RUMS wird kostenpflichtig | Was Journalismus für uns bedeutet | Was wir planen

Müns­ter, 1. Sep­tem­ber 2020

Guten Tag,

in den ver­gan­ge­nen fünf Mona­ten haben wir ein neu­es Medi­um für Müns­ter kon­zi­piert, geplant und auf­ge­baut. Wir freu­en uns sehr dar­über, dass Sie, unse­re Leser:innen, uns dabei kri­tisch und kon­struk­tiv begleiten. 

Nun ist RUMS kos­ten­pflich­tig, wie Sie viel­leicht schon bemerkt haben. Damit Sie uns auch wei­ter­hin unter­stüt­zen kön­nen, müs­sen Sie sich nur kurz auf unse­rer Web­site registrieren. 

Dann bekom­men Sie auch wei­ter­hin unse­re Brie­fe und kön­nen auf sämt­li­che Inhal­te auf unse­rer Web­site zugrei­fen. Die­je­ni­gen, die noch nicht bezah­len wol­len, wer­den wir übri­gens auch in Zukunft – wenn gewünscht – per Mail dar­über auf dem Lau­fen­den hal­ten, was bei uns passiert. 

Wenn Sie nun sowie­so schon von RUMS über­zeugt sind, brau­chen Sie eigent­lich gar nicht wei­ter­zu­le­sen. Dann ver­pas­sen Sie aller­dings eini­ges: Denn wir erklä­ren noch ein­mal, was wir unter gutem Jour­na­lis­mus ver­ste­hen, wie wir arbei­ten und was wir in den kom­men­den Mona­ten vorhaben. 

Neuer Journalismus für Münster

Fan­gen wir direkt mal in Müns­ter an, wo knapp zwei Wochen vor der Kom­mu­nal­wahl am 13. Sep­tem­ber über­all in der Stadt die Wahl­pla­ka­te hän­gen. Das ken­nen wir, aber der Wahl­kampf ver­läuft in die­sem Jahr etwas anders als sonst. Es gibt kei­ne Groß­ver­an­stal­tun­gen, es gel­ten Abstands­re­geln, und die Men­schen an den Info­stän­den tra­gen Mas­ken. Wenn wir uns ein Bild von den Par­tei­en und ihren Kandidat:innen machen möch­ten, müs­sen wir uns ihre Web­sites anse­hen, ihre Vide­os schau­en oder ihre Wahl­pro­gram­me lesen. 

Die Par­tei­en machen vie­le Ver­spre­chen. Unse­re Auf­ga­be ist es, zu über­prü­fen, ob die­se auch gehal­ten wer­den. Das ist die Auf­ga­be von Journalismus. 

Wir ord­nen Ankün­di­gun­gen ein. Und fra­gen spä­ter, was dar­aus gewor­den ist. 

Wir schau­en den Men­schen, die Ent­schei­dun­gen tref­fen, auf die Finger. 

Wir tra­gen Infor­ma­tio­nen zusam­men, die gute Ent­schei­dun­gen mög­lich machen. 

Wir zei­gen die ver­schie­de­nen Perspektiven. 

Wir recher­chie­ren, über­prü­fen und gewich­ten Informationen. 

Wir machen digi­ta­len Jour­na­lis­mus. Unab­hän­gi­gen Jour­na­lis­mus. Neu­en Journalismus. 

Digitaler Journalismus für Münster

Digi­ta­ler Jour­na­lis­mus beschreibt für uns eine Art zu den­ken. Wir sehen uns als Teil einer Gemein­schaft, die davon über­zeugt ist, dass freie Infor­ma­tio­nen und Trans­pa­renz unser Zusam­men­le­ben ver­bes­sern. Unse­re Auf­ga­be ist es, die­se Infor­ma­tio­nen zu beschaf­fen und ver­ständ­lich zu ver­öf­fent­li­chen, um Zusam­men­hän­ge sicht­bar zu machen. 

In die­ser Gemein­schaft ist nie­mand auf Jour­na­lis­mus ange­wie­sen, um etwas zu ver­öf­fent­li­chen. Wer etwas mit­tei­len möch­te, kann das bei Twit­ter, Face­book, Insta­gram, You­tube, in Blogs oder auf ande­ren Kanä­len machen. 

Die­se neue Öffent­lich­keit kann den Blick öff­nen und wei­ten. Oft geht es nicht mehr nur dar­um, Infor­ma­tio­nen zu beschaf­fen, son­dern sie auch zu fil­tern und aus­zu­wer­ten. Wir sehen in Echt­zeit, was über­all in der Welt und im Land passiert. 

Loka­ler Jour­na­lis­mus bedeu­tet des­we­gen auch, die Din­ge ins Ver­hält­nis zu set­zen. Wenn Müns­ter über die auto­freie Innen­stadt dis­ku­tiert, fin­den wir ohne Mühe Bei­spie­le für Städ­te, die schon einen Schritt wei­ter sind. Wir kön­nen ver­glei­chen. Wir kön­nen Schlüs­se für uns ziehen. 

Transparenter Journalismus für Münster

Mit der neu­en Fül­le an Infor­ma­tio­nen ist aller­dings auch die Erkennt­nis ver­bun­den, dass wir immer nur einen Teil sehen. Im klas­si­schen Jour­na­lis­mus kommt die­ser Man­gel nicht vor. Hier wis­sen die Journalist:innen immer Bescheid, kön­nen die Din­ge erklä­ren, und wenn sie es selbst nicht kön­nen, kön­nen Fach­leu­te es. 

Auch wir könn­ten das vor­ge­ben. So zu tun, ist immer ein­fach. Aber wenn wir ehr­lich sind: Man­ches ver­ste­hen auch wir nicht. Man­ches ver­ste­hen Fach­leu­te nicht. Dann ist es wich­tig, das so zu sagen. Der Viro­lo­ge Chris­ti­an Dros­ten zum Bei­spiel hat im Früh­jahr sehr viel Kri­tik ein­ste­cken müs­sen. Er hat­te in sei­nem Pod­cast sei­ne Mei­nung geän­dert, weil er etwas erfah­ren hat, das er vor­her nicht wuss­te. Wir fin­den: Das soll­te ganz nor­mal sein. 

Wir möch­ten, dass Sie sich auf das ver­las­sen kön­nen, was wir berich­ten. Wenn wir Feh­ler machen, kor­ri­gie­ren wir sie. 

Im klas­si­schen Jour­na­lis­mus ist es auch nicht üblich, auf Inhal­te außer­halb des eige­nen Infor­ma­ti­ons­an­ge­bots zu ver­lin­ken. Die Men­schen sol­len das eige­ne Ange­bot schließ­lich nicht verlassen. 

Wir arbei­ten nach einem ande­ren Prin­zip. Wenn wir Infor­ma­tio­nen von ande­ren loka­len Medi­en bekom­men, dann erfah­ren Sie auch das von uns. Und falls Sie jetzt den­ken: Aber ist das nicht selbst­ver­ständ­lich? Nein, das ist es nicht. Im loka­len Jour­na­lis­mus ist es üblich, so zu tun, als gäbe es nur das eige­ne Medi­um. Nur wer schaut dann den Medi­en auf die Finger? 

Es ist das glei­che wie mit den Par­tei­en. Auch Medi­en müs­sen kon­trol­liert wer­den. Auch dar­in sehen wir unse­re Aufgabe. 

RUMS will mehr

Ganz aktu­ell sind wir als Medi­en­part­ne­rin des Uni-Lehr­stuhls für Ver­glei­chen­de Poli­tik­wis­sen­schaft | Kom­mu­nal- und Regio­nal­po­li­tik am Kom­mu­nal­wahl-Check für Müns­ter betei­ligt, den Sie hier finden. 

Bis zur Kom­mu­nal­wahl und dar­über hin­aus wer­den wir in unse­ren Brie­fen die The­men der Stadt auf­grei­fen, so wie bis­her. Wir wer­den zudem bis Novem­ber ein gutes Dut­zend lan­ger Geschich­ten ver­öf­fent­li­chen. Elf Journalist:innen der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen haben uns besucht und für uns gear­bei­tet. Und wir wer­den wei­ter­hin selbst gro­ße The­men recher­chie­ren, zwei zum Musik-Cam­pus und zur Gleich­be­rech­ti­gung in der wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­re – am Bei­spiel der Uni Müns­ter – sind schon im Lektorat. 

Außer­dem wol­len wir Ver­an­stal­tun­gen anbie­ten. Wir den­ken über wei­te­re Pod­casts und ande­re Pro­jek­te nach, und für die­se wie für alles zuvor Geschrie­be­ne gilt: Wir kön­nen das alles nur mit der Unter­stüt­zung unse­rer Leser:innen umsetzen. 

Bevor es RUMS gab, haben wir in der Stadt etwas vermisst

Kom­men wir des­halb noch ein­mal ganz zum Anfang unse­rer Geschich­te. Wir haben etwas in der Stadt ver­misst – und des­we­gen haben wir RUMS gegrün­det. Uns fehl­ten The­men, Per­spek­ti­ven, und manch­mal wür­den wir ger­ne etwas mehr wissen. 

Wir möch­ten auch nichts aus­blen­den oder uner­wähnt las­sen, weil wir auf unser eige­nes wirt­schaft­li­ches Inter­es­se schau­en. Des­we­gen gibt es bei uns auch kei­ne Wer­bung, wir wol­len unab­hän­gig blei­ben. Wir wer­den unse­re Gewin­ne zu min­des­tens 90 Pro­zent ins Unter­neh­men zurück­ge­ben, ganz im Sin­ne eines Sozialunternehmens. 

Das ver­ste­hen wir unter unab­hän­gi­gem Journalismus. 

Guter Jour­na­lis­mus kos­tet. Wenn Sie sich die­sen neu­en Jour­na­lis­mus für Müns­ter wün­schen, unter­stüt­zen Sie uns. Unter­stüt­zen Sie RUMS. 

Herz­li­che Grüße 

Götz Grom­mek
(Geschäfts­füh­rer)