Fluchtfahrzeug: Rollator | Interview: „Wir wollten dieses große Haifischbecken Musikindustrie einmal kräftig umrühren“ | Hansaflotte-Lastenräder

Müns­ter, 14. Juli 2023

Guten Tag,

ken­nen Sie den Begriff „Fringsen“? Viel­leicht war es das, was eine 75-Jäh­ri­ge am Mitt­woch­abend in einem Super­markt in Müns­ter ver­sucht hat. Die Stadt Köln beschreibt „Fringsen“ jeden­falls so: „Man begeht Mund­raub, um sich das Über­le­ben zu sichern.“ Zurück­füh­ren lässt sich das auf den Köl­ner Erz­bi­schof Josef Kar­di­nal Frings. Der, oder viel­mehr sei­ne Sil­ves­ter­an­spra­che von 1946, ist in Erin­ne­rung geblieben.

Dar­in hat er gesagt: Es ist okay, wenn Men­schen, die sich in einer schlim­men Not­la­ge befin­den, neh­men, was sie zum Leben brau­chen – ohne dafür zu bezah­len. Im eisi­gen Nach­kriegs­win­ter waren das ins­be­son­de­re Koh­le und Lebensmittel.

Moment, das klingt doch nicht ganz unbe­kannt. Im ver­gan­ge­nen Win­ter haben wir viel über enor­me Heiz­kos­ten und zu kal­te Woh­nun­gen gespro­chen. Dass Lebens­mit­tel viel teu­rer wer­den, mer­ken alle seit Monaten.

Und man­che lei­der ganz beson­ders stark. Immer mehr Men­schen gehen zu den Tafeln, die immer weni­ger Lebens­mit­tel anbie­ten kön­nen. Eini­ge in Nord­rhein-West­fa­len haben Auf­nah­me­stopp oder -begren­zun­gen ein­ge­führt. Und abge­se­hen davon sind ins­be­son­de­re Frau­en von Alters­ar­mut betroffen.

Warten auf die Polizei, warten auf die Strafanzeige

So, und nun ist da eine älte­re Frau, die in einem Super­markt an der West­hoff­stra­ße in Kin­der­haus Tief­kühl­le­bens­mit­tel in ihren Rol­la­tor packt und ver­sucht, damit abzu­hau­en. Das hat laut Poli­zei nicht funk­tio­niert, denn Mitarbeiter:innen und Kund:innen haben sich ihr in den Weg gestellt. Die Frau hat ver­sucht, sie bei­sei­te zu sto­ßen, eben­falls erfolg­los. Sie hat also im Laden auf die Poli­zei gewar­tet. Die ver­kün­det wie­der­um, dass sie jetzt mit einer Straf­an­zei­ge rech­nen kann.

Wir wis­sen über den Fall nur das, was in der Poli­zei­mel­dung steht. Ob die Frau einen Grund für den Dieb­stahl­ver­such genannt hat und wel­cher das war, teilt die Poli­zei nicht mit. Aber ein paar Gedan­ken noch dazu: In einen Rol­la­tor pas­sen kei­ne Unmen­gen an Tief­kühl­kar­tons. Die Men­schen, die in mei­nem Umfeld einen Rol­la­tor benut­zen, sind damit nur in der Öffent­lich­keit unter­wegs, wenn es wirk­lich nicht anders geht. Und sie gehen ziem­lich sicher nicht davon aus, dass sie Super­markt­mit­ar­bei­ten­de aus dem Weg schaf­fen könn­ten, wenn die sich ihnen in den Weg stellen.

Die ande­ren Kund:innen, die sie auf­hal­ten könn­ten, natür­lich auch nicht. Über­haupt, eine selt­sa­me Reak­ti­on, oder? Ist es eine star­ke Prin­zi­pi­en­treue gegen­über dem Gebot „Du sollst nicht steh­len“, die sie dazu bewegt hat? Woll­ten sie ein biss­chen Hausmeister:in spie­len? Grund­sätz­lich ist es ja auch ganz rich­tig, dass Leu­te die Super­märk­te nicht aus­plün­dern, son­dern an der Kas­se bezah­len. Man­che kön­nen das aber wirk­lich nicht. 

Und wer bezahlt, ist am Ende auch irgend­wie egal, oder? Die, die etwas Geld übrig haben, kön­nen ja zum Bei­spiel mal lesen, wie das mit dem Spen­den für die Tafel geht. Oder anbie­ten, die Rech­nung zu über­neh­men, wenn sie mit­be­kom­men, dass eine Per­son Essen in ihrem Rol­la­tor ver­steckt. (sst)

Kurz und Klein

+++ Die Stadt­wer­ke haben Pro­ble­me mit den Jah­res­ab­rech­nun­gen: Zehn­tau­sen­de Kund:innen war­te­ten noch, die Abschlä­ge pau­sier­ten, schrei­ben die West­fä­li­schen Nach­rich­ten. Grund sei die tech­ni­sche Umset­zung der Ener­gie­preis­brem­se, vor allem bei kom­pli­zier­te­ren Ver­trä­gen wie zum Bei­spiel Hoch- und Nie­der­ta­ri­fen, sagt uns Stadt­wer­ke-Spre­che­rin Lisa Schmees. Und weil das Sys­tem mit der Jah­res­ab­rech­nung nor­ma­ler­wei­se einen neu­en Abschlags­plan ver­schi­cke, wür­den die Abschlä­ge im Moment aus­ge­setzt. Die­se ver­tei­le das Unter­neh­men dann auf die rest­li­chen Abschlä­ge. Wann die Rech­nun­gen ver­schickt wer­den, konn­te Lisa Schmees nicht sagen. Auch in vie­len ande­ren Städ­ten war­ten Stadtwerke-Kund:innen auf ihre Jah­res­ab­rech­nun­gen, dar­un­ter Mün­chen, Osna­brück und Essen. (ast)

+++ Die Unter­neh­men Goog­le und Apple sind wie­der mit Kame­ras auf Müns­ters Stra­ßen unter­wegs. Laut der Stadt macht Apple ab heu­te bis Ende August neue Auf­nah­men für sei­nen Dienst „Look Around“, und Goog­le foto­gra­fiert noch bis Okto­ber für „Street View“. Dafür schi­cken die Unter­neh­men Fahr­zeu­ge und Mit­ar­bei­ten­de mit Kame­ras los. Soll­te eine Kame­ra Sie oder Ihr Auto erwi­schen, kei­ne Sor­ge, die Unter­neh­men müs­sen Ihr Gesicht oder Ihr Num­mern­schild ver­pi­xeln. Wenn Ihnen das nicht aus­reicht, kön­nen Sie sich, Ihr Haus oder Ihr Auto kom­plett ver­pi­xeln las­sen: ein­fach bei Goog­le die­ses For­mu­lar aus­fül­len und an Apple eine E-Mail sen­den. Einen Mus­ter­text lie­fert die Ver­brau­cher­zen­tra­le. Falls es Sie jetzt sogar in ande­re Städ­te zie­hen soll­te, fin­den Sie hier die geplan­ten Rou­ten von Goog­le und hier von Apple. So viel vor­ab: Vie­le Aus­weich­mög­lich­kei­ten blei­ben nicht übrig. (ast)

+++ Ab Mon­tag sind die Wese­ler Stra­ße, die Roxe­ler Stra­ße und die Schmed­ding­stra­ße nachts zwi­schen 20 und 5 Uhr wegen Bau­ar­bei­ten teil­wei­se gesperrt. Die Sper­run­gen betref­fen nur Autos und bestimm­te Abschnit­te, Umlei­tun­gen sind ein­ge­rich­tet. Wer dort wohnt, kommt zwi­schen­zeit­lich nur zu Fuß oder mit dem Rad zum eige­nen Grund­stück. Die gute Nach­richt: Ab dem 22. Juli ist alles fer­tig. Genaue­re Infos gibt die Stadt hier. (rhe)

+++ Wir hat­ten es vor einer Woche in der Ein-Satz-Zen­tra­le schon ange­ris­sen: Seit Frei­tag kann man bei den Stadt­wer­ken das 29-Euro-Ticket für den Bus- und Bahn­ver­kehr in Müns­ter vor­be­stel­len. Damit will das Rats­bünd­nis aus Grü­nen, SPD und Volt bekannt­lich die Ver­kehrs­wen­de ankur­beln. Nur: Klappt das noch? Denn wie die Koali­ti­ons­par­tei­en in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der betont haben, sol­len die Auto­fah­ren­den künf­tig höhe­re Anwoh­ner­park­ge­büh­ren zah­len und so den öffent­li­chen Nah­ver­kehr stär­ker mit­fi­nan­zie­ren. Aber seit einem Urteil des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts steht die geplan­te Erhö­hung auf der Kip­pe (RUMS-Brief). Falls Sie sich jetzt wie wir fra­gen, ob ein mög­li­ches Aus der erhöh­ten Anwoh­ner­park­prei­se auch das 29-Euro-Ticket gefähr­den könn­te, kommt hier die Ent­war­nung aus dem Pres­se­amt: Zwi­schen dem neu­en Stadt­ver­kehrs­ti­cket und dem Anwoh­ner­par­ken bestehe „nicht grund­sätz­lich“ ein Zusam­men­hang, heißt es in der Ant­wort­mail. Der Rat hat­te ver­gan­ge­nes Jahr näm­lich beschlos­sen, das 29-Euro-Ticket „im Wesent­li­chen“ mit Ein­spa­run­gen bei der Fahr­bahn­in­stand­set­zung zu finan­zie­ren. (sfo)

„Wir wollten dieses große Haifischbecken Musikindustrie einmal kräftig umrühren“ 

Johan­na Bauhus

2016 hat die Musi­ke­rin Johan­na Knob­lauch ihrer Freun­din Johan­na Bau­hus erzählt, dass sie auf Tour neben ihrer Band­kol­le­gin kei­ne ande­re Frau auf der Büh­ne gese­hen hat. Auch nicht in der Tech­nik oder in ande­ren Posi­tio­nen. Irgend­wie war dann klar: Sie grün­den ein­fach selbst ein Label. Eines, das ins­be­son­de­re mar­gi­na­li­sier­te Künstler:innen auf­baut und ver­tritt. Zusam­men mit Pau­la Schumm haben sie dann „Ladies & Ladys Label. Das ers­te offi­zi­ell sexis­ti­sche* Musik­la­bel der Welt“ gegrün­det. Sven­ja Stüh­mei­er hat mit Johan­na Bau­hus über Sexis­mus im Musik­busi­ness, Wohl­füh­len auf Fes­ti­vals und Ver­an­stal­tun­gen in Müns­ter gesprochen.

War­um hast du ein sexis­ti­sches Label mit­ge­grün­det, wenn du doch gegen Sexis­mus in der Musik­bran­che ankämp­fen willst?

Alle Labels sind sexis­tisch, aber keins ist das offi­zi­ell. Jeden­falls haben wir die Musik­bran­che im Jahr unse­rer Grün­dung so wahr­ge­nom­men. Wir nen­nen uns ein­fach das ers­te offi­zi­ell sexis­ti­sche Musik­la­bel der Welt, und dann kann man drü­ber nach­den­ken, ob wir das wirk­lich sind oder nicht. Damit bekommt das The­ma jedes Mal Aufmerksamkeit.

War­um ist es wich­tig, dass es euer Label gibt?

Es gab kein Label und auch kei­ne ande­ren Struk­tu­ren, die auf dem Schirm hat­ten, dass es ein Ungleich­ge­wicht gibt in der Musik­in­dus­trie. Sonst hät­ten wir uns auch ande­ren ange­schlos­sen. In Deutsch­land waren wir also ab Stun­de Null dabei, oder viel­leicht sogar ein biss­chen davor. Ab 2016 haben sich dann die gan­zen Netz­wer­ke ent­wi­ckelt, zum Bei­spiel „Music Women* Ger­ma­ny“, damals noch „MusicHHWo­men*“. Wir woll­ten die­ses gro­ße Hai­fisch­be­cken Musik­in­dus­trie ein­mal kräf­tig umrüh­ren und jetzt ist es schön zu sehen, dass das The­ma Ein­zug hält in den Mainstream.

Wie genau äußert sich die­ses Ungleichgewicht?

Wenn man sich zum Bei­spiel die Line-ups der gro­ßen Fes­ti­vals anguckt, dann liegt die Quo­te der Men­schen, die nicht weiß und männ­lich sind, soli­de im ein­stel­li­gen Bereich. Ich habe dann recher­chiert, ob es ande­re Künstler:innen ein­fach nicht gibt. Aber ganz ehr­lich, wir haben jeden Tag Bewer­bun­gen fürs Label. Es gibt also genug, die wer­den aber nicht prä­sen­tiert. Und dann kann man davon aus­ge­hen, dass das an der Struk­tur liegt. Dass Türen für sie nicht so ein­fach auf­ge­hen und dass sie mehr davon durch­lau­fen müs­sen, bis sie mal irgend­wo gese­hen wer­den. Vie­le wer­den außer­dem behan­delt, als sei­en sie inkom­pe­tent. Und im Musik­ge­schäft ist der Gen­der Pay Gap noch­mal grö­ßer als im Durchschnitt.

Wie setzt ihr euch als Label dafür ein, dass sich etwas verändert?

Ein Label ist sowohl die Steig­lei­ter als auch das Schutz­schild für die Künstler:innen. Und wenn wir die­sen Kampf gegen Benach­tei­li­gung füh­ren, kön­nen wir das auch stell­ver­tre­tend für unse­re Künstler:innen machen. Wir wol­len ver­su­chen, die­se Erfah­run­gen von ihnen abzu­hal­ten. Und wir wol­len ihnen das Hand­werks­zeug geben, um zu erken­nen, wenn sie benach­tei­ligt wer­den, ihnen den Rücken stär­ken und zei­gen, was sie dage­gen tun können.

Wir sind jetzt so lan­ge dabei, dass wir ihnen zum Bei­spiel sagen kön­nen: Es ist nicht okay, wenn dir Ton­tech­ni­ker sagen, wie du zu klin­gen hast. Oder: Veranstalter:innen haben was davon, wenn du bei ihnen auf­trittst. Eine Limo oder ein Kas­ten Bier ent­spre­chen nicht dem mone­tä­ren Wert dei­nes Auf­tritts. Wenn du als Label irgend­wo anrufst, wirst du außer­dem gleich pro­fes­sio­nel­ler wahr­ge­nom­men als ein­zel­ne Künstler:innen. Wir hal­ten dann im Zwei­fel die Hand vor unse­re Künstler:innen und gehen bei Aus­beu­tung nicht mit.

Wel­che Künstler:innen ver­tre­tet ihr?

Wir haben in der Tat vie­le, vie­le Stun­den dar­über nach­ge­dacht, für wen wir da sein wol­len und für wen nicht, und wie wir das nach außen kom­mu­ni­zie­ren. Wir haben dann fest­ge­legt, dass wir die Dis­kri­mi­nie­rung dis­kri­mi­nie­ren und dass es bei uns kei­nen Griff in die Hose geben wird. Wir sind für alle Men­schen, die es schei­ße fin­den, dass es ein Ungleich­ge­wicht in der Musik­in­dus­trie gibt und die was dage­gen tun wol­len. Das kann jeder Mensch sein, unab­hän­gig von Geschlecht oder Geschlechtsidentität.

War­um wol­len die nicht mit ande­ren Labels zusammenarbeiten?

Sie haben Lust, in einem Label zu sein, hin­ter des­sen Wer­ten sie ste­hen. Wenn man sich die gro­ßen Labels anguckt, hat jedes eine:n Problem-Künstler:in. Bei Uni­ver­sal war es jetzt zum Bei­spiel Ramm­stein. Sie finan­zie­ren aber gleich­zei­tig die klei­ne­ren Künstler:innen.

Wie finan­ziert ihr euch dann, ganz ohne Problem-Künstler:in?

Ich kann nicht nach­voll­zie­hen, war­um die so groß gewor­den sind und so viel Geld ein­spie­len, aber sie tun es halt. Auf der ande­ren Sei­te gibt es auch eine Hele­ne Fischer, die es in die­sen Main­stream geschafft hat. Wenn wir jetzt den Weg ebnen, dass unse­re Künstler:innen auf die gro­ßen Büh­nen kom­men, dann steigt auch die Wahr­schein­lich­keit, dass sie in die Rota­ti­on von Radio­sta­tio­nen kom­men. In dem Moment ändert sich qua­si der Main­stream, und du ver­dienst plötz­lich mit den coo­len Sachen Geld.

Und dann könn­te man wie­der die nächs­te Gene­ra­ti­on coo­ler Artists finan­zie­ren. Aber wenn du so fragst, haben wir ein kras­ses finan­zi­el­les Pro­blem. Seit Jah­ren suche ich schon nach der Lösung, weil ich nicht glau­ben kann, dass man mit unse­rer Arbeit ein­fach kein Geld ver­dient. Um ein Album zu ver­öf­fent­li­chen, brauchst du locker zwi­schen 20.000 und 30.000 Euro. Das schaf­fen wir mit För­de­run­gen. Für uns bleibt am Ende des Tages aber nichts übrig. Das ist super scha­de, denn wir kön­nen so nicht weiterwachsen.

Ihr arbei­tet also ehrenamtlich?

Ja. Ich habe vie­le Jah­re nicht ange­stellt gear­bei­tet und auch eine Zeit lang Hartz IV bezo­gen. Ich habe mei­ne gan­ze Kraft in die­ses Label gesteckt, unter sehr pre­kä­ren Umstän­den. Dann habe ich vor unge­fähr andert­halb Jah­ren wie­der eine Teil­zeit­stel­le ange­nom­men, um mei­ne Mie­te zu sichern. Das zer­reißt natür­lich mein Herz, weil ich eigent­lich super ger­ne nur im Label arbei­ten wür­de, aber das geht finan­zi­ell nicht.

Wie schafft ihr es, trotz­dem so viel Ener­gie in „Ladies & Ladys“ zu stecken?

Das ist viel Idea­lis­mus, die Idee, was für eine bes­se­re Welt zu machen. Und es geht auch immer ein biss­chen vor­an. Als wir fast am Ende waren mit unse­rer Kraft, kam die­se Aus­zeich­nung von der Bun­des­re­gie­rung als Kul­­tur- und Kreativpilot:innen. Da haben wir gedacht, jetzt haben wir Zugriff auf die kras­sen Play­er. Mit der Aus­zeich­nung kann es ja sein, dass wir attrak­tiv sind für Investor:innen, die am Ende des Tages das Geld nicht wie­der­se­hen wol­len. Die ein­fach Bock haben, Mucke mit aus­zu­su­chen, zum Bei­spiel, weil sie irgend­wie auch kacke fin­den, was in den Top 100 ist. Danach suchen wir gerade.

Die Aus­zeich­nung habt ihr unter ande­rem erhal­ten, weil ihr 2022 in Müns­ter das Cock am Ring-Fes­­ti­­val ver­an­stal­tet habt. Damit woll­tet ihr den gro­ßen Fes­ti­vals einen Denk­zet­tel ver­pas­sen und errei­chen, dass sie mög­lichst schnell diver­se­re Line-ups auf­stel­len. War­um sind gera­de Line-ups so wichtig?

Diver­si­tät muss über­all statt­fin­den und sich nicht nur auf die Dimen­si­on Gen­der beschrän­ken. Aber wenn du qua­si in dem Team, das die Luft­bal­lons auf­hängt, 90 Pro­zent Frau­en hast, naja, herz­li­chen Glück­wunsch. Was ist mit dei­ner Füh­rungs­eta­ge? Diver­si­tät muss durch alles durch­ge­hen, und sich natür­lich auch im Line-up wider­spie­geln, weil das die größ­te Strahl­kraft nach außen hat. Ich kann Fes­ti­vals nicht ernst neh­men, die sagen, wir sind doch so divers, deren größ­te Leucht­re­kla­me aber kom­plet­te Homo­ge­ni­tät ausstrahlt.

Ist euer Plan denn aufgegangen?

Das Coo­le ist, dass Cock am Ring so viel media­le Auf­merk­sam­keit gebracht hat. Wir waren wirk­lich in allen Tages­zei­tun­gen. Und das hat dazu geführt, dass ich ein­ge­la­den wur­de auf die Future Of Fes­ti­vals. Das ist die größ­te Fes­ti­val­mes­se, die es so gibt. Da habe ich zur Prime­time auf einer rie­si­gen Büh­ne über Cock am Ring reden dür­fen, und alle Festivalmacher:innen saßen im Publi­kum. Auch die neue Pro­duk­ti­ons­lei­te­rin von Rock am Ring. Wir haben uns unter­hal­ten und ich war ganz auf­ge­regt. Wir haben ja qua­si ein Jahr lang ihr Fes­ti­val durch den Kakao gezo­gen. Aber sie sag­te auch: Am Ende des Tages ist der größ­te Geld­ge­ber Even­tim. Der hat Zah­len, Daten, Fak­ten zu Bands, die zie­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Line-ups der nächs­ten Jahre.

Kannst du dir vor­stel­len, wel­che Bands das sind? Nicht die que­er­fe­mi­nis­ti­schen Bands, die es seit andert­halb Jah­ren gibt. Solan­ge das so ist und es kei­ne staat­li­che Regle­men­tie­rung gibt, kei­ne Quo­te, kann sich die Pro­duk­ti­ons­lei­te­rin von Rock am Ring auf den Kopf stel­len. Dann wird sich so schnell nichts oder nicht genug ändern. 2023 ist es da aber schon bes­ser gewe­sen. Da ist jetzt natür­lich auch ein Druck, und das ist gut. Mit Cock am Ring hät­te ich 2016 nicht so eine Wel­le gemacht. Die Zeit ist jetzt ein­fach reif.

Stich­wort Zeit­geist: Vie­le Fes­ti­vals schrei­ben sich mitt­ler­wei­le auf die Fah­ne, Awa­­re­­ness-Teams zu haben [Ansprech­per­so­nen für Men­schen, die zum Bei­spiel über­grif­fi­ges Ver­hal­ten oder Dis­kri­mi­nie­rung erlebt haben]. Mit dei­ner Agen­tur ent­wirfst du Awa­­re­­ness-Kon­­­zep­­te für Ver­an­stal­tun­gen. War­um sind die nötig?

Die Musik­in­dus­trie ist kom­plett hedo­nis­tisch. Es geht die gan­ze Zeit um Spaß. Man­che Kon­­­zert- oder Festivalbesucher:innen haben den aber nicht, weil ande­re Gren­zen über­schrit­ten haben. Der Abend ist dann für den betrof­fe­nen Men­schen gelau­fen, aber der aus­üben­de Mensch bleibt auf der Party.

Anders­her­um wird aller­dings ein Schuh draus. Du musst dafür sor­gen, dass der betrof­fe­ne Mensch Bock hat, zu blei­ben, was bedeu­ten kann, dass der aus­üben­de Mensch geht. Bei Ver­an­stal­tun­gen hat man das Haus­recht. Das heißt, man kann Leu­te auch dann raus­schmei­ßen, wenn es straf­recht­lich nicht rele­vant ist. Da gilt ja die Unschuldsvermutung.

Was macht ein funk­tio­nie­ren­des Kon­zept aus?

Veranstalter:innen müs­sen sich erst ein­mal bewusst machen, dass sie da eine Ver­ant­wor­tung haben. Und dann über­le­gen, wo sie sie über­neh­men soll­ten. Der ers­te Schritt ist zu über­le­gen, was sie schon gegen Dis­kri­mi­nie­rung tun. Und dann muss man sich die Unter­neh­mens­struk­tur angu­cken und wirk­lich in jeder Ebe­ne Mecha­nis­men ein­bau­en, die erken­nen, wenn die Ver­ant­wor­tung, Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen, nicht getra­gen wird.

Sol­che Kon­zep­te kann man nicht über­stül­pen. Die müs­sen durch allen Ebe­nen hin­durch funk­tio­nie­ren und vor allen Din­gen gewollt sein. Auf der Ver­an­stal­tung müs­sen die Men­schen dann wis­sen, an wen sie sich wen­den kön­nen und dass das auch klappt. Bekann­te Bands kön­nen ihre Posi­ti­on auch nut­zen, indem sie eine Durch­sa­ge machen, dass es ein Awa­­re­­ness-Team gibt. Wenn alle dafür ver­ant­wort­lich sind, dass alle einen guten Abend haben, macht das voll viel aus.

Lehnst du auch Auf­trä­ge ab?

Ja. Ich wur­de zum Bei­spiel gefragt, ob ich für die­se Ram­m­stein-Kon­­­zer­­te in Mün­chen noch schnell ein Kon­zept machen wür­de. Das hät­te ich nur gemacht, wenn ich das Haus­recht bekom­men hät­te. Dann hät­te ich als aller­ers­tes Till Lin­de­mann vom Platz gestellt, und viel­leicht noch ande­re Leu­te aus der Band oder der Crew. Das Pro­blem ging in die­sem Fall min­des­tens von einem Men­schen aus und der muss weg, weil vie­le ande­re sonst kei­nen ent­spann­ten Abend haben kön­nen. In die­sem Fall hät­te das Kon­zept Ramm­stein aber wahr­schein­lich nicht mehr funk­tio­niert. Man muss da kon­se­quent sein, was viel­leicht auch bedeu­tet: Dann ver­an­stal­ten wir eben nicht.

Dann haben Veranstalter:innen also wenigs­tens ver­stan­den, dass so ein Awa­­re­­ness-Kon­­­zept gut aussieht?

Die­ses Jahr haben qua­si alle Fes­ti­vals bei uns ange­ru­fen. Das sagen auch alle ande­ren Awa­­re­­ness-Agen­­tu­­ren. Aber ich glau­be, der Gro­schen ist noch nicht kom­plett gefal­len. Denn ich fin­de nicht, dass Awa­­re­­ness-Arbeit aus­schließ­lich das Küm­mern um Betrof­fe­ne ist. Auch wenn das ein ganz wich­ti­ger Part ist, ist es schwie­rig, Betrof­fe­nen sagen zu müs­sen: Das tut mir mega leid, dass dir das pas­siert ist, aber außer für dich da zu sein, kann ich nichts für dich tun. Wenn Leu­te zu dir kom­men als Veranstalter:in, dann wol­len sie oft auch eine Kon­se­quenz sehen. Sie wol­len, dass sich was ändert.

Das waren jetzt die gro­ßen Fes­ti­vals. Wie hal­ten es Veranstalter:innen aus Müns­ter damit?

Die haben nicht ange­ru­fen. Ich habe gele­sen, dass beim Dock­lands Fes­ti­val das Awa­­re­­ness-Team kurz­fris­tig abge­sagt hat. Hey, das kann man nicht dazu­kau­fen wie einen Sicher­heits­dienst. Ich hät­te ein Kon­zept schrei­ben kön­nen, das fast ohne Per­so­nal funk­tio­niert. Aber da hät­ten wir ein paar Mona­te vor­her mit anfan­gen müs­sen. Und beim Vain­stream haben die Nova Twins gespielt [zwei Schwar­ze Musi­ke­rin­nen, Anm. d. Red.]. Die sind ein­fach super. Aber wann spie­len die? Mor­gens um elf. Die hät­ten den Slot abends mit den Dono­ts tau­schen kön­nen, die hat­ten den näm­lich schon hun­dert Mal und die­se Band unter­stützt die aktu­el­len Ver­än­de­rungs­pro­zes­se ziem­lich groß­ar­tig. Dann hät­ten die Nova Twins viel Publi­kum gehabt und die Hüt­te wäre um elf schon voll gewesen.

Machst du bald mal wie­der ein Fes­ti­val in Münster?

Nee, die­ses Jahr nicht. Cock am Ring hat 2022 zehn Mona­te lang mei­ne gan­ze Frei­zeit genom­men. Wir sind dann gera­de so auf Null gekom­men. Zwei Wochen vor­her habe ich gedacht, ich müss­te viel­leicht Pri­vat­in­sol­venz anmel­den. Am Ende haben wir wenigs­tens nur uns selbst aus­ge­beu­tet und allen ande­ren das Mini­mum bezahlt. Aber das hat sich so kacke ange­fühlt, dass ich die­ses Jahr nicht noch ein­mal das Risi­ko ein­ge­hen woll­te. Aber falls es Investor:innen gibt, die Bock haben, nächs­tes Jahr sowas zu machen: Ich kon­zi­pie­re das Fes­ti­val sehr ger­ne! (sst)

Johan­na Bau­hus hat das Musik­la­bel „Ladies & Ladys“ mit­ge­grün­det. Damit setzt sie sich für mehr Sicht­bar­keit von Künstler:innen aus mar­gi­na­li­sier­ten Grup­pen ein.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.


Grüße aus dem Urlaub 

Mar­tin Vodi­cka hat ein paar Tage an der Schlei ver­bracht. Ob Fjord, För­de oder Mee­res­arm: „Schön ist sie alle­mal“, schreibt er. Haben Sie auch schon ein paar tol­le Urlaubs­fo­tos gemacht? Dann schi­cken Sie uns ger­ne wel­che zu: redaktion@rums.ms !

Korrekturen

+++ In einer Mel­dung im RUMS-Brief am Diens­tag haben wir geschrie­ben, dass Grundschullehrer:innen weni­ger ver­die­nen als die am Gym­na­si­um und dort einen ver­al­te­ten Bei­trag ver­linkt. Rich­tig ist: Noch ver­die­nen Grundschullehrer:innen weni­ger als die am Gym­na­si­um. Ende Mai hat der Land­tag aller­dings beschlos­sen, dass Lehr­kräf­te der Pri­mar­stu­fe und Sekun­dar­stu­fe I künf­tig nach A 13 bezahlt wer­den. Die Anpas­sung fin­det in fünf Schrit­ten bis 2026 statt. Damit gehö­ren sie dann der glei­chen Besol­dungs­grup­pe an wie Gymnasiallehrer:innen. Wir haben das kor­ri­giert. (sst)

+++ Die Stadt hat in ihrem neu­en Post­rad kei­ne falt­ba­re Sack­gas­se, son­dern eine falt­ba­re Sack­kar­re depo­niert. Das haben wir am Diens­tag falsch auf­ge­schrie­ben und nach Hin­wei­sen von Ihnen kor­ri­giert. (sst)

„Grü­ne Inseln für Kin­der­haus“ sucht Verstärkung

Seit zehn Jah­ren pfle­gen wir die Bee­te auf den Kreis­ver­keh­ren in unse­rem Stadt­teil und bekom­men dafür viel Lob und Dank von unse­ren Mit­men­schen. Dabei freu­en wir uns über tat­kräf­ti­ge Mit­ar­beit. Wir tref­fen uns don­ners­tags von 10 bis 11 Uhr zur Arbeit an den Bee­ten und sind an den gel­ben Wes­ten gut zu erkennen.

Inter­es­se? Schrei­ben Sie uns gerne!

Klima-Update

+++ Bei der Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal vor zwei Jah­ren sind über 130 Men­schen gestor­ben, zwölf von ihnen in einem Heim für Men­schen mit Behin­de­run­gen. Eine knapp 40 Minu­ten lan­ge Doku des Online­ma­ga­zins „Ande­rer­seits“ beschäf­tigt sich mit der Fra­ge: Hät­te man das ver­hin­dern kön­nen? (rhe)

+++ Die Stadt Müns­ter gibt bei einem zwei­stün­di­gen The­men­abend Tipps dazu, was man gegen die Som­mer­hit­ze machen kann, ohne den Ener­gie­ver­brauch zu erhö­hen. (rhe)

+++ Die Bun­des­re­gie­rung hat das Kli­ma­an­pas­sungs­ge­setz ver­ab­schie­det, um auf Kli­ma­wan­del­fol­gen wie Hit­ze, Hoch­was­ser und Stark­re­gen bes­ser vor­be­rei­tet zu sein. Das Gesetz sieht vor, dass jede Gemein­de und jeder Land­kreis ein „inte­grier­tes Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept“ ent­wi­ckeln muss. Umge­setzt hat das bis­lang nur etwa ein Vier­tel der Kom­mu­nen, unter ande­rem Müns­ter. Einen Hit­ze­ak­ti­ons­plan hat die Stadt aller­dings noch nicht, genau wie etwa 85 Pro­zent aller deut­schen Kom­mu­nen. Die „Zeit“ gibt einen Über­blick dazu, wie Kom­mu­nen in Deutsch­land auf Hit­ze, Hoch­was­ser und Stark­re­gen vor­be­rei­tet sind. (rhe)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Der ver­däch­ti­ge Fund an der Ach­ter­mann­stra­ße war doch kein Blind­gän­ger. (Stadt Müns­ter)

+++ Wegen Arbei­ten an Was­ser- und Gas­lei­tun­gen am Kol­de­ring wird es ab Mon­tag drei bis vier Wochen lang an der Kreu­zung zur Wese­ler Stra­ße eng. (Stadt­net­ze Müns­ter I)

+++ In den ers­ten sechs Mona­ten des Jah­res sind in Müns­ter mehr Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen instal­liert wor­den als im kom­plet­ten ver­gan­ge­nen Jahr. (Stadt­net­ze Müns­ter II)

+++ Mit der vor zwei Jah­ren beschlos­se­nen Moder­ni­sie­rung des Sport­parks Sen­tru­per Höhe wird es wohl frü­hes­tens über­nächs­tes Jahr etwas. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Abriss eines Bun­kers an der Ems­stra­ße dau­ert län­ger als geplant, weil das Fun­da­ment stär­ker ist, als man gedacht hät­te. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Natur­freun­de for­dern eine par­tei­über­grei­fen­de Ver­ein­ba­rung, um die Ver­kehrs­wen­de durch­zu­set­zen und ein Kon­zept für den Ver­kehr in der Alt­stadt. (Natur­freun­de, nicht online)

+++ Johan­nes Sabel wird neu­er Direk­tor der Aka­de­mie im Franz-Hit­ze-Haus und damit Nach­fol­ger von Anto­ni­us Kerkhoff, der in den Ruhe­stand geht. (Bis­tum Müns­ter)

+++ Jana Bre­gul­la hat in ihrer Dis­ser­ta­ti­on unter­sucht, wie Zahnärzt:innen, dabei hel­fen kön­nen, häus­li­che Gewalt zu iden­ti­fi­zie­ren, indem sie auf Gesichts­ver­let­zun­gen ach­ten. (Uni Müns­ter)

+++ Die Staats­an­walt hat den 21-Jäh­ri­gen, der im März einen 31-jäh­ri­gen Mann auf dem Send mit einem Mes­ser getö­tet haben soll, wegen Mor­des ange­klagt. (Staats­an­walt­schaft Müns­ter)

+++ Die Behör­den haben im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich mehr Gewalt gegen Kin­der regis­triert als im Jahr zuvor. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Stand-Up-Paddling auf dem Aasee ist ver­bo­ten. (Stadt Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Manch­mal braucht man ein­fach ein Auto. Oder? Tes­ten Sie doch mal ein Las­ten­rad. Bei der Han­sa­flot­te, behei­ma­tet im gleich­na­mi­gen Vier­tel, kön­nen Sie kos­ten­los oder gegen Spen­de ver­schie­de­ne Räder und Las­ten­an­hän­ger aus­lei­hen. Sie müs­sen sich vor­her nur anmel­den und einen kur­zen Crash­kurs besu­chen. Das Kon­zept funk­tio­niert inzwi­schen seit über einem Jahr und arbei­tet ohne Gewinn­ab­sicht. Schau­en Sie doch mal auf der Web­sei­te vor­bei, viel­leicht ist das ja was für den nächs­ten Baumarktbesuch.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te hat Fabi­an Cohrs ein paar schö­ne Ver­an­stal­tungs­tipps aufgeschrieben:

+++ Das „Goenn­dir-Kol­lek­tiv“ stellt die­ses Wochen­en­de im Local­host bei uns gegen­über vom Thea­ter aus. Heu­te Abend ab 19 Uhr geht es mit einem DJ-Set los. Sams­tag und Sonn­tag kön­nen Sie zwi­schen 14 und 23 Uhr die Aus­stel­lung inklu­si­ve Klang­in­stal­la­tio­nen und Kon­zer­te besu­chen. Der Ein­tritt ist frei.

+++ Sie wer­den es ver­mut­lich schon gese­hen haben, es ist wie­der Send. Ges­tern hat er mit dem Fami­li­en­tag begon­nen, die letz­te Chan­ce auf einen Besuch haben Sie am Mon­tag. Neben den übli­chen Attrak­tio­nen ist heu­te Abend bei Ein­bruch der Dun­kel­heit ein Feu­er­werk zu sehen, ver­mut­lich gegen 22:30 Uhr.

+++ Vor eini­gen Wochen habe ich Ihnen einen Spa­zier­gang über den Wald­fried­hof Lau­hei­de emp­foh­len, der mal als schöns­ter Fried­hof Deutsch­lands aus­ge­zeich­net wur­de. Die­sen Sonn­tag gibt das Amt für Grün­flä­chen eine Füh­rung über das Gelän­de, bei der Sie fri­sche Luft schnap­pen und was über den Fried­hof ler­nen kön­nen. Eine Anmel­dung ist nicht nötig, los geht es um 15 Uhr. Die Füh­rung dau­ert etwa zwei Stun­den, wei­te­re Infos gibt es hier.

+++ Heu­te Abend ist lan­ger Frei­tag im LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur. Hier gibt es von 18 bis 24 Uhr frei­en Ein­tritt in die Samm­lung und die aktu­el­le Aus­stel­lung „Som­mer der Moder­ne“. Außer­dem gibt es heu­te Work­shops und abends spielt ein DJ. Das Pro­gramm fin­den Sie hier.

+++ Und falls Sie nichts auf den Tanz­flä­chen der Stadt ver­pas­sen wol­len: Die Nachtbürgermeister:innen Müns­ters tei­len auf ihrer Insta­gram-Sei­te jede Woche eine Über­sicht dazu, was am Hawerk­amp und in der Club­sze­ne los ist.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen erhol­sa­me Tage am Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Sven­ja Stühmeier

Mit­ar­beit: Fabi­an Cohrs (fco), Ralf Heimann (rhe), Anto­nia Strot­mann (ast), Eli­ja Win­ter (ewi)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

An die­ser Stel­le ist eine rühr­se­li­ge Flos­kel mal erlaubt, fin­de ich. Also, los geht’s: Die bes­ten Geschich­ten schreibt immer noch das Leben. Asbirg Naran­jo ist Fil­me­ma­che­rin aus Müns­ter und hat aus ihren Erleb­nis­sen mit ihrem älter wer­den­den Nach­barn einen Kurz­film gemacht. Titel: „Der Nach­bar“. Der ist jetzt in zwei Kate­go­rien bei der Long Island Inter­na­tio­nal Film Expo nomi­niert, und zwar als „Bes­ter inter­na­tio­na­ler Film“ und als „Bes­te Geschich­te“. Mit einem Crowd­fun­ding hat die Regis­seu­rin das nöti­ge Klein­geld für die Rei­se zum Event nach New York gesam­melt. Los geht es am 19. Juli. Und es scheint gera­de gut zu lau­fen bei Asbirg Naran­jo: Die Film­stif­tung NRW för­dert laut WDR ihr nächs­tes Pro­jekt, den ers­ten Spielfilm.