So geht autofrei woanders | Debatten-Kultur | Tatort für die Ohren

Müns­ter, 11. August 2020

Guten Tag,

S-Bahn-Plä­ne, Velo­rou­ten, Fahr­rad­stra­ßen­aus­bau, Metro­bus­se, ÖPNV-Aus­bau, Ent­wick­lung von On-Demand-Sys­te­men. Die Mobi­li­tät ist ein gro­ßes The­ma und sehr wei­tes Feld. Schaut man in die Wahl­pro­gram­me der müns­ter­schen Par­tei­en, spie­gelt sich genau das wider. Auf vie­len Text­sei­ten erklä­ren alle, wie sie sich moder­ne Mobi­li­tät vor­stel­len und wel­che Maß­nah­men sie ergrei­fen wol­len. Im Grund­satz sind sie sich sogar einig: Eine Ver­kehrs­wen­de muss kom­men, mit weni­ger Indi­vi­du­al-Ver­kehr in der Innenstadt.

Am wei­tes­ten gehen dabei die Grü­nen. Sie for­dern, sehr kon­kret und in der Poli­tik und Stadt­ge­sell­schaft umstrit­ten, die Alt­stadt Müns­ters bis 2025 auto­frei zu machen – so lau­tet auch eine der Wahl­kampf­pa­ro­len von Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Peter Todes­ki­no. Damit hat er natür­lich eine Dis­kus­si­on aus­ge­löst. „Die Grü­nen machen dicht“, schrieb SPD-Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Micha­el Jung dann auch post­wen­dend in einer Pres­se­mit­tei­lung. Und prä­sen­tiert im Gegen­zug einen Schritt-für-Schritt-Plan der SPD zur auto­ar­men statt auto­frei­en Innen­stadt (WN-Arti­kel). FDP-Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Jörg Ber­ens wirft den Grü­nen vor, die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on, in der sich die hei­mi­sche Wirt­schaft befin­de, zu ver­ken­nen. Spe­zi­ell Ein­zel­han­del, Gas­tro­no­mie und Hotel­le­rie wür­den dar­un­ter lei­den, wenn eine Anfahrt mit dem Auto nicht mehr mög­lich sei. Die Lin­ken ärgern sich, weil die Idee der auto­frei­en Innen­stadt eigent­lich von ihnen stammt. Und die CDU samt Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Mar­kus Lewe? Ist wei­ter­hin für den Aus­bau der B 51 und B 64, setzt aber ansons­ten auf Velo­rou­ten, den Kanal­rad­weg und die Wei­ter­ent­wick­lung der Fahr­rad­stra­ßen. Par­al­lel ver­sucht die Stadt­ver­wal­tung, den Ärger um die weg­fal­len­den Park­plät­ze an den rot mar­kier­ten Fahr­rad­stra­ßen in den Griff zu bekommen.

Utopisch oder umsetzbar?

Wir wer­den noch mehr davon hören, ver­spro­chen. Bis dahin schau­en wir uns die gan­ze Empö­rung aber ein­mal von einer ande­ren Sei­te an. Ist die auto­freie Innen­stadt wirk­lich eine ideo­lo­gisch ver­klär­te Uto­pie oder nicht schon längst ein umsetz­ba­res Kon­zept moder­ner Städteplanung?

Woan­ders, also nicht im guten alten Müns­ter, ist die Ant­wort klar: Mit dem Titel „Erst sind alle dage­gen – und dann dafür“ hat der Spie­gel beschrie­ben, wie gut auto­freie und auto­ar­me Kon­zep­te in Ham­burg-Otten­sen, Gent, Paris, Bre­men, Oslo oder Madrid funk­tio­nie­ren. Inter­es­sant dar­an: „Fast immer for­miert sich dage­gen Wider­stand: Gewer­be­trei­ben­de sor­gen sich um die Erreich­bar­keit ihrer Geschäf­te, Anwoh­ner um die Nacht­ru­he wegen lär­men­der Stra­ßen­par­tys, Pend­ler um die gern genutz­te Abkürzung.“

Doch dann sei es laut Spie­gel so: „Die Beden­ken lösen sich in Luft auf, in den Geschäf­ten steigt der Umsatz, die Men­schen nut­zen die neu­en Frei­räu­me.“ Phi­li­ne Gaf­fron, lei­ten­de Inge­nieu­rin für Ver­kehrs­pla­nung und Logis­tik an der TU Har­burg, sagt laut Spie­gel: „Natür­lich gibt es Sor­gen und Beden­ken, wenn sich in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung etwas ver­än­dert und die­se Ver­än­de­rung auch das per­sön­li­che Ver­hal­ten und die Mobi­li­täts­ge­wohn­hei­ten betrifft.“ Des­halb sei es sinn­voll, Pro­jek­te wie „Otten­sen macht Platz“ zunächst für begrenz­te Zeit zu pla­nen, um dann ent­we­der kor­ri­gie­ren, ver­än­dern, auf jeden Fall aber qua­li­fi­ziert ent­schei­den zu können.

Beson­ders über­zeu­gend ist auch ein kon­kre­tes Bei­spiel aus Spa­ni­en. Seit fast 20 Jah­ren sind die Autos in der Stadt Pon­te­ve­dra fast kom­plett aus der Innen­stadt ver­bannt wor­den. Nur Fahr­zeu­ge von Anwohner:innen und Lie­fer­ver­kehr sind erlaubt. Die Süd­deut­sche Zei­tung schreibt: „Im Zen­trum gibt es kei­ne Fahr­bahn­mar­kie­run­gen, kei­ne Unter­schie­de zwi­schen Bür­ger­steig, Fahr­rad­weg und Fahr­bahn für die Autos.“ Nir­gend­wo sind Ver­kehrs­schil­der und Ampeln zu sehen, Fußgänger:innen haben immer Vor­rang. „Am zweit­wich­tigs­ten sind die Rad­fah­rer, erst dann kom­men moto­ri­sier­te Fahr­zeu­ge, die auch nur höchs­tens 30 Stun­den­ki­lo­me­ter schnell sein dür­fen. Und es funk­tio­niert“, so die Süd­deut­sche. Zuvor ver­sank die Stadt im Auto­ver­kehr. Trotz­dem pro­tes­tier­ten die Ladenbesitzer:innen, als der neue Bür­ger­meis­ter auf einen Schlag die gesam­te Alt­stadt zur auto­frei­en Zone erklär­te. Doch ent­ge­gen ihrer Befürch­tun­gen stie­gen die Umsät­ze, denn die Alt­stadt mit all den Stra­ßen­ca­fés wur­de zur Bum­mel­zo­ne. Die auto­freie Zone wur­de schließ­lich sogar noch ausgeweitet. 

Das Argument: Erreichbarkeit

Die Gegner:innen der auto­frei­en Innen­stadt füh­ren immer wie­der die Erreich­bar­keit als Gegen­ar­gu­ment an. In Pon­te­ve­dra steu­ern die Men­schen die zum gro­ßen Teil kos­ten­lo­sen 15.000 Park­plät­ze am Stadt­rand an. Ent­spannt und kauf­be­reit kom­men sie dann zu Fuß oder mit klei­nen Stadt­bus­sen in die Innen­stadt. Das Bei­spiel belegt: Ein gutes Park-and-Ride-Kon­zept garan­tiert die beque­me Erreich­bar­keit auch von Einpendler:innen und mög­li­chen Kund:innen.

Aber geht das auch in Münster?

All das klingt so leicht. Aber kann ein Kon­zept, das in einer spa­ni­schen Stadt mit 83.000 Einwohner:innen funk­tio­niert, auch in Müns­ter aufgehen?

Ich habe dazu mit Lean­dra Praet­zel gespro­chen. Die Land­schafts­öko­lo­gin hat im Jahr 2013 ihre Bache­lor­ar­beit über das The­ma „Eine auto­freie Innen­stadt für Müns­ter“ geschrie­ben. Die Fach­frau ist opti­mis­tisch und sagt: „Müns­ter hat nicht die schlech­tes­ten Vor­aus­set­zun­gen.“ Die Plus­punk­te der vor­han­de­nen Infra­struk­tur: Die Pro­me­na­de als Fahr­rad­ver­kehrs­ader, die Bus­li­ni­en, die schon jetzt in der Innen­stadt ver­keh­ren und der dar­an sehr nahe lie­gen­de Bahnhof. 

Doch egal, wel­che Maß­nah­men die Stadt ergrei­fen wür­de, immer sei eines wich­tig: „Die Bürger:innen von Anfang an mit ein­zu­bin­den“, so Praet­zel. Wer den Men­schen Park­plät­ze weg­näh­me, müs­se ihnen auch die Angst neh­men und ihnen sagen: „Kei­ne Panik, wir wan­deln die Park­häu­ser um. Dort müsst ihr nicht mal mehr suchen, son­dern habt immer einen frei­en Platz.“

(Wie ent­schei­dend das The­ma Par­ken und die Metho­de von Push and Pull sind, haben wir schon in einem ande­ren Brief erklärt.)

In ihrer Arbeit schreibt Praet­zel, dass die Bürger:innen die Innen­stadt kom­for­ta­bel errei­chen kön­nen müs­sen, wenn eine auto­freie Zone ein­ge­führt wer­de, „sodass die Betrof­fe­nen die Sper­rung für den pri­va­ten Auto­ver­kehr nicht als Ein­schrän­kung, son­dern viel­mehr als Berei­che­rung emp­fin­den.“ Vor­aus­set­zung dafür: Die Stra­ßen, Plät­ze und Gebäu­de müs­sen anspre­chend gestal­tet, stadt­ty­pi­sche Cha­rak­ter­zü­ge und Qua­li­tä­ten betont wer­den, schreibt sie in ihrer Bache­lor­ar­beit. In Pon­te­ve­dra hat die Stadt die nicht mehr genutz­ten Park­flä­chen in der Alt­stadt bepflanzt oder klei­ne Spiel- und Sport­flä­chen dar­auf errich­tet. Für Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen und für Anwohner:innen, die nicht mehr gut gehen kön­nen und auf ein Auto ange­wie­sen sind, emp­fiehlt Praet­zel Ausnahmeregelungen.

Wich­tig sei auch, dass alle Mobi­li­täts-Maß­nah­men inein­an­der­grei­fen. Die Stadt müs­se Fahr­plä­ne anpas­sen, Prei­se an einer Stel­le redu­zie­ren (ÖPNV) und an ande­rer erhö­hen (Park­häu­ser). Sie müs­se neue Park­mög­lich­kei­ten für Anwohner:innen schaf­fen, wenn deren Plät­ze weg­fal­len, weil mehr Rad­we­ge gebaut wer­den. Und sie müs­se früh­zei­tig pla­nen und und mög­lichst zügig umset­zen (Bei­spiel Metrobusse). 

Doch das setzt lang­fris­ti­ge, zukunfts­ori­en­tier­te Kon­zep­te vor­aus – und dass alle Akteur:innen zusam­men­ar­bei­ten. Dazu gehö­ren laut Praet­zel die Stadt, die Inter­es­sen­ver­bän­de, die Wirt­schaft und auch die Bevöl­ke­rung. Infor­ma­tio­nen, eine gute Öffent­lich­keits­ar­beit, Befra­gun­gen im Vor­feld – Praet­zel plä­diert außer­dem für Akti­ons­ta­ge. Dort könn­ten die Men­schen erle­ben, wie viel mehr Lebens­qua­li­tät ent­steht, wenn Stra­ßen anders genutzt wer­den. Ein Bei­spiel hat sie auch parat: den Par­king-Day. Im Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res war der Han­sa­ring für nur einen Tag auto­frei, die Stra­ße war vol­ler Men­schen, die sich dort ganz frei bewe­gen konn­ten, die Stim­mung war aus­ge­las­sen, entspannt.

Was für ein schö­ner Tag das war. 

Zu Ihrer Infor­ma­ti­on: Lean­dra Praet­zel kan­di­diert in die­sem Jahr für den Rat (Die Grü­nen). Poli­ti­sche Fra­gen haben wir des­halb in die­sem Gespräch ausgelassen.

Diskussionsfreudig – nicht nur online

Kaum hat­ten wir unse­ren ers­ten Schwer­punkt (den Text zum Hafencen­ter) ver­öf­fent­licht, mel­de­ten Sie sich auf Twit­ter und Face­book zu Wort. Ihre Bei­trä­ge sind kon­tro­vers, Ihre Mei­nung oft stark. Das­sel­be pas­sier­te, als wir den aus­führ­li­chen Ana­ly­se-Bei­trag zur Preu­ßen-Müns­ter-Situa­ti­on online stell­ten. Nicht allen gefällt natür­lich, was wir schrei­ben. Aber den meis­ten gefällt, dass wir uns um die­se The­men küm­mern. Wir freu­en uns jeden­falls, dass wir so dis­kus­si­ons­freu­di­ge Leser:innen haben und dass wir damit einen Bei­trag zur Debat­ten-Kul­tur in Müns­ter leis­ten konn­ten. Unser Plan war immer, dass wir genau die­se Kul­tur aus­bau­en möch­ten. Nicht nur online, son­dern auch ana­log. Wir wol­len – sobald das in die­sen Coro­na-Zei­ten wie­der bes­ser mach­bar ist – öffent­li­che Podi­ums­dis­kus­sio­nen, Vor­trä­ge und Debat­ten-Run­den auf die Bei­ne stel­len. Mit Ihnen, unse­rer Com­mu­ni­ty. Denn wir glau­ben fest dar­an, dass wir mit­ein­an­der im Gespräch blei­ben, dass wir strei­ten, zuhö­ren und uns aus­tau­schen müs­sen, bevor wir uns eine eige­ne Mei­nung bilden.


Blick in die Medien

+++ Aus­flug mit Tun­nel­blick. Der Ein­stieg in den Text liest sich wie der Beginn eines Thril­lers. „Am Frei­tag­abend um 19.17 Uhr fährt eine dunk­le Limou­si­ne mit Blau­licht dort vor, wo man es in Müns­ter eher nicht erwar­ten wür­de“, schrei­ben die West­fä­li­schen Nach­rich­ten am Mon­tag. Dann wird das Geheim­nis gelüf­tet: NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul war auf Ein­la­dung der CDU gekom­men, die ihm dann „die Schat­ten­sei­ten die­ser Stadt“ zeig­te. Reul schritt – flan­kiert von CDU-Chef Hen­drik Grau, Poli­zei­prä­si­dent Rai­ner Furth und Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe – durch den Ham­bur­ger Tun­nel, oder wie Grau den dunk­len Ort laut WN-Zitat bezeich­ne­te durch „das größ­te Uri­nal der Stadt“. Das Ziel: Der Bre­mer Platz, der als Kri­mi­na­li­täts­schwer­punkt gilt, weil sich dort Dro­gen­dea­ler, Obdach­lo­se und Süch­ti­ge tref­fen und es immer wie­der zu Straf­ta­ten kommt. Es war also kein Wohl­fühl-Aus­flug durch Müns­ters gute Stu­be, son­dern… ja was eigent­lich? Eine kur­ze Sight­see­ing-Tour, die Reul zeig­te: Hey, auch wir haben im schö­nen Müns­ter Pro­ble­me, die auch alle ande­ren Städ­te haben? Oder war es am Ende doch eher eine geplan­te Bot­schaft an die Wähler:innen, so nach dem Mot­to, der Poli­zei­prä­si­dent ist bis­sig (er griff die Arbeit des Dro­gen­hil­fe­zen­trums INDRO an) und Lewe ein aus­glei­chen­der Macher? Die SPD nennt den Gang der vier Män­ner (plus Secu­ri­ty) inzwi­schen übri­gens „Law-and-Order-Auf­tritt“. Dazu passt auch das ker­ni­ge Schluss­wort, das man in den WN nach­le­sen kann: Auf die Fra­ge, ob der Bre­mer Platz in fünf Jah­ren ein ganz ande­rer sein wird, ant­wor­tet Lewe und lacht. „Dafür brau­chen wir kei­ne fünf Jah­re.“ Eine inter­es­san­te Ein­schät­zung, wenn wir uns ver­ge­gen­wär­ti­gen, dass es hin­ter dem Bahn­hof seit Jahr­zehn­ten so aus­sieht wie heu­te. Aber viel­leicht gibt es ja einen Plan, den wir noch nicht kennen.


Korrekturen und Ergänzungen

Jäger­la­tein. Falls Sie mei­nen letz­ten Brief als Pod­cast­ver­si­on gehört haben, ist Ihnen viel­leicht auf­ge­fal­len, dass ich gleich zu Beginn einen Feh­ler gemacht habe. Ich habe einen latei­ni­schen Namen anders aus­ge­spro­chen, als man es heu­te tut. Es ging dabei um den römi­schen Phi­lo­so­phen Luci­us Annae­us Sene­ca. Mein Kol­le­ge Sebas­ti­an Sta­chor­ra mach­te mich dar­auf auf­merk­sam, dass man das C wie ein K aus­spre­che. Ich möch­te mich an die­ser Stel­le ent­schul­di­gen, aber zugleich auch auf mein gro­ßes Lati­num ver­wei­sen, das ich – wenn auch sehr knapp – trotz­dem erlangt habe. Zu einer Zeit aller­dings, in der auf unse­rer Schu­le Cae­sar noch nicht Kae­sar genannt wurde.

Außer­dem noch eine klei­ne Ergän­zung zum Brief. Es ging dar­in unter ande­rem um das Schei­tern eines Wahl-O-Mats in Müns­ter. Dazu erreich­te uns jetzt ein Hin­weis von Juli­an D. Lage­mann. Er ist Vor­sit­zen­der des Stadt­ju­gend­rings Ibben­bü­ren und schrieb uns, dass es im Kreis Stein­furt gleich 25 Wahl-O-Maten (genannt: Kom­mu­na­lo­ma­ten) geben wird. Orga­ni­siert wird das Projekt vom ehren­amt­li­chen Kreis­ju­gend­ring. Umso mehr ver­wun­dert es dann wie­der, war­um die Stadt Müns­ter es nicht schafft, mit pro­fes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung der Uni einen Wahl-O-Maten einzurichten.


Corona-Update

Über das Wochen­en­de hat sich die Gesamt­zahl labor­dia­gnos­tisch bestä­tig­ter Coro­na-Fäl­le im Stadt­ge­biet um zwölf auf 873 erhöht. Davon sind 758 Patient:innen wie­der gene­sen. 13 Per­so­nen, die mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert waren, sind gestor­ben. Damit gel­ten aktu­ell 66 Per­so­nen als infiziert.

Ob es an den extrem hohen Tem­pe­ra­tu­ren, an der ein­set­zen­den Ver­nunft oder an der ver­stärk­ten Prä­senz von Poli­zei und Ord­nungs­amt lag, ist nicht sicher: Aber die Alt­stadt war am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de nicht ganz so voll wie in den Wochen zuvor. An Kanal­pro­me­na­de und der Aasee­wie­se sorg­ten die Ord­nungs­diens­te mit Laut­spre­cher­durch­sa­gen für die Ein­hal­tung der Abstands­re­geln. Haben sich die Leu­te dar­an gehal­ten? „Weit­ge­hend“, so Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heuer.


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Eis­kal­ter Tag­traum. Müss­te ich nicht heu­te die­sen Brief schrei­ben, wäre ich schon längst Rich­tung König­stra­ße 15/16 unter­wegs. Denn dort gibt es Yoma­ro, eis­kal­ten Fro­zen-Joghurt aus eige­ner Her­stel­lung. Ich könn­te zwi­schen 30 Top­pings wäh­len und wür­de den Genuss nach­her nicht ein­mal bereu­en. Denn Yoma­ro ent­hält Kal­zi­um, Eiweiß und Vit­amin B2, weni­ger als 100 Kalo­rien pro 100 Gramm und Becher sowie Löf­fel sind bio­lo­gisch abbau­bar. Das schrei­ben zumin­dest die Macher:innen. Ich schaue mir gera­de die Bil­der auf der Web­site an und tag­träu­me ein biss­chen. Mei­ne Güte, sieht das kühl und lecker aus… Aber Schluss jetzt damit. Ich kann so nicht arbeiten!


Drinnen und Draußen

Tat­ort kennt jeder. Aber wuss­ten Sie, dass es auch Tat­ort-Fol­gen zum Hören gibt? Das Kri­mi-For­mat nennt sich ARD-Radio-Tat­ort. Ähn­lich wie beim Fern­seh-Tat­ort ermit­teln auch hier ver­schie­de­ne Teams in ver­schie­de­nen Städ­ten. Oft wer­den die Rol­len von bekann­ten Schauspieler:innen gespro­chen. So gibt zum Bei­spiel Uwe Och­sen­knecht den Poli­zis­ten Scholz von der Task Force Hamm. Und auch wenn Hör­spie­le irgend­wie etwas Alt­mo­di­sches an sich haben, es macht wirk­lich Spaß rein­zu­hö­ren – egal, ob Sie dabei auf Ihrem Bal­kon oder Sofa lie­gen, einen Spa­zier­gang durch einen schat­ti­gen Wald machen oder die Spül­ma­schi­ne ausräumen.

Am Frei­tag schreibt Ihnen mein Kol­le­ge Sebas­ti­an Sta­chor­ra. Machen Sie sich bis dahin ein paar span­nen­de Tage.

Herz­li­che Grüße

Kat­rin Jäger

Mit­ar­beit: Chris­toph Klemp

PS

Es ist ein selt­sa­mer letz­ter Feri­en­tag heu­te. Nach all den vie­len Wochen ohne rich­ti­gen Unter­richt weiß nie­mand mehr, wie Schul­all­tag sich eigent­lich anfühlt. Mei­ne Söh­ne jeden­falls sind trä­ge und haben schlech­te Lau­ne, doch vie­len Kin­dern macht der Wie­der­ein­stieg sogar Angst. Für sie hat das Schul­mi­nis­te­ri­um NRW eine Web­site auf­ge­setzt, die psy­cho­lo­gi­schen Rat gibt. Doch auch wir Eltern machen uns Sor­gen. Wie klappt das alles? Mit dem Auf­ho­len des Stof­fes? Mit der Mas­ken­pflicht? Und dann noch die­se Hit­ze! Bekom­men die Schüler:innen da nicht ohne­hin bald wie­der hit­ze­frei? Auf die ers­ten Fra­gen hat nie­mand eine Ant­wort. Zur letz­ten kann ich Ihnen aber ein paar Grund­la­gen-Infor­ma­tio­nen geben. Auf die­ser Sei­te fin­den Sie die offi­zi­el­len Bestim­mun­gen des Lan­des NRW zum The­ma. Kurz zusam­men­ge­fasst kann man sagen: Die Tem­pe­ra­tur im Klas­sen­raum muss mehr als 27 Grad betra­gen und – das Wich­tigs­te – die Schul­lei­tung entscheidet.