Diskussion über Hilfe bei ungewollten Schwangerschaften | Corona-Lockerungen bleiben erstmal | Neapolitanische Pizza

Mit Ann-Marlen Hoolt

Münster, 13. Juli 2021

kürzlich brauchte ich einen Termin beim Orthopäden. Rückenschmerzen, vermutlich das viele Sitzen im Homeoffice. Ich habe sechs Praxen angerufen, bis ich eine gefunden habe, die mich kurzfristig aufgenommen hat. Sie lag in der Innenstadt. Glück gehabt.

Es gibt Menschen in Münster, die haben nicht so viel Glück. Die müssen lange nach einer passenden Praxis suchen und weite Wege in Kauf nehmen, um dorthin zu kommen. Es geht in diesem Brief um genau diese Menschen. Und um den Grund dafür, dass sie so lange nach einem Arzt oder einer Ärztin suchen müssen. Es geht um den Abbruch von Schwangerschaften. Die Versorgung von Schwangeren, die sich unsicher sind, ob sie ein Kind austragen möchten, ist gerade Thema in der Politik in Münster. Fast alle Fraktionen haben sich dazu schon positioniert. Und sie sind sich einig, dass Münster mehr Hausärzt:innen und Gynäkolog:innen braucht, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Uneinig sind sich die Fraktionen in der Frage, was die Stadt tun kann, um die Situation zu verbessern.

Streit um die ausreichende Versorgung

Im Mai brachte das Bündnis aus Grünen, SPD und Volt gemeinsam mit der Fraktion aus Partei und ÖDP und der Fraktion der Linken einen Antrag in den Rat ein. Sie wollen der Stadtverwaltung den Auftrag geben, eine Koordinierungsstelle für Schwangerschaftsabbrüche einzurichten. Sie soll die Situation verbessern und „die Hürden senken, damit mehr Praxen bereit sind, diese medizinische Aufgabe zu übernehmen“. Die aktuelle Versorgungslage in Münster sei „unzureichend“, so steht es im Antrag. Für den Antrag haben die Fraktionen im Vorfeld mit vielen Organisationen gesprochen, darunter das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, der Verein ProFamilia und die Arbeitsgemeinschaft Münsterscher Frauenorganisationen.

Direkt weiterlesen – nur 1 Euro für 6 Monate!

Lernen Sie RUMS ein halbes Jahr lang in aller Ruhe kennen. Sie zahlen dafür nur einen Euro!


  • Sie erfahren mit einem RUMS-Abo alles, was in Münster wichtig ist.
  • Sie bekommen 3x pro Woche unseren Newsletter mit Analysen, Kurzmeldungen und mehr.
  • Sie haben vollen Zugriff auf alle Reportagen und Interviews auf unserer Website.
  • Sie können jederzeit kündigen.