Die nette Besetzung von nebenan | Ungeheure Ecken: Was die Stadt gegen Angsträume machen kann | Wie es weiterging – mit Münster als „Fahrradhauptstadt“

Müns­ter, 5. Mai 2023

Guten Tag,

Niklas Nott­e­bom ist ent­täuscht vom Rek­to­rat der Uni Müns­ter. Er ist im Ring christ­lich-demo­kra­ti­scher Stu­den­ten in Müns­ter (RCDS) aktiv und fin­det, dass die Lei­tungs­ebe­ne direkt zu Wochen­be­ginn den Lehr­be­trieb im Hör­saal F1 wie­der hät­te ermög­li­chen sol­len. Der wird schließ­lich immer noch von der Grup­pie­rung „End Fos­sil: Occu­py!“ besetzt und die Uni fin­det das auch gar nicht so schlimm. Die der Initia­ti­ve zuge­hö­ri­gen Stu­die­ren­den wol­len mit ihrer Akti­on das Bewusst­sein für die Rol­le der Uni­ver­si­tät in der Kli­ma­kri­se schär­fen – und die Insti­tu­ti­on bes­ten­falls dazu bewe­gen, sich stär­ker für ihre Bekämp­fung ein­zu­set­zen. Gleich­zei­tig wol­len sie einen Raum schaf­fen für Stu­die­ren­de, in dem sie sich über die Kli­ma­kri­se infor­mie­ren und aus­tau­schen können.

Alles Zie­le, die der RCDS irgend­wie unter­stüt­zens­wert fin­det, aber in bekannt-kon­ser­va­ti­ver Manier: So ganz bestimmt nicht. Ja, wie denn sonst? Niklas Nott­e­bom schlägt vor, es doch mal mit ange­mel­de­ten Ver­an­stal­tun­gen zu ver­su­chen und die For­de­run­gen in ver­schie­de­nen Gre­mi­en anzu­brin­gen. Die­se Pro­test­form wür­de schließ­lich die­je­ni­gen ein­gren­zen, die jetzt auf ihre Vor­le­sun­gen ver­zich­ten müssten.

Nun ja, sagen wir mal so: Wer die Vor­trags­rei­he „Kli­ma und Recht“ des Jura-Fach­schafts­rats unspan­nend fin­det, kann halt ein­fach nicht hin­ge­hen. Wer sie ver­fol­gen möch­te, muss sich aller­dings Kapa­zi­tä­ten abends nach einem Unitag frei­schau­feln, eben dann, wenn Stu­die­ren­de poten­zi­ell Geld ver­die­nen gehen. Für die­je­ni­gen, die die­se Kli­ma­kri­se eher unin­ter­es­sant fin­den, kann also alles blei­ben, wie es ist. Und von denen, die sich mit dem wohl drän­gends­ten glo­ba­len Pro­blem aus­ein­an­der­set­zen wol­len, kann schließ­lich erwar­tet wer­den, dass sie viel Ener­gie dafür auf­brin­gen. Oder?

Eine zen­tra­le For­de­rung der Stu­die­ren­den in der Beset­zung ist, dass Bil­dung in Sachen Kli­ma­kri­se nicht mehr größ­ten­teils in die Frei­zeit fal­len soll. Dar­über haben sie auch ges­tern mit Rek­tor Johan­nes Wes­sels dis­ku­tiert, der sich zu einem aus­führ­li­chen Gespräch am Don­ners­tag­nach­mit­tag bereit­erklärt hat. Eine Per­son im Publi­kum sag­te etwas wie: Die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Kli­ma­kri­se wird momen­tan als Hob­by­pro­jekt von Aktivist:innen ange­se­hen. Und das darf auf­grund der Dring­lich­keit und der Aus­wir­kun­gen, die sie auf alle Lebens­be­rei­che (und somit auch auf jeden Stu­di­en­gang) hat, nicht mehr so wei­ter­ge­hen. Statt­des­sen soll das The­ma fest im Lehr­plan ste­hen, viel­leicht sogar als Pflicht­ver­an­stal­tung für alle, und vor allem so, dass es Teil des Stu­di­ums ist und ent­spre­chend mit Leis­tungs­punk­ten hono­riert wird.

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Die „Pflicht“ ist für Johan­nes Wes­sels ein rotes Tuch, denn klar, die Uni darf nicht jedem Fach­be­reich vor­schrei­ben, was gelehrt wer­den soll. Eini­ge Stu­die­ren­de im Hör­saal berich­ten von ihren per­sön­li­chen Erfah­run­gen und davon, wel­cher Fach­be­reich ihrer Mei­nung nach nicht genug Wis­sen zur Kli­ma­kri­se ver­mit­telt. Wes­sels Ant­wort auf jeden die­ser Wort­bei­trä­ge: „Ein­zel­fall“. Mit dem Hin­weis, dass es ja durch­aus Gre­mi­en gibt, an die sich Stu­die­ren­de mit ihrem Anlie­gen wen­den können.

Die Sache mit meh­re­ren Ein­zel­fäl­len ist, dass sie irgend­wann viel­leicht doch einen sys­te­mi­schen Feh­ler auf­zei­gen. Und die Sache mit Mel­de­stel­len, die weni­ge ken­nen, ist, dass nicht alle Suchen­den zu faul oder zu blöd sind, sie zu fin­den. Viel­leicht stellt die ver­ant­wort­li­che Insti­tu­ti­on sie auch ein­fach nicht sicht­bar genug zur Ver­fü­gung. Was einen wei­te­ren Aspekt der For­de­run­gen von „End Fos­sil: Occu­py!“ auf­zeigt: mehr Trans­pa­renz und Nied­rig­schwel­lig­keit an der Uni.

All­zu viel Ver­ständ­nis hat Johan­nes Wes­sels den Stu­die­ren­den nicht ent­ge­gen­ge­bracht, zumin­dest nicht am Don­ners­tag­nach­mit­tag. Heu­te sei Johan­nes Wes­sels noch ein­mal in den Hör­saal F1 gekom­men, nach­dem die Grup­pe ver­kün­det hat­te, die Beset­zung auf unbe­stimm­te Zeit zu ver­län­gern. Das Gespräch sei aus Sicht von „End Fos­sil: Occu­py!“ deut­lich kon­struk­ti­ver gewesen. 

Ob die Beset­zung tat­säch­lich noch eini­ge Tage bestehen bleibt, ist bis­her unklar. Jeden­falls ist wohl Pro­gramm in den Start­lö­chern. Sie kön­nen sich also viel­leicht noch ein Bild von der Sache machen – bei einem Kaf­fee­kränz­chen, Vor­trä­gen und krea­ti­ven Work­shops. Denn die­se Beset­zung sucht vor allem den Aus­tausch und will in Kom­mu­ni­ka­ti­on tre­ten. Die Stu­die­ren­den in der Beset­zung haben die Uni im Vor­feld dar­über infor­miert. Nie­mand ist ver­mummt. In den Vor­trä­gen geht es nicht dar­um, was man poten­zi­ell als Waf­fe ein­set­zen kann, son­dern um Aspek­te der Kli­ma­kri­se. In Work­shops wird kei­ne Gegen­wehr gegen­über der Poli­zei trai­niert, son­dern es wer­den Ban­ner bemalt. Ganz schön viel Bul­ler­bü also in einer Beset­zung, die ein sinn­vol­les Anlie­gen hat. (sst)

Kurz und Klein

+++ Noch bevor das 29-Euro-Ticket in Müns­ter auf dem Markt ist, hat Ber­lin es schon wie­der abge­schafft. CDU und SPD wol­len es laut dem Tages­spie­gel-News­let­ter Check­point so schnell wie mög­lich wie­der ein­füh­ren. Es sei aller­dings schlei­er­haft, wie man die Part­ner im Ver­kehrs­ver­bund Ber­lin-Bran­den­burg davon über­zeu­gen wer­de. Vor­läu­fi­ge Zwi­schen­bi­lanz: nicht ganz so über­zeu­gend. „Ver­gleicht man die ers­ten drei Mona­te nach Start des 29-Euro-Tickets von Okto­ber bis Dezem­ber 2022 mit dem­sel­ben Zeit­raum vor Pan­de­mie­be­ginn 2019, zeigt sich: Auf Ber­lins Stra­ßen ist die durch­schnitt­li­che Fahr­zeit je Kilo­me­ter gleich­ge­blie­ben. Bis auf die Sekun­de“, schreibt der Tages­spie­gel. Das ergä­ben Daten des Navi­ga­ti­ons­dienst­an­bie­ters „Tom­Tom“, die dem Check­point vor­lä­gen. In Müns­ter wird es das Ticket ab August geben. (rhe)

+++ Ab Don­ners­tag steht der 59-jäh­ri­ge Mann vor Gericht, der im ver­gan­ge­nen Jahr zwei Mal einen Kran auf einer Bau­stel­le an der Ham­mer Stra­ße besetzt hat – und der auch vor­her schon stadt­be­kannt war, weil er immer wie­der Men­schen bedroht und auf sei­nem Grund­stück in Kin­der­haus so viel Müll gesam­melt hat­te, dass die Stadt es in Con­tai­ner abtrans­por­tie­ren muss­te. Laut den West­fä­li­schen Nach­rich­ten sind neun Pro­zess­ta­ge geplant. Es gibt eine lan­ge Lis­te an Vor­wür­fen: Unter ande­rem soll der Mann Men­schen aus der Nach­bar­schaft belei­digt und bedroht haben, er soll ver­sucht haben, Ord­nungs­kräf­te mit einer Eisen­stan­ge zu schla­gen, und es geht um die Beset­zung des Krans. Der Mann sitzt seit Novem­ber in Unter­su­chungs­haft. Eigent­lich hät­te der Pro­zess längst statt­fin­den sol­len. Er war ver­scho­ben wor­den, weil zunächst ein Gut­ach­ten klä­ren soll­te, ob der Mann über­haupt schuld­fä­hig ist. Ein frü­he­res Gut­ach­ten hat­te dem Mann eine Per­sön­lich­keits­stö­rung attes­tiert. (rhe)

+++ Eben­falls am Don­ners­tag steht in Müns­ter ein Mann aus Bre­men vor Gericht, der im Novem­ber beim Tref­fen der Außen­mi­nis­te­rin­nen und Außen­mi­nis­ter vor dem Rat­haus Men­schen ange­pö­belt, den Hit­ler­gruß gezeigt und eine Reichs­kriegs­flag­ge geschwenkt hat­te. (rhe)

Wie es weiterging – mit der neuen Stadtwerke-App

In der städ­ti­schen Über­sicht der noch nicht abge­ar­bei­te­ten Rats­an­trä­ge, um die es am Diens­tag im RUMS-Brief ging, steht, dass die Stadt­wer­ke im Früh­jahr ein neu­es Mobi­li­täts­por­tal vor­stel­len wer­den. Nach­dem wir den News­let­ter raus­ge­schickt hat­ten, kam eine E-Mail mit dem Hin­weis: Die App gibt’s doch schon. Und tat­säch­lich, sie heißt Movis, man kann sie seit vier Wochen herunterladen. 

Über die App bekommt man das neue Deutsch­land­ti­cket. Man kann den Dienst „eezy.nrw“ nut­zen, über den man sich bei Beginn einer Fahrt ein­log­gen kann, statt ein Ticket zu kau­fen. Und egal, wie oft und auf wel­che öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel im nord­rhein-west­fä­li­schen Nah­ver­kehr man umge­stie­gen ist, am Ende berech­net die App die via Luft­li­nie zurück­ge­leg­te Stre­cke und zudem einen Fahr­preis. Außer­dem kann man über die App E-Scoo­ter der Fir­ma Tier nut­zen. Das klingt alles ganz gut, doch es gibt offen­bar noch eini­ge Probleme. 

Von 15 Bewer­tun­gen im App-Store steht hin­ter den meis­ten nur einer von fünf mög­li­chen Ster­nen. Die Kri­tik­punk­te sind: Die App sei lang­sam, es ruck­le, es sei zu kom­pli­ziert, sich anzu­mel­den. Und zum Log­in brau­che man eine zwei­te App. Vor drei Tagen bemän­gel­te der Twit­ter-Nut­zer Joko von Jos­bach außer­dem in einem Tweet, dass man den Bus­ta­xi­dienst Loop über die App nicht nut­zen kön­ne. Im Grun­de brau­che man so vier Apps, wenn man den öffent­li­chen Nah­ver­kehr in der Regi­on nut­zen wol­le: die West­fa­len­ta­rif-App, die Müns­ter-App, die Loop-App und eben Movis. 

Die Stadt­wer­ke haben auf die Kri­tik noch nicht geant­wor­tet. Wir haben dort heu­te Mit­tag noch ein­mal gefragt, aber bis­lang noch nichts gehört. Die Ant­wort lie­fern wir dann in der nächs­ten Woche nach. (rhe)

Wie es weiterging – mit Münsters Titelgewinn

Müns­ter hat mit einer eher mit­tel­mä­ßi­gen Note bei einer Umfra­ge zur fahr­rad­freund­lichs­ten Stadt Deutsch­lands gewon­nen. Das Nach­rich­ten­ma­ga­zin „Der Spie­gel“ hat gleich dar­auf zwei Repor­ter nach Müns­ter geschickt – und im Anschluss in die nie­der­län­di­sche Stadt Utrecht, die oft als fahr­rad­freund­lichs­te Stadt der Welt bezeich­net wird. Die Auf­ga­be war, die Städ­te zu ver­glei­chen. In Müns­ter ist „Spiegel“-Reporter Ben­ja­min Eckert mit dem Fahr­rad-Blog­ger Jan Stein­berg durch die Stadt gefah­ren. Und, kann Müns­ter dem Ver­gleich stand­hal­ten? Laut dem Urteil des „Spiegel“-Teams eher nicht. Repor­ter Ben­ja­min Eckert sagt: „Die Stadt fühlt sich – vor allem im Ver­gleich zu Utrecht – weni­ger wie eine Fahr­rad­stadt an als ein­fach wie eine Stadt mit sehr vie­len Fahr­rä­dern.“ Ein Grund dafür: Utrecht inves­tiert laut Eckert pro Jahr und pro Mensch, der in der Stadt lebt, 132 Euro in die Fahr­rad­in­fra­struk­tur. In Müns­ter sei­en es etwa 100 Euro Eur weni­ger. Dazu gibt es in Utrecht wie auch in vie­len ande­ren nie­der­län­di­schen Städ­ten ein dich­tes Netz von Rad­we­gen, die den Rad- vom Auto­ver­kehr tren­nen. Vie­le Gebie­te sind ver­kehrs­be­ru­higt. Und in Utrecht sind vie­le Ampeln mit Sen­so­ren aus­ge­stat­tet, die sich nähern­de Fahr­rä­der erken­nen und dann auf Grün schal­ten. Bei Twit­ter hat der Ber­li­ner Ing­war Pero­wa­no­witsch in zehn Tweets und kur­zen Video­aus­schnit­ten zusam­men­ge­fasst, was Utrecht als Fahr­rad­stadt aus­zeich­net. Und auch da wird der Unter­schied zu Müns­ter sehr schnell deut­lich. (rhe)

Der Rürup 

Am Diens­tag war inter­na­tio­na­ler Tag der Pressefreiheit.

Ungeheure Ecken: Was die Stadt gegen Angsträume machen kann 

Wenn ich zu Abi-Zei­ten auf dem Weg in die Knei­pe in Bahn­hofs­nä­he war, habe ich vor­her immer das ziem­lich gleich ablau­fen­de Gespräch mit mei­ner Mut­ter geführt:

„Tschüss, ich fah­re jetzt!“

„Wie fährst du denn?“

„Mit dem Fahrrad.“

„Willst du nicht lie­ber mein Auto neh­men? Es ist immer so dun­kel da …“

„Nee, passt schon.“

„Dann fahr doch wenigs­tens mit jeman­dem zusam­men. Du kannst auch anru­fen und Papa holt dich spä­ter mit dem Auto ab. Die Ecke ist mir wirk­lich nicht geheuer.“

Inzwi­schen woh­ne ich nicht mehr in mei­ner Hei­mat­stadt Min­den. Ich bin mir aber ziem­lich sicher, dass sich orts­un­ab­hän­gig auch ande­re an sol­che Gesprä­che mit ihren Eltern oder Kin­dern erin­nern, oder sie gar nicht erst in Knei­pen in Bahn­hofs­nä­he gehen wol­len. Bahn­hö­fe und ihr Umfeld gel­ten schließ­lich als „typi­sche Angst­räu­me“. Das sind öffent­li­che Orte, die unsi­cher und bedroh­lich auf Men­schen wir­ken. „Nicht geheu­er“ eben. Aber wie genau kommt es eigent­lich dazu? Es gibt meh­re­re Fak­to­ren, die die­se Gefüh­le her­vor­ru­fen kön­nen, oder Orte eben zu gefähr­li­che­ren Ecken in einer Stadt machen. Wel­che das in Müns­ter sind und was sie aus­macht, will die Stadt mit einem „Kon­zept gegen Angst­räu­me“ erar­bei­ten. Wann genau, steht laut einer Spre­che­rin der Stadt noch nicht fest, aber der Plan steht so im Ent­wick­lungs­kon­zept Müns­ter-Innen­stadt (kurz INSEK, Sie erin­nern sich, der 200-Sei­ten-Schin­ken, in dem steht, was in der Stadt umge­stal­tet wer­den soll). Die Stadt so zu gestal­ten, dass sich so vie­le Men­schen wie mög­lich dort sicher füh­len, klingt doch nach einer tol­len Idee. Zwar gibt es bei der Stadt Müns­ter laut der Spre­che­rin noch kei­ne Per­son, die sich expli­zit mit die­sem The­ma aus­ein­an­der­setzt. Das machen aber schon Wissenschaftler:innen und Planer:innen in ande­ren Städ­ten. Was sie dabei beachten:

Kriminalität

Gehen wir zurück in die Bahn­hofs­ge­gen­den, die­ses Mal nach Müns­ter. Gera­de vor ein paar Tagen hat ein Mann einen ande­ren auf der Wind­thorst­stra­ße schwer ver­letzt. War­um das pas­siert ist, weiß man noch nicht. Aber dass man in Müns­ter ange­grif­fen wer­den kann, wenn man ein­fach jeman­den kurz mit dem Auto am Bahn­hof absetzt, das hat ein wei­te­rer Mann ver­gan­ge­ne Woche erlebt: Er wur­de geschla­gen und aus­ge­raubt. Und nicht umsonst steckt die Stadt viel Mühe in die Umge­stal­tung des Bre­mer Plat­zes (RUMS-Brief). Wenn man die Poli­zei nach Angst­räu­men fragt, nennt sie das Bahn­hofs­um­feld mit der Begrün­dung, dass dort ver­mehrt Straf­ta­ten auf­tre­ten und sich Men­schen auch ins­ge­samt unwoh­ler füh­len. Als wei­te­res Bei­spiel nennt Poli­zei­spre­cher Jan Scha­back­er die Aasee­wie­sen in Pan­de­mie­zei­ten. In dem Zeit­raum hät­ten aggres­si­ve Grup­pen das sub­jek­ti­ve Sicher­heits­ge­fühl von ande­ren beeinträchtigt.

Geschlechtergerechte Planung

Das sub­jek­ti­ve Sicher­heits­ge­fühl wie­der­um hängt nicht unbe­dingt mit tat­säch­lich vor­kom­men­den Straf­ta­ten bezie­hungs­wei­se einer mess­bar höhe­ren Gefahr an öffent­li­chen Orten zusam­men. Es gibt also einen Unter­schied zwi­schen „Angst­räu­men“ und „Gefah­ren­or­ten“. Ein Bei­spiel: Frau­en füh­len sich ten­den­zi­ell unsi­che­rer an öffent­li­chen Orten, wäh­rend Män­ner die­je­ni­gen sind, die tat­säch­lich ange­grif­fen wer­den. In Müns­ter waren 2022 laut Poli­zei­sta­tis­tik über­wie­gend Män­ner unter 21 Jah­ren Opfer von Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät. Frau­en hin­ge­gen wer­den eher in Innen­räu­men und von Men­schen ange­grif­fen, die sie ken­nen. Das sagt Human­geo­gra­phin Mary Del­len­baugh-Los­se, die sich mit Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit in der Städ­te­pla­nung auseinandersetzt.

Schie­ben Sie jetzt aber schnell das Vor­ur­teil der von Natur aus ängst­li­che­ren Frau zur Sei­te. Städ­te sind nun ein­mal von Män­nern für Män­ner geplant wor­den. Für Fami­li­en, in denen sich Väter mög­lichst effi­zi­ent durch die Stadt zum Arbeits­platz bewe­gen müs­sen und die Wege der Müt­ter und Kin­der kei­ne Prio­ri­tät haben. Laut Gleich­stel­lungs­be­richt der Bun­des­re­gie­rung erle­di­gen Frau­en immer noch gut 50 Pro­zent mehr Pfle­ge- und Sor­ge­ar­beit als Män­ner. Sie sind also viel unter­wegs, kau­fen ein, schie­ben Kin­der­wa­gen und beglei­ten älte­re Men­schen zur Ärz­tin. Hier setzt die „geschlech­ter­ge­rech­te Stadt­pla­nung“ an. Ihr Ziel ist, die Wege, die tra­di­tio­nell mehr Frau­en zurück­le­gen (und die bis­her eher ver­nach­läs­sigt wur­den in der Stadt­pla­nung), siche­rer, kom­for­ta­bler und zugäng­li­cher zu machen. Aber natür­lich kommt das auch den Men­schen zugu­te, die kei­ne Frau­en sind und trotz­dem mit Kind im Schlepp­tau Ein­käu­fe zu Fuß erle­di­gen. Oder die auf einen Rol­la­tor ange­wie­sen sind. Man könn­te also sagen: Geschlech­ter­ge­rech­te Stadt­pla­nung ver­spricht eine zugäng­li­che­re und lebens­wer­te­re Stadt für alle.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Was eine geschlechtergerechte Stadt ausmacht

Wenn Sie sich in das The­ma ver­tie­fen möch­ten: Die oben bereits erwähn­te Mary Del­len­baugh-Los­se (hier fin­den Sie ihren Pres­se­spie­gel) und San­dra Huni­ng von der Uni Dort­mund (hier zum Bei­spiel im Gespräch mit Radio Q) sind Wis­sen­schaft­le­rin­nen, die sich mit geschlech­ter­ge­rech­ter und angst­raum­frei­er Stadt­pla­nung aus­ein­an­der­set­zen und in ihren Inter­views vie­le kon­kre­te Aspek­te benennen. 

Eini­ge davon tau­chen immer wie­der auf. Das wohl bekann­tes­te Bei­spiel: Licht. Dass der Hamann­platz in Coer­de hel­ler wer­den soll, haben die zehn Jugend­li­chen, die am Bür­ger­work­shop zur Neu­ge­stal­tung teil­ge­nom­men haben, auch als Wunsch gegen­über den Pla­nungs­bü­ro geäu­ßert. Laut den West­fä­li­schen Nach­rich­ten wird es aller­dings noch dau­ern, bis der Umbau star­tet. Das Bei­spiel Beleuch­tung zeigt auch, dass es zwi­schen man­chen Belan­gen Inter­es­sen­kon­flik­te gibt. Denn was aus der Sicher­heits­per­spek­ti­ve posi­tiv erscheint, kann aus öko­lo­gi­scher unter Umstän­den Licht­ver­schmut­zung sein. Das erklärt San­dra Huni­ng im Pod­cast „Mis­si­on Ener­gie­wen­de“.

Ande­re Aspek­te pas­sen wie­der­um sowohl in Kon­zep­te der geschlech­ter­ge­rech­ten als auch der öko­lo­gi­schen Stadt. Kur­ze Wege zum Bei­spiel. Ein Anlie­gen, das Müns­ter bereits ver­folgt, ist etwa eine Anfor­de­rung an das neue Modell­quar­tier an der Bus­so-Peus-Stra­ße. Auch der Aus­bau von Fuß-, ÖPNV- und Rad­in­fra­struk­tur sind glei­cher­ma­ßen Zie­le einer öko­lo­gi­schen und einer femi­nis­ti­schen Stadt­pla­nung. Die ers­ten bei­den Fort­be­we­gungs­mög­lich­kei­ten wer­den häu­fi­ger von Frau­en genutzt, wäh­rend Män­ner eher mit dem Rad ihre Wege zurücklegen. 

In der nie­der­län­di­schen Stadt Nim­we­gen, die ihre Fahr­rad­in­fra­struk­tur stark aus­ge­baut hat, hat sich der Anteil der radeln­den Frau­en seit­dem erhöht – wohl auch eine Fra­ge der Sicher­heit. Genau­so wie die Bar­rie­re­frei­heit, brei­te Fuß­we­ge und mög­lichst kei­ne stei­len Trep­pen­auf­gän­ge las­sen grüßen. 

Eben­falls ein Punkt: Zugang zu öffent­li­chen Toi­let­ten. Wer viel drau­ßen unter­wegs ist, muss irgend­wann mal. In Müns­ter gibt es zumin­dest wel­che, aller­dings kos­tet es Geld, sie zu benut­zen. Frei­räu­me und eine offe­ne Archi­tek­tur schaf­fen einen Über­blick über den Ort, an dem wir uns auf­hal­ten und bie­ten im Zwei­fel die Mög­lich­keit, schnell von dort zu ver­schwin­den (schwie­rig wird es in einer Stadt wie Müns­ter, wenn Flä­chen knapp sind und ein wei­te­res Anlie­gen ist, sozia­len Wohn­raum zu schaf­fen). Und grund­sätz­lich ber­gen Stadt­räu­me weni­ger Angst­po­ten­zi­al, wenn sich an ihnen zu mög­lichst unter­schied­li­chen Tages­zei­ten Men­schen auf­hal­ten. Eine Mischung aus Geschäf­ten, Büros und Bars an einem Platz kann zum Bei­spiel dazu beitragen.

Zahlen, bitte. 

Die Poli­zei bezeich­net das Are­al rund um den Haupt­bahn­hof als den bekann­tes­ten Angst­raum in Müns­ter. Beson­ders in der Pan­de­mie­zeit hät­ten außer­dem aggres­si­ve Grup­pen dafür gesorgt, dass die Aasee­wie­sen für vie­le ein unsi­che­rer Ort gewor­den sind. Die­se Ein­schät­zung deckt sich mit einer Umfra­ge, die der Insta­­gram-Account „Cat­calls of Müns­ter“ durch­ge­führt hat. Dar­auf haben etwa 50 Per­so­nen geant­wor­tet, die im Schnitt drei Orte genannt haben.

Sozialisierung

Aber machen wir uns nichts vor: Sicher­heit und Sicher­heits­ge­fühl in einer Stadt wer­den nicht nur von Archi­tek­tur und Infra­struk­tur beein­flusst. Es geht genau­so um die Men­schen, die sich in ihr bewe­gen. Stel­len Sie sich kurz die Aasee­wie­sen vor. Dort ist es grün, man hat einen guten Über­blick und gut aus­ge­bau­te Wege fürs Rad und Fußgänger:innen. Trotz­dem haben sie in Men­schen Unwohl­sein her­vor­ge­ru­fen, weil sie sich nicht sicher in Gesell­schaft der ande­ren gefühlt haben. 

Davon berich­tet auch Ele­na. Sie ist Teil der Grup­pe „Cat­calls of Müns­ter“, die Beläs­ti­gung in Müns­ter auf ihrem Insta­gram-Kanal the­ma­ti­siert, und möch­te hier nicht mit ihrem vol­len Namen zitiert wer­den. „In der Pan­de­mie hat sich die Situa­ti­on ver­schlim­mert“, ist ihr Ein­druck. „Frau­en haben sich nicht auf die Aasee­wie­sen getraut, weil dort rich­ti­ge Fleisch­be­schau­ung statt­fand.“ In einer Umfra­ge hat der Account vor eini­ger Zeit gefragt, wel­che Orte die Follower:innen als Angst­räu­me in Müns­ter wahr­neh­men. Neben dem Bre­mer Platz und dem Aasee haben sie zum Bei­spiel häu­fig den Stadt­teil Berg Fidel, den Prin­zi­pal­markt und die Gre­ve­ner Stra­ße genannt. Eben­falls ein Ort, an dem sich laut Umfra­ge vie­le nicht sicher füh­len: in Bus­sen und Bahnen.

Für Ele­na hat das Sicher­heits­ge­fühl nicht nur mit der Beschaf­fen­heit von Orten zu tun. Es geht eben auch um Beläs­ti­gung. Die 650 Erfah­rungs­be­rich­te, die die Grup­pe seit 2020 erreicht haben, wur­den fast aus­schließ­lich von Frau­en und eini­gen quee­ren Per­so­nen ver­sandt. Das hat auch eine Stu­die des Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­ums herausgearbeitet. 

Hier sagen zwar knapp die Hälf­te der Frau­en und knapp ein Drit­tel der Män­ner, dass sie sexis­ti­sche Über­grif­fe* im All­tag erle­ben. Aller­dings wird dar­in auch fest­ge­hal­ten, dass ins­be­son­de­re die befrag­ten Frau­en so sehr an Hand­lun­gen, wie etwa sexis­ti­sche Fotos zuge­schickt zu bekom­men, gewöhnt sind, dass sie sie gar nicht mehr als Über­griff bewer­ten. „Män­ner wis­sen, dass Beläs­ti­gung nicht okay ist“, sagt Ele­na. „Aber vie­le haben auch gelernt, dass dar­auf kei­ne Kon­se­quen­zen folgen.“

Poli­zei­spre­cher Jan Scha­back­er gibt die lei­se Hoff­nung, dass sich das ändert. Er schreibt zwar von einem gro­ßen Dun­kel­feld, aber auch, dass lang­sam immer mehr Men­schen Beläs­ti­gung und Miss­brauchs­de­lik­te anzei­gen. Dazu rät er auch, damit die Sicher­heit im öffent­li­chen Raum für alle erhöht wird: Je mehr Straf­ta­ten ange­zeigt wer­den, des­to bes­ser sei der Über­blick der Poli­zei und des­to geziel­ter kön­ne sie helfen.

Städte, die’s geschafft haben

Damit Sie nun nicht mit einem ganz flau­en Gefühl aus die­sem Text gehen, hier noch ein­mal die Erin­ne­rung: Die Stadt Müns­ter möch­te sich des The­mas ganz­heit­lich anneh­men. Und es gibt sogar Städ­te, die das schon machen. 

In Wup­per­tal gibt es bereits ein Kon­zept gegen Angst­räu­me. Stadt­pla­ne­rin Eva Kail arbei­tet seit 30 Jah­ren in Wien, mit dem Fokus auf geschlech­ter­ge­rech­te Stadt­pla­nung. In einem Inter­view mit der Wochen­zei­tung „Die Zeit“ spricht sie zum Bei­spiel von Wider­stand zu Beginn ihrer Tätig­keit, nimmt inzwi­schen aber wahr, dass ihr The­ma eta­bliert ist. Ihre Erfah­rung ist außer­dem: Die Bedürf­nis­se von vie­len Grup­pen im Vor­hin­ein mit­zu­den­ken, ist zwar ganz schön auf­wän­dig. Es macht die Stadt effi­zi­en­ter, fai­rer und ihre Pla­nung weni­ger feh­ler­an­fäl­lig. Das wie­der­um sor­ge für weni­ger Folgekosten.

Im schwe­di­schen Städt­chen Umeå arbei­tet die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te Lin­da Gustafs­son mit einem Team inten­siv an der geschlech­ter­ge­rech­ten Stadt­pla­nung. Wie genau, zeigt die­se Arte-Doku­men­ta­ti­on. Ein Vor­zei­ge­pro­jekt hat sich aus einer Umfra­ge der Stadt ent­wi­ckelt: Mäd­chen nut­zen dem­nach Bolz­plät­ze und Co. nur, bis sie etwa 14 sind, Jun­gen dage­gen auch noch als jun­ge Erwachsene. 

Reagiert hat die Stadt mit Gesprä­chen mit jugend­li­chen Mäd­chen und schließ­lich einen Auf­ent­halts­ort gebaut, der beson­ders ihre Bedürf­nis­se erfüllt. Etwa mit gro­ßen Schau­keln mit Rücken­leh­nen, licht­durch­läs­si­ge Über­da­chung und vie­le Aus- und Ein­gän­ge. Auch die Stadt Müns­ter möch­te auf Bür­ger­be­tei­li­gung in Bezug auf ihr Kon­zept gegen Angst­räu­me set­zen und exter­ne Akteur:innen ein­be­zie­hen. (sst)

*Die Stu­die geht von einem binä­ren Geschlech­ter­sys­tem aus und defi­niert „Sexis­mus“ als „Über­grif­fig­keit und Her­ab­wür­di­gung des ande­ren Geschlechts“. Ande­re (zum Bei­spiel Mar­ga­re­te Sto­kow­ski) argu­men­tie­ren, dass Sexis­mus gegen Män­ner nicht exis­tiert, da nicht-männ­li­che Per­so­nen struk­tu­rell unter­drückt wer­den und Sexis­mus ein Pro­dukt des von Män­nern geschaf­fe­nen Sys­tems ist.

Wir verlängern unser 3x3-Angebot!

RUMS ist im März 3 Jah­re alt gewor­den. Das haben wir gebüh­rend gefei­ert, und natür­lich gab es auch eine RUMS-Geburts­­tags­­­tor­­te. Übrig geblie­ben ist davon lei­der nichts für Sie … Aber dafür hat­ten wir uns für die­je­ni­gen unter Ihnen, die unse­re Brie­fe zur­zeit noch im Schnup­per­an­ge­bot lesen, ein klei­nes Geschenk über­legt: RUMS 3 Mona­te für nur 3 Euro pro Monat lesen.

Wir ver­län­gern unse­re Akti­on noch bis zum 23. Mai. Wenn Ihnen unse­re Brie­fe also gefal­len, dann pro­bie­ren Sie RUMS doch ein­fach mal im Abo aus. Und falls Sie schon eins haben, freu­en wir uns natür­lich, wenn Sie ande­ren davon erzählen.

Korrekturen

Im RUMS-Brief am Diens­tag schrie­ben wir in der Ein-Satz-Zen­tra­le: „Ein 21-jäh­ri­ger Mann ist am Sonn­tag­abend auf der Wind­thorst­stra­ße bei einem Streit mit einem Mes­ser schwer am Hals ver­letzt wor­den.“ Und das ist zwar kein Feh­ler, aber wir räu­men ein, es klingt viel­leicht doch etwas kuri­os. Daher noch ein­mal: Der Mann wur­de bei einem Streit mit einem 17-Jäh­ri­gen ver­letzt, das Mes­ser war laut Pres­se­mel­dung ledig­lich die Tat­waf­fe. War­um es zu dem Streit und der Tat kam, ist noch immer nicht klar. Die Beschul­dig­te habe sich noch immer nicht geäu­ßert, schrieb eine Spre­che­rin der Staats­an­walt­schaft heu­te Mit­tag. Die Unter­la­gen sei­en auf dem Weg zurück zur Poli­zei. Die soll jetzt her­aus­fin­den, was pas­siert ist. (rhe)

Klima-Update

+++ Müns­ter hat das Ziel, bis zum Jahr 2030 kli­ma­neu­tral zu wer­den, unter­nimmt aber nach Ansicht des Ver­bands Natur­freun­de Müns­ter nicht genug, um die­ses Ziel zu errei­chen. Natur­freun­de-Spre­cher Rüdi­ger Sagel ver­misst in Müns­ter einen kon­kre­ten Plan dafür. Ande­re Städ­te sei­en schon viel wei­ter. Bonn zum Bei­spiel habe so einen Kli­ma­plan auf­ge­stellt. Dort habe man beschlos­sen, in die­sem und im nächs­ten Jahr 50 Mil­lio­nen Euro in den Kli­ma­schutz zu inves­tie­ren. Ein Gut­ach­ten habe ermit­telt, dass Bonn knapp 170 Stel­len auf die­sem Gebiet brau­che. Die Stadt habe bereits fest­ge­stellt, dass sie 55 Stel­len zusätz­lich beset­zen muss und dafür im Haus­halt sechs Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung gestellt. In Müns­ter ist man davon laut Sagel noch weit ent­fernt. Hier gebe es bis­lang ledig­lich 16 Stel­len. (rhe)

+++ Der Lei­ter des Umwelt­amts Peter Driesch hat am Diens­tag im Umwelt­aus­schuss ver­kün­det, dass die städ­ti­schen Wäl­der auch für die kom­men­den zwei Jah­re eine Zer­ti­fi­zie­rung des Forest Ste­ward­ship Coun­cil (FSC) erhal­ten haben. Das Sie­gel steht für nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft. Aber wie das immer so ist mit Sie­geln, wird auch dar­an Kri­tik geübt. Der Stan­dard zum Bei­spiel berich­tet dar­über und spricht FSC eine Nähe zu Umweltschützer:innen zu, kri­ti­siert aller­dings, dass das Label ille­gal geschla­ge­nes Holz für den Kon­zern Ikea zer­ti­fi­ziert hat. (sst)

1001 Kar­rie­re­we­ge und Chan­cen bei IT@LVM

Über 600 IT-Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen machen die LVM Ver­si­che­rung fit für die digi­ta­le Zukunft. Bring Dein Know-how ein und arbei­te mit moder­nen Tech­no­lo­gien an Sys­tem- und Anwen­dungs­land­schaf­ten eines Top-Arbeit­ge­bers. Unser Anspruch: Ein span­nen­des Arbeits­um­feld und Zukunfts­ideen statt Soft­ware von der Stan­ge. Kaf­fee? Haben wir auch.

Komm gern vor­bei und tau­sche Dich mit uns aus für einen ers­ten Ein­druck von IT@LVM!

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Anschluss­stel­le Müns­ter-Nord der Auto­bahn 1 ist in den kom­men­den zwei Wochen wegen Ent­wäs­se­rungs­ar­bei­ten an meh­re­ren Tagen nachts gesperrt. (Die Auto­bahn)

+++ Eltern haben sich zum Bünd­nis „Jubel? Tru­bel“ zusam­men­ge­schlos­sen, um das Kita-Ver­ga­be­ver­fah­ren gerech­ter zu machen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Sanie­rung des denk­mal­ge­schütz­ten Stadt­hau­ses 1 ist abge­schlos­sen und etwas teu­rer gewor­den als geplant. (Stadt Müns­ter)

+++ Stadt lädt in Wol­beck und Angel­mod­de zu einer Ideen­bör­se ein, bei der es um die Umge­stal­tung von Spiel­plät­zen gehen soll. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Stadt will in einer Onlin­ever­an­stal­tung vor­stel­len, wie der Emmy-Her­zog-Platz am Hop­pen­gar­ten in Zukunft aus­se­hen soll. (Stadt Müns­ter)

+++ Am 14. Mai fei­ert die Mann­schaft von Preu­ßen Müns­ter ab 13 Uhr auf dem Prin­zi­pal­markt mit den Fans ihren Auf­stieg. (Stadt Münster)

+++ Das Land will die Müns­ter­stra­ße sanie­ren, um sie siche­rer zu machen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Bür­ger­initia­ti­ve „B 51 Müns­ter-Han­dorf“ ist zuver­sicht­lich, dass sie den Aus­bau der B51 ver­hin­dern kann. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die LVM Ver­si­che­rung wächst über­durch­schnitt­lich und beschäf­tigt erst­mals mehr als 4.000 Men­schen. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die War­te­schlan­gen in der Post­bank­fi­lia­le am Dom­platz sind wie­der län­ger gewor­den, weil ein Teil des Per­so­nals krank ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Jetzt steht es fest, dass die Uni Müns­ter ab dem 1. Okto­ber Uni Müns­ter hei­ßen wird. (Uni Müns­ter)

+++ Götz Roh­de­wald wird der Nach­fol­ger von Björn Harm­sen als Trai­ner des Bas­ket­ball­ver­eins WWU Bas­kets (der sich dann auch bald mal einen neu­en Namen über­le­gen müss­te). (WWU Bas­kets)

+++ Jörg Ver­hoe­ven ist neu­er Vor­sit­zen­der des Stadt­sport­bun­des. (Stadt­sport­bund)

+++ Die Bera­tungs­stel­le Frau­en-Not­ruf in Müns­ter hat im letz­ten Jahr 332 Opfer von sexu­el­ler Gewalt bera­ten, wobei Ver­ge­wal­ti­gun­gen den Groß­teil der Fäl­le aus­mach­ten. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Das Bis­tum kün­digt ein kirch­li­ches Ver­fah­ren wegen grenz­über­schrei­ten­den Ver­hal­tens gegen den frü­he­ren Offi­zi­al und Dom­propst Kurt Schul­te an. (Kir­che und Leben)

+++ Kurt Schul­te weist die Vor­wür­fe des Bis­tums teil­wei­se zurück. (Kir­che und Leben)

+++ Schü­ler über­ge­ben eine Peti­ti­on für Paten­schaf­ten poli­ti­scher Gefan­ge­ner im Iran an Ober­bür­ger­meis­ter. (Müns­ter­Tu­be)

+++ Am Mon­tag um 17:30 Uhr fin­det am Dom­platz wie­der eine Gegen­ver­an­stal­tung zur Quer­den­ker-Demo statt. (Kei­nen Meter den Nazis Müns­ter)

+++ Müns­ter gehört laut T-Online-Umfra­ge zu den sau­bers­ten Groß­städ­ten Deutsch­lands. (Anten­ne Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Inzwi­schen dür­fen wir ihn ein­fach Paul nen­nen: Da, wo frü­her das Café Wal­baum war, befin­det sich heu­te Pauls Café (eben­falls benannt nach dem Inha­ber des Vor­gän­gers). Das Wochen­en­de ver­spricht Früh­lings­wet­ter, also die per­fek­te Gele­gen­heit, um auf einem der 80 Außen­plät­ze in „Klein Muf­fi“ Kaf­fee und Kuchen zu genie­ßen. Ach­tung, das geht nur Sonn­tag von 14 bis 18 Uhr, sams­tags ist Ruhe­tag. Mon­tag bis Frei­tag ist das Lokal von 9 bis 18:30 Uhr geöff­net. Und neben­an befin­det sich übri­gens das Pau­lin­chen, geöff­net von 7 bis 13:30 Uhr, für die bun­te-Tüten- und Schokokussbrötchen-Zielgruppe.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te hat Fabi­an Cohrs für Sie inter­es­san­te Ver­an­stal­tun­gen zusammengesucht:

+++ Pre­mie­re im Klei­nen Büh­nen­bo­den: An die­sem Wochen­en­de ist dort an drei Tagen das Stück „Sara Maria Herts“ zu sehen. Es geht um Erwar­tun­gen und Rol­len­bil­der, in denen sich Frau­en täg­lich neu zurecht­fin­den müs­sen. Pre­mie­re ist heu­te Abend um 20 Uhr, die Vor­stel­lung mor­gen ist eben­falls um 20 Uhr, am Sonn­tag geht es schon um 18 Uhr los. Mehr Infor­ma­tio­nen und Kar­ten gibt es hier.

+++ Die aktu­el­le Aus­stel­lung in der Über­was­ser­kir­che beschäf­tigt sich mit dem Ukrai­ne­krieg. Eine Grup­pe von Kinderbuchautor:innen hat 40 Illus­tra­tio­nen erstellt, die sich unter ande­rem mit Flucht, Ängs­ten, Hei­mat­ver­lust aus­ein­an­der­set­zen. Zu sehen ist die Aus­stel­lung bis zum 4. Juni. Der Ein­tritt ist frei. Wei­te­re Infos gibt es hier.

+++ Das Pum­pen­haus zeigt Sonn­tag­abend die Thea­ter­ad­ap­ti­on „Bla­derun­ner!“. Mensch­li­che Andro­iden ver­su­chen, in einer dys­to­pi­schen Welt mensch­li­ches Fehl­ver­hal­ten zu stu­die­ren, um schließ­lich die Macht zu über­neh­men. Na, erin­nert Sie das auch an die Dis­kus­sio­nen um künst­li­che Intel­li­genz? Tickets gibt es hier.

+++ Der Ver­kehrs­club Deutsch­land bie­tet mor­gen um 15 Uhr einen Vor­trag zum The­ma Metro­bus­se an. Gast­red­ner ist Wer­ner Lin­nen­brink von den Stadt­wer­ken Osna­brück, die das Kon­zept der Lini­en­bus­se in den ver­gan­ge­nen Jah­ren über­ar­bei­tet haben. Ort: Zum­san­de­stra­ße 15 (frü­her DRK). 

+++ Im Han­sa Berufs­kol­leg stel­len sich mor­gen ab 13 Uhr bei der Ver­an­stal­tung „Akti­ves Müns­ter“ ab 13 Uhr ehren­amt­li­che Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­ei­ne vor. Es gibt ein Unter­hal­tungs­pro­gramm und im Hof steht ein Imbiss­wa­gen. Wei­te­re Infos hier.

+++ Noch etwas für die Freun­de der Sport­art Darts: Mor­gen Nach­mit­tag um 14 Uhr spie­len die Vikings Müns­ter in der Gast­stät­te Mau­ri­ti­us um den Auf­stieg in die 1. Bun­des­li­ga. Wäre doch schön, wenn da dann rich­tig was los ist. 

+++ Im Wohn­ge­biet „Drei Eichen“ in Han­dorf fin­det mor­gen von 14 bis 17 Uhr ein Stra­ßen­floh­markt statt. Wenn Sie das Wohn­ge­biet suchen, suchen Sie am bes­ten nach Eichen­grund, Eichen­busch oder Eichen­aue. Und falls Sie mor­gen kei­ne Zeit haben: Am Sonn­tag ist Floh­markt in Spra­kel.

+++ Und ein aller­letz­ter Tipp: Am Sonn­tag um 11 Uhr beginnt auf dem Hof Lüt­ke Laxen in Gel­mer das Spar­gel­fest. Alle Infos fin­den Sie hier.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen ein tol­les Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs (fco), Ralf Heimann (rhe), Jan Gro­ße Nobis (jgn)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Mis­ten Sie gera­de Ihren Klei­der­schrank aus? Dann schau­en Sie doch gleich, ob Sie nicht noch gut erhal­te­ne Stü­cke haben, die Sie der Bahn­hofs­mis­si­on für ihre Klei­der­kam­mer spen­den kön­nen. Die sucht näm­lich drin­gend fes­te Schu­he ab Grö­ße 39, Unter­wä­sche und Pull­over, Jacken und Hosen für Män­ner. Die Spen­den kön­nen Sie direkt in den Räum­lich­kei­ten an Gleis 9/12 am Haupt­bahn­hof abge­ben. Am Wochen­en­de sind die von 10 bis 14 Uhr geöff­net, unter der Woche von 8 bis 20 Uhr.