­korb füllt sich mit Luft. Das Atmen fällt ihr sicht­lich schwer. Die Hün­din wird behan­delt und bleibt über Nacht im Klein­tier­zen­trum, zur Beob­ach­tung. Danach wird sie entlassen.

Zu früh, wie sich schnell her­aus­stell­te. „Schon auf dem Heim­weg hat mei­ne Hün­din viel zu schnell geat­met“, sagt Stan­ka. Sie ver­mu­tet einen Not­fall, kon­tak­tiert zunächst den haus­tier­ärzt­li­chen Not­dienst und macht sich mit der röcheln­den Hün­din im Kof­fer­raum auf den Weg nach Bie­le­feld, um ihre Hün­din in der Klein­tier­kli­nik behan­deln zu lassen.

War­um erzäh­le ich Ihnen die­se Anek­do­te? Viel­leicht ist es Ihnen beim Lesen schon auf­ge­fal­len: Tierhalter:innen wie Rebec­ca Stan­ka haben in Müns­ter kei­ne direk­te Anlauf­stel­le, wenn sich ihr Haus­tier schwer ver­letzt. Denn in der Stadt gibt es kei­ne Klein­tier­kli­nik, die Not­fäl­le behan­delt. Je nach Schwe­re der Ver­let­zung kann ein Tier auf dem Weg zur nächs­ten Kli­nik im schlimms­ten Fall sterben.

Immer weniger Kliniken, immer weniger Notdienste

Die­ses Pro­blem trifft aber nicht allein auf Müns­ter zu, es ist ein gene­rel­les: Im Mai 2022 hat die Bun­des­tier­ärz­te­kam­mer eine ziem­lich düs­te­re Pres­se­mit­tei­lung zum tier­ärzt­li­chen Not­dienst her­aus­ge­ge­ben. Dar­in heißt es, die Zahl der Kli­ni­ken, die einen Rund-um-die-Uhr-Not­dienst anbie­ten, sin­ke in Deutsch­land stän­dig. 2021 wur­de außer­dem kei­ne ein­zi­ge Klein­tier­kli­nik gegründet.

In der Regi­on sieht das Pro­blem kon­kret so aus: Die Tier­ärz­te­kam­mer West­fa­len-Lip­pe schreibt uns auf Anfra­ge, vor sechs Jah­ren habe es noch zwölf Klein­tier­kli­ni­ken in den Regie­rungs­be­zir­ken Müns­ter, Det­mold und Arns­berg gege­ben. Übrig­ge­blie­ben sind nur noch zwei Klein­tier­kli­ni­ken im Kam­mer­be­zirk: in Bie­le­feld und Reck­ling­hau­sen. Die Kli­nik in Reck­ling­hau­sen bie­tet aller­dings kei­nen 24-Stun­den-Not­dienst an, son­dern ist am Wochen­en­de geschlossen.

Die Kam­mer teilt uns außer­dem mit, es gebe kaum noch not­dienst­be­rei­te Fach­kräf­te, denn vie­le Kli­ni­ken und Pra­xen sei­en mit ihrer Auf­ga­be schlicht über­las­tet. Dadurch sei es nicht mehr mög­lich, an sie­ben Tagen in der Woche und 24 Stun­den am Tag eine Not­ver­sor­gung für Haus­tie­re auf­recht­zu­er­hal­ten. Zudem gebe es in Nord­rhein-West­fa­len kei­ne recht­li­che Grund­la­ge, Tier­ärz­te zum Not­dienst zu ver­pflich­ten. Das sei in allen ande­ren Bun­des­län­dern anders.

Dazu kom­me laut Kam­mer ein Grund­satz­pro­blem: Die Not­diens­te rech­nen sich finan­zi­ell nicht. Zwar haben Tier­arzt­pra­xen eine Gebüh­ren­ord­nung, über die sie Behand­lun­gen fix abrech­nen kön­nen (und die im Novem­ber 2022 auch noch ein­mal gestie­gen ist), aber die­se Ein­nah­men allein rei­chen für den Kli­nik­be­trieb nicht aus.

Wohin das Kli­nik­ster­ben füh­ren kann, zeigt schon jetzt die Lage in Ost­deutsch­land. Dort ist die tier­me­di­zi­ni­sche Not­ver­sor­gung mitt­ler­wei­le zusam­men­ge­bro­chen. Und das ist kei­ne Über­trei­bung: In Sach­sen-Anhalt gibt es kei­ne ein­zi­ge Klein­tier­kli­nik, Thü­rin­gen hält sich immer­hin mit einem Not­ruf von der Lan­des­tier­ärz­te­kam­mer über Wasser.

Die ein­zi­ge Anlauf­stel­le für Tier­not­fäl­le im Osten ist die Uni­kli­nik Leip­zig. Sie muss auch Patient:innen aus Ber­lin, Bran­den­burg, Bay­ern und Hes­sen auf­neh­men, so dra­ma­tisch ist die Ver­sor­gungs­la­ge dort inzwi­schen. Und mit die­ser Arbeit scheint die Uni­kli­nik über­for­dert zu sein: Anfang Febru­ar hat sie ihren Not­dienst auf Spar­flam­me gedros­selt.

Mythos Tierärztemangel?

Mitt­ler­wei­le beschäf­tigt sich die Poli­tik mit dem Not­dienst­pro­blem. Susan­ne Scha­per sitzt für die Lin­ke im säch­si­schen Land­tag und ist dort die tier­schutz­po­li­ti­sche Spre­che­rin ihrer Frak­ti­on. Sie sieht die Haupt­ur­sa­che für die kol­la­bier­te Not­ver­sor­gung im Fach­kräf­te­man­gel: Es gebe ein­fach zu wenig Tierärzt:innen, des­halb brau­che es mehr Stu­di­en­plät­ze, argu­men­tiert Schaper.

Ein kur­zer Blick in die Sta­tis­tik: Nach aktu­el­len Zah­len der Bun­des­agen­tur für Arbeit arbei­te­ten 2021 mehr als 13.000 Tierärzt:innen in Deutsch­land. Vor neun Jah­ren waren es noch weit weni­ger als 9.000. Die Stu­di­en­plät­ze sind an allen fünf Stand­or­ten in Deutsch­land voll besetzt. Mehr noch: Das Fach Tier­me­di­zin hat einen NC – es gibt also mehr Bewer­bun­gen als Stu­di­en­plät­ze. Fazit: Mit der Per­so­nal­knapp­heit allein erklärt sich der Kol­laps im tier­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­sys­tem nicht.

Das sieht Anna Schilp ähn­lich. Sie ist Tier­ärz­tin in Müns­ter und hat zusam­men mit ande­ren Praxisinhaber:innen einen Ring­not­dienst gegrün­det, um Behand­lun­gen im Not­fall anzu­bie­ten. Durch die­ses Ange­bot sei die Lage in Müns­ter ver­gli­chen mit ande­ren Städ­ten und Regio­nen eini­ger­ma­ßen gut, sagt Schilp. Eine Magen­dre­hung, bei der jede Sekun­de zählt, kön­ne sie zum Bei­spiel behan­deln. Für kom­ple­xe­re Ein­grif­fe sei­en vie­le Pra­xen aber nicht ausgestattet. 

„18 Stunden im Dienst“: Die Ursachen liegen tiefer

Wor­an hapert es dann? Das größ­te Pro­blem sei­en die Arbeits­be­din­gun­gen in der Tier­me­di­zin, ant­wor­tet Schilp. Nach ihrem Stu­di­um habe sie eine Voll­zeit­stel­le mit einem Start­ge­halt von 1.800 Euro ange­nom­men. „Mitt­ler­wei­le hat sich das aber zum Glück ver­bes­sert“, sagt sie. 

Zu Beginn ihrer Lauf­bahn habe es aller­dings noch wenig gesetz­li­chen Arbeits­schutz gege­ben. Inzwi­schen müs­se Schilp aber Tierarzthelfer:innen aus­gleichs­frei geben und Über­stun­den im Not­dienst bezah­len. „Was abso­lut rich­tig ist“, sagt sie. Die Kehr­sei­te die­ser Rege­lun­gen sei aber, dass sie den Per­so­nal­eng­pass in klei­nen Tier­arzt­pra­xen ver­schärf­ten und den ohne­hin schon unren­ta­blen Not­dienst verteuerten.

Hin­zu kommt: Die Schich­ten sind extrem kräf­te­zeh­rend. „Der tier­ärzt­li­che Not­dienst ist für eine nor­ma­le Pra­xis per­so­nell schwer zu stem­men und die psy­chi­sche und phy­si­sche Belas­tung der Kolleg:innen ist enorm“, wird Uwe Tie­de­mann, Prä­si­dent der Bun­des­tier­ärz­te­kam­mer, in einer Pres­se­mel­dung zitiert. Und die­se Belas­tung kann fata­le Fol­gen haben: Einer Stu­die zufol­ge ist kei­ne Berufs­grup­pe so stark gefähr­det, an Depres­sio­nen zu erkran­ken oder sich das Leben zu neh­men, wie Tierärzt:innen.

Auch Anna Schilp berich­tet von einer enor­men Belas­tung im Not­dienst. „Es gab schon Wochen­en­den, an denen ich 18 Stun­den am Stück in der Pra­xis gestan­den habe“, sagt sie. Immer mehr Tiermediziner:innen leg­ten Wert auf Arbeits­be­din­gun­gen, die sich gut mit dem Pri­vat­le­ben ver­ein­ba­ren las­sen. Wie die Süd­deut­sche Zei­tung ver­gan­ge­nes Jahr berich­tet hat, redu­zie­ren vie­le Tierärzt:innen ihre Arbeits­zeit aus gesund­heit­li­chen oder fami­liä­ren Grün­den. Ein Drit­tel der Studienabsolvent:innen wür­den ihren Job in der Pra­xis oder Kli­nik für eine fami­li­en­freund­li­che­re Alter­na­ti­ve an den Nagel hängen. 

Noch keine Lösung in Sicht

Die Tier­ärz­te­kam­mer West­fa­len-Lip­pe schreibt, sie stün­de mit der Lan­des­re­gie­rung in Kon­takt, um eine Not­dienst­ver­pflich­tung gesetz­lich zu ver­an­kern. Die­ses Gesetz könn­te auch, im Sin­ne der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf, Aus­nah­men beinhal­ten und die Not­diens­te zeit­lich begren­zen. Bestehen­de Ring­not­diens­te wie in Müns­ter könn­ten wei­ter­ge­führt wer­den, ohne neue Ange­bo­te zu schaf­fen, schreibt die Kammer.

Anna Schilp sieht in einer ver­pflich­ten­den Kran­ken­ver­si­che­rung für Haus­tie­re einen wei­te­ren Lösungs­an­satz. Dadurch wäre mehr Geld im Sys­tem, das nötig sei, um das Per­so­nal für die Not­diens­te zu finan­zie­ren. Und es wür­de den Halter:innen hor­ren­de Tier­arzt­rech­nun­gen erspa­ren. Damit wären wir wie­der bei Rebec­ca Stan­ka. Ihrer Hün­din geht es wie­der gut, sie war übers Wochen­en­de in der Klein­tier­kli­nik in Bie­le­feld und wird in der Pra­xis von Anna Schilp wei­ter behan­delt. Bis­he­ri­ger Kos­ten­punkt für den Not­fall: 6.500 Euro. (sfo)

Eine RUMS-Lese­rin hat­te uns auf die Idee gebracht, die­ses The­ma zu recher­chie­ren. Sie sehen also: Ohne Sie wür­den es man­che Inhal­te erst gar nicht in den RUMS-Brief schaf­fen. Wenn auch Sie einen Hin­weis für uns haben, dann mel­den Sie sich doch ein­fach per Mail bei uns. Sie kön­nen auch unse­ren anony­men Brief­kas­ten nut­zen, falls Sie uns ver­trau­li­che Infor­ma­tio­nen zuspie­len wol­len. Wir sind gespannt – und freu­en uns auf Ihre Nachrichten!


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Korrekturen

Im RUMS-Brief am 17. Febru­ar schrie­ben wir, dass Müns­ter, Köln und Dort­mund Zula­gen ver­ein­bart oder einen eige­nen Tarif­ver­trag abge­schlos­sen haben, um Per­so­nal in Kitas bes­ser bezah­len zu kön­nen. Das beruh­te auf einem Miss­ver­ständ­nis und stimm­te lei­der nicht. Wir haben den Feh­ler kor­ri­giert. (rhe)

Klima-Update

+++ Das Fazit der Ener­gie- und Treib­haus­gas­bi­lanz der Stadt Müns­ter ist wenig über­ra­schend: So geht’s nicht wei­ter – oder posi­tiv aus­ge­drückt: Da geht noch was. Von 1990 bis 2021 hat Müns­ter sei­ne CO2-Emis­sio­nen um gut 30 Pro­zent auf etwa 800 Kilo­ton­nen CO2 redu­ziert. Aller­dings haben 1990 auch etwa 40.000 Men­schen weni­ger in Müns­ter gelebt. Pro Kopf ist der CO2-Ver­brauch deut­li­cher gesun­ken, und zwar um gut 40 Pro­zent. Gut ist das aller­dings noch nicht mit Blick auf das Ziel, Müns­ter bis 2030 kli­ma­neu­tral zu machen. Ab dem Jahr 2020 hät­te die Stadt ihre Emis­sio­nen um 180.000 Ton­nen pro Jahr redu­zie­ren müs­sen – in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren waren es pro Jahr gera­de ein­mal 25.000. Dazu steht in der Bilanz: „Das bedeu­tet, dass sich die Kli­ma­schutz­am­bi­tio­nen in etwa um den Fak­tor 7 beschleu­ni­gen und inten­si­vie­ren müss­ten. Die­ser Ver­gleich gibt Hin­wei­se dar­auf, wie umfas­send und tief­grei­fend die erfor­der­li­chen Ver­än­de­run­gen zur Ziel­er­rei­chung sein müss­ten.“ (sst)

+++ Und wie sähe es damit aus, wenn man jetzt den Kon­junk­tiv weg­lie­ße? Das könn­te dann im Kli­ma­be­richt ste­hen, den der Ober­bür­ger­meis­ter eigent­lich ein­mal im Jahr ver­öf­fent­li­chen soll. Heu­te Nach­mit­tag hat die Stadt Müns­ter dazu unse­re Anfra­ge über das Infor­ma­ti­ons­frei­heits­por­tal „Frag den Staat“ beant­wor­tet. Dar­in lis­tet sie unter ande­rem alle Berich­te und Gut­ach­ten auf, die im Zusam­men­hang mit dem Ziel erstellt wur­den. Und die Stadt ver­weist auf ein Ad-Hoc-Maß­nah­men­pro­gramm sowie eine Stra­te­gie zur ener­ge­ti­schen Sanie­rung. Tat­säch­lich wird Müns­ter das Ziel Kli­ma­neu­tra­li­tät bis zum Jahr 2030 kaum errei­chen kön­nen. Zum einen müss­te sie dazu viel mehr machen als bis­her – zum ande­ren ist der Erfolg abhän­gig von über­re­gio­na­len Maß­nah­men, auf die Müns­ter kei­nen Ein­fluss hat. Das bekräf­tigt auch die Ener­gie- und Treib­haus­gas-Bilanz. (sst)

+++ Heu­te hat ein glo­ba­ler Kli­ma­streik von Fri­days for Future statt­ge­fun­den, und die müns­ter­sche Orts­grup­pe war auch dabei. Ihrem Auf­ruf sind laut einer Fri­days-for-Future-Spre­che­rin unge­fähr 4.000 wei­te­re Per­so­nen gefolgt, die Poli­zei hat­te bis dato noch kei­ne Zah­len vor­lie­gen. Vom Dom­platz ist die Demo in ver­schie­de­nen Zügen stern­för­mig zur Pro­me­na­de gegan­gen, um sich dort dann zur „Roten Linie” zusam­men­zu­schlie­ßen. Hier und da waren auch rote Klei­dungs­stü­cke zu sehen. Die Linie soll­te das 1,5-Grad-Limit sym­bo­li­sie­ren. „Das war ein logis­ti­scher Auf­wand, aber es hat gut funk­tio­niert”, sagt die Spre­che­rin. Zwi­schen­fäl­le gab es zumin­dest bis 17.30 Uhr laut Orga­ni­sa­ti­ons­team und Poli­zei nicht. Die Demo hat übri­gens nicht zufäl­lig am glei­chen Tag wie die Warn­streiks im öffent­li­chen Nah­ver­kehr statt­ge­fun­den: Ver­di und Fri­days for Future haben sich zusam­men­ge­schlos­sen, um gemein­sam für sozi­al­ge­rech­te und nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­po­li­tik zu demons­trie­ren. (sst)

+++ Das For­schungs­pro­jekt „Res­sour­cen­plan kom­mu­na­ler Tief­bau” tes­tet recy­cel­ten Asphalt auf der Kanal­stra­ße. Auf einem Kilo­me­ter wur­den dort im Herbst sechs Asphalt­mi­schun­gen auf­ge­tra­gen. Das ist mit etwa 30 Grad nied­ri­ge­ren Tem­pe­ra­tu­ren gesche­hen, um hier noch ein­mal CO2-Emis­sio­nen ein­zu­spa­ren. Ben­ja­min Köt­ten­dorf aus dem Amt für Tief­bau und Mobi­li­tät ist mit den bis­he­ri­gen Ergeb­nis­sen zufrie­den. Sein Aus­blick: Bald gibt es mehr Stra­ßen mit recy­cel­tem Belag. 2020 gab es übri­gens ein ähn­li­ches Pro­jekt der Stadt Müns­ter in Nien­ber­ge, bei dem mit soge­nann­tem Warmasphalt gear­bei­tet wur­de, der eben­falls eine umwelt­scho­nen­de Vari­an­te zum her­kömm­li­chen Asphalt sein soll. (lge)

Anony­mer Briefkasten

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RUMS-Veranstaltung

Wie es mit Kar­stadt und Kauf­hof in Müns­ter wei­ter­geht, ist noch immer nicht klar. Aber heu­te Mit­tag kam schon die nächs­te schlech­te Nach­richt, dies­mal aus Düs­sel­dorf. Das Mode­haus „Peek & Clop­pen­burg“ steckt in Schwie­rig­kei­ten und ver­sucht, in einem Insol­venz­ver­fah­ren wie­der auf die Bei­ne zu kom­men, mel­de­te die Wirt­schafts­wo­che. Das Haus in Müns­ter ist nicht betrof­fen, denn es gehört zum gleich­na­mi­gen Schwes­ter­un­ter­neh­men in Ham­burg. Aber die Ent­wick­lung ist über­all ähn­lich: Der Han­del hat es immer schwe­rer, und damit bekom­men die Innen­städ­te Pro­ble­me. Die Archi­tek­tin Andrea Schwapp­ach hat in einem Inter­view mit der „Frank­fur­ter Neu­en Pres­se“ gesagt: „Die Innen­stadt muss weg vom rei­nen Shop­ping, hin zu mehr Kul­tur, Bil­dung, einem ande­ren Woh­nen.“ Am 13. März, dem über­nächs­ten Mon­tag, ist sie ab 19 Uhr in den Räu­men der RUMS-Redak­ti­on an der Neu­brü­cken­stra­ße zu Gast. Dort ver­an­stal­ten wir zusam­men mit der Initia­ti­ve Frei­haus einen Gesprächs­abend zum Wan­del der Stadt­zen­tren. Der Ver­ein Bau­kul­tur Nord­rhein-West­fa­len und der Zen­t­ren­fonds der Stadt Müns­ter unter­stüt­zen die Ver­an­stal­tung. Der Ein­tritt ist frei.

Ein-Satz-Zentrale

+++ Am 3. April star­tet der Vor­ver­kauf für das Deutsch­land­ti­cket bei den Stadt­wer­ken, ab August soll es dann das 29-Euro-Müns­ter­ti­cket geben. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Stadt will das Bewoh­ner­par­ken im Kreuz­vier­tel, Schloss­vier­tel und in Plug­gen­dorf aus­wei­ten und stär­ker gegen das Geh­weg­par­ken im Han­sa­vier­tel, Erpho­vier­tel und im Nor­den des Süd­vier­tels vor­ge­hen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt rich­tet Sper­ren an Mark­weg und Hop­pen­gar­ten ein, damit sie für Rad­fah­ren­de und Fußgänger:innen siche­rer wer­den. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Bezirks­ver­tre­tung Süd­ost berät über die Umbe­nen­nung zwei­er Wege in Grem­men­dorf, die nach dem Geno­zid-Pro­fi­teur Adolph Woer­mann und dem Kolo­nia­lis­ten Adolf Lüde­ritz benannt sind. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

(Kor­rek­tur­hin­weis: In einer frü­he­ren Ver­si­on hat­ten wir die bei­den Kolo­ni­al­her­ren falsch ein­ge­ord­net. Die gesam­te Kor­rek­tur fin­den Sie hier.)

+++ Die Stadt­wer­ke ver­schi­cken nun Infor­ma­tio­nen zum neu­en Preis­ab­schlag an 80.000 Strom-, Wär­me- und Gaskund:innen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Zwölf nie­der­län­di­sche Gemein­den der Regi­on Twen­te unter­stüt­zen die Abfall­wirt­schafts­be­trie­be nach dem Groß­brand. (Stadt Müns­ter)

+++ Ein Labor aus Müns­ter ist für den Nega­tiv­preis „Herz aus Stein“ nomi­niert, weil dort die Wir­kung eines Medi­ka­ments gegen Mul­ti­ple Skle­ro­se an schwan­ge­ren Affen erforscht wird. (Ärz­te gegen Tier­ver­su­che)

+++ Start-ups in Müns­ter wün­schen sich mehr För­de­rung. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Haupt­zoll­amt hat im letz­ten Jahr gut 1.000 Hin­wei­se auf ille­ga­le Beschäf­ti­gung und Min­dest­lohn­ver­stö­ße ermit­telt. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Cari­tas im Bis­tum Müns­ter will ver­stärkt sexua­li­sier­te Gewalt an Min­der­jäh­ri­gen und erwach­se­nen Schutz­be­foh­le­nen auf­ar­bei­ten. (Cari­tas Bis­tum Müns­ter)

+++ Um den Muse­ums­be­trieb im Frei­luft­mu­se­um gewähr­leis­ten zu kön­nen, braucht es laut Vor­sitz einen dau­er­haf­ten städ­ti­schen Zuschuss in Höhe von min­des­tens 160.000 Euro. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Obwohl im Febru­ar meis­tens mehr Men­schen arbeits­los sind als im Janu­ar, hat die Arbeits­agen­tur die­ses Jahr die glei­che Anzahl ver­zeich­net. (Arbeits­agen­tur Ahlen-Münster)

+++ Der Müns­ter­land-Giro wird um vier Jah­re ver­län­gert. (Stadt Müns­ter)

+++ Pro­fes­sor Thors­ten Mar­quardt aus Müns­ter hat eine Son­nen­creme für Men­schen ent­wi­ckelt, die auf­grund ihrer Krank­heit ery­thro­poe­ti­sche Pro­to­por­phy­rie bis­her nicht ins Son­nen­licht gehen konn­ten. (Alles Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Frisch gezapf­tes Bier, selbst­ge­mach­te Fri­ka­del­len von Chef Hen­ry und Stamm­gäs­te, die gemein­sam scho­cken und kno­beln. Das klingt nach einer gemüt­li­chen west­fä­li­schen Alt­her­ren-Knei­pe. Eine der schöns­ten in ganz Müns­ter heißt Sen­tru­per Höhe. Gemüt­li­che Umge­bung, auf­merk­sa­mes Per­so­nal und den ein oder ande­ren The­ken­plausch fin­den sich in der Wal­dey­er­stra­ße 81, hin­ter der Uni­kli­nik. Und falls Sie die Her­ren­toi­let­te besu­chen, schaut Ihnen viel­leicht der eine oder ande­re aus­ge­stopf­te Vogel dabei zu. 

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te hat Frie­da Kru­ken­kamp für Sie eini­ge sport­li­che und musi­ka­li­sche Tipps für das Wochen­en­de herausgesucht: 

+++ Am Sams­tag spielt um 14 Uhr Preu­ßen Müns­ter gegen den SV Lipp­stadt. Tickets gibt es hier.

+++ Oder doch lie­ber selbst Sport trei­ben? Am Sams­tag fin­det um 9 Uhr der Wien­burg­park­run” statt. Das kos­tet nichts, Sie brau­chen nur die Moti­va­ti­on, früh genug auf­zu­ste­hen. Die Anmel­dung fin­den Sie hier.

+++ Wenn Sie über 60 Jah­re alt sind, Rock und Pop­mu­sik mögen und ger­ne tan­zen, dann sind Sie am Sams­tag im Gleis 22 gut auf­ge­ho­ben. Bei der Fal­ten­rock­par­ty gibt es die Tickets nur an der Abend­kas­se. Die kos­ten 8 Euro.

+++ Am Sonn­tag kön­nen Sie kos­ten­los Saxo­phon- und Kla­vier­mu­sik mit fran­zö­si­schen Ein­flüs­sen hören. Die Ver­an­stal­tung „À la fran­çai­se” fin­det um 17 Uhr im Kon­zert­saal der Musik­hoch­schu­le statt. 

+++ Oder es zieht Sie an die fri­sche Luft: Dann wäre ein Spa­zier­gang auf dem Wald-Kli­ma-Lehr­pfad in der Hohen Ward viel­leicht etwas für Sie. Mit Model­len, Tafeln und auch einer App kann man beim Spa­zie­ren ler­nen, wie der Wald und unser Kli­ma zusammenhängen. 

+++ Die Künst­ler­grup­pe TUN 83 stellt vom 7. März bis zum 2. April im Haus der Nie­der­lan­de im Kra­meramts­haus aus. Die elf Kunst­schaf­fen­den stel­len ihre Emp­fin­dun­gen und Erleb­nis­se zum The­ma Wan­del in der gleich­na­mi­gen Aus­stel­lung dar. Wochen­tags kön­nen Sie die Aus­stel­lung von 12 bis 18 Uhr und am Wochen­en­de von 10 bis 16 Uhr besuchen.

Am Diens­tag schrei­be ich Ihnen noch ein­mal. Ich wün­sche Ihnen ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sebas­ti­an Fobbe

Mit­ar­beit: Lara Gelb­hardt (lge), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Frie­da Kru­ken­kamp (fkr)
Lek­to­rat: Lisa Mensing


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PS

Emma­nu­el Macron kommt nächs­tes Jahr nach Müns­ter. Für Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe ist die­ser Besuch schon jetzt eine „außer­or­dent­li­che Ehre“. Die wirt­schaft­li­che Gesell­schaft für West­fa­len und Lip­pe möch­te Macron 2024 mit dem West­fä­li­schen Frie­dens­preis aus­zeich­nen. Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent hal­te laut Jury „trotz schwe­rer Ver­wer­fun­gen mit der rus­si­schen Füh­rung“ im Ukrai­ne­krieg die Kon­tak­te zu Mos­kau auf­recht – auch wenn ihm das an eini­gen Stel­len Kri­tik ein­bringt. Die Stadt hat jetzt meh­re­re Mona­te Zeit, um die Kulis­se im his­to­ri­schen Rat­haus vor­zu­be­rei­ten. Bei solch sym­bol­träch­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen muss schließ­lich jede Fra­ge geklärt sein. Zum Bei­spiel: Sol­len wir das Jesus­kreuz abhän­gen oder lie­ber dort las­sen, wo es ist? Denn stel­len Sie sich mal vor, Mon­sieur Macron aus dem lai­zis­ti­schen Frank­reich, wo man es mit der Tren­nung von Kir­che und Staat ganz genau nimmt, wür­de es ver­wei­gern, sich unter einem Jahr­hun­der­te alten Kru­zi­fix ablich­ten zu las­sen. Was wäre dann wohl los?