Zu dir, zu mir, zusammenziehen | Wohin des Weges am Bremer Platz? | Nachtisch Dessertcafé

Müns­ter, 14. April 2023

Guten Tag,

wün­schen Sie sich auch eine Per­son, mit der Sie mor­gens Ihren ers­ten Kaf­fee trin­ken? Eine Per­son, mit der Sie auf dem gemein­sa­men Bal­kon den Tag Revue pas­sie­ren las­sen? Eine Per­son, die Ihnen noch ein paar getra­ge­ne Unter­ho­sen spen­det, damit es sich end­lich lohnt, Ihre Koch­wä­sche anzu­stel­len? Kurz­um: Eine Per­son, bei der Sie sich so rich­tig zu Hau­se füh­len? Dann lege ich Ihnen das Speed-Dating sehr ans Herz – auf dass Ihres bald höher schlage!

Am 22. April lädt die Stadt von 14 bis 17 Uhr zu die­ser Ver­an­stal­tung im Ben­no­haus ein. The­ma: gemein­schaft­li­ches Woh­nen. Men­schen, die sich für Wohn­pro­jek­te inter­es­sie­ren, kön­nen sich dort tref­fen. Damit ist sie in ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie auf einer Linie mit Bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz: Die spricht im Inter­view mit „Zeit Online“ von einer „Archi­tek­tur der Ein­sam­keit […] wo man ja oft mor­gens mut­ter­see­len­al­lein vor sei­nem Com­pu­ter im Home­of­fice sitzt“.

Und damit trifft sie natür­lich einen Punkt. Ein­sam­keit ist ein The­ma, und das nicht nur für Älte­re, son­dern auch für jun­ge Men­schen, die nicht mehr ihr gan­zes Leben an einem Ort ver­brin­gen – und irgend­wann das Eltern­haus über­neh­men. Aber: Woh­nen so sehr zu emo­tio­na­li­sie­ren, macht es in der Wahr­neh­mung zu einem indi­vi­du­el­len Pro­blem, das jeder Mensch für sich zu lösen hat.

Im Juni unter­stützt uns
Müns­ter gemein­sam gestalten.

Wir, die INITIATIVE STARKE INNENSTADT MÜNSTER, sind ver­ant­wort­li­che Part­ner aus den Berei­chen Han­del, Gas­tro­no­mie und Immo­bi­li­en, um Müns­ter erfolg­reich durch die anste­hen­den inner­städ­ti­schen Ver­än­de­rungs­dy­na­mi­ken zu füh­ren. Ergrei­fen auch Sie die Initia­ti­ve und wer­den Mit­glied oder För­der­mit­glied für eine star­ke Innenstadt.

www.isi-muenster.de

Der Qua­drat­me­ter­preis einer 25-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ist deut­lich höher als der einer Woh­nung, die dop­pelt so groß ist? Sehen Sie das mal posi­tiv. In der Sum­me zah­len Sie immer noch weni­ger und Mini­ma­lis­mus ist ja auch in. Sie haben noch ein frei­es Zim­mer, mögen aber Ihre Ruhe? Ach, Sie fin­den sicher­lich eine Per­son, die genau den­sel­ben (oder ent­ge­gen­ge­setz­ten, je nach Vor­lie­be) Schicht­plan hat wie Sie. Sie brau­chen genau jetzt eine Bude und wol­len des­we­gen nicht zu einem Ver­net­zungs­tref­fen gehen und dann mal sehen?

Das soll­te nicht Ihr indi­vi­du­el­les Pro­blem sein. Da, wo Men­schen woh­nen wol­len, gibt es nicht aus­rei­chend Wohn­raum, vor allem kei­nen, den alle bezah­len kön­nen. Natür­lich ist es toll, wenn Men­schen indi­vi­du­el­le Lösun­gen fin­den. Zum Bei­spiel der Haus­ver­ein Wig­wam, der mit dem Miets­häu­ser Syn­di­kat ein Pro­jekt umge­setzt hat. Der schreibt aber selbst auf sei­ner Sei­te: „Unser Ziel ist es, dem spe­ku­la­ti­ven Immo­bi­li­en­markt Wohn­raum zu ent­zie­hen“ und „Wir fin­den, dass woh­nen [sic] in Müns­ter für alle mög­lich sein muss“. Wäre doch was, wenn das nicht nur das Ziel ein­zel­ner Grup­pen, son­dern poli­ti­sches Grund­ver­ständ­nis wäre. Bis es soweit ist, kön­nen Sie sich ja die Wohn­pro­jek­te anschau­en, die es in Müns­ter schon gibt, die gera­de ent­ste­hen oder die geplant sind. Oder Sie ver­trei­ben sich die Zeit mit ein wenig Woh­nungs-Tin­der. (sst)

Kurz und Klein

+++ Blei­ben wir beim The­ma Woh­nen: Die Stadt hat die­se Woche den neu­en Grund­stücks­markt­be­richt vor­ge­legt. Die wenig über­ra­schen­de Bot­schaft: Die Kauf­prei­se für Immo­bi­li­en in Müns­ter stei­gen wei­ter in schwin­del­erre­gen­de Höhen. Zu Beginn des ver­gan­ge­nen Jah­res sind die Prei­se sprung­haft ange­stie­gen und pen­del­ten sich danach auf einem hohen Niveau ein. Dazu zwei Eck­da­ten aus dem Bericht: Eine Eigen­tums­woh­nung kos­tet pro Qua­drat­me­ter 4.000 Euro, ein frei­ste­hen­des Ein­fa­mi­li­en­haus 4.100 Euro. (sfo)

+++ Gera­de ein­mal 17 Euro pro Jahr müs­sen Auto­fah­ren­de in Müns­ter momen­tan für einen Anwoh­ner­park­aus­weis zah­len. Mehr als 6.600 sol­cher Aus­wei­se hat die Stadt bis­lang aus­ge­ge­ben, es gibt aber nur halb so vie­le Anwoh­ner­park­plät­ze. Der Rat hat aller­dings beschlos­sen, mit den Dum­ping­prei­sen Schluss zu machen. In zwei Stu­fen sol­len die Jah­res­ge­büh­ren nun stei­gen, ab Juli 2024 kos­tet das Anwoh­ner­par­ken dann in der Spit­ze 380 Euro pro Jahr. Dage­gen regt sich nun Wider­stand am Breul: Eine Grup­pe von Anwoh­nen­den hat eine Peti­ti­on an Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe auf den Weg gebracht, um die geplan­te Gebüh­ren­er­hö­hung zu stop­pen oder „allen­falls maß­voll“ von­stat­ten­ge­hen zu las­sen. (Den Peti­ti­ons­text kön­nen Sie hier oder nahe­zu wort­gleich in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten nach­le­sen.) Die Grup­pe stört sich dar­an, dass die Gebüh­ren­er­hö­hung ohne ein „ganz­heit­li­ches Park- und Ver­kehrs­kon­zept“ durch­ge­setzt wird. Moment mal… war da nicht was? Mat­thi­as Wam­bach von der Anwoh­ner­grup­pe sagt am Tele­fon, er hät­te es bes­ser gefun­den, die Stadt hät­te zuerst das inte­grier­te Park­raum­kon­zept vor­ge­stellt und dann die Park­ge­büh­ren erhöht. Er kri­ti­siert außer­dem, dass die Stadt die Park­ge­büh­ren nutzt, um das geplan­te 29-Euro-Ticket und nicht etwa die Park­raum­be­wirt­schaf­tung zu finan­zie­ren. Statt bei­spiels­wei­se Anwohner:innen in der Innen­stadt zu belas­ten, hät­te man genau­so gut auch die Gebüh­ren auf Pend­ler­park­plät­zen erhö­hen kön­nen. So wür­de eine Per­so­nen­grup­pe unver­hält­nis­mä­ßig stark belas­tet und der Preis­an­stieg sei ohne­hin sozi­al unaus­ge­wo­gen. Wobei man fai­rer­wei­se ein­räu­men muss: Die Stadt staf­felt die neu­en Anwoh­ner­park­ge­büh­ren je nach Auto­grö­ße. Per­so­nen mit Klein­wa­gen müs­sen am Ende nur 260 Euro statt der vol­len 380 Euro für gro­ße Fahr­zeu­ge zah­len. Und wer einen Müns­ter­pass hat, muss nur 80 Euro pro Jahr zah­len. Wel­chen Preis Wam­bach für ange­mes­sen hiel­te, kann er aller­dings nicht sagen. Ihm wäre es lieb, die Stadt wür­de die Kos­ten fürs Anwoh­ner­par­ken offen­le­gen, damit man eine nach­voll­zieh­ba­re Ent­schei­dung trifft. (sfo)

+++ Erst vor ein paar Tagen hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach (SPD) die Coro­na­pan­de­mie in Deutsch­land höchst­per­sön­lich für been­det erklärt. Seit am 8. April auch die letz­ten Schutz­maß­nah­men aus­ge­lau­fen sind, muss auch nie­mand mehr eine FFP2-Mas­ke mehr im Kran­ken­haus, im Pfle­ge­heim oder beim Haus­arzt tra­gen. Eine gute Idee? Anke Rich­ter-Scheer vom Haus­ärz­te­ver­band West­fa­len-Lip­pe schreibt uns auf Anfra­ge, dass die Mehr­heit der Hausärzt:innen den Weg­fall der Mas­ken­pflicht befür­wor­tet. Nur weni­ge Pra­xen wür­den von ihrem Haus­recht Gebrauch machen, mit dem sie Patient:innen immer noch zum Mas­ket­ra­gen ver­pflich­ten kön­nen. Sie glaubt außer­dem nicht, dass sich jetzt wie­der mehr Men­schen mit dem Coro­na­vi­rus anste­cken. Zur­zeit behan­del­ten die Hausärzt:innen vie­le Patient:innen wegen ande­rer Infek­te, die für chro­nisch Kran­ke nicht weni­ger gefähr­lich als Covid-19 sein kön­nen. Des­halb die Bit­te: ein­fach an die ein­stu­dier­ten Hygie­ne­re­geln hal­ten und Mas­ke tra­gen, wenn man krank ist. (sfo)

+++ Das Stadt­thea­ter Müns­ter macht Mie­se, um genau zu sein fast 729.000 Euro. Die Fol­gen der Pan­de­mie und des Ukrai­ne­krie­ges sei­en immer noch deut­lich zu spü­ren, heißt es in der Pres­se­mel­dung der Stadt. Die Pro­ble­me: Vor­aus­sicht­lich besu­chen erst in der Spiel­zeit 2026/27 wie­der so vie­le Men­schen das Thea­ter wie vor der Pan­de­mie und die Kos­ten für die Büh­ne, Kos­tü­me, Ener­gie und fürs Gebäu­de stei­gen. Kul­tur­de­zer­nen­tin Cor­ne­lia Wil­kens sieht jetzt die Lan­des­re­gie­rung in der Ver­ant­wor­tung: Die schwarz­grü­ne Koali­ti­on habe ver­ein­bart, mehr Geld für die Kul­tur aus­zu­ge­ben, nun müss­ten die Mit­tel auch flie­ßen. (sfo)

+++ Am Diens­tag wählt die Bezirks­ver­tre­tung-West einen neu­en Bezirks­bür­ger­meis­ter, nach­dem der bis­he­ri­ge Mann an der Spit­ze, Jörg Nathaus von den Grü­nen, sein Amt nie­der­ge­legt hat. Den West­fä­li­schen Nach­rich­ten zufol­ge steht auch schon fest, wer der neue Bezirks­bür­ger­meis­ter wird, näm­lich der Sozi­al­de­mo­krat Ste­phan Brink­tri­ne, der schon von 2015 bis 2020 Müns­ter-West regiert hat­te. SPD und Grü­ne hat­ten nach der Kom­mu­nal­wahl ver­ein­bart, sich den Pos­ten des Bezirks­bür­ger­meis­ters zu tei­len. Ob die CDU einen eige­nen Kan­di­da­ten am Diens­tag ins Ren­nen schickt, ste­he im Moment nicht fest, berich­ten die WN. Auch der Stell­ver­tre­ter­pos­ten wird aus­ge­tauscht: Elke Kraut-Klein­schmidt von der SPD macht als stell­ver­tre­ten­de Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Platz für die Grü­ne Hed­wig Wening. (sfo)

Zahlen, bitte. 

Für die soge­nann­te Sze­ne bedeu­ten die Umbau­ar­bei­ten am Bre­mer Platz: umzie­hen. Vor ein paar Mona­ten ist sie von der Nord­sei­te ins Quar­tier aus­ge­wi­chen. Ins­be­son­de­re im Bereich Indro und Park­haus hat das ver­stärkt für Unmut bei Anlieger:innen gesorgt. Inzwi­schen hält sie sich auf der Flä­che im Süden auf, die über­gangs­wei­se für die sze­ne­zu­ge­hö­ri­gen Per­so­nen her­ge­rich­tet wur­de. In ein paar Mona­ten kann sie dann zurück auf ihren ange­stamm­ten Platz im Norden.

Wohin des Weges am Bremer Platz?

Die Prä­mis­se lau­tet: Wer sich am Bre­mer Platz auf­hält, darf auch dort blei­ben. Klingt erst ein­mal selbst­ver­ständ­lich, wenn man über einen öffent­li­chen Ort spricht. Hier ist das aber nicht ganz so ein­fach. Der Rat hat­te 2017 beschlos­sen, dass die soge­nann­te Sze­ne ihren Treff­punkt auf dem Platz behal­ten soll, auch nach den Umbau­ar­bei­ten. Im Som­mer 2022 hat eine Umfra­ge im Quar­tier aller­dings noch gezeigt: Ein gutes Vier­tel der Einwohner:innen will auf jeden Fall, dass die Sze­ne am Bre­mer Platz bleibt, ein wei­te­res gutes Vier­tel sagt „auf kei­nen Fall“.

Ins­ge­samt sind ziem­lich vie­le Men­schen invol­viert, um die­ses „ver­träg­li­che Neben­ein­an­der“ zu errei­chen. Wie steht es gera­de um den Vor­satz, die Men­schen aus der Sze­ne nicht vom Bre­mer Platz zu verdrängen?

Wer genau „die Sze­ne“ eigent­lich ist, ist nicht ganz klar. Was die Per­so­nen aus­macht: Vie­le sind woh­nungs­los, vie­le haben Sucht- und psy­chi­sche Krank­hei­ten und vie­le wol­len eigent­lich nicht am Bre­mer Platz sein. „Nie­mand hat sich aus­ge­sucht, abhän­gig und woh­nungs­los zu sein“, sagt Chris­ti­ne Kock­mann von der Bahn­hofs­mis­si­on. Die Coro­na­pan­de­mie sei eine „Voll­ka­ta­stro­phe“ für die Kli­en­tel der Ein­rich­tung gewe­sen, zu der auch Men­schen vom Bre­mer Platz gehö­ren. Drei Jah­re Kri­sen­mo­dus, schlech­te Stim­mung, kein Geld für Lebens­mit­tel, und dann bricht auch noch der Lebens­ort weg – sie kann ver­ste­hen, dass der Umbau des Bre­mer Plat­zes Unru­he gestif­tet hat.

Dass Men­schen unter Dro­gen­ein­fluss, mit lau­tem Geba­ren oder beim Wild­pin­keln ande­ren Men­schen ein ungu­tes Gefühl geben, ist aller­dings auch nach­voll­zieh­bar. Neben der Sze­ne gibt es schließ­lich noch Anwohner:innen, Grundschüler:innen, Gewer­be­trei­ben­de, Rei­sen­de und Besucher:innen der anlie­gen­den Gas­tro­no­mie, die sich am Bre­mer Platz aufhalten.

Die Abstimmung mit den Füßen

Mit der Fra­ge, wie die­ser Ort für alle aus­se­hen und geschaf­fen wer­den kann, beschäf­tigt sich Quar­tiers­ma­na­ger Ste­fan Scholz. Das Quar­tiers­ma­nage­ment wur­de 2018 gegrün­det, um die Auf­wer­tung der Bahn­hofs­rück­sei­te zu beglei­ten. Mit ihm der Run­de Tisch, an dem sich Inter­es­sen­grup­pen rund um den Bre­mer Platz aus­tau­schen. Dass die Sze­ne am Platz blei­ben darf, ist ein logi­scher Schluss für Ste­fan Scholz: Mit Ver­weis auf Müns­ters Skater:innen erklärt er, dass sich Grup­pen die für sie pas­sen­den Orte suchen. „Sie haben sich den Platz vor den Stadt­wer­ken ange­eig­net, weil er ein­fach per­fekt zum Ska­ten ist“, sagt er. Genau­so sei es eben mit den Men­schen, die sich am Bre­mer Platz auf­hal­ten. Der Bahn­hof bedeu­tet Mobi­li­tät, außer­dem Anony­mi­tät. „Das ist infor­mel­le Orga­ni­sa­ti­on. Die Leu­te kön­nen nicht ein­fach weg­ge­bracht wer­den. Sie stim­men sozu­sa­gen mit den Füßen ab.“

Und das ist in den ver­gan­ge­nen Mona­ten pas­siert. Was Ste­fan Scholz als Abstim­mung mit den Füßen bezeich­net, heißt zum Bei­spiel in der Pres­se­be­richt­erstat­tung und im Jah­res­be­richt für 2022 des Dro­gen­hil­fe-Ver­eins Indro ziem­lich tech­nisch „Ver­la­ge­rung“. Die Men­schen, die sich vor­her auf der Nord­sei­te des Bre­mer Plat­zes auf­ge­hal­ten haben, haben sich neue Orte gesucht. Vie­le von ihnen hiel­ten sich in der „klei­nen“ Bre­mer-Platz-Stra­ße, ins­be­son­de­re vor dem Indro, und im Park­haus am Bre­mer Platz auf. Das hat eini­ge Wochen lang das Sicher­heits­ge­fühl von Anwoh­nen­den stark ein­ge­schränkt und die Poli­zei ver­mehrt auf den Plan gerufen.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Man könn­te jetzt sagen: kal­ter Kaf­fee. Inzwi­schen gibt es ja die Über­gangs­flä­che im Süden des Bre­mer Plat­zes, wo sich die Sze­ne tem­po­rär auf­hal­ten kann und das auch annimmt. Man könn­te auch sagen: Eigent­lich war der Plan ja, dass die Sze­ne an ihrem Platz bleibt (RUMS-Brief). Das hat gleich zu Beginn der Bau­ar­bei­ten nicht geklappt. Ent­we­der nennt man das dann „Pro­ble­me mit der Dro­gen­sze­ne“. Oder man fragt sich: Was braucht es denn, damit die Men­schen sich auf dem neu gestal­te­ten Platz wie geplant aufhalten?

Die Ant­wort scheint so logisch wie der Anspruch, dass der Bre­mer Platz ein öffent­li­cher Ort für alle sein soll: Sie müs­sen sich dort wohl­füh­len. Seit Anfang 2022 arbei­ten Fabi­an Lickes und Ann-Chris­tin Schrey dar­an, der Sze­ne zu ver­mit­teln: Wir wol­len, dass ihr bleibt. Die Sozialarbeiter:innen lau­fen ihre Rou­ten im Bahn­hofs­be­reich ab, sind Ansprech­per­so­nen und geben Infor­ma­tio­nen wei­ter, zum Bei­spiel über die nächs­ten Schrit­te in Sachen Umbau des Bre­mer Plat­zes. Trotz­dem kämen nicht immer alle Infor­ma­tio­nen bei allen an, oder es sprä­chen sich fal­sche herum.

Auch wich­tig: Die bei­den geben nicht nur Infor­ma­tio­nen an die Men­schen am Bre­mer Platz wei­ter, son­dern auch Wün­sche von ihnen, zum Bei­spiel ans Grün­flä­chen­amt. Die Inte­rims­flä­che wur­de im Nach­hin­ein zum Bei­spiel ange­passt. Das Son­nen­se­gel schützt jetzt auch vor Regen, der Sicht­schutz wur­de aus­ge­baut, und die Toi­let­te steht nun an einem ande­ren Ort.

Wohin mit der Toilette?

Die Men­schen aus der Sze­ne müs­sen also nicht mehr nur reagie­ren, son­dern han­deln auch selbst. Was das bedeu­tet und inwie­fern das die Ver­drän­gung beein­flus­sen kann, zeigt das Bei­spiel Toi­let­te ganz gut. Die Nut­zung öffent­li­cher Toi­let­ten kos­tet in Müns­ter Geld. Für Men­schen, die kei­nes haben und größ­ten­teils auf der Stra­ße leben, blei­ben nur die in sozia­len Ein­rich­tun­gen – oder Orte in der Öffent­lich­keit. Ende Janu­ar wur­de die alte Toi­let­te am Bre­mer Platz abge­baut, wor­auf­hin die Sze­ne noch ver­stärkt in die Neben­stra­ßen gegan­gen ist.

Das Immo­bi­li­en­un­ter­neh­men Areo und sei­ne Mieter:innen am Ber­li­ner Platz zum Bei­spiel wol­len wie­der­um ver­ständ­li­cher­wei­se ver­hin­dern, dass Men­schen an die Haus­wän­de uri­nie­ren. Dort hän­gen nun Kame­ras. Areo-Mit­ar­bei­ter Hen­drik Reich­mann sagt: Van­da­lis­mus, Dieb­stahl und „die Anzahl der Per­so­nen, die unan­ge­mes­se­nes Ver­hal­ten zei­gen“, sei­en seit der Instal­la­ti­on zurück­ge­gan­gen. Die Anzahl der Per­so­nen, die ihre Not­durft ver­rich­ten müs­sen, ist es aller­dings nicht. Es ist wohl nur ange­neh­mer, das irgend­wo zu tun, wo nie­mand eine:n beob­ach­tet. Zum Bei­spiel in Hin­ter­hö­fen, wie eine Anwoh­ne­rin berichtet.

Aber zurück auf die Inte­rims­flä­che: Dort gibt es mitt­ler­wei­le eine Toi­let­te – die auf Wunsch der Sze­ne noch ein­mal umplat­ziert wur­de. Denn was man erfährt, wenn man nicht nur die Plä­ne macht, son­dern ihre Umset­zung vor Ort beglei­tet: Eine Toi­let­te steht bes­ser nicht in der wind­ge­schütz­tes­ten Ecke. Dann sam­melt sich näm­lich eine Men­schen­trau­be um sie her­um an, sodass wie­der nie­mand mehr kurz mal wohin ver­schwin­den kann.

Ein Bei­spiel, das zeigt: Die bezie­hungs­ge­stütz­te Arbeit kann Pro­ble­me nied­rig­schwel­lig lösen. Es muss nicht immer gleich die Poli­zei invol­viert sein, was die übri­gens auch so sieht und die Sozialarbeiter:innen öfter bit­tet, zuerst das Gespräch zu suchen, bevor sie etwa wegen her­um­ste­hen­der Möbel auf dem Bre­mer Platz ausrückt.

Eine Gratwanderung für die Polizei

Wer über Poli­zei­ar­beit am Bre­mer Platz spricht, sagt ziem­lich früh das Wort „Augen­maß“. Denn: Die Beamt:innen sind auf der einen Sei­te ver­pflich­tet, Straf­ta­ten zu ver­fol­gen. Von der Poli­zei wur­de der Bre­mer Platz als Kri­mi­na­li­täts­schwer­punkt ein­ge­stuft, dar­aus resul­tiert laut Spre­cher Jan Scha­back­er, dass er als „gefähr­li­cher Ort“ gilt. Das heißt nicht, dass Sie den Platz mei­den sol­len. Es heißt: Dort gesche­hen ver­mehrt Straf­ta­ten. Das legen auch die Kri­mi­nal­sta­tis­ti­ken der ver­gan­ge­nen Jah­re nahe, und erst am Mon­tag­abend wur­de dort ein Mann lebens­ge­fähr­lich ver­letzt. Was in Bezug auf Dro­gen­de­lik­te jedoch auch in der Sta­tis­tik steht, die 2022 deut­lich ange­stie­gen sind: Das liegt dar­an, dass die Poli­zei stär­ker kon­trol­liert. Das eine bedingt also das ande­re gewis­ser­ma­ßen. Unse­re sehr kurz­fris­ti­ge Anfra­ge, inwie­fern das bei der Ein­stu­fung als „gefähr­li­cher Ort“ eine Rol­le spielt, konn­te die Poli­zei bis zur Ver­öf­fent­li­chung unse­res Brie­fes nicht beant­wor­ten. War­um es aller­dings wich­tig ist, kom­mu­ni­zier­te Zah­len zu Straf­ta­ten ein­zu­ord­nen, kön­nen Sie hier bei Über­me­di­en nachlesen.

Jeden­falls: Der Poli­zei gibt die­se offi­zi­el­le Ein­stu­fung das Recht, bestimm­te Maß­nah­men durch­zu­füh­ren, die an von ihr als unauf­fäl­lig ein­ge­stuf­ten Orten nicht erlaubt sind. Als erfolg­reich bezeich­net Poli­zei­spre­cher Jan Scha­back­er etwa die stra­te­gi­sche Fahn­dung. Die soll Straf­ta­ten vor­beu­gen und gibt Beamt:innen das Recht, die Iden­ti­tät von Per­so­nen zu kon­trol­lie­ren, mit­ge­führ­te Sachen zu begut­ach­ten und sie in bestimm­ten Fäl­len zu durchsuchen.

Auf der ande­ren Sei­te möch­te auch die Poli­zei die Sze­ne am Bre­mer Platz behal­ten. So sei es ein­fa­cher, sie im Blick zu haben. „Das Ziel kann nicht sein, dass es irgend­wann kei­ne Kri­mi­na­li­tät mehr gibt“, ord­net Jan Scha­back­er ein. Theo­re­tisch könn­ten zum Bei­spiel alle, die das Dro­gen­hil­fe­zen­trum Indro betre­ten, eine Straf­tat bege­hen, da der Besitz von Hero­in straf­bar ist. Das wäre jedoch eine Straf­ver­fol­gung „ad absurdum“.

Ralf Ger­lach nimmt die Men­schen, die durch die Tür der Dro­gen­hil­fe Indro kom­men, in Emp­fang. Er lei­tet die Ein­rich­tung und hält die Zusam­men­ar­beit mit der Poli­zei und ihre Arbeit am Bre­mer Platz momen­tan für ange­mes­sen. Er nimmt aller­dings auch wahr: Die Sze­ne reagiert immer noch sehr sen­si­bel auf Poli­zei­prä­senz. 2019 hat eine Sze­n­e­be­fra­gung erge­ben, Poli­zei­kon­trol­len sind der häu­figs­te Grund dafür, sich vom Bre­mer Platz zu entfernen.

Noch im Jah­res­be­richt 2022 kri­ti­siert Ralf Ger­lach Raz­zi­en und Ein­kes­se­lungs­ak­tio­nen als Kon­troll­me­tho­den. Die sorg­ten gera­de für Ver­drän­gung der Sze­ne und wür­den zwar ordent­lich Medi­en­auf­merk­sam­keit gene­rie­ren, den Dro­gen­han­del jedoch nicht schmä­lern. Auch Jan Scha­back­er bestä­tigt: Am Bre­mer Platz sind nicht die gro­ßen Fische des Dro­gen­ge­schäfts unter­wegs. Wenn ein:e Dealer:in auf­fliegt, steht schnell ein:e neue:r da. Pres­se­mit­tei­lun­gen der Poli­zei schla­gen hin­ge­gen auch mal einen ande­ren Ton an. Gera­de ist ins­be­son­de­re Crack im Umlauf, was Ger­lach als einen Grund nennt, war­um die Sze­ne in der letz­ten Zeit deut­lich gewalt­be­rei­ter und aggres­si­ver ist.

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Was Ralf Ger­lach eben­falls kri­tisch sieht: die Idee, eine Video­über­wa­chung auf dem Bre­mer Platz zu instal­lie­ren. Ob das mög­lich ist, prüft die Poli­zei gera­de. Sie erhofft sich dadurch mehr Erkennt­nis­se über Straf­ta­ten und die Mög­lich­keit, schnel­ler zu agie­ren. Außer­dem will sie das per­sön­li­che Sicher­heits­ge­fühl der Passant:innen stär­ken. Ger­lach schätzt, dass öffent­lich bekann­te Kame­ras aller­dings zur Ver­la­ge­rung von Dea­len­den und Kon­su­mie­ren­den füh­ren wür­de. „Das wäre kon­tra­pro­duk­tiv, jetzt wie­der Maß­nah­men zu eta­blie­ren, die Ver­drän­gung nach sich zie­hen“, sagt er mit Blick auf den Umbau des Bre­mer Platzes.

Denn mit dem Umzug der Sze­ne auf die Über­gangs­flä­che ist es ja nicht getan. Ab Som­mer soll sie sich wie­der auf dem nörd­li­chen Drit­tel auf­hal­ten, wo sie dann qua­si ihren ange­stamm­ten Platz zurück­er­hält. All­ge­mei­ner Tenor: gut mög­lich, dass das gut läuft. Bis dahin darf es aber nie­mand verhauen. 

Was sind also die nächsten Schritte?

Zunächst ein­mal gute Nach­rich­ten aus dem Indro: Die Bera­tungs­stel­le, die seit Jah­ren per­so­nel­le und räum­li­che Eng­päs­se hat, hat neue Räu­me. Direkt neben­an, erst ein­mal bis Ende Janu­ar 2024. Neue Bera­tungs­plät­ze sol­len dort ent­ste­hen, sagt Ralf Ger­lach, in ein paar Tagen fin­det eine Bege­hung statt. Er hofft, dass Indro das Gebäu­de auch lang­fris­tig nut­zen kann. Dann sol­len dort zusätz­li­che Kon­sum­plät­ze ent­ste­hen, um den Bedarf zu decken.

Vorm Indro und im Park­haus am Bre­mer Platz ist es wie­der deut­lich ruhi­ger gewor­den. Uwe Lau­renz, der für das Mar­ke­ting der West­fä­li­schen Bau­in­dus­trie Müns­ter zustän­dig ist, sagt, dass dort ein Ein­fahrts­tor repa­riert wer­den soll. Außer­dem wür­den eini­ge Metall­git­ter im Erd­ge­schoss ergänzt, damit man nicht mehr so leicht hin­ein­lau­fen kann. Das habe aber nicht höchs­te Prio­ri­tät, da sich die Situa­ti­on ent­spannt habe.

Ste­fan Scholz ist über­zeugt, dass ein Neben­ein­an­der der ver­schie­de­nen Grup­pen dort funk­tio­nie­ren kann. Zum einen ist wei­ter­hin schnel­le Reak­ti­on gefragt, wenn etwas auf­fäl­lig ist, sich Leu­te etwa in Haus­ein­gän­gen auf­hal­ten. Zum ande­ren sagt er, Bürger:innen müss­ten eine „urba­ne Kom­pe­tenz“ ent­wi­ckeln. Das heißt: Sie ler­nen, dass man auch Men­schen mit Süch­ten begeg­nen kann. 

Eine Anwoh­ne­rin ist von dem Neben­ein­an­der aller­dings noch nicht über­zeugt. „Ich ken­ne den Bre­mer Platz seit 30 Jah­ren. Man macht da ein­fach nichts“, sagt sie. Das sit­ze tief drin. Was nicht heißt, dass sie sich nicht eine Ver­än­de­rung wünscht. Sie geht jedoch davon aus, dass es Zeit braucht, bis sich unter­schied­li­che Grup­pen den Platz zu eigen machen.

Der Platz soll auch nicht über die Stadt­gren­zen hin­aus in Dro­gen­sze­nen bekannt wer­den. Jetzt im Früh­ling wird es im Quar­tier immer mal wie­der einen Las­ten­rad-Stand geben, um mit Bewohner:innen ins Gespräch zu kom­men. Das Quar­tiers­ma­nage­ment will den Pro­zess auch wei­ter­hin beglei­ten. Und es wird Ver­stär­kung geben: Ste­fan Scholz bekommt wie­der eine Kol­le­gin. Die Zukunft des Bre­mer Plat­zes selbst ist also noch unge­wiss: Wird er als Park für alle genutzt? Oder doch eher als Durch­gangs­platz? (sst)

Veranstaltungseinladung

Wofür wird man Jour­na­lis­mus im Loka­len in Zukunft brau­chen? Und wie wird er sich finan­zie­ren las­sen? Bli­cken jun­ge Men­schen anders auf ihre Zukunft vor Ort? Und was folgt dar­aus? Wir bei RUMS legen Wert dar­auf, dass loka­le The­men span­nend sein kön­nen. Denn sie betref­fen Men­schen per­sön­lich. Muss sich dar­aus eine redak­tio­nel­le Hal­tung ergeben?

Chris­to­pher Busch­ow, Jour­na­­lis­­tik-Pro­­fes­­sor an der Uni Wei­mar, ist am 17. April um 19 Uhr bei uns in der Neu­brü­cken­stra­ße. RUMS-Redak­­teur Ralf Heimann wird mit ihm in der Rei­he „Was bewegt Müns­ter?“ dar­über spre­chen, war­um Jour­na­lis­mus im Loka­len wich­tig ist und wie es damit wei­ter­geht. Die­se Ver­an­stal­tung ist übri­gens die drit­te des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Rund um Müns­ter – Forum für loka­le Öffent­lich­keit. Wir freu­en uns, wenn Sie auch kom­men. Falls Sie sich die Ver­an­stal­tung lie­ber digi­tal anschau­en möch­ten, kli­cken Sie ein­fach hier.

Klima-Update

+++ Mor­gen schließt sich ein Kapi­tel Ener­gie­ge­schich­te in Deutsch­land: Die letz­ten drei Atom­kraft­wer­ke in Lin­gen, Neckar­west­heim und Essen­bach wer­den abge­schal­tet. Durch den Haupt­bahn­hof Müns­ter sind immer wie­der Züge mit Atom­müll von der Uran­an­rei­che­rungs­an­la­ge in Gro­nau gerollt. Die Trans­por­te wur­den schließ­lich von den Nie­der­lan­den nach Russ­land ver­schifft. Die Grup­pe Sofa aus Müns­ter hat­te gegen die Atom­müll­trans­por­te regel­mä­ßig pro­tes­tiert. Auch mor­gen wird Sofa in Lin­gen vor Ort sein, um gegen den Aus­bau einer Fabrik zu demons­trie­ren, in der der rus­si­sche Staats­kon­zern Rosatom Brenn­ele­men­te her­stel­len will. (sfo)

+++ Nach­dem wir Ihnen ver­gan­ge­ne Woche das Schild­krö­ten­zen­trum in einer Foto­re­por­ta­ge vor­ge­stellt haben, kom­men jetzt noch mehr tie­ri­sche Neu­ig­kei­ten aus dem All­wet­ter­zoo, genau­er gesagt aus dem Arten­schutz­zen­trum des Zoos in Kam­bo­dscha: Dort ist ein Weiß­schul­te­ri­bis geschlüpft. Der Vogel ist vom Aus­ster­ben bedroht, welt­weit gibt es schät­zungs­wei­se nur noch 700 erwach­se­ne Exem­pla­re. Das Küken macht jetzt aber Hoff­nung, die gesam­te Art nach­zu­züch­ten, zumal auch noch zwei wei­te­re Weiß­schul­te­ri­bis­se brü­ten. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ An der Thier­stra­ße in Hil­trup ist etwas im Boden gefun­den wor­den, das ein Blind­gän­ger sein könn­te. (Stadt Müns­ter)

+++ Eine neue Auf­la­ge des Fahr­rad­stadt­plans für Müns­ter ist erschie­nen. (Stadt Müns­ter)

+++ Das Hal­len­bad in Hil­trup been­det vor­zei­tig die Schwimm­bad­sai­son, weil Per­so­nal fehlt. (Stadt Müns­ter)

+++ In Müns­ter haben sich mehr Men­schen für das Schöf­fen­eh­ren­amt bewor­ben, als es freie Plät­ze gibt. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die FDP will kei­ne wei­te­ren Video­ka­me­ras mehr an Schul­hö­fen in Müns­ter instal­lie­ren las­sen. (FDP Müns­ter)

+++ An der Lud­ge­ri­kir­che am Mari­en­platz sol­len bald 15 Stüh­le, ein Sand­kas­ten und ein paar Bäu­me auf­ge­stellt wer­den. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Tren­nung von Amt und Man­dat wird bei Müns­ters Grü­nen auf­ge­ho­ben. (Grü­ne Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Der Nach­tisch ist das Bes­te am Essen, mei­nen Sie nicht auch? Wenn Sie sich dem anschlie­ßen, dann besu­chen Sie mal das Nach­tisch Des­sert­ca­fé im Kreuz­vier­tel. Die bei­den Inhaber:innen Bea­te und Alex­an­der berei­ten in einem hüb­schen Alt­bau ver­schie­de­ne Klei­nig­kei­ten und Des­serts zu, außer­dem kann man bis 12:30 Uhr früh­stü­cken. Bei pas­sen­dem Wet­ter auch im Hin­ter­hof. Für die, die auch ler­nen wol­len, wie gute Des­serts gemacht wer­den, gibt es zudem regel­mä­ßig Kochkurse.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te haben Anto­nia Strot­mann und Fabi­an Cohrs in den Ter­min­ka­len­der geschaut und die­se Ver­an­stal­tun­gen für Sie gefunden:

+++ Die Stif­tung der Uni Müns­ter lädt am 3. Mai zur Ver­an­stal­tung „Mit­den­ken - Mit­ma­chen - Mit­for­schen“ ein. Der Abend star­tet um 17 Uhr mit dem „Markt der Mög­lich­kei­ten“, der über gemein­sa­me Pro­jek­te von Bürger:innen und Wissenschaftler:innen infor­miert. Inter­es­sier­te kön­nen bei­spiels­wei­se Plas­tik abbau­en­de Mikro­or­ga­nis­men erfor­schen, mit Instru­men­ten die Arten­viel­falt im eige­nen Gar­ten über­wa­chen oder mit einem For­schungs­las­ten­rad die Gewäs­ser und Böden in der Nach­bar­schaft unter­su­chen. Mehr dazu im Pro­gramm­heft. Anmel­den kön­nen Sie sich bis zum 26. April hier.

+++ Am 20. April star­tet das neun­te Brot­zeit­kol­lo­qui­um des Zen­trums für Inter­dis­zi­pli­nä­re Nach­hal­tig­keits­for­schung der Uni Müns­ter mit einem Vor­trag zum The­ma „Tech­no­lo­gie vs. Insek­ten­ster­ben“. Der Vor­trag beginnt um 12:15 Uhr, dau­ert andert­halb Stun­den und fin­det hybrid statt: in der Johan­nis­stra­ße 4 und online. Wel­che The­men aus dem Bereich „Kon­flik­te um Nach­hal­tig­keit“ die rest­li­chen vier Vor­trä­ge behan­deln, lesen Sie hier.

+++ Seit eini­ger Zeit wird im Wolf­gang-Bor­chert-Thea­ter am Hafen die Komö­die „Ein­ge­schlos­se­ne Gesell­schaft“ auf­ge­führt. An einem Frei­tag­nach­mit­tag klopft es am lee­rer wer­den­den Leh­rer­zim­mer und der Vater eines Schü­lers steht vor der Tür und ver­langt eine Erklä­rung dafür, dass sein Sohn wegen eines ein­zel­nen Punk­tes nicht zum Abitur zuge­las­sen wer­den könn­te. Als der Vater kei­ne Ant­wort bekommt, nimmt er die Lehrer:innen unter vor­ge­hal­te­ner Waf­fe als Gei­seln. Es gibt noch Kar­ten für Auf­füh­run­gen Anfang Mai.

+++ Am Sonn­tag­abend fin­det ab 18 Uhr wie­der die „Fal­ten­rock­par­ty“ im Gleis 22 statt, ein Par­ty­for­mat für Men­schen über 60. Dies­mal auch mit Live­mu­sik. Wer noch unter 60 ist, aber ger­ne mit­möch­te, benö­tigt eine Beglei­tung im pas­sen­den Alter. Mehr Infor­ma­tio­nen bekom­men Sie hier.

+++ Am Mon­tag­abend tritt Sam­ba Tou­ré mit einem Blues-Kon­zert im LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur auf. Der mali­sche Sän­ger und Gitar­rist gilt als einer der größ­ten Ver­tre­ter des afri­ka­ni­schen Blues, hören Sie doch mal rein. Für das Kon­zert bekom­men Sie hier Kar­ten für 20 Euro, um 20 Uhr geht es los. Für Kurz­ent­schlos­se­ne wird es auch noch eine Abend­kas­se geben.

+++ Im Schloss­gar­ten gibt die Band Da Capo am Sams­tag ab 15 Uhr ein kos­ten­frei­es Kon­zert in der Kon­zert­mu­schel. Die Band besteht aus einem kom­plet­ten Blas­or­ches­ter, gespielt wer­den Stü­cke unter­schied­li­cher Gen­res. Alle Infos und mehr über die Band (aller­dings auf Nie­der­län­disch) gibt es hier.

+++ Am kom­men­den Diens­tag fin­det ein Online-Vor­trag von der Volks­hoch­schu­le mit dem Titel „Kön­nen wir der Kli­ma­kri­se noch etwas ent­ge­gen­set­zen?“ statt. Der Kli­ma­wis­sen­schaft­ler Mojib Latif berich­tet über die aktu­el­len Pro­gno­sen zur Errei­chung der Kli­ma­zie­le und die wahr­schein­li­chen Fol­gen für die unter­schied­li­chen Sze­na­ri­en. Auch geht es dar­um, inwie­fern Deutsch­land selbst direkt vom stei­gen­den Mee­res­spie­gel bedroht wird. Anmel­den kön­nen Sie sich hier, los geht es um 19:30 Uhr.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Genie­ßen Sie das Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs (fco), Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Anto­nia Strot­mann (ast)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Und jetzt noch schnell zum Fuß­ball: Falls Sie vor­hat­ten, Preu­ßen Müns­ter mor­gen nach Düren zu beglei­ten – Sie haben frei. Das Spiel fällt nach eini­gem Hin und Her aus. Was war los? Der West­deut­sche Fuß­ball­ver­band hat­te es ins Aus­weich­sta­di­on ver­legt, weil der Zuschau­er­be­reich im Sta­di­on des 1. FC Düren noch umge­baut wird. Der Ver­ein hat­te sich dann in der einen Lokal­zei­tung echauf­fiert, dass die ande­re Lokal­zei­tung geschrie­ben hat, dass es Schwie­rig­kei­ten mit Mate­ri­al­lie­fe­run­gen gäbe. Alles Quatsch, man wür­de das mit dem Umbau locker wup­pen bis mor­gen. Und dann war es ein biss­chen wie „Lass mich, ich kann das …! Oh, kaputt.“ Preu­ßen-Müns­ter-Fans dür­fen sich nach der Spiel­ab­sa­ge aber auch etwas freu­en: Die Par­tie wird als Sieg für Müns­ter gewer­tet. Wenn Düren jetzt aller­dings noch mehr Lust auf Hick­hack hat, legt der Ver­ein Ein­spruch ein. Wer wei­ter auf dem Lau­fen­den blei­ben will: hier der Live-Ticker der West­fä­li­schen Nach­rich­ten.