Erdbeben in Syrien und in der Türkei | Die unendliche Geschichte vom Kanal, Folge 356 | Nach der Flucht

Müns­ter, 10. Febru­ar 2023

Guten Tag,

wir haben uns ja eigent­lich auf die Fah­ne geschrie­ben, kon­struk­tiv und vor allem aus Müns­ter zu berich­ten. Aber manch­mal pas­sie­ren eben Din­ge in der Welt, die Preis­er­hö­hun­gen beim Bewoh­ner­par­ken oder die Fra­ge, ob es bald eine neue Gesamt­schu­le gibt, in den Hin­ter­grund rücken.

Anfang der Woche gab es star­ke Erd­be­ben in Syri­en und der Tür­kei. Dort sind mitt­ler­wei­le über 22.000 Men­schen gestor­ben. Das sind so vie­le, dass es kei­nen Platz mehr auf den Fried­hö­fen gibt, wie der „Guar­di­an“ berich­tet. Hier und da gibt es zum Glück Mel­dun­gen, dass auch nach über 100 Stun­den noch Per­so­nen leben­dig aus den Trüm­mern gebor­gen werden.

RUMS-Leser:innen-Umfrage: Sagen Sie uns, was Sie denken!

Im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir den RUMS-Brief ver­än­dert. Wir haben neue Rubri­ken und For­ma­te ein­ge­führt, um Ihnen einen bes­se­ren Über­blick über das geben zu kön­nen, was in Müns­ter pas­siert. Wir wüss­ten ger­ne, wie zufrie­den Sie damit sind. Des­halb wür­den wir uns freu­en, wenn Sie uns eini­ge Fra­gen beant­wor­ten. Davon pro­fi­tie­ren Sie auch selbst, denn wenn wir fest­stel­len, dass vie­len von Ihnen etwas nicht gefällt, ändern wir das.

Uns inter­es­siert zum Bei­spiel, wel­che The­men Sie sich wün­schen – und was Ihnen in unse­ren Brie­fen fehlt. Außer­dem über­le­gen wir, ein neu­es Abo-Modell ein­zu­füh­ren. Wäre das inter­es­sant für Sie? Was für ein Abo wün­schen Sie sich? Und wenn Sie mögen, erzäh­len Sie uns gern etwas über sich selbst und Ihre RUMS-Geschich­­te. Auch das hilft uns, den Brief wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ihre Ant­wor­ten blei­ben natür­lich anonym. Wir freu­en uns, wenn Sie teil­neh­men. Hier geht’s zu unse­rer Umfra­ge.

Klar ist: Vie­le Mil­lio­nen Men­schen brau­chen jetzt Hil­fe. Geld­spen­den an Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen vor Ort sei­en die effek­tivs­te Hil­fe aus Deutsch­land, heißt es beim ZDF. Aus dem Bis­tum Müns­ter gehen 300.000 Euro Sofort­hil­fe ins Erdbebengebiet.

Und falls Sie sich fra­gen, wie Sie hel­fen kön­nen: RUMS-Mit­ar­bei­te­rin Frie­da Kru­ken­kamp hat eine Aus­wahl an loka­len Spen­den­mög­lich­kei­ten für die Men­schen in der Tür­kei und in Syri­en zusam­men­ge­sucht. In Müns­ter hat zum Bei­spiel das Kul­tur­zen­trum Odak auf Insta­gram einen Spen­den­auf­ruf gestar­tet. Der Ver­ein stellt direk­ten Kon­takt zu Men­schen vor Ort her und möch­te den Men­schen in den betrof­fe­nen Regio­nen lang­fris­tig hel­fen. Der Imbiss Metins Holz­koh­le­grill an der Bern­hard-Ernst-Stra­ße 7 spen­det alle Ein­nah­men von heu­te für Syri­en und die Tür­kei. Das Bis­tum Müns­ter und die Cari­tas sam­meln auch Spen­den. Genau­so wie die Orga­ni­sa­ti­on ISAR, die sich auf die Suche von Ver­schüt­te­ten spe­zia­li­siert hat. Die gro­ßen Bünd­nis­se deut­scher Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen sind die Akti­on Deutsch­land hilft und das Bünd­nis Ent­wick­lung hilft.

Und zuletzt noch eine wich­ti­ge Sache, die nichts mit Geld­spen­den zu tun hat: Empa­thie und ein offe­nes Ohr. Zahl­rei­che Ange­hö­ri­ge von Erd­be­ben­op­fern leben auch hier in Müns­ter. Betrof­fe­ne, die see­li­sche Unter­stüt­zung brau­chen, kön­nen sich bei der Tele­fon­seel­sor­ge mel­den: 0800 111 0 111. Mehr Infor­ma­tio­nen dazu fin­den Sie hier. (fkr/sst)

Kurz und Klein

+++ Die Stadt­wer­ke-Toch­ter Bau­wer­ke zieht im kom­men­den Jahr zu ihrer Groß­mutter, der Stadt Müns­ter (um im glei­chen Bild zu blei­ben). Ab 2024 küm­mert sich damit eine städ­ti­sche Gesell­schaft aus­schließ­lich um Bau­pro­jek­te, vor allem um den Bau von Schu­len. Das steht laut den Grü­nen in einem Ver­wal­tungs­pa­pier zur nächs­ten Rats­sit­zug (das bei uns noch nicht ange­kom­men ist). Der Rat hat­te das im Dezem­ber beschlos­sen. Der Ober­bür­ger­meis­ter und die CDU-Frak­ti­on waren davon nicht ganz so begeis­tert. Sie befürch­ten, dass durch die Umstruk­tu­rie­rung alles noch län­ger dau­ert, wie CDU-Rats­herr Ulrich Möl­len­hoff in einer Pres­se­mit­tei­lung erklärt. Grü­nen-Rats­herr Albert Wen­zel aus dem Rat­haus­bünd­nis ist „schlei­er­haft“, wie die CDU zu die­ser Annah­me kommt, schreibt die Frak­ti­on. Unse­re Fra­ge wie­der­um wäre: Kann Schul­bau denn über­haupt noch län­ger dau­ern? (rhe)

+++ Die Bus­li­ni­en 8, 18, 22 und N85 in Wol­beck wer­den ab mor­gen, 18 Uhr, wegen des Kar­ne­vals­um­zugs in Wol­beck am Mon­tag teil­wei­se umge­lei­tet. Wäh­rend des Kar­ne­vals­um­zugs am Rosen­mon­tag gera­ten die Fahr­plä­ne dann noch mehr durch­ein­an­der. Infor­ma­tio­nen zu den Ände­run­gen fin­den Sie bei den Stadt­wer­ken.

+++ Zwi­schen­durch ein Ser­vice­tipp: Wenn Sie zur­zeit online einen Ter­min bei der Kfz-Zulas­sungs­stel­le buchen möch­ten, dann war­ten Sie etwa drei Wochen auf die­sen Ter­min, schreibt uns ein Leser. Wir haben es aus­pro­biert. Nächs­ter Ter­min­vor­schlag: 28. Febru­ar, 10.40 Uhr. Das sind knapp zwei­ein­halb Wochen. Zum Ver­gleich: Den nächs­ten Kir­chen­aus­tritts­ter­min beim Amts­ge­richt gab es heu­te Nach­mit­tag am 11. April um 8.40 Uhr. Wenn Sie sich also in der nächs­ten Woche ein neu­es Auto kau­fen, kön­nen Sie dann damit viel­leicht schon hin­fah­ren. (rhe)

+++ Über die Bezirks­re­gie­rung ist die Stadt Müns­ter nicht wei­ter­ge­kom­men mit ihrem Anlie­gen, in Roxel eine Gesamt­schu­le zu eröff­nen. Jetzt soll sie es über das Ver­wal­tungs­ge­richt pro­bie­ren. Das schlägt die Ver­wal­tung dem Rat vor, mel­det die Stadt. Der Rat wird die­ser Emp­feh­lung in sei­ner Sit­zung am Mitt­woch wohl fol­gen, denn die Not ist groß. In die­sem Jahr muss­te die Stadt 342 Absa­gen an Eltern schi­cken, die ihre Kin­der gern an einer Gesamt­schu­le ange­mel­det hät­ten, aber kei­nen Platz bekom­men haben. In Roxel könn­te die Stadt gleich im nächs­ten Jahr eine Schu­le eröff­nen. Dort steht dann näm­lich ein lee­res Schul­zen­trum. Die strit­ti­ge Fra­ge ist: Wür­de die­se Schu­le die Exis­tenz der Anne-Frank-Gesamt­schu­le in Havix­beck bedro­hen? Die Bezirks­re­gie­rung kam zu dem ein­deu­ti­gen Ergeb­nis: Ja. Eine Fach­an­walts­kanz­lei kam im Auf­trag der Stadt Müns­ter nun zu einem ande­ren Ergeb­nis. Bil­dungs­de­zer­nent Tho­mas Paal sagt: „Wir sind nach wie vor über­zeugt davon, dass bei­de Schu­len neben­ein­an­der bestehen kön­nen.“ Für den Fall, dass auch das Ver­wal­tungs­ge­richt Nein zu der Gesamt­schu­le in Roxel sagt, will die Stadt schon jetzt (man könn­te auch sagen: erst jetzt) einen Plan B aus­ar­bei­ten. Sämt­li­che Alter­na­ti­ven hät­ten aller­dings Nach­tei­le, schreibt die Stadt. Sie wären ent­we­der deut­lich teu­rer, es wür­de län­ger dau­ern, bis die Schu­len fer­tig sind, oder sie wür­den ande­re bestehen­de Schu­len beein­träch­ti­gen. Bevor der Rat am Mitt­woch ent­schei­det, berät der Schul­aus­schuss am Diens­tag­abend über das The­ma. (rhe)

+++ Wenn man an der Eisen­bahn­stra­ße zum Bus auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te möch­te, liegt dazwi­schen eine hal­be Welt­rei­se. Patrik Wer­ner, Mit­glied der Mobi­li­täts­grup­pe des Kli­ma­bei­rats der Stadt, hat sich über das Pro­blem Gedan­ken gemacht. Das Ergeb­nis ist eine Hal­te­stel­le in der Mit­te der Stra­ße, ein soge­nann­ter „Bus-Port“, oder ein­fach: ein Mit­tel­bus­steig. Die­ser Bus­steig ver­kürzt den Weg von Bus zu Bus laut Wer­ner von 60 auf 6 Meter. Ein Nach­teil wäre: Wenn man an der Eisen­bahn­stra­ße nicht umstei­gen, son­dern ein­stei­gen möch­te, muss man zual­ler­erst über die Stra­ße. Das wäre aller­dings nicht so schlimm. Ein bekann­tes Lösungs­kon­zept nennt sich: Ampel. (rhe)

+++ Der Natur­schutz­ver­band „NaturFreund*innen Müns­ter“ hebt in einer Pres­se­mit­tei­lung her­vor, dass die Stadt mit dem Fäl­len von Bäu­men ganz gut vor­an­kom­me; die Ver­ant­wor­tung dafür, dass die eige­nen Kli­ma­zie­le erreicht wür­den, schie­be sie aller­dings auf Bund und Land. Die Stadt­wer­ke hiel­ten die Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2030 für nicht rea­li­sier­bar, weil es nicht genug Dach­flä­chen für Pho­to­vol­ta­ik gebe. Auch in der Wind­ener­gie mache Müns­ter kei­ne Fort­schrit­te, weil es nur noch zwei mög­li­che Wind­ener­gie­an­la­gen-Stand­or­te gebe. Und was sagt die Stadt? Ach ja: Um Platz für neue Woh­nun­gen zu schaf­fen, wer­den auf dem Oxford-Are­al am Mon­tag 16 Bäu­me gefällt. (rhe)

+++ Am Mon­tag beginnt in Müns­ter der Pro­zess gegen den Tat­ver­däch­ti­gen im Zusam­men­hang mit dem Tod von Mal­te C. beim „Chris­to­pher Street Day“ im ver­gan­ge­nen Jahr. Ange­klagt ist ein 20-jäh­ri­ger rus­si­scher Staats­bür­ger tsche­tsche­ni­scher Her­kunft. Die Natio­na­li­tät ist in die­sem Zusam­men­hang von Bedeu­tung, denn ein psy­cha­tri­sches Gut­ach­ten kommt zu dem Ergeb­nis, dass der mut­maß­li­che Täter selbst homo­se­xu­ell ist und sei­ne eige­ne Sexua­li­tät als belas­tend emp­fun­den haben könn­te. Homo­se­xua­li­tät ist in sei­nem Kul­tur­kreis nicht akzep­tiert. In dem Gut­ach­ten heißt es, der Angriff kön­ne eine unbe­wuss­te Abwehr „eige­ner homo­se­xu­el­ler Wün­sche“ gewe­sen sein. Ange­klagt ist der Mann wegen Kör­per­ver­let­zung mit Todes­fol­ge. (rhe)

+++ Ger­hard Bonn hat sich im Ver­kehrs­aus­schuss ein biss­chen geär­gert. Der Ver­tre­ter der kom­mu­na­len Senio­ren­ver­tre­tung hat­te ange­merkt, dass die Stadt­wer­ke kei­ne aus­ge­druck­ten Bus­fahr­plä­ne mehr anbie­ten. Das hat er aber erst ganz zum Schluss gemacht, des­we­gen blieb kei­ne Gele­gen­heit mehr für eine Ant­wort. Wir haben des­halb nach­ge­fragt. Spre­cher Flo­ri­an Adler schreibt uns, die Stadt­wer­ke hät­ten vor drei Jah­ren das Fahr­plan­buch ein­ge­stellt. Die Stadt­wer­ke fan­den es näm­lich nicht mehr nach­hal­tig, ein 300 Sei­ten dickes Gesamt­werk aller Bus­li­ni­en im Müns­ter­land kos­ten­los her­aus­zu­ge­ben, von denen sowie­so nur ein paar Sei­ten benö­tigt wür­den. In der Pan­de­mie kam außer­dem das Pro­blem dazu, dass sich sowie­so stän­dig der Fahr­plan änder­te (was ja im Moment auch nicht anders ist, nur liegt das jetzt am chro­ni­schen Bus­fah­rer­man­gel und den Bau­stel­len in der Stadt). Mitt­ler­wei­le lägen aber ver­ein­zelt Lini­en­bus­fahr­plä­ne aus. Im ver­gan­ge­nen Jahr hät­ten die Stadt­wer­ke fünf sol­cher Falt­blät­ter raus­ge­bracht, die­ses Jahr sol­len zehn wei­te­re dazu­kom­men, schreibt Adler. Dar­über hin­aus gebe es online noch eine Über­sicht aller Fahr­plan­ta­bel­len. Wer kei­nen Inter­net­zu­gang habe, kön­ne sich die Fahr­plä­ne von „einem freund­li­chen Nach­barn“ oder bei den Stadt­wer­ken aus­dru­cken las­sen. (sfo)

Die unendliche Geschichte vom Kanal, Folge 356

„Ha, wuss­ten wir’s doch!“, könn­te ich Ihnen nun hämisch schrei­ben, schließ­lich haben wir in die­sem RUMS-Brief in wei­ser Vor­aus­sicht dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sich das Pro­jekt Dort­mund-Ems-Kanal wohl noch in die Län­ge zie­hen wird. Laut aktu­el­lem Bau­zeit­plan wer­den die Arbei­ten Mit­te 2028 fer­tig sein. Und die Spal­te für 2023 ist ziem­lich leer. „Typisch!“, könn­te ich jetzt hin­ter­her­pfef­fern, schließ­lich war irgend­wann mal ein Ende der Bau­ar­bei­ten im Jahr 2022 vorgesehen.

Aber ganz so ein­fach ist das ja nicht. Und hell­se­he­risch war die Vor­ankün­di­gung natür­lich auch nicht von uns, denn der Ver­zug war abseh­bar und es gibt nach­voll­zieh­ba­re Grün­de dafür. Oder zumin­dest wel­che, auf die die zustän­di­ge Behör­de, also das Was­ser­stra­ßen- und Schiff­fahrts­amt West­deut­sche Kanä­le am Stand­ort Rhei­ne*, kei­nen Ein­fluss hat. Das haben die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen am Mitt­woch­abend im Ver­kehrs­aus­schuss dar­ge­legt. Die Stim­mung der Aus­schuss­mit­glie­der ist irgend­wo zwi­schen wenig begeis­tert und „rich­tig sau­er“. Unge­fäh­rer Tenor bei den drei Ver­ant­wort­li­chen von der Behör­de: „Wir sind ja auch nicht glück­lich darüber.“

Inzwi­schen wur­de der Bun­des­haus­halt für 2023 ver­ab­schie­det. Und der wirft nicht viel für die Bau­ar­bei­ten ab. Laut Pro­jekt­lei­te­rin Vere­na Wen­ning genug für den Erhalt des Ist-Zustands und noch ein wenig mehr für Inves­ti­tio­nen, aber eben nicht aus­rei­chend. Das wird aber im kom­men­den Jahr anders, oder?

Die Hoffnung: Mehr Bundesmittel in 2024

Das fra­gen die Anwe­sen­den in mehr­fa­cher Aus­füh­rung und immer wie­der lau­tet die Ant­wort: Man weiß es nicht. Ob der jet­zi­ge Zeit­plan ein­ge­hal­ten wird, hängt vom Haus­halt ab. Zwar hät­te man einen „kur­zen Draht“ zum Minis­te­ri­um, sagt Vere­na Wen­ning, und es gebe Signa­le für eine mög­lichst brei­te Unter­stüt­zung. Ab 2024 gehen die­je­ni­gen, die den Zeit­plan erstel­len, erst­mal davon aus, dass es wie­der mehr Bun­des­mit­tel gibt – doch das steht eben erst fest, wenn der Haus­halts­ent­wurf exis­tiert. Und sie gehen auch davon aus, dass bis dahin die Stel­len, die gera­de noch offen sind, besetzt wer­den. Das ist natür­lich auch noch nicht in tro­cke­nen Tüchern. Per­so­nal für die anste­hen­den Arbei­ten an den Brü­cken der Stadt­stre­cke Müns­ter sei aller­dings vor­han­den, so viel kann Vere­na Wen­ning zum jet­zi­gen Zeit­punkt sagen.

Denn es ist ja nicht so, dass ein­zig das Geld knapp ist. Auch Ingenieur:innen feh­len. 2020 wur­den neue Stel­len für die Kanal­bau­ar­bei­ten zur Ver­fü­gung gestellt, vor­her war das Per­so­nal in ande­re Pro­jek­te ein­be­zo­gen. Ab dem Zeit­punkt konn­te die Pla­nung erst statt­fin­den. Dann müss­ten sich ja noch Leu­te auf die neu zu beset­zen­den Pos­ten bewer­ben, und das pas­sie­re gera­de nicht. Und wenn doch, dann sei­en das ten­den­zi­ell Berufseinsteiger:innen, die erst ein­mal ein­ge­ar­bei­tet wer­den müssten.

Neuer Beschluss wegen neuer Vorschriften

Ange­nom­men, die pas­sen­den Vor­aus­set­zun­gen sind dann gege­ben, sieht der Plan wie folgt aus: Ende des Jah­res begin­nen die Arbei­ten zum Stre­cken­aus­bau an der Lie­ge­stel­le, Anfang 2024 an der Pleis­ter­müh­len­weg-Brü­cke und an der Pro­zes­si­ons­brü­cke. Etwas spä­ter im Jahr star­ten die gemein­sa­men Bau­maß­nah­men an der Waren­dor­fer-Stra­ßen-Brü­cke und der Mauritzer-Eisenbahn-Brücke. 

Die Bau­ar­bei­ten an der Brü­cke der West­fä­li­schen Lan­des­ei­sen­bahn (WLE) ver­zö­gern sich, Start soll hier Ende 2024 sein. Das lie­ge aller­dings dar­an, dass sich Vor­schrif­ten geän­dert haben, es geht dabei um die Brei­ten von Bahn­brü­cken. „Des­we­gen gibt es eine Plan­än­de­rung und hin­ter­her wie­der einen neu­en Beschluss“, sagt Vere­na Wenning.

Und wenn Sie nun mit den gan­zen Brü­cken durch­ein­an­der­kom­men und sich dar­an erin­nern, dass ja auch noch ein Kanal aus­ge­baut wer­den muss und neue Rad- und Fuß­we­ge ent­lang des Ufers ent­ste­hen, mer­ken Sie sich doch ein­fach das hier: Im Früh­jahr 2023 wird das Are­al rund um die Brü­cke an der Wol­be­cker Stra­ße fer­tig­ge­stellt. Nutz­bar ist sie ja schon, gera­de wer­den dort aber zum Bei­spiel noch eine Trep­pe gebaut und Pflan­zen ange­pflanzt. Damit könn­te dann ein Haken an Brü­cke Num­mer Drei gesetzt wer­den. (sst)

*Hier stand vor­her „Was­ser- und Schiff­fahrts­ver­band Rhei­ne (WSV)”. Den gibt es aller­dings nicht. Im Zusam­men­hang mit dem Dort­mund-Ems-Kanal steht „WSV” für die Was­ser­stra­ßen- und Schiff­fahrts­ver­wal­tung des Bun­des. Vere­na Wen­ning und ihre Kol­le­gin­nen arbei­ten für das Was­ser­stra­ßen- und Schiff­fahrts­amt West­deut­sche Kanä­le am Stand­ort Rheine.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Nach der Flucht

Ende März hat­te Johan­ne Burk­hardt für RUMS mit dem Müns­te­ra­ner And­re Gro­ten gespro­chen. Er hat zusam­men mit sei­ner Frau in Kyjiw gelebt und muss­te zu Beginn des Kriegs flüch­ten. Hier erzäh­len wir, wie es für die bei­den nach ihrer Flucht weiterging.

In die­ser Woche hat­te Mari­i­as Mut­ter Geburts­tag. Sie ist vier Jah­re jün­ger als der Vater. Der ist vor einer Woche 60 gewor­den. Mari­ia und And­re wären gern dabei gewe­sen, in der Hei­mat, in Kirow­grad. Aber es ist nicht mög­lich. Zu gefähr­lich, zu umständ­lich, zu ris­kant. Mari­i­as Zwil­lings­schwes­ter hat es von Kyjiw aus nicht ganz so weit. Sie kam zusam­men mit ihrem Mann mit dem Auto, auch das ist nicht unge­fähr­lich. Aber sie woll­ten da sein, zumin­dest für ein paar Stun­den. Und das waren sie. Sie saßen zusam­men, aßen, tran­ken und rede­ten. Es war kei­ne gro­ße Fei­er, aber ein wert­vol­ler Moment mit der Fami­lie. Mari­ia und And­re ver­folg­ten das alles aus der Fer­ne. Die Mut­ter hielt das vier Kilo schwe­re Huhn in die Kame­ra. Es war ein schö­ner Moment in einem schreck­li­chen Jahr. Und jetzt wie­der der Schwenk in die ande­re Welt, in den Wes­ten von Müns­ter, nach Albach­ten. Hier macht Mari­ia gera­de ihren Füh­rer­schein. Es geht schlep­pend vor­an. Einen Ter­min für eine Fahr­stun­de zu bekom­men, dau­ert manch­mal zwei Wochen. Das stra­pa­ziert die Ner­ven. Aber es ist alles erträg­lich im Ver­gleich dazu, was die Fami­lie zu Hau­se erlebt. Ungläu­big schau­en Mari­ia und And­re in die Nach­rich­ten. Zum Krieg kommt jetzt auch noch ein Kor­rup­ti­ons­skan­dal in der Regie­rung. Mit­ten­drin: der Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter. Mari­ia und And­re besorgt das auch des­halb, weil die gro­ße Stär­ke im Kampf gegen Russ­land bis­her die Geschlos­sen­heit war, in der alle hin­ter der Ukrai­ne stan­den. Stellt sich her­aus, dass die Regie­rung kor­rupt ist, kommt zum Krieg ein poli­ti­sches Pro­blem. Die Unter­stüt­zung aus dem Aus­land könn­te schwin­den. Das wäre fatal für das gan­ze Land. Im Ver­lauf der Woche kam dann doch noch eine gute Nach­richt: Der Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter soll gehen. Nur wann, das ist noch nicht klar. (rhe)

Korrekturen

Im RUMS-Brief am Diens­tag schrie­ben wir, die Mie­ten in Müns­ter sei­en in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren um 5 Pro­zent gestie­gen. Schön wär’s. Das war lei­der nur das Wachs­tum seit 2021. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren sind die Mie­ten in Müns­ter um unan­ge­neh­me 40 Pro­zent gestie­gen. Die Über­sicht aus der Wochen­zei­tung „Die Zeit“, aus der die Zah­len stam­men, fin­den Sie hier. Wir haben den Feh­ler kor­ri­giert. (rhe)

Klima-Update

+++ Die Stadt­ver­wal­tung hat die­se Woche ein Rats­pa­pier mit dem lyri­schen Titel „Inte­grier­tes städ­te­bau­li­ches Ent­wick­lungs­kon­zept Müns­ter-Innen­stadt“ ver­öf­fent­licht. Die Innen­stadt soll mit die­sem Kon­zept umge­stal­tet wer­den, los­ge­hen soll es laut dazu­ge­hö­ri­ger Pres­se­mel­dung noch in die­sem Jahr. Ein Kapi­tel des fast zwei­hun­dert­sei­ti­gen Kon­zepts beschäf­tigt sich mit dem Kli­ma­schutz. Und was steht da so?

  • Soge­nann­te Hit­ze­inseln sol­len aus der Stadt ver­schwin­den, indem mehr Grün- und Was­ser­flä­chen in der Stadt entstehen
  • Die Pro­me­na­de soll auf­ge­wer­tet wer­den. Wie das gesche­hen soll, steht im Innen­stadt­kon­zept aller­dings nicht
  • Auto­park­plät­ze sol­len in Grün­flä­chen umge­wan­delt oder für kli­ma­scho­nen­de Ver­kehrs­mit­tel umge­nutzt werden
  • An der Pro­me­na­de und an der Aa sol­len kon­sum­freie Auf­ent­halts­or­te geschaf­fen werden
  • Die Aa soll außer­dem an den Hoch­was­ser­schutz ange­passt und als Auf­ent­halts­ort ver­schö­nert werden
  • Wenn neue Gebäu­de gebaut wer­den, soll das mög­lichst kli­ma­scho­nend von­stat­ten gehen
  • Bestehen­de Gebäu­de sol­len dane­ben saniert wer­den, um CO2 zu sparen
  • Und es soll mehr Ener­gie aus sich erneu­ern­den Quel­len erzeugt werden

In der nächs­ten Rats­sit­zung wird das neue Innen­stadt­kon­zept ein­ge­bracht, danach beginnt die Rats­ket­te. Nahe­zu alle Aus­schüs­se wer­den sich damit beschäf­ti­gen. Hört sich nach viel Arbeit an. Am 22. März soll der Rat aber das Innen­stadt­kon­zept beschlie­ßen. (sfo/fkr)

+++ Im städ­ti­schen Ener­gie­kri­sen­stab geht das Licht aus. Er tag­te am Mitt­woch zum vor­erst letz­ten Mal. Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er sagt, er rech­ne in die­sem Win­ter nicht mehr mit Über­ra­schun­gen in der Ener­gie­kri­se. Die Wahr­schein­lich­keit für einen kom­plet­ten Strom­aus­fall sei extrem gering. Für den Fall der Fäl­le habe die Stadt aber eine Not­fall­ver­sor­gung orga­ni­siert und Not­ruf­mel­de­stel­len ein­ge­rich­tet. Die Ener­gie­spar­maß­nah­men, die sich die Stadt selbst auf­er­legt hat, blei­ben aber in Kraft. Ein­zi­ge Ände­rung: Spä­tes­tens ab dem 15. März wer­den wie­der alle Hal­len­bä­der der Stadt nor­mal beheizt. (sfo/fkr)

+++ Der glo­ba­le Kli­ma­streik am 3. März (Kor­rek­tur­hin­weis: Hier stand vor­her der 9. März als Datum, hopp­la!) bahnt sich an. Die müns­ter­sche Orts­grup­pe von „Fri­days for Future” hat die­se Woche bekannt gege­ben, was sie für die­sen Tag geplant hat: Sie möch­te eine Men­schen­ket­te um die Pro­me­na­de bil­den, um das 1,5-Grad-Limit als rote Linie in der Kli­ma­po­li­tik zu sym­bo­li­sie­ren. Los geht es aber erst ein­mal ab 15 Uhr am Dom­platz. Dort fin­det eine Auf­takt­kund­ge­bung mit Reden und Musik statt. Danach gehen die Pro­tes­tie­ren­den in fünf Demo­zü­gen an ver­schie­de­ne Orte der Pro­me­na­de, um sich von dort aus mit­ein­an­der zu ver­bin­den. „Um die Pro­me­na­de kom­plett zu umstel­len, brau­chen wir unge­fähr 4.000 Men­schen“, sagt Mati Koh­nen, Pres­se­spre­che­rin der Lokal­grup­pe Müns­ter. Sie ist zuver­sicht­lich, dass so vie­le Men­schen am glo­ba­len Kli­ma­streik teil­neh­men wer­den. 2019 orga­ni­sier­te der Kli­ma-Alarm Müns­ter schon ein­mal eine rote Men­schen­ket­te um die Pro­me­na­de. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ In Müns­ter gras­siert eine hef­ti­ge Schar­lach­wel­le. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Dono­ts, die zwar aus Ibben­bü­ren, aber irgend­wie ja auch aus Müns­ter kom­men, sind mit ihrem neu­en Album zum ers­ten Mal auf Platz eins der Charts. (Fronts­ta­ge Maga­zin)

+++ Die Bezirks­re­gie­rung bestä­tigt den Haus­halt der Stadt Müns­ter, aber im nächs­ten Jahr wird es knapp. (Bezirks­re­gie­rung Müns­ter)

+++ Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er hat im Ord­nungs­aus­schuss ver­spro­chen, dass die Dro­gen­sze­ne sehr bald zurück zum Bre­mer Platz kann. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Acht neue Video­ka­me­ras hat der Immo­bi­li­en­ent­wick­ler Areo in den ver­gan­ge­nen Wochen an meh­re­ren Gebäu­den am Ber­li­ner Platz instal­liert. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Nach Behe­bung des Soft­ware­feh­lers ist Loop wie­der buch­bar. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die CDU will für die Ver­kehrs­wen­de ein kla­res Bus­kon­zept mit geeig­ne­ter Netz­kon­zep­ti­on und kon­kre­tem Zeit­plan. (CDU Müns­ter)

+++ Der Dom­platz bekommt neue Fahr­rad­stän­der. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Auf eini­gen wei­te­ren Stra­ßen dür­fen Radfahrer:innen bald auch dann auf der Fahr­bahn fah­ren, wenn es einen Rad­weg gibt. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Auch im ver­gan­ge­nen Jahr war es auf Müns­ters Stra­ßen vor allem wegen des Ver­kehrs laut. (Stadt Müns­ter)

+++ Das Immo­bi­li­en­por­tal Immo­welt hat her­aus­ge­fun­den, dass Müns­ters Stu­die­ren­de, die den Bafög-Höchst­satz bekom­men, im Schnitt fast 60 Pro­zent ihrer Ein­nah­men in die monat­li­che Warm­mie­te inves­tie­ren müs­sen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Land­mar­ken AG sagt wie schon im ver­gan­ge­nen Jahr, sie sei „mit ver­schie­de­nen Inter­es­sen­ten“ im Gespräch, um die lee­ren Laden­lo­ka­le im Han­sa­tor zu ver­mie­ten. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Ärzt­li­che Kin­der­schutz­am­bu­lanz in Müns­ter hat allein im ver­gan­ge­nen Jahr rund 400 Kin­der und Jugend­li­che wegen sexu­el­len Miss­brauchs und sexua­li­sier­ter Gewalt betreut – mehr als je zuvor. (WDR)

+++ Die Lin­ke wür­de wün­schen, dass die Stadt etwas deut­li­cher sagt, wie sie ihre Kli­ma­zie­le errei­chen möch­te. (Die Lin­ke Müns­ter)

+++ Der SC Preu­ßen ver­ur­teilt die Atta­cke von Preu­ßen- auf Aachen-Fans „aufs Aller­schärfs­te“. (SC Preu­ßen)

+++ Die Nach­rich­ten, Ent­schul­di­gung, die West­fä­li­schen Nach­rich­ten trom­meln für den Ver­bleib des „West­fä­li­schen“ im Namen der Uni Müns­ter. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Stadt­ar­chiv hat fast 3.000 gut 100 Jah­re alte Akten­bän­de der Armen­kom­mis­si­on digi­ta­li­siert und online gestellt und ermög­licht damit Recher­chen von zu Hau­se aus. (Stadt Müns­ter)

+++ Wie immer haben Müns­ters Ämter zu Kar­ne­val geän­der­te Öff­nungs­zei­ten: Rosen­mon­tag bleibt alles geschlos­sen, an Alt­wei­ber­fast­nacht wird ein ein­ge­schränk­ter Betrieb gefah­ren. (Stadt Müns­ter)

+++ Und die Stadt­wer­ke ver­kau­fen zu Kar­ne­val ein 90-Minu­ten-Ticket für 1,11 Euro. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

Unbezahlte Werbung

An der Ham­mer Stra­ße 52 steht seit Kur­zem eine über­di­men­sio­nier­te Tas­se auf einem Dach, die in ita­lie­ni­schen Far­ben leuch­tet. Die drei Brü­der Danie­le, Erman­no und Umber­to Man­ga­no haben hier eine sizi­lia­ni­sche Bar namens Uni­co Bar eröff­net. Sie ver­kau­fen Piz­za aus einem sizi­lia­ni­schen Gas­ofen, Kaf­fee, im Som­mer auch Eis. Hier stel­len die drei Brü­der sich vor.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Sie möchten dieses Thema mit anderen Leser:innen diskutieren oder uns Hinweise geben?

Nut­zen Sie ein­fach unse­re Kom­men­tar­funk­ti­on unter­halb die­ses Textes.
Wenn Sie den Brief gera­de als E-Mail lesen, kli­cken Sie auf den fol­gen­den Link, um den Text auf unse­rer Web­site aufzurufen:

› die­sen Brief kommentieren

Drinnen und Draußen

Fabi­an Cohrs und Ralf Heimann haben für die nächs­ten Tage ein paar Tipps für Sie herausgesucht:

+++ Mor­gen fin­det im Stadt­thea­ter die Urauf­füh­rung des Stücks „Ska­lar“ vom Kol­lek­tiv Sput­nic statt. Hört sich nicht nur nach Sci­ence-Fic­tion an, son­dern ist es auch: Die Zuschauer:innen bege­ben sich in die Fan­ta­sie­welt der Prot­ago­nis­tin, die mit Andro­iden und künst­li­cher Intel­li­genz auf die Suche nach sich selbst und einem Grund zum Leben geht. Auch die Pro­duk­ti­on des Stücks klingt nach Sci-Fi: Das „Live Ani­ma­ti­on Cine­ma“ wur­de mit einer künst­li­chen Intel­li­genz ent­wi­ckelt. Kar­ten gibt es hier, los geht es um 19:30 Uhr.

+++ Weil ihr Lese­kreis sich auf­ge­löst hat, möch­te Clau­dia Dahm gern einen neu­en grün­den. Der Kreis soll sich ein­mal im Monat tref­fen, zum ers­ten Mal am 6. März um 19 Uhr. Adres­se: Bovers­te Meer 29 in Gie­ven­beck. Es wird Tee geben. Mit­ma­chen kos­tet nichts. Anmel­den kön­nen Sie sich per E-Mail. 

+++ Die Schrift­stel­le­rin, Dros­te-Preis­trä­ge­rin und Müns­te­ra­ne­rin Sabri­na Janesch hat am Mitt­woch­abend in Ber­lin ihr neu­es Buch „Sibir“ vor­ge­stellt. Es geht um eine Geschich­te, die der ihrer eige­nen Fami­lie sehr ähn­lich ist. Der Vater wird als Kind zusam­men mit sei­nen Eltern nach Kasach­stan ver­schleppt. Der Roman­ti­tel ist das rus­si­sche Wort für Sibi­ri­en, so nann­te man das kasa­chi­sche Gebiet damals. Die Toch­ter wächst Jahr­zehn­te spä­ter mit ihrem Vater, den alten Geschich­ten und den Geis­tern der Ver­gan­gen­heit auf. Dann ver­brennt der Vater sei­ne Tage­bü­cher, eine Demenz löscht lang­sam die Erin­ne­rung. Was bleibt übrig? Und wem gehö­ren die Erin­ne­run­gen? Ein ganz wun­der­ba­res Buch. Im NDR war der Roman Buch des Monats. Hier fin­den Sie einen Radio­bei­trag aus dem Deutsch­land­funk. Am 17. Febru­ar ist Sabri­na Janesch in der Meck­len­be­cker Buch­hand­lung Lese­zeit zu Gast. Kar­ten kos­ten 18 Euro. Wie Sie sich anmel­den kön­nen, steht hier.

+++ Am Sams­tag­abend tritt das Thea­ter „Ex Libris” mit dem Stück „Sher­lock, Schock & Hor­ror“ im Pla­ne­ta­ri­um auf. Die Grup­pe um Chris­toph Tie­mann prä­sen­tiert regel­mä­ßig Stü­cke, die eine Mischung aus Lesung und Thea­ter sind. Die­se wer­den unter­stützt von Live-Musik und pas­sen­der Pro­jek­ti­on am Him­mel. Für die etwa zwei­stün­di­ge Show am Sams­tag gibt es nur noch weni­ge Rest­kar­ten, aber es wird nicht die letz­te Vor­stel­lung sein.

+++ Im Schloss­thea­ter gibt es am Wochen­en­de zwei Vor­stel­lun­gen des Doku­men­tar­films „Fritz Bau­ers Erbe – Gerech­tig­keit ver­jährt nicht“. Ihnen sagt der Name auf Anhieb nichts? Ohne das Enga­ge­ment des Gene­ral­staats­an­walts wären vie­le Ver­bre­chen der NS-Zeit nie vor Gericht gekom­men. Heu­te zeigt der Film anhand von Zeit­zeu­gen­be­rich­ten auf, wie schwie­rig der Weg zur Gerech­tig­keit in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik war und ist. Vor­stel­lun­gen fin­den am Sams­tag um 12:30 Uhr und Sonn­tag um 12:50 Uhr statt.

+++ Ein Tipp, falls sich am Wochen­en­de die Son­ne bli­cken lässt: Der Lyrik­weg zwi­schen dem Haus Rüsch­haus in Nien­ber­ge und der Burg Hüls­hoff in Havix­beck lädt bei pas­sen­dem Wet­ter zu einer Wan­de­rung oder Rad­tour ein. Wer die zwan­zig mul­ti­me­dia­len Sta­tio­nen abklap­pert, erfährt viel über die Müns­ter­län­der Kul­tur­land­schaft und das Leben und Schaf­fen von Annet­te von Droste-Hülshoff.

+++ Lust auf ein Früh­stück aus­wärts? Mor­gen gibt es bis 15 Uhr ein „Dis­ko Früh­stück“ im Teil­chen und Beschleu­ni­ger. Neben Musik und Nebel gibt es Cré­mant und natür­lich Bagel.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein schö­nes Wochenende!

Herz­li­che Grüße

Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs (fco), Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Ralf Heimann (rhe), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Frie­da Kru­ken­kamp (fkr)
Lek­to­rat: Lisa Mensing

Diesen Brief teilen und RUMS weiterempfehlen:

PS

Sie wis­sen es schon: Die Unter­neh­mens­grup­pe Aschen­dorff will Ende April ihre Anzei­gen­blät­ter vom Markt neh­men. Das ist ein sehr gro­ßer Ein­schnitt. Wir recher­chie­ren dazu. Wenn Sie Infor­ma­tio­nen dar­über haben, von denen Sie den­ken, sie soll­ten öffent­lich wer­den, wür­den wir uns freu­en, wenn Sie sich mel­den. Wenn Sie Hin­wei­se geben, aber Ihren Namen nicht ver­ra­ten möch­ten, nut­zen Sie ger­ne unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Vie­len Dank! (rhe)

PPS

Ist das ein Hoff­nungs­schim­mer für Pendler:innen zwi­schen Müns­ter und dem Ruhr­ge­biet? Das soge­nann­te Bahn­bünd­nis setzt sich jetzt noch­mal extra stark für den Aus­bau der Stre­cke Dort­mund-Müns­ter ein. Kon­kret soll hier ein zwei­tes Gleis Abhil­fe schaf­fen. Und damit die RB50 ent­las­ten, neben der dann bald auch ein schnel­ler RRX zwi­schen den Städ­ten hin- und her­fah­ren kann. Momen­tan lau­tet die Alter­na­ti­ve zum stünd­lich fah­ren­den Zug, mit wag­hal­si­gen Umstiegs­ma­nö­vern zu pla­nen. Auch ein wenig scha­de, denn viel­leicht kön­nen wir dann nicht mehr so häu­fig sol­che Geschich­ten von Men­schen lesen, die ihre eigent­lich ganz schön anstren­gen­den Erleb­nis­se mit der RB50 humor­voll ver­ar­bei­ten. (sst)