RUMS-Interview übers Grundeinkommen | Neues vom Stadthaus IV | Kneipenquartett

Müns­ter, 9. Juni 2023

Guten Tag,

Brü­cken­tag, super! End­lich mal wie­der ein Buch lesen, die Fami­lie besu­chen oder den Gar­ten aufhübschen.

Viel­leicht haben Sie die freie Zeit auch dafür genutzt, sich grund­le­gen­de Gedan­ken zu machen. Ein biss­chen Inspi­ra­ti­on zum Grü­beln fin­den Sie jeden­falls im heu­ti­gen RUMS-Brief, wei­ter unten. Denn dies­mal geht es um eine grund­le­gen­de, wenn nicht sogar phi­lo­so­phi­sche Fra­ge: Was wür­de pas­sie­ren, wenn wir jeden Monat ein Grund­ein­kom­men bekä­men? Ein­fach so, ohne Gegen­leis­tung, ohne Wenn und Aber.

Für Sami­ra Kor­ves aus Müns­ter ist das seit zwei Jah­ren Rea­li­tät. Sie nimmt an einem wis­sen­schaft­li­chen Expe­ri­ment teil und hat uns im Inter­view ver­ra­ten, was der Geld­se­gen in ihrem Leben ver­än­dert hat.

Bevor Sie jetzt aber run­ter­scrol­len und auf den Link zum RUMS-Bei­trag kli­cken, möch­te ich noch kurz erzäh­len, war­um mich das The­ma inter­es­siert. Ich beschäf­ti­ge mich seit eini­gen Jah­ren damit, denn die Idee, allen Men­schen ein Leben ohne finan­zi­el­le Sor­gen zu garan­tie­ren, fas­zi­niert mich. Das Grund­ein­kom­men berührt vie­le Fra­gen, die für unser Zusam­men­le­ben wich­tig sind: Wie wol­len wir arbei­ten? Wie gehen wir mit armen und arbeits­lo­sen Men­schen um? Und wie wol­len wir unse­ren Sozi­al­staat organisieren?

Für mich war es ein Schock, als ich in der Schu­le gelernt habe, wie die Grund­si­che­rung in Deutsch­land funk­tio­niert. Schon bei klei­nen Regel­ver­stö­ßen kürzt man Men­schen, die sich ohne­hin in einer finan­zi­el­len Not­la­ge befin­den, das Geld. Damit kürzt man ihnen gleich­zei­tig die Wür­de. Und dass genau das nicht pas­sie­ren darf, garan­tiert der Staat ja eigent­lich in sei­nem Grund­ge­setz. Das neue Bür­ger­geld hat zwar eini­ge Ver­bes­se­run­gen mit sich gebracht, es sind aber immer noch Sank­tio­nen mög­lich.

Es gibt nicht das eine Grundeinkommen

Das Grund­ein­kom­men bie­tet dage­gen eine Mög­lich­keit, Men­schen ein Leben in Wür­de zu ermög­li­chen, die char­mant und ver­blüf­fend ein­fach erscheint: Gebt den Men­schen genug Geld zum Leben – sie wis­sen schon am bes­ten, was sie mit der gan­zen Koh­le anstel­len. Aber stimmt das auch?

Die­se Fra­ge hat mich so sehr umge­trie­ben, dass ich mei­ne Mas­ter­ar­beit über das Grund­ein­kom­men geschrie­ben habe. Mei­ne Hoff­nung war, dass ich mir durch die Recher­che eine Mei­nung zu dem The­ma bil­den kann. Denn ganz ehr­lich: Wenn ich nicht genau weiß, wor­über ich rede, hal­te ich im Zwei­fel lie­ber mei­nen Mund.

Ich habe mir in mei­ner Mas­ter­ar­beit ange­schaut, wie die Debat­te um das Grund­ein­kom­men geführt wird, vor allem vor dem Hin­ter­grund wis­sen­schaft­li­cher Expe­ri­men­te. Was auf dem ers­ten Blick auf­fällt: Es gibt unzäh­li­ge Grund­ein­kom­mens­kon­zep­te mit unzäh­li­gen Finan­zie­rungs­mo­del­len, die die Idee jeweils unter­schied­lich inter­pre­tie­ren. Da ver­wun­dert es auch nicht, dass sich zum Bei­spiel Mil­li­ar­dä­re wie der Grün­der der Dro­ge­rie­markt­ket­te dm, Götz Wer­ner, oder der Tes­la-Mogul Elon Musk für ein Grund­ein­kom­men aus­spre­chen – genau­so wie gestan­de­ne Sozialist:innen, etwa der US-Demo­krat Ber­nie San­ders oder die ehe­ma­li­ge Links­par­tei-Che­fin Kat­ja Kipping.

Libe­ra­le Kon­zep­te wol­len mit dem Grund­ein­kom­men die Sozi­al­bü­ro­kra­tie ver­ein­fa­chen und an die viel­zi­tier­te Eigen­ver­ant­wor­tung der Bürger:innen appel­lie­ren. Lin­ke Model­le möch­ten das genaue Gegen­teil errei­chen: den Sozi­al­staat auf ein fes­tes Fun­da­ment stel­len, das um ande­re Sozi­al­leis­tun­gen wie Wohn- oder Kin­der­geld ergänzt wer­den kann. Wer Grund­ein­kom­men sagt, meint also nicht unbe­dingt dasselbe.

Aber wie sieht es mit den Expe­ri­men­ten aus? Gibt es Evi­den­zen, dass ein Grund­ein­kom­men funk­tio­niert? Auf die­se Fra­ge ein ein­deu­ti­ges Jein. Vie­les hängt davon ab, wel­ches Ziel man mit dem Grund­ein­kom­men ver­fol­gen möchte.

Eine Frage der Arbeitsmoral

Ein Bei­spiel: In Kana­da erhiel­ten in den 1970er-Jah­ren alle Men­schen in der Klein­stadt Dau­phin ein Grund­ein­kom­men, das zum Leben reich­te. Theo­re­tisch hät­ten sie also nur vom Grund­ein­kom­men allein leben kön­nen – mach­ten sie aber nicht. Die Mehr­heit der Men­schen in Dau­phin ging unver­än­dert jeden Tag arbei­ten. Wenn sie ihre Arbeits­zeit redu­zier­ten, dann nur, um Ange­hö­ri­ge zu pfle­gen, sich um die Kin­der zu küm­mern oder sich weiterzubilden.

Mehr noch: Jun­ge Men­schen hei­ra­te­ten spä­ter, stu­dier­ten dafür aber län­ger. Die Zahl der Arbeits­un­fäl­le nahm ab. Und weni­ger Men­schen muss­ten wegen psy­chi­scher Erkran­kun­gen behan­delt wer­den. Jetzt aber die Gret­chen­fra­ge: Sind das gute oder schlech­te Ergeb­nis­se, wenn die Leu­te spä­ter Fami­li­en grün­den, mehr Zeit in die Bil­dung ste­cken und weni­ger arbeiten?

Bevor Sie jetzt ein­wen­den: „Was ist das denn für eine Fra­ge? Natür­lich ist es doch super, wenn die Leu­te sich nicht mehr für Ihren Job auf­op­fern!“ – ich rufe Ihnen noch­mal kurz die aktu­el­le Dis­kus­si­on über die Arbeits­mo­ral der soge­nann­ten Gene­ra­ti­on Z ins Gedächtnis. 

Den jun­gen Leu­ten von heu­te wird ja ger­ne vor­ge­wor­fen, sie sei­en zu faul zum Arbei­ten, obwohl sie nur ihre Prio­ri­tä­ten anders set­zen. Kann ich auch irgend­wie ver­ste­hen. Den meis­ten ist klar, dass sie sich mit ihrer Hän­de Arbeit nie­mals den Traum eines frei­ste­hen­des Ein­fa­mi­li­en­haus in Müns­ter oder einer aus­kömm­li­chen Ren­te leis­ten wer­den können.

Geld beruhigt

Aber könn­te das Grund­ein­kom­men dafür nicht auch eine Lösung sein? So sieht es jeden­falls der Volks­wirt Mar­cel Fratz­scher. Er kom­men­tier­te die­se Woche in „der Zeit“, ein Grund­ein­kom­men kön­ne Zukunfts­sor­gen lin­dern. Um zu die­ser Erkennt­nis zu gelan­gen, muss aber nie­mand VWL stu­diert haben. Jede:r weiß aus eige­ner Erfah­rung, dass sich der Blut­druck senkt, wenn das Kon­to üppig bestückt ist.

Und offen­sicht­lich scheint der Bedarf an finan­zi­el­len Blut­druck­sen­kern gera­de hoch zu sein: Laut Deut­schem Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung befür­wor­tet eine Mehr­heit der Deut­schen der­zeit ein Grund­ein­kom­men. In frü­he­ren Umfra­gen (zum Bei­spiel in die­ser oder die­ser) hat­ten sich die Deut­schen sonst bis­her immer eher skep­tisch geäußert.

Obwohl ich mich sehr inten­siv mit dem Grund­ein­kom­men beschäf­tigt habe, gehö­re ich übri­gens zu der immer noch skep­ti­schen Frak­ti­on. Nicht falsch ver­ste­hen: Ich mag das Grund­ein­kom­men, ganz ein­fach, weil die For­de­rung vie­le Pro­ble­me in unse­rer Gesell­schaft anspricht. Es über­zeugt mich aber nicht, Geld mit der Gieß­kan­ne zu ver­tei­len. Ich fin­de es nach wie vor bes­ser, für jedes Ziel ein pas­sen­des Mit­tel zu suchen. Ein Grund­ein­kom­men kann bestimmt vie­les zum Guten wen­den – aber eben nicht alles. (sfo)

Kurz und Klein

+++ Nach­dem die Stadt Müns­ter den Neu­bau des vier­ten Stadt­hau­ses im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber auf Eis gelegt hat­te, weil der Bau zu teu­er gewor­den wäre, schlägt die Ver­wal­tung jetzt vor, das Gebäu­de doch zu bau­en. Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten hat­ten dar­über berich­tet. In einem Ver­wal­tungs­pa­pier, das am Diens­tag erschie­nen ist, steht Genaue­res. Danach wür­de der Bau jetzt etwa 90 Mil­lio­nen Euro kos­ten, zuletzt hat­te man mit 110 Mil­lio­nen Euro gerech­net. Ein Grund für die güns­ti­ge­re Pro­gno­se sei, dass Bau­un­ter­neh­men wie­der freie Kapa­zi­tä­ten hät­ten und die Prei­se von Bau­ma­te­ri­al wie­der gesun­ken sei­en. Ein Bei­spiel aus dem Papier: Bau­stahl sei jetzt für 2.000 Euro pro Ton­ne zu bekom­men, vor­her habe die Ton­ne 3.200 Euro gekos­tet. Anders als ursprüng­lich geplant, sol­len im Stadt­haus IV laut dem Papier etwa 1.000 Men­schen arbei­ten. Vor­her hat­te die Stadt mit 640 gerech­net. Das will die Ver­wal­tung aber an ande­rer Stel­le kom­pen­sie­ren. Falls das neue Gebäu­de gebaut wer­de, wol­le man ande­re Stand­or­te im Stadt­ge­biet auf­ge­ben. Ob die Stadt das Stadt­haus wei­ter pla­nen darf, ent­schei­det am Diens­tag der Finanz­aus­schuss. Eine Mehr­heit dafür ist nach unse­ren Infor­ma­tio­nen aller­dings noch nicht sicher. Ob das Gebäu­de dann für 90 Mil­lio­nen gebaut wird, ent­schei­det dann spä­ter der Rat. (rhe)

+++ Die Stadt Müns­ter hat mit ihrem Haus­halt Glück gehabt. Wie­der ein­mal. Sie hat­te mit einem Defi­zit von knapp 66 Mil­lio­nen Euro gerech­net, doch zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res zeig­te sich: Es waren doch nur 600.000 Euro. So steht es in einem am Mitt­woch ver­öf­fent­lich­ten Bericht zur städ­ti­schen Finanz­la­ge. Aus dem Jahr davor war noch Geld übrig geblie­ben (20 Mil­lio­nen), die Ein­nah­men aus Gewer­be­steu­er (plus 14 Mil­lio­nen) und Ein­kom­men­steu­er (plus 6 Mil­lio­nen) hat­ten sich güns­tig ent­wi­ckelt. Und auch aus ande­ren Gebie­ten kam noch Geld dazu. So war es auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren schon oft gewe­sen. Aber jetzt wird sich das nach Ein­schät­zung der Stadt­ver­wal­tung ändern. Allein der Tarif­ab­schluss im öffent­li­chen Dienst wird den Haus­halt mit knapp 22 Mil­lio­nen belas­ten. Die Rück­la­ge, mit der die Stadt ihre Defi­zi­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren aus­ge­gli­chen hat, ist laut Stadt in drei Jah­ren auf­ge­braucht. Wenn man ver­mei­den wol­le, dass die Stadt nicht mehr selbst über ihre Finan­zen ent­schei­den kann – also ein Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept auf­stel­len muss, das wür­de nach 2026 dro­hen –, müs­se man dar­über dis­ku­tie­ren, was Ver­wal­tung, Poli­tik und den Men­schen in der Stadt wich­tig sei und danach die Prio­ri­tä­ten set­zen. Am Diens­tag schau­en wir uns das alles noch ein­mal genau­er an. (rhe)

+++ Eigent­lich soll­te die Stadt­ver­wal­tung noch vor der Som­mer­pau­se einen Vor­schlag dazu machen, wie Müns­ter ein Kli­ma­bud­get ein­füh­ren kann – also ein Instru­ment, mit dem die Stadt, die Mög­lich­keit hat, ihre CO2-Emis­sio­nen im Blick behal­ten und zu kon­trol­lie­ren. Das hat­te der Rat im März so beschlos­sen. Aber auf der Tages­ord­nung zur Rats­sit­zung am Mitt­woch fehlt die­ser Punkt. War­um? Die Stadt Müns­ter hat uns auf die­se Fra­ge am Frei­tag noch nicht geant­wor­tet. Aus der Rat­haus­ko­ali­ti­on heißt es, die Stadt habe die Ver­zö­ge­rung plau­si­bel begrün­det. Man hof­fe, der Vor­schlag sei nach der Som­mer­pau­se so schnell wie mög­lich fer­tig. (rhe)

+++ Weil auf eine schrift­li­che Beschwer­de über das Por­tal weg.li kei­ne Ant­wort kam, hat jemand mit dem Nut­zer- und viel­leicht auch rich­ti­gen Namen Johann Stein­bach die Stadt ange­ru­fen. Er woll­te sich über par­ken­de Autos beschwe­ren. Und weil er sich dann auch noch über die Ant­wort der Stadt am Tele­fon ärger­te, hat er die­se im Online-Forum „Red­dit“ doku­men­tiert. Man habe ihm gesagt: Wenn jemand noch im (falsch par­ken­den) Auto sit­ze, ver­ge­be die Stadt kei­ne Knöll­chen. Das war der ers­te Teil der Ant­wort. Und wenn jemand immer wie­der an der­sel­ben Stel­le falsch par­ke, bestra­fe das Ord­nungs­amt nur das ers­te Ver­ge­hen – bis die Per­son das Knöll­chen bekom­men habe. Das war der zwei­te Teil. Jetzt haben auch wir noch ein­mal die Stadt gefragt, ob das denn auch wirk­lich so stimmt. Ant­wort zum ers­ten Teil: So pau­schal sei das nicht rich­tig. Da müs­se man sich schon den Ein­zel­fall anse­hen. Zwei­ter Teil: Das sei falsch. „Jeder Ver­stoß kann geahn­det wer­den“, schreibt das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt. Die Fra­ge, ob die Stadt die Ver­stö­ße auch wirk­lich so ahn­det, ist damit noch nicht beant­wor­tet. Pau­scha­le Bewer­tun­gen, so heißt es, sei­en hier aber auch gene­rell gar nicht mög­lich. (sfo, rhe)

+++ Im Juni ist „Pri­de-Month“. Auf der gan­zen Welt machen Men­schen auf die Rech­te quee­rer Per­so­nen auf­merk­sam. Um quee­ren Men­schen einen dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Arbeits­platz zu garan­tie­ren, haben 25 Unter­neh­men in Müns­ter die soge­nann­te „Char­ta der Viel­falt“ unter­zeich­net. Wir haben stich­pro­ben­ar­tig bei zwei­en nach­ge­hört, was das kon­kret bedeu­tet. Die Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft Cura­con Müns­ter hat die Char­ta bereits vor zehn Jah­ren unter­zeich­net und schreibt auf Anfra­ge, dass Gleich­be­rech­ti­gung bei ihnen „geleb­te Pra­xis“ sei. Eine Mit­ar­bei­ten­den-Umfra­ge habe erge­ben, dass sexu­el­le Ori­en­tie­rung oder Geschlecht am Arbeits­platz kei­ne Rol­le spiel­ten. Die Bezirks­re­gie­rung hat die „Char­ta der Viel­falt“ erst im Mai unter­zeich­net. Sie ver­su­che que­e­re Mit­ar­bei­ten­de zu inklu­die­ren, indem sie „inter­ne Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gnen“ und „Ermu­ti­gungs­klau­seln“ in Stel­len­aus­schrei­bun­gen ein­baue. Wie das kon­kret funk­tio­niert, schreibt uns die Pres­se­stel­le nicht. Außer­dem soll es, eben­falls intern, einen Leit­fa­den zur gen­der­ge­rech­ten Spra­che geben. All die­se Doku­men­te erstellt die neu ange­leg­te „Arbeits­grup­pe Diver­si­ty“. Die küm­mert sich übri­gens auch um Mit­ar­bei­ten­de, die kör­per­lich oder psy­chisch beein­träch­tigt sind. (lar)


Die Reportage 

„Grundeinkommen finde ich cool, aber nicht bedingungslos“

Sami­ra Kor­ves mach­te gera­de eine depres­si­ve Pha­se durch, als sie eine E-Mail vom Pilot­pro­jekt Grund­ein­kom­men erreich­te: Sie wur­de als eine von 122 Men­schen aus­ge­wählt, die drei Jah­re lang 1.200 Euro pro Monat geschenkt bekom­men. Das Grund­ein­kom­men ist an kei­ne Bedin­gun­gen geknüpft: Sami­ra Kor­ves kann mit dem Geld tun und las­sen, was sie will. Im RUMS-Inter­­view erzählt sie, was sich seit der Zusa­ge zur Stu­die vor zwei Jah­ren alles geän­dert hat. Es geht um ihre Schwimm­schu­le, ihr neu­es Ver­hält­nis zum Geld und um den Allwetterzoo.

Zum Bei­trag

Korrekturen

Am Diens­tag schrie­ben wir im RUMS-Brief zu den Neben­ein­künf­ten von Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten, die drei Abge­ord­ne­ten aus Müns­ter hät­ten kei­ne Neben­ein­künf­te ange­ge­ben und sei­en damit „sau­ber unter­wegs”. Die For­mu­lie­rung haben wir nach einem Hin­weis kor­ri­giert, denn Neben­ein­künf­te sind nicht per se unsau­ber. Wich­tig ist nur, dass sie trans­pa­rent sind. (sfo)

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Klima-Update

+++ Die Angst vor dem Kli­ma­wan­del ist nach einer Unter­su­chung in 29 Län­dern die siebt­größ­te Sor­ge der Men­schen. In der Mai-Aus­ga­be der „Was beun­ru­higt die Welt“-Umfrage des Markt­for­schungs­in­sti­tuts Ipsos macht die dro­hen­de Kli­ma­ka­ta­stro­phe welt­weit jedem sechs­ten Men­schen Angst, in Deutsch­land knapp jedem drit­ten. Grö­ße­re Angst haben die Men­schen vor kurz­fris­ti­gen Bedro­hun­gen. Vier von zehn Men­schen (41 Pro­zent) sagen, ihre größ­te Sor­ge sei­en stei­gen­de Prei­se, also die Infla­ti­on. Jeder drit­te befrag­te Mensch macht sich zudem vie­le Gedan­ken über Armut und sozia­le Ungleich­heit (30 Pro­zent), Kri­mi­na­li­tät und Gewalt (29 Pro­zent) und poli­ti­sche Kor­rup­ti­on (27 Pro­zent). Im Durch­schnitt sei­en die Men­schen aber etwas opti­mis­ti­scher als im ver­gan­ge­nen Jahr, heißt es. (rhe)

+++ Viel­leicht sind Sie in den ver­gan­ge­nen Tagen über eine Schlag­zei­le der Bild­zei­tung gestol­pert. Die lau­tet: „Geht’s noch? EU plant här­te­ren Heiz-Ham­mer als Habeck“. Nur wie das so oft ist mit der Bild­zei­tung: Was sie titelt und was stimmt, sind immer noch zwei ver­schie­de­ne Sachen. Bei Twit­ter mel­det sich des­halb die EU-Kom­mis­si­on zu Wort, um rich­tig­zu­stel­len, was die Bild behaup­tet. Zum Bei­spiel sind auch nach 2029 noch ande­re Hei­zun­gen als Wär­me­pum­pen in der EU erlaubt. Rich­tig ist, dass die EU-Kom­mis­si­on an einer neu­en Richt­li­nie zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Hei­zun­gen arbei­tet. Das ist ein nor­ma­les Ver­fah­ren, denn die aktu­el­le Richt­li­nie ist schon zehn Jah­re alt und hinkt der moder­nen Tech­nik damit hin­ter­her. (sfo)

+++ Die US-Wet­ter­be­hör­de mel­det heu­te, dass El Niño begon­nen hat. Etwa alle zwei bis sie­ben Jah­re tritt die­ses natür­li­che Wet­ter­phä­no­men auf der Süd­halb­ku­gel auf, zuletzt 2019. Platt gesagt, spielt bei El Niño das Wet­ter ver­rückt, je nach Regi­on kommt es zu Dür­ren, Stark­re­gen oder Orka­ne. Ein gutes Erklär­vi­deo fin­den Sie hier. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Der Kampf­mit­tel­räum­dienst legt am kom­men­den Frei­tag im Gewer­be­ge­biet Höl­ten­weg am Kess­ler­weg etwas frei, das ein Blind­gän­ger sein könn­te – und ent­schärft die­sen, falls es einer sein soll­te. (Stadt Müns­ter)

+++ Ein Paar hat vor Gericht einen Platz für ihr Kind in einer Kin­der­ta­ges­stät­te erstrit­ten, nach­dem das Kind zunächst leer aus­ge­gan­gen war. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt Müns­ter und die Stadt­wer­ke kön­nen güns­ti­ge­re Schul-Zug­ti­ckets noch nicht zum neu­en Schul­jahr ver­kau­fen, weil die Infor­ma­tio­nen zu den Rah­men­be­din­gun­gen erst in die­ser Woche ange­kom­men sei­en. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Dieck­stra­ße in Müns­ter soll im drit­ten Quar­tal kom­plett in eine Fahr­rad­stra­ße umge­wan­delt wer­den und somit den letz­ten feh­len­den Teil der Fahr­rad­stre­cke von Telg­te nach Müns­ter ver­voll­stän­di­gen. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Lam­ber­ti-Brun­nen in Müns­ter spru­delt nach drei Jah­ren Pau­se wie­der. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Kir­che „St. Maria Heil der Kran­ken“ im Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Müns­ter ist pro­fa­niert, also ent­weiht wor­den, obwohl man noch gar nicht weiß, was mit dem Gebäu­de pas­sie­ren wird. (Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Müns­ter)

+++ Das Bären­haus im Zoo ist wie­der offen. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die neue Che­fin der Stadt­bü­che­rei Müns­ter wird wahr­schein­lich Cor­du­la Glad­row aus Wup­per­tal sein, die dort auch schon die Stadt­bü­che­rei gelei­tet hat. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Laut einer Stu­die gibt es in Müns­ter kaum lee­re Büros und eine durch­schnitt­li­che Büro­mie­te von 11,80 Euro pro Qua­drat­me­ter. (Wirt­schafts­för­de­rung Müns­ter)

+++ Mit Anne­gret Saxe ist ab Juli auch eine Frau im Vor­stand der Spar­kas­se Müns­ter­land-Ost. (Spar­kas­se Müns­ter­land Ost)

+++ Irgend­wel­che Idio­ten haben am Frei­licht­mu­se­um und am Zoo Hass­bot­schaf­ten auf die Wege gemalt. (Alles Müns­ter)

+++ 40 Men­schen haben in Müns­ter für die Rech­te der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ demons­triert, und zwar stil­echt bei einer Demo, die nicht ange­mel­det war. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Ein Air­bus der Bun­des­wehr, der ein­ge­setzt wird, um mili­tä­ri­sches Gelän­de zu erkun­den, hat mit einem Test­flug über Müns­ter für Auf­merk­sam­keit gesorgt, bei dem es dar­um ging, die Tech­nik an Bord so ein­zu­stel­len, dass sie funk­tio­niert. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Unbezahlte Werbung

Wie viel wis­sen Sie eigent­lich über die Knei­pen­sze­ne in Müns­ter? Das kön­nen Sie tes­ten mit einem Knei­pen­quar­tett: In der Tra­di­ti­on des Auto­quar­tetts wer­den die Knei­pen und Gast­stät­ten mit ver­schie­de­nen Kate­go­rien und Infor­ma­tio­nen ver­se­hen, bei­spiels­wei­se dem „jacks­ten Chi­cker­stoff“ (Mase­mat­te für das teu­ers­te Getränk). Der Vor­teil des Spiels: Auf den Kar­ten sind für die jewei­li­gen Knei­pen auch Gut­schei­ne für preis­wer­te­re Ange­bo­te ent­hal­ten. Ver­kauft wird das Quar­tett unter ande­rem in der Spiel­kul­tur an der Frau­en­stra­ße, aber auch in eini­gen ande­ren Ver­kaufs­stel­len.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Fabi­an Cohrs hat eini­ge schö­ne Tipps fürs Wochen­en­de zusammengestellt:

+++ Mor­gen und über­mor­gen fin­den zahl­rei­che Mikro­thea­ter­stü­cke in Müns­ter statt. Orga­ni­siert wird die Ver­an­stal­tungs­rei­he „Rei­se zu Ende vom Ende der Welt“ vom Stadt­en­sem­ble. Zu jeder Vor­stel­lung fah­ren Sie am bes­ten mit dem Rad oder Bus, an den Zwi­schen­stopps gibt es auch immer mal wie­der kur­ze Auf­füh­run­gen. Start­punkt ist mor­gen der klei­ne Büh­nen­bo­den und am Sonn­tag das Kap.8 in Kin­der­haus. Für genaue Treff­punk­te und Uhr­zei­ten, das Thea­ter­pro­gramm sowie den Ablauf für die Bus- oder Fahr­rad­tour ein­mal bit­te hier entlang.

+++ Die­ses Wochen­en­de fin­det im Stadt­thea­ter das jun­ge Thea­ter­fes­ti­val statt, mit zahl­rei­chen Work­shops und Auf­füh­run­gen. Heu­te Abend gehört ein Karao­ke-Abend dazu, mor­gen um 19:30 Uhr bei­spiels­wei­se eine Auf­füh­rung der Jugend­thea­ter­pro­duk­ti­on „No Future ist tot!“, einem Stück über Zukunfts­ängs­te und Dau­er­kri­sen der Lebens­welt der jun­gen Gene­ra­tio­nen. Ein voll­stän­di­ges Pro­gramm und die Tickets für die Ver­an­stal­tun­gen erhal­ten sie hier.

+++ Im Restau­rant Pepe­ro­ni an der Wol­be­cker Stra­ße fin­det Sams­tag­abend ein klei­nes Kon­zert der Band „Tun­nel & Mea­dow“ statt. Die Band hat einen eher expe­ri­men­tel­len Stil mit vie­len sich immer wie­der wie­der­ho­len­den Tönen und Abschnit­ten unter dem Mot­to „the Joy of Repe­ti­ti­on“. Kar­ten brau­chen Sie nicht. Beginn: 20 Uhr.

+++ Sagt Ihnen der Name Alan Turing etwas? Der Mathe­ma­ti­ker war im zwei­ten Welt­krieg maß­geb­lich an der Ent­schlüs­se­lung des deut­schen Enig­ma-Codes betei­ligt und gilt als einer der ein­fluss­reichs­ten Mathematiker:innen welt­weit, auch auf dem Gebiet der frü­hen Com­pu­ter­ent­wick­lung. Für Kurz­ent­schlos­se­ne wird über sein Leben heu­te Abend ein Thea­ter­stück im Wolf­gang-Bor­chert-Thea­ter auf­ge­führt, wei­te­re Ter­mi­ne sol­len noch ange­kün­digt wer­den. Es gibt hier eini­ge Karten.

+++ In Angel­mod­de liegt eine Indus­trie­flä­che, die bis­her von der West­fa­len AG genutzt wur­de. Die­se soll nun neu ent­wi­ckelt wer­den, der Schwer­punkt soll auf dem Woh­nen lie­gen, es soll dort auch eine Schu­le gebaut wer­den. Hier­für lädt die Stadt zu einer Bür­ger­be­tei­li­gung ein, die am Diens­tag um 18 Uhr auf dem Gelän­de der York-Kaser­ne im ehe­ma­li­gen Offi­ziers­ka­si­no statt­fin­det. Infor­ma­tio­nen hier­zu erhal­ten Sie hier. Sie soll­ten sich vor­ab kurz anmelden.

+++ Niko­laus Müns­ter liest am Diens­tag im Zei­tungs­le­se­saal der Stadt­bü­che­rei aus sei­nem Buch „Das lan­ge Schwei­gen – zwi­schen Wider­stand und Lebens­hun­ger“. Es geht um Arnold Müns­ter, den Vater des Autors, einen Wider­stands­kämp­fer, der acht Jah­re Fol­ter und Ernied­ri­gung in Haft erlitt, und sich dann in Lil­ly Cur­ti­us ver­liebt hat, die ein Kind mit einem Natio­nal­so­zia­lis­ten hat. Beginn: 18 Uhr. Der Ein­tritt ist frei. Wei­te­re Infos hier.

(Kor­rek­tur­hin­weis: In einer frü­he­ren Ver­si­on hat­ten wir den Autor des Buches fälsch­li­cher­wei­se mit fal­schem Vor­na­men benannt. Das haben wir nach einem Hin­weis korrigiert.)

+++ Die­ses Wochen­en­de gibt es auf dem Schloss­platz einen kuli­na­ri­schen Gegen­ent­wurf zum Bier­fest des letz­ten Wochen­en­des. Bei „Müns­ter ver­wöhnt…“ kön­nen Sie sich von 11 bis 24 Uhr an ver­schie­de­nen Stän­den durch­pro­bie­ren, außer­dem gibt es jede Men­ge Wein. Im Pro­gramm­heft fin­den Sie eine Über­sicht über die ver­schie­de­nen Stän­de und Menüs.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grüß
Sebas­ti­an Fobbe

Mit­ar­beit: Luzia Arling­haus (lar), Fabi­an Cohrs (fco), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe)


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PS

In die­sem RUMS-Brief ging es heu­te um gro­ße phi­lo­so­phi­sche Fra­gen. Da ist es nur kon­se­quent, wenn wir den Brief mit einer gro­ßen phi­lo­so­phi­schen Fra­ge abschlie­ßen. Hier kommt Sie: Wie nen­nen Sie das letz­te Stück vom Brot? In mei­ner Welt heißt das Brot­end­stück „Krüst­je“, ande­re Leu­te aus der RUMS-Redak­ti­on sagen dazu „Knierf­te“, „Kan­te“, „Knüf­chen“ und „Knurpsel“. Kars­ten Schmehl hat sich vor eini­gen Jah­ren für „Buzzfeed“ auch mal umge­hört und eine Lis­te mit 218 Begrif­fen fürs letz­te Brot­stück geschrie­ben. Wenn Sie auch noch ein paar schö­ne Aus­drü­cke auf Lager haben, dann mel­den Sie sich beim LWL. Der Land­schafts­ver­band hat eine App ent­wi­ckelt, mit der For­schen­de Daten über die Umgangs­spra­che in Nord­rhein-West­fa­len sam­meln. Dazu müs­sen Sie zum Bei­spiel Fra­gen beant­wor­ten, Sät­ze ver­voll­stän­di­gen oder Bil­der benen­nen. Kli­cken Sie sich mal durch, macht wirk­lich Spaß!