Die Sache mit dem Glasfasernetz | Zwischenstopp bei Tönnies | Teilchen & Beschleuniger

Mit Ann-Marlen Hoolt

Münster, 17. Juli 2020

vielleicht sind Ihnen auch schon die wandernden Baustellen an der Wolbecker Straße aufgefallen. Dort verlegen die Stadtwerke Münster aktuell Glasfaserkabel. Und das geht überraschend schnell. Straße auf, Kabel rein, Straße wieder zu – und weiter zur nächsten Stelle. Die neuen Kabel sollen das Internet in Münster schneller machen, Glasfaser bietet dafür momentan die beste Technologie. Schön wäre es, wenn diese superschnellen Kabel überall in Münster in der Erde lägen. Ich nehme jetzt schon einmal die Pointe vorweg: Dazu wird es erstmal nicht kommen. Aber fangen wir vorne an. Zu Beginn dieser Recherche hatte ich ein Klischee im Kopf, das Sie bestimmt auch kennen: Gutes Internet in der Stadt, Funklöcher auf dem Land. Inzwischen weiß ich: Ganz so einfach ist es nicht. Denn im Vergleich mit den umliegenden Kreisen kann das Internet hier in Münster nur bedingt mithalten.

Im NRW-Gigabitatlas können Sie sich das anschauen. Die Zahlen sind aus dem vergangenen Jahr, aber ihre Aussage hat sich nicht verändert: In den ländlichen Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt und Warendorf ist das Internet statistisch gesehen besser als in Münster, nämlich großflächig gigabitfähig. Das ist ein Begriff, der immer wieder in Diskussionen ums Internet auftaucht. Er besagt im Grunde nur, dass die Internetverbindung auch Daten mit einer Größe von über 1.000 Megabit pro Sekunde verarbeiten kann. Das ist viel mehr als die meisten Internetnutzer:innen brauchen. Das Internet in Münster ist also nicht schlecht. Im deutschlandweiten Vergleich ist es sogar ziemlich gut. Aber es gibt noch Luft nach oben. Die Kreise um Münster haben aufgeholt. Im Kreis Warendorf zum Beispiel bekommt ein Großteil der Außenbereiche zurzeit Glasfaser-Anschlüsse. Das Klischee vom schlechten Internet auf dem Land ist dort bald Geschichte.

Spätestens seit wir zu Beginn der Corona-Pandemie alle ins Homeoffice mussten, ist klar: Ohne Internet geht’s nicht. Viele Menschen haben in den vergangenen Monaten gemerkt, dass ihre Verbindung nicht so gut ist, wie sie angenommen hatten. Bei einigen streikte das Netz schon beim Versuch größere E-Mail-Anhänge herunterzuladen. Willkommen im Jahr 2020.

Im März reduzierten Amazon, Netflix und YouTube ihre Datenraten, um die europäischen Netze während der Corona-Pandemie zu entlasten. Die EU-Kommission hatte das angeordnet. Es nutzen einfach zu viele Menschen gleichzeitig das Internet.

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