Wie viel Solarstrom produziert Münster? | RUMS-Interview: „Die Kirche sollte ihre Gebäude an Genossenschaften und Suppenküchen übergeben“ | Los Amigos aus Nicaragua

Müns­ter, 27. Juni 2023

Guten Tag,

haben Sie schon ein­mal ein Auto gese­hen, das 250 Kilo­me­ter pro Stun­de fah­ren kann? Sicher­lich. Haben Sie schon ein­mal eins gese­hen, das das auch tag­ein, tag­aus macht? Schon unwahr­schein­li­cher, wenn nicht sogar unmöglich.

So ähn­lich ist es mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. Über­set­zen kann man das unge­fähr so: Die Geschwin­dig­keit ent­spricht der Leis­tung einer Anla­ge. Wenn man ihre maxi­ma­le Leis­tung, also die Nenn­leis­tung, auf­schreibt, ver­sieht man die noch mit einem „Peak“ hin­ter der Ein­heit. Weil es aber auch mal Nacht ist, Schat­ten auf die Panels fällt und die Son­ne nicht immer senk­recht auf sie strahlt, kann eine Anla­ge nicht dau­er­haft mit Nenn­leis­tung produzieren.

War­um ich Ihnen das schrei­be? Vor eini­gen Wochen hat sich ein Leser bei uns gemel­det und uns dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass wir in unse­rer poli­ti­schen Halb­zeit­bi­lanz (RUMS-Brief) nur von Müns­ters instal­lier­ter Solar­leis­tung von 88 Mega­watt Peak berich­tet haben. Das sagt aber nichts über die tat­säch­lich pro­du­zier­te Ener­gie der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen im Stadt­ge­biet aus. Und das wie­der­um wäre ja eine inter­es­san­te Information.

Wir haben also bei den Stadt­wer­ken erfragt, wie viel Strom Müns­ters Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen letzt­end­lich pro­du­zie­ren. 2022 waren es 66 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den, von denen 58 Mil­lio­nen ins Strom­netz ein­ge­speist wor­den sind. Die Dif­fe­renz ergibt sich aus dem Eigen­ver­brauch. Ins­ge­samt sind das dann neun Pro­zent der Ener­gie, die die Anla­ge abwer­fen könn­te, wenn die Son­ne rund um die Uhr auf sie drauf­schei­nen würde.

Oder um noch ein­mal auf die Auto­bahn zurück­zu­keh­ren: Das 250-Stun­den­ki­lo­me­ter-Auto könn­te theo­re­tisch in einem Jahr über 50 Mal um die Erde fah­ren. Mel­den Sie sich ger­ne, wenn Sie das schon mal geschafft haben.

Ihnen ist von den hohen Zah­len schon ganz schwin­de­lig? Dann schau­en Sie jetzt lie­ber kurz weg: Die Stadt Müns­ter hat 2021 ins­ge­samt etwa 1.200 Giga­watt­stun­den Strom ver­braucht. Das sind über eine Mil­li­ar­de Kilo­watt­stun­den. Kurz: Der Anteil, den die Anla­gen gene­rie­ren, fällt eher mick­rig aus. 

Auf ihrem gera­de ver­öf­fent­lich­ten Kli­ma­da­sh­board schreibt die Stadt, dass sie bis 2030 2.400 Mega­watt Peak instal­lier­te Solar­leis­tung anstrebt. Wie genau, steht da nicht, dazu mehr im Kli­ma-Update. Ange­nom­men, die Umset­zung pas­siert: Dann sähe das ganz anders aus. Mit den fast zwei Mil­li­ar­den Kilo­watt­stun­den, die dann pro­du­ziert wür­den, könn­te Müns­ter sei­nen Strom­ver­brauch von 2021 locker decken. Was auch gut ist, schließ­lich geht man davon aus, dass der sich in den nächs­ten Jah­ren deut­lich erhöht. (sst)

Kurz und Klein

+++ Die Tages­schau berich­tet, das Bun­des­kri­mi­nal­amt hat heu­te Mor­gen gegen 4 Uhr Fran­ces­co A., ein mut­maß­li­ches Mit­glied der Mafia, in Müns­ter-Hil­trup fest­ge­nom­men. Er gehört der ‚Ndran­ghe­ta an, eine der mäch­tigs­ten Mafia­grup­pen welt­weit. Ihr Haupt­ge­schäft ist der Koka­in­han­del, aller­dings wer­de A. wohl kei­ne Teil­nah­me an Dro­gen­ge­schäf­ten vor­ge­wor­fen. Er soll den BKA-Ermittler:innen schon vor eini­gen Jah­ren bei einer inter­nen Ana­ly­se auf­ge­fal­len, die ihn mit acht ande­ren mut­maß­li­chen Mafio­si in Deutsch­land auf­lis­te­te. A. soll Mit­glied eines Auf­sichts­gre­mi­um sein, das zwi­schen den deut­schen Mafia­grup­pen ver­mit­telt. Außer­dem soll er an Geld­wä­sche betei­ligt gewe­sen sein. Die Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung schreibt, A. soll zu den wich­tigs­ten Köp­fen der ‘Ndran­ghe­ta in Deutsch­land zäh­len. Laut FAZ soll es heu­te 40 wei­te­re Fest­nah­men gege­ben haben. Die Poli­zei hat auch den Bru­der von Fran­ces­co A., Sal­va­to­re A., in Müns­ter gesucht, konn­te ihn aller­dings nicht aus­fin­dig machen. Ein wich­ti­ger Kron­zeu­ge, der Hin­wei­se zu A. gelie­fert hat, ist wohl Gaet­a­no Aloe. Seit März packt er gegen­über der ita­lie­ni­schen Staats­an­walt­schaft aus. Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu A. und der ‚Ndran­ghe­ta-His­to­rie schau­en Sie am bes­ten in die Tex­te der ver­link­ten Medi­en. Und falls Sie gern Ita­lie­nisch lesen: Auch ein kala­bri­sches Lokal­me­di­um hat aus­führ­lich über den „Paten von Müns­ter“ berich­tet. In dem Bericht heißt es, A. soll in Hil­trup ein bür­ger­li­ches Leben geführt und in der Gas­tro­no­mie gear­bei­tet haben. (sst/sfo)

+++ Was war denn da eigent­lich los mit Ste­phan Non­hoff (Grü­ne) und sei­nem Amt als Bezirks­bür­ger­meis­ter von Müns­ter Mit­te? Ver­gan­ge­nen Don­ners­tag hat­ten die West­fä­li­schen Nach­rich­ten sei­nen Rück­tritt aus­ge­ru­fen. Und ges­tern gab es dann eine getarn­te Rich­tig­stel­lung. Dar­in steht: RUMS habe berich­tet, dass der Rück­tritt gar nicht voll­zo­gen sei (wir freu­en uns sehr über die Erwäh­nung, vie­len Dank!). Die Grü­nen-Frak­ti­on habe aber den Rück­tritt ver­kün­det, heißt es in den WN. Aller­dings: Ganz so ein­deu­tig ist das nicht gewe­sen. In der Pres­se­mit­tei­lung, die uns jetzt auch vor­liegt, steht zumin­dest nichts von einem voll­zo­ge­nen Rück­tritt. Nur der Satz: „Wir bedau­ern sehr, dass Ste­phan Non­hoff das Amt des Bezirks­bür­ger­meis­ters auf­gibt.“ (Na ja, zuge­ge­ben: Wir hät­ten das wahr­schein­lich auch so inter­pre­tiert wie der WN-Kol­le­ge.) Frak­ti­ons­spre­che­rin Gina Auer sagt dazu: Der for­ma­le Rück­tritt sei noch nicht durch, dass er statt­fin­den wird, sei jedoch schon vor eini­gen Wochen von Frak­ti­on und Ste­phan Non­hoff beschlos­sen wor­den. Weil der öffent­li­che Druck nun immer stär­ker gewor­den und nicht mehr mit einem poli­ti­schen Ehren­amt ver­ein­bar sei, hät­ten sie die Ent­schei­dung schon frü­her ver­kün­det als ursprüng­lich geplant. Ste­phan Non­hoff hät­te auch ein eige­nes State­ment zu sei­nem Rück­tritt vor­be­rei­tet, das etwa zeit­gleich mit der Frak­ti­ons­mit­tei­lung ver­schickt wer­den soll­te. Wur­de es aber wohl nicht, was Gina Auer auch ver­wun­dert hat­te. Wer nun Non­hoffs Amt über­neh­men wird, will man in der Som­mer­pau­se klä­ren. „Dazu kann ich gera­de noch nichts sagen. Es gibt meh­re­re Inter­es­sier­te“, sagt Gina Auer. Ihr Wunsch: ein kon­struk­ti­ver Umgang in der Bezirks­ver­tre­tung und eine Rück­kehr zur gemein­schaft­li­chen Arbeit. „Wir befin­den uns auf der nied­rigs­ten kom­mu­nal­po­li­ti­schen Ebe­ne. Da geht das eigent­lich gut“, sagt sie. Ste­phan Non­hoff muss nun noch per­sön­lich zur Ver­wal­tung gehen und sei­nen Rück­tritt mit­tei­len. Da er gera­de im Urlaub ist, muss das aber noch war­ten. Auch die­se Infor­ma­ti­on haben uns die WN übri­gens ange­dich­tet, wir hat­ten das aller­dings gar nicht berich­tet. Die Geschich­te zeigt wohl vor allem eins: Das mit der Kom­mu­ni­ka­ti­on ist so eine Sache. (sst)

+++ Wie wir kürz­lich ler­nen konn­ten, ist es mit Umfra­gen so eine Sache. Das Kin­der­hilfs­werk „Plan Inter­na­tio­nal“ ver­öf­fent­lich­te vor eini­gen Tagen hor­ren­de Ergeb­nis­se einer Online-Befra­gung, nach der ein Drit­tel der jun­gen Män­ner es völ­lig okay fän­den, wenn ihnen ab und zu bei ihren Freun­din­nen die Hand aus­rutscht. In vie­len Zei­tun­gen stand dann, das habe eine „reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge“ oder „Stu­die“ erge­ben. Doof nur: Das stimmt über­haupt nicht, denn wie sich wenig spä­ter her­aus­stell­te, lei­det die Befra­gung von „Plan Inter­na­tio­nal“ an erheb­li­chen metho­di­schen Män­geln und zeich­net beim bes­ten Wil­len kein reprä­sen­ta­ti­ves Bild über die Gewalt­a­ffi­ni­tät jun­ger Män­ner. Gera­de­zu vor­bild­lich geht hin­ge­gen Anten­ne Müns­ter mit glas­kla­rer Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on über eine eigens ange­fer­tig­te Umfra­ge um. Das The­ma: Müns­ters tolls­te Stadt­tei­le. Der Radio­sen­der ver­öf­fent­lich­te in die­sem Bei­trag das For­schungs­de­sign (Umfra­ge bei Face­book und Insta­gram), die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on (fast 500 Leu­te aus dem Inter­net – ob die alle in Müns­ter woh­nen? Kei­ne Ahnung) und die ein­zel­nen Umfra­ge­er­geb­nis­se. Und? Wer hat die meis­ten Stim­men bekom­men? Laut Umfra­ge ist der bes­te Stadt­teil in Müns­ter: Hil­trup. 59 Men­schen votier­ten für den Stadt­teil im Süden, der laut Anten­ne Müns­ter „wirk­lich alles hat, was die Men­schen all­täg­lich brau­chen“: einen Bahn­hof, eine Auto­bahn­auf­fahrt, Kitas, Schu­len, einen See, den Kanal und ein Frei­bad. Ande­re Stim­men heben „super Park­mög­lich­kei­ten“ und die tol­len Geschäf­te an der Markt­allee (inklu­si­ve Gera­ni­e­nam­peln!) her­vor. Ein Befrag­ter sag­te gar, man müs­se Hil­trup eigent­lich nie ver­las­sen. Weit abge­schla­gen auf dem zwei­ten Platz liegt das Süd- und Geist­vier­tel mit nur 35 Stim­men, Platz 3 belegt der Stadt­teil Mau­ritz, für den 24 Leu­te votier­ten. Die unbe­lieb­tes­ten Stadt­tei­le sind laut Umfra­ge Mar­ti­ni, Uppen­berg und Wien­burg, für die jeweils nur zwei Antenne-Münster-Hörer:innen abstimm­ten. Bevor Sie sich jetzt über das Ran­king echauf­fie­ren, zur Wahr­heit gehört auch: Anten­ne Müns­ter hat nie­mals behaup­tet, dass die­se Umfra­ge­er­geb­nis­se reprä­sen­ta­tiv sind. (sfo)

+++ Woh­nungs­lo­sen und sucht­kran­ken Men­schen wird in Müns­ter immer mehr Raum genom­men. Das kri­ti­siert der Dro­gen­hil­fe­ver­ein Indro auf Insta­gram. Hin­ter­grund für die Stel­lung­nah­me ist ein Bericht in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten. Dar­in stel­len die CDU-Rats­leu­te Babet­te Lich­ten­stein van Len­ge­rich und Ste­fan Lesch­ni­ok ein Umbau­kon­zept für die Enge­len­schan­ze vor, das sie im Sep­tem­ber dem Umwelt­aus­schuss vor­stel­len wol­len. Laut WN-Arti­kel soll der Umbau mit „Was­ser­spie­len und Gas­tro­no­mie gegen Dro­gen­kri­mi­na­li­tät und Obdach­lo­sig­keit“ vor­ge­hen und gleich­zei­tig ein „attrak­ti­ve­res Are­al zwi­schen Bahn­hof und Innen­stadt“ schaf­fen – ein paar hüb­sche Umschrei­bun­gen für defen­si­ve Archi­tek­tur. (sfo)

+++ Hat das Was­ser beim Zäh­ne­put­zen heu­te irgend­wie komisch geschmeckt? Eini­ge Leu­te hat­ten sich bei der Insta­gram-Sei­te „Müns­ter­dings“ gemel­det, weil das Lei­tungs­was­ser „muf­fig“ schmeckt. Logisch, wenn einem ein merk­wür­di­ger Bei­geschmack im Trink­was­ser auf­fällt, fragt man heut­zu­ta­ge zual­ler­erst Meme-Accounts nach dem Grund. Wir haben die Stadt­wer­ke ange­schrie­ben und nach­ge­fragt, was da los war. Spre­che­rin Juli­et­te Polenz ant­wor­tet uns, das Pro­blem hän­ge mit dem Trink­was­ser­be­zug in Hal­tern zusam­men. Dem Ver­sor­ger Gel­sen­was­ser sei­en am Sams­tag bei ein­zel­nen Ana­ly­sen „bak­te­rio­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten“ unter­ge­kom­men, ver­mut­lich wegen eines Stark­re­gens am 22. Juni. Bak­te­rio­lo­gi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten im Trink­was­ser. Hmm. Der unap­pe­tit­li­che Befund sei aber kein Grund zur Sor­ge, schreibt Polenz. Die Was­ser­qua­li­tät sei dadurch nicht beein­träch­tigt wor­den und das zustän­di­ge Gesund­heits­amt habe eine Des­in­fek­ti­on ange­ord­net (des­halb übri­gens der komi­sche Chlor­ge­schmack). Die Stadt­wer­ke über­prüf­ten den­noch das Was­ser vor­sichts­hal­ber eng­ma­schi­ger als sonst. Betrof­fen sei­en vor allem Haus­hal­te in Albach­ten, Roxel, Gie­ven­beck und Aasee­stadt. (sfo)

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Wie es weiterging – mit dem autofreien Domplatz

Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res über­rasch­te die Rats­ko­ali­ti­on die Oppo­si­ti­on damit, ein Wahl­ver­spre­chen umzu­set­zen. Nach einer aben­teu­er­li­chen Debat­te, über die wir im Dezem­ber berich­tet hat­ten, beschlos­sen Grü­ne, SPD und Volt mit den Stim­men der Lin­ken und der Inter­na­tio­na­len Frak­ti­on, den Dom­platz und die Pfer­de­gas­se für den Auto­ver­kehr zu sper­ren. Aller­dings nicht ganz, ein paar Aus­nah­men sol­len bestehen blei­ben, etwa für Men­schen mit Behin­de­run­gen, Taxis oder den Lieferverkehr.

Das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt hat ges­tern eine Pres­se­mit­tei­lung ver­schickt, die über den Stand der Din­ge zum weit­ge­hend auto­frei­en Dom­platz berich­tet. Laut der Mel­dung ist der West­fa­len­fleiß­park­platz ab dem 1. Juli geschlos­sen. Dort sol­len statt­des­sen Sitz- und Auf­ent­halts­mög­lich­kei­ten geschaf­fen wer­den, Ende August soll die­ses Ensem­ble fer­tig sein. An der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Dom­plat­zes ist der Bewoh­ner­park­platz seit Mai schon gesperrt. Auf den Park­plät­zen ste­hen die acht­zig gel­ben Stüh­le, die die Stadt als Dom­platz­oa­se bewirbt. (sfo)

Zahlen, bitte. 

Zum Ende des Pri­de Month eine klei­ne Erin­ne­rung, dass die Rech­te und Gleich­stel­lung quee­rer Men­schen nicht nur im Juni ein wich­ti­ges The­ma sind. Erst seit 2017 kön­nen gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re in Deutsch­land hei­ra­ten. 2022 haben sich 92 que­e­re Men­schen in Müns­ter das Ja-Wort gege­ben. Ins­ge­samt haben letz­tes Jahr etwa 2.600 Per­so­nen in Müns­ter gehei­ra­tet. (Quel­le: Stadt Müns­ter)

Wie es weiterging – mit der rechten Polizei-Chatgruppe

Vor knapp einem Jahr ist eine rech­te Chat­grup­pe bei der Poli­zei Müns­ter auf­ge­flo­gen. Poli­zei­be­am­te hat­ten dar­in ras­sis­ti­sches, sexis­ti­sches, volks­ver­het­zen­des und gewalt­ver­herr­li­chen­des Mate­ri­al aus­ge­tauscht (RUMS-Brief). Wie sich spä­ter her­aus­stell­te, kur­sier­ten auch sexua­li­sier­te Dar­stel­lun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen in der Whats­App-Grup­pe. Der Chat exis­tier­te zwi­schen 2013 und 2018, zu sei­nen Mit­glie­dern zähl­ten auch acht SEK-Beam­te. Aus Neu­tra­li­täts­grün­den ermit­tel­te die Poli­zei Bie­le­feld in dem Fall.

Laut Lan­des­amt für Aus­bil­dung, Fort­bil­dung und Per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten (LAFP) der Poli­zei Nord­rhein-West­fa­len waren ins­ge­samt 21 Poli­zis­ten zu ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten an dem Chat betei­ligt. Gegen 16 Beam­te wur­de straf­recht­lich ermit­telt. Wie das West­fa­len-Blatt ges­tern berich­te­te, hat die Staats­an­walt­schaft das Straf­ver­fah­ren ein­ge­stellt. Die Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren gegen neun Poli­zis­ten lau­fen aller­dings wei­ter. Warum?

Das Strafverfahren

Staats­an­wäl­tin Ann-Kath­rin Schind­ler erläu­tert auf Anfra­ge, die Ver­fah­ren sei­en ein­ge­stellt wor­den, weil der Chat bei Whats­App pri­vat war. Erst ab einer „unüber­schau­ba­ren Anzahl von Mit­glie­dern“ gel­ten Chats als öffent­lich. Dann ist das Tei­len von volks­ver­het­zen­den Inhal­ten straf­bar. Die­se Gren­ze sei aber mit 16 Per­so­nen noch nicht über­schrit­ten, sagt Schindler.

Drei Män­ner hat­ten sexua­li­sier­te Dar­stel­lun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen im Chat geteilt. Die­se Bil­der und Vide­os sei­en dadurch in den Besitz von drei­zehn Chat­mit­glie­dern gelangt. Gegen sie wur­de das Ver­fah­ren ein­ge­stellt, weil kein Besitz­wil­le nach­ge­wie­sen wer­den konn­te, sagt Schind­ler. Laut West­fa­len-Blatt hät­ten die Män­ner die Fotos und Vide­os dazu zum Bei­spiel zustim­mend kom­men­tie­ren müssen.

Bei zwei der drei Poli­zis­ten, die die sexua­li­sier­ten Dar­stel­lun­gen in den Chat gestellt hat­ten, wur­den die Straf­ver­fah­ren gegen eine Geld­zah­lung ein­ge­stellt. Laut Schind­ler hat­te ein Poli­zist die­ser Zah­lung ges­tern noch nicht zuge­stimmt. Aber war­um konn­ten die Beam­ten das Ver­fah­ren über­haupt auf die­se Wei­se beenden?

Die Staats­an­wäl­tin nennt dazu drei Grün­de: Ers­tens sei­en die Bil­der und Vide­os erst in den Jah­ren 2017 und 2018 in dem Chat gepos­tet wor­den. Zwei­tens gilt erst seit 2021 das Ver­brei­ten von sexua­li­sier­ten Dar­stel­lun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen juris­tisch als Ver­bre­chen. Und drit­tens hand­le es sich bei dem Mate­ri­al laut Ann-Kath­rin Schind­ler um „kei­ne har­te Por­no­gra­fie“, son­dern um „Posing­bil­der“.

Das Disziplinarverfahren

Wäh­rend die straf­recht­li­chen Ermitt­lun­gen been­det sind, ist das Ergeb­nis der Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren noch offen. Sevinc Seth­mann, Pres­se­spre­che­rin des LAFP, teilt uns mit, gegen neun Beam­te habe sich im Lau­fe der Ermitt­lun­gen der Ver­dacht eines Dienst­ver­ge­hens erhär­tet. Sie wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr vom Poli­zei­dienst suspendiert.

Acht Beam­te sei­en aller­dings „nach beam­ten­recht­li­cher Prü­fung“ wie­der im Dienst tätig. Gegen den neun­ten Beam­ten lau­fe das Ursprungs­ver­fah­ren. Über ihn war laut West­fa­len-Blatt schon vor zwei Jah­ren bekannt gewor­den, dass er rechts­ra­di­ka­le Inhal­te geteilt hat­te. Zu wel­chem Ergeb­nis ein Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren theo­re­tisch kom­men könn­te, kom­men­tiert LAFP-Spre­che­rin Seth­mann nicht. (sfo)

Das Interview 

„Die Kirche sollte ihre Gebäude an Genossenschaften und Suppenküchen übergeben“

Viel­leicht ken­nen Sie unse­re Inter­view­part­ne­rin noch: Vor zwei Jah­ren haben wir schon ein­mal ein Gespräch mit Lisa Köt­ter ver­öf­fent­licht. Sie hat die Bewe­gung Maria 2.0 mit­be­grün­det. Ihr Ziel: Hier­ar­chien in der katho­li­schen Kir­che abbau­en und ein Mit­spra­che­recht für Frau­en schaf­fen. Damals hat sie im Inter­view die Fra­ge gestellt: „Nut­zen wir die Kraft von innen her­aus, um etwas zu ver­än­dern, oder gehen wir und hören auf, die­ses unheil­vol­le Sys­tem zu unter­stüt­zen?“ Köt­ter hat sich inzwi­schen für die zwei­te Opti­on ent­schie­den. Sie ist aus der Kir­che aus­ge­tre­ten und enga­giert sich poli­tisch. Con­stan­ze Busch hat mit ihr über ihre Ent­schei­dung gesprochen.

Zum Bei­trag

Klima-Update

+++ Die ÖDP fin­det, dass die Stadt lie­ber Zeit in den Mas­ter­plan Kli­ma­neu­tra­li­ät ste­cken soll­te, anstatt an einem Kli­ma­da­sh­board her­um­zu­tüf­teln. Zumin­dest, wenn es so aus­sieht, wie es die Stadt nun ver­öf­fent­licht hat. Die ÖDP schreibt: Vie­le bun­te Gra­fi­ken stell­ten hier im Prin­zip Bana­les als Fort­schritt in Sachen Kli­ma­schutz dar. Also so etwas wie ein­zel­ne elek­tri­sche Fahr­zeu­ge. Die Par­tei möch­te statt­des­sen erfah­ren, wie genau zum Bei­spiel die Lücke zwi­schen dem Ist- und dem Soll-Zustand der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­trä­ger bis 2030 auf­ge­füllt wer­den soll. Vor dem Hin­ter­grund stellt sie Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewes Inten­ti­on hin­ter der Aus­sa­ge infra­ge, dass Kli­ma­schutz kein ein­di­men­sio­na­les Unter­fan­gen sei. „Wenn die­se Aus­sa­ge bedeu­ten soll, dass man davon aus­ge­hen kann, mit vie­len klei­nen Maß­nah­men die­se Auf­ga­be zu errei­chen, dann ist das eine sehr nai­ve Ein­schät­zung der Lage“, steht in der Mit­tei­lung. (sst)

+++ Nicht nur die Stadt Müns­ter hat gemerkt, dass das mit dem Hit­ze­schutz in den kom­men­den Jah­ren ganz schön wich­tig wird (RUMS-Brief). Ges­tern hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach den Hit­ze­schutz­plan vor­ge­stellt. Die Auf­ga­be von Kom­mu­nen ist laut Kon­zept ins­be­son­de­re, für Prä­ven­ti­on zu sor­gen und prak­ti­schen Schutz zu gewähr­leis­ten. Ja, und wenn wir schon beim prak­ti­schen Teil sind: Wie genau sol­len sie das machen? Eine ers­te Anlauf­stel­le ist seit ges­tern der soge­nann­te Hit­ze­ser­vice. Das Por­tal bie­tet qua­si Ers­te Hil­fe in Sachen Hit­ze­schutz­maß­nah­men und Erstel­lung von Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen. Außer­dem steht dort, an wen man sich mit wel­chem Anlie­gen wen­den kann. (sst)

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Ein-Satz-Zentrale

+++ In den nächs­ten Näch­ten wer­den die Stra­ßen rund um den Bült und von der Gar­ten­stra­ße über den Ser­va­tii­platz bis zur Schor­le­mer­stra­ße aus­ge­bes­sert. (Stadt Müns­ter)

+++ Inner­halb einer Woche sind zwei jun­ge Män­ner beim Schwim­men im Kanal ertrun­ken. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Nach dem töd­li­chen Mes­ser­an­griff im März sol­len auf dem Som­mer­send ab dem 13. Juli mehr Sicher­heits­kräf­te anwe­send sein. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Ein Eltern­paar soll sei­ne Kla­ge für einen Kita­platz zurück­ge­zo­gen haben, nach­dem die Stadt Müns­ter den Eltern einen Platz ange­bo­ten hat, ein ande­res Eltern­paar klagt hin­ge­gen wei­ter. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Am Frei­tag hat eine Poli­tik-Grup­pe aus Kin­der­haus eine Lis­te am Dom­platz aus­ge­rollt, auf der die Namen von geflüch­te­ten Men­schen ste­hen, die im Mit­tel­meer ertrun­ken sind. (Müns­ter­tu­be)

Unbezahlte Werbung

Falls Sie gera­de hau­fen­wei­se Urlaubs­fo­tos zuge­schickt bekom­men, selbst aber in Müns­ter hocken, gön­nen Sie sich doch mal einen Nach­mit­tag Nica­ra­gua. Das geht in der Café­bar Los Ami­gos an der Wol­be­cker Stra­ße 128. Vor ein paar Wochen haben Sophie, Len­nin und Ale­jan­dro ihr Café eröff­net. Seit­dem kochen sie dort, rös­ten Kaf­fee und ver­kau­fen Tin­to de Ver­ano to go für die­je­ni­gen, die auf dem Weg zum Kanal sind. Ach ja, Kuchen und Tapas gibt’s auch. Und eine gro­ße Por­ti­on Gastfreundschaft.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

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Drinnen und Draußen

Heu­te hat Jan Gro­ße Nobis für Sie die Ver­an­stal­tungs­ka­len­der durchforstet:

+++ Nach ganz schön war­men Tagen haben Sie mor­gen früh die Chan­ce auf ange­neh­me 15 Grad. Nut­zen Sie das doch und star­ten Sie mit Lach­yo­ga hei­ter-schwung­voll in den Tag. Das Gan­ze fin­det um 7:30 Uhr auf den Aasee­wie­sen am Wewerka-Pavil­lon an der Tor­min­brü­cke statt.

+++ Sie haben Bock auf ein Ehren­amt, wis­sen aber nicht, wo? Die Frei­wil­li­gen­agen­tur der Sive­r­des-Stif­tung bie­tet eine soge­nann­te Enga­ge­ment-Sprech­stun­de an. Dort erfah­ren Sie hof­fent­lich alles, um das für Sie pas­sen­de Ehren­amt zu fin­den. Die Sprech­stun­de fin­det mor­gen von 11 bis 13 Uhr im Forum der Volks­hoch­schu­le am Aegi­di­i­markt statt. Wei­te­re Infos fin­den Sie hier.

+++ Falls Phy­sik für Sie ein Buch mit sie­ben Sie­geln ist, schau­en Sie doch am Don­ners­tag an der Uni Müns­ter vor­bei. Der Phy­si­ker Metin Tolan von der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen zeigt in einem Vor­trag, dass man sein Fach­ge­biet ganz prak­tisch anwen­den kann, und zwar auf die Serie Star Trek. Die Ver­an­stal­tung fin­det um 16 Uhr im Phy­sik-Hör­saal HS 1 im Gebäu­de IG 1 an der Wil­helm-Klemm-Stra­ße 10 statt. Dort wird dann auch der Lehr­preis des Fach­be­reichs Phy­sik verliehen.

+++ Klas­sis­mus ist wie­der in aller Mun­de. Wenn Sie wis­sen wol­len, was das eigent­lich heißt, besu­chen Sie die Web­sei­te des Müns­te­ra­ner Sozio­lo­gen Andre­as Kem­per. Am Don­ners­tag­abend um 18 Uhr geht es in der Knei­pe leo:16 an der Her­warth­stra­ße 7 um einen Teil­aspekt: Im Work­shop „Klas­sis­mus in der lin­ken Bewe­gung“ spre­chen die Teilnehmer:innen zum Bei­spiel dar­über, war­um Arti­kel (ja, die aus lin­ken Krei­sen) voll von Fremd­wör­tern und Schach­tel­sät­zen sind. Der Refe­rent Richard Ars­lan Diet­rich will dann noch Gegen­kon­zep­te und neue Ansät­ze ent­wi­ckeln. Wei­te­re Infos fin­den Sie hier.

+++ An die­sem Frei­tag beginnt das Dros­te-Fes­ti­val. Unter dem Mot­to „Wo ist All­men­de?“ prä­sen­tiert das Cen­ter for Lite­ra­tu­re der Burg Hüls­hoff ein Pro­gramm, das sich mit dem The­ma Gemein­gut beschäf­tigt. Das Fes­ti­val fin­det vom 30. Juni bis zum 2. Juli auf dem Gelän­de des Haus Rüsch­haus statt. Sie kön­nen bei Live-Rol­len­spie­len mit­ma­chen, Work­shops besu­chen, bei einer Brunch-Per­for­mance essen, Fil­me schau­en, Lesun­gen, Per­for­man­ces und Instal­la­tio­nen besu­chen und Kon­zer­te erle­ben. Zur Eröff­nung am Frei­tag ist der Ein­tritt von 17 bis 18 Uhr frei. Wei­te­re Infos und Tickets fin­den Sie hier.

+++ Eben­falls am Frei­tag um 20 Uhr kön­nen Sie in der „Hei­len Welt“ an der Hörs­t­erstra­ße 33 dem Sin­ger-Song­wri­ter Joey Hen­ry lau­schen. Das Inter­net­por­tal bielefeld.jetzt nennt sei­nen „Dir­ty Suns­hi­ne Club“ eine Col­la­ge aus Foto­gra­fie, Flip­per­au­to­ma­ten-Phi­lo­so­phie, Skate­board-Exis­ten­tia­lis­mus und Musik. Oder ganz schlicht: Eine musi­ka­li­sche Grup­pen­the­ra­pie. Das Kon­zert ist kos­ten­frei. Im Vor­pro­gramm spielt Kody Skye.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn)
Lek­to­rat: Lisa Mensing

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PS

Viel­leicht geht es Ihnen ja wie mir und Sie hören lie­ber fle­xi­bel Pod­casts als Nach­rich­ten zur vol­len Stun­de und bevor­zu­gen Ihre ganz per­sön­li­che Musik­aus­wahl statt der Radio­play­list. Manch­mal stößt man im Lokal­ra­dio aber auch auf ganz span­nen­de Bei­trä­ge. Wenn Sie das mal aus­pro­bie­ren möch­ten, ver­su­chen Sie es doch Don­ners­tag und Frei­tag gegen 20 Uhr im Bür­ger­funk bei Anten­ne Müns­ter (Fre­quenz 95,4). Da wird „Tomor­row News“ aus­ge­strahlt – eine Sen­dung, die kon­struk­ti­ven Jour­na­lis­mus als Werk­zeug in einer Welt vol­ler nega­ti­ver Nach­rich­ten und Her­aus­for­de­run­gen the­ma­ti­siert. Die Auf­nah­me ist im Rah­men der „Rei­se zum Ende vom Ende der Welt“ ent­stan­den, als eine von vie­len klei­nen Live-Per­for­man­ces. Umge­setzt hat das Gan­ze das Stadt­en­sem­ble Müns­ter, und viel­leicht hören Sie am Frei­tag­abend ja sogar eine Stim­me aus der RUMS-Redak­ti­on in der Sen­dung. Falls Sie nicht zur pas­sen­den Uhr­zeit vorm Radio hocken kön­nen: Den Zwei­tei­ler gibt es ab Frei­tag auch in der Media­thek von NRWi­si­on.