Gasumlage: Immer diese Psychotricks | Gasometer: Endlich ein Nutzungskonzept | Kitas: Mit Gemüsekisten gegen den Fachkräftemangel

Müns­ter, 16. August 2022

Guten Tag,

jetzt soll man also auch noch für die Gas­un­ter­neh­men zah­len, die in Schwie­rig­kei­ten gera­ten sind, weil das Gas plötz­lich so viel kos­tet. 2,419 Cent pro Kilo­watt­stun­de. So teu­er wird die Gas­um­la­ge, und schon in die­ser Zahl steckt eine psy­cho­lo­gi­sche Bot­schaft: Das ist kein will­kür­lich aus­ge­dach­ter Wert, son­dern eine bis auf die drit­te Nach­kom­ma­stel­le genau berech­ne­te Notwendigkeit. 

Was die Zahl genau bedeu­tet, kann man sich nur schwer vor­stel­len. Man kauft ja eher sel­ten ein­zel­ne Kilo­watt­stun­den. Daher muss man den Wert über­set­zen. Ein Sin­gle-Haus­halt mit einem durch­schnitt­li­chen Ver­brauch (6.000 Kilo­watt­stun­den) zahlt im Jahr unge­fähr 145 Euro mehr, eine vier­köp­fi­ge Fami­lie knapp 490 Euro (20.000 Kilowattstunden). 

Die CDU-Frak­ti­on hat wegen des gan­zen Schla­mas­sels ges­tern Exper­ten in ihre aus­nahms­wei­se öffent­li­che Frak­ti­ons­sit­zung gela­den. Sie erzähl­ten, wie sie die Situa­ti­on einschätzen. 

Wolf­gang Heu­er, der Lei­ter des städ­ti­schen Kri­sen­stabs, sag­te, das Was­ser in den Schwimm­bä­dern sei schon jetzt ein paar Grad käl­ter und man ver­zich­te auf Beleuch­tung. Aber wenn das Gas im Win­ter wirk­lich knapp wer­den soll­te, rei­che das wohl nicht mehr aus. 

Fritz Jae­ckel von der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer sag­te, die Gas­spei­cher sei­en zwar voll, aber damit gewin­ne Deutsch­land auch nur ein paar Tage. Die Haus­hal­te müss­ten fürs Ener­gie­spa­ren sen­si­bi­li­siert sein. Doch was bis­lang pas­sie­re, sei ledig­lich: In jedem zehn­ten Haus­halt ste­he ein Heizlüfter. 

Der Ener­gie­be­ra­ter Tho­mas Weber sag­te, die Leu­te soll­ten eher schau­en, an wel­chen ande­ren Stel­len sie Geld spa­ren kön­nen, damit etwas übrig bleibt für die hohe Gasrechnung. 

In einem waren die Fach­leu­te sich am Ende aber doch einig: Ein Grund zur Panik sei das alles nicht. Ande­rer­seits, das muss man ja doch mal sagen: So super ist das alles auch nicht. (rhe/ast)

Heute lesen Sie im RUMS-Brief:

  • Her­mann­stra­ße: Mann vom Kran wie­der unten
  • Ham­mer Stra­ße: Aus für einen Schleichweg
  • Woh­nungs­markt: Prei­se stei­gen nicht ganz so stark
  • Mau­ritz­schu­le: Fer­tig oder doch nicht?
  • Loop-Taxis: Immer ausgebucht?
  • Gaso­me­ter: Es gibt ein Nutzungskonzept
  • Kitas: Wie die Stadt Per­so­nal anlo­cken will
  • Unbe­zahl­te Wer­bung: Café Tan­te August
  • Drin­nen und Drau­ßen: Nachts in den Zoo, Live-Pod­cast, Wein & Gehen

Kurz und Klein 

+++ Der Mann, der knapp drei Wochen lang auf einem Kran an der Her­mann­stra­ße saß, ist seit Sonn­tag­abend wie­der unten. Die Stadt schick­te sogar eine Pres­se­mit­tei­lung raus, um das zu ver­mel­den. Der Mann hat sich, wie meh­re­re Medi­en berich­ten, in psych­ia­tri­sche Behand­lung bege­ben. Als Nächs­tes kommt jetzt der juris­ti­sche Ärger: eine Anzei­ge wegen Haus­frie­dens­bruchs und Sach­be­schä­di­gung sowie Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen von den Fir­men, die seit drei Wochen nicht bau­en kön­nen. Ende Sep­tem­ber steht der Mann vor Gericht, weil er eine Nach­ba­rin bedroht haben soll. Wird er ver­ur­teilt, kann es sein, dass aus sei­ner Bewäh­rungs­stra­fe wegen einer ande­ren Sache (RUMS-Brief) eine Haft­stra­fe wird. Ent­schei­den wür­de dar­über das Land­ge­richt. Eine Pro­gno­se kön­nen wir schon geben: Den Gerich­ten wird die Arbeit nicht aus­ge­hen. (rhe)

+++ Wer mit dem Auto aus dem Süden über die Ham­mer Stra­ße in die Stadt fährt, steht hin­ter der Umge­hungs­stra­ße oft im Stau. Und das umge­hen, bie­gen vie­le irgend­wann rechts in den Müns­ter­mann­weg ab. Das ist kein Tipp, um schnel­ler in die Stadt zu kom­men, son­dern der Hin­weis dar­auf, dass bald nicht mehr mög­lich sein soll – wenn der Ver­kehrs­aus­schuss das Ende August so beschließt, wie die Stadt­ver­wal­tung es vor­schlägt. Das wür­de bedeu­ten: Die Schei­ben­stra­ße wür­de zur Sack­gas­se. Und der Müns­ter­mann­weg? Zu einem ange­nehm ruhi­gen Ort. (rhe)

+++ Die Prei­se auf dem Woh­nungs­markt in Müns­ter sind im ver­gan­ge­nen Jahr gestie­gen, aber nicht mehr so schnell wie in den Jah­ren zuvor. Und das ist ja immer­hin etwas. Erfreu­lich sind die Zah­len aus dem ges­tern ver­öf­fent­lich­ten Jah­res­ab­schluss der städ­ti­schen Woh­nungs­ge­sell­schaft Wohn- und Stadt­bau aller­dings nur, wenn man Woh­nun­gen ver­kau­fen oder ver­mie­ten möch­te. Miet­woh­nun­gen in Müns­ter sind in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren um 15 Pro­zent teu­rer gewor­den (durch­schnitt­li­cher Qua­drat­me­ter­preis jetzt: 11,83 Euro). Der Preis von Eigen­tums­woh­nun­gen hat im glei­chen Zeit­raum um 57 Pro­zent zuge­legt (Qua­drat­me­ter: 4.792 Euro). Eigen­hei­me sind gleich­zei­tig um 23 Pro­zent teu­rer gewor­den, Dop­pel­haus­hälf­ten um 32 Pro­zent. Das waren jetzt vie­le Zah­len. Daher zum Abschluss eine Ein­schät­zung, wenn auch eine wenig über­ra­schen­de: „Der Müns­te­ra­ner Woh­nungs­markt gilt wei­ter­hin als ange­spannt.“ Es kom­men­tiert die Redens­art­be­auf­trag­te der Stadt: Ent­we­der der Woh­nungs­markt ist ange­spannt oder es läu­ten die Glo­cken. (rhe)

Wie es weiterging – mit den Loop-Taxis

+++ Nach unse­rer Mel­dung über das Loop-Taxis im RUMS-Brief am Frei­tag kam Post. Jür­gen Thor schrieb uns. Wir hät­ten ja sehr posi­tiv über Loop berich­tet. Er habe den Dienst dann am Frei­tag gleich aus­pro­bie­ren wol­len. „Es kam aber nur die Mel­dung: aus­ge­bucht. Eine hal­be Stun­de spä­ter: das Glei­che. Am nächs­ten Mor­gen: das Glei­che“, schreibt er. Dann gab er irgend­wann auf. Dar­aus könn­te man jetzt ver­schie­de­ne Mel­dun­gen machen. Loop-Taxi boomt. Oder: Loop-Taxi kommt her­vor­ra­gend an. Oder natür­lich, wie Jür­gen Thor schreibt: „Ent­we­der ist Loop schlecht orga­ni­siert oder die Nach­fra­ge ist grö­ßer als das Ange­bot.“ (rhe)

Wie es weiterging – mit der Mauritzschule

+++ Im RUMS-Brief am Frei­tag schrie­ben wir: „Die Mau­ritz­schu­le hat jetzt eine neue Men­sa und neue Räu­me für die Offe­ne Ganz­tags­be­treu­ung.“ In der Mel­dung der Stadt, aus der wir die­se Infor­ma­ti­on hat­ten, stand, die Kin­der könn­ten sich nach den Feri­en über die neu­en Räu­me freu­en. Wie eine Mut­ter uns nun schrieb, müss­te es wohl hei­ßen, sie könn­ten sich AUF die neu­en Räu­me freu­en. Am Frei­tag nach Schul­be­ginn sei der Neu­bau jeden­falls noch nicht fer­tig gewe­sen. Auch die For­mu­lie­rung, die Umbau­ten im Alt­bau sei­en bis zum Ende der Feri­en „in wei­ten Tei­len“ abge­schlos­sen (die Mel­dung ist vom 9. August), sei „sehr opti­mis­tisch“. So habe man es in der Schu­le gesagt. Wie wir heu­te hör­ten, kön­nen die meis­ten Klas­sen die Ganz­tags­räu­me im Neu­bau inzwi­schen nut­zen. Immer­hin. Eigent­lich soll­te das Gebäu­de schon Ostern fer­tig sein. (rhe)

Wie es weiterging – mit dem Fachkräftemangel

In unse­rem Bericht über den Fach­kräf­te­man­gel im RUMS-Brief vor einer Woche fehl­ten noch die Ant­wor­ten auf unse­re Fra­gen an die Stadt. Die sind nun ange­kom­men. Das Ergeb­nis: Am stärks­ten spürt die Stadt den Eng­pass bei IT-Kräf­ten, in der Tech­nik, in Beru­fen, die mit den Bädern zu tun haben, und – dar­um wird es wei­ter unter noch gehen – in den Kitas. Ins­ge­samt 26 von 183 Aus­bil­dungs­stel­len sei­en in die­sem Jahr offen geblie­ben, schreibt die Stadt. 16 davon in Erzie­hungs­be­ru­fen. (rhe)

Einladung zur Veranstaltung „Münster 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“. Mit Autor Nick Reimer

Am Don­ners­tag, 25. August 2022, ab 18 Uhr laden wir Sie zur Dis­kus­si­on zum The­ma „Müns­ter 2050 – Wie der Kli­ma­wan­del unser Leben ver­än­dern wird“ ein. Unser Gesprächs­part­ner ist der Jour­na­list und Autor Nick Rei­mer (Foto: Joa­chim Gern). In sei­nem Buch Deutsch­land 2050 – Wie der Kli­ma­wan­del unser Leben ver­än­dern wird beschäf­tigt er sich mit der Fra­ge, wie unser Leben Mit­te des Jahr­hun­derts kon­kret aus­se­hen wird, wenn es immer hei­ßer, tro­cke­ner und stür­mi­scher wird. Mode­rie­ren wird RUMS-Redak­­ti­ons­­lei­­te­rin Con­stan­ze Busch.

Die Ver­an­stal­tung fin­det ab 18 Uhr im Local­host statt, dem Ver­an­stal­tungs­raum neben dem RUMS-Büro an der Neu­brü­cken­stra­ße 8 – 11. Nach der Ver­an­stal­tung, ab etwa 19:30 Uhr, gibt es Kalt­ge­trän­ke, drin­nen und drau­ßen an der Straßenecke.

Mel­den Sie sich gern vor­her unter kontakt@rund-um-muenster.ms an. Sie kön­nen aber auch spon­tan ohne Anmel­dung kom­men. Der Ein­tritt zur Ver­an­stal­tung ist frei.

Die­se Ver­an­stal­tung ist übri­gens die ers­te des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Rund um Müns­ter – Forum für loka­le Öffent­lich­keit. Die drei RUMS-Mit­­grün­­der Marc-Ste­­fan And­res, Götz Grom­mek und Chris­ti­an Hum­borg haben den Ver­ein mit­ge­grün­det, die Vor­sit­zen­den sind Chris­ti­an Hum­borg und Eva Wind­hau­sen. Mit dem Ver­ein sol­len The­men in der Stadt iden­ti­fi­ziert, Impul­se gesetzt, Gesprä­che, Koope­ra­tio­nen und Pro­jek­te initi­iert wer­den. Er soll Men­schen mit ver­schie­de­nen Hin­ter­grün­den zusam­men­brin­gen, Wis­sen ver­mit­teln, auf­klä­ren und mode­rie­ren. Mehr dar­über erfah­ren Sie in unse­rem RUMS-Brief vom 12. August 2022 und auf der Web­site des Ver­eins.

Gasometer: Ein Konzept, zwei offene Fragen

In der Mit­te des Gaso­me­ter-Kes­sels hängt eine Lam­pe, die viel zu klein ist, um die­sen gro­ßen Raum zu beleuch­ten. Aber hier könn­te ein Tisch ste­hen, an dem zwei oder drei Men­schen sit­zen, drum­her­um wäre viel Platz für Publi­kum. Man könn­te sich hier eine Lesung vor­stel­len oder eine Dis­kus­si­ons­run­de, ein Kon­zert oder eine Kunst-Installation. 

Aus die­sem Raum könn­te man vie­les machen. Die Fra­ge, was genau, ist seit knapp 20 Jah­ren offen. Die Stadt­wer­ke wür­den das Gelän­de ger­ne ver­kau­fen und jeman­den fin­den, der Büros in den denk­mal­ge­schütz­ten Kes­sel baut. Das Kol­lek­tiv Gazo und der Ver­ein Sozi­al­pa­last, also die Grup­pe, die das Gelän­de gemie­tet hat, stel­len sich etwas ande­res vor. Was? Das haben sie nun in einem fünf­sei­ti­gen Nut­zungs­kon­zept und auf einem Fly­er skizziert. 

Eine Über­schrift auf dem Fly­er lau­tet: „Das Kes­sel­dorf“. In Klam­mern dahin­ter steht: „gazo­po­lis“. Der Kes­sel ist in dem Kon­zept der Mit­tel­punkt eines sozia­len Zen­trums, das die Grup­pe hier plant. Für den Innen­raum gäbe es zwei Varianten. 

In der einen blie­be der Kes­sel so, wie er ist. Drin­nen könn­ten Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den, „sofern die­se geneh­migt wer­den“, so steht es in dem Kon­zept­pa­pier. Drau­ßen, zwi­schen der Außen­wand und dem Wäld­chen, wür­den sich Gebäu­de anein­an­der­rei­hen, die in der ande­ren Vari­an­te im Innen­raum ste­hen, als „kom­pak­te Gebäu­de­struk­tur mit meh­re­ren Gän­gen (…) und einem zen­tra­len Platz“. Das wäre die Vari­an­te, die den Vor­ga­ben im Bebau­ungs­plan ent­spricht. Bau­en darf man danach nur inner­halb des Gasometers. 

Treffpunkt für Menschen 

Die Plä­ne für den Kes­sel sind nur ein Teil des­sen, was sich die Grup­pe unter dem „Zukunfts­ort gazo­me­ter“ vor­stellt. Sie wol­len einen „Treff­punkt für Men­schen mit unter­schied­li­chen Pro­fes­sio­nen, diver­sen Iden­ti­tä­ten und ver­schie­de­nen Alters“ schaf­fen. Das Indus­trie­denk­mal, also den Kes­sel und das Reg­ler­haus, wol­len sie sanie­ren, der Wald drum­her­um soll blei­ben. Der Ort soll öffent­lich zugäng­lich sein. Man soll ganz unter­schied­li­che Din­ge machen und fin­den kön­nen, wie in einer klei­nen Sied­lung, einem Dorf, hier eben dem Kesseldorf.

Auf dem Fly­er fasst die Grup­pe all das zusam­men, was hier mög­lich wer­den soll. Kunst, Kul­tur, Bil­dung, Sozia­les und Gas­tro­no­mie. Ate­liers und Aus­stel­lungs­räu­me, klei­ne und grö­ße­re Kon­zer­te, Pro­be­räu­me, Spiel­flä­chen für die freie Thea­ter­sze­ne. An einer Stel­le steht: „Das gazo­me­ter-Gelän­de bie­tet sich opti­mal als Aus­stel­lungs­ort für die kom­men­den Skulp­tur-Pro­jek­te an.“ Ein­mal im Jahr soll ein Som­mer­fest stattfinden. 

Am Frei­tag­abend räu­men vor dem Reg­ler­haus Män­ner Tische und Stüh­le hin und her. Am Tag dar­auf fei­ert eine Fami­lie aus Eri­trea hier eine Tau­fe. Auch so etwas soll mög­lich sein. Auf dem Mulch­bo­den zwi­schen dem Haus und dem Kes­sel befin­det sich eine Art Bier­gar­ten oder Café. Auch das soll den Plä­nen nach dau­er­haft so blei­ben, zumin­dest im Som­mer. Mit­tags sol­len Men­schen, die in der Umge­bung arbei­ten, hier essen können. 

Ein Kin­der- und Jugend­treff ist eben­falls Teil des Kon­zepts, wie auch ein Wald­spiel­platz und ein offe­nes Stadt­teil­bü­ro. Das Gaso­me­ter-Gelän­de soll ein „frei zugäng­li­cher Ort mit offe­nen Ange­bo­ten, ein Ort des stän­di­gen sozia­len Aus­tauschs und ein leben­di­ges Stadt­teil­zen­trum wer­den“, so steht es am Ende des Fly­ers. Betrei­ben soll das alles eine gemein­wohl­ori­en­tier­te Orga­ni­sa­ti­on, also zum Bei­spiel eine Genos­sen­schaft oder ein gemein­nüt­zi­ger Verein. 

Der Mietvertrag endet in sechs Wochen

Zwei ent­schei­den­de Fra­gen sind aller­dings offen: Wie viel kos­tet das? Und wer soll das bezah­len? In dem fünf­sei­ti­gen Doku­ment steht: „Betriebs­kon­zept und Finan­zie­rungs­plan sind aktu­ell noch in der Entwicklung.“ 

Ein Pro­blem ist: In sechs Wochen endet der Miet­ver­trag. Dann müs­sen Kol­lek­tiv und Ver­ein das Gelän­de ver­las­sen. Aber auf die­ser Grund­la­ge bewil­ligt nie­mand eine För­de­rung. Und Geld aus För­der­pro­gram­men allein wird ver­mut­lich nicht aus­rei­chen, um all das zu bezah­len, was die Grup­pe hier plant. 

Laut den Stadt­wer­ken wür­de es zwei Mil­lio­nen Euro kos­ten, den Gaso­me­ter über­haupt erst ein­mal her­zu­rich­ten. Das Kol­lek­tiv und der Ver­ein sagen, das gehe auch für deut­lich weni­ger Geld, viel­leicht für 800.000 Euro. Aber auch die­ses Geld müss­te irgend­wo her­kom­men. Und es wäre nur ein klei­ner Teil. 

Den Gaso­me­ter instand zu hal­ten, kos­tet Monat für Monat Geld. Laut den Stadt­wer­ken einen hohen fünf­stel­li­gen Betrag im Jahr, über 50.000 Euro. Kol­lek­tiv und Ver­ein sagen, die Stadt­wer­ke hät­ten bis­lang nicht ver­ra­ten, wofür genau die­ses Geld gebraucht wer­de. Bei den Stadt­wer­ken heißt es, das kön­ne man aus dem Stand nicht sagen, wer­de das aber herausfinden. 

Aber auch wenn die Grup­pe die­ses Geld zusam­men hät­te, wäre das Pro­blem nicht gelöst. Man müss­te Per­so­nal bezah­len. Es wür­de Geld kos­ten, das Kon­zept umzu­set­zen. Wie viel genau, lässt sich nicht sagen. 

Dass die Stadt die­se Kos­ten über­neh­men könn­te, scheint im Moment nahe­zu aus­ge­schlos­sen. Das Geld ist ohne­hin schon knapp, und die Kos­ten gera­ten gera­de an vie­len Stel­len außer Kontrolle. 

Alles kostet plötzlich mehr

Der Plan, ein vier­tes Stadt­haus zu bau­en, ist ver­scho­ben wor­den, weil der Bau im Moment nicht zu bezah­len wäre. Vor ein paar Tagen ist her­aus­ge­kom­men, dass eine Grund­schu­le im York-Quar­tier über 20 Mil­lio­nen Euro mehr kos­ten wird als ursprüng­lich gedacht. Sehr bald wird es um die Fra­ge gehen, ob ein neu­es Preu­ßen-Sta­di­on unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen noch mög­lich ist. Die Ant­wort ist abseh­bar: Nein. Wahr­schein­lich wird man die Plä­ne zurecht­stut­zen müssen. 

Beim Musik-Cam­pus wird alles davon abhän­gen, wie viel dem Bund das Pro­jekt wert ist. Das wird sich im Novem­ber ent­schei­den. Falls der Musik-Cam­pus tat­säch­lich kom­men soll­te, wird sich eine ande­re gro­ße Fra­ge stel­len: Leis­tet die Stadt sich dann dau­er­haft eine Kon­zert­hal­le und ein Stad­thea­ter, das allei­ne über 20 Mil­lio­nen Euro im Jahr kostet? 

Und falls ja: Ist es dann ver­tret­bar, wenn man alter­na­ti­ven Kul­tur­pro­jek­ten ein paar tau­send Euro ver­sagt, wäh­rend man sich die Hoch­kul­tur vie­le Mil­lio­nen kos­ten lässt? 

Dar­über wird man spre­chen müs­sen. Dem Ver­ein Sozi­al­pa­last und dem Kol­lek­tiv bleibt nicht viel Zeit. Die Stadt­wer­ke pla­nen im Okto­ber ein soge­nann­tes Vor­kol­lo­qui­um, eine Ver­an­stal­tung, bei der die Men­schen zusam­men­kom­men sol­len, die das Gelän­de ger­ne kau­fen und bebau­en möchten. 

Ein Vor­teil für den Ver­ein und das Kol­lek­tiv könn­te sein, dass es im Moment auch sehr teu­er wäre, den Kes­sel zu einem Büro­turm aus­zu­bau­en. Es ist nicht klar, ob sich über­haupt jemand fin­det, der die­ses Risi­ko zur­zeit ein­ge­hen möch­te. Fin­det sich nie­mand, könn­te es sein, dass das Gelän­de wie­der jah­re­lang brach­liegt. Aber bevor das pas­siert, könn­te man es viel­leicht auch noch eine Wei­le ver­mie­ten. (rhe)

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Kitas: Was die Gemüsekiste mit dem Personalmangel zu tun hat

Zwei Tage nach dem RUMS-Brief über das knap­pe Per­so­nal in allen mög­li­chen Zwei­gen und Bran­chen hat die Stadt einen Bericht ver­öf­fent­licht. Sein Titel lau­tet: „Fach­kräf­te­man­gel in Müns­ters Kitas und Offe­nen Ganz­tags­schu­len – aktu­el­le Situa­ti­on und trä­ger­über­grei­fen­de, stadt­wei­te Hand­lungs­op­tio­nen“. In den Kitas wird der Eng­pass ganz beson­ders deut­lich, denn dort las­sen die Stel­len sich auch jetzt schon kaum beset­zen, aber der Bedarf steigt und steigt. Die Zah­len machen das deutlich. 

Noch vor acht Jah­ren gab es in Müns­ters Kitas 1.311 Voll­zeit­stel­len. Im ver­gan­ge­nen Jahr waren es laut dem Bericht 1.707. Wenn die Pro­gno­se stimmt, kom­men in den nächs­ten acht Jah­ren noch ein­mal mehr als 500 hin­zu. Dann wer­den es über 2.300 sein. 

Hier ein paar Fakten: 

  • Schon jetzt müs­sen im Ver­gleich zu 2014 in den Kitas in Müns­ter ein Drit­tel mehr Arbeits­stun­den gemacht werden. 
  • In den Offe­nen Ganz­tags­schu­len steigt die Zahl der Grup­pen laut dem Bericht pro Jahr um zehn Prozent. 
  • Sie­ben von zehn Kin­dern in einer Grund- oder För­der­schu­le nut­zen ein Offe­nes Ganztagsangebot.
  • Es gab so vie­le Anmel­dun­gen, dass im neu­en Schul­jahr 30 neue Offe­ne-Ganz­tags­grup­pen gegrün­det wor­den sind. 
  • Allein im neu­en Schul­jahr feh­len im Offe­nen Ganz­tag in Müns­ter 60 Fach­kräf­te in Teilzeit. 

Der Bericht nennt auch Grün­de dafür, dass Per­so­nal schwer zu bekom­men ist. Dabei bezieht er sich auf eine Unter­su­chung der Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD), die vor allem zwei Ursa­chen aus­macht: „unzu­rei­chen­de Ent­loh­nung sowie feh­len­de per­sön­li­che Wertschätzung“. 

Ist das Problem neu?

Nein. Die Stadt hat schon vor sechs Jah­ren in einem Bericht fest­ge­stellt, dass man in den Kitas auf Dau­er knapp 500 Fach­kräf­te brau­chen wird – und das nicht, um die Qua­li­tät zu ver­bes­sern, son­dern ledig­lich, um das Niveau zu halten. 

Die Fest­stel­lung damals: Wir müs­sen mehr aus­bil­den. Aber wenn wir mehr aus­bil­den möch­ten, brau­chen die Schu­len mehr Platz. 

Das war nicht die ein­zi­ge Idee. Vor einem Jahr schlug die CDU eine Kon­fe­renz von Fach­leu­ten vor, die sich Lösun­gen über­le­gen. SPD, Grü­ne und Volt haben im städ­ti­schen Haus­halt 100.000 Euro zur Ver­fü­gung gestellt, um Fach­kräf­te aus der EU anzuwerben. 

Die ernüch­ter­te Fest­stel­lung im aktu­el­len Bericht der Stadt­ver­wal­tung: „Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass es in Müns­ter bis­her ein Patch­work an ver­schie­de­nen Ansät­zen gege­ben hat, die ohne zusätz­li­che per­so­nel­le und finan­zi­el­le Res­sour­cen umge­setzt wur­den.“ Die Aus­bil­dungs­ka­pa­zi­tä­ten zu erhö­hen sei zum Bei­spiel nur dann sinn­voll, wenn es genü­gend Bewer­bun­gen gibt. 

Und was bedeutet das alles?

Die Stadt hat sich eine neue Stra­te­gie über­legt. Von einer Kon­fe­renz von Fach­leu­ten hält die Stadt­ver­wal­tung nichts (zu gro­ßer Auf­wand, zu gerin­ger Erkennt­nis­ge­winn). Aber sie schlägt Fol­gen­des vor: 

1. Eine über­re­gio­na­le Image­kam­pa­gne, die jun­gen Men­schen Bock macht (war­um nicht mal anti­ke Jugend­spra­che), in Müns­ter in einer Kita zu arbeiten. 

Kos­ten: min­des­tens 100.000 Euro.

2. Anrei­ze, die Men­schen dazu bewe­gen, einen Job in Müns­ter anzu­neh­men. Ingol­stadt zum Bei­spiel zahlt Beschäf­tig­ten in Kitas eine Will­kom­mens­prä­mie von 4.000 Euro. 

Für Müns­ter schlägt die Stadt­ver­wal­tung zwei Vari­an­ten vor: eine Geld­prä­mie in Höhe von 1.000 Euro oder eine Sach­prä­mie – zum Bei­spiel ein Jah­res­abo für ein Fahr­rad (Swap­fiets), eine Jah­res-Bus­fahr­kar­te oder ein Jah­res­abo für eine Gemü­se­kis­te („Tja, und nach Müns­ter gekom­men bin ich dann damals wegen die­ser Gemüsekiste“).

Kos­ten: In den Kitas geht es um knapp 630 Stel­len bis 2030, also etwa 1.250 Stel­len in Teil­zeit. Das bedeu­tet: Die Prä­mie wür­de allein für die Kitas knapp 1,3 Mil­lio­nen Euro kos­ten (aller­dings auf meh­re­re Jah­re ver­teilt). Im Offe­nen Ganz­tag geht die Stadt von Kos­ten in Höhe von etwa 160.000 Euro aus. 

3. Die Mög­lich­keit, mehr jun­ge Men­schen aus­bil­den zu kön­nen. In Müns­ter bil­den zwei Schu­len jun­ge Men­schen in Erzie­hungs­be­ru­fen aus, die Hil­de­gar­dis­schu­le und das Anne-Frank-Berufs­kol­leg. An der Situa­ti­on aus dem Bericht vor sie­ben Jah­ren hat sich wenig geän­dert. Im aktu­el­len Bericht heißt es, es gebe wei­ter kei­ne Mög­lich­keit, mit den bestehen­den Kapa­zi­tä­ten mehr Men­schen aus­zu­bil­den („Es feh­len nach wie vor Räu­me und Lehrkräfte“). 

Hin­zu kommt: In Müns­ter feh­len auch jun­ge Men­schen, die aus­ge­bil­det wer­den wol­len. Das liegt nicht zuletzt dar­an, dass die Aus­bil­dung nicht mehr nur in Müns­ter, son­dern inzwi­schen auch im Umland ange­bo­ten wird. Und ohne Bewer­bun­gen sind mehr Kapa­zi­tä­ten – so steht es tat­säch­lich in dem Bericht – „sinn­los“.

Kos­ten: Kön­nen laut Stadt nicht bezif­fert werden. 

4. Fach­kräf­te aus dem Aus­land anwer­ben. Das kann laut Stadt aber nur eine flan­kie­ren­de Stra­te­gie sein. Die Stadt­ver­wal­tung schlägt aller­dings vor, die Suche nicht nur auf die Euro­päi­sche Uni­on zu beschrän­ken. Eine ande­re Mög­lich­keit wäre, sich zum Bei­spiel nach Fach­kräf­ten aus der Ukrai­ne umzusehen.

Kos­ten: Die Rats­ko­ali­ti­on aus Grü­nen, SPD und Volt haben 100.000 Euro im Haus­halt bereit­ge­stellt. Mit dem Geld soll die Stadt ein Kon­zept erstellen. 

5. Eine Koor­di­nie­rungs­stel­le, die alle „Fäden in der Hand“ hält und die Bemü­hun­gen koor­di­niert. In ande­ren Wor­ten: eine haupt­amt­lich beschäf­tig­te Per­son, die sich um alles kümmert. 

Kos­ten: Je nach­dem, wie man die­se Per­son bezahlt: 84.310 Euro (Ent­gelt­grup­pe S17) oder 81.080 Euro (Ent­gelt­grup­pe S15), bei­des brutto. 

Und wo wir jetzt über Geld spre­chen, noch eine wei­te­re Anre­gung, die nicht in der Vor­la­ge steht – viel­leicht, weil sie völ­lig abwe­gig ist, aber man kann ja mal fra­gen: Wenn die OECD fest­ge­stellt hat, dass eine der bei­den Haupt­ur­sa­chen für den Per­so­nal­man­gel in den Kitas die schlech­te Bezah­lung ist, was wäre denn dann die nahe­lie­gends­te Idee, um den Beruf attrak­ti­ver zu machen? (rhe)

Mal sehen 

HUMANITY – Ukrainerinnen treffen auf Münsteraner Solidarität Am Morgen des 24. Februar 2022, sind wir in einer anderen Welt er- wacht. Bis zu diesem Zeitpunkt war es für die meisten Europäer un- vorstellbar, dass mitten in Europa ein Krieg toben könnte. Seither be- schäftigt der russisch-ukrainische-Konflikt vor allem die Gemüter der jungen und wohlbehüteten Generation Europas. Die Auswirkungen des Krieges waren auch unmittelbar im schönen Münsterland zu spüren. Nach mehr als drei Monaten Krieg beherr- schen eher steigende Energiekosten und mögliche Sanktionen die Nachrichten. Aber wie geht es den geflüchteten Ukrainern und den Münsteranern, deren Solidarität sich im Gewand der Gastfreundschaft geäußert hat? Wie gestaltet sich das Zusammenleben und mit welchen Herausforderungen haben beide Seiten zu kämpfen? Mit diesen Fragen hat sich eine Gruppe internationaler Kommunikati- ons-Studenten beschäftigt und einige der Betroffenen in Münster inter- viewt.

Wir haben wie­der mit der Hoch­schu­le der Medi­en in Stutt­gart zusam­men­ge­ar­bei­tet. Zum zwei­ten Mal haben Stu­die­ren­de eines inter­na­tio­na­len Kur­ses zum kon­struk­ti­ven und dia­log­ori­en­tier­ten Jour­na­lis­mus für und mit RUMS ein Pro­jekt umge­setzt. Sie haben sich dafür ein aktu­el­les The­ma aus­ge­sucht: die Fol­gen des rus­si­schen Kriegs gegen die Ukrai­ne. Sie haben zwei ukrai­ni­sche Fami­li­en, die aus ihrer Hei­mat nach Müns­ter geflo­hen sind, besucht und inter­viewt. Mit Unter­stüt­zung der RUMS-Redak­­ti­on und -Bild­re­dak­ti­on haben die Stu­die­ren­den aus dem Inter­view­ma­te­ri­al einen Bei­trag geschrie­ben und gestal­tet.

Corona-Update

+++ Die Coro­na-Zah­len sin­ken zwar wie­der, aller­dings las­sen sich offen­bar deut­lich mehr Men­schen krank­schrei­ben. Das hat die Bar­mer-Ersatz­kas­se fest­ge­stellt, wie unter ande­rem die Tages­schau berich­tet. Eine Erklä­rung könn­te sein: Die Dun­kel­zif­fer der Coro­na-Infek­tio­nen ist sehr hoch, weil sich bei Sym­pto­men so gut wie nie­mand mehr rich­tig tes­ten lässt. 

+++ Und wie sieht’s in Müns­ter aus? Die Stadt mel­det heu­te 270 Neu­in­fek­tio­nen und eine Inzi­denz von 432 (Infek­tio­nen pro 100.000 Men­schen inner­halb einer Woche). Zur­zeit gel­ten 1.835 Men­schen im Stadt­ge­biet als infi­ziert. Und obwohl die Pan­de­mie ein biss­chen in den Hin­ter­grund gerückt ist, geht es hier nicht nur um mil­de Ver­läu­fe. Seit ver­gan­ge­nen Frei­tag sind laut Stadt vier Men­schen mit oder an einer Coro­na-Infek­ti­on gestor­ben. (rhe)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Stadt sperrt am Wochen­en­de für das Stadt­fest die Stra­ßen um den Prin­zi­pal­markt und den Dom­platz. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Frau­en­not­ruf star­tet eine Kam­pa­gne, die deut­lich machen soll, dass Frau­en nie­mals die Schuld trifft, wenn ihr K.o.-Tropfen ver­ab­reicht wer­den. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Lia Kirsch will die SPD-Frak­ti­on im Rat füh­ren, in der sie das jüngs­te Mit­glied ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im Pro­zess gegen den frü­he­ren Spar­da-Chef Enri­co Kahl haben am Frei­tag zwei frü­he­re Auf­sichts­rä­te aus­ge­sagt, die Kahl als sehr groß­zü­gig beschrei­ben. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Land­ge­richt hat am Mon­tag zwei Män­ner ver­ur­teilt, die sich als fal­sche Poli­zis­ten aus­ge­ge­ben und alte Men­schen aus­ge­nom­men haben. (WDR)

+++ Mate­ri­al und Ener­gie sind teu­rer, Per­so­nal ist knap­per gewor­den, hat eine Umfra­ge bei knapp 800 Unter­neh­men erge­ben. (HWK Müns­ter)

+++ Das Land Nord­rhein-West­fa­len gibt grü­nes Licht für neue Ampeln in Müns­ter, aller­dings auch gel­bes und rotes – also Geld für neue LED-Leuch­ten, die Strom spa­ren und län­ger hal­ten. (Bezirks­re­gie­rung Müns­ter)

+++ Die Pius­al­lee wird beid­sei­tig wegen Stra­ßen­ar­bei­ten am Bohl­weg zur Sack­gas­se. (Stadt Müns­ter)

+++ Das Kon­zept im Kampf gegen den Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner hat nach Ein­schät­zung der Stadt funk­tio­niert. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Nach fast 40 Jah­ren im Amt geht nun Stadt­förs­ter Hans-Ulrich Men­ke in den Ruhe­stand. (Stadt Müns­ter)

+++ Fami­li­en­mi­nis­te­rin Jose­fi­ne Paul (Grü­ne) und Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe (CDU) haben die Pri­de Weeks in Müns­ter eröff­net. (Stadt Müns­ter)

+++ Vier Ver­ei­ne aus Müns­ter sind beim Deut­schen Enga­ge­ment­preis 2022 nomi­niert. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Cari­tas sieht in Nord­rhein-West­fa­len jeden sechs­ten Haus­halt von Ein­kom­mens­ar­mut bedroht. (Kir­che + Leben)

+++ Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten erklä­ren, war­um das Stadt­haus 4 schon ste­hen könn­te. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Rats­herr Lars Nowak löst Roland Schol­le als Chef des Kreis­vor­stands der Par­tei Die Par­tei ab. (Die Par­tei, lei­der nicht online)

Unbezahlte Werbung

Im Café Tan­te August in der Augus­ta­stra­ße 20 fühlt sich ein Besuch fast an wie ein Abste­cher zur eige­nen Tan­te. Auf gemüt­li­chen Sofas zwi­schen anti­kem Mobi­li­ar kommt eine wah­re Wohn­zim­mer­at­mo­sphä­re auf. Hier gibt es am Wochen­en­de ein klei­nes, aber fei­nes Früh­stücks­me­nü zu fai­ren Prei­sen und unter der Woche neben der haus­ei­ge­nen Kaf­fee­mi­schung auch Sup­pe oder Pani­nis für die Mit­tags­pau­se. Das Ange­bot ist krea­tiv – wie zum Bei­spiel das „Flipper“-Panini mit Thun­fisch­creme – und teil­wei­se vegan. Gele­gent­lich fin­den hier auch Wohn­zim­mer­kon­zer­te oder Floh­märk­te statt. Es lohnt sich also, die Augen nach Ver­an­stal­tun­gen offen zu hal­ten. All­zu viel Zeit soll­ten Sie sich mit dem Besuch aber nicht las­sen. Im nächs­ten Jahr schließt das Café oder zieht um. Das steht bis­lang noch nicht fest.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Was in den nächs­ten Tagen in Müns­ter los ist, hat Vik­to­ria Pehl­ke für Sie in Erfah­rung gebracht. Hier sind ihre Tipps. 

+++ An die­sem und am nächs­ten Sams­tag öff­net der Zoo nachts. Dazu gibt es ein Pro­gramm. Kar­ten gibt es im Ticket­shop.

+++ Am Kano­nen­gra­ben 4 fin­det am Sams­tag von 10 bis 15 Uhr ein pri­va­ter Hoff­loh­markt statt. Und was gibt es da? Krims­krams und Kla­mot­ten für Erwach­se­ne und Kinder.

+++ Das Han­sa­fo­rum bie­tet jeden Diens­tag von 17 bis 18 Uhr kos­ten­lo­sen Deutsch­un­ter­richt an. Es sind alle Alters­klas­sen und alle Sprach­ni­veaus in der Grup­pe will­kom­men. Das Klas­sen­zim­mer ist die Han­sa­bu­de in der Dort­mun­der­stra­ße 25. Anmel­den kön­nen Sie sich per E-Mail.

+++ Wäh­rend der Tage der Nach­hal­tig­keit fin­det am Sams­tag am Hafen­platz der Markt der Mög­lich­kei­ten statt. Von 12 bis 18 Uhr stel­len sich ver­schie­de­ne Ver­ei­ne und Initia­ti­ven vor. Ein Büh­nen­pro­gramm gibt es eben­falls. Und wir von RUMS sind auch mit einem Stand dabei. 

+++ Die deutsch-liba­ne­si­sche Jazz­sän­ge­rin Marie Séfé­ri­an hat den Film „The Song of the Val­ley“ pro­du­ziert, der am Sams­tag um 18:30 Uhr im Cine­ma gezeigt wird. Er han­delt von Libanes:innen und geflüch­te­ten Sryrer:innen, die ihre Erfah­run­gen und Erleb­nis­se im Liba­non tei­len – in gesun­ge­ner und gespro­che­ner Form.

+++ Der Autor Max Lobe stellt am Don­ners­tag in der Stu­dio­büh­ne am Dom­platz sei­nen Roman „Ver­trau­lich­kei­ten“ vor. In dem Buch geht es um die kolo­nia­le Ver­gan­gen­heit von Lobes Hei­mat Kame­run und um die Unab­hän­gig­keits­be­we­gung in den 1950er- und 1960er-Jah­ren. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. 

+++ In ihrem Pod­cast „Feu­er & Brot“ spre­chen die Freun­din­nen Ali­ce Has­ters und Maxi Häcke ein­mal im Monat über Pop­kul­tur, Poli­tik und per­sön­li­che The­men. Am 6. Sep­tem­ber kom­men sie fürs 1Li­ve-Pod­cast-Fes­ti­val in die Pen­si­on Schmidt. Tickets gibt es online im Ticket­shop.

+++ Das Luft­rui­nen-Fes­ti­val am Frei­tag soll ein Zei­chen für kul­tu­rel­le Viel­falt set­zen – und gegen Ras­sis­mus. Was es zu sehen gibt: unter ande­rem Musik. Wo? Am Gebäu­de der B-Side am Hawerk­amp. Wann? Von 17 bis 22 Uhr. Sonst noch was? Ja, der Ein­tritt ist frei. 

+++ Für 25 Euro bekommt man am Frei­tag­abend im Café Teil­chen und Beschleu­ni­ger an der Wol­be­cker Stra­ße ein lee­res Wein­glas. Das klingt noch nicht so gut, aber mit dem Glas kann man danach in acht Läden acht Wei­ne tes­ten („Wein & Gehen”). Dabei lernt man auch eini­ge der Men­schen ken­nen, die die­se Wei­ne her­stel­len. Los geht’s um 17 Uhr. Tickets für den Abend gibt es im Teil­chen & Beschleu­ni­ger und im Ex-Café am Hansaring.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Kom­men Sie gut durch die Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Anto­nia Strot­mann, Vik­to­ria Pehl­ke, Jan Gro­ße Nobis

Lek­to­rat: Mela­nie Kelter

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PS

Die Feu­er­wehr kämpft wei­ter gegen einen Wald­brand bei Müns­ter, mel­den gleich meh­re­re Nach­rich­ten-Por­ta­le, unter ande­rem Echo-Online. Seit Sams­tag sind 2.400 Feu­er­wehr­leu­te aus drei Bun­des­län­dern im Ein­satz. Und jetzt wun­dern Sie sich wahr­schein­lich, dass Sie davon noch nichts gehört haben. Schau­en wir auf die Kar­te. Das Feu­er muss sich irgend­wo in der Nähe der Alten Kaser­ne ver­brei­tet haben. Da, wo die Piz­ze­ria Mila­no ist – wenn man vom Apart-Hotel am Wald aus immer die Stra­ße run­ter­fährt. Kön­nen Sie noch fol­gen? Viel­leicht hilft Ihnen der Stadt­teil wei­ter. Brei­te­feld. Immer noch nicht? Wir goo­geln kurz: „Brei­te­feld ist ein Orts­teil der Gemein­de Müns­ter im süd­hes­si­schen Land­kreis Darmstadt-Dieburg.“