Wandel im Salzhof | Corona und kein Ende | Mokel-Bar

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 27. Oktober 2020

an einem Mittwoch vor zwei Wochen saß Haissam El Daou am späten Nachmittag in seinem Eiscafé im Salzhof an der Salzstraße und breitete lose Zettel vor sich aus. Auf den Blättern waren viele Zahlen zu sehen, Euro-Beträge, die nach unten immer größer wurden. Das waren die Mietschulden. „Ich kann seit Monaten kaum schlafen“, sagte Haissam El Daou. Er war ratlos.

Als er das Eiscafé Cremino vor zehn Jahren zusammen mit seiner Frau Hala übernahm, blieben am Ende des ersten Winters 900 Euro offen. Es war das beste Jahr. In der ersten Zeit konnten sie die Mietschulden im Frühjahr locker aus ihrem Gewinn zurückzahlen. Und so machten sie es auch später, als der Rückstand immer größer wurde. Was sie im Winter nicht zahlen konnten, beglichen sie im Sommer, so gut es ging.

Im Café war an diesem Mittwochnachmittag vor zwei Wochen nicht viel los. Ein paar Tische weiter saßen zwei Gäste, nur ab und zu lief jemand durch die Passage. Und genau das ist schon länger das Problem. Das Geschäft lief immer schlechter. Die Umsätze im Sommer reichten nicht mehr aus, um die monatliche Belastung zu stemmen. 7.616 Euro Miete für 169 Quadratmeter. Jeden Monat. Dazu die Versicherungen, der Strom. Insgesamt 11.000 Euro, sagte Haissam El Daou. Und an Tagen wie diesem Mittwoch seien am Abend manchmal nur 200 Euro in der Kasse.

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