Gewerbegebiete: verschiedene Ideen von Zukunft | Nach der Gewalttat auf dem Send  | Und sonst so im Rat

Müns­ter, 24. März 2023

Guten Tag,

am Mitt­woch war Rats­sit­zung. Mit gut drei Stun­den hat sie zwar eine huma­ne Län­ge ein­ge­hal­ten – doch Zuhörer:innen haben sich sicher trotz­dem an der ein oder ande­ren Stel­le gefragt, wel­ches Ziel die Dis­kus­si­on nun eigent­lich ver­folgt. Und viel­leicht auch, ob sie die nicht schon ein­mal irgend­wie so gehört haben.

Zum Bei­spiel in Sachen Flä­chen­nut­zung. Es ging um einen neu­en Bebau­ungs­plan zwi­schen Heit­manns­weg und Schiff­fahr­ter Damm, der jetzt ermög­licht, auf der Flä­che ein Gewer­be­ge­biet zu errich­ten. Fast alle Redner:innen spre­chen von „Zukunfts­vor­sor­ge“, ver­ste­hen dar­un­ter aller­dings Unter­schied­li­ches: CDU und FDP zum Bei­spiel, Müns­ter mit dem Wirt­schafts­stand­ort attrak­ti­ver zu machen für neue Unter­neh­men und Arbeits­plät­ze. Grü­ne, ÖDP und Volt hin­ge­gen spre­chen von Kli­ma- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se, denen sie gegen­steu­ern wol­len, und zwar mit mög­lichst wenig wei­te­ren ver­sie­gel­ten Flä­chen. Von bei­den Sei­ten: Empö­rung und gleich­zei­tig Zuge­ständ­nis­se gegen­über den ande­ren. Und nach­dem die Debat­ten­zeit von einer hal­ben Stun­de voll­ends aus­ge­reizt wur­de: Plan beschlossen.

Einen ähn­li­chen Kon­flikt hat Con­stan­ze Busch in die­sem RUMS-Brief vor gut einem Jahr skiz­ziert, als es um das damals neue Flä­chen­kon­zept ging. Und übri­gens auch, war­um da zwei Lebens­ent­wür­fe auf­ein­an­der­tref­fen, die sich so schnell nicht annä­hern wer­den. Stellt sich nun die Fra­ge: Wäre es nicht schön, kon­kret dar­über zu spre­chen, wie die­se Schnitt­stel­le zwi­schen Arbeits­platz und Grün aus­se­hen kann, anstatt die glei­che Dis­kus­si­on ein­fach noch­mal zu führen?

Denn dar­um ging es im Prin­zip die gan­ze Zeit. Eigent­lich hat­te man sich laut West­fä­li­schen Nach­rich­ten im Febru­ar schon ent­schlos­sen, die Bau­leit­pla­nung auf den Weg zu brin­gen. Dann hat sich aller­dings ein Betrieb, der sich am Hafen nie­der­las­sen woll­te, ent­schie­den, doch woan­ders hin­zu­ge­hen. Dort sind jetzt also 13 Hekt­ar Flä­che frei. Die Rat­haus­ko­ali­ti­on hat dar­auf­hin einen Ände­rungs­an­trag gestellt. Der spricht sich immer noch für das Gewer­be­ge­biet am Schiff­fahr­ter Damm aus, aller­dings unter ver­schärf­ten Bedin­gun­gen. Das Gebiet soll „kli­ma­po­si­tiv und flä­chen­spa­rend“ ent­wi­ckelt wer­den. Dort soll es also sowas wie Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen, Dach­be­grü­nung und mehr­ge­schos­si­ge Gebäu­de geben. Und die Koali­ti­on for­dert, erst ein­mal zu prü­fen, ob die Flä­che am Hafen nicht den Bedarf decken könn­te. Damit möch­te sie dem inte­grier­ten Flä­chen­kon­zept, das gera­de in der Mache ist, qua­si entgegenkommen.

Klingt doch nach einem Kom­pro­miss, sofern der Fokus dar­auf liegt, nach­hal­ti­ge Gewer­be­flä­chen anzu­bie­ten. Was damit jedoch nicht gelöst ist: Die Sache mit der Gewer­be­steu­er und die Fra­ge, ob man beim The­ma Gewer­be­ge­bie­te nicht grund­sätz­lich über Stadt­gren­zen hin­aus den­ken soll­te. Ein Pilot­pro­jekt hat dazu der Kreis Kle­ve gestar­tet. Das soll dazu bei­tra­gen, Gewer­be­flä­chen in der Regi­on zu ent­wi­ckeln, aber eben mög­lichst flä­chen­spa­rend. Ein wei­te­rer Aspekt, der wohl in die Kate­go­rie „Zukunfts­vor­sor­ge“ fällt. (sst)

Kurz und Klein 

+++ Fünf Mona­te nach der vor­zei­ti­gen Ver­trags­ver­län­ge­rung von Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Sebas­ti­an Jurc­zyk hat die Stadt jetzt auch den Ver­trag mit dem zwei­ten Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Frank Gäf­gen erneu­ert. Der Rat beschloss am Mitt­woch im nicht-öffent­li­chen Teil der Sit­zung, dass Gäf­gen bis 2029 blei­ben soll. Zu den Kon­di­tio­nen geben die Stadt­wer­ke auf Anfra­ge kei­ne Aus­kunft. Bekannt sind nur die bis­he­ri­gen Bezü­ge. Sebas­ti­an Jurc­zyk ver­dien­te laut dem Geschäfts­be­richt 2021 (Sei­te 39) im Jahr 2021 genau 319.000 Euro (50.000 Euro davon Leis­tungs­prä­mie, 15.000 Euro Zuschuss zur Alters­vor­sor­ge). Nach einem mehr als dop­pelt so hohen Ange­bot eines ande­ren Ener­gie-Unter­neh­mens hat­te die Stadt Jurc­zyks Gehalt um knapp 100.000 Euro erhöht und ihn so dazu bewegt, in Müns­ter zu blei­ben. Frank Gäf­gen ver­dien­te vor zwei Jah­ren 260.000 Euro (50.000 Leis­tungs­prä­mie, 15.000 Euro Zuschuss zur Alters­vor­sor­ge). Er bekommt bald mehr Ver­ant­wor­tung – und damit wohl auch mehr Geld. Die Stadt schlägt ihre Park­haus-Toch­ter West­fä­li­sche Bau­in­dus­trie den Stadt­wer­ken zu. Dort wird Gäf­gen für sie zustän­dig sein. (rhe)

+++ Etwa die Hälf­te der Stadt­bus­se in Müns­ter wer­den am Mon­tag vor­aus­sicht­lich aus­fal­len. Grund ist der Warn­streik im öffent­li­chen Dienst. Statt­des­sen auf die Bahn umzu­stei­gen, ist aller­dings nur eine mit­tel­gu­te Idee, denn auch die wird vom Streik betrof­fen sein. Falls Sie schon wis­sen, dass Sie am Mon­tag mit dem Bus fah­ren müs­sen oder wol­len, kön­nen Sie auf die­ser Sei­te nach­schau­en, auf wel­che Lini­en Sie ver­geb­lich war­ten wer­den. Und am Ende noch zwei gute Nach­rich­ten: Ab Diens­tag­mor­gen um 4 Uhr läuft alles wie­der nach Fahr­plan. Die Loop-Taxis fah­ren auch am Mon­tag wie gewohnt. (rhe)

+++ Apro­pos Loop-Taxis: Ab Ende März ändern sich eini­ge Din­ge. Zum einen: Es gibt es eine neue App. Das bis­her beauf­trag­te Unter­neh­men habe den Betrieb ein­ge­stellt, schrei­ben die Stadt­wer­ke. Und: Ab dem 28. März zah­len Fahr­gäs­te, wie im ver­gan­ge­nen Jahr vom Rat beschlos­sen, einen Auf­preis von einem Euro pro Fahrt. Die Buchun­gen sind also nicht mehr kos­ten­los, son­dern kos­ten min­des­tens einen Euro. Das soll ver­hin­dern, dass die Taxis bestellt wer­den, aber nie­mand auf sie war­tet, was laut Stadt­wer­ken öfter vor­kommt. Auch hier noch eine gute Nach­richt: Eigent­lich soll­te das mit Zuschüs­sen vom Land finan­zier­te Pro­jekt nach drei Jah­ren enden, also in die­sem Jahr. Weil wäh­rend der Coro­na­zeit sehr viel weni­ger Loop-Taxis fuh­ren als geplant, reicht das Geld nun doch etwas län­ger, min­des­tens bis Herbst 2024. (rhe)

+++ Die schwarz-grü­ne Lan­des­re­gie­rung stellt den Kom­mu­nen in Nord­rhein-West­fa­len 200 Mil­lio­nen Euro aus dem soge­nann­ten Son­der­ver­mö­gen zur Kri­sen­be­wäl­ti­gung bereit, um gestie­ge­ne Ener­gie­kos­ten im öffent­li­chen Nah­ver­kehr abzu­fe­dern. Wie der grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Robin Kor­te schreibt, bedeu­tet das für die Stadt­wer­ke Müns­ter nach ers­ten Schät­zun­gen eine Aus­zah­lung von etwa 1,3 Mil­lio­nen Euro. Die Son­der­hil­fen sei­en ein deut­li­ches Signal für den Erhalt der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge. Sie stell­ten sicher, dass der ÖPNV auch in Kri­sen­zei­ten wei­ter fährt. (rhe)

+++ Die Mit­tel­stands- und Wirt­schafts­uni­on (MIT) der CDU Müns­ter kri­ti­siert das ihrem Ein­druck nach man­geln­de Inter­es­se des Rat­hau­ses an den 1.250 Hand­werks­be­trie­ben und über 10.000 Beschäf­tig­ten in Müns­ter. „Die Inter­es­sen der 1.250 Hand­werks­be­trie­be in Müns­ter und ihrer mehr als 10.000 Beschäf­tig­ten hat man im Rat­haus viel zu wenig im Blick – das wol­len wir ändern“, sagt der Bau­un­ter­neh­mer und MIT-Vor­sit­zen­de Peter Bör­gel. Der Wirt­schafts­ver­band kri­ti­siert vor allem die kom­mu­na­le Ver­kehrs­po­li­tik, das Bil­dungs­ni­veau von jun­gen Men­schen am Ende der Schul­zeit und feh­len­de Wert­schät­zung für das Hand­werk. Außer­dem for­dert die Wirt­schafts­uni­on mehr Enga­ge­ment von der Poli­tik, um die wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für Selbst­stän­di­ge zu ver­bes­sern. (rhe)

Wie es weiterging – nach der Gewalttat auf dem Send

Der 21-jäh­ri­ge Yev­ge­ni A. aus Kasach­stan, der auf dem Send den 31-jäh­ri­gen Müns­te­ra­ner Mark D. ersto­chen haben soll, hat sich am Mitt­woch der Poli­zei gestellt. Meh­re­re Medi­en berich­ten, der Mann hät­te sich gar nicht in Nord­rhein-West­fa­len auf­hal­ten dür­fen. Aber was genau ist bekannt? Hier eine Chro­no­lo­gie der Ereignisse:

Wir bezie­hen uns auf Berich­te der West­fä­li­schen Nach­rich­ten (hier, hier, hier und hier), der Rhei­ni­schen Post, des WDR und auf Gesprä­che mit der Staats­an­walt­schaft Müns­ter, dem Ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter, dem Land­kreis Osna­brück, dem Amts­ge­richt Her­ford sowie dem Land­ge­richt Münster. 

  • Im Jahr 2005 kommt Yev­ge­ni A. im Alter von drei Jah­ren im Zuge einer Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung zusam­men mit sei­ner Mut­ter und sei­nem Bru­der aus Kasach­stan nach Deutschland.
  • Im Jahr 2017 ver­ur­teilt das Amts­ge­richt Dül­men ihn wegen eines Gewalt­de­likts, das ein Jahr zuvor statt­ge­fun­den hat, zu einer mehr­jäh­ri­gen Jugend­stra­fe von drei Jah­ren und vier Monaten.
  • Gegen das Urteil legt A. Beru­fung ein. Das Land­ge­richt Müns­ter bestä­tigt das Urteil. Die Stra­fe ver­büßt A. in Herford. 
  • Im Novem­ber 2020 wird A. voll­jäh­rig. Der Kreis Coes­feld, wo er bis­lang gemel­det war, erlässt eine Aus­rei­se­ver­fü­gung. Das bedeu­tet: Er muss das Land verlassen. 
  • Gegen die­se Ver­fü­gung klagt A. vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter. Sei­ne Kla­ge hat auf­schie­ben­de Wir­kung. Das heißt: Solan­ge es kei­ne Ent­schei­dung gibt, kön­nen die Behör­den ihn nicht aus­wei­sen. Aber: Mit der Aus­wei­sungs­ver­fü­gung vom Novem­ber 2020 ist die Auf­ent­halts­er­laub­nis von A. auto­ma­tisch erlo­schen. Einen Ter­min für eine Ent­schei­dung nennt das Ver­wal­tungs­ge­richt nicht. 
  • Im Juli 2021 wird A. vor­zei­tig auf Bewäh­rung ent­las­sen und in einer betreu­ten Wohn­ein­rich­tung im Kreis Osna­brück in Nie­der­sach­sen unter­ge­bracht. Das ist eine Bewährungsauflage. 
  • Dort bleibt er bis Mai 2022. Dann zieht er eigen­mäch­tig in den Kreis Coes­feld. Damit ver­stößt er gegen die Bewährungsauflagen. 
  • Der Land­kreis Osna­brück infor­miert das zustän­di­ge Amts­ge­richt Her­ford. Was dann pas­siert, ist nicht klar. Das Amts­ge­richt Her­ford gibt kei­ne Aus­kunft. Begrün­dung: Es hand­le sich um eine Jugendstrafe. 
  • Wo A. sich zwi­schen Mai 2022 und Febru­ar 2023 auf­hält, ist nicht bekannt. 
  • Anfang März 2023 mel­det Yev­ge­ni A. sich in Müns­ter. Dort weiß man nichts über die Vor­ge­schich­te und die Bewäh­rungs­auf­la­gen. A. wohnt in einem Hoch­haus am Haupt­bahn­hof und arbei­tet in der Nähe. 
  • Auf dem Send ersticht der 21-Jäh­ri­ge mut­maß­lich einen 31-jäh­ri­gen Familienvater.
  • Nach der Tat ist der Ver­däch­ti­ge zunächst flüch­tig. Am Diens­tag ver­öf­fent­licht die Poli­zei Fahndungsfotos. 
  • Einen Tag spä­ter stellt A. sich in Beglei­tung eines Anwalts und sei­nes 24-jäh­ri­gen Bru­ders der Polizei. 
  • Wie es zu der Tat kam, ist unklar. Der Beschul­dig­te und das Opfer kann­ten sich nicht. Es gibt kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass das spä­te­re Opfer A. pro­vo­ziert oder den Kon­flikt aus­ge­löst haben könnte. 
  • Zur Tat hat A. sich bis­lang nicht geäu­ßert. Die Staats­an­walt­schaft ermit­telt wegen Mordes. 
  • Der Bru­der des Opfers Mark D. hat eine Gedenk­sei­te ein­ge­rich­tet. Freun­de rufen zu Spen­den auf. (rhe)
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Ein wirksames Mittel gegen Gentrifizierung?

Sie haben es oben schon gele­sen: Am Mitt­woch hat der Stadt­rat getagt. Und neben dem neu­en Bebau­ungs­plan ging es zum Bei­spiel um den Erhalt von bezahl­ba­ren Wohnungen. 

Das mit dem Woh­nen ist für vie­le Münsteraner:innen ein lei­di­ges The­ma. Wer eine Woh­nung hat, schätzt sich glück­lich, und wer sie auch noch bezah­len kann, umso mehr. Im Ide­al­fall sähe das natür­lich etwas anders aus. Seit Mit­te 2021 greift im Han­sa-, Hafen- und Herz-Jesu-Vier­tel eine soge­nann­te sozia­le Erhal­tungs­sat­zung. Die soll ver­hin­dern, dass Men­schen aus den Stadt­tei­len ver­drängt wer­den. Zum einen, indem Wohn­raum auch Wohn­raum bleibt. Und zum ande­ren, indem der nicht zu teu­er wird. Wer etwas an sei­nem Gebäu­de ver­än­dern möch­te, muss es also geneh­mi­gen lassen.

Nun hat die Ver­wal­tung berich­tet, wie es in den ers­ten ein­ein­halb Jah­ren so lief. In der Rats­sit­zung ver­gan­ge­nen Mitt­woch hat das eine Dis­kus­si­on her­vor­ge­ru­fen. Das Ergeb­nis in Zah­len: Ins­ge­samt gab es 45 Anträ­ge. 38 wur­den geneh­migt, drei abge­lehnt und vier wer­den noch bear­bei­tet. Die einen bewer­ten das als zeit­auf­wen­di­ges und über­teu­er­tes Instru­ment (schließ­lich wird Per­so­nal für die Arbeit bezahlt), das in andert­halb Jah­ren gan­ze drei abge­lehn­te Anträ­ge her­vor­ge­bracht hat.

Für die ande­ren sind nicht rea­li­sier­ba­re Umbau­vor­ha­ben nicht unbe­dingt ein Beweis dafür, dass die Sat­zung wir­kungs­voll ist. SPD-Bür­ger­meis­te­rin Maria Win­kel unter­stützt die von ihrer Par­tei ange­sto­ße­ne Vor­ge­hens­wei­se. Die Ver­wal­tung habe die Anträ­ge schließ­lich nicht ein­fach durch­ge­winkt, son­dern sie mit Investor:innen angepasst. 

Das ist aller­dings nicht das Ende der Fah­nen­stan­ge. Und das wis­sen auch die­je­ni­gen, die sich im Rat grund­sätz­lich posi­tiv zur Sat­zung aus­spre­chen. „Kei­ne Ver­drän­gung durch unnö­ti­ge, über­teu­er­te Moder­ni­sie­rung, das hät­ten wir viel eher gebraucht“, sagt Maria Win­kel. Und tat­säch­lich ging es 2015 schon ein­mal um eine sozia­le Erhal­tungs­sat­zung für Müns­ter. Die wur­de aber nicht ein­ge­führt. Tenor: Zu viel Auf­wand für zu wenig Ertrag. Es gebe bereits genug Instru­men­te, die einer Ver­drän­gung ent­ge­gen­wirk­ten, sowohl auf kom­mu­na­ler als auch auf Lan­des- und Bundesebene.

Zwei davon waren auch am Mitt­woch The­ma. Sie schlum­mern qua­si. Das ist zum einen die Umwand­lungs­ver­ord­nung auf Lan­des­ebe­ne. Wenn sie greift, muss Eigen­be­darf erst geneh­migt wer­den. In Nord­rhein-West­fa­len ist die Ver­ord­nung aller­dings 2020 aus­ge­lau­fen und nicht ver­län­gert worden.

Und dann gibt es noch das Vor­kaufs­recht auf Bun­des­ebe­ne. Kom­mu­nen kön­nen ein Grund­stück oder eine Immo­bi­lie selbst kau­fen, „wenn dadurch Ent­wick­lun­gen ein­ge­schränkt oder unter­bun­den wer­den kön­nen“, schreibt die Ver­wal­tung. Oder sie trifft Ver­ein­ba­run­gen mit poten­zi­el­len Investor:innen, zum Bei­spiel, was Miet­prei­se angeht. Aber: Das Vor­kaufs­recht ist wegen eines Gerichts­ur­teils seit 2021 nicht mehr anwend­bar, wenn die Kom­mu­ne erst ein­mal nur glaubt, dass eine Ver­drän­gung even­tu­ell durch einen Eigentümer:innenwechsel gesche­hen könnte.

Dass viel­leicht gera­de die Kom­bi­na­ti­on die­ser Instru­men­te ihre Stär­ke aus­macht, zeigt das Bei­spiel Ham­burg. Sie sei schließ­lich „die ein­zi­ge vom Gesetz­ge­ber vor­ge­se­he­ne Mög­lich­keit“, Luxus­sa­nie­run­gen ein­zu­schrän­ken und gegen Spekulant:innen vor­zu­ge­hen.

Es scheint ein wenig, als hät­te die sozia­le Erhal­tungs­sat­zung in Müns­ter ihren Ein­satz ver­passt. Doch bes­ser spät als nie, oder so ähn­lich: Befürworter:innen im Rat spre­chen von einer Aus­wei­tung auf ande­re Stadt­tei­le, und für das Vor­kaufs­recht liegt ein Geset­zes­ent­wurf vor. (sst)

Wie geht es weiter in den Kitas?

In der Rats­sit­zung ging es auch um die aktu­el­le Situa­ti­on in den Kitas. Ein Antrag von Grü­nen, SPD, Volt und der Inter­na­tio­na­len Frak­ti­on ist jetzt beschlos­se­ne Sache: Es wird zum Aus­schuss für Kin­der, Jugend­li­che und Fami­li­en einen Unter­aus­schuss „Jugend­hil­fe und Fach­kräf­te“ geben. Dar­in sol­len dann Ver­wal­tung, Poli­tik und ande­re Betei­lig­te mit­ein­an­der über die gro­ßen The­men spre­chen: Fach­kräf­te­man­gel, Bezah­lung, Wohn­raum. Außer­dem lie­fert der Antrag ers­te Maß­nah­men mit, die zeit­nah umge­setzt wer­den können. 

So einen Unter­aus­schuss gibt es zum Bei­spiel in Iser­lohn schon seit etwa 15 Jah­ren. Er habe sich laut Pres­se­spre­che­rin bewährt, da kom­ple­xe The­men auf die­se Wei­se aus­führ­lich geklärt wer­den kön­nen und die zumeist lan­ge Tages­ord­nung des Jugend­hil­fe­aus­schus­ses ent­las­tet wer­de. Auch in Iser­lohn ist der Fach­kräf­te­man­gel The­ma in der kom­men­den Sitzung.

Zurück nach Müns­ter: Grund­sätz­lich ist man sich ja einig, dass die Situa­ti­on äußerst schwie­rig ist. Über den Antrag ist man sich aller­dings nicht ganz einig. So steht dar­in etwa, dass päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te leich­ter Zugang zu Betreu­ungs­plät­zen für ihre Kin­der haben soll­ten. Jörg Ber­ens von der FDP sieht dar­in zum Bei­spiel eine „Win-Win-Situa­ti­on“ – wäh­rend die CDU fin­det, dass ein­zel­ne Berufs­grup­pen kei­ne Vor­tei­le erhal­ten soll­ten. Aber das gilt wohl nicht für Ehrenamtler:innen: Für die frei­wil­li­ge Feu­er­wehr hat sie 2021 gefor­dert, dass Mit­glie­der bei der Ver­ga­be von Bau­land bevor­zugt wer­den. Stadt­di­rek­tor Tho­mas Paal hat dazu ver­kün­det: Es sei bereits gän­gi­ge Pra­xis, Kita-Mit­ar­bei­ten­den einen Platz in ihrer Betreu­ungs­stät­te anzubieten.

Die CDU hat sich das The­ma Kita schon seit län­ge­rem auf die Fah­ne geschrie­ben. Mit ihrem Vor­schlag, einen run­den Tisch zu eta­blie­ren, hat sie auch den Anstoß für den Unter­aus­schuss gege­ben. Und 2018 hat sie schon dafür gewor­ben, den Kita-Navi­ga­tor zu ver­bes­sern, nach der Kata­stro­phe in die­sem Jahr setzt sie sich für eine sofor­ti­ge Neu­aus­schrei­bung ein. Der Knack­punkt: Es wird dau­ern, eine neue Soft­ware auf die Bei­ne zu stel­len. Län­ger als ein Jahr. Nach dem Ver­ga­be­ver­fah­ren wer­de das aktu­el­le Sys­tem noch ein­mal detail­liert geprüft, teilt die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lung der Stadt mit. Dann wird geschaut, wel­che Anfor­de­run­gen Eltern, Trä­ger und Stadt an eine Soft­ware stel­len. Wel­che genau das sind, hat die Stadt nicht mit­ge­teilt. Und wenn dann klar ist, dass die nicht erfüllt wer­den kön­nen, kön­ne man noch ein­mal nach Markt­ana­ly­se über eine Neu­aus­schrei­bung spre­chen. Die müss­te wahr­schein­lich EU-weit vor­ge­nom­men werden.

Das dürf­te mäßi­ge Begeis­te­rung bei den Eltern her­vor­ru­fen. Die müs­sen ab August außer­dem höhe­re Bei­trä­ge für die Betreu­ung in Schu­len zah­len. Ein klei­ner Trost: Die Gebüh­ren für den Monat Juli ent­fal­len. Und ab dem Jahr 2023/2024 set­zen die Bei­trä­ge eben­falls aus, sofern die Betreu­ung ein­ge­schränkt ist. (sst)

Für 29 Euro durch Münster tingeln

In ihrer Pres­se­mit­tei­lung nennt die SPD das nun beschlos­se­ne Müns­ter-Abo einen „Mei­len­stein“ für die Ver­kehrs­wen­de. Im Rat hin­ge­gen gab’s nicht nur Applaus. Was dem Pro­jekt wohl etwas Wind aus den Segeln nimmt, ist die Tat­sa­che, dass das Ticket nun aus­schließ­lich für die Stadt Müns­ter gel­ten wird. Vor eini­gen Mona­ten war noch im Gespräch, dass sich umlie­gen­de Kom­mu­nen eben­falls betei­li­gen. Ein wei­te­rer Kri­tik­punkt von FDP und CDU ist die Finan­zie­rung. Die höhe­ren Park­ge­büh­ren sind dafür vor­ge­se­hen und auch Geld, das sonst in die Stra­ßen­er­hal­tung geflos­sen wäre. Die dort abge­zwack­ten Mit­tel sol­len wie­der­um auch zumin­dest in Tei­len mit dem Geld, das die Stadt wegen der Park­ge­büh­ren ein­nimmt, aus­ge­gli­chen wer­den. (sst)

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Klima-Update

+++ In der Nacht zu Sonn­tag stel­len wir die Uhren eine Stun­de nach vor­ne. Und ein paar Stun­den vor­her, mor­gen Abend, geht in der Bezirks­re­gie­rung ab 20.30 Uhr für eine Stun­de das Licht aus. Die Behör­de betei­ligt sich damit an der „Earth Hour“, einer welt­wei­ten Akti­on des World Wild­life Fund. Die Orga­ni­sa­ti­on will mit der Akti­on das Bewusst­sein für den Umwelt- und Kli­ma­schutz erhö­hen. Dass die Zeit­um­stel­lung dazu bei­trägt, Ener­gie zu spa­ren, bezwei­felt das Umwelt­bun­des­amt. Und ganz inter­es­sant: Die Bezirks­re­gie­rung ver­öf­fent­licht täg­lich einen Strom­mo­ni­tor. Ob am Mon­tag ein Unter­schied zu erken­nen ist, wird man ab Sonn­tag dann sehen. (rhe)

+++ Am Sonn­tag ent­schei­den Ber­lins Ein­woh­nen­de, ob die Haupt­stadt ihr Kli­ma­schutz­ge­setz ver­schärft. Die Initia­ti­ve „Kli­ma­neu­start 2030“ hat den Volks­ent­scheid mit ihrer Unter­schrif­ten­samm­lung mög­lich gemacht. Kon­kret lau­tet die For­de­rung, dass Ber­lin bis 2030 sei­ne Emis­sio­nen um min­des­tens 95 Pro­zent gegen­über 1990 senkt. Da min­des­tens ein Vier­tel der Berliner:innen abstim­men muss, hät­te die Initia­ti­ve den Volks­ent­scheid ger­ne gleich­zei­tig mit der Wahl­wie­der­ho­lung im Febru­ar durch­ge­führt. Die Begrün­dung, war­um das nicht geklappt hat: Zu viel Sor­ge, dass es wie­der Pan­nen gibt. Denen konn­te man trotz­dem nicht ganz aus dem Weg gehen. Vie­le Brief­wahl­un­ter­la­gen sind wohl sehr lan­ge unter­wegs gewe­sen. Wel­che Geset­zes­än­de­run­gen anste­hen, kön­nen Sie zum Bei­spiel im Kli­ma-Update von den Kli­ma­re­por­tern hören. (sst)

+++ Der RUMS-Kli­ma-TV-Tipp: Eine neue Serie des SWR will „Mut zum Han­deln in Sachen Kli­ma­wan­del machen“. In ver­schie­de­nen The­men­be­rei­chen wie Mobi­li­tät, Woh­nen oder Ernäh­rung wer­den in der sechs­tei­li­gen Serie „Wir kön­nen auch anders“ Bei­spie­le erfolg­rei­cher Trans­for­ma­ti­on in Sachen Kli­ma­neu­tra­li­tät vor­ge­stellt. Regis­seur Lars Jes­sen sagt, „Wenn man sieht, was schon alles getan wird, ist es leich­ter, die­sen Weg mit­zu­ge­hen“. Anke Engel­ke, Bjar­ne Mädel und wei­te­re Pro­mi­nen­te stel­len die Bei­spie­le mit viel Charme vor. Die Serie ist eine Adap­ti­on des gleich­na­mi­gen Buches der Sach­buch­au­to­rin und Trans­for­ma­ti­ons­wis­sen­schaft­le­rin Maja Göpel. Hier geht es zur Serie in der ARD-Media­thek. (jgn)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Laut der Umfra­ge „Müns­ter Baro­me­ter“ ist inzwi­schen eine Mehr­heit der Men­schen dafür, dass die Park­plät­ze auf dem Dom­platz weg­fal­len. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Autofahrer:innen soll­ten das Auto­bahn­kreuz Müns­ter Süd am Wochen­en­de wegen Sanie­rungs­ar­bei­ten mei­den. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Not­tul­ner Land­weg wird ab Mon­tag bis zum 11. April wegen Instand­set­zungs­ar­bei­ten gesperrt. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Telg­ter Stra­ße wird wegen des Wet­ters doch nicht gesperrt. (Stadt­net­ze)

+++Die Stadt­bü­che­rei Müns­ter berei­tet sich auf die Instal­la­ti­on einer Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge vor, die jähr­lich über 35.000 Kilo­watt­stun­den Strom ein­spa­ren soll. (Stadt Müns­ter)

+++ An der Meer­wie­se in Coer­de ent­steht eine Bike- und Skate­an­la­ge. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Rat hat beschlos­sen, das Rats­gym­na­si­um umfang­rei­cher zu sanie­ren, als bis­her geplant, um die Umstel­lung auf das Abitur nach neun Jah­ren zu ermög­li­chen. (Stadt Müns­ter)

+++ Ralf Krie­te­mey­er wird neu­er Lei­ter des Amtes für Immo­bi­li­en­ma­nage­ment. (Stadt Müns­ter)

+++ Die 100-Schlös­ser-Rou­te bringt jähr­lich 48 Mil­lio­nen Euro in das Müns­ter­land. (WDR)

+++ Müns­ter bil­det über­durch­schnitt­lich vie­le Pfle­ge­kräf­te aus. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Schü­ler­ver­tre­tun­gen meh­re­rer Gym­na­si­en und Gesamt­schu­len in Müns­ter for­dern in einer Peti­ti­on, dass Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe eine Paten­schaft für poli­ti­sche Gefan­ge­ne im Iran über­nimmt, um auf Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen auf­merk­sam zu machen und sich für deren Frei­heit ein­zu­set­zen. (Open­pe­ti­ti­on)

+++ Die West­fä­li­sche Schu­le für Musik ent­wi­ckelt ein Schutz­kon­zept gegen Kin­des­miss­brauch. (Stadt Müns­ter)

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Unbezahlte Werbung

An der Wil­helm­stra­ße 26, unweit des Neu­tors, ist das ita­lie­ni­sche Restau­rant “Mila­no im West­end” ansäs­sig. Von vie­len ande­ren Restau­rants unter­schei­det sich die Gast­stät­te im schö­nen Alt­bau unter ande­rem durch die Öff­nungs­zei­ten: Neben Mit­tags­kar­te und Abend­essen bekom­men Sie hier auch Früh­stück und Eis, ab 9 Uhr am Mor­gen. Bei schö­nem Wet­ter lohnt es sich, ein Plätz­chen im Außen­be­reich zu suchen. 

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Fabi­an Cohrs hat nach­ge­schaut, was in den kom­men­den Tagen in Müns­ter passiert:

+++ Was brau­chen wir wirk­lich für ein gutes Leben und wie schaf­fen wir es, dass das für alle auf der Welt mög­lich ist? Dazu hält Doris Fuchs am kom­men­den Mon­tag einen Vor­trag. Sie ist Pro­fes­so­rin für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung an der Uni Müns­ter. Danach kön­nen Teilnehmer:innen noch mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren. Los geht es am 27. März um 20.15 Uhr in der VHS am Aegi­di­i­markt. Eine Anmel­dung ist nicht nötig, alles Wei­te­re erfah­ren Sie hier.

+++ Im Natur­kun­de­mu­se­um gibt es seit eini­ger Zeit eine Son­der­aus­stel­lung zum The­ma Kli­ma. Heu­te Abend gibt es vor­aus­sicht­lich zum letz­ten Mal die Chan­ce, an der „Grad­wan­de­rung” teil­zu­neh­men. Dabei geht es um ver­schie­de­ne Aspek­te der Kli­ma­kri­se, die mit lite­ra­ri­schen Bei­trä­gen beglei­tet wer­den. Mehr Infor­ma­tio­nen und Tickets bekom­men Sie hier, los geht es um 19.30 Uhr.

+++ Für die Freund:innen der Nischen­sport­ar­ten: Mor­gen um 14 Uhr emp­fan­gen die Rug­by Tou­rists Müns­ter (als Spiel­ge­mein­schaft mit Wie­den­brück) ihren Kon­tra­hen­ten und Tabel­len­füh­rer der 2. Bun­des­li­ga West, den RSV Köln. Aus­ge­tra­gen wird die Eröff­nung der Rück­run­de am Pleis­ter­müh­len­weg 119. Das Gan­ze kos­tet kei­nen Ein­tritt, übli­cher­wei­se gibt’s aber Grill­gut und Geträn­ke zum Kauf.

+++ Mor­gen zeigt die inter­na­tio­na­le Thea­ter­grup­pe im Athea­ter das Stück „Mono­log mit mei­nem ‚aso­zia­len‘ Groß­va­ter – Ein Häft­ling in Buchen­wald“. Dar­in geht es um die Ver­fol­gung von als aso­zi­al gebrand­mark­ten Men­schen und ande­ren „Rand­grup­pen“. Der Ein­tritt ist auf Spen­den­ba­sis, vor­her soll­ten Sie aller­dings einen Platz reser­vie­ren.

+++ Am Sonn­tag um 18 Uhr wird im klei­nen Büh­nen­bo­den der „Epi­log“ auf­ge­führt, ein Stück „über die letz­ten Din­ge“. Es han­delt von Trau­er­red­ner Adam und sei­ner KI-Sprach­as­sis­ten­tin Lilith. Die muss all ihre Kraft auf­brin­gen, um Adams Stim­mungs­schwan­kun­gen und Pro­ble­me auf­zu­fan­gen, ins­be­son­de­re als einer sei­ner Freun­de stirbt. Ein Stück über den Tod, das den­noch für Lacher sor­gen soll. Ein paar Tickets gibt es noch hier.

+++ Im Stadt­thea­ter wird heu­te Abend um 19.30 Uhr die Pre­mie­re von „Geschich­ten aus dem Wie­ner Wald“ auf­ge­führt. In die­sem Stück von 1929 wird eine bür­ger­li­che Mit­te dar­ge­stellt, die sich in Rich­tung Faschis­mus bewegt. Die Zuschau­en­den beglei­ten die Prot­ago­nis­tin auf ihrem Kampf gegen Miso­gy­nie und für Auto­no­mie und kör­per­li­che Selbst­be­stim­mung. Tickets bekom­men Sie hier, auch für die wei­te­ren Aufführungstermine.

+++ Auf der Stu­dio­büh­ne zeigt die Grup­pe Sze­nen­wech­sel die­ses Wochen­en­de drei Mal den Shake­speare-Klas­si­ker „Viel Lärm um nichts“. Viel muss zu der roman­ti­schen Komö­die nicht gesagt wer­den, viel­leicht haben Sie sie ja selbst gele­sen. Und falls nicht: Hier gibt es Kar­ten und eine Beschreibung.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs (fco), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Ralf Heimann (rhe)
Lek­to­rat: Lisa Mensing

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PS

Wir bei RUMS sind ja gro­ße Fans von Städ­te­ran­kings. Und da hat die Euro­päi­sche Beob­ach­tungs­stel­le für Dro­gen und Dro­gen­sucht vor ein paar Tagen wie­der was Span­nen­des ver­öf­fent­licht. In der Stu­die geht es um Rück­stän­de von Dro­gen im Abwas­ser. Und die 34.000-Seelen-Stadt Dül­men mischt euro­pa­weit ganz oben mit: Was den Kon­sum von Speed und Koka­in angeht, steht sie weit vor­ne im Ran­king. Zumin­dest in Deutsch­land. Und, naja, einen tat­säch­lich hohen Kon­sum kann man dar­an auch nicht so rich­tig able­sen. Gut, dass die West­fä­li­schen Nach­rich­ten den Ruf von Dül­men wie­der­her­stel­len. All­ge­mein zur Ein­ord­nung: Von den gut 100 ver­tre­te­nen Städ­ten sind nur 10 deut­sche Städ­te. Und da ja der Kon­sum an den Abwas­ser­wer­ten fest­ge­macht und auf die Einwohner:innenzahl hoch­ge­rech­net wird, hat ein:e Konsument:in in einer klei­ne­ren Stadt deut­lich grö­ße­re Aus­wir­kun­gen auf das End­ergeb­nis. Was uns den­noch ein biss­chen ent­täuscht: Ber­lin befin­det sich im euro­pa­wei­ten Koka­in-Ver­gleich nur auf Platz 16. (sst)