Osnabrücks traumhafte Schwebebahn | Reportage: Ein Nachmittag im Pfandhaus | Unbezahlte Werbung: Tipps für gute Taten

Müns­ter, 13. Dezem­ber 2022

Guten Tag,

Men­schen, die Krea­ti­vi­täts­se­mi­na­re besucht haben, aber selbst nicht krea­tiv genug sind für eige­ne For­mu­lie­run­gen, sagen gern Sät­ze wie: „Wir müs­sen ‚out of the box‘ den­ken.“ Die Box ist in dem Fall die Aus­wahl an gewöhn­li­chen Vor­schlä­gen, die in der Ver­gan­gen­heit alles nur schlim­mer gemacht haben.

Bei allem, was sich unter dem Begriff Mobi­li­täts­wen­de zusam­men­fas­sen lässt, ist zum Bei­spiel ein gro­ßes und bis­lang unge­lös­tes Pro­blem, dass in den Innen­städ­ten zu wenig Platz ist. Man könn­te so schön brei­te Geh­we­ge, Rad­we­ge und Grün­strei­fen bau­en, wenn am Rand nicht über­all Häu­ser ste­hen und in der Mit­te Autos fah­ren wür­den. Wie soll man das lösen?

Man kann den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Raum umver­tei­len. Das ist der nahe­lie­gends­te Vor­schlag. Man reißt also die Häu­ser ab und ersetzt sie durch Rad­we­ge, doch dann zie­hen die Leu­te aufs Land und fah­ren mit ihren Autos in die Stadt, man braucht brei­te­re Stra­ßen. Aber das will man auch nicht. Nimmt man den Autos dage­gen den Platz, ris­kiert man einen Bürgerkrieg.

In Osna­brück, der ande­ren Stadt des West­fä­li­schen Frie­dens, hat man daher auch im Sin­ne der Har­mo­nie im Stra­ßen­ver­kehr ein biss­chen „out of the box“ gedacht, und her­aus­ge­kom­men ist: eine Schwe­be­bahn. Ja, genau, eine Schwe­be­bahn – wie man sie aus dem 19. Jahr­hun­dert in Wup­per­tal kennt. Daher kann man sie auch nicht ein­fach Schwe­be­bahn nen­nen, sie braucht einen Namen, der etwas mehr her­macht. Viel­leicht „Fly­o­ver”? Nein, sie heißt „Sun­gli­der”.

Über den Sun­gli­der spricht man in Osna­brück schon etwas län­ger. In die­ser Woche beschäf­tigt die Wochen­zei­tung „Die Zeit“ sich mit der Idee. Der Arti­kel skiz­ziert sie sehr schön in zwei Sät­zen. Am Boden sei in den Städ­ten wenig Platz. Also müs­se man eine Ebe­ne nach oben gehen.

Die Bahn soll aus dem 3D-Dru­cker kom­men und sich selbst mit Strom ver­sor­gen, am Steu­er soll eine künst­li­che Intel­li­genz sit­zen. Schon das wür­de ein Pro­blem lösen, für das im öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr bis­lang eine Lösung fehlt. Es fin­det sich kaum noch wer, der die Bus­se und Stra­ßen­bah­nen fährt. Aber war­um sieht man sol­che Sys­te­me dann nicht viel­fach auf die­ser Welt? 

„Es muss einen Grund geben, war­um wir sol­che Sys­te­me nicht viel­fach auf der Welt sehen“, sagt ein Ver­kehrs­fach­mann der Uni Mün­chen in dem Arti­kel. Aha. Wir kom­men der Ant­wort also näher.

In den Städ­ten einen „mas­si­ven, durch­ge­hen­den Fahr­weg her­zu­stel­len“, das sei eine Her­aus­for­de­rung, sagt der Mün­che­ner Ver­kehrs­exper­te. In ande­ren Wor­ten: In den Innen­städ­ten ist zu wenig Platz. Man müss­te also gewis­ser­ma­ßen „out of the box“ den­ken. Und so käme man wie­der weg von der Idee einer Schwebebahn. 

So weit ist man in Osna­brück aller­dings noch nicht. Dort soll der nächs­te Schritt eine Mach­bar­keits­stu­die sein, die eine Ant­wort auf die Fra­ge gibt, ob so eine Bahn – Sie ahnen es – über­haupt mach­bar ist. Und wer weiß, viel­leicht ist sie das ja. 

Mög­li­cher­wei­se gibt es aber auch noch ande­re Lösun­gen. Etwas Unter­ir­di­sches zum Bei­spiel. Das soll sich ja im Unter­schied zu der Schwe­be­bahn in gleich meh­re­ren Städ­ten durch­ge­setzt haben. Nen­nen könn­te so eine Bahn, damit es nicht ganz so stau­big klingt, zum Bei­spiel „Moon­gli­der“ – oder viel­leicht ein­fach „Flyun­der“. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Ein 37-jäh­ri­ger Mann ist am Mon­tag­abend mit einem Klein­wa­gen durch die Innen­stadt gefah­ren und hat dabei drei Men­schen leicht ver­letzt. Des­halb will die Stadt an den Sperr­stel­len jetzt noch stär­ker kon­trol­lie­ren. Der Mann war am Har­se­win­kel­platz einem Poli­zei­au­to gefolgt, das über die abge­senk­ten Pol­ler ins gesperr­te Zen­trum gefah­ren war. Nach Dar­stel­lung der Poli­zei ver­such­te ein Mit­ar­bei­ter eines Sicher­heits­diens­tes noch, den Auto­fah­rer auf­zu­hal­ten, indem er durchs offe­ne Fens­ter in Rich­tung Zünd­schlüs­sel griff. Doch das miss­lang. Der 37-Jäh­ri­ge fuhr hupend durchs Zen­trum, bis meh­re­re Strei­fen­wa­gen ihn am Dom­platz stopp­ten. Men­schen­grup­pen wich er auf dem Weg aus. Es war also kei­ne Amok­fahrt, wie sie sich vor knapp fünf Jah­ren in der Alt­stadt ereig­net hat­te. Ein ter­ro­ris­ti­sches Ziel schlie­ße man aus, hieß es. In einer Mit­tei­lung schreibt die Poli­zei, es gebe Hin­wei­se dar­auf, dass der Mann psy­chisch krank sei. „Unse­ren Kennt­nis­sen nach bestand die gan­ze Zeit über kei­ne mut­wil­li­ge Absicht, Men­schen zu ver­let­zen“, sagt die Poli­zei auf Nach­fra­ge. Inzwi­schen befin­det der Mann sich in einer psych­ia­tri­schen Kli­nik. (vpe)

+++ Die Mie­ten in Müns­ter sind zwi­schen Juli und Sep­tem­ber im Ver­gleich zum Vor­jahr um 4,1 Pro­zent gestie­gen. Damit ist in Müns­ter alles noch recht glimpf­lich abge­lau­fen; im Lan­des­schnitt stei­gen die Mie­ten um 6,1 Pro­zent. Das hat eine neue Stu­die des arbeit­ge­ber­na­hen Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft (IW) erge­ben, die der WDR in einer Kar­te sehr schön auf­be­rei­tet hat. Ein genau­er Blick auf die Daten zeigt: Lan­des­weit wach­sen die Mie­ten auf dem Land schnel­ler als in der Stadt, im Kreis Kle­ve zum Bei­spiel um 8 Pro­zent, im Ober­ber­gi­schen um 8,6 Pro­zent und im benach­bar­ten Kreis Stein­furt um 7,9 Pro­zent. Spit­zen­rei­ter ist der Kreis Unna mit fast 10 Pro­zent. Das IW sieht zwei Ursa­chen für die­se Ent­wick­lung: Zum einen erhö­hen die Vermieter:innen die Mie­te, weil sie die Infla­ti­on aus­glei­chen wol­len, zum ande­ren sei­en die Kre­dit­zin­sen beim Häu­ser­kauf so hoch, dass die Leu­te doch lie­ber in Miet­woh­nun­gen zögen. Das mache sich beson­ders auf dem Land bemerk­bar. Dage­gen hel­fe nur eins: mehr Woh­nun­gen bau­en. Doch eine Aus­wer­tung des Ifo-Insti­tuts zeigt: Vie­le Bau­pro­jek­te wer­den gera­de stor­niert, sie sei­en zu teu­er gewor­den, die Zin­sen zu hoch und die staat­li­che För­de­rung zu mager. Ander­seits zeigt eine ande­re Stu­die des­sel­ben Ifo-Insti­tuts, dass aus­ge­rech­net die Bau­bran­che ihre Prei­se über­trie­ben ange­zo­gen hat. Ent­las­tung am Mie­ten­markt wäre jeden­falls wün­schens­wert, denn in Müns­ter sind die Miet­prei­se nicht nur im Ver­gleich zum Vor­jahr, son­dern in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren im Schnitt um 4 Pro­zent teu­rer gewor­den. Das ent­spricht in etwa dem NRW-Durch­schnitt. (sfo)

+++ Als vor eini­gen Tagen die Details zur Wohn­geld-Reform bekannt wur­den, ver­barg sich dar­in für Müns­ter eine Über­ra­schung. Man hat­te die Stadt zurück­ge­stuft, von Stu­fe fünf auf Stu­fe vier. Das bedeu­tet: Ab Janu­ar gibt es weni­ger Wohn­geld. Für Men­schen, die ver­be­am­tet sind, kön­nen das über 100 Euro im Monat aus­ma­chen. Aber war­um ist das so? Müns­ters Woh­nungs­markt hat sich – Sie haben es oben gele­sen – nicht gera­de ent­spannt. Gabrie­le Rege­nit­ter, die Lei­te­rin des städ­ti­schen Woh­nungs­amts, hat den West­fä­li­schen Nach­rich­ten gesagt, sie kön­ne die Rück­stu­fung nicht nach­voll­zie­hen. Wir haben die Stadt gefragt, ob sie inzwi­schen eine Ant­wort auf die Fra­ge hat. Und ja, die gibt es. Eine Spre­che­rin schreibt, das zustän­di­ge Bun­des­mi­nis­te­ri­um ermitt­le die Daten auf Grund­la­ge der Wohn­geld­sta­tis­tik, der ein­zi­gen ver­füg­ba­ren Daten­samm­lung, die flä­chen­de­ckend Aus­kunft über das Miet­ni­veau gebe. Man schaut sich also an, wie hoch die Mie­te von Men­schen in Müns­ter ist, die Wohn­geld bezie­hen. Und das ist eine sehr über­sicht­li­che Zahl, das hät­ten auch eini­ge Ver­bän­de bemän­gelt, schreibt die Stadt. Der ermit­tel­te Durch­schnitt bil­det also wahr­schein­lich nicht die tat­säch­li­che Lage ab. Der Wert könn­te sich aber bald wie­der ändern. Die Stadt schreibt, man rech­ne damit, dass die Zahl der Men­schen mit Wohn­geld­an­spruch, sich ver­drei­facht hat. Ihre Mie­ten wer­den die Grund­la­ge der nächs­ten Berech­nun­gen. (rhe)

+++ Die Acker­flä­chen in Nord­rhein-West­fa­len sind mit Schad­stof­fen belas­tet – unter ande­rem mit Nitrat. Des­we­gen dür­fen 134 Betrie­be in Müns­ter seit dem 1. Dezem­ber nicht mehr so viel dün­gen. Eine neue Dün­ge­ver­ord­nung schränkt das Dün­gen in soge­nann­ten Roten Gebie­ten ein. Sie sind auf einer Kar­te ver­zeich­net und mit der neu­en Dün­ge­ver­ord­nung deut­lich grö­ßer gewor­den. Die stren­ge­ren Regeln gel­ten jetzt auf fast einem Drit­tel der Acker­flä­che in NRW, schreibt das Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um in einer Pres­se­mit­tei­lung. Dort müs­sen die Landwirt:innen jetzt ein Fünf­tel an Dün­ge­mit­tel spa­ren. Die Land­wirt­schafts­kam­mer schreibt uns auf Anfra­ge, vor Inkraft­tre­ten der Dün­ge­ver­ord­nung sei­en rund 8.800 Betrie­be in NRW betrof­fen gewe­sen; die­se Zahl habe sich jetzt auf rund 17.000 fast ver­dop­pelt. In Müns­ter sei­en es vor­her nur 15 Betrie­be gewe­sen; die Zahl der betrof­fe­nen Betrie­be hat sich also fast ver­neun­facht. Lau­ra Jacobs vom Land­wirt­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe sag­te uns außer­dem, dass sich die neu­en Regeln künf­tig auch auf die Lebens­mit­tel­her­stel­lung aus­wir­ken wer­den. In Zukunft könn­ten die Landwirt:innen weni­ger Getrei­de ern­ten, das sie an ihre Tie­re füt­tern kön­nen. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on warnt seit 1991 davor, dass Nitrat über den Dün­ger ins Was­ser sickert und damit das Trink­was­ser ver­un­rei­nigt. Laut dem letz­ten Län­der­be­richt der EU-Kom­mis­si­on vom Sep­tem­ber 2022 habe sich die Qua­li­tät des Grund­was­sers nicht ver­bes­sert, die Was­ser­ver­schmut­zung durch Nitra­te blei­be wei­ter­hin sehr besorg­nis­er­re­gend. Um nicht (noch mal) vom Euro­päi­schen Gerichts­hof ver­ur­teilt zu wer­den, hat die Lan­des­re­gie­rung nun eine neue Dün­ge­ver­ord­nung beschlos­sen. (ast)


Die Reportage 

Eine Rolex, acht iPhones, ein Haufen Goldschmuck

Wenn es den Men­schen finan­zi­ell schlecht geht, gehö­ren die Pfand­häu­ser zu den Ers­ten, die das spü­ren. Sie sind Indi­ka­to­ren für die wirt­schaft­li­che Lage im Land. Zu Ihnen kom­men Men­schen, wenn sie kei­ne ande­re Mög­lich­keit sehen. David Holz­ap­fel von der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen hat einen Nach­mit­tag im Pfand­haus an der Hafen­stra­ße ver­bracht. Er hat mit Juli­an Oer gespro­chen, der das Haus von sei­nem Vater über­nom­men hat, der selbst das Risi­ko trägt, wenn er den Wert von Gegen­stän­den falsch ein­schätzt, und der sagt, in sei­nem Beruf gehe es nicht nur um Geld.

Zum Bei­trag

Korrekturen

Am Diens­tag hat­ten wir im RUMS-Brief ein Zitat von Micha­el Krapp (ÖDP) fälsch­li­cher­wei­se Albert Wen­zel (Grü­ne) zuge­schrie­ben. Die­sen Feh­ler haben wir kor­ri­giert. Ein ande­res Zitat von Micha­el Krapp war etwas unge­nau for­mu­liert. Wir haben es prä­zi­siert. (sfo)

Corona-Update

+++ Nach­dem Bay­ern und Sach­sen-Anhalt die Mas­ken­pflicht im Bus und in der Bahn schon abge­schafft haben, soll sie jetzt auch in Schles­wig-Hol­stein zum Ende des Jah­res aus­lau­fen, berich­tet der NDR. Die Lage in den Kran­ken­häu­sern sei zwar ange­spannt, sag­te Minis­ter­prä­si­dent Dani­el Gün­ther von der CDU. Aller­dings wol­le die Lan­des­re­gie­rung den Men­schen mit „mehr Eigen­ver­ant­wor­tung, gegen­sei­ti­ger Rück­sicht­nah­me und gesun­dem Men­schen­ver­stand“ wie­der mehr Nor­ma­li­tät ermög­li­chen. Der Immun­schutz sei in Schles­wig-Hol­stein hoch. (sfo)

+++ In Müns­ter wur­den seit ges­tern 166 Neu­in­fek­tio­nen durch posi­ti­ve PCR-Tests bestä­tigt, mel­det die Stadt. Ins­ge­samt gel­ten somit 1.075 Men­schen in Müns­ter als infi­ziert. Die Wochen­in­zi­denz pro 100.000 Men­schen liegt heu­te bei 247. Zur­zeit liegt laut Inten­siv­re­gis­ter eine Per­son mit Covid-19 Infek­ti­on in Müns­ter auf der Inten­siv­sta­ti­on. Es wird nie­mand inva­siv beatmet. (vpe)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Das, was am Mai­kot­ten­weg gefun­den wur­de, war doch kein Blind­gän­ger. (Stadt Müns­ter)

+++ Die CDU Müns­ter kri­ti­siert, das Rat­haus­bünd­nis aus Grü­nen, SPD und Volt mache den Dom­platz mit der Brech­stan­ge auto­frei. (CDU Frak­ti­on)

+++ Der nächs­te Abschnitt der Kanal­pro­me­na­de ist fer­tig. (Stadt Müns­ter)

+++ In Meck­len­beck kön­nen Men­schen, die zur Arbeit pen­deln, ihre Räder jetzt tro­cken abstel­len, in einer soge­nann­ten Lee­zen­box, Müns­ters fünf­ter. (Stadt­wer­ke Müns­ter)

+++ Eine Ampel soll die maro­de Auto­bahn­brü­cke am Rüsch­haus­weg ent­las­ten, gegen den Wil­len der CDU, die lie­ber eine neue Brü­cke hät­te. (CDU Frak­ti­on)

+++ Die Stadt­wer­ke Müns­ter hal­ten die Ein­füh­rung des 49-Euro-Deutsch­land­ti­ckets im Früh­jahr für mach­bar. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Das Bis­tum teilt mit, es gebe kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass der im Jahr 1976 wegen Miss­brauchs ver­ur­teil­te Pries­ter Theo Weh­ren danach wei­te­re Taten ver­übt hat – etwa an den Kin­dern, die er bis in die 90er-Jah­re betreu­te. (Kir­che und Leben)

+++ Micha­el Ker­tel­ge aus Lüding­hau­sen, der über den Miss­brauchs­fall Theo Weh­ren geforscht hat, sagt im Inter­view mit Kir­che und Leben, die Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen hät­ten kata­stro­phal gehan­delt. (Kir­che und Leben)

+++ Ein Mit­ar­bei­ter des Bür­ger­bü­ros, dem vor­ge­wor­fen wur­de, fast 50.000 Euro ver­un­treut zu haben, ist frei­ge­spro­chen wor­den, weil eine Lis­te der Stadt, auf der die Ankla­ge basier­te, Feh­ler ent­hielt und ihm kei­ne ein­zi­ge Tat ein­deu­tig zuge­ord­net wer­den konn­te. (Anten­ne Müns­ter)

+++ In der Bür­ger­funk-Radio­sen­dung „Anten­ne Anti­fa“ geht es um die Rol­le der Reichs­bür­ger-Bewe­gung in Müns­ter. (NRWi­si­on)

+++ Der Deut­sche Gewerk­schafts­bund und der Ver­ein für poli­ti­sche Flücht­lin­ge haben am Sams­tag bei einer gemein­sa­men Demons­tra­ti­on auf die Situa­ti­on der Frau­en im Iran und die Grün­de für die Ener­gie­knapp­heit auf­merk­sam gemacht. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt ruft wegen der star­ken Influ­en­za-Wel­le zur Grip­pe­schutz­imp­fung auf. (Stadt Müns­ter)

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Am Niko­laus­tag habe ich einen Kin­der­got­tes­dienst besucht. Mein Nef­fe hat dort eine Für­bit­te vor­ge­tra­gen, in der es um die Men­schen ging, die die­ses Jahr kei­ne Geschen­ke bekom­men. Des­halb wol­len wir heu­te auf eini­ge Spen­den­mög­lich­kei­ten auf­merk­sam machen, mit denen Sie Ihren Mit­men­schen ganz bestimmt eine Freu­de machen kön­nen. Zum Bei­spiel kön­nen Sie beim DRK-Klei­der­la­den an der Wol­be­cker Stra­ße 21 gut erhal­te­ne Pull­over, Jacken und Win­ter­schu­he abge­ben. Die Ein­nah­men des Ladens kom­men einem Jugend­treff in Coer­de zugu­te. Sie kön­nen auch eine Tasche mit war­men Socken, Hand­schu­hen und Decken packen und am Sonn­tag beim Ver­ein Ein Ruck­sack voll Hoff­nung am Dom­platz 8 vor­bei­brin­gen. Die Spen­den bekom­men arme und woh­nungs­lo­se Men­schen in Müns­ter. Auch das Stra­ßen­ma­ga­zin drau­ßen! freut sich zur­zeit über Spen­den, vor allem über Süßes, Tabak und Kaf­fee für die Verkäufer:innen. Wenn Sie Kin­dern aus armen Fami­li­en in Deutsch­land eine Freu­de machen wol­len, dann schau­en Sie mal auf der Insta­gram­sei­te vom Weih­nachts­wunsch­er­fül­ler vor­bei. Dort wer­den die Wün­sche der Kin­der gesam­melt, die sich ihre Eltern lei­der nicht leis­ten kön­nen. Und zum Schluss noch ein beson­de­rer Tipp: Wenn Sie die Men­schen in der Ukrai­ne unter­stüt­zen wol­len, brin­gen Sie ein­fach ein Päck­chen zur Post. DHL bie­tet in die­sem Jahr einen kos­ten­lo­sen Ver­sand von Hilfs­gü­tern in die Ukrai­ne an. (sfo)

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te hat Vik­to­ria Pehl­ke für Sie in den Ver­an­stal­tungs­ka­len­der geschaut. Das sind ihre Empfehlungen: 

+++ Wie bru­tal muss ein Kriegs­bild sein, damit es uns bewegt? Mit die­ser Fra­ge beschäf­tigt sich der Spiel­film Stil­le Post des Regis­seurs Flo­ri­an Hoff­mann. Er the­ma­ti­siert den Krieg gegen Kur­den und nutzt dazu unter ande­rem Han­dy­fo­tos aus der Kriegs­re­gi­on. Am Don­ners­tag wer­den der Regis­seur und die Pro­du­zen­tin des Films, Anna Wer­ner, zu Gast im Cine­ma sein. Tickets sind online erhält­lich. Beginn der Vor­füh­rung ist um 19:30 Uhr. 

+++ Ein­mal im Monat lädt das LWL-Muse­um für Natur­kun­de loka­le Initia­ti­ven und Ver­ei­ne ein, um die Son­der­aus­stel­lung Das Kli­ma zu ergän­zen. Die­sen Mitt­woch (Kor­rek­tur­hin­weis: Hier stand ursprüng­lich am Frei­tag) ist die Aus­stel­lung von 18 bis 21 Uhr geöff­net. Zu Gast ist dies­mal die müns­ter­sche Grup­pe der Kli­ma­be­we­gung Extinc­tion Rebel­li­on. In Kurz­vor­trä­gen stellt die Initia­ti­ve ihre Arbeit vor und beant­wor­tet Fra­gen aus dem Publi­kum. Tickets für die Aus­stel­lung gibt es online.

+++ Zu Beginn der Coro­na­pan­de­mie hat­te der Kunst­blog­ger Kai Eric Schwich­ten­berg aus Müns­ter lee­re, vor­fran­kier­te Post­kar­ten an über 60 Künstler:innen ver­schickt. Sie konn­ten auf dem begrenz­ten For­mat ihren Ideen und Gedan­ken frei­en Lauf las­sen. Die Ergeb­nis­se sind nun bis zum 14. Janu­ar im Raum­pro­gramm in der Aus­stel­lung Ich Schreib Dir Von Zuhau­se zu sehen. 

+++ Das Natur­ge­schicht­li­che Muse­um in Lon­don prä­miert jähr­lich die 100 bes­ten Natur­fo­to­gra­fien aus aller Welt. Die Bil­der sind nun in einer Aus­stel­lung im West­fä­li­schen Pfer­de­mu­se­um zu sehen. Die Aus­stel­lung geht bis Mit­te April. 

Und noch ein Hin­weis von mir: 

+++ Der Agen­da-Ver­lag hat drei neue Bücher her­aus­ge­ge­ben, die alle mit Müns­ter zu tun haben. Die Müns­te­ra­ne­rin Ursu­la Schlü­ter ist Ende der 1950er-Jah­re als jun­ge Frau mit dem Motor­rol­ler nach Istan­bul, Damas­kus und Kai­ro gefah­ren. In ihrem 400 Sei­ten lan­gen Buch „Mei­ne frü­hen Rei­sen“ erzählt sie, was sie unter­wegs erlebt hat. Dann hat der Schau­spie­ler Til­man Rade­ma­cher, gebo­ren in Müns­ter, den Lyrik­band „Die Lyrik­kie­pe“ her­aus­ge­ge­ben. Inhalts­an­ga­be: „Bier, Boh­nen und Speck. Ich blei­be. Wohin auch? West­fa­len. Mein Fleck.“ Und Anet­te Rein­ke­mei­er erzählt in ihrem Buch „Müns­ters Later­nen­ge­schich­ten“, nun ja, Müns­ters Later­nen­ge­schich­ten, also Geschich­ten aus Müns­ters Geschich­te. Viel­leicht ist ja was dabei für Sie. 

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche, mög­lichst ohne Grippe. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Vik­to­ria Pehl­ke (vpe), Anto­nia Strot­mann (ast)
Lek­to­rat: Mela­nie Kelter

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PS

Die Abfall­wirt­schafts­be­trie­be mel­de­ten sich ges­tern Nach­mit­tag aus einem lau­fen­den Ein­satz. In der Betreff­zei­le der E-Mail, die bei uns ankam, stand: „Win­ter­dien­st­ein­satz der AWM am 12.12.2022 ab 02:00 Uhr“. 12 Streu­fahr­zeu­ge und etwa 20 Per­so­nen sei­en im Ein­satz. Und wenn man heu­te Mit­tag um 12 Uhr aufs Ther­mo­me­ter schau­te, sah man: Es hat­te unge­fähr minus 2 Grad. Das sieht alles ganz ver­däch­tig nach einem Code aus, nach einer ver­steck­ten Bot­schaft. Und nach lan­gem Über­le­gen glau­ben wir, die Bot­schaft ent­schlüs­selt zu haben. Sie lau­tet, wenn wir uns nicht all­zu sehr irren: Der Win­ter ist jetzt da. (rhe)

PPS

Und zum Schluss noch eine Infor­ma­ti­on aus dem RUMS-Kos­mos. Vor zwei Jah­ren haben wir mit dem Stadt­ar­chiv Müns­ter ver­ein­bart, dass unse­re RUMS-Brie­fe dort archi­viert wer­den. Wir haben einen Ver­trag unter­schrie­ben. Das Archiv hat ein Abo abge­schlos­sen. Das fan­den wir sehr gut. Danach haben wir vom Stadt­ar­chiv lan­ge nichts gehört, das Archiv von uns aber auch nichts. Vor ein paar Tagen dann kam eine E-Mail. Das Stadt­ar­chiv schick­te ein Info­blatt mit allem, was bis­her geschah. Die Essenz: Es wan­delt die RUMS-Brie­fe jetzt in pdf-Datei­en um, die komm in ein Archiv, und im letz­ten Schritt will man sie auf der Sei­te www.archive.nrw.de öffent­lich machen. Auch das ist in unse­rem Sin­ne. Es wird aller­dings noch ein biss­chen dau­ern. Die gute Nach­richt für Sie: Wenn es so weit ist, sagen wir Bescheid. (rhe)