Extrawurst für Möbelhäuser | Das Dilemma mit der Schule | Preußen-Stadion

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 21.04.2020

Guten Tag *|FNAME|* *|LNAME|*,

vom Hauptbahnhof Münster sind es 48,9 Kilometer bis zum Ikea-Markt in Osnabrück und 52,2 Kilometer bis zu Ikea in Kamen. Ob man nun hierher oder dorthin fährt, macht eigentlich keinen großen Unterschied. In diesen Tagen allerdings schon, denn Osnabrück gehört zu Niedersachsen, Kamen zu Nordrhein-Westfalen. Und das heißt: Der nordrhein-westfälische Markt darf seit gestern wieder öffnen, der niedersächsische muss seine Kundschaft weiter bitten, die Möbel im Internet zu bestellen, sie abzuholen – und sich die Portion Köttbullar dazu in Vorfreude aufs nächste Mal einfach vorzustellen.

Der Grund dafür ist, dass die NRW-Landesregierung die gesundheitlichen und die wirtschaftlichen Risiken der Corona-Pandemie anders gewichtet als andere Bundesländer. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat vor ein paar Tagen mit Blick auf die Möbelindustrie in Nordrhein-Westfalen gesagt: „Da haben wir ein klares wirtschaftliches Interesse.“NRW-Ministerpräsident Armin Laschet soll diese Aussage dann gestern in einer Telefonkonferenz mit dem CDU-Präsidium so weit heruntergebrochen haben, dass auch eine Bundeskanzlerin sie versteht. Die Deutsche Presse-Agentur zitiert ihn mit den Worten, Nordrhein-Westfalen sei das „Land der Küchenbauer“.

Aus der Distanz klingt eine Sonderregelung für eine Branche mit 35.000 Beschäftigten durchaus vernünftig. Aus der Nähe jedoch werden Probleme sichtbar, die von weitem vielleicht nicht zu erkennen sind. Übersetzt bedeutet die Extrawurst für die Einrichtungshäuser nämlich: Auch wenn gerade kaum jemand eine neue Küche braucht, aber viele Menschen neue Kleidung für den Frühling kaufen müssten, sind die Küchen jetzt erst einmal wichtiger – denn sie kommen aus der Region.

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