Vermisste Tiere | Münsters letzter Unverpacktladen schließt | Bagels an der Tibusstraße

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Guten Tag,

seit dem Abend des 27. Mai 2023 wird die 16-jährige Greta vermisst. Sie wurde zuletzt am Hafen gesehen. Die Wasserschutzpolizei ist bereits informiert.

Wenn auch Sie sich an der Suche nach der vermissten Greta beteiligen möchten, hier ein kurzes Suchprofil: Greta ist nur einige Zentimeter groß, hat spitze Ohren, grüne Augen, langes graues Haar, einen weißen Fleck im Gesicht und Schnurrhaare. Ein Foto der Gesuchten finden Sie außerdem hier. Greta lebt auf einem Schiff, das gerade in der Nähe von Agravis anlegt. Ihre Familie möchte nur sehr ungern ohne ihre Katze weiterfahren.

Und wenn Sie auf der Suche über eine Schildkröte stolpern, dann bringen Sie sie am besten zur Seitenstraße des Düesbergwegs 79. Im Geistviertel wird seit dem 28. Mai 2023 eine Schildkröte vermisst. Wer das gesuchte Reptil findet, erhält laut Suchaufruf eine hohe Belohnung.

Bevor Sie jetzt aber in die Schuhe schlüpfen, um die vermissten Tiere einzusammeln, nehmen Sie sich noch kurz Zeit für den heutigen RUMS-Brief. Heute habe ich zu einem Thema recherchiert, das viele Menschen in der Stadt überrascht hat. Der letzte Unverpacktladen schließt – und ich habe mich gefragt: Warum? (sfo)

Kurz und Klein

+++ Gestern Abend war Bundesfinanzminister Christian Lindner zu Gast im Bennohaus. Für diesen Auftritt, der zu einer Bürgerkampagne seines Ministeriums gehört, hat sich der FDP-Politiker extra Zeit genommen, denn eigentlich war er mit den Landesfinanzminister:innen verabredet, um im Erbdrostenhof und im Rathaussaal über Geldwäsche und Kriminalität am Finanzmarkt zu diskutieren. Während der Diskussionsveranstaltung hat ein Mitglied der Gruppe „Schwurbelbusters“ den Bundesfinanzminister, sagen wir mal, verbal herausgefordert. Aber worum ging’s bei der Veranstaltung? Bürger:innen durften Fragen stellen, unter anderem wollten sie von Lindner wissen, was sein Plan für den Klimaschutz ist. Die Aufzeichnung können Sie sich hier ansehen. (sfo)

+++ Heute findet der internationale Tag der Sexarbeit statt, an dem weltweit auf die Diskriminierung von Prostituierten aufmerksam gemacht werden soll. Am Nachmittag hat das Projekt Marischa aus Münster am Bahnhofsvorplatz über seine Arbeit informiert. Die Initiative möchte die Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter:innen in Münster verbessern. Auch die Kommunalpolitik hat sich mit dieser Frage beschäftigt: Grüne, SPD und Volt hatten vergangenes Jahr die Aufstellung sogenannter Hygieneboxen auf dem Straßenstrich an der Siemensstraße beantragt. Solche Container böten den Sexarbeiter:innen eine Toilette und eine Waschmöglichkeit. Anfang Mai hatte die Verwaltung einen Bericht zum Antrag veröffentlicht, der gestern Thema im Sozialausschuss war. Das Fazit: Dem Gesundheitsamt fehlt das Geld, um die Hygieneboxen zu betreiben. Laut Verwaltungsbericht hätten die Container im ersten Jahr rund 50.000 Euro gekostet, wenn eine Fachfirma sie reinigt. Im zweiten Jahr lägen die Kosten bei knapp 30.000 Euro. (sfo)

+++ Zeitung „Die Welt“ berichtet über Münsters „klimagerechten Bauleitfaden“, also über den Plan, nur noch in Ausnahmefällen Einfamilienhäuser zuzulassen. Darin kommt auch CDU-Fraktionschef Stefan Weber zu Wort, der sagt, wenn man sich den Zielvorstellungen der Menschen in den Weg stelle, änderten sich nicht die Ziele der Menschen, sie gingen dann einfach woanders hin“. Sein Parteifreund Markus Lewe sieht das offenbar anders. Er sehe in dem Bauleitfaden kein Problem, ebenso wenig wie NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, ebenfalls CDU. Sie weise darauf hin, dass es in Münster 55.000 Wohngebäude gebe, von denen seien über 30.000 Einfamilienhäuser. (rhe)

+++ In Münster hat sich die Zahl der Straftaten von Rechtsextremen im vergangenen Jahr verdoppelt. Wie die Grünen-Landtagsabgeordnete Dorothea Dreppermann berichtet, stehen im vergangenen Jahr 84 Taten in der Statistik, im Jahr davor waren es 41. Das wäre während der Coronazeit, doch auch davor bewegten die Zahlen sich auf einem niedrigeren Niveau. Im Jahr 2018 registrierte die Polizei 55 Taten, im Jahr darauf 57. Mit der Zunahme im vergangenen Jahr liegt Münster laut Dreppermann im Landestrend. In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Straftaten Rechtsextremer um zehn Prozent. (rhe)

Zahlen, bitte.
Grafik mit der Info, dass in Münster 416 Kilogramm Müll pro Kopf produziert wird

Die Stadt Münster möchte bis 2030 Hauptstadt der Abfallvermeidung werden. Ein ambitioniertes Ziel, denn 2021 hat jede:r Einzelne in Münster im Schnitt 416 Kilogramm Müll entsorgt. Zur Einordnung ein kurzer Vergleich mit anderen Städten: In Leipzig verursachte 2021 jeder Mensch 385 Kilogramm Abfall, in Wuppertal 403 Kilogramm und in Hamburg 456 Kilogramm.

(Quelle: Abfallwirtschaftsbetriebe)

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Münsters letzter Unverpacktladen schließt: Ist das Konzept gescheitert?

Das verflixte siebte Jahr hat Anja Minhorst überlebt. Sie eröffnete im November 2015 den ersten Unverpacktladen in Münster. Zwei Jahre habe sie gebraucht, um ihr Geschäft an der Warendorfer Straße zu etablieren, sagt sie. Viele Menschen hätten zunächst nicht gewusst, was unverpacktes Einkaufen bedeute. Als dann die Klimabewegung „Fridays for Future“ auf die Straße ging, habe sich das geändert.

Doch nun ist endgültig Schluss. Am 30. Juni schließt der letzte Unverpacktladen in Münster. Genauso wie viele andere solcher Geschäfte in Deutschland, denn bundesweit steckt die Unverpacktbranche in der Krise. Der Bundesverband der Unverpacktläden teilt uns auf Anfrage mit, bei ihm seien zurzeit 263 Geschäfte registriert, Anfang 2022 waren es aber noch 340. Ist die „Mission unverpackt“ damit gescheitert?

Folgenlose Begeisterung

Schauen wir zuerst in ein paar Studien, die Unverpacktläden untersucht haben: Eine repräsentative Umfrage hat 2018 ergeben, dass mehr als sieben von zehn der Befragten begeistert seien von der Idee, Produkte ohne Verpackungsmüll zu kaufen. Was sie aber nicht zu begeisterten Käufer:innen macht: Gerade einmal 8 Prozent geben an, schon einmal in einem Unverpacktladen eingekauft zu haben.

Eine zweite Studie aus demselben Jahr hat sich angeschaut, wer die Menschen sind, die unverpackt einkaufen, und warum sie das tun. Demnach sind das „qualitätsbewusste Verbraucher:innen, die ihre individuelle Abfallmenge reduzieren wollen“. Sprich: Menschen mit Umweltbewusstsein.

Diese Klientel lässt sich in drei Gruppen aufteilen: Menschen mit geringem Budget, die selten den Unverpacktladen besuchen. Neukund:innen, die gut verdienen und den Supermarkteinkauf mit unverpackten Produkten ergänzen. Und die Intensivkäufer:innen, die zwar nur ein geringes oder mittleres Einkommen beziehen, aber aus Überzeugung den Wocheneinkauf im Unverpacktladen erledigen.

Auch bei Anja Minhorst geht ein überschaubarer, aber treuer Kundenstamm einkaufen. Vor allem der Mittagstisch im Bistro laufe sehr gut, sagt sie. Die Mehrheit seien aber Menschen, die nur ein paar Bio-Haferflocken oder Vollkornnudeln in ihre Gläser füllen, aber nicht mehr einkaufen. Von dieser Kundschaft kann sich ein Unverpacktladen aber nicht dauerhaft tragen. Wenn laut Studie „der Wunsch, unverpackte Produkte zu kaufen und somit Abfall zu vermeiden“ aber so groß ist – warum gehen dann nicht mehr Menschen im Unverpacktladen einkaufen?

Was die Menschen vom Unverpacktladen fernhält

Die wenig überraschende Antwort aus der Studie: Unverpacktes Einkaufen ist „voraussetzungsreich“ und lasse sich deshalb nur schwierig in den Alltag der Menschen integrieren. Schaut man sich die Voraussetzungen, die an den Einkauf im Unverpacktladen geknüpft sind, einmal genauer an, dann überrascht doch eine Antwort: Erreichbarkeit spiele laut Studie keine Rolle, denn die meisten Kund:innen nähmen dem Unverpacktladen zu Liebe gerne einen Umweg in Kauf.

Das scheint zumindest in Münster nicht zuzutreffen. Anja Minhorst sagt, sie habe keine Kundschaft aus Geist und dem Kreuzviertel übernommen, nachdem dort vor einem Jahr die beiden Unverpacktläden schließen mussten (RUMS-Brief). Das sei ihre Hoffnung gewesen, denn 2022 stand sie bereits an dem Punkt, an dem sie ihren Unverpacktladen aufgeben wollte.

Warum die Kundschaft ausbleibt, erklärt sich Minhorst mit der Coronapandemie. Viele ihrer Kund:innen arbeiteten in akademischen Berufen und hätten den Shutdown im Homeoffice verbracht, sagt sie. Auf dem Nachhauseweg noch schnell im Unverpacktladen Obst, Gemüse und Nudeln kaufen, das ging zwei Jahre lang so gut wie gar nicht. Von Corona habe sich ihr Geschäft nicht mehr erholt, sagt Minhorst.

Die Studie sieht aber ein größeres Problem am Unverpacktkonzept als die Erreichbarkeit: das „Behältermanagement“. Gemeint ist: Ein ausgespültes Marmeladenglas ist nicht einfach Müll, der im Container entsorgt wird, sondern ein Gefäß, das die Kund:innen zum Einkauf mitbringen müssen, um darin Linsen, Reis oder Waschmittel abzufüllen. Heißt aber auch, die Käufer:innen müssen ihre Alltagsroutinen umstellen, damit sie auf den Besuch im Unverpacktladen vorbereitet sind. Laut Studie von 2018 ist das eine Hemmschwelle, die die Geschäfte selbst dann kaum absenken können, wenn sie eigene Behälter günstig oder kostenlos anbieten.

Psychologie und Preise

Es gibt aber auch noch eine psychologische Hürde. Marie Delaperrière, Gründerin des bundesweit ersten Unverpacktladens, sagte der deutschen Presseagentur vor Kurzem (hier in der Wirtschaftswoche), viele Menschen schreckten vor einem Einkauf zurück, weil sie dächten: „Das ist ein schöner kleiner Laden, der muss teuer sein.“ Auch ihr „schöner kleiner Laden“ hat die Unverpacktkrise nicht überlebt: Delaperrière musste an Silvester 2022 ihr Geschäft in Kiel aufgeben, das sie 2014 eröffnet hatte.

Aber apropos teuer: Wie sieht’s denn mit den Preisen aus? Viele Unverpacktläden bieten Obst und Gemüse zu Preisen an, die mit den Kosten im Bio- oder auf dem Wochenmarkt vergleichbar sind. Anders bei trockenen Produkten wie Nudeln, Getreide oder Reis: Die beziehen viele Unverpacktläden nur von einem Hersteller und das ist teuer – oft viel teurer als im Supermarkt.

Hinzu kommen die Preissprünge bei Lebensmitteln seit Beginn des Ukrainekrieges. Im vergangenen Mai zahlten die Menschen für Essen und Trinken fast 15 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, in Nordrhein-Westfalen zogen die Lebensmittelpreise sogar etwas kräftiger an. Und die Inflation drückt auf die Kauflaune: In der Krise sparen die Menschen, statt Geld in den Konsum zu stecken.

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Müll ist Luxus

Was den Kauf im Unverpacktladen auch schwieriger macht: Deutsche zahlen generell wenig für Nahrungsmittel. 2021 haben wir im Schnitt nur etwa 11 Prozent unseres Einkommens für Lebensmittel ausgegeben – im Europavergleich sind nur Österreich, Luxemburg und Irland sparsamer. Anders in Osteuropa: Die Menschen in Rumänien, Litauen und Bulgarien geben bis zu ein Viertel ihres Einkommens für Essen und Trinken aus.

Interessant dabei ist, dass diese Rangliste ungefähr der Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung und dem Pro-Kopf-Abfall der EU-Länder entspricht. Je mehr die Menschen verdienen, desto weniger geben sie prozentual für Essen und Trinken aus und desto mehr Müll produzieren sie. Zugespitzt kann man also sagen: Die Abfallberge, die wir jedes Jahr anhäufen, sind ein Luxusproblem, das wir uns allein deshalb leisten, weil wir reich sind.

Aber wie sieht’s denn eigentlich mit den Müllbergen in Münster aus? Die Abfallwirtschaftsbetriebe schreiben in einer Pressemitteilung, vor zwei Jahren habe jeder Mensch in Münster 416 Kilogramm Müll pro Jahr verursacht. Das ist zwar weniger als der Bundes- und EU-Durchschnitt, aber immer noch deutlich zu viel. Deshalb setzen sich die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster ein ambitioniertes Ziel: Bis 2030 soll der Pro-Kopf-Müllberg gut 100 Kilogramm leichter werden. Im Bestfall soll der Abfall vollständig wiederverwertet werden. Aus Bioabfällen könnte etwa Biogas zur Energieerzeugung entstehen.

Um die Abfallvermeidung voranzubringen, wollen die Abfallwirtschaftsbetriebe mit Politik, Industrie und Handel zusammenarbeiten. Eine Kooperation besteht laut Pressemeldung zum Beispiel mit dem Sachverleih „Leihothek“. Anja Minhorst vom Unverpacktladen an der Warendorfer Straße sagt, sie sei für eine Zusammenarbeit mit den Abfallwirtschaftsbetrieben nicht angefragt worden.

Aber warum nicht? Die Abfallwirtschaftsbetriebe hätten ja im Zuge einer Müllvermeidungsstrategie ein Interesse daran, dass mehr Menschen in Münster unverpackt einkaufen. Eine Unternehmenssprecherin antwortet uns, die Abfallwirtschaftsbetriebe bedauern, dass der letzte Unverpacktladen in Münster schließen muss. Kooperationen bedeuteten aber nicht, dass sich das Unternehmen finanziell an Abfallvermeidungsaktionen beteilige. Vielmehr gehe es um Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen in Münster fürs Müllsparen zu sensibilisieren, schreibt die Sprecherin. Unverpacktes Einkaufen habe dabei auch eine Rolle gespielt, zum Beispiel beim Erstellen dieser Karte.

Der Markt hat geregelt

Aber wie kann es mit der Unverpacktbranche weitergehen? Der Bundesverband schreibt uns, mehr als 100 Läden gründeten sich zurzeit in Deutschland. Die Mitgliederzahlen stabilisierten sich zurzeit, weshalb der Verband optimistisch in die Zukunft blicke. Außerdem gibt es auch Geschäfte, die sich in der Krise behaupten. Der NDR hat kürzlich zwei solcher Unverpacktläden vorgestellt: Sie sind genossenschaftlich organisiert und die meisten Mitarbeiter:innen arbeiten zum Nulltarif auf ehrenamtlicher Basis.

Es ist natürlich schön, wenn solche Läden weiterexistieren – aber klappt das auch auf Dauer? Der Trend zur Verpackungsvermeidung kommt ja allmählich auch im Mainstream an. Viele Drogerien bieten beispielsweise festes Shampoo oder Putzmittel zum Selbermachen an. In einigen Supermärkten kann man seine Brotdosen mit an die Fleisch- und Käsetheke nehmen. Manche haben auch eigene Unverpacktabteilungen, beispielsweise der Superbiomarkt im Kreuzviertel. Mehr noch: Inzwischen kann man auch unverpackte Lebensmittel nach Hause bestellen – obwohl solche Lieferservices nicht unbedingt erfolgreich sind.

Dass der Mainstream Konzepte aus der Nische kopiert, nennt sich auf Ökonomendeutsch „Skaleneffekte“: Produkte werden billiger, je mehr hergestellt werden – deshalb lohnen sich Investitionen nur bei Massennachfrage. Beispiel Bioläden: Die sind weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden, weil die großen Supermarktketten ihnen das Sortiment und damit auch die Kundschaft abgeluchst haben.

In einer Marktwirtschaft sind solche Skaleneffekte ein normales Phänomen. Aber sie haben einen Preis: Wenn Anja Minhorst ihren Unverpacktladen an der Warendorfer Straße aufgeben muss, stehen auch ihre zwei Festangestellten und sieben Aushilfskräfte vor dem Aus. Minhorst selbst weiß noch nicht, wie es für sie weitergehen soll. Sie sagt, sie habe gerade nicht den Kopf frei, sich nach neuen Jobs umzuschauen. Gerne würde sie sich weiterhin beruflich für Nachhaltigkeit starkmachen. Der Abschied von ihrem Unverpacktladen fällt ihr sichtlich schwer. (sfo)


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Korrekturen

Im RUMS-Brief am Dienstag schrieben wir im Text über die Tempolimit-Debatte für Fahrräder, aus in Amsterdam gemessenen Geschwindigkeiten ergebe sich der Eindruck, dass viele Menschen ihre E-Bikes tunen. Das ist zwar möglich, aber ein anderer Erklärungsversuch ist wahrscheinlich naheliegender: Der Elektromotor unterstützt keine Geschwindigkeiten von über 25 Stundenkilometern, aber man kann ja auch einfach in die Pedale treten, um schneller zu fahren. Wir haben das etwas präzisiert.

Klima-Update

+++ In Südfrankreich ist es schon so weit: Flüsse sind ausgetrocknet, Landwirt:innen dürfen ihre Obstbäume nur noch begrenzt bewässern und die Feuerwehr pumpt private Pools aus, um genügend Wasser für drohende Waldbrände zu haben. Auch in Münster wird es diesen Sommer wieder heiß und trocken. Auf einer Karte des Zentrums für Umweltforschung lag Münster schon im Juni 2022 unter einem roten Fleck. Und das heißt: extreme Dürre. Um die Bäume in Münster vor der Trockenheit zu schützen, hat die Stadt die Aktion „Münster schenkt aus“ ins Leben gerufen. Wer der Stadt helfen möchte, die Bäume auf dem Bürgersteig grün und gesund zu halten, kann sich jeden Donnerstag im Juni Wassersäcke und Gießkannen besorgen. Allerdings ist die Abholstelle in Gremmendorf, am Albersloher Weg 450. Mitarbeitende des Grünflächenamtes sind nur zwei Stunden von 15 bis 17 Uhr anwesend. Wer wissen möchte, worauf man achten sollte, wenn man trockene Bäume gießt, kann das hier nachlesen. (lar)

+++ Im Mai ist so viel Strom aus sich erneuernden Energiequellen erzeugt worden wie noch nie zuvor, berichtet „Zeit Online”. Das liege laut Artikel vor allem am bundesweiten Ausbau der Solarkraftanlagen. Zwei Drittel des Stroms in Deutschland stammte vergangenen Monat aus sich erneuernden Quellen, ein Fünftel aus Kohlekraftwerken, der Rest zum Großteil aus Erdgasanlagen. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Havixbecks Bürgermeister Jörn Möltgen wird doch nicht neuer Immobiliendezernent der Stadt Münster. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadtwerke haben im ersten Monat knapp 17.500 Deutschlandtickets verkauft. (Antenne Münster)

+++ Die Stadt Münster will die Aaseestadt verdichten, um dort mehr Platz zum Wohnen zu schaffen. (Westfälische Nachrichten)

+++ In Angelmodde stellt die Stadt Münster in verschiedenen Varianten vor, wie das ehemalige Gelände der Westfalen AG aussehen könnte, wenn dort eine Schule steht. (Stadt Münster)

+++ Die CDU will im Baugebiet Angelsachsenweg, südlich der York-Kaserne, als Übergangslösung einen Gemeinschaftsgarten schaffen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Kirche sucht weiter nach einer Lösung für die seit sechs Jahren geschlossene, marode Domkammer. (Kirche und Leben)

+++ Aus dem defekten Brunnen an der Engelenschanze wird vorübergehend ein Blumenbeet. (Westfälische Nachrichten)

+++ Eine alte Rosskastanie am Harsewinkelplatz muss wegen Pilzbefall gefällt werden. (Stadt Münster)

+++ Münsters CDU möchte, dass das Drogenhilfezentrum am Bahnhof bessere Räume bekommt. (CDU Münster)

+++ Der Flughafen Münster/Osnabrück hat sich nach der Coronakrise besser erholt als erwartet und hat jetzt wieder ein positives Betriebsergebnis. (Antenne Münster)

+++ In Münster gibt es 545 Balkonkraftwerke für Solarstrom, 277 davon seit diesem Jahr. (Antenne Münster)

+++ Das Hallenbad Ost, die Skandalnudel unter Münsters Freizeitbetrieben, bleibt wegen fehlender Ersatzteile bis Herbst geschlossen. (Stadt Münster)

+++ Münster warnt, dass freie Kitas durch den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst bedroht sind, und fordert Unterstützung von der NRW-Landesregierung. (Stadt Münster)

+++ Münsters Grüne begrüßen zusätzliche Landesmittel für sogenannte Kita-Helfer:innen, also Menschen, die das Personal in Kitas unterstützen. (Grüne Münster)

+++ Die Arbeitslosenquote im Bezirk Ahlen-Münster lag im Mai bei 5 Prozent und damit knapp einen Prozentpunkt höher als vor einem Jahr. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ Die Jugendarbeitslosigkeit in Münster ist im Mai um 5,5 Prozent gesunken. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ 352 Jugendliche in Münster suchen noch einen Ausbildungsplatz für den Sommer. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ Der Athletikbereich und Naturrasenplatz mit Flutlicht und Beregnungsanlage im Sportpark Berg Fidel ist fertig. (Stadt Münster)

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In der Tibusstraße gibt es ein neues Bagel-Restaurant. Und während man im „Oh Bagel“ wartet, kann man in dem im Dschungelstil eingerichteten Lokal zuschauen, wie der eigene Bagel mit Käse, Hummus oder Gemüse belegt wird. Das Essen ist vegetarisch oder vegan. Der „Very Kiepenkerl“ mit veganem Leberkäse, Gewürzgurken und Krautsalat verrät, dass das moderne Restaurant mit der Traditionsgaststätte „Großer Kiepenkerl“ verbunden ist. Denn „Oh Bagel“ und „Beetschwester“ sind Filialen des „Großen Kiepenkerls“.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Fabian Cohrs für Sie geschaut, was in Münster so los ist. Das sind seine Empfehlungen.

+++ Heute und morgen steht in Münster eine „Pop Up Kirche“. Die Gruppe „Maria 2.0“ organisiert dazu vor der Überwasserkirche Veranstaltungen und Diskussionsformate, nicht nur, aber unter anderem zum Thema „Wem gehört die Kirche?“. Dazu gibt es an beiden Tagen nachmittags verschiedene Gesprächsrunden. Morgen Abend geht es um die Rechte von Geflüchteten und die Rolle der Kirche. Das komplette Programm finden Sie hier.

+++ Auf dem Schlossplatz ist heute Abend das „Hello my name is“-Hiphop-Festival, von 18 bis 22 Uhr. Eintritt frei. Wie es beim letzten Mal aussah und was man sonst noch so über den Abend wissen muss, finden Sie hier.

+++ Direkt am Samstag geht es auf dem Schlossplatz weiter, diesmal mit dem Festival „Vielsicht“. Auf der Bühne stehen Sänger:innen, Bands und DJs. Ebenfalls im Programm: Workshops für figürliches Zeichnen, und es gibt Kunst zu sehen. Beginn: 16 Uhr. Das komplette Programm steht hier.

+++ Die Initiative Verkehrswende der Zukunftswerkstatt Kreuzviertel versteigert morgen um 11 Uhr am Kanonierplatz vor dem Schloßtheater Fahrräder, die nicht mehr gebraucht werden, aber noch fahren. Infos hier.

+++ Vortragsthema am Montagabend in der Volkshochschule: „Raus aus Kohle, Gas und Erdöl – aber wie?“ Es geht darum, welche Rolle Großbanken bei Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung spielen. Erklären werden das Fachleute der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewalt. Um 19 Uhr geht’s los. Weitere Infos hier.

+++ Das „Theater ex libris“ führt morgen Abend ein Live-Hörspiel über die erste (fiktive) Reise zum Mond auf: „Alarmstufe Mond“. In Anlehnung an beliebte Science-Fiction-Klassiker entstand ein knapp 150-minütiges Werk, das von sieben Synchronsprecher:innen und Schauspieler:innen vorgetragen und von Live-Musik und Soundeffekten begleitet wird. Das Stück wird im Planetarium aufgeführt, Tickets für 17 Euro und weitere Informationen gibt es hier.

+++ Am Montagabend ist RUMS-Redakteur Ralf Heimann bei der Premiere der neuen Reihe Thekengespräche im Westfälischen Kunstverein zu Gast. 20 Uhr geht’s los, der Eintritt ist frei, alles Weitere hier.

Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Genießen Sie das Wochenende.

Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe

Mitarbeit: Luzia Arlinghaus (lar), Fabian Cohrs (fco), Jan Große Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe)
Lektorat: Laura Badura


PS

Die Stadt Münster hat im vergangenen Jahr ihr Faible für Sitzgelegenheiten entdeckt und im vergangenen Jahr achtzig quietschgelbe Stühle auf dem Domplatz gestellt, um zu schauen, was passiert, wenn die Leute dort nicht mehr ihre Autos parken, sondern ein Päuschen machen. Das Ergebnis: Die Leute parken auf dem Domplatz nicht mehr ihre Autos, sondern machen ein Päuschen auf den Stühlen. Auch in diesem Jahr kommt die sogenannte „Domplatz-Oase“ im Sommer wieder zurück. Ich bin ehrlich: Ich bin Fan und habe mich von der Begeisterung für Sitzgelegenheiten anstecken lassen. Als begnadeter Sitzer kann ich Ihnen deshalb diese Seite auf Instagram nur ans Herz legen: Bei „Münsters Bänke“ werden Münsters Bänke getestet. Darunter auch diese zwei Bänke bei der „Domplatz-Oase“. Das Fazit: „Insgesamt können wir uns nicht beschweren, uns war es einfach ein wenig zu touristisch. Recht solide.“ In diesem Sinne ein schönes Wochenende und erholsames Sitzen!

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